DE19747413A1 - Leitungsschieber, insbesondere Schnellschlußschieber für Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen in Kraftwerken - Google Patents
Leitungsschieber, insbesondere Schnellschlußschieber für Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen in KraftwerkenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16K—VALVES; TAPS; COCKS; ACTUATING-FLOATS; DEVICES FOR VENTING OR AERATING
- F16K3/00—Gate valves or sliding valves, i.e. cut-off apparatus with closing members having a sliding movement along the seat for opening and closing
- F16K3/02—Gate valves or sliding valves, i.e. cut-off apparatus with closing members having a sliding movement along the seat for opening and closing with flat sealing faces; Packings therefor
- F16K3/0263—Gate valves or sliding valves, i.e. cut-off apparatus with closing members having a sliding movement along the seat for opening and closing with flat sealing faces; Packings therefor using particular material or covering means
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leitungsschieber, insbesondere
einen Schnellschlußschieber für Frischdampf- und Speisewas
ser-Leitungen in Kraftwerken, mit den im Oberbegriff des An
spruches 1 angegebenen Merkmalen.
Der Oberbegriff gibt die typischen Grund-Konstruktionsmerk
male eines Leitungsschiebers an, wie sie für den angegebenen
Zweck eingesetzt werden. Insbesondere Schnellschlußschieber
in Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen von Kraftwerken
werden an den Sitzflächen während des Schließvorganges in
Folge von großen dabei herrschenden Druckdifferenzen außeror
dentlich hohen Flächenpressungen unterworfen. Die dabei ent
stehenden Reibungskräfte erzeugen je nach Schließgeschwindig
keit Reibungswärmen, die zu sehr hohen Temperaturen der Sitz
flächen führen können. Dadurch kann es zum Erweichen des
Sitzflächenmaterials und zum Reibverschweißen der Schieber
platte mit dem ihr zur Bildung einer Dichtungspaarung im
Schließzustand zugeordneten Gehäusesitzring kommen. Als Bei
spiel sind Reibungswärmen von etwa 20 kW bei Eigenmedium-ge
steuerten Schiebern mit einer Schließzeit von zirka zwei Se
kunden bis zu einigen -zig kW bei motorgetriebenen Schiebern
mit einer Schließzeit von 20 Sekunden zu nennen. Die bereits
erwähnte Reibverschweißung hat eine Riefenbildung an den
Sitzflächen und damit größere Undichtigkeiten im Bereich des
Leitungsschiebers zur Folge.
Zur Lösung dieser Problematik wurde im Stand der Technik be
reits versucht, die mit den Gehäusesitzringen eine Dichtungs
paarung bildenden Sitze an der Schieberplatte zu härten, also
mit Sitzpanzerungen zu versehen. Als Material hat sich hier
Stellit als mögliche Alternative herauskristallisiert. In der
Kernkraftwerkstechnik wird jedoch versucht, kobaldartige Pan
zerungen, wie sie bei Stellit-Panzerungen vorliegen, zu ver
meiden bzw. durch andere Werkstoffe zu ersetzen, wie z. B.
Antinit. Grundsätzlich hängt das Reibverhalten dieser Panze
rungen ganz wesentlich von der Wärmebehandlung des Panze
rungswerkstoffes und des Grundwerkstoffes sowie vom Panze
rungsverfahren ab. In der Praxis werden hier häufig unbefrie
digende Ergebnisse erzielt.
Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Auf
gabe zugrunde, einen Leitungsschieber so auszugestalten, daß
eine hohe Standfestigkeit der Sitzfläche der Schieberplatte
insbesondere gegen eine Reibverschweißung erzielt wird.
Die Lösung dieser Aufgabe ist im Kennzeichnungsteil des An
spruches 1 angegeben. Durch die Ausbildung der Sitzfläche
durch mindestens einen an der Schieberplatte angebrachten
Sitzring aus Oxidkeramik-Material weist die Sitzfläche eine
außerordentlich große Härte und einen hohen Schmelzpunkt auf,
wodurch die beim Stand der Technik vorherrschenden Probleme
umgangen werden. Zudem weist Oxidkeramik-Material gute Gleit- und
Schmiereigenschaften sowie eine schlechte Benetzungsfä
higkeit von Metall auf, was für den Einsatz in dem erfin
dungsgemäßen Leitungsschieber insbesondere hinsichtlich der
erzielbaren Dichtungseigenschaften von Vorteil ist. Das Vor
sehen eines eigenständigen Sitzringes umgeht dabei die Pro
blematik, daß bei einer Beschichtung der Schieberplatte im
Bereich der Sitzfläche mit Keramik bei schweren Belastungen
Abplatzungen auftreten können, da die Haftung von Oxidkera
mik-Material auf Metall auf Dauer zu schwach ist.
Zusammenfassend wird also die mindestens eine Sitzfläche an
der Schieberplatte durch einen Vollkeramik-Sitzring gebildet,
wobei vorteilhafterweise beiderseits der Schieberplatte je
weils ein Sitzring mit einem zugeordneten Gehäusesitzring
vorgesehen ist.
Für das Material der Vollkeramik-Sitzringe eignet sich Alumi
niumoxid, günstigere Festigkeitseigenschaften weist jedoch
Zirkonoxid auf, dem der Vorzug zu geben ist.
Durch die gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
vorgesehene Einschrumpfung des Sitzringes aus Oxidkeramik in
eine flachzylindrische Ausnehmung in der Schieberplatte wird
der Umstand Rechnung getragen, daß insbesondere Zirkonoxid
eine außerordentlich hohe Druckfestigkeit von zirka 1700
N/mm2, jedoch eine geringe Zugfestigkeit aufweist. Durch das
Einschrumpfen sollten am Sitzring keine Zugspannungen durch
äußere Kräfte und durch Temperaturunterschiede entstehen. Nä
heres hierzu ist der Beschreibung des Ausführungsbeispiels
entnehmbar.
Durch eine vorzugsweise unter Preßsitz in der Innenöffnung
des Sitzringes montierte Stützscheibe wird der Keramik-Sitz
ring gegen Biegebeanspruchungen während des Schließvorganges
des Leitungsschiebers abgestützt. Dies verbessert wiederum
das Verschleißverhalten der Sitzringe.
Durch eine Abrundung der Innen- und Außenkante der Sitzfläche
der Sitzringe wird deren Anecken beim Schließvorgang vermie
den. Der Rundungsradius ist dabei zu optimieren.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung er
geben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein
Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes anhand der
beigefügten Zeichnung näher erläutert wird. Die
Fig. 1 zeigt einen ausschnittsweisen Axialschnitt durch
einen Leitungsschieber.
In Fig. 1 ist mit 1 das Schiebergehäuse bezeichnet, in dem
ein offener Leitungsquerschnitt 2 zur Führung eines Prozeßme
diums, wie Frischdampf oder Speisewasser ausgebildet ist. Der
Leitungsquerschnitt 2 setzt sich beiderseits in die Frisch
dampf- oder Speisewasser-Leitung 3 fort.
Der Leitungsschieber weist ferner in üblicher Weise eine
Schieberplatte 4 auf, die mittels einer daran angebrachten
Spindel 5 in Richtung des Doppelpfeiles zwischen einer nicht
gezeigten, aus dem Leitungsquerschnitt 2 herausgefahrenen
Öffnungsstellung und der in Fig. 1 gezeigten Schließstellung
verschiebbar ist. Beiderseits der Schieberplatte 4 sind Ge
häusesitzringe 6, 7 vorgesehen, deren Innenöffnung in etwa
dem offenen Leitungsquerschnitt 2 entspricht. Die Gehäuse
sitzringe 6, 7 sind durch Verschweißungen 8 am Schiebergehäu
se 1 festgelegt.
Wie aus Fig. 1 ferner hervorgeht, weist die Schieberplatte 4
auf ihren beiden Flachseiten 10, 11 eine in der gezeigten
Schließstellung mit den Gehäusesitzringen 6, 7 und dem offe
nen Leitungsquerschnitt 2 konzentrische, flachzylindrische
Ausnehmungen 12, 13 auf, in der jeweils ein Sitzring 14, 15
durch Einschrumpfen fixiert ist. Bei diesem Einschrumpfvor
gang wird die aus einem geeigneten Stahlwerkstoff bestehende
Schieberplatte 4 stark erwärmt, wodurch sie sich ausdehnt und
folglich der Radius der Ausnehmungen 12, 13 zunimmt. Die
Sitzringe 14, 15 können in diesem Zustand in die Ausnehmungen
12, 13 eingesetzt werden. Beim Abkühlen zieht sich die Schie
berplatte 4 zusammen, wodurch die Sitzringe 14, 15 gefaßt und - bei
entsprechender Dimensionierung - auf Druck belastet
werden. Werden die Sitzringe 14, 15 zusätzlich beim Abkühlen
der Schieberplatte 4 mit Kraft gegen letztere gepreßt, wird
eine gute Dichtwirkung zwischen dem Boden der flachen Ausneh
mung 12, 13 und der Lagerfläche 16 der Sitzringe erzielt.
Die nach außen weisenden Stirnflächen der Sitzringe 14, 15
bilden deren Sitzflächen 17, die mit den Stirnflächen 9 der
Gehäusesitzringe 6, 7 im gezeigten Zustand eine hoch-ver
schleißfeste Dichtungspaarung bilden. Als Vollkeramik-Mate
rial für die Sitzringe 14, 15 wird Zirkonoxid verwendet.
Als weitere konstruktive Detailmaßnahmen sind einerseits die
Abrundung von Innenkante 18 und Außenkante 19 der Sitzflächen
17 hervorzuheben. Ferner ist in die Innenöffnung 20 der Sitz
ringe 14, 15 jeweils eine Stützscheibe 21 unter Preßsitz mon
tiert. Die Dicke dieser Stützscheibe 21 ist kleiner als die
Dicke der Sitzringe 14, 15, so daß die Sitzflächen 17 über
diese Stützscheibe 21 vorspringen.
Schließlich ist zwischen den Lagerflächen 16 der Sitzringe
14, 15 und der Schieberplatte 4 jeweils ein Dichtungsring 22,
23 aus Reingraphit eingesetzt, wodurch eventuelle Unrundhei
ten am Umfang des Schrumpfsitzes der Sitzringe 14, 15 in den
Ausnehmungen 12, 13 ausgeglichen und Leckagen vermieden wer
den.
Zusammenfassend wird durch den Erfindungsgegenstand ein Lei
tungsschieber mit verschleißfesteren Sitzflächen geschaffen,
wodurch die Funktionssicherheit erhöht wird. Ferner entfällt
durch die Verwendung der Vollkeramik-Sitzringe das Nacharbei
ten der Dichtflächen nach mehreren Betätigungen unter voller
Belastung.
Claims (9)
1. Leitungsschieber, insbesondere Schnellschlußschieber für
Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen in Kraftwerken, mit
- - einem Schiebergehäuse (1),
- - einem darin gebildeten offenen Leitungsquerschnitt (2),
- - einer zwischen einer Öffnungsstellung und einer Schließ stellung im Schiebergehäuse (1) verschiebbaren Schieber platte (4), und
- - mindestens einem Gehäusesitzring (6, 7), dessen Stirnfläche (9) in der Schließstellung der Schieberplatte (4) mit der Sitzfläche (17) der Schieberplatte (4) eine Dichtungspaa rung bildet, gekennzeichnet durch,
- - mindestens einen an der Schieberplatte (4) angebrachten Sitzring (14, 15) aus Oxidkeramik-Material zur Ausbildung der Sitzfläche (17).
2. Leitungsschieber nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß bei
derseits der Schieberplatte (4) jeweils ein Sitzring (14, 15)
mit zugeordnetem Gehäusesitzring (6, 7) vorgesehen ist.
3. Leitungsschieber nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Sitzring (14, 15) aus Zirkon- oder Alumi
niumoxid besteht.
4. Leitungsschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Sitzring (14, 15) aus Vollkeramik-Material
besteht.
5. Leitungsschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Sitzring (14, 15) in einer flach-zylindri
schen Ausnehmung (12, 13) in der Schieberplatte (4) durch
thermisches Einschrumpfen fixiert ist.
6. Leitungsschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 5
dadurch gekennzeichnet, daß in
die Innenöffnung (20) des mindestens einen Sitzrings (14, 15)
eine Stützscheibe (21) eingesetzt ist.
7. Leitungsschieber nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützscheibe (21) unter Preßsitz in der Innenöffnung (20) des
Sitzringes (14, 15) montiert ist.
8. Leitungsschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Innen- und Außenkante (18, 19) der Sitzfläche (17) des minde
stens einen Sitzringes (14, 15) abgerundet ist.
9. Leitungsschieber nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß zwi
schen der der Sitzfläche (17) abgewandten Lagerfläche (16)
des mindestens einen Sitzringes (14, 15) und der Schieber
platte (4) ein Dichtungsring (22, 23) vorzugsweise aus Gra
phit eingesetzt ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997147413 DE19747413A1 (de) | 1997-10-27 | 1997-10-27 | Leitungsschieber, insbesondere Schnellschlußschieber für Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen in Kraftwerken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997147413 DE19747413A1 (de) | 1997-10-27 | 1997-10-27 | Leitungsschieber, insbesondere Schnellschlußschieber für Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen in Kraftwerken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19747413A1 true DE19747413A1 (de) | 1999-02-11 |
Family
ID=7846761
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997147413 Withdrawn DE19747413A1 (de) | 1997-10-27 | 1997-10-27 | Leitungsschieber, insbesondere Schnellschlußschieber für Frischdampf- und Speisewasser-Leitungen in Kraftwerken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19747413A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN104482236A (zh) * | 2015-01-08 | 2015-04-01 | 鞍山明德科技有限公司 | 新型高、中、低压耐磨双闸板灰渣闸阀 |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3403463A1 (de) * | 1984-02-01 | 1985-08-08 | Kraftwerk Union AG, 4330 Mülheim | Werkstoffpaarung fuer hochbeanspruchte maschinenelemente |
DE3633483C2 (de) * | 1986-10-02 | 1989-06-08 | Hansa Metallwerke Ag, 7000 Stuttgart, De |
-
1997
- 1997-10-27 DE DE1997147413 patent/DE19747413A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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JP 1-176862 (A), In: Pat. Abstr. of JP, Sect M, Vol. 13 (1989), Nr. 455, (M-879) * |
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CN104482236A (zh) * | 2015-01-08 | 2015-04-01 | 鞍山明德科技有限公司 | 新型高、中、低压耐磨双闸板灰渣闸阀 |
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Legal Events
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OAV | Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1 | ||
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