DE19745751A1 - Ventil mit Kunststoffspindel - Google Patents
Ventil mit KunststoffspindelInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F16—ENGINEERING ELEMENTS AND UNITS; GENERAL MEASURES FOR PRODUCING AND MAINTAINING EFFECTIVE FUNCTIONING OF MACHINES OR INSTALLATIONS; THERMAL INSULATION IN GENERAL
- F16K—VALVES; TAPS; COCKS; ACTUATING-FLOATS; DEVICES FOR VENTING OR AERATING
- F16K37/00—Special means in or on valves or other cut-off apparatus for indicating or recording operation thereof, or for enabling an alarm to be given
- F16K37/0058—Optical means, e.g. light transmission, observation ports
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ventil mit geteilter Absperrspindel.
Gewöhnlich werden bei Gasanwendungen Absperrventile verwendet, wo Handrad
und Absperrspindel direkt verbunden sind.
Absperrventile (Gasflaschenventile) werden beispielsweise in "Gasehandbuch,
Herausgeber Messer Griesheim GmbH, 3. Auflage, Frankfurt 1989; S. 33-36" be
schrieben.
Absperrventile mit Absperrspindel aus Kunststoff sind nicht bekannt.
Aufgabe der Erfindung besteht in der Bereitstellung eines Gasabsperrventiles für
eine Druckgasquelle, wobei Fertigungstoleranzen der Funktionsteile und ein Spiel
von Funktionsteilen keine Rolle spielen.
Gelöst wurde die Aufgabe durch ein Ventil gemäß der Merkmale von Anspruch 1.
Das Ventil gemäß der Erfindung wird zum Beispiel als Absperrventil bei Druck
gasquellen jeder Art eingesetzt. Druckgasquellen sind beispielsweise Druckgas
behälter, Druckgasflaschen, Druckdosen, Druckgasleitungen, insbesondere
Druckgasflaschen mit einem komprimierten Gas. Die Druckgasquelle liefern Gase
oder Gasgemische, z. B. technische Gase wie Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff,
synthetische Luft, Edelgase (z. B. Helium, Argon, Krypton, Xenon), Kohlendioxid,
Prüfgasgemische oder medizinische Gase wie Sauerstoff, Anästhesiegase, NO,
N2O, Xenon, Helium/Sauerstoff, NO/Stickstoff, insbesondere Sauerstoff.
Der Grundkörper des Ventils besteht vorzugsweise aus Metall, z. B. Messing oder
Edelstahl, und weist vorzugsweise an einem Ende einen Anschluß, z. B. Gewin
deanschluß, zur Befestigung an der Druckgasquelle auf. Der Grundkörper ist vor
zugsweise zylindrisch und besonders bevorzugt im wesentlichen symmetrisch zur
Längsachse aufgebaut. Der Grundkörper enthält Gaskanäle, beispielsweise in
Form von Bohrungen.
Das Ventil öffnet im allgemeinen gegen einen Druck im Bereich von 0,01 bis 500
bar. Vorzugsweise ist das Absperrelement hochdruckfest ausgeführt (z. B. bis 350
bar). Das Handrad des Ventils ist nicht direkt mit der Absperrspindel verbunden.
Ein Zwischenstück zwischen Handrad und Absperrspindel überträgt die Bewe
gung des Handrades auf die Absperrspindel. Das Zwischenstück enthält an den
Enden ein Koppelelement wie ein Innen- oder Außenvierkant zur Kopplung von
Handrad und Absperrspindel. Durch das Zwischenstück werden nur in der Ven
tillängsachse wirkende Kräfte auf die Absperrspindel übertragen. Dadurch ist die
Schließfunktion der Absperrspindel und Dichtheit der Absperrung verbessert und
ein Verschleiß der dichtenden Teile des Ventiles verringert. Außerdem werden
Fertigungstoleranzen der Ventilteile ausgeglichen.
Gemäß der Erfindung bestehen Absperrspindel und/oder Zwischenstück aus
Kunststoff, insbesondere aus einem oder mehreren thermoplastischen Kunststof
fen. Geeignete Kunststoffe sind Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol, Acrylnitril-
Butadien-Styrol-Copolymere (ABS), flüssigkristallines Polymer (LCP), Polyacetal,
Polyamid, fluorhaltiges Polymer, PTFE, Polyphenylensulfid, oberflächenoxidiertes
Polyphenylensulfid, Polyphenylensulfoxid, Polyphenylensulfon, Polyetherketon,
Polyetheretherketon, Polysulfon, Polyphenylenoxid, Polyphenylenoxid-Polystyrol
oder Polyester wie PET (Polyethylentherephthalat) oder PBT (Polybutylen
therephthalat). Es können auch Gemische (Blends) verschiedener Kunststoffe
eingesetzt werden. Die Kunststoffe enthalten die üblichen Zusätze wie Füllstoffe,
Additive und Hilfsstoffe, Farbstoffe oder Pigmente.
Besonders bevorzugt werden chemisch widerstandsfähige Kunststoffe für die Ab
sperrspindel wie fluorhaltige Kunststoffe, z. B. Polytetrafluorethylen (PTFE), Po
lyethylen-tetrafluorethylen (PETFE), Polytetrafluorethylenpropylen (PFEP), Per
fluoralkoxy (PFA), Polychlortrifluorethylen (PCTFE), Polyvinylfluorid (PVF), Po
lyvinylidenfluorid (PVDF), Polyethylen-chlortrifluorethylen (PECTFE); wie Fluor
kautschuk; wie Polyvinylchlorid (PVC), wie Polyethylen mit chemisch modifizierter
Oberfläche (z. B. fluorierte Oberfläche), wie Polyarylensulfid, insbesondere Poly
phenylensulfid (PPS) oder chemisch modifiziertes Polyarylensulfid (z. B. oberflä
chenoxidiertes PPS).
Als Absperrspindel (Schließkörper) dienende Kunststoffteile können zur Erhöhung
der chemischen Beständigkeit oberflächlich chemisch modifiziert werden. Vorteil
haft wird ein Formteil aus einem Polyolefin, insbesondere Polyethylen
(hochmolekular und ultrahochmolekular), oberflächlich halogeniert, vorzugsweise
fluoriert. Verfahren zur Umwandlung einer Polyethylenoberfläche in eine Oberflä
che aus fluoriertem Polymer, insbesondere PTFE, sind bekannt. Die Halogenie
rung von Polyolefinoberflächen wird beispielsweise in DE 195 14 924-A1 be
schrieben, worauf hiermit Bezug genommen wird.
Hohe chemische Beständigkeit weisen auch Formteile aus Polyphenylensulfid
(PPS), oberflächenoxidiertes PPS, Polyphenylensulfoxid und Polyphenylensulfon
auf. Polyphenylensulfoxid und Polyphenylensulfon sind durch Oxidation von PPS
z. B. mit Ozon, Wasserstoffperoxid, vorzugsweise in Gegenwart von Schwefelsäu
re, oder Peroxomonoschwefelsäure (Carosche Säure) erhältlich. Zum Beispiel
wird das Formteil in eine wäßrige Lösung von Peroxodisulfat in Schwefelsäure (z. B.
60 Gew.-% H2SO4) bei Raumtemperatur getaucht und anschließend gut mit
Wasser gespült.
Das Ventil eignet sich zur Verwendung als Absperrventil für Druckgasbehälter,
insbesondere als Flaschenventil für Druckgasflaschen, und als Durchgangsventil
in Leitungen. Das Gasabsperrventil wird vorteilhaft bei Reinstgasanwendungen
und im medizinischen Bereich verwendet.
Der Schließkörper aus Kunststoff enthält vorzugsweise ein Gewinde
(Außengewinde), das sich in einem Gewinde (z. B. des Grundkörpers des Ventils)
bewegt und bei Drehung des Betätigungselements des Ventils (Handrad) zu einer
Hubbewegung des Schließkörpers führt.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Ventil
(insbesondere Absperrventil) eine selbstnachstellende Stellungsanzeige (Anzeige
von geöffnetem oder geschlossenem Zustand, d. h. Auf/Zu), die sich bei Ver
schleiß der Dichtteile selbsttätig nachstellt. Bei üblichen Absperrventilen ist die
Stellungsanzeige fest mit dem Handrad verbunden. Bei einer selbstnachstellen
den Stellungsanzeige ist eine zylindrische Kappe mit zentraler Öffnung auf die
Kopfschraube des Ventiles gesteckt, wobei die Kappe auf der Kopfschraube frik
tionsgekoppelt sitzt, aber durch Krafteinwirkung bewegt werden kann. Die Kappe
der Stellungsanzeige verfügt auf der Oberseite einen Zapfen als Mitnehmer, der
als Gegenstück einen Anschlag (Nase) am Handrad findet. Der Anschlag am
Handrad greift den Mitnehmer nur bei verschließender Drehbewegung des Hand
rades und erst in unmittelbarer Schließstellung. Bei Veränderung der Schließstel
lung durch Abnutzung der Dichtelemente wird bei Zudrehen des Ventiles die
Stellungsanzeige mitgenommen. Für ein Öffnen und Schließen des Ventiles ge
nügt eine Drehung um einen Winkel von maximal 180°. Beim Öffnen des Ventiles
verbleibt die Stellungsanzeige in der beim Schließen eingenommenen Stellung.
Das Prinzip der selbsteinstellenden Stellungsanzeige bei Absperrventilen ist in
DE 43 09 753 A1 beschrieben, worauf hiermit bezug genommen wird.
Bezüglich Gleiteigenschaften sind Formteile (Schließkörper, Zwischenstück) aus
Polyoxymethylen, PPS, oberflächenoxidiertem PPS, Polyphenylensulfoxid, Poly
phenylensulfon, PTFE oder ultrahochmolekularem Polyethylen (z. B. Hostalen®
GUR; Hersteller Hoechst AG) besonders vorteilhaft. Der Schließkörper ist z. B.
ein Formteil aus oberflächenfluoriertem Polyethylen oder oberflächenfluoriertem
ultrahochmolekularem Polyethylen.
Der besondere Vorteil von Schließkörpern aus Kunststoff ist, daß ein zusätzliches
Dichtelement (z. B. aus Elastomer) nicht erforderlich ist. Die Dichtung von einem
Schließkörper aus Kunststoff gegen einen Ventilsitz aus Metall ist sehr vorteilhaft.
Formteile aus einem thermoplastischen Kunststoff (Schließkörper, Zwischen
stück) werden in der Regel aus der Kunststoffschmelze hergestellt, z. B. durch
Spritzguß oder Extrusion.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Herstellung
eines Ventils mit einem Schließkörper aus Kunststoff, dadurch gekennzeichnet,
daß das der Schließkörper aus einer Kunststoffschmelze geformt wird.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Abbildungen mit einem Beispiel er
läutert.
Fig. 1 zeigt eine bevorzugte Ausführung des Ventils mit Stellungsanzeige
(Längsschnitt entlang Achse A-A). Der Grundkörper 1 des Ventils enthält den
Ventilsitz 2, ein Gewinde 3 zur Führung des Schließkörpers (Absperrspindel) 4
und ein Gewinde 5 zur Befestigung der Kopfschraube 6. Die Kappe 7 in Verbin
dung mit Handrad 8 bilden die Stellungsanzeige (Auf/Zu). Die Kappe 7 sitzt auf
der Kopfschraube 6 friktionsgekoppelt und drehbar auf. Die Kappe 7 enthält einen
Mitnehmer (Zapfen) 9 (gezeigt in Fig. 2) auf, an den bei Drehung in Schließrich
tung der Mitnehmer (Nase) 10 (gezeigt in Fig. 2) des Handrades angreift. Auf der
Oberseite der Kappe 7 ist eine ringförmige zweifarbige Markierung (grüner und
roter Bereich) für die Stellungsanzeige angebracht. Ein Fensterausbruch 11
(Sichtfenster, gezeigt in Fig. 2) am Handrad 8 gestattet Sicht auf einen Teil der
Markierung, d. h. Rot- oder Grünanzeige, je nach Ventilstellung. Die Bewegung
des Handrades 8 wird über ein Zwischenstück 12 mit Außen-Vierkant an beiden
Enden auf den Schließkörper (Absperrspindel) 4 übertragen. Der Schließkörper 4
hat ein Außengewinde, das sich im Gewinde 3 des Grundkörpers bewegt. Das
zylindrische Zwischenstück 12 gleitet in dem zylindrischen freien Raum im Zen
trum der Kopfschraube 6.
Kopfschraube 6 ist vorzugsweise aus Messing oder Edelstahl. Zwischenstück 12
ist aus Kunststoff, z. B. Polyoxymethylen. Schließkörper 4 ist vorzugsweise aus
oberflächenfluoriertem Polyethylen. Handrad 8 und Kappe 7 sind vorzugsweise
aus einem thermoplastischen Kunststoff, insbesondere Polyamid (z. B. Polyamid
6 mit 30-35 Gew.-% Glasfaserfüllung). Das Handrad 8 enthält vorzugsweise eine
transparente oder im Bereich des Sichtfensters transparente Kunststoffabdec
kung.
Fig. 2 zeigt das Handrad des Absperrelementes von Fig. 1 im Querschnitt durch
B-B. Der Pfeil in der Abbildung markiert die Schließrichtung des Gasabsperrven
tils. Das Handrad 8 enthält an der Unterseite eine Vierkant-Öffnung zur Befesti
gung am oberen Vierkant des Zwischenstückes 12. Der runde Bereich um die
Vierkantöffnung trägt den Mitnehmer 10 (nasenförmiger Anschlag). Zur Verdeutli
chung der Funktionsweise der Stellungsanzeige ist der zapfenförmige Mitnehmer
9 der Kappe 7 flächig schwarz eingezeichnet. Der Fensterausbruch 11 gestattet
Sicht auf die farbige Markierung auf der Kappe 7.
Claims (11)
1. Ventil mit Schließkörper 4 aus Kunststoff.
2. Ventil, dadurch gekennzeichnet, daß der Schließkörper 4 über ein Zwischen
stück 12 mit dem Handrad 8 verbunden ist und Schließkörper 4 und/oder Zwi
schenstück 12 aus Kunststoff bestehen.
3. Ventil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoff ein
thermoplastischer Kunststoff oder ein teilweise oder vollständig chemisch modifi
zierter thermoplastischer Kunststoff ist.
4. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Polye
thylen, Polypropylen, Polystyrol, PVC, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymere
(ABS), flüssigkristallines Polymer (LCP), Polyacetal, Polyamid, fluorhaltiges Po
lymer, PTFE, Polyphenylensulfid, oberflächenoxidiertes Polyphenylensulfid, Poly
phenylensulfoxid, Polyphenylensulfon, Polyetherketon, Polyetheretherketon, Po
lysulfon, Polyphenylenoxid, Polyphenylenoxid-Polystyrol oder Polyester, PET,
PBT als Kunststoff für Absperrspindel 4 oder Zwischenstück 12 verwendet wird.
5. Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Ventil eine selbstnachstellende Stellungsanzeige enthält.
6. Druckgasbehälter mit Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5.
7. Verfahren zur Herstellung eines Ventils nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß das der Schließkörper aus einer Kunststoffschmelze
geformt wird.
8. Verwendung eines Ventil nach einem der Ansprüche 1 bis 5 als Gasabsperr
ventil.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Gasabsperr
ventil bei Druckgasbehältern, Druckgasflaschen, Druckdosen oder Druckgaslei
tungen eingesetzt wird.
10. Verwendung eines Ventils einem der Ansprüche 1 bis 5 mit einem Schließ
körper 4 aus einem fluorhaltigen Kunststoff oder aus einem Kunststoff mit che
misch modifizierter Oberfläche für korrosive oder reaktive Gase.
11. Verwendung eines Ventils einem der Ansprüche 1 bis 5 für Reinstgase, me
dizinische Gase oder im medizinischen Bereich.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997145751 DE19745751A1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Ventil mit Kunststoffspindel |
Applications Claiming Priority (1)
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DE1997145751 DE19745751A1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Ventil mit Kunststoffspindel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19745751A1 true DE19745751A1 (de) | 1999-05-06 |
Family
ID=7845735
Family Applications (1)
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DE1997145751 Withdrawn DE19745751A1 (de) | 1997-10-16 | 1997-10-16 | Ventil mit Kunststoffspindel |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19745751A1 (de) |
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