DE19744999A1 - Verfahren zur Inspektion eines Druckproduktes - Google Patents
Verfahren zur Inspektion eines DruckproduktesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Inspektion eines Druckproduktes.
Es ist bekannt, mit einer Bildaufnahmeanordnung die Oberfläche eines Druckproduktes
pixelweise abzutasten und aus den Bildsignalen Farbmeßwerte zu gewinnen, die mit
vorgegebenen Soll-Farbmeßwerten verglichen werden können. Die Farbe eines Pixels läßt
sich durch drei Farbmaßzahlen bestimmen, wobei besagter Vergleich für jede der
Farbmaßzahlen durchgeführt werden kann. Wenn eine Farbmaßzahl von ihrem
vorgegebenen Sollwert abweicht, dann kann ein Fehlersignal generiert werden und
ausgegeben werden.
Nachteilig bei diesen Lösungen ist, daß die Größe der Vergleichssignale nicht mit den
Farbabweichungen übereinstimmt, die bei visueller Beobachtung empfunden werden.
Es ist weiterhin bekannt, die pixelweise gewonnenen Farbmeßwerte in Farborte eines
erfindungsgemäß gleichabständigen Farbenraumes zu transformieren und diese Farborte
bei der Regelung der Farbgebung zu verwenden (EP 228 347 B1).
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Inspektion eines Druckproduktes
anzugeben, was es ermöglicht, die Inspektion so durchzuführen, daß das Resultat der
Inspektion weitestgehend dem menschlichen Empfinden angeglichen ist. Es ist eine
weitere Aufgabe der Erfindung, fehlerhafte Bildstellen mit hoher Sicherheit zu erkennen.
Die Lösung der Aufgabe kann mit einem Verfahren mit den Merkmalen entsprechend
dem Anspruch 1 realisiert werden.
Wesentlich bei der Erfindung ist, daß die Farbmeßwerte in einen angenähert
erfindungsgemäß gleichabständigen Farbenraum transformiert werden und dort der
Soll-Istwert-Vergleich vorgenommen wird.
Wenn z. B. für ein Pixel Farbmaßzahlen X, Y, Z bestimmt werden, wie sie in der
deutschen Norm DIN 5033, Teil 3 definiert sind, dann können diese Farbmaßzahlen z. B.
in einem L*a*b*-Farbenraum CIE 1976 transformiert werden, der von der Internationalen
Beleuchtungskommission Commission Internationale de l'Eclairage (CIE) definiert wurde.
In diesem sogenannten CIELAB-Farbenraum ergeben sich aus den Farbmaßzahlen X, Y,
Z Koordinatenwerte L*, a*, b* eines Farbortes EIST. Gemäß dem Verfahren wird
farbmetrisch geprüft, ob der Abstand des Istwert-Farbortes EIST von einem
Sollwert-Farbort ESOLL eine vorgegebene Toleranzschwelle dE überschreitet. Bei
Überschreitung kann ein Alarmsignal ausgegeben werden. Aufgrund der Transformation
in den erfindungsgemäß gleichabständigen Farbenraum CIELab entspricht das
Inspektionsergebnis dem menschlichen Empfinden, d. h., die nach dem Verfahren
erhaltenen Inspektionsfehler würden hinsichtlich Richtung und Größe der Abweichung im
Farbraum dem entsprechen, was visuell ein Beobachter wahrnehmen würde. Die
Farbabstände (ESOLL - EIST) können je Pixel entsprechend dem Kontrast seiner Umgebung
normiert werden, so daß z. B. homogenen Farbabstände in bildkritischen Bereichen, wie
z. B. in homogenen Grautönen, eine höhere Gewichtung erhalten, als solche in weniger
kritischen Bereichen, wie z. B. in Bereichen mit starken Kontrasten. Für Bildkanten kann
die Gewichtung heruntergesetzt werden, um so Bildbereiche zu unterdrücken, welche
schwierig zu inspizieren sind. Besagte Toleranzschwelle kann global für den gesamten
Bildinhalt vorgegeben werden, so daß es sich erübrigt, die Toleranzschwelle pixelweise
zu definieren.
Das Verfahren soll anhand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden, es
zeigen:
Fig. 1 ein Schema einer Anordnung für die Durchfuhrung des Verfahrens,
Fig. 2 ein Schema der pixelweise Meßwertaufnahme;
Fig. 3 ein Flußschema zur Gewichtung von Farborten,
Fig. 4 und 5 Intensitätsverläufe entlang einer Koordinatenrichtung.
Wie in Fig. 1 gezeigt, wird ein auf einem Zylinder geförderter Bogen 2 entlang einer
Linie 3
mit einer fotometrischen Bildaufnahmeanordnung 4 Pixel 5 für Pixel 5 abgetastet.
Bei Rotation des Zylinders 1 werden von der gesamten Oberfläche des
Bogens 2 Signale gewonnen, die ein Druckbild 6 wiedergeben. Die das Druckbild 6
wiedergebenden Signale werden einer Einrichtung 7 zugeführt, die für jedes Pixel 5 den
Ist-Farbort EIST bestimmt. Der Ist-Farbort EIST eines jeden Pixels 5 wird in einem
Vergleichsglied 8 mit einem Soll-Farbort ESOLL verglichen, wobei der Sollwert ESOLL
für ein Pixel 5 in einem Speicher 9 abgelegt ist. Das Vergleichssignal wird einer logischen
Abfragestufe 10 zugeführt, in der für jedes Pixel 5 die Bedingung geprüft wird, ob die
Differenz zwischen Ist-Farbort EIST und Soll-Farbort ESOLL eine vorgegebene Toleranz ETol
überschreitet. Wenn dies der Fall ist, dann wird mittels einer Anzeigeeinrichtung 11 ein
Fehlersignal ausgegeben.
Eine Variante der Erfindung soll anhand Fig. 2 näher erläutert werden. In Fig. 2 ist in
stark vergrößerter Form die pixelweise Meßwertaufnahme dargestellt. Die Pixel 5 liegen
matrixförmig in den Koordinatenrichtungen I und J. In der Einrichtung 7 wird der
Ist-Farbort EIST eines Pixels 5 mit den Koordinaten (i, j) in Abhängigkeit von der
Intensität des Meßlichtes der Umgebung des betreffenden Pixels 5 korrigiert. Dabei kann
vorgegangen werden, wie es aus dem Flußschema nach Fig. 3 hervorgeht.
Gemäß einem Schrift 12 werden für ein Pixel B(i, j) die Normfarbwerte X, Y, Z bestimmt.
Die Bestimmung der Normfarbwerte X, Y, Z kann entsprechend der deutschen
Norm DIN 5033 oder der internationalen Norm ISO/CD12647 unter Verwendung von
Normalspektralwertfunktionen x, y und z vorgenommen werden. Im Schritt 13 wird aus
den Normfarbwerten X, Y, Z der Farbort E(i, j) des Pixels B(i, j) berechnet. Aus den
vom vorherigen Bogen 2 gespeicherten Meßwerten wird im Schritt 14 der
Intensitätsverlauf H(i) des vom Bogen 2 remittierten Lichtes in der Koordinatenrichtung I,
in Höhe der Koordinate j bestimmt.
An der Koordinate i kann der Gradient gradI abgeleitet werden, was in Fig. 4 grafisch
dargestellt ist. In analoger Weise wird in Stufe 15 bei einem wie in Fig. 5 dargestellten
Verlauf der Intensität H(i) der Gradient gradJ in Koordinatenrichtung J an der
Koordinate i bestimmt. Aus den Gradienten gradI und gradJ wird in Stufe 16
beispielsweise ein Gewichtungsfaktor G(i,j) errechnet mit
G(i, j) = gradF,B(i,j) + gradJ,B(i,j).
Wie in Stufe 17 angegeben, kann der in Stufe 13 berechnete Farbort E(i,j) korrigiert
werden.
Es ergibt sich ein Korrekturwert dEN(i,j) aus
Dieser Korrekturwert dEN i,i) wird im Schritt 18 in der Abfragestufe 10 einem Vergleich
mit einem Schwellwert ETol zugrundegelegt. Ist der Korrekturwert dEN(i,j) größer als der
Schwellwert ETol, dann wird in einem Schrift 19 mit Hilfe der Anzeigeeinrichtung 11 ein
Fehlersignal ausgegeben. Die Anzeigeeinrichtung 11 kann eine Textausgabe enthalten,
wobei die Art des Fehlers, der Fehlerort und die Bogennummer ausgegeben werden
können. Unter Art des Fehlers kann die textliche Beschreibung des Fehlers verstanden
werden, ob es sich beispielsweise um einen Fehler wegen eines Butzens handelt oder um
ein Loch im Bedruckstoff oder um einen Fehler in Form von Schmieren hinter
Volltonflächen. Die Anzeigeeinrichtung 11 kann ebenfalls eine grafische Ausgabe
enthalten, so daß der Ort des Fehlers auf dem Bogen 2 oder die fehlerhafte Bildstelle in
vergrößerter Form dargestellt ist. Das von der Anzeigeeinrichtung 11 generierte
Fehlersignal kann ebenso dazu verwendet werden, eine Vorrichtung zu betätigen, die den
mit einem Fehler behafteten Bogen 2 als solchen, z. B. durch Eindrucken, kennzeichnet
oder die die fehlerhafte Bildstelle auffällig markiert. Weiterhin kann das Fehlersignal
dazu verwendet werden, eine Vorrichtung anzusteuern, die die Fehlerursache beseitigt.
Z. B. kann in einer das Druckbild 6 erzeugenden Druckmaschine ein Butzenfänger am Ort
des Butzens aktiviert werden. Die Prüfung in Glied 18 wird für jeden Bildpunkt B(i,j)
eines jeden Bogens 2 durchgeführt.
1
Zylinder
2
Bogen
3
Linie
4
Bildaufnahmeanordnung
5
Pixel
6
Druckbild
7
Einrichtung
8
Vergleichsglied
9
Speicher
10
Abfragestufe
11
Anzeigeeinrichtung
12-20
Schritte
Claims (3)
1. Verfahren zur Inspektion eines Druckproduktes,
bei dem mit einer Bildaufnahmeanordnung pixelweise die Oberfläche des
Druckproduktes wiedergebende Istwert-Signale erzeugt werden,
bei dem die Istwert-Signale mit ein Referenzbild wiedergebenden Sollwert-Signalen verglichen werden,
und bei dem aus den Vergleichssignalen ein Alarmsignal abgeleitet wird, wenn auf der Oberfläche des Druckproduktes Fehler erkannt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den Istwert-Signalen, Ist-Farbmeßwerte gewonnen werden,
daß die Ist-Farbmeßwerte in Ist-Farborte EIST eines empfindungsgemäß gleichabständigen Farbraumes transformiert werden, daß für jedes Pixel (5) der Farbabstand (dE) zu einem Soll-Farbort ESOLL farbmetrisch ermittelt wird,
und daß aus den Farbabständen eine Gut/Schlechtbewertung abgeleitet wird.
bei dem die Istwert-Signale mit ein Referenzbild wiedergebenden Sollwert-Signalen verglichen werden,
und bei dem aus den Vergleichssignalen ein Alarmsignal abgeleitet wird, wenn auf der Oberfläche des Druckproduktes Fehler erkannt werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus den Istwert-Signalen, Ist-Farbmeßwerte gewonnen werden,
daß die Ist-Farbmeßwerte in Ist-Farborte EIST eines empfindungsgemäß gleichabständigen Farbraumes transformiert werden, daß für jedes Pixel (5) der Farbabstand (dE) zu einem Soll-Farbort ESOLL farbmetrisch ermittelt wird,
und daß aus den Farbabständen eine Gut/Schlechtbewertung abgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbabstände je Pixel (5) entsprechend dem Kontrast (11) seiner Umgebung
normiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für den gesamten Bildinhalt eine globale farbmetrische Toleranzschwelle (ETol)
vorgegeben wird,
wobei dann, wenn die Farbabstände (dE) die Toleranzschwelle (ETol) überschreiten,
das Alarmsignal ausgegeben wird.
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---|---|---|---|
DE19701613 | 1997-01-17 | ||
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Publications (1)
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DE19744999A1 true DE19744999A1 (de) | 1998-07-23 |
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DE19744999A Ceased DE19744999A1 (de) | 1997-01-17 | 1997-10-11 | Verfahren zur Inspektion eines Druckproduktes |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE19744999A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19946585A1 (de) * | 1999-09-29 | 2001-04-12 | Heidelberger Druckmasch Ag | Verfahren zur Druckprozessanpassung mit Erhaltung des Schwarzaufbaus |
DE10361543A1 (de) * | 2003-09-12 | 2005-04-14 | Eyec Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Druckergebnissen |
EP2787489A1 (de) | 2013-04-03 | 2014-10-08 | AIT Austrian Institute of Technology GmbH | Verfahren zur Prüfung von bedruckten Gegenständen |
-
1997
- 1997-10-11 DE DE19744999A patent/DE19744999A1/de not_active Ceased
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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US6775030B2 (en) | 1999-09-29 | 2004-08-10 | Heidelberger Druckmaschinen Ag | Method of adapting a printing process while maintaining the black build-up |
DE10361543A1 (de) * | 2003-09-12 | 2005-04-14 | Eyec Gmbh | Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen von Druckergebnissen |
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EP2787490A1 (de) | 2013-04-03 | 2014-10-08 | AIT Austrian Institute of Technology GmbH | Verfahren zur Prüfung von bedruckten Gegenständen |
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