DE19744292A1 - Elektrostatischer Aktor und Sensor - Google Patents
Elektrostatischer Aktor und SensorInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Aktoren und Sen
soren und insbesondere auf elektrostatische Aktoren und Sen
soren mit Stellweg bzw. sensitiver Achse senkrecht zur
Hauptebene eines Halbleitersubstrats.
Elektrostatische Aktoren mit Stellweg senkrecht zu einer
Oberfläche eines Substrats, in bzw. auf dem die selben ge
bildet sind, und kapazitive Sensoren mit sensitiver Achse in
dieser Richtung wurden bisher durch Plattenkondensatoren re
alisiert, wobei die Plattenkondensatoren parallel zur Sub
stratoberfläche angeordnet sind. Ist ein Substrat beispiels
weise in der xy-Ebene angeordnet, so sind bei solchen elek
trostatischen Aktoren bzw. Sensoren die beiden Kondensator
platten ebenso in der xy-Ebene angeordnet. Eine Veränderung
des Kondensatorplattenabstands in der z-Richtung führt zu
einer Änderung der Kapazität dieser Anordnung. Ein solches
Bauelement wird ein Sensor genannt, da es aufgrund einer
Verschiebung der Kondensatorplatten ein Meßsignal ausgibt.
Bei einem Aktor wird zwischen den Kondensatorplatten eine
Spannung angelegt, wodurch sich der Plattenabstand verän
dert, wenn zumindest eine der beiden Kondensatorplatten be
züglich der anderen beweglich angeordnet ist. Durch ge
eignete Wechselspannungen kann eine Schwingung der bewegli
chen Kondensatorelektrode bezüglich der festen Kondensator
platte erzeugt werden.
Nachteile dieser bekannten elektrostatischen Aktoren bzw.
Sensoren mit Kondensatorplatten parallel zur Substratober
fläche sind vor allem kurze Verfahrwege, nichtlineares Ver
halten und eingeschränkte Designmöglichkeiten.
Weiterhin bekannt sind mikromechanisch gefertigte Kamman
triebe, wobei ein beispielhafter mikromechanisch gefertigter
Kammantrieb oder Combdrive in Fig. 6A beispielhaft darge
stellt ist. Fig. 6B zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-B
von 6B. Links unten in den Fig. 6A und 6B sowie in den
meisten weiteren Fig. dieser Anmeldung ist ein dreidimensio
nales Koordinatenkreuz eingezeichnet, das eine erste Rich
tung (x), eine zweite Richtung (y) und eine dritte Richtung
(z) aufweist, wobei die drei Richtungen aufeinander senk
recht stehen.
Der bekannte elektrostatische Aktor in Fig. 6A umfaßt eine
erste Kammelektrode 100 und eine zweite Kammelektrode 110.
Die erste Kammelektrode weist Kammfinger 102 auf, während
die zweite Kammelektrode Kammfinger 104 umfaßt. Zwischen die
beiden Kammelektroden 100 und 110 wird eine Spannung U an
gelegt, damit zwischen den Kammfingern 102 der ersten Kamm
elektrode 100 und den Kammfingern 104 der zweiten Kammelek
trode 110 ein inhomogenes Feld vorhanden ist, was dazu
führt, daß die Kammelektrode 110 gegen die Kraft einer Rück
holfeder 120 zu der festangebrachten ersten Kammelektrode
100 hingezogen wird. Diese Situation ist durch einen Pfeil
122 symbolisch dargestellt.
Wie es in Fig. 6A zu sehen ist, zeigen die Kammfinger der
zweiten Elektrode 110 in die y-Richtung während die Kamm
finger der ersten Kammelektrode 100 ebenfalls parallel zur
y-Achse ausgerichtet sind, jedoch zu der y-Richtung des
Koordinatenkreuzes entgegengesetzt zeigen. Die Finger 102
und 104 können als Quader ausgeführt sein, deren Seitenober
flächen parallel zur yz-Ebene sind. Wie es in Fig. 6A ge
zeigt ist, überlappen sich die Finger der ersten Kammelek
trode und die Finger der zweiten Kammelektrode teilweise in
der y-Richtung.
Fig. 6B zeigt einen Querschnitt entlang der Linie A-B des
in Fig. 6A dargestellten elektrostatischen Aktors. Es ist zu
sehen, daß bei dem elektrostatischen Aktor gemäß dem Stand
der Technik eine im wesentlichen vollständige Überlappung
der Kammfinger 102 der ersten Kammelektrode und der Kamm
finger 104 der zweiten Kammelektrode 110 in der z-Richtung
vorhanden ist. Die Teile der Kammelektroden 100 und 110, an
denen die Kammfinger 102 bzw. 104 befestigt sind, sind in
Fig. 6B aufgrund der Schnittdarstellung nicht gezeigt. In
Fig. 6B ist lediglich eine Substratstruktur 24 symbolisch
dargestellt, an der beispielsweise hinter bzw. vor der Zei
chenebene bezüglich Fig. 6B die Teile der Kammelektroden
100, 110 befestigt sind, an denen die jeweiligen Finger an
gebracht sind.
Ein typischer bekannter Kammaktor, wie er in Fig. 6A und in
Fig. 6B gezeigt ist, zeichnet sich dadurch aus, daß die bei
den gegenüberstehenden Kämme in z-Richtung dieselbe Aus
dehnung aufweisen und auf derselben Höhe angebracht sind. In
Richtung des Stellweges, d. h. in y-Richtung, sind die Kämme
gegeneinander versetzt. Der Stellweg liegt in der Hauptaus
dehnungsebene des Substrats 124, wodurch ein üblicher Kamin
aktor ein im wesentlichen planares Bauelement ist. Die Über
lapplänge in der y-Richtung, d. h. in der Richtung, in der
die Finger zeigen, muß hierbei kleiner als die Länge der
einzelnen Finger sein, damit eine elektrostatische Kraft und
damit eine Auslenkung erzeugt werden kann. Kräfte in z-Rich
tung, die senkrecht zur Substrathauptoberfläche des Aktors
wirken, werden in der Literatur als Störeffekt (Levitation)
zusammen mit entsprechenden Kompensationsmaßnahmen beschrie
ben, wie es in W. C. Tang, M. G. Lim und R. T. Howe,
"Electrostatic Comb Drive Levitation and Control Method",
Journal of Microelectromechanical Systems, Bd. 1, Nr. 4, De
zember 1992, ausgeführt ist.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, elek
trostatische Aktoren bzw. Sensoren zu schaffen, deren Soll
auslenkung bzw. sensitive Achse nicht in der Ebene liegt,
die durch die Kammfinger aufgespannt ist.
Diese Aufgabe wird durch einen elektrostatischen Aktor gemäß
Anspruch 1 und durch einen elektrostatischen Sensor gemäß
Anspruch 2 gelöst.
Elektrostatische Sensoren und Aktoren gemäß der vorliegenden
Erfindung dienen zur Detektion von Bewegungen bzw. zur Er
zeugung von Kräften und Stellwegen senkrecht zu der Ebene,
die durch die parallel angeordneten Finger und die "Zeige
richtung" der Finger definiert ist. Solche erfindungsgemäßen
Strukturen bestehen aus zwei gegenüberliegenden ineinander
greifenden Kämmen, die senkrecht zur Hauptausdehnungsebene
gegeneinander versetzt angeordnet sind, so daß durch Anlegen
einer Spannung an die beiden Kämme aufgrund des inhomogenen
elektrischen Feldes eine Kraft in der Richtung resultiert,
die senkrecht zur besagten Ebene ist. Bewegungen in dieser
Richtung können kapazitiv gemessen werden.
Bei einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfin
dung greifen die Kammfinger der beiden Kammelektroden bezüg
lich der Richtung, in die bzw. gegen die die Finger zeigen,
im wesentlichen vollständig ineinander ein, wodurch Stör
kräfte in dieser Richtung im wesentlichen eliminiert sind.
Aktoren bzw. Sensoren gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
erlauben die Erzeugung bzw. Detektion von im wesentlichen
linearen Bewegungen der Kammelektroden zueinander senkrecht
zur Substrathauptebene.
Bei einem zweiten Ausführungsbeispiel sind die Kammfinger
der Kammelektroden derart angeordnet, daß parallel zur
Fingerzeigerichtung ein inhomogenes elektrisches Feld vor
handen ist, wodurch zusätzlich zur vertikalen Auslenkung
auch eine parallel zur Substrathauptoberfläche gerichtete
Auslenkung zwischen den Kammelektroden erzeugbar bzw. detek
tierbar ist. Unter Verwendung geeigneter Federaufhängungen
für die bewegliche Kammelektrode ist somit eine zweiachsige
Detektion bzw. Bewegungserzeugung möglich. Diese Bewegung
wird im allgemeinen Fall eine Ellipse sein, mit den Grenz
fällen eines Kreises bzw. einer Gerade wie beim ersten Aus
führungsbeispiel.
Außerdem ist es nun möglich mit geeigneter Elektronik
gleichzeitig Auslenkungen zu erzeugen und zu erfassen, und
zwar lineare oder ellipsenförmige Auslenkungen senkrecht zu
der Hauptebene des Substrats, in bzw. auf dem das erfin
dungsgemäße Bauelement realisiert ist.
Einige Vorteile der erfindungsgemäßen Aktoren und Sensoren
gegenüber bekannten Elementen mit Kondensatorplatten liegen
in einem erweiterten Linearitätsbereich, langen Verfahrwegen
und einfacheren Herstellungsverfahren.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend bezugnehmend auf die beiliegenden Zeich
nungen detaillierter erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Aktor bzw. Sensor
gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung;
Fig. 2A-2D einen Schnitt entlang der Linie A-B von
Fig. 1 für verschiedene Ausgestaltungen des
Aktors bzw. Sensors gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel;
Fig. 3A-3D eine Sequenzdarstellung für ein beispielhaf
tes Herstellungsverfahren, um ein erfindungs
gemäßes Element zu erhalten;
Fig. 4 ein Anwendungsbeispiel für einen elektrosta
tischen Aktor gemäß der vorliegenden Erfin
dung bei einer Mikropumpe; und
Fig. 5A-5C eine Draufsicht bzw. zwei Schnitte eines Ak
tors bzw. Sensors gemäß einem zweiten Ausfüh
rungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 6A und 6B eine Draufsicht bzw. einen Schnitt durch ei
nen herkömmlichen Aktor mit Sollauslenkung in
Fingerrichtung.
Fig. 1 zeigt einen elektrostatischen Aktor gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel, der eine erste feste Kammelektrode 10
und eine gegenüber der ersten Kammelektrode 10 bewegliche
zweite Kammelektrode 12 umfaßt. Die Kammelektrode 10 besteht
aus einem Halteabschnitt 10a, an dem Kammfinger 10b ange
bracht sind. Analog dazu umfaßt die zweite Kammelektrode 12
einen Halteabschnitt 12a sowie Kammfinger 10b. Aus Über
sichtlichkeitsgründen ist der elektrostatische Aktor aus
Fig. 1 im wesentlichen übereinstimmend mit einem Koordina
tenkreuz 14 gezeichnet, das eine erste Richtung (x) und eine
zweite Richtung (y) sowie eine dritte Richtung (z) aufweist,
wobei alle drei Richtungen aufeinander senkrecht stehen, wie
es bei kartesischen Koordinatensystemen der Fall ist.
Wie es in Fig. 1 zu sehen ist, zeigen die Kammfinger 12b der
zweiten Kammelektrode in die y-Richtung, während die Kamm
finger 10b der ersten Kammelektrode in eine Richtung zeigen,
die der y-Richtung genau entgegengesetzt ist, d. h. in die
negative y-Richtung. Die Kammfinger 10b und 12b der ersten
bzw. zweiten Kammelektrode zeigen somit in Richtungen, die
parallel zur y-Achse sind. Wie es ebenfalls aus den in Fig. 2A-2D
gezeigen Schnitten entlang der Linie A-B von Fig. 1
ersichtlich ist, sind die Elektrodenfinger üblicherweise
Quader mit großen Oberflächen parallel zur yz-Ebene und
kleinen Oberflächen parallel zur yx-Ebene, welche auch die
Hauptebene eines Substrats ist, in der der Aktor bzw. Sensor
vorzugsweise ausgebildet ist. Wie es aus Fig. 1 ferner
ersichtlich ist, überlappen sich die Finger 10b und 12b der
ersten Kammelektrode 10 bzw. der zweiten Kammelektrode 12
beim ersten Ausführungsbeispiel im wesentlichen vollständig
in der y-Richtung, wodurch ein nahezu homogenes elektrisches
Feld in y-Richtung zwischen den beiden Kammelektroden 10 und
12 vorhanden ist, was dazu führt, daß im wesentlichen keine
Auslenkung in y-Richtung, d. h. in der xy-Ebene, stattfin
det. Hier sei angemerkt, daß Fig. 1 eine Draufsicht ist,
weshalb aus Fig. 1 nicht sichtbar ist, daß die Kammelektrode
10 auf einer anderen Höhe als die Kammelektrode 12 ausgebil
det ist. Dieser Sachverhalt ist jedoch aus den Fig. 2A-2D
deutlich erkennbar.
Die vollständige Überlappung in y-Richtung stellt einen Spe
zialfall eines erfindungsgemäßen Aktors bzw. Sensors dar, um
die Störkräfte in y-Richtung im wesentlichen zu eliminieren.
Fig. 2A zeigt einen Schnitt durch den Sensor bzw. Aktor ge
mäß dem ersten Ausführungsbeispiel aus Fig. 1. Die erste
Kammelektrode 10 ist bei diesem Beispiel die feste Kammelek
trode, wie es durch die Schraffur über der ersten Kammelek
trode 10 dargestellt ist. Dieser Sachverhalt wird durch ei
nen Trägerabschnitt 10c wiedergegeben, der im wesentlichen
parallel zu der xy-Ebene angeordnet ist und eine Dicke auf
weist, die sich in z-Richtung erstreckt. Aus der Fig. 1 zu
sammen mit der Fig. 2A ist erkennbar, daß die Kammfinger 10b
der ersten Kammelektrode gewissermaßen von zwei Seiten
gehalten werden. Sie werden zum einen durch den Träger
abschnitt 10c in der xy-Ebene und zum anderen durch den
Halteabschnitt 10a in der xz-Ebene gehalten. Die Kammfinger
12b werden dagegen lediglich durch den Halteabschnitt 12a
gehalten, der sich in der yz-Ebene erstreckt, weshalb er in
der Schnittdarstellung in Fig. 2A nicht sichtbar ist. Aus
Fig. 2A geht ferner hervor, daß sich die Kammfinger 12b und
10b teilweise überlappen, wobei die Länge der Kammfinger
nicht unbedingt gleich sein muß, sondern auch unterschied
lich sein kann. Das Anlegen einer Spannung U zwischen der
ersten Kammelektrode 10 und der zweiten Kammelektrode 12
wird dazu führen, daß die Kammfinger 12b gemeinsam tiefer in
die Kammfinger 10b eintauchen, als es in Fig. 2A gezeigt
ist, die ja ebenso wie die Fig. 2B-2D Situationen zeigen,
bei denen keine Spannung angelegt ist.
Fig. 2B zeigt eine weitere Schnittdarstellung entlang der
Linie A-B des elektrostatischen Aktors bzw. Sensors von
Fig. 1, wobei jedoch die Kammfinger 12b und 10b im wesent
lichen nicht überlappen. Dennoch ist zwischen den beiden
Kammelektroden 10 und 12 ein inhomogenes elektrostatisches
Feld vorhanden, wenn eine Spannung angelegt wird, was dazu
führt, daß die Kammfinger 12b zu den Kammfingern der festen
Kammelektrode 10 hinbewegt werden können. Dieser Fall ist
jedoch als Extremfall anzusehen, da die Wirkung einer elek
trostatischen Kraft bei teilweiser Überlappung stärker sein
wird.
Fig. 2C zeigt einen Fall, der Fig. 2A ähnelt, wobei die
Kammfinger 12b und 10b im Ruhezustand teilweise in z-Rich
tung überlappend dargestellt sind. Im Unterschied zu Fig. 2A
ist jedoch der Trägerabschnitt 10c aus technologischen Grün
den nicht vorhanden. Daß heißt, daß die feste Elektrode 10
lediglich durch den Halteabschnitt 10a gehalten wird, der
sich in der xz-Ebene erstreckt und in Fig. 2C gewissermaßen
hinter der Zeichenebene angeordnet ist. Der Halteabschnitt
12a, der die Elektrodenfinger 12b der zweiten Kammelektrode
hält, befindet sich ebenfalls nicht in der Zeichenebene,
weshalb auch er in der Schnittdarstellung nicht dargestellt
ist.
Fig. 2D zeigt einen weiteren Extremfall für die Ausgestal
tung des in Fig. 1 in Draufsicht dargestellten Kammaktors
bzw. Kammsensors. Hier sind die Kammfinger 12b deutlich
kleiner bezüglich der z-Richtung dimensioniert als die Kamin
finger 10b. Dadurch, daß sie jedoch bezüglich der Kammfinger
10b in der oberen Hälfte derselben angeordnet sind und sich
dennoch in dieselben hinein erstrecken, ist wieder ein in
homogenes elektrostatisches Feld zwischen den Kammelektroden
10 und 12 vorhanden, wodurch eine Kraft erzeugt bzw. eine
Kapazitätsänderung detektiert werden kann.
Aus den Fig. 2A bis 2D ist somit ersichtlich, daß die Elek
trodenfinger nicht vollständig überlappend angeordnet sein
dürfen, da sonst im wesentlichen keine Kraft in z-Richtung
auftritt. "Nicht vollständig überlappend" bedeutet daher ei
nerseits kein Ineinandergreifen (Fig. 2B) und andererseits
ein vollständiger Ineinandergreifen (Fig. 2D), wobei in die
sem Falle jedoch die ineinandergreifenden Finger unter
schiedliche Längen haben und daher nicht vollständig über
lappen, weshalb trotz vollständigem Ineinandergreifen der
Finger mit unterschiedlicher Länge ein inhomogenes elektri
sches Feld zwischen denselben vorhanden ist.
Fig. 3A-3D zeigen eine Sequenz zur Veranschaulichung eines
möglichen Herstellungsverfahrens, um einen elektrostatischen
Aktor bzw. Sensor gemäß der vorliegenden Erfindung zu produ
zieren. Das in den Fig. 3A-3D dargestellte mikromecha
nische Herstellungsverfahren basiert auf einem SOI-Wafer und
Plasmaätzen. Fig. 3A zeigt ein Si-Substrat 30, auf dem ein
Oxid 32 aufgebracht ist, über dem sich wiederum ein Silizi
umfilm 34 erstreckt, der durch Oxidieren mit einem weiteren
Oxid 36 bedeckt wird, über dem ein Fotolack 38 aufgebracht
ist. Das Substrat ist somit ein SOI-Wafer, welcher zunächst
durch Standardprozeßschritte mit Leiterbahnen und Bondpads
versehen wird (nicht dargestellt). Anschließend wird das
zweite Oxid 36 als Oxidmaske aufgebracht und zweimal struk
turiert, wonach eine zusätzliche Fotolackmaske 38 in der
gewünschten Form aufgebracht wird. Über der zusätzlichen
Fotolackmaske 38 wird der Siliziumfilm 34 anisotrop geätzt,
um zunächst zwei Gräben 40a und 40b im Siliziumfilm 34 zu
erzeugen. Anschließend wird die Fotolackmaske 38 wieder ent
fernt, wonach das Silizium erneut anisotrop geätzt wird, um
die Gräben 40a und 40b zu vertiefen und weitere Gräben 42a
und 42b an den Stellen zu schaffen, an denen kein Oxid 36
vorhanden ist. Auf die in Fig. 3B entstandene Struktur wird
in Fig. 3C Oxid abgeschieden, wonach das Oxid anisotrop ge
ätzt wird, und anschließend das Silizium erst anisotrop und
dann isotrop geätzt wird. Dies führt zu einer Verbreiterung
der Gräben 40a, 40b, 42a und 42b ab der Breite, die sie vor
der Oxidabscheidung hatten, innerhalb des Siliziumfilms 34,
wobei sich die Gräben 40a, 40b, 42a und 42b oberhalb des
Oxids 32 vereinigen. Abschließend wird eine anisotrope
Oxidätzung, eine anisotrope Siliziumätzung und dann eine
anisotrope Oxidätzung durchgeführt, um die in Fig. 3D ge
zeigte Endstruktur zu erhalten. Lediglich beispielhaft sind
zwei Kammfinger 12b der zweiten Kammelektrode sowie ein
Kammfinger 10b der ersten Kammelektrode gezeigt, welche sich
in z-Richtung teilweise überlappen. Die erste Elektrode 10b
wird lediglich lateral gehalten und nicht durch einen Trä
gerabschnitt 10c, weshalb die in Fig. 3D gezeigte Situation
am Ende des Herstellungsverfahrens der in Fig. 2C gezeigten
Anordnung entsprechen würde. An dieser Stelle sei gesagt,
daß die feste bzw. bewegliche Elektrode beliebig ist, d. h.,
daß auch die Elektrode 12 fest sein kann, währen die Elek
trode 10 beweglich ist. Selbstverständlich können auch beide
Elektroden beweglich gehalten sein. Für die Erfindung ist es
nur wesentlich, daß eine der Elektroden bezüglich der ande
ren beweglich ist.
An dieser Stelle sei angemerkt, daß der in den Fig. 3A-3D
gezeigte Prozeßablauf lediglich beispielhaft ist. Derselbe
muß ferner nicht unbedingt mit einem SOI-Wafer durchgeführt
werden. Werden "normale" Wafer verwendet, wird am Ende des
Prozesses ganzflächig oxidiert und metallisiert, wie es zum
Beispiel mit dem SCREAM-Prozeß möglich ist. Dadurch werden
Kontaktierungsmöglichkeiten hergestellt. Die Isolierung von
Gebieten erfolgt durch umlaufende Gräben, an deren Fuß der
Metallfilm abreißt. Für Fachleute sind viele Variationen der
dargestellten Prozesse denkbar.
Das in den Fig. 3A und 3D gezeigte Verfahren dient zur
Strukturierung des Aktors bzw. Sensor aus im wesentlichen
einem Substrat. Weiterhin ist eine Strukturierung aus im we
sentlichen zwei Substraten unter Verwendung einer geeigneten
Fügetechnik möglich. Zwei Substrate werden dabei struktu
riert, wie z. B. durch mikromechanisches KOH-Ätzen oder
Trockenätzen, durch Funkenerosion, Spritzguß, Stanzen, Sä
gen, Schneiden oder Laser-Trennverfahren, und anschließend
so zusammengefügt, daß zwei ineinandergreifende Kämme ent
stehen.
Ein sequentielles Aufbringen und Strukturieren von Schich
ten, beispielsweise unter Verwendung einer konventioneller
Oberflächen-Mikromechanik sowie Abformtechniken unter Ver
wendung von Tiefenlithographie und Galvanik, LIGA oder
Spritzguß, können ebenfalls verwendet werden, um die erfin
dungsgemäßen vertikalen Combdrives herzustellen.
Für die Aktoren bzw. Sensoren gemäß der vorliegenden Erfin
dung eröffnet sich eine Vielzahl von möglichen Anwendungs
formen, und zwar alle Anwendungen, bei denen die Erzeugung
bzw. Erfassung von Sollauslenkungen in der Achse senkrecht
zu einer Hauptsubstratoberfläche erwünscht ist. Dabei ist
zunächst an den Einsatz von Sensoren in Beschleunigungssen
soren zu denken, um eine Beschleunigung in z-Richtung zu
messen. Der Sensor ist insbesondere interessant für mehr
achsige Beschleunigungssensoren.
Fig. 4 zeigt eine Einsatzmöglichkeit eines Aktors bei einer
Mikropumpe. Ist die bewegliche Kammelektrode 12 mit einer
Ventilmembran 42 verbunden, so kann durch Hinzufügen einer
Ventileinheit vorzugsweise auf der dem Kamm 12b gegenüber
liegenden Seite der Membran 42 eine Membranpumpe hergestellt
werden. Das in Fig. 4 gezeigte Beispiel umfaßt zwei passive
Rückschlagventile 44a und 44b, die einen Aus- bzw. Eintritt
eines Pumpfluids in eine Pumpenkammer 46 ermöglichen. Durch
Anlegen einer Spannung zwischen der ersten Kammelektrode 10
und der zweiten Kammelektrode 12 kann das Volumen der Pump
kaminer 46 erhöht werden, wodurch durch das passive Rück
schlagventil 44b Fluid in die Pumpkammer 46 einfließen kann.
Wird die Spannung wieder abgeklemmt, so wird das Volumen der
Pumpkammer 46 wieder in den in Fig. 4 gezeigten Zustand zu
rückkehren, weshalb das gerade eben eingetretene Pumpfluid
über das Austrittsventil 44a wieder ausgestoßen wird.
Ähnlich wie bei der in Fig. 4 gezeigten Pumpe ist bei einem
Mikroventil ein Kamm mit einer Membran, einer Klappe oder
einer anderen Struktur verbunden, die durch den Kammaktor
bewegt wird und dadurch eine Ventilöffnung schließt oder
öffnet. Vertikale Kammantriebe bzw. Kammsensoren können
ebenfalls zur Erregung einer Schwingung bzw. zur Messung
einer Schwingung von resonanten Sensoren, und zur Messung
von Kraft, Druck, Temperatur bzw. Winkelgeschwindig
keit/Drehrate eingesetzt werden. Insbesondere können verti
kale Kammstrukturen in Coriolis-Drehratensensoren eingesetzt
werden, wodurch eine Vielzahl von neuen Strukturen und ins
besondere eine Realisierung von mehrachsigen Sensoren er
reichbar ist. Bei nicht vollständig überlappenden Kammfin
gern in y-Richtung, wie es in Verbindung mit dem zweiten
Ausführungsbeispiel weiter hinten beschrieben wird, können
Drehbewegungen mit festem, d. h. zeitlich konstantem, Dreh
impuls erzeugt werden.
Aktoren bzw. Sensoren gemäß der vorliegenden Erfindung kön
nen ebenfalls für mikromechanische Schalter und Relais ein
gesetzt werden. Dadurch sind größere Verfahrwege in z-Rich
tung möglich. Das Bereitstellen von Verfahrwegen in der
z-Richtung ermöglicht den Einsatz einfacherer Beschich
tungsverfahren für die Relais- bzw. Schalterkontakte. Der
Einsatz mikromechanischer Aktoren, die Stellwege senkrecht
zur Substratoberfläche erlauben, ist ferner besonders vor
teilhaft bei optischen Bauteilen, insbesondere in Zusam
menhang mit mikrooptischen Licht- und Wellenleitern parallel
zur Substratoberfläche. Shutter und verschiedene Schalter
und Spiegel sind damit den Geometrien mikrooptischer Licht
leiter angepaßt, wodurch die Integrationsmöglichkeit im
optischen Bereich stark erweitert werden kann.
Die Fig. 5A zeigt eine Draufsicht eines Aktors bzw. Sensors
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Er
findung. Fig. 5B zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-B,
während Fig. 5C einen Schnitt entlang der Linie C-D
darstellt. Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung überlappen sich die Finger in y-Rich
tung nicht vollständig, wie es Fig. 5A deutlich zeigt. Durch
eine entsprechende Federaufhängung 30 ermöglicht das Element
gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel die Erzeugung bzw. De
tektion in zwei Achsen, d. h. parallel zur z-Achse und zu
sätzlich parallel zur y-Achse. Dieser Sachverhalt ist in
Fig. 6C dargestellt. Der bewegliche Finger 12b (aus
Einfachheitsgründen ist nur einer gezeichnet) bewegt sich
auf einer ellipsenförmigen Bahn bezüglich des festen Fingers
10b. Aus der ellipsenförmigen Bahn ergibt sich als Spe
zialfall zum einen ein Kreis in der yz-Ebene, sie es in Fig. 5C
schematisch dargestellt ist, und zum anderen eine Gerade
in der z-Richtung, wie es in Fig. 5B dargestellt ist und in
Verbindung mit dem ersten Ausführungsbeispiel erläutert wur
de.
Eine Kreisbewegung der beweglichen Elektrode bezüglich der
festen Elektrode wird erreicht, wenn zumindest eine Kraft
(in y- oder z-Richtung) wegabhängig ist. Allgemein gesagt
wird die Kreisbewegung auftreten, wenn die Wegabhängigkeit
der Kräfte in den Richtungen y oder z unterschiedlich sind.
Bei dem in Fig. 2B gezeigten Beispiel, bei dem die beiden
Elektroden in z-Richtung überhaupt nicht ineinandergreifen,
wird die elektrostatische Kraft zunächst klein sein. Diesel
be wird aber zunehmen, wenn ein Eintauchen der Kammfinger
der beweglichen Elektrode zwischen die Kammfinger der festen
Elektrode auftritt. Diese Kraft ist somit in z-Richtung weg
abhängig.
Claims (9)
1. Aktor mit folgenden Merkmalen:
einer ersten Kammelektrode (10) und einer bezüglich der ersten Kammelektrode (10) beweglich angeordneten zweiten Kammelektrode (12) mit Kammfingern (10b, 12b), wobei die Kammfinger (10b, 12b) der ersten (10) und der zweiten (12) Kammelektrode in einer ersten Richtung (x) neben einander angeordnet sind, parallel zu einer zweiten Richtung (y) zeigen und sich in einer Ebene erstrecken, die durch die zweite (y) und eine dritte (z) Richtung gebildet ist, wobei die erste (x), die zweite (y) und die dritte (z) Richtung zueinander im wesentlichen senk recht sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammfinger (10b, 12b) der ersten und der zweiten Kaminelektrode (10, 12) in der dritten Richtung (z) derart nicht vollständig überlappend angeordnet sind, daß durch Anlegen einer elektrischen Spannung (U) zwi schen der ersten (10) und der zweiten (12) Kammelektrode eine Sollauslenkung der zweiten Kammelektrode (12) be züglich der ersten Kammelektrode (10) parallel zu der dritten Richtung (z) erreichbar ist.
einer ersten Kammelektrode (10) und einer bezüglich der ersten Kammelektrode (10) beweglich angeordneten zweiten Kammelektrode (12) mit Kammfingern (10b, 12b), wobei die Kammfinger (10b, 12b) der ersten (10) und der zweiten (12) Kammelektrode in einer ersten Richtung (x) neben einander angeordnet sind, parallel zu einer zweiten Richtung (y) zeigen und sich in einer Ebene erstrecken, die durch die zweite (y) und eine dritte (z) Richtung gebildet ist, wobei die erste (x), die zweite (y) und die dritte (z) Richtung zueinander im wesentlichen senk recht sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammfinger (10b, 12b) der ersten und der zweiten Kaminelektrode (10, 12) in der dritten Richtung (z) derart nicht vollständig überlappend angeordnet sind, daß durch Anlegen einer elektrischen Spannung (U) zwi schen der ersten (10) und der zweiten (12) Kammelektrode eine Sollauslenkung der zweiten Kammelektrode (12) be züglich der ersten Kammelektrode (10) parallel zu der dritten Richtung (z) erreichbar ist.
2. Sensor mit folgenden Merkmalen:
einer ersten Kammelektrode (10) und einer bezüglich der ersten Kammelektrode (10) beweglich angeordneten zweiten Kaminelektrode (12) mit Kammfingern (10b, 12b), wobei die Kaminfinger (10b, 12b) der ersten (10) und der zweiten (12) Kammelektrode in einer ersten Richtung (x) neben einander angeordnet sind, parallel zu einer zweiten Richtung (y) zeigen und sich in einer Ebene erstrecken, die durch die zweite (y) und eine dritte (z) Richtung gebildet ist, wobei die erste (x), die zweite (y) und die dritte (z) Richtung zueinander im wesentlichen senk recht sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammfinger (10b, 12b) der ersten und der zweiten Kammelektrode (10, 12) in der dritten Richtung (z) der art nicht vollständig überlappend angeordnet sind, daß eine Sollauslenkung der zweiten Kammelektrode (12) be züglich der ersten Kammelektrode (10) parallel zu der dritten Richtung (z) zu einer erwünschten Veränderung der Kapazität des elektrostatischen Sensors führt.
einer ersten Kammelektrode (10) und einer bezüglich der ersten Kammelektrode (10) beweglich angeordneten zweiten Kaminelektrode (12) mit Kammfingern (10b, 12b), wobei die Kaminfinger (10b, 12b) der ersten (10) und der zweiten (12) Kammelektrode in einer ersten Richtung (x) neben einander angeordnet sind, parallel zu einer zweiten Richtung (y) zeigen und sich in einer Ebene erstrecken, die durch die zweite (y) und eine dritte (z) Richtung gebildet ist, wobei die erste (x), die zweite (y) und die dritte (z) Richtung zueinander im wesentlichen senk recht sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kammfinger (10b, 12b) der ersten und der zweiten Kammelektrode (10, 12) in der dritten Richtung (z) der art nicht vollständig überlappend angeordnet sind, daß eine Sollauslenkung der zweiten Kammelektrode (12) be züglich der ersten Kammelektrode (10) parallel zu der dritten Richtung (z) zu einer erwünschten Veränderung der Kapazität des elektrostatischen Sensors führt.
3. Aktor bzw. Sensor gemäß Anspruch 1 bzw. Anspruch 2, bei
dem eine Ebene, die durch die erste (x) und die zweite
(y) Richtung definiert ist, parallel zur Hauptoberfläche
eines Substrates verläuft, in dem zumindest eine der
beiden Kammelektroden (10, 12) ausgebildet ist.
4. Aktor bzw. Sensor nach einem entsprechenden der vorher
gehenden Ansprüche, bei dem sich die Kammfinger (10b,
12b) der ersten und zweiten Kammelektrode (10, 12) in
der dritten Richtung (z) teilweise überlappen.
5. Aktor bzw. Sensor gemäß einem entsprechenden der An
sprüche 1 bis 3, bei dem sich die Kammfinger (10b, 12b)
der ersten und der zweiten Kammelektrode (10, 12) in der
dritten Richtung (z) nicht überlappen.
6. Aktor bzw. Sensor nach einem entsprechenden der vorher
gehenden Ansprüche, bei dem die Kammfinger der zweiten,
beweglichen Kammelektrode (12) kürzer als die Kammfinger
(10b) der ersten, festen Kammelektrode (10) sind, und
umgekehrt.
7. Aktor bzw. Sensor nach einem entsprechenden der vorher
gehenden Ansprüche, bei dem die Kammfinger (10b) der
ersten, festen Kammelektrode (10) sowohl in der Ebene,
die durch die erste (x) und die zweite (y) Richtung
definiert ist, als auch in einer Ebene, die durch die
erste (x) und die dritte (z) Richtung definiert ist,
gehalten werden.
8. Aktor bzw. Sensor nach einem entsprechenden der vorher
gehenden Ansprüche, bei dem die Kammfinger (12b) der
zweiten Elektrode (12) in der dritten (z) Richtung kür
zer als die Kammfinger (10b) der ersten Kammelektrode
(10) dimensioniert sind, und wobei die Kammfinger (12b)
der zweiten Kammelektrode (12) mit den Kammfingern (10b)
der ersten Kammelektrode (10) vollständig überlappt sind
und umgekehrt.
9. Aktor bzw. Sensor nach einem entsprechenden der vorher
gehenden Ansprüche, bei dem die Kammfinger (12b) der
zweiten Kammelektrode (12) und die Kammfinger (10b) der
ersten Kammelektrode (10) in der zweiten (y) Richtung im
wesentlichen vollständig überlappend angeordnet sind,
wodurch bei Anlegen einer Spannung an die Kammelektroden
lediglich eine Sollauslenkung der zweiten Kammelektrode
bezüglich der ersten Kammelektrode in der dritten Rich
tung (z) erreichbar ist.
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