DE19749990A1 - Signal-Preshaping - Google Patents
Signal-PreshapingInfo
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Classifications
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- H—ELECTRICITY
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- H02N2/0075—Electrical details, e.g. drive or control circuits or methods
- H02N2/008—Means for controlling vibration frequency or phase, e.g. for resonance tracking
Landscapes
- Control Of Position Or Direction (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Signalvorverarbeitung an
Positioniersystemen mit deren Hilfe die Arbeitsfrequenz um ein Vielfaches erhöht
werden kann. Die Einrichtung kann vor analog arbeitende Systeme geschaltet
werden, aber auch direkt in Digitalcontrollern implementiert werden.
Bekannte Positioniersysteme auf Basis von Piezoaktorik oder magnetischen Aktoren
besitzen aufgrund der bewegten Massen, der Zeitkonstanten in den Aktoren und der
Übertragungscharakteristik des Reglers für unterschiedliche Eingangsfrequenzen
Unterschiede in der Amplitude der Bewegung und in der Phasenlage zwischen
Signaleingang und Bewegungsausgang. Der negative Einfluß der physikalisch
bedingte Trägheit kann nur zu einem bestimmten Teil mit regelungstechnischen
Vorkehrungen verringert werden.
Wird also ein Positionierer mit einer bestimmten Grenzfrequenz eingesetzt, dann
kann mit diesem Positionierer nur bis zu einer bestimmten Grenzfrequenz gearbeitet
werden, weil ansonsten die Verzerrungen am Ausgang, zum Beispiel an der
bewegten Plattform, am Drehmeißel oder in der Kippbewegung eines Spiegels zu
groß werden. Diese Verzerrungen sind Verzerrungen im Sinne einer Signal
verformung aber auch einer Phasenverschiebung. Die Verzerrung ist oft
amplitudenabhängig und die Phasenverschiebung frequenzabhängig. Mit einer
konstanten, einmal eingestellten Entzerrung kann deshalb nicht gearbeitet werden.
Bei Piezoaktorik ist beispielsweise bekannt, mit Feedforward Termen im Regler den
Phasengang weit zurück zu biegen. Das geht jedoch auf Kosten der Amplituden-
Treue. Die Bewegung des Positionierers erfährt damit starke Überschwinger.
(Karl J. Aström Computer-Controlled Systems, Predice-Hall International Editions,
ISBN 0-13-172784-2, 5150 'Reduction by Feedforward).
Auch ist bekannt, mit einem nichtlinearen Modell den Regler zu linearisieren, was oft
zu Verbesserungen des Frequenzverhaltens von 50% führen kann.
(Modelling Hysteresis in Piezoceramic Actuators University of Rhode Island,
Kingston USA von Ping Ge und Musa Jouaneh in Precision Engineering 17:
211-221, 1995).
Phasen-Rückdrehungen werden vielfältig eingesetzt, um den großen zeitlichen
Versatz zwischen kommandiertem Eingang und wirklich erreichter Bewegung zu
minimieren. Nichtlinearitäten werden damit nicht erfaßt und korrigiert.
Bei magnetischen Antrieben ist bekannt, mittels Kurzschlußringen die Zeitkonstante
des Antriebes zu minimieren. Die regelungstechnischen Beschränkungen werden
damit aber nicht beseitigt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß vor die erste Arbeitsphase
mit dem Positionierer eine Lernphase gelegt wird. In dieser Lernphase wird das
Steuersignal analysiert, in seine spektralen Bestandteile zerlegt, entzerrt und in
geeigneter Weise wieder so zusammengesetzt, daß die Ausgangsbewegung der
Vorgabe am Eingang entspricht. Das entzerrte Signal, daß an den direkten Eingang
des Verstellers angelegt wird unterscheidet sich dann oft sehr stark von dem am
Ausgang gewünschten mechanischen Bewegungsverlauf.
Im folgenden wird eine erfindungsgemäße Einrichtung beschrieben, die das Signal
Preshaping realisiert.
Die Lernphase für das System wird in zwei Stufen realisiert. Die erste Stufe ist in Fig.
1 dargestellt. Sie dient der Phasen- und Amplituden Korrektur ohne Korrektur der
durch das System verursachten nichtlinearen Verzerrungen.
Die beabsichtigte Bewegung am Positionierer 7 wird mit dem Block 4 vorgegeben.
Das sind Zeit äquidistante Amplitudenwerte. Zum Beispiel das Profil einer Konturlinie
bei einer gewollten Unrundbearbeitung an einer Drehmaschine. Die Punktzahl sollte
vorzugsweise eine Potenz von 2 sein z. B. 128, 256, 512 u.s.w.
Die Werte liegen als Digitalwerte vor.
Der Schalter 5 wird geschlossen und damit ist das Eingangssignal mit dem
Positionierer verbunden. In dieser Phase kann noch keine Bearbeitung erfolgen, das
Werkzeug führt frei Bewegungen aus.
Oft sind der Prozeß, in dem der Positionierer angeordnet ist und der Steuerprozeß
mit einem Phasenversatz miteinander verbunden. Deshalb wurde der Block
Phasenverschiebung 6 zwischen Soll-Signal und Verstellereingang gelegt.
Das Steuersignal nach Block 6 wird digital abgegriffen (z. B. mit einem A/D Wandler)
und Block 14a zugeführt. In Block 14a werden die Daten fourier-transformiert und mit
Realteil {Re} und Imaginärteil {Im} zwischengespeichert.
Der Positionierer führt während dieser Phase die Bewegung aus. Mit dem
eingebauten oder einem getrennten Sensor 8 wird die Bewegung gemessen und
einem A/D Wandler 9 zugeführt. Die so gewonnen Daten werden mit dem Block 10
fouriertransformiert ({Re} und {Im}) und zwischengespeichert.
Beide zwischengespeicherten Daten aus Block 14a und Block 10 werden nun dem
Block 11 zugeführt, in dem eine Berechnung der Amplitude und Phase erfolgt.
Von der Amplitude wird der Kehrwert gebildet, d. h. es wird jeder Wert mit der Formel
A[i]:= 1/A[i] überschrieben, die Phase wird invertiert Phase[i]:= - Phase[i]. Die so
gewonnen Daten werden im Block 12 mit den fourier-transformierten Soll-Daten
complex multipliziert. Dazu werden die Soll-Daten Block 14b zugeführt, in dem die
Fouriertransformation erfolgt. Als Ergebnis erhält man einen Vektor mit Realteil und
Imaginärteil.
Dieser Vektor wird dem Block 13 zugeführt, in dem eine Fourier-Rücktrans
formation erfolgt. Mit derzeitig verfügbaren Prozessoren kann z. B. für 256 Sollwerte
die gesamte Berechnung im Mikrosekundenbereich erfolgen.
Für die Korrektur der Phase und Amplitude des Positioniersystems kann nun die am
Block 1 vorhandenen Daten dem Positioniersystem als entzerrtes Soll-Signal
zugeführt werden.
Für die Korrektur der Oberwellen muß noch ein zweite Phase durchlaufen werden.
In Fig. 2 ist die Einrichtung zur Korrektur der Oberwellen dargestellt.
Aufgrund von Nichtlinearitäten im Positioniersystem entstehen in der Bewegung des
Positionierers Oberwellen. Wenn beispielsweise am Eingang eines Piezo-
Positionierers eine Sinus Funktion angelegt wird, dann ergibt sich die Bewegung zu
einer Sinusform überlagert mit vorzugsweise der zweiten und dritten Oberwelle. Die
Oberwellen sind in der Amplitude typisch um den Faktor 15 bis 100 kleiner als die
Grundwelle. Die Oberwellen kann man nun kompensieren, indem am Eingang
sinusförmige Signale addiert werden, die am Ausgang des Positionierers genau
gegenphasige Bewegungen zu den Oberwellen erzeugen würden. Sind die
Amplituden gleich groß, löschen sich die spektralen Anteile aus. Die von den
Steuerspannungen ebenfalls wieder erzeugten Oberwellen werden vernachlässigt,
weil sich die Amplitude potentiell verringert.
In Phase zwei (Fig. 2) wird das vorkorrigierte Steuersignal von Block 1 bei
geschlossenen Schaltern S2 und S4 dem Positionierer zugeführt. Sobald das
System eingeschwungen ist und die Daten vom A/D Wandler Block 9 erfaßt sind,
werden die Schalter S2 und S4 wieder geöffnet. Es werden die gleichen
Funktionsgruppen (Block 8, Block 9, Block 10) aus Fig. 1 benutzt, um schließlich das
Fourierspektrum des Signales zu erhalten. Nun wird das Spektrum von Block 10 im
Realteil und Imaginärteil invertiert {Re}: = -{Re}, {Im}: = - {Im}.
Über eine getrennte Messung ist in Block 15 die Übertragungsfunktion des
Positionierers zwischengespeichert. Diese Übertragungsfunktion kann auch mit dem
System aus Fig. 1 ermittelt werden, indem einmal vor allen Lernfunktionen ein
Frequenzgemisch (z. B. 25Hz, 50Hz, 75Hz usw.) als Soll-Signal angelegt wird und in
Block 16 keine Amplituden- und Phasen-Invertierung erfolgt.
Die Transferfunktion von Block 15 wird einer Fouriertransformation in Block 16
zugeführt. In einem Block 12 werden nun die Spektren von Block 16 und Block 17
complex multipliziert und anschließend in Block 13 Fourier - rücktransformiert.
Ist das System synchron mit unbekannter Phase (Block 6) an die Steuerung
angeschlossen, dann ist mit Block 13 ein Block 18 zu verbinden, in dem eine
Phasenshift erfolgt. Die Phase wird aus der Korrelation der Signale an Block 2 und
Block 3 gewonnen. Eine einfache Möglichkeit, die Phase zu bestimmen ist die
Multiplikation der konjugiert komplexen Spektren von Block 2 und Block 3, einer
Fourier-Rücktransformation und anschließender Suche nach dem Extremwert. Die
Lage des Extremwertes im Vektor gibt die erforderliche Shift an.
Der so ermittelte Korrektur Vektor wird zum Vektor aus Block 1 addiert.
Dieser Vektor stellt nun die entzerrte Soll-Kurve dar, die am Ausgang des
Positionierers eine amplituden- und phasentreues Nachfahren der ursprünglichen
Soll-Kurve (Block 4) erlaubt.
In Fig. 3 bis Fig. 5 ist die Wirkung des Signal Preshaping im Vergleich zum
unkorrigierten Soll-Signal und zu einem nur Phasen korrigierten dargestellt.
Fig. 3 zeigt das Soll Signal 20, die Zeitfunktion einer aufgewickelten Ellipse mit
175 µm Hub und die Bewegung des normierten Positionierweges, Kurve 21.
Die Differenz (den Fehler) zwischen beiden Kurven zeigt Kurve 22 in zeitäqidistanten
Schritten. Der Fehler liegt maximal bei ca. ± 80 µm.
In Fig. 4 ist der Fehler dargestellt der sich nach einer Korrektur der Phase des
Steuersignales ergibt. Kurve 23 zeigt wieder die Soll-Kurve, Kurve 24 zeigt das
phasenverschobene Steuersignal und Kurve 25 die normierte Positionierbewegung.
Die Differenz ist in Kurve 26 dargestellt. Es ergeben sich ca. ± 9 µm Fehler.
In Fig. 5 ist nun der Restfehler mit der erfindungsgemäßen Einrichtung des Signal
Preshaping dargestellt. Kurve 27 zeigt die Soll-Kurve, Kurve 28 das entzerrte Soll-
Signal. Die normierte Positionierbewegung in Kurve 29 ist optisch vom Soll-Signal
kaum zu unterscheiden. Kurve 30 stellt wieder die Differenz zwischen Soll-Signal
und Positionierbewegung dar. Der Fehler liegt noch bei ± 2 µm.
Claims (6)
1. Signal Preshaping zur Verbesserung des Frequenzverhaltens eines repetierenden
Positioniersystems bestehend aus einem Positionierantrieb einer digitalen oder
analogen Controller Elektronik und einem Positionssensor das mit einem Schaltwerk
ausgestattet ist, das eine Lernphase und eine Ausführungsphase zuläßt für die
Lernphase dadurch gekennzeichnet, daß
am Sensor ein A/D Wandler angeordnet ist, der synchron zur Soll-Position die
Ist-Position erfaßt, dessen Ausgangsdaten mit einem zweiten Block
fouriertransformiert werden, in einem dritten Block die Amplitude auf 1/Amplitude
umgerechnet wird und die Phase negiert wird, der mit einem vierten Block
zur Multiplikation mit den Soll-Daten verbunden ist, an den sich ein fünfter Block
anschließt, in dem eine Fourier-Rücktransformations der Daten erfolgt, die
anschließend als entzerrte Solldaten dem System zugeführt werden.
2. Signal Preshaping gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
in einer zweiten Phase der fouriertransformierte Datenvektor im Komplexen invertiert
wird, mit dem komplexen Vektor des fouriertransformierten Übertragungsverhaltens
des Positioniersystems multipliziert wird und nachfolgend einem Block zur Fourier-
Rücktransformation zugeführt wird, dessen Ausgang zum Vektor der entzerrten Soll-
Daten nach Anspruch 1 addiert wird und als endgültiger Oberwellen entzerrter
Soll-Vektor für die Steuerung des Systems dient.
3. Signal Preshaping nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich um einen digitalen Controller handelt, in dem die Blöcke
Fouriertranformation, Amplituden- und Phasen- Umrechnung und Multiplikation
mit den Eingangsdaten durch Software programmiert sind.
4. Signal Preshaping nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Analog/Digital Wandler enthalten sind, die Eingangsdaten und die Sensordaten
synchron aufnehmen.
5. Signal Preshaping nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem System mit synchronem Phasenversatz in einem Block die Phase
zwischen Soll-Daten und Eingangs- Analog/Digitaldaten durch Korrelation ermittelt
wird, der zwischen rücktransformierten Daten der zweiten Korrekturphase und
Summierpunkt angeordnet ist.
6. Signal Preshaping nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Amplituden- und Phasengang des Sensors durch ein externes Meßverfahren
aufgenommen wird und in einem fünften Block, der direkt nach dem Block der
Fouriertranformation der Sensor Daten angeordnet ist, die Korrektur erfolgt.
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DE9209515U1 (de) * | 1992-07-15 | 1992-10-22 | Brain GmbH, 8000 München | Antriebsvorrichtung mit Piezoantrieb für eine beweglich gelagerte Einrichtung |
DE4303125C1 (de) * | 1993-02-04 | 1994-05-11 | Hommelwerke Gmbh | Schaltungsanordnung mit einem elektromechanischen Stellantrieb |
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1997
- 1997-11-12 DE DE19749990A patent/DE19749990B4/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: PHYSIK INSTRUMENTE (PI) GMBH & CO. KG, 76228 K, DE |
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