DE19746827A1 - Verfahren zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen - Google Patents
Verfahren zum Spritzgießen von KunststoffgegenständenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C45/00—Injection moulding, i.e. forcing the required volume of moulding material through a nozzle into a closed mould; Apparatus therefor
- B29C45/17—Component parts, details or accessories; Auxiliary operations
- B29C45/1703—Introducing an auxiliary fluid into the mould
- B29C45/174—Applying a pressurised fluid to the outer surface of the injected material inside the mould cavity, e.g. for preventing shrinkage marks
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Spritzgießen von
Kunststoffgegenständen aus thermoplastischem, duroplastischem oder
elastomerem Material, das die Schritte aufweist:
- - Einspritzen einer zur Bildung des Kunststoffgegenstandes ausreichenden Menge Kunststoffschmelze in die Kavität eines Formwerkzeugs entlang eines Schmelzefließwegs, der sich von einer Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit durch eine Kunststoffeinspritzdüse bis ins Formwerkzeug erstreckt;
- - Eingeben eines Druckfluids, insbesondere eines Druckgases, von einer Wandung der Kavität aus mittels mindestens eines Fluideinspritzelements, so daß sich ein Fluidpolster zwischen Wandung der Kavität und der ins Formwerkzeug eingebrachten Schmelze bildet;
- - Erhärtenlassen des so hergestellten Formteils;
- - Entlastung der Kavität vom Druck des Druckfluids; und
- - Entformen des Formteils.
Ein Verfahren der gattungsgemäßen Art ist aus der EP 0 400 135 B1
bekannt. Dort wird zunächst eine für die Ausbildung des Formteils
ausreichende Menge Kunststoffschmelze in die Kavität eines
Spritzgießwerkzeugs eingebracht. Um Einfallstellen auf der Oberfläche
des Formteils infolge der Abkühlung des Kunststoffmaterials zu
verhindern, wird in dieser Schrift vorgesehen, daß Druckgas als Polster
zwischen Kavitätsoberfläche und Kunststoffschmelze eingebracht wird.
Es wird dabei sichergestellt, daß dieses Gaspolster gezielt aufgebaut und
-nach der Erhärtung der Schmelze - wieder abgebaut werden kann. Das
Einspritzen der vorbestimmten Menge an geschmolzenem Kunststoff in
die Werkzeugkavität erfolgt dabei in der Weise, daß die vorbestimmte
Kunststoffmenge ein kleineres Volumen einnimmt als das Volumen der
Werkzeugkavität.
Diese Vorgehensweise ist sicher auch in einer Vielzahl von Fällen
sinnfällig und plausibel: Da ja ohnehin abkühlungsbedingte Volumen
kontraktionen durch die Aufbringung des Gaspolsters eliminiert werden
sollen, reicht es aus, wenn nur eine Teilfüllung der Kavität vorgenommen
wird, die so bemessen ist, daß die eingebrachte Kunststoffmasse
abzüglich des Volumens des Gaspolsters und abzüglich des
Schwindungsvolumens des Kunststoffs dem Kavitätsvolumen entspricht.
Der Vorteil dieser vorgeschlagenen Teilfüllung der Kavität besteht darin,
daß ein ökonomischer Umgang mit Kunststoffschmelze gewährleistet ist.
In einigen Fällen kann diese Vorgehensweise jedoch zu Problemen
führen: Wird ein Kunststoff verarbeitet, der einer besonders starken
Schwindung bei der Abkühlung unterliegt, kann bei Teilfüllung der
Kavität der Effekt auftreten, daß der Kunststoff nicht mehr an allen
Stellen Kontakt mit der Kavitätsoberfläche hat und das Formteil somit
Ausschuß wird. Dies wird insbesondere bei solchen Kunststoffen
auftreten, die unter Umständen bis zu 20% und mehr Volumen
kontraktion haben.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der gattungsgemäßen Art zu schaffen, das es ermöglicht, auch
bei stark schrumpfendem Kunststoffmaterial sicherzustellen, daß das
gattungsgemäße Gasaußendruckverfahren prozeßsicher durchgeführt
werden kann.
Die Lösung der Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, daß das Einspritzen von Schmelze derart erfolgt, daß vor
der Eingabe von Druckfluid zwischen die Wandung (9) der Kavität (2)
und die Schmelze die Werkzeugkavität (2) vollständig mit Schmelze mit
einem solchen Schmelzedruck gefüllt wird, daß das Kunststoffmaterial
während der ersten Phase der Erstarrung druckvorgespannt bleibt.
Es ist also vorgesehen, daß - im Unterschied zum Stand der Technik -
eine vollständige Kavitätsfüllung vor der Ausbildung des Gaspolsters
vorgenommen wird, wobei die Schmelze sogar unter erhöhtem Druck
gehalten wird.
Gemäß einer ersten Fortbildung ist vorgesehen, daß das Eingeben des
Druckfluids erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach Beendigung
des Einspritzens von Kunststoffschmelze beginnt.
Alternativ kann vorgesehen sein, daß das Eingeben des Druckfluids erst
nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach Beginn des
Schmelzenachdrucks, d. h. nach Umschalten auf Nachdruck, beginnt.
Weiterhin kann das Eingeben des Druckfluids erst nach Ablauf einer
vorgegebenen Zeit nach Beendigung des Schmelzenachdrucks beginnen.
Vorteilhafterweise ist vorgesehen, daß das Eingeben des Druckfluids
abhängig vom Hydraulikdruck oder vom Werkzeuginnendruck erfolgt.
Das Eingeben des Druckfluids kann ferner abhängig von der
Formteiloberflächentemperatur erfolgen. Schließlich kann es abhängig
von der Schneckenwegposition erfolgen.
In der Zeichnung ist ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel darge
stellt:
Fig. 1 zeigt schematisch den Schnitt durch eine Spritzgießvor
richtung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren
ausgeführt wird, in
Fig. 2 ist ein pvT-Diagramm für Polypropylen zu sehen.
In Fig. 1 ist - schematisch dargestellt - eine Spritzgießvorrichtung zu
sehen. Das Spritzgießwerkzeug 1 weist eine Kavität 2 auf, die die
Geometrie des zu fertigenden Formteils 6 definiert. Die Kavität 2 wird
mit Schmelze versorgt, die in einer Kunststoffplastifizier- und -einspritz
einheit (bestehend aus Schnecke 5 und Schneckenzylinder 4) hergestellt
wird; die Schmelze wird über eine Kunststoffeinspritzdüse 3 ins
Werkzeug 1 injiziert.
Zur Bildung eines Gaspolsters 8 ist in die Wandung 9 der Kavität 2 ein
Fluideinspritzelement 7 integriert. Nach dem Einspritzen der Schmelze
wird über das Fluideinspritzelement 7 Stickstoffgas injiziert, so daß sich
das Fluidpolster 8 wie dargestellt ausbildet.
Das Gaspolster 8 bewirkt, daß abkühlungsbedingte Konstraktionen des
Kunststoffmaterials ausgeglichen werden: Das Kunststoffmaterial wird
an die dem Gaspolster 8 gegenüberliegende Kavitätstwand angepreßt, so
daß dort keine Einfallstellen entstehen können.
Erfindungsgemäß wird vor der Ausbildung des Gaspolsters 8 zunächst
die Kavität 2 vollständig mit Schmelze gefüllt. Dabei wird mit einem
solchen Schmelzedruck gearbeitet, daß das noch flüssige
Kunststoffmaterial während der ersten Phase der Erstarrung
druckvorgespannt bleibt. Abkühlungsbedingte Volumenkontraktionen
können somit alleine durch die Druckvorspannung ausgeglichen werden,
ohne daß es zunächst der Wirkung des Fluidpolsters 8 bedarf; dieses ist
erst später erforderlich, um Einfallstellen an der Formteiloberfläche zu
verhindern.
Über die Größenordnung der abkühlungsbedingten Volumenschwindung
gibt Fig. 2 Auskunft. Dort ist das pvT-Diagramm für den Kunststoff
Polypropylen zu sehen.
Das Diagramm zeigt für die Isobare p = 0 N/mm2 bei einer Temperatur
von 500 K (ca. 227°C) ein spezifisches Volumen von ca. 1,35 cm3/g. Bei
einer Temperatur von 300 K (ca. 27°C) liegt ein spezifisches Volumen
von ca. 1,1 cm3/g vor. D. h. die Volumenkontraktion beträgt in diesem
Beispiel ca. 18,5%.
1
Formwerkzeug
2
Kavität des Formwerkzeugs
3
Kunststoffeinspritzdüse
4
Schneckenzylinder
5
Schnecke
4
,
5
Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit
6
Formteil
7
Fluideinspritzelement
8
Fluidpolster
9
Wandung der Kavität
2
Claims (7)
1. Verfahren zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen aus
thermoplastischem, duroplastischem oder elastomerem Material, das die
Schritte aufweist:
daß das Einspritzen von Schmelze gemäß Schritt a) derart erfolgt, daß vor der Eingabe von Druckfluid zwischen die Wandung (9) der Kavität (2) und die Schmelze gemäß Schritt b) die Werkzeugkavität (2) vollständig mit Schmelze mit einem solchen Schmelzedruck gefüllt wird, daß das Kunststoffmaterial während der ersten Phase der Erstarrung druckvorgespannt bleibt.
- a) Einspritzen einer zur Bildung des Kunststoffgegenstandes ausreichenden Menge Kunststoffschmelze in die Kavität (2) eines Formwerkzeugs (1) entlang eines Schmelzefließwegs, der sich von einer Kunststoffplastifizier- und -einspritzeinheit (4, 5) durch eine Kunststoffeinspritzdüse (3) bis ins Formwerkzeug (1) erstreckt;
- b) Eingeben eines Druckfluids, insbesondere eines Druckgases, von einer Wandung (9) der Kavität (2) aus mittels mindestens eines Fluideinspritzelements (7), so daß sich ein Fluidpolster (8) zwischen Wandung (9) der Kavität (2) und der ins Formwerkzeug eingebrachten Schmelze bildet;
- c) Erhärten lassen des so hergestellten Formteils (6);
- d) Entlastung der Kavität (2) vom Druck des Druckfluids; und
- e) Entformen des Formteils (6);
daß das Einspritzen von Schmelze gemäß Schritt a) derart erfolgt, daß vor der Eingabe von Druckfluid zwischen die Wandung (9) der Kavität (2) und die Schmelze gemäß Schritt b) die Werkzeugkavität (2) vollständig mit Schmelze mit einem solchen Schmelzedruck gefüllt wird, daß das Kunststoffmaterial während der ersten Phase der Erstarrung druckvorgespannt bleibt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingeben des Druckfluids gemäß Schritt b) von Anspruch 1 erst nach
Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach Beendigung des Einspritzens von
Kunststoffschmelze gemäß Schritt a) von Anspruch 1 beginnt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingeben des Druckfluids gemäß Schritt b) von Anspruch 1 erst nach
Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach Beginn des Schmelzenachdrucks, d. h.
nach Umschalten auf Nachdruck, beginnt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingeben des Druckfluids gemäß Schritt b) von Anspruch 1 erst nach
Ablauf einer vorgegebenen Zeit nach Beendigung des Schmelze
nachdrucks beginnt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingeben des Druckfluids gemäß Schritt b) von Anspruch 1 abhängig
vom Hydraulikdruck oder vom Werkzeuginnendruck erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingeben des Druckfluids gemäß Schritt b) von Anspruch 1 abhängig
von der Formteiloberflächentemperatur erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
Eingeben des Druckfluids gemäß Schritt b) von Anspruch 1 abhängig
von der Schneckenwegposition erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146827 DE19746827C2 (de) | 1997-10-23 | 1997-10-23 | Verfahren zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen mittels Druckfluid |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997146827 DE19746827C2 (de) | 1997-10-23 | 1997-10-23 | Verfahren zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen mittels Druckfluid |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19746827A1 true DE19746827A1 (de) | 1999-04-29 |
DE19746827C2 DE19746827C2 (de) | 2001-08-16 |
Family
ID=7846388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997146827 Expired - Lifetime DE19746827C2 (de) | 1997-10-23 | 1997-10-23 | Verfahren zum Spritzgießen von Kunststoffgegenständen mittels Druckfluid |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19746827C2 (de) |
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---|---|---|---|---|
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- 1997-10-23 DE DE1997146827 patent/DE19746827C2/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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---|---|
DE19746827C2 (de) | 2001-08-16 |
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