DE19742085B4 - Weichenheizungssystem - Google Patents

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Abstract

Weichenheizungssystem mit
– einer oder mehreren, räumlich getrennt angeordneten Weichenheizungsanlagen (1), die Heizelemente (3) zur Beheizung einer jeweiligen Weiche eines Schienenstrangsystems und Mittel (2) zur Steuerung der Weichenheizelemente beinhalten,
dadurch gekennzeichnet, daß
– eine Wettervorhersageeinrichtung (9) vorgesehen ist, die weichenheizungsrelevante Wettervorhersagedaten für die jeweilige Weichenheizungsanlage (1) ermittelt und an diese sendet und
– die Heizelementsteuerungsmittel (2) der jeweiligen Weichenheizungsanlage (1) die zugehörigen Weichenheizelemente (3) in Abhängigkeit von den empfangenen Wettervorhersagedaten steuern.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Weichenheizungssystem mit einer oder mehreren, räumlich getrennt angeordneten Weichenheizungsanlagen, die Heizelemente zur Beheizung einer jeweiligen Weiche eines Schienenstrangsystems und Mittel zur Steuerung der Weichenheizelemente beinhalten. Derartige Weichenheizungssysteme werden beispielsweise von Eisenbahnbetreibern zur Sicherstellung des reibungslosen Fahrbetriebs in den Wintermonaten eingesetzt, um ein Zufrieren von Weichen zu verhindern. Dabei werden unterschiedliche Beheizungsarten eingesetzt, z. B. Infrarot-Weichenheizungen, bei denen die Heizwärme durch Verbrennung von Gas, wie beispielsweise Propan, erzeugt wird, elektrische Weichenheizungen und Umlauf-Weichenheizungen, bei denen die Beheizung durch Wärmeübertragung unter Verwendung einer umlaufenden Heizflüssigkeit erfolgt.
  • Bekannte Systeme, wie sie z. B. von der Anmelderin angeboten werden, verfügen üblicherweise über lokal am Ort der jeweiligen Weichenheizungsanlage angeordnete Wetterlagesensoren, d. h. Sensoren, welche die momentane Wetterlage am Ort der jeweiligen Weichenheizungsanlage erfassen. Diese Wetterlageerfassung beinhaltet z. B. die Messung der Niederschlagsmenge und der Umgebungstemperatur. Des weiteren weisen die Weichenheizungsanlagen eine automatisch arbeitende örtliche Steuer einrichtung auf, welche die Weichenheizelemente in Abhängigkeit von den Informationen der zur Weichenheizungsanlage gehörigen Wetterlagesensoren aktiviert und deaktiviert. Typischerweise sind die Wetterlagesensoren punktuell an exponierten Stellen im Nahbereich der Weichenheizungssteuerung mit einem Abstand zu derselben bis zu einer Größenordnung von 1000 m angeordnet. Derartige Weichenheizungssysteme mit Temperatursensoren und Niederschlags- bzw. Feuchtesensoren sind z. B. in der Offenlegungsschrift DE 30 29 516 A1 , der Gebrauchsmusterschrift DE 295 17 404 U1 und der Patentschrift US 4.687.163 beschrieben.
  • Eine generelle Schwierigkeit dieser bekannten Weichenheizungssysteme besteht darin, daß die jeweilige Weichenheizungsanlage erst unmittelbar bei Ankunft einer Wetterfront bzw. nach einem entsprechenden Wetterumschwung reagieren und eine eventuell notwendige Weichenbeheizung auslösen kann. Dies kann bei extremen Wetterbedingungen, wie Temperaturstürzen, Eisregen, Neuschnee in großen Mengen oder Schnee/ Schneeregen bei Temperaturen über 0°C, dazu führen, daß die Weichen nicht so rasch erwärmt werden, wie dies wünschenswert ist, um die Gefahr auszuschließen, daß Weichen durch niederschlagsbedingte Vereisung, wie durch plötzlich einsetzenden Eisregen, festfrieren oder durch Einpressen von Schnee bzw. Eis zwischen Weichenzunge und Backenschiene daran gehindert werden, ihre Endlage zu erreichen, was zu unerwünschten Behinderungen des Schienenverkehrs führen könnte. Die Verwendung der rascher reagierenden Infrarot-Weichenheizung anstelle der trägeren elektrischen und Umlauf-Weichenheizungen schafft hier nur bedingt Abhilfe.
  • Der Erfindung liegt daher als technisches Problem die Bereitstellung eines Weichenheizungssystems der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem sich die Weichen so rechtzeitig beheizen lassen, daß wetterbedingte Fehlfunktionen der Weichen sehr zuverlässig verhindert werden.
  • Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Weichenheizungssystems mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Dieses Weichenheizungssystem beinhaltet eine Wettervorhersageeinrichtung, die weichenheizungsrelevante Wettervorhersa gedaten für die jeweilige Weichenheizungsanlage ermittelt und an diese sendet. Diese weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten werden dann nach Empfang in der jeweiligen Weichenheizungsanlage von deren Heizelementsteuerungsmittel dazu genutzt, in Abhängigkeit derselben die Heizelemente zu steuern.
  • Somit sind bei diesem System die Weichenheizungsanlagen in der Lage, die Weichenbeheizung nicht erst in Reaktion auf die bereits an ihrem Standort momentan vorliegende Wetterlage, sondern unter Berücksichtigung von weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten, d. h. in Abhängigkeit von der sich demnächst voraussichtlich an diesem Standort ergebenden Wetterlage vorausschauend zu steuern. Damit wird eine zeitgerechte Weichenbeheizung realisiert, bei der z. B. ein Heizvorgang schon rechtzeitig vor dem Zeitpunkt begonnen werden kann, zu dem sich am betreffenden Standort eine Wetterlage ergibt, die eine solche Weichenbeheizung erforderlich macht. Durch die Fortschritte auf dem Gebiet der Wettervorhersagen sind heutzutage die für die Weichenbeheizung relevanten extremen Wetterbedingungen gerade in dem hier besonders interessierenden Bereich relativ kurzzeitiger Prognosen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit zutreffend vorhersagbar.
  • Es versteht sich, daß in die Steuerung der Weichenheizelemente neben den weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten weitere Parameter eingehen können. So können z. B. die Meßwerte einer herkömmlichen lokalen Wetterlagesensorik berücksichtigt werden, um sicherzustellen, daß für den Fall, daß die Wettervorhersageeinrichtung eine kritische, eine Weichenbeheizung erfordernde Wetterlage nicht rechtzeitig vorhersagen konnte, ein Weichenheizvorgang wenigstens noch in der herkömmlichen Weise zu dem Zeitpunkt ausgelöst werden kann, zu dem von der lokalen Wetterlagesensorik das Vorliegen der entsprechenden Wetterlage am Ort der betreffenden Weichenheizungsanlage festgestellt wird. Die Wettervorhersagedaten werden vorzugsweise dahingehend von der Wettervorhersageeinrich tung ermittelt, daß sie bei Erkennung einer zukünftigen, eine Weichenbeheizung an einer jeweiligen Weichenheizungsanlage erfordernden Wetterlage ein entsprechendes Frühwarnungs- bzw. Fernaktivierungssignal enthalten, das die betreffende Weichenheizungsanlage dazu veranlaßt, zum entsprechenden Zeitpunkt einen Weichenheizvorgang auszulösen, wenn dem die eventuellen weiteren, hierfür berücksichtigten Parameter nicht entgegenstehen.
  • Bei einem nach Anspruch 2 weitergebildeten Weichenheizungssystem ermittelt die Wettervorhersageeinrichtung die weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten für mehrere räumlich entfernt angeordnete Weichenheizungsanlagen anhand von Wettervorhersagedaten eines externen Wetterdienstsystems und/oder anhand von Wetterdaten, die von Wetterlagesensoren erfaßt und übermittelt werden, welchen an den Standorten der Weichenheizungsanlagen angeordnet sind. Die letztgenannte Alternative kommt insbesondere bei Vorhandensein einer Vielzahl von weitläufig räumlich verteilt angeordneten Weichenheizungsanlagen in Betracht. Die Verwendung der Wetterdaten der Wetterlagesensoren an den Standorten der Weichenheizungsanlagen kann dann bis hin zu einem von externen Wetterdiensten autarken System gehen, bei dem diese Wetterdaten allein die Grundlage für die Ermittlung der weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten durch die Wettervorhersageeinrichtung bilden.
  • Bei einem nach Anspruch 3 weitergebildeten Weichenheizungssystem enthalten die an die Weichenheizungsanlagen gesendeten Wettervorhersagedaten Fernschaltungs/Frühwarnungs-Heizungsaktivierungsdaten, d. h. Informationen darüber, wann am betreffenden Standort der Weichenheizungsanlage gemäß der Wettervorhersage eine Aktivierung der Weichenheizung erforderlich ist. Die Heizelementsteuerungsmittel der entsprechenden Weichenheizungsanlage aktivieren dann das jeweilige Heizelement in Abhängigkeit dieser Fernschaltungs/Frühwarnungs-Heizungsaktivierungsdaten. Gegebenenfalls können, wie oben gesagt, zur Auslösung eines Heizvorgangs weitere Parameter eine Rolle spielen, so daß nicht zwingend zu dem durch die Fernschaltungs/Frühwarnungs-Heizungsaktivierungsdaten angegebenen Zeitpunkt auch tatsächlich eine Weichenheizungsaktivierung ausgelöst wird.
  • Bei einem nach Anspruch 4 weitergebildeten Weichenheizungssystem ermittelt die Wettervorhersageeinrichtung die Wettervorhersagedaten für jede Weichenheizungsanlage individuell anhand von vorgegebenen Informationen wenigstens über den Standort der jeweiligen Weichenheizungsanlage und/oder die weichenheizungsrelevanten Wettersituationen und/oder über Meldevorlaufzeiten. Unter weichenheizungsrelevanten Wettersituationen sind dabei solche Wettersituationen zu verstehen, bei denen eine Beheizung von Weichen wünschenswert bzw. erforderlich ist, z. B. Temperaturstürze, Eisregen etc. Unter Meldevorlaufzeit ist diejenige Zeitdauer zu verstehen, um welche die Wettervorhersagedaten an der betreffenden Weichenheizungsanlage früher eintreffen sollten als der Zeitpunkt, zu dem gemäß der Wettervorhersagedaten eine Weichenbeheizung erfolgen soll. Dies berücksichtigt insbesondere die Reaktionszeit, welche die Weichenheizung der jeweiligen Weichenheizungsanlage zur Weichenaufheizung benötigt.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.
  • Die einzige Figur zeigt ein schematisches Blockdiagramm eines Weichenheizungssystems mit auf Wettervorhersagen basierender Weichenbeheizung.
  • Das in der Figur dargestellte Weichenheizungssystem beinhaltet eine oder mehrere, vorzugsweise eine Vielzahl von Weichenheizungsanlagen 1, von denen stellvertretend nur eine gezeigt ist. Jede Weichenheizungsanlage 1 besitzt einen im wesentlichen herkömmlichen Aufbau, der eine Weichenheizungssteuerung 2 und mehrere, von dieser gesteuerte Weichenheiz elemente 3 umfaßt, die zur Beheizung der zur betreffenden Weichenheizungsanlage 1 gehörigen Weichen eines entsprechenden Schienenstrangsystems, z. B. eines Eisenbahngleissystems, gehören. Des weiteren besitzt jede Weichenheizungsanlage 1 lokale Wetterlagesensoren in Form eines Feuchtesensors 4 und eines Umgebungstemperatursensors 5. Außerdem ist ein Referenzweichen-Temperatursensor 6 vorgesehen, um stellvertretend für die übrigen Weichen die Temperatur einer der beheizten Weichen zu erfassen. Über ein Datenfernübertragungs(DFÜ)-Endgerät 7 hat die Weichenheizungssteuerung 2 Anschluß an ein Datenübertragungsnetz 8, mit dem jede Weichenheizungsanlage 1 mit einer Wettervorhersageeinrichtung 9 in Datenaustauschverbindung steht. Das Datenübertragungsnetz 8 kann je nach Anwendungsfall in Form eines beliebigen herkömmlichen Übertragungsnetzes realisiert sein, z. B. als Funknetz oder als beliebiges ortsfestes Netz.
  • Die Wettervorhersageeinrichtung 9 ermittelt für jede Weichenheizungsanlage 1 individuell weichenheizungsrelevante Wettervorhersagedaten und übermittelt diese über das Datenübertragungsnetz 8 an die betreffende Weichenheizungsanlage 1. Die Wettervorhersageeinrichtung 9 ermittelt die weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten je nach Anwendungsfall nach fest vorgegebenen und/oder parametrierbaren, z. B. fernparametrierbaren Kriterien. Dies beinhaltet die Vorabinformation der Wettervorhersageeinrichtung 9 über die Standorte der einzelnen Weichenheizungsanlagen 1. Eine weitergehende Parametrisierung umfaßt die Informationen, welche Wetterereignisse weichenheizungsrelevant sein sollen, d. h. für welche vorhergesagten Wettersituationen die an die jeweilige Weichenheizungsanlage 1 übermittelten Wettervorhersagedaten eine Information darüber enthalten sollen, daß diese Wettersituation an der betreffenden Weichenheizungsanlage 1 demnächst zu erwarten und die rechtzeitige vorherige Auslösung eines Weichenheizungsvorgangs daher zweckmäßig ist. Solche Wettersituationen umfassen insbesondere Extremwetterlagen, wie Temperaturstürze, Eisregen, Neuschnee in großen Mengen, Schnee/ Schneeregen bei Temperaturen über 0°C etc. Ein weiterer Parameter kann von individuell auf einzelne Standorte von Weichenheizungsanlagen 1 bezogenen oder für alle Weichenheizungsanlagen 1 allgemein gültigen Meldevorlaufzeiten gebildet werden. Dieser Parameter gibt der Wettervorhersageeinrichtung 9 Kenntnis über die Reaktionszeit der jeweiligen Weichenheizungsanlage, d. h. darüber, wie lange die dortige Weichenheizung zum Aufheizen der Weichen benötigt. Die Wettervorhersageeinrichtung 9 ist dadurch in der Lage, die Wetterlagen, die eine Weichenbeheizung notwendig erscheinen lassen, rechtzeitig zu erkennen und daraus eine Meldungsliste zu generieren, um die entsprechenden Meldungen in Form der weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten an die betroffenen Weichenheizungsanlagen 1 weiterzuleiten. Diese können dadurch eine zeitgerechte automatische Vorheizung ihrer Weichen vornehmen, wenn aufgrund der Wettervorhersageinformationen demnächst eine entsprechende Wettersituation am Standort der jeweiligen Weichenheizungsanlage 1 zu erwarten ist.
  • Durch die Parametervorgabe der Kriterien zur Ermittlung der weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten ist die Wettervorhersageeinrichtung 9 in der Lage, gezielt nur die für die jeweilige Weichenheizungsanlage 1 zwecks zeitgerechter automatischer Weichenvorheizung erforderlichen Informationen als weichenheizungsrelevante Wettervorhersagedaten zu ermitteln und zu übertragen. Sie braucht daher nicht die gesamte Wetterlage global zu ermitteln und an die Weichenheizungsanlagen 1 zu übertragen, sondern es reicht aus, wenn sie diejenigen Wettersituationen, für die eine Weichenbeheizung gewünscht wird, für die jeweilige Weichenheizungsanlage 1 rechtzeitig vorhersagt und ihr als weichenheizungsrelevante Wettervorhersagedaten in Form eines Fernschaltungs-/Frühwarnungssignals übermittelt. Die Fernschaltungsfunktion dieses Signals besteht darin, daß die jeweilige Weichenheizungsanlage 1 eine Einschaltung, d. h. Aktivierung, ihrer Weichenheizelemente 3 in Abhängigkeit vom Eintreffen dieses Signals vornimmt, während das Ausschalten, d. h. Deaktivieren, der Heiz elemente 3 lokal von der Weichenheizungsanlage 1 selbst veranlaßt werden kann, wenn sie anhand ihrer lokalen Wetterlagensensoren 4, 5 erkennt, daß eine weitere Weichenbeheizung nicht mehr nötig ist. Bei Bedarf kann zusätzlich oder alternativ zu dieser lokalen Heizungsdeaktivierung auch eine Fernausschaltung ausgelöst von den von der Wettervorhersageeinrichtung 9 übermittelten Wettervorhersagedaten vorgesehen sein. So können diese Daten eine Information über eine feste oder auf Basis von Wetterdaten generierte Aktivierungsdauer enthalten, nach deren Ablauf dann die betreffende Weichenheizungsanlage 1 ihre Weichenheizelemente 3 wieder abschaltet.
  • Weiter kann vorgesehen sein, daß das Empfangen eines Fernschaltungs-/Frühwarnungssignals nicht in jedem Fall in der jeweiligen Weichenheizungsanlage 1 zu einer Weichenheizungsaktivierung führt. Vielmehr kann diese Heizungsaktivierung gegebenenfalls von weiteren Parametern abhängig gemacht werden, z. B. davon, ob die Weichen der betreffenden Weichenheizungsanlage 1 zu dem Zeitpunkt, zu welchem eine Wettersituation erwartet wird, die eine Weichenbeheizung an sich erforderlich macht, überhaupt benötigt werden und daher in Betrieb sein müssen. Wenn die Weichenheizungsanlage 1 Informationen darüber besitzt, daß ihre Weichen im betreffenden Zeitraum für den Schienenverkehr nicht benötigt werden und daher nicht in Funktion zu sein brauchen, kann sie bei dieser Realisierung die Aktivierung ihrer Weichenheizelemente 3 trotz Eintreffen eines entsprechenden Fernschaltungs-/Frühwarnungssignals unterlassen, d. h. die Wirkung des letztgenannten Signals reduziert sich von einer Ferneinschaltungsfunktion auf eine Frühwarnungsfunktion. Wenn sich die Wettervorhersage während einer initialisierten oder bereits laufenden Ferneinschaltung ändert, werden aktualisierte weichenheizungsrelevante Wettervorhersagedaten von der Wettervorhersageeinrichtung 9 an die betroffenen Weichenheizungsanlagen 1 übermittelt, um den Zustand der dortigen Weichenbeheizung entsprechend zu aktualisieren.
  • Die Ermittlung der weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten erfolgt durch die Wettervorhersageeinrichtung 9 unter Beachtung der fest oder parametriert vorgegebenen Kriterien anhand globaler Wettervorhersagedaten eines externen Wetterdienstsystems. Alternativ oder zusätzlich kann vorgesehen sein, daß die Wettervorhersageeinrichtung 9 die weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten anhand von Wetterdaten ermittelt, die ihr zu diesem Zweck von den Weichenheizungsanlagen 1 übermittelt werden, d. h. die Weichenheizungssteuerung 2 leitet zu diesem Zweck die ihr vom Feuchtesensor 4 und vom Umgebungstemperaturfühler 5 zugeführten, für die Wetterlage am Standort der Weichenheizungsanlage 1 repräsentativen Informationen an die Wettervorhersageeinrichtung 9 weiter. In Fällen, in denen eine Vielzahl von räumlich verteilten Weichenheizungsanlagen 1 vorhanden ist, können die Informationen der Wetterlagesensoren 4, 5 aller Weichenheizungsanlagen 1 eine Datenbasis bilden, mit der das globale Wettergeschehen repräsentiert wird. Die Wettervorhersageeinrichtung 9 kann dann so ausgelegt sein, daß sie die weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten allein auf der Basis dieser ihr zyklisch von den Weichenheizungsanlagen 1 zugeführten Wetterinformationen ermittelt, ohne dazu einen Anschluß an einen externen Wetterdienst zu benötigen.
  • Im gezeigten Beispiel besteht die Wettervorhersageeinrichtung 9 aus einer übergeordneten Wettervorhersagezentrale 10 und einer untergeordneten Weitbereichszentrale 11, die miteinander über ein weiteres Datenübertragungsnetz 12 in Datenaustauschverbindung stehen. Die Weichenheizungsanlagen 1 stehen dabei über das Übertragungsnetz 8 mit der Weitbereichszentrale 11 in Verbindung. Für beide Übertragungsnetze 8, 12 sind abhängig vom Anwendungsfall beliebige herkömmliche Datenfernübertragungsarten verwendbar, z. B. gesichert oder nicht gesichert, mit oder ohne Rückmeldung, transparent oder verschlüsselt, zyklisch oder ereignisgesteuert, verbindungsorientiert, paketorientiert etc., wobei die Übertagungstechniken beider Datenübertragungsnetze 8, 12 unterschiedlich sein können.
  • Die Weitbereichszentrale 11 kann als automatisch arbeitendes Gerät, z. B. Rechnersystem, ohne oder mit Personal ausgeführt sein. Sie übermittelt an die Wettervorhersagezentrale 10 die Parameter, welche die Kriterien für die Ermittlung der für das Weichenheizungssystem relevanten Wetterdaten festlegen, insbesondere das Kriterium, bei welchen Wettersituationen gegebenenfalls eine Weichenbeheizung erfolgen soll. Sie empfängt von der Wettervorhersagezentrale 10 die entsprechend ermittelten Wetterdaten und bildet diese auf die in ihr hinterlegten Standorte der beteiligten Weichenheizungsanlagen 1 sowie auf die spezifischen Belange, wie z. B. die Meldevorlaufzeiten, der in das System einbezogenen Weichenheizungsanlagen 1 ab, um die zeitgerechte automatische Weichenvorheizung in jeder Weichenheizungsanlage 1 sicherzustellen. Die Weitbereichszentrale 11 generiert die entsprechende Meldungsliste und gibt die generierten Meldungen in Form der Fernschaltungs-/Frühwarnungssignale an die betreffenden Weichenheizungsanlagen 1 weiter.
  • Optional kann eine Nutzung der von der Wettervorhersagezentrale 10 übermittelten Wetterdaten in der Weitbereichszentrale 11 in Form einer Protokollierung oder einer anderweiten Weiterverarbeitung, z. B. einer statistischen Aufbereitung, vorgesehen sein. Entsprechend der vorhandenen Datenfernübertragungs-Infrastruktur können auch alle anderen übertragenen Daten in der Weitbereichszentrale 11 weiterverarbeitet werden. Insbesondere können je nach Bedarf von den Weichenheizungsanlagen 1 Rückmeldedaten über den Zustand der jeweiligen Weichenheizelemente 3 bzw. deren Temperatur und weitere, für die Weichenheizungsanlage 1 spezifische Daten an die Weitbereichszentrale 11 zur dortigen Verwertung übermittelt werden.
  • Anhand des oben beschriebenen Beispiels wird deutlich, daß mit dem erfindungsgemäßen Weichenheizungssystem durch die Berücksichtigung von hierfür spezifisch ermittelten Wettervorhersagedaten eine zeitgerechte automatische Weichenvorheizung realisiert werden kann. Es versteht sich, daß dies nicht nur für das gezeigte Beispiel gilt, sondern auch Modifikationen hiervon umfaßt, die einen andersartigen Aufbau der jeweiligen Weichenheizungsanlage 1 und/oder der Wettervorhersageeinrichtung 9 umfassen. So kann beispielsweise bei Nutzung nur der lokalen Wetterdaten von den Wetterlagensensoren 4, 5 der einzelnen Weichenheizungsanlagen 1 und Verzicht auf die Nutzung externer Wetterdienstdaten die Wettervorhersageeinrichtung 9 allein aus der Weitbereichszentrale 11 bestehen. Von der Erfindung auch umfaßt ist die Möglichkeit, daß die Wettervorhersageeinrichtung 9 am Standort einer Weichenheizungsanlage 1 oder als dezentrale Einrichtung auf die Standorte mehrere Weichenheizungsanlagen 1 verteilt angeordnet ist.
  • Als weitere Modifikation kann die jeweilige Weichenheizungsanlage 1 anstelle der gezeigten autarken Auslegung mit unmittelbar angeschlossenen Heizelementen 3 als zentralgesteuerte, d. h. innerhalb eines räumlich überschaubaren Bereichs, wie eines Bahnhofs oder eines Streckenabschnitts, gesteuerte Anlage realisiert sein, wozu sie dann über entsprechende DFÜ-Einrichtungen verfügt. Dabei kann gegebenenfalls auf bereits vorhandene, herkömmliche DFÜ-Einrichtungen zurückgegriffen werden. Im Falle einer derartigen örtlichen Zentralsteuerung mehrerer Weichenheizungen reicht eine zentrale DFÜ-Einrichtung aus, über welche die Fernschaltungs-/Frühwarnungsinformationen anlagenintern an die einzelnen angeschlossenen Weichenheizungsstationen verteilt werden. Alternativ besteht selbstverständlich die Möglichkeit, jede einzelne Weichenheizungsstation mit einer DFÜ-Einrichtung auszustatten.

Claims (4)

  1. Weichenheizungssystem mit – einer oder mehreren, räumlich getrennt angeordneten Weichenheizungsanlagen (1), die Heizelemente (3) zur Beheizung einer jeweiligen Weiche eines Schienenstrangsystems und Mittel (2) zur Steuerung der Weichenheizelemente beinhalten, dadurch gekennzeichnet, daß – eine Wettervorhersageeinrichtung (9) vorgesehen ist, die weichenheizungsrelevante Wettervorhersagedaten für die jeweilige Weichenheizungsanlage (1) ermittelt und an diese sendet und – die Heizelementsteuerungsmittel (2) der jeweiligen Weichenheizungsanlage (1) die zugehörigen Weichenheizelemente (3) in Abhängigkeit von den empfangenen Wettervorhersagedaten steuern.
  2. Weichenheizungssystem nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Wettervorhersageeinrichtung (9) die weichenheizungsrelevanten Wettervorhersagedaten für mehrere, räumlich entfernt angeordnete Weichenheizungsanlagen (1) anhand globaler Wettervorhersagedaten eines externen Wetterdienstsystems und/oder anhand von Wetterdaten ermittelt, die von an den Standorten der Weichenheizungsanlagen angeordneten Wetterlagesensoren (4, 5) erfaßt und von den Weichenheizungsanlagen (1) an die Wettervorhersageeinrichtung übermittelt werden.
  3. Weichenheizungssystem nach Anspruch 1 oder 2, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die an die jeweilige Weichenheizungsanlage (1) gesendeten Wettervorhersagedaten Fernschaltungs/Frühwarnungs-Heizungsaktivierungsdaten enthalten und die Heizelementsteuerungsmittel (2) die zugehörigen Weichenheizelemente (3) in Abhängigkeit von diesen Fernschaltungs/-Frühwarnungs-Heizungsaktivierungsdaten aktivieren.
  4. Weichenheizungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, weiter dadurch gekennzeichnet, daß die Wettervorhersageeinrichung (9) die Wettervorhersagedaten für jede Weichenheizungsanlage (1) individuell anhand von vorgegebenen Informationen ermittelt, welche Informationen über den Standort der jeweiligen Weichenheizungsanlage und/oder über die weichenheizungsrelevanten Wettersituationen und/oder über anlagenspezifische Meldevorlaufzeiten umfassen.
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