DE19750572A1 - Ultraschallmeßverfahren und -vorrichtung - Google Patents
Ultraschallmeßverfahren und -vorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Ultraschallmeß- und
Ultraschallprüftechnik.
Sie betrifft ein Ultraschallmeßverfahren zur Messung der Po
sitionen von schallreflektierenden Stellen in oder an einem
Prüfling, wobei
- a) ein Ultraschall-Sendeimpuls in einer Senderichtung auf den Prüfling gesendet wird,
- b) ein innerhalb eines ersten Zeitfensters aus bzw. von dem
Prüfling reflektierter erster Ultraschall-Echoimpuls de
tektiert wird,
wobei das erste Zeitfenster derart voreingestellt ist, daß ein erwarteter Empfangszeitpunkt für das Empfangen des von einer ersten Stelle reflektierten ersten Ultraschall-Echo impulses darin zu liegen kommt, und - c) ein gemessener Empfangszeitpunkt des detektierten ersten Ultraschall-Echoimpulses zur Ermittlung der Position der ersten Stelle verwendet wird.
Die Erfindung bezieht sich gleichfalls auf eine Ultraschall
meßvorrichtung zur Messung der Positionen von schallreflek
tierenden Stellen in oder an einem Prüfling.
Zur Messung der Dicke eines Prüflings oder Prüfkörpers mit
Hilfe der Ultraschalltechnik ist es bekannt, einen Ultra
schall-Sendeimpuls von einer Ultraschall-Sendeeinheit durch
eine erste Oberfläche in den Prüfling einzukoppeln und die
Zeit bis zum Eintreffen eines reflektierten Ultraschall-Echo
impulses in einer Empfangseinheit zu messen. Der detek
tierte Ultraschall-Echoimpuls kann beispielsweise an einer
gegenüberliegenden zweiten Oberfläche des Prüflings, bei
spielsweise an einer Rückwand, reflektiert worden sein. Aus
der gesamten Laufzeit zwischen dem Senden des Ultraschall-Sen
deimpulses und dem Empfangen des Ultraschall-Echoimpulses
kann unter Berücksichtigung einer bekannten Schallgeschwin
digkeit dann auf die Entfernung der zweiten Oberfläche des
Prüflings von der Ultraschall-Sendeeinheit geschlossen wer
den. Dabei ist es üblich, sowohl einen von der Reflexion an
der ersten Oberfläche herrührenden Eintritts-Echoimpuls als
auch einen von der Reflexion an der Rückwand herrührenden
Rückwand-Echoimpuls zu detektieren, und aus der Zeitdifferenz
zwischen dem Eintreffen des Eintritts-Echoimpulses und dem
Eintreffen des Rückwand-Echoimpulses in der Ultraschall-Emp
fangseinheit direkt auf die Dicke des Prüflings an der mit
Ultraschall beaufschlagten Stelle zu schließen.
Bei der genannten Vorgehensweise ist es weiterhin bekannt,
daß zusätzlich zu dem genannten Eintritts-Echoimpuls und dem
genannten Rückwand-Echoimpuls sogenannte Fehler-Echoimpulse
auftreten können, die beispielsweise von der Reflexion an In
homogenitäten oder Defekten innerhalb des Prüflings herrüh
ren. Diese Fehler-Echoimpulse können bei der Auswertung der
detektierten Echoimpulse zu Fehlern führen, da sie fälschli
cherweise für einen Eintritts-Echoimpuls oder einen Rückwand-Echo
impuls gehalten werden könnten. Derartige Fehlinterpreta
tionen können insbesondere dann auftreten, falls die Bestim
mung der Zeitdifferenz zwischen dem Eintreffen des Eintritts-Echo
impulses und dem Eintreffen des Rückwand-Echoimpulses
durch eine elektronische Auswerteeinheit automatisiert durch
geführt wird. Es ist daher ferner bekannt, bei der elektroni
schen Auswertung der erfaßten Ultraschall-Echoimpulse Zeit
fenster, sogenannte Echoblenden, an solchen Zeitpunkten zu
setzen, an denen ein Eintritts-Echoimpuls oder ein Rückwand-Echo
impuls zu erwarten ist. Beispielsweise ist die Dicke des
Prüflings in einem gewissen Bereich innerhalb einer gewissen
Toleranzbreite bekannt. Eine solche Toleranzbreite kann dann
dazu benutzt werden, um zur Detektion des Rückwand-Echoimpul
ses ein adäquates Zeitfenster zu setzen.
Diese bekannte Vorgehensweise weist den Nachteil auf, daß ein
Zeitfenster groß gewählt werden muß, um alle möglichen Dicken
des Prüflings und alle damit verknüpften Empfangszeitpunkte
der Rückwand-Echoimpulse erfassen zu können. Insbesondere ist
die Vorgehensweise nachteilig, falls der Prüfling in dem zu
vermessenden Bereich erhebliche Dickenschwankungen aufweist.
Dann muß nämlich ein sehr breites Zeitfenster gewählt werden,
womit in gleichem Maße die Wahrscheinlichkeit steigt, daß
auch ein Fehler-Echoimpuls innerhalb dieses Zeitfensters auf
tritt. Die bekannte Vorgehensweise wird also bei Prüflingen
mit einer großen Schwankungsbreite in der Dicke besonders an
fällig für Fehlinterpretationen und Fehlmessungen.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, ein Ul
traschallmeßverfahren und eine Ultraschallmeßvorrichtung an
zugeben, bei denen diese Nachteile vermieden sind und bei de
nen auch bei einem Prüfling mit einer starken Schwankung in
der Dicke Fehlmessungen oder -interpretationen nur mit sehr
geringer Wahrscheinlichkeit auftreten.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Verfahrens dadurch ge
löst, daß zur Messung der Position einer zweiten Stelle der
gemessene Empfangszeitpunkt des von der ersten Stelle reflek
tierten ersten Ultraschall-Echoimpulses zum Einstellen eines
zweiten Zeitfensters verwendet wird, das für eine nachfol
gende Detektion eines zweiten Ultraschall-Echoimpulses an die
Stelle des ersten Zeitfensters tritt.
Das Verfahren verwendet also kein statisches, d. h. fest ge
setztes, Zeitfenster, sondern ein dynamisches, insbesondere
lageveränderliches Zeitfenster, das beispielsweise während
eines eine längere Zeit andauernden, sich über mehrere Stel
len in oder an dem Prüfling erstreckenden Meßzyklus für jede
neue Stelle neu angepaßt wird, wobei für diese Anpassung das
Ergebnis einer oder mehrerer vorher an einer oder mehreren
anderen Stellen durchgeführter Positionsmessungen verwendet
wird. Gegenüber einem Verfahren mit einem statisch gesetzten
Zeitfenster kann bei dem Verfahren nach der Erfindung die
Breite des Zeitfensters grundsätzlich kleiner gewählt werden,
da durch die dynamische Anpassung des Zeitfensters an jeweils
einen oder mehrere aktuelle Meßwerte sichergestellt ist, daß
ein erwarteter reflektierter Ultraschall-Echoimpuls mit gro
ßer Wahrscheinlichkeit innerhalb des Zeitfensters zu liegen
kommt.
Das Verfahren nach der Erfindung basiert darauf, daß aus ei
nem oder mehreren bisher erfaßten Meßwerten für den Empfangs
zeitpunkt eines reflektierten Ultraschall-Echoimpulses ein
Erwartungswert abgeleitet wird für zu einem späteren Zeit
punkt reflektierte Ultraschall-Echoimpulse und daß das Zeit
fenster für diese zu einem späteren Zeitpunkt reflektierten
Ultraschall-Echoimpulse in Abhängigkeit von diesem Erwar
tungswert neu gesetzt wird.
Als Empfangszeitpunkt eines Ultraschall-Echoimpulses kann
beispielsweise das Maximum (Scheitelpunkt) des Impulses defi
niert werden. Dabei beginnt die Zeitzählung für jede Positi
onsmessung einer schallreflektierenden Stelle jeweils von
neuem, wobei der Zeitnullpunkt jeweils im wesentlichen durch
den Absendezeitpunkt eines Ultraschall-Sendeimpulses festge
legt ist. D. h., daß unter einem Empfangszeitpunkt keine abso
lute Tageszeit, sondern ein relativer Zeitwert verstanden
wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß das zweite
Zeitfenster derart eingestellt wird, daß der Empfangszeit
punkt des von der ersten Stelle reflektierten ersten Ultra
schall-Echoimpulses innerhalb des zweiten Zeitfensters zu
liegen kommt.
Eine Steigerung der Zuverlässigkeit des Verfahrens läßt sich
beispielsweise dadurch erreichen, daß der Empfangszeitpunkt
des von der ersten Stelle reflektierten ersten Ultraschall-Echo
impulses im wesentlichen mittig innerhalb des zweiten
Zeitfensters zu liegen kommt. Bei einer derartigen Positio
nierung des zweiten Zeitfensters ist die Wahrscheinlichkeit
besonders hoch, daß der erwartete zweite Ultraschall-Echoim
puls innerhalb des zweiten Zeitfensters zu liegen kommt. Das
Zeitfenster ist in diesem Falle symmetrisch bezüglich des
Empfangszeitpunktes des von der ersten Stelle reflektierten
Ultraschall-Echoimpulses ausgerichtet, welcher Empfangszeit
punkt im statistischen Sinne quasi als Erwartungswert für den
Empfangszeitpunkt eines nachfolgenden Ultraschall-Echoimpul
ses anzusehen ist.
Nach einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens werden zum
Einstellen des zweiten Zeitfensters neben dem Empfangszeit
punkt des von der ersten Stelle reflektierten ersten Ultra
schall-Echoimpulses auch ein oder mehrere weitere bereits ge
messene Empfangszeitpunkte der von weiteren, insbesondere be
nachbarten Stellen herrührenden Ultraschall-Echoimpulse ver
wendet. Dadurch wird die Fehlertoleranz des Verfahrens in
vorteilhafter Weise weiter erhöht, da ein Ausbleiben der De
tektion eines einzelnen Ultraschall-Echoimpulses, z. B. in
folge eines außerhalb des ersten Zeitfensters empfangenen er
sten Ultraschall-Echoimpulses, nicht zu einer ungewollten Un
terbrechung des Verfahrens führt.
Beispielsweise wird eine Mittelwertbildung über insgesamt
mehrere bereits gemessene Empfangszeitpunkte durchgeführt.
Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird die
Breite des zweiten Zeitfensters in Abhängigkeit von insgesamt
mehreren bereits gemessenen Empfangszeitpunkten, d. h. sowohl
in Abhängigkeit von dem Empfangszeitpunkt des von der ersten
Stelle reflektierten ersten Ultraschall-Echoimpulses als auch
in Abhängigkeit von ein oder mehreren weiteren Empfangszeit
punkten der von weiteren Stellen herrührenden Ultraschall-Echo
impulse, eingestellt.
Beispielsweise wird die Breite des zweiten Zeitfensters ge
genüber der Breite des ersten Zeitfensters erhöht, falls an
der ersten Stelle oder an einer der weiteren Stellen kein Ul
traschall-Echoimpuls empfangen wurde.
Die schallreflektierenden Stellen in oder an dem Prüfling
können beispielsweise durch einen mehr oder weniger ausge
dehnten Defekt oder eine Inhomogenität innerhalb des Prüf
lings gegeben sein. Bevorzugt sind die schallreflektierenden
Stellen durch Stellen an einer Begrenzungsfläche des Prüf
lings gegeben.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung des Verfahrens
wird - in Senderichtung gesehen - als Begrenzungsfläche eine
Rückwand des Prüflings gewählt. Bei einer solchen Ausgestal
tung läßt sich beispielsweise ein ortsaufgelöster Dickenver
lauf eines Prüflings mit über einen großen Bereich auftreten
den starken Dickenschwankungen zuverlässig messen.
Bei der Dickenmessung wird insbesondere sowohl der Empfangs
zeitpunkt eines von der Reflexion an der Vorderseite des
Prüflings herrührenden Eintritts-Echoimpulses als auch der
Empfangszeitpunkt eines von der Reflexion an der Rückwand des
Prüflings herrührenden Rückwand-Echoimpulses gemessen und aus
der Differenz dieser beiden Empfangszeitpunkte in Verknüpfung
mit der Schallgeschwindigkeit auf die Dicke des Prüflings ge
schlossen. In diesem Falle wird das Verfahren nach der Erfin
dung insbesondere sowohl bei Messung des Empfangszeitpunktes
des Eintritts-Echoimpulses als auch bei Messung des Empfangs
zeitpunktes des Rückwand-Echoimpulses durchgeführt, d. h. so
wohl für den Eintritts-Echoimpuls als auch für den Rückwand-Echo
impuls wird jeweils ein Zeitfenster dynamisch angepaßt.
Insbesondere bei einer glatten Vorderseite des Prüflings wird
nur das Zeitfenster für den Rückwand-Echoimpuls dynamisch an
gepaßt und das Zeitfenster für den Eintritts-Echoimpuls
bleibt statisch gesetzt.
Beispielsweise wird durch Messung der Position mehrerer be
nachbarter Stellen auf der Rückwand ein Dickenverlauf des
Prüflings aufgezeichnet.
Die auf eine Ultraschallmeßvorrichtung zur Messung der Posi
tionen von schallreflektierenden Stellen in oder an einem
Prüfling bezogene Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst
durch eine Ultraschallmeßvorrichtung mit
- a) einer Sende-Empfangseinheit zum Senden und Empfangen von Ultraschallimpulsen und
- b) einer mit der Sende-Empfangseinheit in Verbindung stehen
den elektronischen Auswerteeinheit,
- b1) umfassend eine Filtereinheit, welche ausschließlich die innerhalb eines einstellbaren Zeitfensters empfan genen Ultraschallimpulse passieren läßt,
- b2) einer nachgeschalteten Zeitmeßeinheit zur Bestimmung des Empfangszeitpunktes eines empfangenen, die Fil tereinheit passierten Ultraschallimpulses und
- b3) einer nachgeschalteten und auf die Filtereinheit rück wirkenden Rückkoppeleinheit zur Anpassung des Zeitfen sters an den gemessenen Empfangszeitpunkt.
Die Filtereinheit, die Zeitmeßeinheit und/ oder die Rückkop
peleinheit sind z. B. funktionelle Einheiten, welche zumindest
teilweise in Form eines Mikroprozessors oder einer entspre
chend programmierten DV-Anlage gestaltet sein können. Ein
zelne Einheiten oder Teile der Einheiten können aber auch als
analoge elektronische Schaltung realisiert sein.
An der Filtereinheit kann z. B. eine anwenderzugängliche, ins
besondere manuelle Einstellvorrichtung zur Einstellung der
Breite des Zeitfensters vorgesehen sein.
Mit der Ultraschallmeßvorrichtung ist bevorzugt das Verfahren
nach der Erfindung durchführbar.
Bezüglich der Vorteile einer solchen Vorrichtung gilt das be
züglich des Verfahrens Gesagte analog.
Zwei Ausführungsbeispiele einer Vorrichtung und eines Verfah
rens nach der Erfindung werden anhand der Fig. 1 und 2 nä
her erläutert. Dabei zeigt:
Fig. 1 einen stark schematisierten Aufbau einer Ultra
schallmeßvorrichtung nach der Erfindung und
Fig. 2 schemahaft die zu verschiedenen Zeitpunkten während
der Durchführung des Verfahrens detektierten Ultra
schall-Echoimpulse.
In der folgenden Beschreibung wird ein Ultraschall-Echoimpuls
der besseren Verständlichkeit wegen als Echoimpuls bezeich
net.
Fig. 1 zeigt einen Prüfling 1 mit einer Vorderseite 1A und
einer Rückwand 1B, der im Bereich 2 eine stark veränderliche
Dicke aufweist. In diesem Bereich 2 liegen eine mit 4A, 4B
bzw. 4C bezeichnete erste, zweite bzw. dritte ultraschallre
flektierende Stelle auf der Rückwand 1B des Prüflings 1, be
züglich derer jeweils die lokale Dicke des Prüflings 1 gemes
sen wird.
Hierzu ist eine Ultraschallmeßvorrichtung vorgesehen, die
eine Sende-Empfangseinheit 10 mit einem Ultraschallwand
ler 10A und eine über eine Verbindungsleitung 12 mit der
Sende-Empfangseinheit 10 in Verbindung stehende Auswerteein
heit 14 umfaßt.
Die Auswerteeinheit 14 weist eine mit der Verbindungslei
tung 12 in Verbindung stehende Filtereinheit 14A auf, an der
ein Zeitfenster einstellbar ist, außerhalb dessen empfangene
und über die Verbindungsleitung 12 zur Auswerteeinheit 14 ge
langte Ultraschallimpulse ausfilterbar sind. Die nicht ausge
filterten, d. h. innerhalb des einstellbaren Zeitfensters lie
genden, Ultraschallimpulse, gelangen zu einer mit der Fil
tereinheit 14A in Verbindung stehenden Zeitmeßeinheit 14B.
Die Zeitmeßeinheit 14B bestimmt für einen nicht ausgefilter
ten Ultraschallimpuls einen Empfangszeitpunkt. Eine nachge
schaltete Rückkoppeleinheit 140 wirkt auf die Filterein
heit 14A zurück, so daß unter Verwendung des ermittelten Emp
fangszeitpunktes das an der Filtereinheit 14A einstellbare
Zeitfenster (neu) einstellbar ist.
Die Sende-Empfangseinheit 10 sendet entlang einer Senderich
tung 20 einen Ultraschall-Sendeimpuls zum Prüfling 1. An der
auf der Vorderseite 1A des Prüflings 1 gelegenen Stelle 22
tritt der Ultraschall-Sendeimpuls in den Prüfling 1 ein. Da
bei kommt es zur Reflexion eines Eintritts-Echoimpulses 30
(siehe Fig. 2), der im gezeichneten Beispiel eines senkrecht
auf der Vorderseite 1A des Prüflings 1 auftreffenden Ultra
schall-Sendeimpulses in umgekehrter Richtung zur Senderich
tung 20 zur Sende-Empfangseinheit 10 zurückreflektiert und
dort detektiert wird. Der in den Prüfling 1 eingetretene Teil
des Ultraschall-Sendeimpulses breitet sich entlang einer Aus
breitungsrichtung 24 in dem Prüfling 1 aus und trifft auf die
erste ultraschallreflektierende Stelle 4A auf der Rückwand 1B
des Prüflings 1. Dort wird ein Rückwand-Echoimpuls 32 (siehe
Fig. 2) reflektiert, der aufgrund der hohen Divergenz
(Abstrahl- bzw. Empfangskeule) des verwendeten Ultraschall
wandlers 10A zumindest teilweise zur Sende-Empfangseinheit 10
zurückreflektiert und dort empfangen wird.
Bei einer Bewegung der Sende-Empfangseinheit 10 entlang einer
Bewegungsrichtung 26 parallel zur Vorderseite 1A werden nach
einander Dickenmessungen, d. h. einzelne Meßvorgänge, bezüg
lich der Stellen 4A, 4B, 4C usw. durchgeführt, so daß ein
Dickenverlauf in Abhängigkeit des Ortes aufgezeichnet wird.
Die Bewegung entlang der Bewegungsrichtung 26 erfolgt dabei
mit hoher Geschwindigkeit, da die Wiederholrate bezüglich des
Sendens von Ultraschallimpulsen in den Prüfling 1 im Bereich
Kilohertz liegt.
Fig. 2 zeigt im oberen Teil einen ersten Meßvorgang M1 zur
Messung der Position der ersten Stelle 4A und im unteren Teil
einen zweiten Meßvorgang M2 zur Messung der Position der
zweiten Stelle 4B, wie sie bei der Ausführung des Verfahrens
nach der Erfindung durchgeführt werden. Es ist jeweils die
Amplitude A der detektierten Ultraschall-Echoimpulse in Ab
hängigkeit von der Zeit t aufgetragen.
Beim ersten Meßvorgang M1 wird ein erster Eintritts-Echoim
puls 30 und ein erster Rückwand-Echoimpuls 32 detektiert. Un
terhalb der Zeitachse t ist ein erstes Eintritts-Echozeitfen
ster 34 und ein erstes Rückwand-Echozeitfenster 36 angedeu
tet, innerhalb derer beispielsweise die Auswerteeinheit 14
einen Echoimpuls auswertet. Das erste Rückwand-Echozeitfen
ster 36 ist derart voreingestellt, daß ein erwarteter Emp
fangszeitpunkt für das Empfangen des von der ersten Stelle 4A
reflektierten ersten Rückwand-Echoimpulses 32 darin zu liegen
kommt.
Falls der erste Meßvorgang M1 an der ersten Stelle 4A der ab
solut erste Meßvorgang innerhalb eines mehrere ultraschallre
flektierende Stellen betreffenden, unter Umständen länger an
dauernden Meßzyklus ist, wird ein solcher erwarteter Emp
fangszeitpunkt beispielsweise durch eine manuelle Dickenmes
sung des Prüflings 1, aber auch durch beliebige andere An
haltspunkte für die zu erwartende Dicke des Prüflings 1 er
mittelt. Falls vor dem ersten Meßvorgang M1 bereits Dicken
messungen an benachbarten Stellen stattgefunden haben, wird
der genannte erwartete Empfangszeitpunkt aus dem Meßwert für
Empfangszeitpunkt eines bereits früher empfangenen Ultra
schall-Echoimpulses ermittelt, wie dies nachfolgend am Bei
spiel des zweiten Meßvorgangs M2 erläutert wird.
Der erste Rückwand-Echoimpuls 32 wird zum Zeitpunkt 38 (Ma
ximum des ersten Rückwand-Echoimpulses 32) empfangen. Bei ei
nem nachfolgenden zweiten Meßvorgang M2 bezüglich der zweiten
ultraschallreflektierenden Stelle 4B wird dieser Empfangs
zeitpunkt 38 genutzt, um ein zweites Rückwand-Echozeitfen
ster 46 einzustellen. Bei dem zweiten Meßvorgang M2 wird ein
zweiter Eintritts-Echoimpuls 40 innerhalb eines zweiten Ein
tritts-Echozeitfensters 44 gemessen. Gleichfalls wird ein
zweiter Rückwand-Echoimpuls 42 detektiert. Das zweite Rück
wand-Echozeitfenster 46 wird nun derart eingestellt, daß der
Empfangszeitpunkt 38 des ersten Rückwand-Echoimpulses 32 mit
tig innerhalb dieses Echozeitfensters 46 zu liegen kommt. Da
durch ist die Wahrscheinlichkeit, daß der zweite Rückwand-Echo
impuls 42 innerhalb des zweiten Rückwand-Echozeitfen
sters 46 zu liegen kommt deutlich erhöht gegenüber dem Fall,
daß das zweite Rückwand-Echozeitfenster 46 an der Position
des ersten Rückwand-Echozeitfensters 36 geblieben wäre.
Die zeitliche Breite der Rückwand-Echozeitfenster 36, 46 kann
dabei im Vergleich zu einem statischen Echozeitfenster klein
gewählt werden, so daß ein eventuell auftretender Fehler-Echo
impuls 48 nicht zur Auswertung gelangt und somit nicht zu
einer Fehlinterpretation führen kann.
Die Eintritts-Echozeitfenster 34, 44 sind im gezeichneten
Beispiel fest (statisches Zeitfenster).
Claims (7)
1. Ultraschallmeßverfahren zur Messung der Positionen von
schallreflektierenden Stellen (4A, 4B) in oder an einem Prüf
ling (1), wobei
- a) ein Ultraschall-Sendeimpuls in einer Senderichtung (20) auf den Prüfling (1) gesendet wird,
- b) ein innerhalb eines ersten Zeitfensters (36) aus bzw. von
dem Prüfling (1) reflektierter erster Ultraschall-Echoimpuls
(32) detektiert wird,
wobei das erste Zeitfenster (36) derart voreingestellt ist, daß ein erwarteter Empfangszeitpunkt für das Empfangen des von einer ersten Stelle (4A) reflektierten ersten Ultra schall-Echoimpulses (32) darin zu liegen kommt, und - c) ein gemessener Empfangszeitpunkt (38) des detektierten ersten Ultraschall-Echoimpulses (32) zur Ermittlung der Posi tion der ersten Stelle (4A) verwendet wird,
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Zeitfenster (46) derart eingestellt wird, daß der
Empfangszeitpunkt (38) des von der ersten Stelle (4A) reflek
tierten ersten Ultraschall-Echoimpulses (32) innerhalb des
zweiten Zeitfensters (46) zu liegen kommt.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Empfangszeitpunkt (38) des von der ersten Stelle (4A)
reflektierten ersten Ultraschall-Echoimpulses (38) im wesent
lichen mittig innerhalb des zweiten Zeitfensters (46) zu lie
gen kommt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
als schallreflektierende Stellen (4A, 4B) Stellen an einer
Begrenzungsfläche (1A, 1B) des Prüflings (1) gewählt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
in Senderichtung (20) gesehen als Begrenzungsfläche eine
Rückwand (1B) des Prüflings (1) gewählt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
durch Messung der Position mehrerer benachbarter Stellen (4A,
4B, 4C) auf der Rückwand (1B) ein Dickenverlauf des Prüflings
(1) aufgezeichnet wird.
7. Ultraschallmeßvorrichtung zur Messung der Positionen von
schallreflektierenden Stellen (4A, 4B) in oder an einem Prüf
ling (1), mit
- a) einer Sende-Empfangseinheit (10) zum Senden und Empfangen von Ultraschallimpulsen und
- b) einer mit der Sende-Empfangseinheit (10) in Verbindung
stehenden elektronischen Auswerteeinheit (14),
- b1) umfassend eine Filtereinheit (14A), welche ausschließlich die innerhalb eines einstellbaren Zeitfensters (36, 46) empfangenen Ultraschallimpulse (32, 42) passieren läßt,
- b2) einer nachgeschalteten Zeitmeßeinheit (14B) zur Bestim mung des Empfangszeitpunktes (38) eines empfangenen, die Filtereinheit (14A) passierten Ultraschallimpulses (32) und
- b3) einer nachgeschalteten und auf die Filtereinheit (14A) rückwirkenden Rückkoppeleinheit (14C) zur Anpassung des Zeitfensters (46) an den gemessenen Empfangszeitpunkt (38).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150572 DE19750572A1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Ultraschallmeßverfahren und -vorrichtung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150572 DE19750572A1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Ultraschallmeßverfahren und -vorrichtung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19750572A1 true DE19750572A1 (de) | 1999-02-18 |
Family
ID=7848798
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997150572 Withdrawn DE19750572A1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Ultraschallmeßverfahren und -vorrichtung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19750572A1 (de) |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2610457B1 (de) * | 1976-03-10 | 1977-12-15 | Deutsch Pruef Messgeraete | Verfahren zur automatischen nachfuehrung von anzeigenerwartungsbereichen bei der ultraschallpruefung |
DE2422439C2 (de) * | 1974-05-09 | 1983-12-08 | Krautkrämer GmbH, 5000 Köln | Verfahren zur Fehlerblendeneinstellung bei einem Ultraschallprüfverfahren |
DE4141123C1 (de) * | 1991-12-13 | 1993-03-18 | Kernforschungszentrum Karlsruhe Gmbh, 7500 Karlsruhe, De | |
US5349860A (en) * | 1989-11-28 | 1994-09-27 | Nkk Corporation | Apparatus for measuring the thickness of clad material |
-
1997
- 1997-11-14 DE DE1997150572 patent/DE19750572A1/de not_active Withdrawn
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