DE19743333A1 - Abblasevorrichtung und Verfahren zum Abblasen von Dampf - Google Patents
Abblasevorrichtung und Verfahren zum Abblasen von DampfInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Sicherheitseinrichtun
gen für Kraftwerke. Sie bezieht sich auf eine Abblasevorrich
tung für Dampf aus einem Kraftwerk, insbesondere aus einem
Kernkraftwerk, sowie auf ein Verfahren zum Abblasen von
Dampf, insbesondere von Frischdampf, aus einem Kernkraftwerk.
In einem Kernkraftwerk wird der in einem Reaktordruckbehälter
oder in einem Dampferzeuger erzeugte Dampf über eine Frisch
dampfleitung zu einer Turbine geleitet. Der Reaktordruckbe
hälter und der Dampferzeuger sind in einem Reaktorgebäude un
tergebracht, das einen von einer Schutzhülle umgebenen Si
cherheitsbehälter aufweist. Die Turbine befindet sich in ei
nem außerhalb des Reaktorgebäudes gelegenen Maschinenhaus.
Von der Frischdampfleitung zweigt in Strömungsrichtung vor
einer ersten Absperrarmatur eine in die Atmosphäre mündende
Leitung ab. An diese Leitung schließen sich ein Leitungs
strang mit einem Abblaseregelventil und einem Abblaseabsperr
ventil sowie parallel zu diesen geschaltet ein Strang mit ei
nem Sicherheitsventil an. Die parallel geschalteten Stränge
münden in einer gemeinsamen Ausblaseleitung. Die Ausblaselei
tung führt - u. U. zusammen mit den zu anderen Dampferzeugern
des Kernkraftwerkes gehörigen Ausblaseleitungen - in einen
Schalldämpfer, der eine Austrittsöffnung zur Atmosphäre hin
aufweist.
Die Frischdampfleitung sowie auch eine Speisewasserleitung
durchdringen sowohl den Sicherheitsbehälter als auch die
Schutzhülle des Reaktorgebäudes. Barrieren zwischen dem durch
den Reaktordruckbehälter führenden Primärkreis und der Atmo
sphäre sind demnach die Ventilkegel des Sicherheitsventils
bzw. des Abblaseabsperrventils und im Falle eines Druckwas
serreaktors zusätzlich die Heizrohre des Dampferzeugers, die
den Primärkreis von einem Sekundärkreis trennen.
Bei einem Druckwasserreaktor ist der in dem Dampferzeuger er
zeugte Dampf im Normalbetrieb nicht radioaktiv. Bei einem
schweren Störfall könnten, wenngleich auch mit sehr geringer
Wahrscheinlichkeit, in dem Dampferzeuger Schäden an den
Heizrohren auftreten mit der Folge, daß radioaktive Stoffe
aus dem Primärkreis des Druckwasserreaktors in die Frisch
dampfleitung gelangen. In diesem Falle würden die Ventilkegel
des Sicherheitsventils bzw. des Abblaseabsperrventils zusam
men mit den Ventilsitzen eine Barriere zwischen dem Primär
kreis und der Atmosphäre bilden.
Wenngleich die Technik der Ventilkegel und Ventilsitze stän
dig verbessert wurde und wird, kann eine 100%ige Sitzdicht
heit nicht garantiert werden, da nicht ausgeschlossen werden
kann, daß sich Fremdkörper oder Verunreinigungen auf dem Ven
tilsitz befinden, besonders wenn vorher unter den Bedingungen
eines schweren Störfalls über die betroffenen Ventile abge
blasen wurde.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine Ab
blasevorrichtung für Dampf aus einem Kraftwerk, insbesondere
aus einem Kernkraftwerk, anzugeben, die auch bei einer unter
stellten mangelhaften Dichtheit des Sicherheitsventils bzw.
des Abblaseabsperrventils ein Austreten radioaktiver Stoffe
in die Atmosphäre verhindert. Es soll auch ein Verfahren zum
Abblasen von Dampf, insbesondere von Frischdampf, aus einem
Kernkraftwerk angegeben werden, das es ermöglicht, bei Auf
treten eines Störfalles in dem Kernkraftwerk radioaktiv ver
unreinigten Dampf aus einer Leitung des Kernkraftwerks ab zu
blasen, ohne die Atmosphäre radioaktiv zu belasten.
Die auf die Abblasevorrichtung bezogene Aufgabe wird gemäß
der Erfindung gelöst durch einen Filter für radioaktive
Stoffe in einer Abblaseleitung des Dampfes.
Die Filterwirkung kann auf physikalischen oder chemischen als
auch auf biologischen Prinzipien beruhen.
Mit der Abblasevorrichtung nach der Erfindung lassen sich ra
dioaktive Stoffe aus dem Dampf entfernen, der z. B. ein nicht
perfekt schließendes Sicherheitsventil oder Abblaseabsperr
ventil passiert hat. Der gefilterte Dampf kann dann in die
Atmosphäre abgeblasen werden, ohne diese radioaktiv zu bela
sten. Gleiches gilt für einen solchen Dampf, der beispiels
weise bei geöffnetem Abblaseabsperrventil - insbesondere um
einen Druckausgleich herbeizuführen - gewollt in die Atmo
sphäre abgeblasen werden soll.
Die Abblaseleitung kann beispielsweise durch eine Abzweigung
von einem Leitungsstrang gebildet sein, durch den der Dampf
im Normalbetrieb in die Atmosphäre gelangt. Die Abzweigung
kann z. B. absperrbar sein und einen feststehenden Filter auf
weisen, so daß in vorteilhafter Weise sehr lange Filterstrecken
realisierbar sind.
Nach einer anderen Ausgestaltung ist dem Filter beispiels
weise ein Schalldämpfer zugeordnet, der eine Eintrittsöffnung
und eine erste Austrittsöffnung umfaßt. Die Kombination des
Schalldämpfers mit dem Filter ermöglicht in vorteilhafter
Weise eine kostengünstige, zuverlässige und einfache Bauweise
der Abblasevorrichtung.
Der Filter kann beispielsweise zumindest teilweise in einem
Gehäuse des Schalldämpfers integriert sein. Dadurch wird die
einen Filter und einen Schalldämpfer umfassende Abblasevor
richtung baulich weiter vereinfacht.
Vorzugsweise ist der Filter von einem Behältnis mit einer
verschließbaren Zuleitungsöffnung umgeben. Dadurch ergibt
sich die vorteilhafte Möglichkeit, den Filter ausschließlich
in einem Anforderungsfall (z. B. Störfall) mit Dampf zu benet
zen, und ihn - bei verschlossener Zuleitungsöffnung - im Nor
malbetrieb von dem abzublasenden Dampf abzuschirmen. Insbe
sondere ist die Abblaseleitung durch ein Verschließen der Zu
leitungsöffnung verschließbar.
In einer weiteren Ausgestaltung der Abblasevorrichtung ist
die erste Austrittsöffnung verschließbar und die Eintritts
öffnung über einen Filter mit einer zweiten Austrittsöffnung
des Schalldämpfers in Verbindung bringbar. Dadurch kann in
vorteilhafter Weise der Dampf im Normalbetrieb über die erste
Austrittsöffnung in die Atmosphäre und im Anforderungsfall
über die den Filter enthaltende Abblaseleitung und die zweite
Austrittsöffnung in die Atmosphäre abgeblasen werden.
In der Eintrittsöffnung münden beispielsweise der oder die
Ausblaseleitungen des Kraftwerks, die mit dem Sicherheitsven
til bzw. dem Abblaseabsperrventil in Verbindung stehen.
Nach einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Ab
blasevorrichtung einen innerhalb des Schalldämpfers längs ei
ner Achse bewegbaren Schlitten auf, durch den die erste Aus
trittsöffnung verschließbar ist, und/oder auf dem der Filter
angeordnet ist.
Aus sicherheitstechnischen Gründen ist die Bewegung des
Schlittens bevorzugt ausschließlich linear (geradlinig) und
nicht gekrümmt oder eckig.
Der Schlitten bezeichnet allgemein ein bewegliches, bevorzugt
geführtes Anlagenteil der Abblasevorrichtung. Die Bezeichnung
"Schlitten" steht somit zum Beispiel auch für einen Reiter,
einen Wagen, einen Rollkörper oder einen Gleitkörper. Insbe
sondere die Ausgestaltung, bei der durch den Schlitten die
erste Austrittsöffnung verschließbar ist und bei der auf dem
Schlitten der Filter angeordnet ist, ergibt den Vorteil, daß
durch eine einzige Bewegung des Schlittens sowohl die erste
Austrittsöffnung verschlossen wird als auch der Filter an der
gewünschten Stelle in der - z. B. nach Öffnen der Zuleitungs
öffnung freigeschalteten - Abblaseleitung positioniert wird.
Bevorzugt steht die Achse der Abblasevorrichtung im wesentli
chen vertikal. Dadurch eignet sich die Abblasevorrichtung be
sonders gut für solche Schalldämpfer, bei denen der Dampf
nach oben abgeblasen wird.
Nach einer ganz besonders bevorzugten Ausgestaltung ist der
Schlitten unter dem Einfluß der Schwerkraft bewegbar und ver
schließt in einer Endposition minimaler potentieller Energie
die erste Austrittsöffnung. Unter dem Minimum potentieller
Energie wird hierbei das absolute Minimum innerhalb eines Be
reichs verstanden, in dem der Schlitten bewegbar ist. Bei
spielsweise kann eine solche Endposition ein unterer Anschlag
einer Führungsschiene sein.
Durch die Bewegung unter dem Einfluß der Schwerkraft wird ein
besonderer sicherheitstechnischer Vorteil erreicht, da die
Schwerkraft naturgegeben und passiv wirksam ist und nicht von
dem Vorhandensein oder dem Funktionieren evtl. Stellantriebe
abhängt. Zumindest ist es nicht nötig, einen leistungsstarken
Stellantrieb vorzusehen, der die u. U. sehr große Masse des
Schlittens bewegen kann. Nötig ist allenfalls ein Stellan
trieb, der mit geringem Kraftaufwand beispielsweise eine Aus
löseklinke bewegt.
Nach Bewegung einer solchen Auslöseklinke kann der Schlitten
beispielsweise von einer oberen Normalposition im im wesent
lichen freien Fall in die Endposition gelangen. Für das
letzte Stück des freien Fallweges ist beispielsweise ein
Dämpfungsmittel vorgesehen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Abblasevorrichtung steht
die Eintrittsöffnung in der Endposition des Schlittens über
den Filter mit der Atmosphäre in Verbindung. Beispielsweise
ist hierzu die Zuleitungsöffnung unverschlossen.
Die Abblasevorrichtung kann auch derart ausgestaltet sein,
daß durch die Bewegung des Schlittens im freien Fall ein Auf
setzimpuls erzeugbar ist, durch den ein Verschluß der Zulei
tungsöffnung entfernbar und/oder die Eintrittsöffnung über
den Filter mit der Atmosphäre in Verbindung bringbar ist. Da
durch ist in vorteilhafter Weise das Umschalten der Abblase
vorrichtung von Normalbetrieb auf Anforderungsfall weitgehend
automatisierbar.
Beispielsweise ist auch ein Antrieb vorgesehen, mit dem der
Schlitten aus der Endposition mit minimaler potentieller
Energie entfernbar und insbesondere in die obere Normalposi
tion fahrbar ist.
Die Aufgabe, ein Verfahren zum Abblasen von Dampf anzugeben,
wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei Auftreten
eines Störfalles in dem Kernkraftwerk radioaktive Stoffe aus
dem Dampf gefiltert werden, bevor der Dampf in die Atmosphäre
abgeblasen wird.
Dadurch ergibt sich der besondere sicherheitstechnische Vor
teil, daß zwischen dem radioaktive Stoffe enthaltenden Reak
tordruckbehälter und der Atmosphäre eine zusätzliche Barriere
geschaffen wird.
Bei einem Druckwasserreaktor besteht eine erste Barriere aus
den Heizrohren des Dampferzeugers, die den radioaktiven Pri
märkreislauf von der Frischdampfleitung trennen. Eine zweite
Barriere bilden die Ventilkegel bzw. die Ventilsitze in den
Absperr- bzw. Sicherheitsventilen, die den Ausblaseleitungen
zugeordnet sind. Bei einem gleichzeitigen Versagen von Dampf
erzeugerrohren und einem Versagen oder einer Undichtigkeit
der Absperr- oder Sicherheitsventile ist durch den Filter
eine dritte Barriere zur Atmosphäre geschaffen. Diese Bar
riere arbeitet nach physikalisch und chemisch grundsätzlich
anderen Wirkprinzipien als die beiden vorgenannten Barrieren
und bringt deshalb eine besondere Steigerung der Sicherheit
mit sich.
Ein Ausführungsbeispiel einer Abblasevorrichtung nach der Er
findung wird anhand der Fig. 1 und 2 näher erläutert. Es
zeigen jeweils im Querschnitt:
Fig. 1 eine einen Schalldämpfer umfassende Abblasevorrich
tung im Normalbetrieb, und
Fig. 2 die Abblasevorrichtung aus Fig. 1 im Anforderungs
fall (Filterbetrieb).
Die Fig. 1 und 2 zeigen einen als ganzes mit 1 bezeichne
ten Schalldämpfer, der eine Eintrittsöffnung 2 aufweist, in
die eine Ausblaseleitung 3 eines Druckwasserreaktors mündet.
Die Ausblaseleitung 3 steht über ein nicht dargestelltes Ab
blaseabsperrventil und/oder über ein nicht dargestelltes Si
cherheitsventil mit einer ebenfalls nicht dargestellten
Frischdampfleitung in Verbindung.
Mittels des Schalldämpfers 1 wird der über die Ausblaselei
tung 3 in den Schalldämpfer 1 eintretende Dampf M in die um
gebende Atmosphäre 4 abgeblasen. Der Schalldämpfer 1 weist
ein Gehäuse 5 auf, das im unteren Teil mit einer thermischen
Isolierung 6 versehen ist. Eine Standsäule 7 dient der Befe
stigung des Schalldämpfers 1.
Die Fig. 1 und 2 zeigen die Abblasevorrichtung im Normal
betrieb bzw. im Filterbetrieb (Anforderungsfall). Die jewei
lige Hauptströmungsrichtung in den unterschiedlichen Be
triebsmodi ist mit Pfeilen 9 bzw. 10 angedeutet.
In dem in Fig. 1 dargestellten Normalbetrieb strömt der
Dampf M nach Passieren der Eintrittsöffnung 2 durch eine er
ste Lochblendenanordnung 11 und eine erste Stahlwolleanord
nung 13 zur ersten Austrittsöffnung 14. Von dort strömt der
Dampf durch eine zweite Lochblendenanordnung 15 und eine
zweite Stahlwolleanordnung 17 in mehrere Segmentkästen 19.
Die Segmentkästen 19 weisen Schutzklappen 21 auf, die unter
dem Druck des aus strömenden Dampfes M aufklappbar sind, so
daß der Dampf M in die umgebende Atmosphäre 4 austreten kann.
Mittig zwischen den Segmentkästen 19 angeordnet befindet sich
ein Filter 31 für radioaktive Stoffe. Das Filter 31 ist von
einem Behältnis 33 eingefaßt. Zur homogenen Einlagerung eines
Aktivitätsrückhaltematerials weist das Filter ein engmaschi
ges Gitter 35 auf. Die obere Stirnwand 33A des Behältnis
ses 33 ist in Teilbereichen gas- bzw. dampfdurchlässig, so
daß der Dampf M nach dem Durchströmen des Filters 31 zu einer
zweiten Austrittsöffnung 36 gelangt, von der aus er über ein
Lochblendenrohr 37 in die Atmosphäre 4 ausströmt. Das Loch
blendenrohr 37 trägt zum Schutz des Filters 31 ein Schutz
dach 39.
Die untere Stirnwand 33B des Behältnisses 33 ist in einem be
stimmten Teilbereich, der sog. Zuleitungsöffnung 41, gas- und
dampfdurchlässig. Die Zuleitungsöffnung 41 ist durch zwei
Klappen 43 verschließbar. In dem in Fig. 2 gezeigten Anfor
derungsfall werden die Klappen 43 geöffnet, so daß der Dampf
M entlang der Pfeile 10 durch den Filter 31 und die zweite
Austrittsöffnung 36 in die Atmosphäre 4 gelangt. Radioaktive
Stoffe werden dann in dem das Aktivitätsrückhaltematerial
enthaltenden Filter 31 zurückgehalten.
In den Fig. 1 und 2 ist ferner ein Schlitten 51 darge
stellt, der aus dem Behältnis 33 und aus einem das Behält
nis 33 verlängernden Gleitrohr 52 gebildet ist. Der Schlit
ten 51 trägt somit auch den Filter 31 und die Klappen 43. Der
Schlitten 51 ist in Fig. 1 in seiner oberen Endposition
(Normalposition) dargestellt. Der Schlitten 51 ist in Rich
tung der vertikal stehenden Achse 53 bewegbar. Zur Führung
ist im oberen Teil der Abblasevorrichtung ein Führungshemd 55
und im unteren Teil ein Führungskragen 57 vorgesehen. Der
Schlitten 51 wird in der gezeichneten oberen Endposition
durch nicht explizit dargestellte Auslösemittel, beispiels
weise eine Klinke, gehalten.
Zu Beginn des Anforderungsfalles, d. h. falls der Filterbe
trieb gewünscht wird, wird die Auslöseklinke betätigt und der
Schlitten 51 fällt in freiem Fall in eine untere Endposition
minimaler potentieller Energie. Diese Endposition ist in Fig.
2 dargestellt. Der Schlitten liegt dann auf einem Kegel
stumpf 61 mit einer Kegelöffnung 63 auf. In dieser Endposi
tion wird die erste Austrittsöffnung 14 des Schalldämpfers 1
von dem Schlitten 51, insbesondere von dem Gleitrohr 52,
überdeckt und somit verschlossen. Da - ausgelöst durch den
freien Fall - die Klappen 43 geöffnet werden, kann der über
die Eintrittsöffnung 2 in den Schalldämpfer 1 eintretende
Dampf M nur nach einem Passieren des Filters 31 in die Atmo
sphäre 4 gelangen (Pfeil mit Strömungsrichtung 10).
Ein Entriegelungssystem, das bei freiem Fall des Schlittens
51 automatisch die Klappen 43 öffnet, ist in den Fig. 1
und 2 nicht explizit eingezeichnet.
Zur Abdichtung des Schlittens 51 gegenüber dem Gehäuse 5 des
Schalldämpfers 1 in der oberen Endposition (Fig. 1) sind
eine erste Ringnut 65 und eine erste Dichtung 67 vorgesehen.
Der Abdichtung gegenüber dem Kegelstumpf 61 in der unteren
Endposition (Fig. 2) dient eine in dem Kegelstumpf 61 einge
brachte zweite Ringnut 69 mit einer zweiten Dichtung 71.
In dem in Fig. 2 dargestellten Anforderungsfall wird von der
ersten Lochblendenanordnung 11, der ersten Stahlwolleanord
nung 13, dem unteren Teil des Gehäuses 5, dem Kegelstumpf 61
sowie dem Schlitten 51 eine insgesamt mit 73 bezeichnete Ab
blaseleitung zur umgebenden Atmosphäre 4 gebildet, welche ei
nen Filter 31 für radioaktive Stoffe aufweist.
Claims (10)
1. Abblasevorrichtung für Dampf (M) aus einem Kraftwerk, ins
besondere aus einem Kernkraftwerk,
gekennzeichnet durch
- a) einen Filter (31) für radioaktive Stoffe in einer Abbla seleitung (73) des Dampfes (M).
2. Abblasevorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Filter (31)
- b) ein Schalldämpfer (1) zugeordnet ist, der
- b1) eine Eintrittsöffnung (2) und
- b2) eine erste Austrittsöffnung (14) umfaßt.
3. Abblasevorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter
(31) zumindest teilweise in einem Gehäuse (5) des Schalldämp
fers (1) integriert ist.
4. Abblasevorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Filter
(31) von einem Behältnis (33) mit einer verschließbaren Zu
leitungsöffnung (41) umgeben ist.
5. Abblasevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste
Austrittsöffnung (14) verschließbar und die Eintrittsöffnung
(2) über den Filter (31) mit
-
- b3) einer zweiten Austrittsöffnung (36) des Schalldämp fers (1) in Verbindung bringbar ist.
6. Abblasevorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
gekennzeichnet durch einen innerhalb des
Schalldämpfers (1) längs einer Achse (53) bewegbaren Schlit
ten (51), durch den die erste Austrittsöffnung (14) ver
schließbar ist, und/oder auf dem der Filter (31) angeordnet
ist.
7. Abblasevorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Achse
(53) im wesentlichen vertikal steht.
8. Abblasevorrichtung nach einem der Ansprüche 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schlit
ten (51) unter dem Einfluß der Schwerkraft bewegbar ist und
in einer Endposition minimaler potentieller Energie die erste
Austrittsöffnung (14) verschließt.
9. Abblasevorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in der End
position die Eintrittsöffnung (2) über den Filter (31) mit
der Atmosphäre (4) in Verbindung steht.
10. Verfahren zum Abblasen von Dampf, insbesondere von
Frischdampf, aus einem Kernkraftwerk,
dadurch gekennzeichnet, daß bei Auftre
ten eines Störfalles in dem Kernkraftwerk radioaktive Stoffe
aus dem Dampf (M) gefiltert werden, bevor der Dampf in die
Atmosphäre (4) abgeblasen wird.
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