DE19744146C1 - Verfahren zum Vortrieb und Ausbau eines Tunnels mit einer einen Vorlaufschild und einen Nachlaufschild aufweisenden Schildmaschine - Google Patents
Verfahren zum Vortrieb und Ausbau eines Tunnels mit einer einen Vorlaufschild und einen Nachlaufschild aufweisenden SchildmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vortrieb und Aus
bau eines Tunnels mit einer einen Vorlaufschild und einen
Nachlaufschild aufweisenden Schildmaschine, wobei der Vor
trieb schrittweise mit im Bereich des Vorlaufschildes über
den Tunnelumfang verteilten Vortriebzylindern durchgeführt
wird, wobei zum schrittweisen Ausbau des Tunnels im Bereich
des Nachlaufschildes Ausbauringe eingesetzt werden, wobei
im Anschluß an einen Vortriebsschritt und einen Ausbau
schritt der Nachlaufschild nach Maßgabe des Bohrfort
schritts nachgesetzt und dabei mit den Vortriebszylindern
nachgezogen wird und wobei eine Mehrzahl von Tübbingzylin
dern zur Druckbeaufschlagung eines Ausbauringes an den
Nachlaufschild angeschlossen wird. - Vortrieb eines Tunnels
meint im Rahmen der Erfindung insbesondere einen Vortrieb
im Hartgestein bzw. im Fels. Schildmaschine meint insbeson
dere Teleskopschildmaschinen oder Doppelschildmaschinen.
Bei derartigen Schildmaschinen ist ein gleichzeitiges
Bohren und Ausbauen des Tunnels möglich. Durch die Vor
triebszylinder wird der Vortrieb der Schildmaschine sicher
gestellt. Gleichzeitig mit dem Vortrieb erfolgt der Ausbau
des Tunnels im Nachlaufschild im Schutze des Schild
schwanzes des Nachlaufschildes. Der Ausbau des Tunnels
erfolgt dabei zweckmäßigerweise mit Ausbauringen, den soge
nannten Tübbingen, die aus Betonfertigteilen bestehen. Nach
Beendigung beider Arbeitsvorgänge, d. h. des Vortriebs
schrittes und des Ausbauschrittes muß der Nachlaufschild
nachgezogen bzw. nachgesetzt werden.
Bei dem aus der Praxis bekannten Verfahren der eingangs
genannten Art wird der Nachlaufschild zunächst mit Hilfe
der sogenannten Gripper an die Bohrtunnelwand gepreßt. Nach
Beendigung eines Vortriebsschrittes und eines Ausbau
schrittes werden die Gripper gelöst. Der Nachlaufschild
wird mit Hilfe der Tübbingzylinder vorgeschoben, welche
Tübbingzylinder sich dabei auf dem zuletzt eingesetzten
Ausbauring abstützen. Die Vortriebszylinder werden gleich
zeitig dadurch eingefahren. Die durch das Nachsetzen bzw.
das Verschieben des Nachlaufschildes auftretenden Kräfte
werden in den Ausbauring, auf dem sich die Tübbingzylinder
abstützen, eingeleitet. Durch die Gewichtskraft des Nach
laufschildes wird der Nachsetzbewegung eine zwischen
Bohrtunnelwandung und Nachlaufschild insbesondere im
Bereich der Bohrtunnelsohle auftretende Reibungskraft ent
gegengesetzt. Insoweit resultiert eine in bezug auf die
Bohrtunnelachse bzw. Tunnelachse exzentrische Lage der Rei
bungskraft bzw. des Reibungswiderstandes. Dadurch wird der
Ausbauring, an dem sich die Tübbingzylinder abstützen, ent
sprechend exzentrisch bzw. ungleichmäßig belastet. Dies vor
allem auch deshalb, weil die Größe der Reibungskraft wäh
rend der Nachsetzbewegung nicht konstant bleibt. In der
Praxis kommt es daher aufgrund der unregelmäßigen Belastun
gen des Ausbaus häufig zu Beschädigungen der Ausbauringe
bzw. der Tübbinge.
Aus DE 25 27 599 C2 ist ein Verfahren zum Vortrieb und Aus
bau eines Tunnels bekannt, bei dem mit hintereinander ange
ordneten, teleskopisch verbundenen rohrförmigen Ausbau
schilden gearbeitet wird. Die zur Durchführung des
Verfahrens eingesetzte Schildvortriebsmaschine weist Aus
bauzylinder auf, welche Ausbauzylinder durch doppelt
wirkende Rückzylinder verbunden werden. Mit Hilfe dieser
Rückzylinder kann durch Zugkraftbeaufschlagung ein Nach
laufschild gegenüber einem vorderen Schild vorgeschoben
werden. Auch bei diesem Verfahren ist eine funktionssichere
und gleichmäßige Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes
nicht immer gewährleistet.
Demgegenüber liegt der Erfindung das technische Problem
zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art anzuge
ben, mit dem eine funktionssichere und gleichmäßige Nach
setzbewegung des Nachlaufschildes gewährleistet ist und mit
dem ungleichmäßige Belastungen sowie daraus resultierende
Beschädigungen des Ausbaus bzw. der Ausbauringe nicht
stattfinden.
Zur Lösung dieses technischen Problems lehrt die Erfindung
ein Verfahren der eingangs genannten Art, welches dadurch
gekennzeichnet ist, daß die bei der Nachsetzbewegung des
Nachlaufschildes erfolgende Druckbeaufschlagung des Aus
bauringes durch die Tübbingzylinder einerseits und die Zug
kraftbeaufschlagung des Nachlaufschildes durch Aktivierung
ausgewählter Vortriebszylinder andererseits mit der Maßgabe
abgestimmt werden, daß beim Nachsetzen des Nachlaufschildes
zwischen Bohrtunnelwandung und Nachlaufschild auftretende
Reibungskräfte kompensiert werden. - Erfindungsgemäß wird
also die Nachsetzbewegung dadurch verwirklicht, daß
einzelne Vortriebszylinder so betrieben werden, daß sie
eine Zugkraft auf den Nachlaufschild ausüben und diesen
somit in Vortriebsrichtung ziehen. Dabei werden zweck
mäßigerweise die Vortriebszylinder für die Zugkraftbeauf
schlagung eingesetzt, die sich im Bereich der
Bohrtunnelwandungsabschnitte befinden, in denen zwischen
Bohrtunnelwandung und Nachlaufschild Reibungskräfte
auftreten.
Eine Ausführungsform der Erfindung, der besondere Bedeutung
zukommt, ist dadurch gekennzeichnet, daß zu Beginn der
Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes die unteren im
Bereich der Bohrtunnelsohle angeordneten Vortriebszylinder
mit der Maßgabe aktiviert werden, daß durch die Zugkraft
beaufschlagung des Nachlaufschildes zwischen Bohrtunnel
sohle und Nachlaufschild auftretende Reibungskräfte kompen
siert werden. Zweckmäßigerweise werden zunächst aktivierte
Vortriebszylinder beim Nachlassen von Reibungskräften
wieder passiviert. Passiviert bedeutet in diesem Zusammen
hang, daß die betreffenden Vortriebszylinder keine Zugkraft
mehr auf den Nachlaufschild ausüben.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß zur Aktivierung eines
Vortriebszylinders der die Zylinderkolbenstange umgebende
Ringraum des Vortriebszylinders durch von einer Hydraulik
pumpe zugeführtes Druckmedium beaufschlagt wird. Zweck
mäßigerweise werden die ausgewählten zu aktivierenden Vor
triebszylinder über ein Mehrwegeventil mit Druckmedium
versorgt. Vorzugsweise werden die Kolbenräume bzw.
Zylinderräume der Vortriebszylinder durch eine Ringleitung
miteinander verbunden. Auf diese Weise kann ein gleicher
konstanter Druck in allen Kolbenräumen eingestellt werden.
Nach bevorzugt er Ausführungsform der Erfindung werden die
Kolbenräume von über den Schildumfang verteilten, am Nach
laufschild angeschlossenen und einen Ausbauring beaufschla
genden Tübbingzylindern durch eine Ringleitung mit einem
Druckregelventil miteinander verbunden. Auf diese Weise
kann eine über den Umfang des Bohrloches gleichmäßige
Durckbeaufschlagung des Nachlaufschildes gewährleistet
werden.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß durch die
Abstimmung der Druckbeaufschlagung des Ausbauringes durch
die Tübbingzylinder einerseits und die Zugbeaufschlagung
des Nachlaufschildes durch ausgewählte aktivierte Vor
triebszylinder andererseits eine sehr funktionssichere und
gleichmäßige Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes erreicht
wird. Auf diese Weise werden ungleichmäßige Belastungen der
Ausbauringe überraschenderweise sehr effektiv vermieden.
Insoweit erfährt der Ausbau bzw. der Ausbauring, an dem
sich die Tübbingzylinder abstützen, eine konstante und
kontrollierbare Belastung während der Nachsetzbewegung. Die
im Rahmen des eingangs erläuterten bekannten Verfahrens
auftretenden Beschädigungen des Aufbaus bzw. der Tübbinge
können vollständig vermieden werden. Von daher zeichnet
sich das erfindungsgemäße Verfahren durch beachtliche
Vorteile aus, zumal das Verfahren auf wenig aufwendige
Weise und im Vergleich zu den bekannten Maßnahmen mit
lediglich geringem apparativem Mehraufwand durchführbar
ist.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine
Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Die in der Figur dargestellte Vorrichtung bzw. Schild
maschine zur Durchführung des Verfahrens zum Vortrieb und
Ausbau eines Tunnels wird auch als Tunnelbohrmaschine oder
Tunnelvortriebsmaschine bezeichnet. Die dargestellte
Schildmaschine weist im vorderen Vortriebsbereich einen
Vorlaufschild 1 sowie im hinteren Ausbaubereich einen Nach
laufschild 2 auf. Der Nachlaufschild 2 kann mit Hilfe von
Grippern 3 an die Bohrtunnelwandung 4 angepreßt werden. Der
Vorlaufschild 1 kann mit Hilfe der Stabilisatoren 5 gegen
die Bohrtunnelwandung 4 verspannt werden. Im Vortriebs
bereich sind fernerhin schematisch dargestellt ein Bohrkopf
6 mit einem Bohrkopfantrieb 7.
Der Vortrieb wird schrittweise mit im Bereich des Vorlauf
schildes 1 über den Tunnelumfang verteilten Vortriebs
zylindern 8, 8a durchgeführt. Die Vortriebszylinder 8, 8a
sind an den Vorlaufschild 1 angeschlossen und übertragen im
Zuge des Vortriebs Druckkräfte auf den Vorlaufschild 1. Die
Vortriebszylinder 8, 8a sind fernerhin mit dem Nachlauf
schild 2 verbunden und können erfindungsgemäß, wie weiter
unten näher erläutert, Zugkräfte auf den Nachlaufschild im
Zuge der Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes übertragen.
Beim Vortrieb insbesondere im Hartgestein wird im übrigen
regelmäßig mit einem Überschnitt 9 zwischen Schildwandungen
und Bohrtunnelwandung 4 gearbeitet, was in der Figur ange
deutet wurde. Dieser Überschnitt 9 wird eingehalten, um ein
Festsetzen der Schildmaschine auszuschließen und um ausrei
chend Freiraum für die Steuerbewegungen der Schildmaschine
zu gewährleisten. - Gleichzeitig mit einem Vortriebsschritt
werden zum schrittweisen Ausbau des Tunnels im hinteren
Bereich des Nachlaufschildes 2 Ausbauringe 10 bzw. Tübbinge
zum Ausbau des Tunnels eingesetzt.
Im Anschluß an einen Vortriebsschritt und einen Ausbau
schritt muß der Nachlaufschild 2 nach Maßgabe des Bohrfort
schritts in Vortriebsrichtung nachgesetzt werden.
Im einzelnen wird im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfah
rens vorzugsweise wie folgt gearbeitet: Die Tübbingzylinder
11 sind am Nachlaufschild 2 angeschlossen, so daß sie im
Zuge der Nachsetzbewegung den Ausbauring 10 mit Druckkräf
ten beaufschlagen können. Nach Beendigung eines Vortriebs
schrittes und eines Ausbauschrittes werden die Kolbenräume
13 der Vortriebszylinder 8, 8a und die Kolbenräume 14 von
über den Tunnelumfang verteilten Tübbingzylindern 11
mittels eines Druckmediums mit Druck beaufschlagt. Diese
Drücke sind zweckmäßigerweise proportional der Haltekraft
bzw. Abstützkraft FH am Ausbauring 10. Die Haltekraft FH
ist in der Figur durch einen entsprechenden Pfeil symboli
siert. Nachdem die Kolbenräume 13, 14 mit Druck beauf
schlagt wurden, werden die den Nachlaufschild 2 an die
Bohrtunnelwandung 4 pressenden Gripper 3 gelöst. Bei der
anschließenden Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes 2
übernimmt der Vorlaufschild 1 die Funktion eines Wider
lagers.
Die Kolbenräume 14 der Tübbingzylinder 11 sind über eine
Ringleitung 15 verbunden, um in allen Tübbingzylindern 11
einen gleichen konstanten Druck sicherzustellen. Mit dem
Druckregelventil 16 wird erreicht, daß der Druck in der
Ringleitung 15 stets einen konstanten Wert zwischen einem
Maximalwert und einem Minimalwert bezüglich der Haltekraft
annimmt. Maximalwert und Minimalwert sind dabei vorzugs
weise stufenlos einstellbar. Die die Tübbingzylinderkolben
stangen 17 umgebenden Ringräume 18 werden mit einem Druck
mediumtank 28 verbunden. Vorzugsweise sind auch die
Kolbenräume 13 der Vortriebszylinder 8, 8a über eine
Ringleitung 19 verbunden, um einen gleichen konstanten
Druck in allen Kolbenräumen 13 zu gewährleisten. Zweck
mäßigerweise ist die Ringleitung 19 über eine Druckbegren
zungseinrichtung 20 an einen Druckmediumtank 28 angeschlos
sen. Mit der Druckbegrenzungseinrichtung 20 wird ein
Mindestdruck in den Kolbenräumen 13 der Vortriebszylinder
8, 8a sichergestellt.
Bei der Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes 2 treten
Reibungskräfte zwischen Nachlaufschild 2 und Bohrtunnel
wandung 4 auf. Insbesondere aufgrund der Gewichtskraft FG
des Nachlaufschildes 2, welche Kraft in der Figur durch
einen Pfeil angedeutet wurde, entsteht eine Reibungskraft
FR zwischen Nachlaufschild 2 und Bohrtunnelsohle 21. Auch
die Reibungskraft FR ist in der Figur durch einen Pfeil
symbolisiert. Diese Reibungskraft FR wirkt der Nachsetz
bewegung des Nachlaufschildes 2 entgegen. Erfindungsgemäß
werden durch Aktivierung ausgewählter Vortriebszylinder 8,
8a Zugkräfte auf den Nachlaufschild 2 mit der Maßgabe aus
geübt, daß durch die Zugkraftbeaufschlagung beim Nachsetzen
des Nachlaufschildes 2 bereichsweise zwischen Bohrtunnel
wandung 4 und Nachlaufschild 2 auftretende Reibungskräfte
FR kompensiert werden. Aktivierung eines Vortriebszylinders
8, 8a meint, daß der die Zylinderkolbenstangen 12 umgebende
Ringraum 22 durch ein, zweckmäßiger von einer Hydraulik
pumpe 27 zugeführtes Druckmedium mit Druck beaufschlagt
wird. Dadurch wird ein Einfahren der Zylinderkolbenstangen
12 in die Kolbenräume 13 der Vortriebszylinder 8, 8a
erreicht, wodurch der Nachlaufschild 2 mit einer Zugkraft
beaufschlagt wird. Zweckmäßigerweise wird mit Hilfe von
Druckbegrenzungsventilen 23 ein maximaler Druck in den
Ringräumen 22 der Vortriebszylinder 8, 8a eingehalten. Die
Auswahl der zu aktivierenden Vortriebszylinder 8, 8a
erfolgt vorzugsweise über Mehrwegeventile 24.
Nicht aktivierte bzw. passivierte Vortriebszylinder 8, 8a
sind zweckmäßigerweise über ein Nachsaugventil 25 mit dem
Druckmediumtank 28 verbunden.
Vorzugsweise werden zu Beginn der Nachsetzbewegung des
Nachlaufschildes 2 die unteren im Bereich der Bohrtunnel
sohle 21 angeordneten Vortriebszylinder 8a mit der Maßgabe
aktiviert, daß durch die Zugkraftbeaufschlagung des Nach
laufschildes 2 zwischen Bohrtunnelsohle 21 und Nachlauf
schild 2 auftretende Reibungskräfte kompensiert werden. In
der Figur ist lediglich ein zu aktivierender unterer Vor
triebszylinder 8a dargestellt. Die der Reibungskraft FR
entgegenwirkende Zugkraft FZ ist in der Figur durch einen
entsprechenden Pfeil symbolisiert. Wenn nach Aktivierung
der unteren Vortriebszylinder 8a die Nachsetzbewegung des
Nachlaufschildes 2 noch nicht erreicht wird, werden ent
sprechend weitere Vortriebszylinder 8, 8a aktiviert. Wenn
sich im Zuge der Nachsetzbewegung die Reibungskräfte und
somit die erforderlichen Zugkräfte wieder verringern, so
daß ein Minimalwert des Druckes in den Vortriebszylindern
8, 8a unterschritten wird, können zuvor aktivierte Vor
triebszylinder 8, 8a zweckmäßigerweise stufenweise wieder
passiviert werden. - Die aktivierten Vortriebszylinder 8,
8a ziehen den Nachlaufschild 2 im Zuge der Nachsetzbewegung
nach, wobei der Vorlaufschild 1 als Widerlager dient.
Zweckmäßigerweise ist der Vorlaufschild 1 hierzu zusätzlich
mit den Stabilisatoren 5 an der Bohrtunnelwandung 4
verspannt.
Die im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens erforder
liche Steuerung kann ohne weiteres manuell durchgeführt
werden. Vorzugsweise übernimmt aber ein elektronisches
Steuergerät 26 die Steuerung und/oder Regelung im Rahmen
des erfindungsgemäßen Verfahrens. Mit dem elektronischen
Steuergerät 26 werden zweckmäßigerweise die Vortriebs
zylinder 8, 8a aktiviert bzw. passiviert, die Drucküber
wachung durchgeführt und der Minimalwert und Maximalwert
des Druckes in den Kolbenräumen 14 der Tübbingzylinder 11
eingestellt.
Im Ergebnis wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine
sehr funktionssichere und gleichmäßige Nachsetzbewegung des
Nachlaufschildes 2 gewährleistet. Verklemmungen des Nach
laufschildes 2 bei der Nachsetzbewegung werden vollständig
vermieden. Auch Beschädigungen der Ausbauringe 10 werden
ausgeschlossen.
Claims (6)
1. Verfahren zum Vortrieb und Ausbau eines Tunnels mit
einer einen Vorlaufschild (1) und einen Nachlaufschild (2)
aufweisenden Schildmaschine,
wobei der Vortrieb schrittweise mit im Bereich des Vorlauf schildes (1) über den Schildumfang verteilten Vortriebs zylindern (8, 8a) durchgeführt wird, wobei zum schritt weisen Ausbau des Tunnels im Bereich des Nachlaufschildes (2) Ausbauringe (10) eingesetzt werden,
wobei im Anschluß an einen Vortriebsschritt und einen Aus bauschritt der Nachlaufschild (2) nach Maßgabe des Bohr fortschritts nachgesetzt und dabei mit den Vortriebs zylindern (8, 8a) nachgezogen wird und wobei eine Mehrzahl von Tübbingzylindern (11) zur Druckbeaufschlagung eines Ausbauringes (10) an den Nachlaufschild (2) angeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes (2) erfolgende Druckbeaufschlagung des Ausbauringes (10) durch die Tübbingzylinder (11) einerseits und die Zugkraftbeauf schlagung des Nachlaufschildes (2) durch Aktivierung ausge wählter Vortriebszylinder (8a) andererseits mit der Maßgabe abgestimmt werden, daß beim Nachsetzen des Nachlaufschildes (2) zwischen Bohrtunnelwandung (4) und Nachlaufschild (2) auftretende Reibungskräfte kompensiert werden.
wobei der Vortrieb schrittweise mit im Bereich des Vorlauf schildes (1) über den Schildumfang verteilten Vortriebs zylindern (8, 8a) durchgeführt wird, wobei zum schritt weisen Ausbau des Tunnels im Bereich des Nachlaufschildes (2) Ausbauringe (10) eingesetzt werden,
wobei im Anschluß an einen Vortriebsschritt und einen Aus bauschritt der Nachlaufschild (2) nach Maßgabe des Bohr fortschritts nachgesetzt und dabei mit den Vortriebs zylindern (8, 8a) nachgezogen wird und wobei eine Mehrzahl von Tübbingzylindern (11) zur Druckbeaufschlagung eines Ausbauringes (10) an den Nachlaufschild (2) angeschlossen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die bei der Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes (2) erfolgende Druckbeaufschlagung des Ausbauringes (10) durch die Tübbingzylinder (11) einerseits und die Zugkraftbeauf schlagung des Nachlaufschildes (2) durch Aktivierung ausge wählter Vortriebszylinder (8a) andererseits mit der Maßgabe abgestimmt werden, daß beim Nachsetzen des Nachlaufschildes (2) zwischen Bohrtunnelwandung (4) und Nachlaufschild (2) auftretende Reibungskräfte kompensiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zu Beginn der Nachsetzbewegung des Nachlaufschildes (2) die
unteren im Bereich der Bohrtunnelsohle (21) angeordneten
Vortriebszylinder (8a) mit der Maßgabe aktiviert werden,
daß durch die Zugkraftbeaufschlagung des Nachlaufschildes
(2) zwischen Bohrtunnelsohle (21) und Nachlaufschild (2)
auftretende Reibungskräfte kompensiert werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß aktivierte Vortriebszylinder (8a) beim
Nachlassen von Reibungskräften wieder passiviert werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Aktivierung eines Vortriebs
zylinders (8, 8a) der die Zylinderkolbenstange (12) umge
bende Ringraum (22) des Vortriebszylinders (8, 8a) durch
von einer Hydraulikpumpe (27) zugeführtes Druckmedium
beaufschlagt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenräume (13) der Vortriebs
zylinder (8, 8a) durch eine Ringleitung (19) miteinander
verbunden werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kolbenräume (14) von über den
Schildumfang verteilten, am Nachlaufschild (2) angeschlos
senen und einen Ausbauring (10) beaufschlagenden Tübbing
zylindern (11) über eine Ringleitung (15) mit einem Druck
regelventil (16) miteinander verbunden werden.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004018234A1 (de) * | 2004-04-15 | 2005-11-17 | Walter, Ignaz, Prof. Dr.h.c. | Straßentunnelanordnung |
CN109184705A (zh) * | 2018-08-01 | 2019-01-11 | 南宁轨道交通集团有限责任公司 | 一种盾构隧道复杂掘进环境下控制地层变形的方法 |
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1997
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE102004018234A1 (de) * | 2004-04-15 | 2005-11-17 | Walter, Ignaz, Prof. Dr.h.c. | Straßentunnelanordnung |
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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