DE19746645C1 - Adaptiver akustischer Monitor - Google Patents
Adaptiver akustischer MonitorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen adaptiven akustischen Monitor gemäß dem
Oberbegriff des Anspruch 1 und 2, wie er aus der DE 196 19 466 A1 der
Anmelderin bekannt ist.
Die Beschallung insbesondere kleiner Räume mit tieffrequenten
Schallsignalen (Nutzsignale wie Sprache und Musik) stößt grundsätzlich auf
das Problem, daß die akustischen Eigenschaften der Räume hauptsächlich
durch eine modale bzw. stark ortsabhängige Schallpegelverteilung geprägt
sind. Der abgestrahlte Direktschall führt durch Wandreflexionen im Raum zu
einem Stehwellenfeld und am Empfängerort (Hörer) zu einer Verzerrung. Zur
Unterdrückung der modalen Raumeigenschaften bei tiefen Frequenzen
können einerseits Schallabsorber eingesetzt werden. Andererseits besteht die
Möglichkeit, die modalen Raumeigenschaften bereits bei der
Schallabstrahlung zu berücksichtigen, indem das elektrische Nutzsignal vorab
um diese Eigenschaften korrigiert bzw. entzerrt wird. Die bislang vorhandenen
Entzerrungssysteme (Lautsprecherbox Digital 1. Produktinformation der
Canton Elektronik GmbH + Co. KG, Biermann, H.: Wohnraumakustik. Audio
12/1996, S. 174-179) beruhen auf der genauen Bestimmung der
Übertragungsfunktion im Frequenzbereich bzw. der Impulsantwort im Zeitbe
reich zwischen mindestens einer Schallquelle und einem Empfänger im
Raum. Aus der Übertragungsfunktion sind Selektivfilter ableitbar, die bei
Anwendung auf das abzustrahlende Nutzsignal raumbedingte ortsabhängige
spektrale Minima verstärken und Maxima verringern. Die Schallquelle emittiert
daraufhin ein Signal, das im Idealfall am Empfängerort dem tatsächlichen
Nutzsignal entspricht.
Der sehr große Dynamikbereich der modal bedingten Verzerrungen erfordert
zur Kompensation schmalbandige Filter sehr hoher Ordnung mit
entsprechender Flankensteilheit. Äquivalent zur Veränderung der Übertra
gungsfunktion im Frequenzbereich kann die invertierte Impulsantwort im Zeit
bereich dem Nutzsignal überlagert bzw. mit ihm gefaltet werden. Im Ergebnis
ist theoretisch beim Empfänger das unverfälschte Nutzsignal zu erwarten. Die
für tiefe Frequenzen typischen langen Nachhallzeiten führen zu dementspre
chend langen Impulsantworten. Deren Verarbeitung bzw. Faltung stellt hohe
Anforderungen an den Speicherbedarf und die Rechengeschwindigkeit der
meist digitalen Signalverarbeitung mittels Signalprozessoren. Abgesehen vom
meßtechnischen und elektronischen Aufwand bleibt diese Vorgehensweise
jeweils nur für eine einzige räumliche Sender-Empfänger-Konstellation gültig
und muß selbst bei geringfügig veränderter Positionierung erneuert werden.
Es sind Beschallungsvorrichtungen nach Art eines Lautsprechers, bestehend
aus einem elektroakustischen Wandler und einem Gehäuse, bekannt, bei
denen die Eigenresonanzen sowie zum Teil auch die nichtlinearen
Übertragungseigenschaften des Lautsprechers kompensiert werden, um
unerwünschte Verzerrungen des Nutzsignals zu vermeiden. Für diese
Systeme ist charakteristisch, daß ein Sensor (Detektionsspule (US 5.533.134),
Körperschallaufnehmer (US PS 4.727.584, 4.573.189), Optik
(US 4.207.430), Mikrofon (US 4.592.088)) die von einer Antriebsspule
erzwungenen Schwingungen des Wandlers erfaßt. Die Ausgangsspannung
des jeweiligen Sensors wird nach einer Signalverarbeitung an den Eingang
des Lautsprechers rückgekoppelt, d. h. dem Nutzsignal überlagert. Bei der
praktischen Realisierung dieser Entzerrung der Lautsprechereigenschaften
sind je nach Sensorart dessen Eigenschaften sowie die Übertragungsfunktion
zwischen Sensor und elektroakustischem Wandler zu berücksichtigen. Eine
gezielte Kompensation der modalen Raumeigenschaften findet nicht statt, da
diese Systeme keine geregelte Anpassung an die Raummoden aufweisen.
Dies gilt besonders bei einer Resonanzfrequenz des Lautsprechers, die deut
lich über den tiefen Resonanzfrequenzen des Raumes liegt.
Das Ziel der weiterhin bekannten EP 658 064 A2 liegt in der Verbesserung
der Wiedergabeeigenschaften eines Lautsprechers durch die möglichst
stabile Rückkopplung und Verstärkung eines Mikrofonsignals vor dem
Lautsprecher. Ein schaltungstechnischer Zusatz in der Rückkopplungsstruktur
verspricht dabei eine höhere Stabilität als die zahlreichen bekannten
Rückkopplungssysteme (z. B. nach Speaker apparatus. US 4592088).
Aus der DE 36 27 002 A1 ist ein Verfahren und Schaltungsanordnung zur
akustischen Kompensation des Umgebungsgeräusches bei Kopfhörerempfang
bekannt. Dort befindet sich das verwendete Mikrofon (RM) weder im zu
beschallenden Raum noch unmittelbar vor dem Lautsprecher (L). Eine
gezielte und abgestimmte Reaktion auf störende Raumresonanzen bzw. deren
Unterdrückung im Sinne des erfindungsgemäßen Adaptiven akustischen
Monitors ist allein dadurch unmöglich.
Einen ähnlichen Aufbau wie Beschallungsvorrichtungen mit Entzerrung der
Lautsprechereigenschaften weisen aktive Schallabsorber und Schalldämpfer
(Olson, H. F., May, E. G.: Electronic so und absorber. Journal of the Acoustical
Society of America 25 (1953), S. 1130-1136, Reaktiver Schalldämpfer. DE
196 19 466 A1) für den Einsatz in Räumen und Kanälen auf, die mit einem
Mikrofon in der Nähe eines Lautsprechers den Schalldruck erfassen und
diese Größe verstärkt und invertiert an den Lautsprecher rückkoppeln. Die
Reaktion des Lautsprechers führt am Ort des Mikrofons zu einer Reduzierung
des Schalldrucks, da bei diesen Systemen kein abzustrahlendes Nutzsignal
anliegt. Allerdings beschränkt sich die Wirksamkeit dieser aktiven Schall
absorber und Schalldämpfer ebenfalls auf einen einmal festgelegten Fre
quenzbereich, der sich nur durch Austausch der Komponenten (z. B. Laut
sprecherart, Gehäusegröße) verändern läßt. Die breitbandige Abstimmung
mehrerer Systeme ist entsprechend aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, den Monitor so auszubilden, daß der
Frequenzbereich breitbandig ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche 1 und 2 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Der erfindungsgemäße adaptive akustische Monitor umfaßt die Komponenten
Lautsprecher (1), Gehäuse (2), ein Mikrofon M1 (3) unmittelbar vor oder an
der Lautsprechermembran, ein weiteres Mikrofon M2 (4) im Gehäuse (2) hin
ter der Lautsprechermembran sowie eine mehrere Elemente enthaltende
elektronische Schaltung (5) einschließlich der Zuführung des wiederzugeben
den Nutzsignales (10), Bild 1. Die Mikrofone M1 (3) und M2 (4) nehmen in
einer durch ihre Position definierten Weise das durch die modalen Raumei
genschaften und die Lautsprechereigenschaften veränderte Schallsignal so
wie zusätzlich mögliche Störgeräusche (11) (z. B. Ventilatorgeräusche) im
Raum (9) auf. Die Mikrofonspannung M1 wird invertiert und nach einer
Amplitudenanpassung (8) gleichzeitig mit der durch ein regelbares Dämp
fungsglied (7) verringerten Mikrofonspannung M2 dem Nutzsignal (10) mittels
einer Addiererschaltung (13) überlagert. Das Ergebnis der Überlagerung dient
nach einer Verstärkung (6) zur Ansteuerung des Lautsprechers, der daraufhin
ein korrigiertes Ausgangssignal (12) abstrahlt. Es handelt sich um eine elek
troakustische Rückkopplungsschaltung (Bild 2) mit der Übertragungsfunktion
des Raumes (9) als Teil eines Rückkopplungszweiges. Bei hoher positiver
Signalverstärkung (6) ermöglicht eine Betrags- bzw. Vorzeichenänderung des
Dämpfungsgliedes (7) die Abstimmung des adaptiven akustischen Monitors
auf beliebige Frequenzbereiche, wie z. B. solche mit besonders ausgeprägten
Raumresonanzen oder starken Störgeräuschen. Diese Abstimmung betrifft
jedoch nur den Wirkungsbereich hinsichtlich der Abstrahlung, d. h. die Laut
sprecherresonanz bzw. die damit verbundene Verzerrung wird unabhängig
von ihrer spektralen Lage in jedem Fall korrigiert. Insgesamt unterdrückt der
adaptive akustische Monitor in einem einstellbaren Frequenzbereich alle Ge
räuschanteile am Mikrofon M1 (3), die vom Nutzsignal (10) abweichen. Dies
entspricht einer Entzerrung des durch die Raumeigenschaften und die Laut
sprechereigenschaften verzerrten Nutzsignals (10) bereits bei der Abstrahlung
und bewirkt zugleich eine Absorption von Störgeräuschen.
Die Wirkung des adaptiven akustischen Monitors läßt sich anhand der Re
gelungsstruktur im Bild 2 auch durch folgende Gleichung ausdrücken
Der Lautsprecher (1) und das Gehäuse (2) bilden gemeinsam vereinfacht ei
nen akustischen Serienresonator, bestehend aus einer Resistanz (R), der
Masse (jωM) der Lautsprechermembran und der Nachgiebigkeit (1/jωN) des
Gehäusevolumens. Unter dieser Voraussetzung sowie bei Normierung der
Größen auf die akustische Impedanz der Luft lassen sich die Übertragungs
funktionen HL und HN formulieren und in die oben genannte Gleichung einset
zen
Im interessierenden tiefen Frequenzbereich sind die Resistanz und die Masse
sehr klein, so daß die Gleichung bei der erwähnten hohen positiven Signal
verstärkung (6) vereinfacht werden kann
Die weitere Interpretation hängt von der Dimensionierung des Dämpfungs
gliedes (7) ab. Die Einstellung (HV2 = 1/HV1) führt z. B. zu folgendem Verhält
nis zwischen den Störgeräuschen, dem Nutzsignal und dem resultierenden
Ausgangssignal:
Diese Relation unterstreicht, daß einerseits Störgeräusche (11) im Raum (9)
und andererseits der Einfluß des Raumes (9) auf die Abstrahlung des Nutz
signales (10) unterdrückt werden. Der adaptive akustische Monitor wirkt so
wohl absorbierend als auch kompensierend. Die Adaptivität zeigt sich im
Vergleich mit einem anderen Vorzeichen der Dämpfung (7). Die Einstellung
(HV2 = -1/HV1) führt beispielsweise zu folgender Beziehung:
Diese praktisch leicht zu realisierende Einstellung führt zu einer Veränderung
der Resonanzfrequenz, ohne die Wirksamkeit des Gesamtsystems nennens
wert zu beeinträchtigen.
Eine beispielhafte Ausführung gibt Bild 3 wieder. Bild 4 zeigt anhand der mit
dieser Ausführung in einem Raum gemessenen Transferfunktion (Y/XN)
zwischen dem Signal am Mikrofon 1 (3) und dem ursprünglichen Nutzsignal
(10) die geglättete Abstrahlung durch den adaptiven akustischen Monitor ab
etwa 70 Hz im Vergleich zum Fall ohne Rückkopplung. Neben der Verringe
rung der modal bedingten Spitzenwerte ist eine Nivellierung der Kurve er
kennbar, die auf eine zusätzliche Korrektur der Lautsprechereigenschaften
hinweist. Dieser Effekt bestätigt sich bei einer Transferfunktionsmessung im
Freifeld, deren Ergebnis im Bild 5 dargestellt ist. Die Resonanz der Lautspre
cherbox bei ca. 112 Hz wird bei der Abstrahlung mit dem adaptiven akusti
schen Monitor sichtbar reduziert und die gesamte Kurve weist ab 80 Hz einen
nahezu ebenen Verlauf auf. Die Absorptionswirkung des adaptiven akusti
schen Monitors bezüglich eines breitbandigen Störgeräusches (11) bei abge
schaltetem Nutzsignal (10) belegt der Vergleich im Bild 6 wiederum im Fre
quenzbereich um 70 Hz. Die Einfügungsdämpfungen im Bild 7 veranschauli
chen die Abstimmbarkeit eines beispielhaften adaptiven akustischen Monitors
mit Hilfe des Dämpfungsgliedes (7) beim Einsatz als Schalldämpfer in einem
Kanal.
Grundsätzlich gilt, daß durch die Verwendung mehrerer, unterschiedlich ab
gestimmter, adaptiver akustischer Monitore im Raum die Raumeigenschaften
stärker unterdrückt werden bzw. die Schallabsorption steigt. Eine Ausgestal
tung stellt die Integration in komplexen Beschallungsvorrichtungen (z. B.
Mehrwege-Boxen) und Beschallungssystemen (z. B. Stereophonie) dar. Bei
der Anwendung als Schalldämpfer in Kanälen sind großflächige Wandaus
kleidungen aus mehreren, unterschiedlich abgestimmten, adaptiven akusti
schen Monitoren vorgesehen.
Mit der vorliegenden Erfindung werden bereits bei der Abstrahlung sowohl die
tieffrequenten Raumeigenschaften als auch die Lautsprecherresonanzen
deutlich besser kompensiert. Dies ergibt sich durch die kombinierte Auswer
tung der Signale eines Mikrofons unmittelbar vor dem Lautsprecher und eines
zweiten Mikrofons im Gehäuse hinter dem Lautsprecher. Die technisch sehr
einfache Anordnung ist im Frequenzbereich abstimmbar und gewährleistet
damit eine hohe Adaptivität an den gegebenen Raum. Trotz vergleichsweise
kleiner Gehäuseabmessungen des Lautsprechers wird die Kompensation und
Absorption selbst bei sehr tiefen Frequenzen möglich. Alle Systemelemente
können im kompakten Gehäuse integriert sowie durch eine schalldurchlässige
Abdeckung (14) an der Frontseite des Gehäuses gegenüber äußerem Zugriff
schützt werden und es entfällt die jeweilige Bestimmung der Übertragungs
funktion zwischen Schallquelle und Empfänger.
Bei ausgeschaltetem bzw. kleinem Nutzsignal bezieht sich die Abstimmbarkeit
und Wirksamkeit auf die Dämpfung tieffrequenter Störgeräusche in einem
Raum oder Kanal. Die Abstimmung mittels des elektrisch einfach regelbaren
Dämpfungsgliedes (7) gestattet beim Einsatz mehrerer adaptiver akustischer
Monitore eine gemeinsame übergeordnete elektrische oder anderweitig fern
gesteuerte Regelung aller Einzelsysteme.
Der erfindungsgemäße Adaptive akustische Monitor zielt auf die
Kompensation der akustischen Eigenschaften, insbesondere der
tieffrequenten Raumresonanzen, des zu beschallenden Raumes bereits bei
der Abstrahlung. Dies erfordert einerseits die Erfassung des vom Raum
veränderten Ursprungssignals und andererseits die Kompensation dieser
Veränderungen mit Hilfe einer Rückkopplungsstruktur. Eine
Grundvoraussetzung dafür ist die unmittelbare akustische Ankopplung des
Adaptiven akustischen Monitors an den Raum, d. h. der Lautsprecher (1) muß
direkt in den Raum abstrahlen und das Mikrofon M1 (3) muß das im Raum
erzeugte Schallfeld am Ort der Abstrahlung erfassen. Die Modifikation des mit
dem Mikrofon M2 (4) im Gehäuse (2) hinter der Lautsprechermembran
gewonnenen Schalldrucksignals ermöglicht die effektive Abstimmung des
Adaptiven akustischen Monitors auf die Frequenzen oder Frequenzbereiche
mit den am meisten störenden akustischen Raumeigenschaften.
Diese unterschiedlichen Ziele äußern sich auch im unterschiedlichen Aufbau
des erfindungsgemäßen adaptiven akustischen Monitors und des in der
bereits erwähnten EP 658 064 A2 beschriebenen Verfahrens, das teilweise
ebenfalls mit zwei Mikrofonen (z. B. Fig. 45) operiert. Der in den betreffenden
Ausgestaltungen von EP 658 064 grundsätzlich enthaltene passive Strahler
(passive radiator 43, ab Spalte 23, Zeile 57) dient gerade der Dämpfung von
Störungen, die aus dem zu beschallenden Raum auf den
Wiedergabelautsprecher (speaker 42) einfallen. Eine derartige Trennung vom
Raum wird in der EP 658 064 gleichsam als eine Voraussetzung für die
angestrebte stabile Kompensation der Lautsprechereigenschaften angegeben.
Weiterhin formen der passive Strahler (passive radiator 43) und der Laut
sprecher (speaker 42) einen zusätzlichen Hohlraum (enclosed space 41 B),
der in der Art eines akustischen Filters die vom Raum hervorgerufenen
Veränderungen des abgestrahlten Signals zumindest verzerrt. Die gezielte
Erfassung und Kompensation von Raumeigenschaften ist mit einer
Konfiguration z. B. nach Fig. 45 in der EP 658 064 im Gegensatz zum
erfindungsgemäßen adaptiven akustischen Monitor nicht möglich.
Eine weitere Funktion des erfindungsgemäßen Adaptiven akustischen
Monitors richtet sich auf die ausschließliche Dämpfung tieffrequenter
Störgeräusche (11) in einem Raum oder Kanal. In diesem Fall ist das
elektrische Nutzsignal (10) sehr klein oder Null, so daß nur die Störgeräusche
am Mikrofon M1 (3) anliegen. Die invertierende Rückkopplung und
Verstärkung des Mikrofonsignals von M1 (3) ergibt das Eingangssignal für den
Lautsprecher (2), der als Teil der Raum- oder Kanalwand daraufhin dem
Störschalldruck nachgibt und diesen dadurch reduziert. Die Einbeziehung des
mit dem Mikrofon M2 (4) im Gehäuse (2) hinter der Lautsprechermembran
gewonnenen Schalldrucksignals ermöglicht wiederum die Abstimmung des
adaptiven akustischen Monitors auf die Frequenzen oder Frequenzbereiche
der Störgeräusche.
Diese Funktion des erfindungsgemäßen Adaptiven akustischen Monitors ist in
der EP 658 064 weder erwähnt noch ist sie mit einer derartigen Anordnung
möglich. Der z. B. in Fig. 45 dort enthaltene passive Strahler (passive radiator
43) sowie der zusätzliche Hohlraum (enclosed space 41B) vor dem
Lautsprecher (speaker 42) verhindern sowohl die direkte Erfassung von
Störgeräuschen im Raum als auch deren gezielte Dämpfung.
Angesichts der unterschiedlichen schaltungstechnischen Vorgehensweise und
vor allem der gänzlich anderen Ankopplung des erfindungsgemäßen
Adaptiven akustischen Monitors an den zu beschallenden bzw. zu
bedämpfenden Raum beschränken sich die Gemeinsamkeiten mit der EP 658
064 A2 auf die Verwendung von zum Teil gleichen Systemkomponenten.
Claims (8)
1. Adaptiver akustischer Monitor nach Art einer Beschallungsvorrichtung,
bestehend aus einem Lautsprecher (1) mit schalldichtem Gehäuse (2), einem
Mikrofon (3) am oder unmittelbar vor dem Lautsprecher (1) sowie einem zwei
ten Mikrofon (4) im Gehäuse (2) hinter dem Lautsprecher (1), die ein am
Eingang anliegendes elektrisches Nutzsignal (10) in ein Schallsignal umwan
delt und abstrahlt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lautsprecher (1) direkter Bestandteil der Schallfeldbegrenzung im
Raum (9), z. B. einer Raumwand, ist und daß das vom Mikrofon (3) erfaßte
und invertierte erste Schalldrucksignal gemeinsam mit dem vom zweiten
Mikrofon (4) erfaßten sowie nach Vorzeichen und Betrag regelbar verringerten
zweiten Schalldrucksignal dem elektrischen Nutzsignal (10) mittels einer
Addiererschaltung (13) überlagert und verstärkt werden, so daß statt des
elektrischen Nutzsignals (10) ein auf störende Raumresonanzen
abgestimmtes resultierendes Signal (12) am Eingang des Lautsprechers (1)
anliegt und in den Raum (9) abgestrahlt wird.
2. Adaptiver akustischer Monitor nach Art eines Rückkopplungssystems,
bestehend aus einem Lautsprecher (1) mit schalldichtem Gehäuse (2), einem
Mikrofon (3) am oder unmittelbar vor dem Lautsprecher (1) sowie einer
Verstärkerschaltung (6), bei der das vom Mikrofon (3) erfaßte Störsignal (11)
invertiert und verstärkt an den Lautsprecher (1) rückgekoppelt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Lautsprecher (1) direkter Bestandteil der Schallfeldbegrenzung im
Raum (9), z. B. einer Raum- oder Kanalwand, ist und daß das vom Mikrofon
(3) erfaßte und invertierte Schalldrucksignal des Störsignals (11) gemeinsam
mit dem von einem zweiten Mikrofon (4) im Gehäuse (2) hinter dem
Lautsprecher (1) erfaßten sowie in Abhängigkeit vom Frequenzbereich des
Störsignals (11) nach Vorzeichen und Betrag regelbar verringerten
Schalldrucksignal mittels einer Addiererschaltung (13) überlagert und nach
einer Verstärkung (6) an den Lautsprecher (1) rückgekoppelt wird.
3. Adaptiver akustischer Monitor nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß alle Komponenten des adaptiven akustischen Monitors im Gehäuse (2)
integriert sind und daß eine schalldurchlässige Abdeckung (14) der Frontseite
des Gehäuses (2) gegenüber äußerem Zugriff vorgesehen ist.
4. Adaptiver akustischer Monitor nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere adaptive akustische Monitore in einem Raum (9) als Schallquelle
für ein Nutzsignal (10) oder bei abgeschaltetem Nutzsignal (10) als
Schallabsorber für Störgeräusche (11) vorgesehen sind.
5. Adaptiver akustischer Monitor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere adaptive akustische Monitore ohne Zuführung eines Nutzsigna
les (10) in einem Raum (9) als Schallabsorber oder in einem Kanal als
Schalldämpfer für Störgeräusche (11) vorgesehen sind.
6. Adaptiver akustischer Monitor nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Monitor Teil einer komplexen Beschallungsvorrichtung nach Art von
Mehrwege- oder Mehrkanalsystemen ist.
7. Adaptiver akustischer Monitor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Monitor Teil einer komplexen Schallabsorber- oder
Schalldämpferanordnung ist, wobei eine gemeinsame elektrische oder
anderweitig ferngesteuerte Regelung aller Einzelsysteme vorgesehen ist.
8. Adaptiver akustischer Monitor nach einem der Ansprüchen 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine zusätzliche unabhängig regelbare Vorverstärkung des Nutzsignals
(10) vorgesehen ist.
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