DE19744531A1 - Bindemoleküle gegen Rezeptor-Ligand-Komplexe - Google Patents
Bindemoleküle gegen Rezeptor-Ligand-KomplexeInfo
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Description
Die Suche nach Strukturen, die möglichst selektiv mit einer Erkrankung verbunden sind, ist
eine Aufgabe, die seit vielen Jahrzehnten die Wissenschaft und die pharmazeutische Industrie
beschäftigt. Viele Pharmaka sind zum Beispiel niedermolekulare Inhibitoren von Enzymen, die
mit bestimmten Pathomechanismen in Verbindung gebracht werden. Häufig sind die inhibierten
Enzyme jedoch weder selektiv für die Erkrankung noch in der zu behandelnden Erkrankung
überexprimiert. Dieser häufig beobachtete Mangel an Selektivität ist unter anderem für
unerwünschte Effekte auf Normalgewebe verantwortlich, welche die Verträglichkeit des
Pharmakums (Enzyminhibitors) nachteilig beeinflußt.
Andere Pharmaka interagieren zum Beispiel mit Rezeptorstrukturen auf der Zelloberfläche und
hemmen die Interaktion des Rezeptors mit seinem natürlichen Liganden (Rezeptorantagonist).
Hierdurch wird die Weitergabe des Signals durch den Liganden über den Rezeptor in die Zelle
verhindert (Blockade der Signaltransduktion). Da die von den Rezeptorantagonisten
inhibitierten Rezeptor/Ligand-Interaktionen ebenso wie die oben erwähnten Enzyme nicht nur
in erkrankten, sondern auch gesunden Geweben vorkommen, ist auch der Verwendung von
Rezeptorantagonisten meist mit Nebenwirkungen verbunden.
Nebenwirkungen würden höchstwahrscheinlich nicht oder in nur sehr eingeschränktem
Ausmaße auftreten, wenn die Rezeptorantagonisten den Rezeptor ausschließlich im erkrankten
Gewebe inhibieren würden und die gesunden Gewebe unbeeinträchtig ließen.
Viele Forscher haben in den letzten 15 Jahren versucht Therapeutika zu entwickeln, die
selektiv für proliferierende Endothelien in vitro und in vivo sein sollen. (Siehe als
Zusammenfassung über diese Arbeiten: EP 0 696 456 A2, Seite 3 sowie Senger et al, October
24 1994 USP 08/327,709, Rockwell et al, February 10 1994, WO 95/21868, Thorpe and
Burrows, 1992, WO 93/17715).
Diese potentiellen Therapeutika erkennen in vielen Fällen allerdings Antigene, die auf
proliferierendem Endothel stärker exprimiert sind als auf ruhendem Endothel (Thorpe and
Burrows, 1992, WO 93/17715)
Therapeutika, die ausschließlich mit nur auf proliferierendem Endothel vorhandenen Antigenen
reagieren, wurden zum ersten Mal von Bosslet et al in EP 0 696 456 A2 auf Seite 3, Zeile 13
(VEGFJVEGF-Rezeptor Komplex) beschrieben.
Bei unserer Suche nach für die therapeutische Anwendung besonders geeigneten
Zielstrukturen, Immunogenen und Liganden, sind wir überraschenderweise auf Strukturen
gestoßen, die selektiv nur in oder in der Nähe der Erkrankung vorkommen. Desweiteren ist es
uns gelungen, diese Strukturen zu isolieren, zu stabilisieren und als Immunogen zur Erzeugung
von Bindemolekülen, wie z.Bsp. Antikörpern, Antikörperfragmenten, (scFv, DABs,CRABS,
diabodies, miniflexantibodies, miniantibodies, tetravalente mono- oder polyspezifische
Antikörper) Peptiden, cyclischen Peptiden, Peptidomimetika und hieraus abgeleiteten
niedermolekularen Synthetika, einzusetzen.
Diese Bindemoleküle, wie z.Bsp. Antikörper, reagieren mit Epitopen, die weder auf dem
Rezeptor noch auf dem Liganden alleine vorhanden sind. Solche neuen Epitope (Neoepitope)
entstehen zum Beispiel an den Stellen, an denen der Rezeptor mit seinem Liganden interagiert.
Hieraus resultiert, daß Antikörper, die weder mit dem Rezeptor noch mit seinem natürlichen
Liganden reagieren, den Rezeptor(en)/Ligand(en) - Komplex aber spezifisch binden, selektiv
für den "Aktivierungszustand" eines Rezeptors sind und demzufolge selektiver für eine
Erkrankung sind als Moleküle, die den Rezeptor oder dessen Liganden auch im nicht
aktivierten Zustand beeinflussen (konventionelle Rezeptorantagonisten).
Die Erfindung betrifft Bindemoleküle, die durch Immunisierung bzw. Immunselektion mit
einem Rezeptor-Ligand-Komplex erhalten werden, wobei Rezeptor und Ligand durch
mindestens eine kovalente Bindung miteinander verbunden sind, Verfahren zur deren
Herstellung der Bindemoleküle und deren Verwendung als Arzneimittel oder Diagnostikum.
Ferner betrifft die Erfindung Nukleinsäuremoleküle, die für die Antikörper kodieren, Vektoren
oder Expressionsvektoren, die diese Nukleinsäuren enthalten, sowie Tiere, Zellen oder
Zellinien, die die genannten Antikörper herstellen.
Bekannte Antikörper sind spezifisch gegen den Rezeptor oder den Liganden alleine (EP 0 696 456,
Millauer et al. (1993), Cell 72, 835-846), aber nicht gegen den Rezeptor-Ligand-Komplex
gerichtet.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es Antikörper zu erzeugen, die im wesentlichen nur an
den Rezeptor-Ligand-Komplex binden, aber nicht an den Rezeptor oder den Liganden alleine
binden und daher wesentlich spezifischer für den Aktivierungszustand einer Zelle sind als
Antikörper gegen den Rezeptor oder gegen den Liganden.
Es wurde gefunden, daß Antikörper, die durch Immunisierung bzw. Immunselektion mit einem
Rezeptor-Ligand-Komplex erhalten werden, wobei Rezeptor und Ligand durch mindestens
eine kovalente Bindung miteinander verbunden sind, sich zur Lösung dieser Aufgabe eignen.
Die Erfindung betrifft daher Antikörper, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie im
wesentlichen nur an den Rezeptor-Ligand-Komplex binden.
Weitere Bindemoleküle mit Spezifität für einen Rezeptor-Ligand-Komplex können z. B. auch
über das SELEX Verfahren (NeXstar Pharmaceuticals Inc.) gewonnen werden. Diese
Bindemoleküle sind synthetische Oligonukleotide, sog. Aptamere. Eine Abwandlung dieser
Aptamere sind die Spiegelmere (Nolte et al. (1996), Nature Biotechnology 14, 1116-1119), die
aus nicht natürlich vorkommenden Nukleotiden bestehen und daher eine höhere Stabilität
aufweisen.
Unter dem Begriff Rezeptor werden folgende Strukturen verstanden:
Moleküle auf Zelloberflächen, die einen Liganden binden können, oder Teile davon, die einen Liganden binden können. Dies sind beispielsweise Proteine, Glykolipide oder durch Lipide, Zucker, Ribonukleinsäure, Phosphate, Protoporphyrine, Flavinnukleotide oder Metalle modifizierte Proteine. Rezeptoren sind z. B. Tyrosinphosphokinasen wie Flt 1, KDR, Tie, Tek. Eine Zusammenfassung weiterer geeigneter Rezeptoren ist in Tabelle I und Anhang 1 gegeben.
Moleküle auf Zelloberflächen, die einen Liganden binden können, oder Teile davon, die einen Liganden binden können. Dies sind beispielsweise Proteine, Glykolipide oder durch Lipide, Zucker, Ribonukleinsäure, Phosphate, Protoporphyrine, Flavinnukleotide oder Metalle modifizierte Proteine. Rezeptoren sind z. B. Tyrosinphosphokinasen wie Flt 1, KDR, Tie, Tek. Eine Zusammenfassung weiterer geeigneter Rezeptoren ist in Tabelle I und Anhang 1 gegeben.
Unter dem Begriff "Ligand" werden folgende Strukturen verstanden:
Lösliche Moleküle, die an einen Rezeptor binden. Dies sind beispielsweise Proteine,
Glykolipide, Peptide, Glykopeptide, Oligosaccharide, niedermolekulare Synthetika, Glykoside
oder durch Lipide, Zucker, Ribonukleinsäuren, Phosphate, Protoporphyrine,
Flavinadeninnukleotide oder Metall modifizierte Proteine. Liganden sind z. B. VEGF, VEGF-B,
VEGF-C, Interleukin 12, PIGF, TEKL-1, TEKL-2.
Die kovalente Bindung zwischen Rezeptor und Ligand ist vorzugsweise ein Peptid oder wird
durch einen bifunktionellen Vernetzer gebildet. Im Falle von Proteinrezeptor und Kohlenhy
dratliganden können aber auch andere kovalente Bindungen verwendet werden. Als Peptid
können Aminosäuresequenzen von 1 bis 30 Aminosäuren verwendet werden, z. B. die Sequenz
(Gly4 Ser)3.
Die kovalente Bindung zwischen Rezeptor und Ligand wird beispielsweise so hergestellt, daß
gereinigte und/oder ungereinigte Rezeptor- und Ligandmoleküle mit einem bifunktionellen
Vernetzer wie Bis-Sulfosuccinimidylsuberat, N-5-Azido-2-nitrobenzoyloxysuccinimid, N-
Hydroxysuccinimidyl-4-Azidobenzoat, p-Nitrophenyl-2-diazo-3,3,3-trifluoro-propionat
(Pierce, Rockford, Illinois, USA) inkubiert werden und anschließend der kovalent verbundene
Rezeptor-Ligand-Komplex von den Einzelkomponenten abgetrennt wird.
Geeignete Immunogene bzw. Antigene sind auch rekombinante Fusionsproteine, enthaltend die
Sequenzen eines Proteinrezeptors, Peptid - als Verbindung (linker) von Rezeptor und Ligand -
sowie einen Protein-oder Peptidliganden.
Geeignete Antigene zur Herstellung der erfindungsgemäßen Antikörper sind auch ein, zwei
oder drei gleiche oder verschiedene Rezeptoren, die kovalent mit einem, zwei oder drei
gleichen oder verschiedenen Liganden verbunden sein können. Dabei können sich folgende
Rezeptor-Ligand-Komplexe ergeben:
R1-L1-R1; R1-L2-R2; R1-L1-R2; R1-L1-R2-L2-R1; R1-L1-R1-L1-R1; R1-L1-R2-L1-R1; R1-L1-R2-L1-R2; R1-L1-R2-L2-R1; R1-L1-L2-R1; R2-L1-L1-R2; R1-L1-L1-R1.
R1-L1-R1; R1-L2-R2; R1-L1-R2; R1-L1-R2-L2-R1; R1-L1-R1-L1-R1; R1-L1-R2-L1-R1; R1-L1-R2-L1-R2; R1-L1-R2-L2-R1; R1-L1-L2-R1; R2-L1-L1-R2; R1-L1-L1-R1.
R1 und R2 stehen für zwei verschiedene Rezeptoren und L1 und L2 stehen für zwei
verschiedene Liganden; "-" steht für eine kovalente Bindung zwischen Rezeptor und Ligand.
Der Ligand kann auch ein Homo-oder Heterodimer sein.
Bevorzugt werden zwei gleiche Rezeptoren mit einem Liganden gekoppelt. Beispielsweise
bindet ein vascular endothelial growth factor (VEGF)-Ligand an zwei kinase domain insert
receptor (KDR)-Rezeptoren. Bevorzugt werden VEGF-bindende Domänen von einem KDR-
Rezeptor oder einem fms-like tyrosine kinase feceptor (Flt-Rezeptor) als lösliche Komponente
an einen vEGF-Liganden gebunden. Weitere mögliche und bevorzugte Rezeptor-Ligand-
Komplexe enthalten die in Shawver et al., Drug Discovery Today, Vol. 2; 50-63, 1993 in Fig.
4 und 5 beschriebenen Rezeptoren und Liganden.
Darüberhinaus kann auch der nur auf proliferierenden Zellen vorkommende Komplex aus den
Membranproteinen Fas-Antigen und Tumor-Nekrose Faktor Rezeptor (Yonehara et al., J.
Exp. Med. 169, 1747-1756, 1989) als Immunogen/Antigen verwendet werden.
Die Erfindung betrifft ferner die folgenden DNA-Sequenzen eines single-chain
Antikörperfragments (scFv), welcher die über einen Linker verbundenen variablen Domänen
einer leichten (VL) und schweren (VH) Antikörperkette darstellt (VH-linker-VL). Der Linker hat
die Sequenz:
und durch Mutation entstandene Derivate hiervon.
oder scFv mit partiell deletierter VH Domäne:
Die Erfindung betrifft auch funktionell äquivalente Varianten der SEQ ID NO. 1-6. Der
Begriff "funktionell äquivalente Varianten" steht für Modifikationen der DNA-Sequenzen und
deren entsprechende Aminosäurensequenzen, die für die leichte und/oder schwere
Antikörperkette stehen, und die an den Rezeptor-Ligand-Komplex binden, aber im
wesentlichen nicht an den Rezeptor oder Liganden alleine binden und deren entsprechend
gebildeter Antikörper im Vergleich mit den von SEQ ID NO. 1-6 kodierten Antikörpern
ähnliche Affinität zum Rezeptor-Ligand-Komplex besitzen. Die Affinität zum Rezeptor-
Ligand-Komplex bestimmt nach Scatchard-Analyse beträgt von 10-3 l/Mol bis 10-15l/Mol,
bevorzugt von 10-7 1/Mol bis 10-12 1/Mol.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein molekulares Konstrukt, bestehend aus der
Aminosäurekette, die durch die SEQ ID NO. 1-6 oder deren Analoge kodiert werden und
weitere mit den genannten Sequenzen verknüpfte Aminosäureketten, wobei diese
Aminosäureketten verschieden von den erfindungsgemäßen Sequenzen und vorzugsweise Teile
eines humanen Antikörpers sind, beispielsweise Teile der konstanten Bereiche der schweren
und leichten Ketten. Weitere molekulare Konstrukte sind beispielsweise single domain
Fragmente oder single chain Fragmente.
Die vorliegende Erfindung umfaßt auch humanisierte monoklonale Antikörper (humMAK)
oder funktionell aktive Teile davon, die die erfindungsgemäßen leichten Antikörperketten und
schweren Antikörperketten enthalten. Funktionell aktive Teile davon sind beispielsweise F(ab)-
oder F(ab')2-Fragmente mit einer oder mehreren Hinge-Regionen. Funktionell äquivalente
Varianten sind auch die Complementarity Determining Regions (CDRs) der Antikörper
sequenzen, sowie von den CDRs abgeleitete Peptide oder Mimetika.
Ferner können die erfindungsgemäßen molekularen Konstrukte oder die erfindungsgemäßen
humMak Effektor-oder Reportermoleküle enthalten, beispielsweise ein Chelat zur
Komplexierung mit Metallionen (z. B. EDTA, DTPA), heterologe toxische Enzyme (z. B.
Ricin), eine zweite Binderegion anderer Spezifität bzw. mit katalytischen Eigenschaften
und/oder ein humanes oder von nicht humanen Primaten abgeleitetes toxisches oder
untoxisches Enzym. Die erfindungsgemäßen Konstrukte oder die erfindungsgemäßen humMAk
können beispielsweise auch nach der Methode von Schwarz (Schwarz, A. & Steinsträsser, A.
(1987), A novel approach to Tc-99 labelled monoclonal antibodies. J. Nucl. Med., 28, 721) mit
Tc-99m oder gemäß allgemein bekannten Methoden mit Re oder Y markiert werden. Die
Markierung mit Tc-99m ist für den diagnostischen Bereich hierbei bevorzugt.
Die Erfindung schließt im allgemeinen auch jede beliebige andere Markierung mit Alpha-,
Beta-oder Gamma-Strahlern ein. Die Verknüpfung der erfindungsgemäßen Sequenzen mit je
nach Verwendung beliebigen Aminosäureresten kann entweder chemisch vorgenommen
werden, oder mit Hilfe gentechnologischer Methoden, indem die erfindungsgemäße Sequenz
oder die schweren oder leichten Ketten mit dem für das zu verknüpfende Molekül nach
allgemein bekannten Verfahren chemisch oder gentechnologisch verbunden werden. Die
erfindungsgemäßen Sequenzen selbst können ebenso chemisch oder gentechnologisch
hergestellt werden. In dem Fall, daß der humMAk nicht aus einem intakten Antikörpermolekül
besteht, sondern aus einem Fab oder F(ab')2 Fragment oder scFv, werden bei der Konstruktion
der Gene für die schweren Ketten die mit der Entfernung des Fc Teiks des Antikörpers
verloren gegangenen 3' Regulationssequenzen (Stop Codon, 3' nicht-translatierter Bereich und
Poly-A Additionssignal) durch das C3 Exon, den 3' nicht-translatierten Bereich und das poly-A
Additionssignal eines menschlichen MHC Klasse I Gens, vorzugsweise eines HLA B27 Gens,
ersetzt. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Sequenz kann wiederum entweder chemisch
oder gentechnologisch nach für dem Fachmann bekannten Verfahren erfolgen.
Für die gentechologische Herstellung der erfindungsgemäßen Aminosäuresequenzen oder
deren molekularen Konstrukte kann die Wirtszelle im allgemeinen mit zwei oder mehr
Vektoren transfiziert werden. Der erste Vektor enthält beispielsweise ein Operon, das für ein
von einer leichten Antikörperkette abgeleitetes Polypeptid kodiert und der zweite Vektor
enthält beispielsweise ein Operon, das für ein von einer schweren Antikörperkette abgeleitetes
Polypeptid kodiert. Vorzugsweise sind diese beiden Vektoren mit Ausnahme der für die
leichten und schweren Ketten kodierenden Bereiche identisch, um eine möglichst gleich gute
Expression der leichten und schweren Ketten zu gewährleisten. Die weiteren Vektoren
enthalten im allgemeinen selektierbare Marker.
Alternativ kann für die Transfektion der Wirtszelle auch ein Vektor verwendet werden,
welcher sowohl die für die leichte Kette kodierenden als auch die für die schwere Kette
kodierenden DNA-Sequenzen enthält.
Die DNA Sequenzen, welche für die leichten und schweren Ketten kodieren, bestehen
entweder aus genomischen Sequenzen oder aus cDNA Sequenzen oder aus einer Mischung
von beiden. Vorzugsweise bestehen die genannten DNA Sequenzen zumindest teilweise aus
genomischer DNA.
Die Wirtszelle welche für die Expression des in dieser Erfindung beschriebenen humMAK
verwendet wird, ist eine prokaryotische oder eine eukaryotische Zelle, im besonderen
Escherichia coli, eine Hefe wie Saccharomyces oder CHO-Zellen.
Weitere Gegenstände der vorliegenden Erfindung sind daher auch Klonierungs- und
Expressionsvektoren und transfizierte Zellen. Zudem umfaßt die Erfindung therapeutische und
diagnostische Formulierungen, die die Antikörpersequenzen oder davon abgeleitete Sequenzen
oder Mimetika enthalten und deren Herstellung sowie die Verwendung solcher Kompositionen
in der Therapie und Diagnose von vorzugsweise Entzündungen, soliden Tumoren,
insbesondere Mammakarzinom, Magenkarzinom, Prostatakarzinom, Lungenkarzinom,
Colonkarzinom, Pankreaskarzinom, Kaposisarkom etc., sowie nicht soliden Tumoren wie
Leukämien etc.
Die generellen Methoden, mit denen die Vektoren konstruiert werden können, die
Transformationstechnologie und die Kulturtechnologie sind dem Fachmann bekannt und zum
Beispiel von Maniatis (Sambrook, Fritsch, Maniatis; Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
Second Edition; Cold Spring Harbor Press, S. 16.2-16.22, 16.30-16.40, 16.54-16.55 (1989))
beschrieben.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Antikörper geht man beispielsweise so vor, daß man
den kovalent gebundenen Rezeptor-Ligand-Komplex als solchen oder in Verbindung mit einem
Adjuvans zur Immunisierung, oder den Komplex zur Immunselektion von V-Regionen der
naiven oder andersweitig erzeugten Antikörper-Genbanken einsetzt.
Die Immunisierung eines Wirbeltiers mit dem Rezeptor-Ligand-Komplex oder mit dem carrier
gebundenen Rezeptor-Ligand-Komplex geschieht nach literaturbekannten Verfahren,
beispielsweise durch subkutane oder intraperitoneale Injektion des Immunogens,
gegebenenfalls mit einem Adjuvans wie KFA (komplettes Freund'sches Adjuvans) oder IFA
(inkomplettes Freund'sches Adjuvans) oder Quil A. Sofern erforderlich, kann zur Verstärkung
der Immunantwort ein- oder mehrmals "geboostert" werden. Die Auswahl der Spezies ist nicht
kritisch, beispielsweise eignen sich Mäuse, Ratten, Kaninchen, Affen (Macaca fascicularis),
Schafe, Ziegen oder Kamele.
Alternativ zu der oben beschriebenen Methode der Gewinnung polyklonaler Antikörper
können natürlich auch monoklonale Antikörper hergestellt werden. Dies geschieht
beispielsweise durch Immunisierung von Mäusen, wie oben beschrieben und anschließender
Fusion der Mäusemilzzellen beispielsweise mit NS 1 Myelomzellen und Klonierung von
geeigneten Zellen. Gegebenenfalls können die so gewonnenen monoklonalen Antikörper
beispielsweise durch Injektion der antikörperproduzierenden Zellen in Nacktmäuse vermehrt
werden. Prinzipiell ist die Herstellung solcher monoklonalen Antikörper dem Fachmann
bekannt und in der Literatur beschrieben.
Alternativ kann auch mRNA aus den Milzzellen der immunisierten Tiere isoliert werden,
anschließend mit reverser Transkriptase cDNA hergestellt werden und nach Amplifikation
mittels PCR (polymerase chain reaction) erfolgt eine Klonierung von Antikörpergenen in einen
geeigneten Wirt. Mittels Immunselektion unter Verwendung eines immobilisierten Rezeptor-
Ligand-Komplexes werden Wirtszellen selektiert, die nur an den Rezeptor-Ligand-Komplex
binden. Anschließend werden in einer geeigneten Wirtszelle die entsprechenden Antikörper
exprimiert.
Alternativ dazu kann auch eine naive humane, murine oder Primaten-V-Genbank aus mRNA
von peripheralen B-Zellen im Phagen-Genbank-System hergestellt und daraus durch
Immunselektion geeignete Antikörper isoliert werden.
Bevorzugt wird alternativ zu obigen Verfahren nach Amplifikation mittels PCR eine
Klonierung in eine Phagen-Genbank vorgenommen. Die Selektion der auf der
Phagenoberfläche exprimierten Antikörperfragmente erfolgt mit dem immobilisierten Rezeptor-
Ligand-Komplex. In einem Screening werden Phagenklone identifiziert, die den auf einer
Festphase immobilisierten Komplex erkennen (positive Klone). Diese positiven Klone werden
in einem 2. Screening auf Bindung an die Einzelkomponenten des Komplexes getestet. Klone,
die im 1. Screening positiv und im 2. Screening negativ sind, werden weiterbearbeitet. Gene
der so selektierten Klone werden in geeignete Vektoren subkloniert und in einem geeigneten
Wirt exprimiert.
Die Erfindung betrifft ferner Antikörper (Ak)-Enzym-Fusionsproteine, beispielsweise Ak-
RNase (Saxena, S.K. et al., J Biol. Chem. 267: 21982-6,1992), Ak-DNase I (Kreuder V. et al.
(1984), Eur. J. Biochem. 139, 389-400), Ak-Onconase (Wu, Y. et al. J Biol Chem. 268: 10686-
93, 1993), Ak-Perforin (Tschopp, J. & Nabholz, M. Annu. Rev. Immunol. 8: 279-302, 1990)
oder Ak-TIA (Tian et al 1991, Cell 67, 629-39), wobei die Enzyme an das 3' Ende des
Antikörpers angehängt werden. Weitere Fusionsproteine bestehen aus Ak und einem
Aktivatormolekül der Gerinnung, z. B. tPA (tissue plasminogen activator) oder aus Ak und
einem Molekül der Gerinnungskaskade, z. B. tissue factor (TF) oder truncated tissue factor
(WO 96/01653, 1994). Ein weiteres Enzym mit zytotoxischer Funktion ist das rekombinante
Mistellektin (M. Langer et al., 1997. EJC Vol. 33, Suppl. 5, 49). Zellyse kann erreicht werden
durch Kopplung von Antikörper an z. B. Lymphotoxin (Aggarval et al. (1984) J. Biol. Chem.
259, 686-691) oder an ein Leukalexin (z. B. das von Liu et al. beschriebene (Liu et al. (1987)
Cell 51, 393-403)).
Des weiteren können die Antikörper auch an Toxine gekoppelt werden, z. B. an das
rekombinante Pseudomonas Exotoxin A (ETA'; Barth et al. 1997, EJC Vol. 33, Suppl. 5, S22,
39).
Herstellbar sind diese Fusionsproteine auch durch Subklonierung der scFv in pDN22
(pUC1 19-Derivat) über Sfi I und Not I-Restriktionsschnittstellen (D. Neri, pers. Mitteilung).
Dieser Vektor erlaubt die Expression von scFv mit C-terminalem Cystein. Das Cystein kann
benutzt werden zur chemischen Modifikation von Antikörperfragmenten mit thiolspezifischen
Substanzen, z. B. für Kopplung an ein zweites Protein über eine Disulfidbrücke, oder mit einem
kopplungsfähigen Komplexbildner.
Ferner können die Antikörper nach Subklonierung des Antikörpergens in pDN268 (Neri et al.
(1996), Nature Biotechnology 14, 4, 485-490) und Expression mit 32P radioaktiv markiert
werden. Der Vektor pDN268 enthält C-terminal als Phosphorylierungssequenz die
Erkennungssequenz für die humane Caseinkinase II. Eine Variante ist die Herstellung von scFv
mit radioaktiv markierbarem Peptidlinker. 32P wird für Diagnose und Therapie eingesetzt.
Die Einführung mehrerer Cysteine in die Peptidlinker-Sequenz erlaubt die radioaktive
Markierung mit 99mTc. Ein Beispiel für die Linker-Sequenz ist die Hinge-Region aus dem Maus
IgGl Molekül, oder homologen humanen Ig Hinge-Regionen, die als antiparallele
Peptidsequenzen engineered werden können.
Ferner können bispezifische Antikörper hergestellt werden, beispielsweise im single chain
diabody Format. Hierbei wird ein Antikörperfragment mit oben beschriebener Spezifität (im
Folgenden als Fragment A bezeichnet) mit einem zweiten Antikörperfragment (Fragment B)
verbunden. Das zweite Fragment ist spezifisch gegen einen Faktor aus der Gerinnungskaskade
(z. B. Clq) oder ein Oberflächenmolekül von T Zellen (CD8, CD24) oder TF oder TPA oder
TNF oder ein anderes Effektormolekül gerichtet. Das erste und zweite Fragment werden als
scFv Fragmente (VH-Domäne mit der VL-Domäne des jeweils anderen Fragments, z. B. VHB
mit VLA und VHA mit VLB, mit einem 5 AS langen linker) hintereinander als eine Kette
kloniert und über einen 15 AS langen linker verbunden. Durch die Expression als eine Kette
werden höhere Stabilität sowie höhere Ausbeuten erreicht.
VEGF (vascular endothelial growth factor) ist ein von Tumorzellen, aktivierten Makrophagen,
aktivierten Granulozyten und transformierten Synoviocyten ausgeschiedener Wachstumsfaktor
(Ligand), der hochselektiv an zwei auf der Cytoplasmamembran von Endothelzellen
vorkommende Rezeptoren (human: KDR/Flt-1, Maus: Flk) bindet. Die Bindung des VEGF als
Homodimer an KDR (VEGF-Rezeptor) führt zu einer Rezeptordimerisierung auf der
Cytoplasmamembran.
Zur Isolierung und Reinigung von funktionellen Rezeptoren werden die extrazellulären
(VEGF-bindenden) Domänen von Flt als lösliche Rezeptoren (sFlt = löslicher Flt) exprimiert
und als funktionell aktive Moleküle isoliert (Kendall, R.L. & Thomas, K.A. 1993. Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 90, 10705-10709; Kendall, R.L: et al. 1994, Biochem. Biophys. Res.
Commun. 201, 326-330).
84 µg sFlt werden mit 1,94 µg VEGF in PBS pH 7,4 zwei Stunden bei Raumtemperatur
inkubiert. Danach wird der Vernetzer BS3 (Bis-Sulfosuccinimidylsuberat) in einer
Endkonzentration von 1 mM zugegeben und 15 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die
Reaktion wird mit 1 M Tris-HCl, pH7,4 (Endkonzentration 5 mM) gestoppt. Freier Vernetzer
und nicht komplexiertes VEGF werden durch Ultrafiltration (Filter-Porengröße: 30kD) aus der
Lösung entfernt und die Lösung auf ein für die Immunisierung geeignetes Volumen eingeengt.
Nach Immunisierung von Balb/c Mäusen mit 3×25 µg des VEGF-sFlt-Komplexes in Quil A
wird die mRNA aus den Milzzellen der immunlsierten Tiere isoliert (E. Hornes & L. Korsnes,
1990, Genet. Anan. Tech. Appl. 7: 145-150). Anschließend wird mit der reversen Trankriptase
cDNA synthetisiert (Sambrook, Fritsch, Maniatis 1990; Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, Second Edition; Cold Spring Harbor Press). Amplifikation mittels PCR unter
Verwendung geeigneter Primer, gefolgt von einer Klonierung unter Verwendung des Vektors
pCANTAB 5E (Cambridge Antibody Technology; Pharmacia Biotech Europe GmbH;
Freiburg; Recombinant Phage Antibody System) und des Helferphagen M13K07 (Vieira, J. &
Messing, J., Methods in Enzymol. 153, 3, 1987) in Escherichia coli (E. coli) führt zu einer
Phagen-Genbank, welche die V-Regiongene aus den Milzzellen der oben immunisierten Mäuse
im scFv Format als Fusionsgene mit dem Gen III (Hüllproteingen) des Phagen enthält. Mittels
Immunselektion unter Verwendung von auf Festphase immobilisiertem sFLT-VEGF-Kbmplex
werden Phagen selektiert, die nur mit dem sFLT-VEGF-Komplex reagieren. Dazu werden die
Phagen und/oder löslichen Antikörper-Fragmente in einem ELISA-Assay auf Bindung an den
immobilisierten VEGF-sFLT-Komplex getestet. Bindende Antikörper werden auf Bindung
gegen den Rezeptor (sFLT) oder Ligand (VEGF) alleine getestet. (Phagen-)Antikörper, die im
zweiten Test negativ sind, werden weiterbearbeitet. Im Westernblot zeigen diese Antikörper
keine Bindung an VEGF,sFLT oder sKDR alleine. Die so immunselektierten spezifischen
Phagen werden in E.coli durch Ko-Infektion mit dem Helferphagen vermehrt. Die auf der,
Oberfläche der Phagenklone exprimierten scFv werden durch Infektion von E.coli HB2151 als
lösliche Antikörper produziert.
Claims (22)
1. Bindemoleküle, dadurch gekennzeichnet, daß sie durch Immunisierung bzw.
Immunselektion mit einem Rezeptor-Ligand-Komplex, wobei Rezeptor und Ligand durch
mindestens eine kovalente Bindung miteinander verbunden sind, erhalten werden.
2. Bindemoleküle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rezeptor ein
Protein oder ein durch Lipide, Zucker, Ribonukleinsäure, Phosphate, Protoporphyrine,
Flavinadeninnukleotide oder Metalle modifiziertes Protein ist.
3. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ligand ein Proteine Peptid, niedermolekulares Synthetikum, Glykosid,
oder ein durch Lipide, Zucker, Ribonukleinsäuren, Phosphate, Protoporphyrin,
Flavinadeninnukleotide oder Metall modifiziertes Protein ist.
4. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß ein, zwei oder drei gleiche oder verschiedene Rezeptoren über einen, zwei
oder drei gleiche oder verschiedene Liganden miteinander verbunden sind.
5. Bindemoleküle nach einen oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rezeptor ein unmodifizierter oder modifizierter Teil eines natürlich
vorkommenden Rezeptors ist.
6. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Ligand ein unmodifizierter oder modifizierter Teil eines natürlich
vorkommenden Liganden oder ein niedermolekulares Synthetikum ist.
7. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rezeptor Kinase-domain insert-containing Rezeptor (KDR), fms-like
tyrosine kinase Rezeptor (Flt), löslicher Kinase-domain insert-containing Rezeptor (sKDR)
oder löslicher fms-like tyrosine kinase Rezeptor (sFlt) ist.
8. Bindemoleküle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Ligand vascular
endothelial growth factor (VEGF) ist.
9. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die kovalente Bindung durch Bis-Sulfosuccinimidylsuberat gebildet wird.
10. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß sie im wesentlichen nur an den Rezeptor-Ligand-Komplex binden.
11. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß sie durch rekombinante Methoden erhältlich sind.
12. Bindemoleküle nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Bindemolekül ein chimäres, humanisiertes, bi- oder oligospezifisches
Bindemolekül ist.
13. Tier, Zelle oder Zellinie, dadurch gekennzeichnet, daß diese/s Bindemoleküle nach
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12 herstellt.
14. Phagen-Genbank, dadurch gekennzeichnet, daß die darin enthaltenen Antikörpergene
aus der mRNA von Milzzellen von mit dem Rezeptor-Ligand-Komplex immunisierten Tieren
stammen.
15. Verfahren zur Herstellung von einem Antikörper nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 13 dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) ein immunkompetentes Wirbeltier mit einem Rezeptor-Ligand-Komplex immunisiert und anschließend die Antikörper aus dem Serum isoliert,
- b) ein immunkompetentes Wirbeltier mit einem Rezeptor-Ligand-Komplex immunisiert, die Immunzellen aus dem Wirbeltier isoliert und durch Fusion mit Myelomzellen immortalisiert und die geeigneten spezifischen Hybridomzellen isoliert oder
- c) mRNA aus Milzzellen der immunisierten Tiere gemäß Verfahren b) isoliert, mit reverser Transkriptase cDNA herstellt und nach Amplifikation mittels PCR in einen geeigneten Wirt kloniert und durch Immunselektion unter Verwendung eines immobilisierten Rezeptor- Ligand-Komplexes Zellen selektiert, die im wesentlichen nur an den Rezeptor-Ligand-Komplex binden und anschließend in einer geeigneten Wirtszelle die entsprechenden Antikörper exprimiert.
16. Polynukleotid mit der Sequenz
SEQ ID NO. 1
kodierend für ein Fragment aus V-Regionen der schweren und leichten Antikörperketten (scFv), oder
SEQ ID NO. 2
kodierend für ein Fragment aus V-Regionen der schweren und leichten Antikörperketten (scFv), oder
SEQ ID NO. 3
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne, oder
SEQ ID NO. 4
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne, oder
SEQ ID NO. 5
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne, oder
SEQ ID NO. 6
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne.
SEQ ID NO. 1
kodierend für ein Fragment aus V-Regionen der schweren und leichten Antikörperketten (scFv), oder
SEQ ID NO. 2
kodierend für ein Fragment aus V-Regionen der schweren und leichten Antikörperketten (scFv), oder
SEQ ID NO. 3
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne, oder
SEQ ID NO. 4
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne, oder
SEQ ID NO. 5
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne, oder
SEQ ID NO. 6
kodierend für ein scFv mit partiell deletierter VH-Domäne.
17. Polynukleotid nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Sequenzhomologie
von 80% bis 99% beträgt.
18. Vektor, enthaltend ein Polynukleotid nach Anspruch 15 oder 16.
19. Wirtszelle, enthaltend ein Polynukleotid nach Anspruch 15 oder 16 oder einen Vektor
nach Anspruch 17.
20. Wirtszelle nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine BHK-, CHO-,
myeloide, E.coli, Hefe- oder Insektenzelle ist.
21. Fusionsproteine, enthaltend einen Antikörper gemäß einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 12 und einem Effektor.
22. Fusionsproteine gemäß Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Effektor eine
RNase, DNase, Onconase, TIA, rekombinantes mistletoe Lektin (MT), rekombinantes
Pseudomonas Exotoxin A (ETA'), Lymphotoxin, ein Leukalexin, tissue plasminogen activator
oder ein Gerinnungsfaktor (vorzugsweise tf) ist.
Priority Applications (3)
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DE1997144531 DE19744531A1 (de) | 1997-10-09 | 1997-10-09 | Bindemoleküle gegen Rezeptor-Ligand-Komplexe |
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PCT/EP1998/006386 WO1999019361A1 (de) | 1997-10-09 | 1998-10-08 | Bindemoleküle gegen rezeptor-ligand-komplexe |
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DE1997144531 DE19744531A1 (de) | 1997-10-09 | 1997-10-09 | Bindemoleküle gegen Rezeptor-Ligand-Komplexe |
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UA41929C2 (uk) * | 1994-03-17 | 2001-10-15 | Мерк Патент Гмбх | Анти-ефрр одноланцюжковий fv,молекула днк,яка його кодує, анти-ефрр антитіло,спосіб одержання анти-ефрр одноланцюжкового fv,спосіб одержання повного анти-ефрр антитіла та фармацевтична композиція (варіанти) |
IL117645A (en) * | 1995-03-30 | 2005-08-31 | Genentech Inc | Vascular endothelial cell growth factor antagonists for use as medicaments in the treatment of age-related macular degeneration |
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US7264805B2 (en) | 2000-04-05 | 2007-09-04 | Scintec Diagnostics Gmbh | Proteins with a high immunoreactivity and a method for the production thereof |
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US9005574B2 (en) | 2000-04-05 | 2015-04-14 | Scintec Diagnostics | Proteins with high immunoreactivity and method for their production |
Also Published As
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