DE19750090A1 - Kanüle für einen Luer- oder Luerlockanschluß - Google Patents
Kanüle für einen Luer- oder LuerlockanschlußInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Kanüle für einen Luer- oder Luerlockanschluß mit den
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Luer- oder Luerlockanschluß sind verbreitete Anschlüsse zwischen Spritze und
Kanüle. Während beim Lueranschluß der Kanülensockel mit seiner konisch
zulaufenden Innenwand auf den entsprechend konisch ausgebildeten Lueranschluß
einer Spritze durch Aufstecken befestigt wird, ist beim Luerlockanschluß zusätz
lich eine Formschlußsicherung durch ein den Anschluß umgebendes Gewinde
vorgesehen, in welche Teile des Kanülensockels eingreifen können.
Beim Handhaben von flüssigen Medikamenten oder sonstigen Fluiden kann die
spritzenseitig im Bereich des Lueranschlusses sowie kanülensockelseitig im
Bereich zwischen Lueranschluß und Kanülensockel befindliche Luft in der Regel
recht zuverlässig entfernt werden, indem so lange Druck auf den Spritzenkolben
ausgeübt wird, bis das Fluid am freien Ende des Kanülenrohrs austritt. Dies gelingt
jedoch nicht, wenn pastöse Massen zur Dosierung bzw. Verarbeitung anstehen, da
diese Pasten aufgrund ihrer mangelnden Fließeigenschaften allenfalls nach einer
gewissen Zeit diesen Raum ausfüllen, wobei dann kleine Luftblasen peu à peu von
dem sich vorbeischiebenden Pastenstrom mitgerissen und teilweise auch einge
schlossen werden. Dies führt dazu, daß beim Ausbringen von pastösen Massen
mittels einer solchen Kanülenspritzenanordnung, wie sie beispielsweise in zahn
ärztlichen oder auch im Dentallaborbereich eingesetzt werden, Lufteinschlüsse im
Pastenstrom vorhanden sind, die praktisch nicht mehr entfernt werden können. Bei
aushärtenden Systemen führt dies regelmäßig zur Lunkerbildung, d. h. es entstehen
unkontrolliert Hohlräume, welche das Gesamtgefüge schwächen, was z. B. bei der
Verarbeitung von Zahnfüllmassen zu unvorhergesehenen Schäden der Füllung
führen kann.
Da Luer- und Luerlockanschluß in der Medizin und Dentaltechnik weit verbreitet
und im übrigen genormt sind, scheidet eine diesen Nachteil vermeidende an
schlußseitige Maßnahme aus.
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine gattungsgemäße Kanüle für einen Luer- oder Luerlockanschluß so auszu
bilden, daß der vorerwähnte Nachteil verhindert, zumindest jedoch vermindert
wird, wobei die Kanüle nach wie vor in Verbindung mit den genormten Luer- und
Luerlockanschlüssen einsetzbar sein soll, und zwar auch beim Ausbringen von
Fluiden.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des
Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung
sowie in der Zeichnung angegeben.
Die Erfindung sieht also vor, das Kanülenrohr nach hinten zu verlängern, so daß
insbesondere der zwischen Kanülensockel und spritzenseitigem Lueranschluß
gebildete ringförmige Freiraum gegenüber dem Fluid bzw. pastenführenden Raum
abgedichtet wird. Dieses nach hinten verlängerte Kanülenrohr ist so ausgebildet,
daß es in die Öffnung des spritzenseitigen Lueranschlusses bei aufgesetzter Kanüle
eintaucht und den Fluidstrom, insbesondere den Pastenstrom unmittelbar in die
Kanüle, also unter Umgehung des Freiraums in dieselbe leitet. Die Spalttoleranzen
sind dabei so gewählt, daß insbesondere bei der Verarbeitung von Pasten dieser
Freiraum praktisch gegenüber dem Arbeitsraum der Spritze abgedichtet ist. Dar
über hinaus ergibt sich durch das in den Lueranschluß eingeführte Kanülenrohr
noch weiterhin der vorteilhafte Effekt, daß das im Lueranschluß spritzenseitig
befindliche Luftvolumen weiter verringert wird. Die erfindungsgemäße Kanüle
eignet sich also in hervorragender Weise zum lunkerfreien Ausbringen von pastö
sen Massen, aber auch von Fluiden, insbesondere Flüssigkeiten.
Dabei sieht die Erfindung im wesentlichen zwei unterschiedliche konstruktive
Lösungen vor. Wenn der hintere Teil des Kanülenrohrs aus Metall besteht, d. h.
zweckmäßigerweise einstückig mit dem übrigen Kanülenrohr ausgebildet ist, dann
sollte dieser hintere Teil des Kanülenrohrs bis zum anschlußseitigen Ende des
Kanülensockels reichen, um so einerseits beim Aufstecken der Kanüle auf den
Luer bzw. den Luerlockanschluß ein sicheres Einführen zu gewährleisten und
andererseits über die Länge eine möglichst lange und somit auch bei größerer
Toleranz nur schwer durchdringbare Spaltfläche zu bilden.
Wird hingegen das Kanülenrohr zweiteilig ausgebildet, so wird vorteilhaft der
vordere Teil des Kanülenrohrs in üblicher und an sich bekannter Weise aus Metall
ausgebildet, wobei die nach dem Stand der Technik eingesetzten Kanülenrohre
weiter verwendet werden können, und der hintere Teil des Kanülenrohrs vorzugs
weise einstückig mit dem Kanülensockel ausgebildet. Dies hat nicht nur den
Vorteil, daß die bisher verwendeten Kanülenrohre auch für die erfindungsgemäße
Kanüle weiter Verwendung finden können, sondern darüber hinaus den, daß der
hintere Teil des Kanülenrohres konstruktiv exakt an die Lueranschlußseitigen
Anforderungen angepaßt werden kann. Der Durchmesser des hinteren Teils des
Kanülenrohres kann also unabhängig von dem des vorderen Teils dimensioniert
werden, und im übrigen kann dieser Teil einstückig mit dem Kanülensockel als
Spritzgußteil hergestellt werden, so daß sich die Herstellungskosten gegenüber den
bisher bekannten gattungsgemäßen Kanülen - abgesehen von den zu ändernden
Werkzeugen - praktisch nicht erhöhen. Da üblicherweise sowohl der Kanülensoc
kel als auch die Spritze aus Kunststoff bestehen, kann die Passung zwischen dem
Außendurchmesser des hinteren Kanülenrohrs zum Innendurchmesser des Luer
anschlusses recht eng gewählt werden, ohne eine engere Toleranz vorsehen zu
müssen. Da die Materialien etwa gleiche Härte aufweisen, besteht nicht die Gefahr
eines Materialabtrags beim Einschieben des hinteren Teils des Kanülenrohrs in den
Lueranschluß. Etwaige Fertigungstoleranzen können durch die Elastizität der
eingesetzten Materialien ohne weiteres ausgeglichen werden. Es ist daher bei
dieser Ausführung weder erforderlich noch zweckmäßig, den hinteren Teil des
Kanülenrohres bis zum Ende des Kanülensockels auszubilden. Bevorzugt wird der
hintere Teil des Kanülenrohres bis etwa über die halbe Länge des durch die ko
nisch zulaufende Innenwand gegebenen Raumes ausgebildet. Die Längendimensio
nierung erfolgt zweckmäßigerweise so, daß unter Berücksichtigung der in der DIN
vorgesehenen Toleranzen zuverlässig ein Eindringen des hinteren Teils des Kanü
lenrohres in die Öffnung des Lueranschlusses sichergestellt ist. Dieses Eindringen
muß nur über eine vergleichsweise kurze Distanz erfolgen, da aufgrund der engen
Passung die Dichtwirkung sichergestellt ist.
Den hinteren Teil des Kanülenrohres vergleichsweise kurz auszubilden, hat dar
über hinaus fertigungstechnische Vorteile, insbesondere wenn das Teil als Spritz
gußteil hergestellt wird. Darüber hinaus ist der zusätzliche Materialeinsatz geringer
und die Führung zwischen den miteinander zu verbindenden Teilen besser.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung dargestellten Aus
führungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen in schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Kanüle in Seitenansicht mit hälftig im
Schnitt dargestellten Kanülensockel,
Fig. 2 eine andere Ausführung einer erfindungsgemäßen Kanüle in Dar
stellung nach Fig. 1 und
Fig. 3 die Kanüle nach Fig. 2 in Verbindung mit einem Lueranschluß
ebenfalls in Seitenansicht und Teilschnittdarstellung.
Die anhand von Fig. 1 dargestellte Kanüle besteht aus einem Kanülensockel 1
sowie einem Kanülenrohr 2. Das Kanülenrohr 2 weist einen vorderen Teil 3 sowie
einen hinteren Teil 4 auf, die in ihrem Übergangsbereich durch den vorderen Teil
5 des Kanülensockels dicht und fest mit diesem verbunden sind.
Bei der dargestellten Ausführung ist der Kanülensockel 1 wie bei Kanülen nach
dem Stand der Technik ausgebildet. Der vordere Teil 5 des Kanülensockels hat die
Form eines zylindrischen Rohres und ist dicht und fest an das aus Metall bestehen
de Kanülenrohr angespritzt. An den vorderen Teil 5 schließt sich ein Übergangsteil
6 nach hinten an, der schließlich in einem weiteren rohrförmigen hinteren Teil
übergeht, dessen Innenwand 8 konisch nach vorne zulaufend ausgebildet ist. Dieser
rohrförmige hintere Teil 7 wird durch einen flanschförmigen Absatz 9 nach hinten
hin abgeschlossen.
Während bei Kanülen nach dem Stand der Technik das Kanülenrohr 2 etwa im
Bereich zwischen dem vorderen Teil 5 und dem Übergangsteil 6 des Kanülensoc
kels 1 endet, ist bei der anhand von Fig. 1 dargestellten Ausführung das Kanülen
rohr 2 bis zum hinteren Ende der Kanüle durchgeführt, schließt also etwa mit dem
flanschförmigen Absatz 9 nach hinten hin ab. Der hintere Teil 4 des Kanülenrohres
ist so dimensioniert, daß er bei Verbindung mit einem Luer- oder Luerlockan
schluß in die Öffnung desselben über fast die Hälfte seiner Länge (Länge des
hinteren Teils 4) eintaucht. Die Länge des dadurch gebildeten engen ringförmigen
Spaltes ist ausreichend, um zumindest für pastöse Massen abdichtend zu wirken,
so daß die sonst verbleibenden Ringräume 10 und 11 beim Ausbringen der Paste
durch Kolbendruck als abgeschlossener Totraum verbleibt. Die darin befindliche
Luft wird also nicht mehr durch den Pastenstrom mitgeführt. Je nach Dimensionie
rung des hinteren Teils 4 des Kanülenrohrs 2 kann diese Dichtwirkung auch für
beliebige Fluide erreicht werden.
Die anhand von Fig. 2 dargestellte Ausführung unterscheidet sich von der anhand
von Fig. 1 dargestellten im wesentlichen dadurch, daß der hintere Teil 4' des
Kanülenrohrs 2' innerhalb des Kanülensockels 1' einstückig an diesen angeformt
ist. Das Kanülenrohr 2' ist in seinem vorderen Teil 3 genauso wie das anhand von
Fig. 1 dargestellte ausgebildet und im vorderen rohrförmigen Teil 5 des Kanülen
sockels 1' festgelegt. Es erstreckt sich jedoch nicht einstückig über den vorderen
Teil 5 hinaus, sondern wird von da ab durch den Kanülensockel 1' selbst gebildet.
Der Übergangsteil 6' ist dabei vollständig ausgefüllt, so daß lediglich der hintere
Ringraum 11 verbleibt.
Der hintere Teil 4' des Kanülenrohrs 2' erstreckt sich etwa über die halbe Länge
des rohrförmigen hinteren Teiles 7 und ist so dimensioniert, daß unter Berücksich
tigung der in der DIN angegebenen Toleranzen zwischen Kanüle und Lueranschluß
stets sichergestellt ist, daß dieser hintere Teil 4' des Kanülenrohres 2' bei Verbin
dung mit einem Lueranschluß stets in die Öffnung 15 des Kanülenanschlusses
eintaucht und damit den Ringraum 11 gegenüber dem aus der Spritze 13 kommen
den durch die Kanüle laufenden Massenstrom abdichtet, wie dies anhand von Fig.
3 deutlich sichtbar ist.
Der in Fig. 3 dargestellte Lueranschluß 12 (in unterbrochenen Linien ist ein
Luerlockanschluß dargestellt) bildet die Spitze einer an sich bekannten und deshalb
nicht weiter dargestellten und beschriebenen Spritze 13. Die konisch zum Ende hin
zulaufende Außenwand 14 des Lueranschlusses 12 kommt zur Anlage an der
entsprechend konisch ausgebildeten Innenwand 8 des Kanülensockels 1', wobei
das hintere Ende 4' bzw. beim Aufsatz der Kanüle nach Fig. 1 das hintere Ende 4
in die Öffnung 15 des Lueranschlusses 12 eintaucht. Der Außenumfang des hinte
ren Teils 4' des Kanülenrohrs 2' ist so dimensioniert, daß eine enge Passung mit der
Öffnung 15 erreicht wird, also eine gute Dichtwirkung erzielt wird.
Durch entsprechende Dimensionierung des hinteren Teils 4 bzw. 4' des Kanülen
rohrs 2 bzw. 2' kann darüber hinaus auch das in der Öffnung 15 verbleibende
Restvolumen weiter minimiert werden.
1
,
1
' Kanülensockel
2
,
2
' Kanülenrohr
3
vorderer Teil des Kanülenrohrs
4
,
4
' hinterer Teil des Kanülenrohrs
5
vorderer Teil des Kanülensockels
6
,
6
' Übergangsteil des Kanülensockels
7
rohrförmiger hinterer Teil des Kanülensockels
8
Innenwand
9
flanschförmiger Absatz
10
vorderer Ringraum
11
hinterer Ringraum
12
Lueranschluß
13
Spritze
14
Außenwand
15
Öffnung
Claims (8)
1. Kanüle für einen Luer- oder Luerlockanschluß (12) mit einem Kanülenrohr
(2, 2') und mit einem Kanülensockel (1, 1), in dem das Kanülenrohr (2, 2') gehal
ten ist, wobei der Kanülensockel (1, 1') als im wesentlichen rohrförmiger Körper
mit konisch zum Kanülenrohr hin zulaufender Innenwand (8) ausgebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das Kanülenrohr (2, 2') auch innerhalb des durch
die konisch zulaufende Innenwand (8) umgebenen Raumes des Kanülensockels (1,
1') erstreckt.
2. Kanüle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanülensockel
(1) aus Kunststoff und das Kanülenrohr (2) aus Metall bestehen.
3. Kanüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß sich das Kanülenrohr (1) etwa über die Länge des durch die konisch
zulaufende Innenwand (8) umgebenen Raumes erstreckt.
4. Kanüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Kanülenrohr (2') zweiteilig ausgebildet ist.
5. Kanüle nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere Teil (3)
des Kanülenrohres (2') aus Metall und der hintere, sich innerhalb des durch die
konisch zulaufende Innenwand (8) umgebenen Raumes erstreckende Teil (4') aus
Kunststoff bestehen.
6. Kanüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß der hintere Teil (4') des Kanülenrohres (2') einstückig mit dem
Kanülensockel (1'), vorzugsweise als Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist.
7. Kanüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Kanülenrohr
(2') etwa über die halbe Länge des durch die konisch zulaufende Innenwand (8)
umgebenen Raumes erstreckt.
8. Kanüle nach einem der vorhergehenden Ansprüche, insbesondere nach
einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Außendurchmesser
des hinteren Teils (4') des Kanülenrohres (2') dem kleinsten Innendurchmesser des
anzuschließenden Lueranschlusses (12) entspricht.
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Owner name: TRANSCOJECT GMBH & CO. KG, 24539 NEUMUENSTER, DE |
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