DE19741881A1 - Haushaltgerät zum Dampfgaren - Google Patents

Haushaltgerät zum Dampfgaren

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Description

Die Erfindung betrifft Haushaltgerät zum Dampfgaren bei annäherndem Umgebungsdruck, welches einen Garraum, einen Dampferzeuger mit einer Heizeinrichtung und einen Tempera­ tursensor aufweist, welcher mit einer Regeleinrichtung zum Regeln der Heizeinrichtung des Dampferzeugers verbunden ist.
Es sind unterschiedliche Haushaltgeräte zum Garen von Lebensmitteln bekannt, auch solche, die u. a. Dampf zum Garen verwenden. Entweder wird beim Dampfgaren in einem abgeschlos­ senen System unter Druck oder in einem herkömmlichen mit mindestens einem Heizkörper und zusätzlicher Dampfzufuhr gearbeitet. Durch die Dampfzufuhr sollen meist nur besondere Ergebnisse beim Gargut erreicht werden. Beispielsweise leitet man beim Brotbacken Dampf in den Garraum, um eine glänzende Oberfläche zu erhalten. Der Nachteil von Backöfen zum Dampfgaren besteht darin, daß immer mindestens ein Heizkörper direkt im oder unter dem Garraum angeordnet ist und zusätzlich zum Garen mit Dampf die Strahlungswärme den Gar­ vorgang beeinflußt.
Eine weitere Möglichkeit, Speisen unter Dampf zuzubereiten, besteht in der Verwendung von Dampfkochtöpfen. Derartige Kochtöpfe sind als geschlossenes Gefäß aufgebaut und nehmen Wasser in ihrem Garraum auf, welches durch Erhitzen zum Sieden gebracht wird. Der dabei entstehende Dampf erwärmt die in einem Gefäß oberhalb des Wassers angeordneten Spei­ sen. Je nach dem beim Garen vorhandenen Druck unterscheidet man zwischen Schnellkoch­ töpfen und Dampfgarvorrichtungen, in denen annähernd Umgebungsdruck herrscht. Es sollen leichte Druckunterschiede durch Erwärmen oder Abkühlen unberücksichtigt bleiben, daher spricht man hier von annäherndem Umgebungsdruck oder auch vom drucklosen Dampfgaren. In den Schnellkochtöpfen erfolgt der Kochvorgang bei hohem Druck und höheren Dampftem­ peraturen und damit sehr schnell. Nachteilig ist jedoch, daß empfindliche Speisen, wie ver­ schiedene Gemüse oder Fisch, nicht schonend zubereitet werden können. Der Garpunkt zum Erreichen der gewünschten Konsistenz des Gargutes wird nicht immer genau getroffen, da die Garzeiten durch den hohen Druck sehr verkürzt werden. Die biologische Wirksamkeit thermo­ stabiler Vitamine werden durch die hohen Dampftemperaturen ebenfalls zerstört. In drucklosen Dampfgarvorrichtungen werden Dampftemperaturen von maximal 100°C erreicht. Diese sind für eine schonende Zubereitung von empfindlichen Lebensmitteln besser geeignet. In der DE 44 01 642 wird eine derartige Vorrichtung beschrieben. Ein durch einen Deckel verschließ­ bares Dampfgarbecken weist einen Füllraum zum Erhitzen von Wasser auf. Das Erhitzen er­ folgt durch eine Heizeinrichtung, welche unten in dem Füllraum angeordnet ist. Der Füllraum ist gleichzeitig auch Garraum. Oberhalb des Wasserspiegels soll ein Gargutträger zur Auf­ nahme des Gargutes eingebracht werden. An einer Garraumwand befindet sich eine Dampfauslaßöffnung zum Druckausgleich gegenüber dem Umgebungsdruck. Ein wesentlicher Nachteil einer solchen Dampfgarvorrichtung besteht insbesondere darin, daß sowohl die Heizeinrichtung als auch das Wasser direkt im Garraum angeordnet sind. Dadurch erfolgt das Garen nicht nur mit Dampf, sondern auch durch die vorhandene Wärme des Wassers und/oder die Strahlungswärme der Heizeinrichtung. Beim Regeln des Dampfgarprozesses muß die Strahlungswärme beachtet werden, was sich jedoch schlecht berücksichtigen läßt. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß das gesamte Wasser erwärmt werden muß, bevor es verdampfen kann. Es entsteht meist viel zu viel Dampf und ein hoher Energieverbrauch ist zu registrieren. Das während des Garprozesses entstehende Kondensat verunreinigt den Garraum und erfordert erhöhten Reinigungsaufwand. Der Aufbau der Vorrichtung mit einem direkten Wasserzulauf und -ablauf macht einen Einbau in eine Küche sehr positionsabhängig. Ein Aufstellen ist nur in direkter Nähe des Wasseranschlusses sinnvoll.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem ein Haushaltgerät zum Dampfgaren bei annähern­ dem Umgebungsdruck zu schaffen, in welchem ausschließlich mit Dampf gegart wird. Es soll außerdem flexibel in der Küche einbaubar sein, wobei insbesondere beim Aufstellen keine besonderen Bedingungen, wie z. B. fester Wasseranschluß o. ä. beachtet werden sollen.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Dampfgarer mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfin­ dung ergeben sich aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
Die mit der Erfindung erreichbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das Haushaltge­ rät zum Dampfgaren bei annäherndem Umgebungsdruck arbeitet und einen glatten Garraum besitzt. Der Garraum selbst weist keinen Heizkörper auf. Nur der Dampferzeuger ist mit einer Heizeinrichtung ausgestattet. Er befindet sich vollständig außerhalb des Garraumes. Die Heiz­ einrichtung des Dampferzeugers ist während eines eingestellten Programmes immer mit Wasser bedeckt, wodurch ausschließlich gesättigter Dampf in den Garraum gelangen kann. Im Garraum sind nur ein mit einer Regeleinrichtung zur Beheizung des Dampferzeugers und da­ mit zur Dampfzufuhr in den Garraum verbundener Temperatursensor, eine Dampfeinlaßöff­ nung und eine Entlüftungsöffnung. Der Temperatursensor beeinflußt die Regelung der Tempe­ ratur des Garraumes. Weitere Ausstattungsmerkmale des Garraums sind vorzugsweise ent­ nehmbare Aufnahmegitter aus dem Garraum, welche eine einfache Reinigung des Garraumes gestatten. Oberhalb des Garraumes ist ein verschiebbarer Wrasenschirm angeordnet, welcher bei geöffneter Tür am weitesten vor der Front ausgeschoben ist und einen Schutz für eine darüberliegende Bedienblende und angrenzende Möbel darstellt. Da das Haushaltgerät zum Dampfgaren als Einbaugerät in einer Küche eingesetzt werden soll, darf aber nur so wenig wie möglich überschüssiger Dampf produziert werden. Das kann dadurch erreicht werden, daß bei maximal möglicher Temperatur die Energiezufuhr gedrosselt wird, damit Wasser nicht unnötig aus dem flüssigen in einen gasförmigen Zustand überführt wird. Ein separater Wasserbehälter ist über zwei Leitungen mit dem Dampferzeuger verbunden, wobei eine Leitung für die Wasserzufuhr zum Dampferzeuger und die andere Leitung für die Wasserentnahme aus dem Dampferzeuger verwendet wird. Es erfolgt kein Kreislauf von bereits im Garraum verwendetem Wasser. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Grundfläche des Garraums mit einer Vertiefung versehen ist. Dort kann sich kondensierender Dampf absetzen und ist dann leicht zu entfernen. Der Garraum des Haushaltgerätes ist mit einer Tür verschließbar, welche seitlich oder von unten oder von oben schwenkbar ist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 den schematischen Aufbau eines Haushaltgerätes zum Dampfgaren,
Fig. 2 eine Vorderansicht des Haushaltgerätes,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Haushaltgerätes mit seitlich anscharnierter Tür,
Fig. 4 eine Vorderansicht des Haushaltgerätes mit von unten schwenkbarer Tür,
Fig. 5 eine Seitenansicht (im Schnitt).
Die Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltgerätes zum Dampfgaren (1) bei annäherndem Umgebungsdruck, in dem keine Heizkörper angeordnet sind. Da geringe Druckunterschiede durch Erwärmen oder Abkühlen unberücksichtigt bleiben sollen, wird hier von annäherndem Umgebungsdruck oder auch vom drucklosen Dampfgaren gesprochen. Au­ ßerhalb des Garraumes (2) ist der Dampferzeuger (3) angeordnet. Im Dampferzeuger (3) be­ findet sich eine Heizeinrichtung (4), welche als Verdampfer dient. Die Oberfläche (5) des Ver­ dampfers ist bei einem eingeschalteten Garvorgang immer mit Wasser bedeckt. Dadurch wird gewährleistet, daß ausschließlich gesättigter Dampf in den Garraum (2) gelangen kann. Die Wasserzufuhr zum Verdampfer erfolgt über eine Leitung (6.1) zwischen dem Wasserbehäl­ ter (7) und dem Dampferzeuger (3). Ein Ventil (8) dient als Rückschlagventil, damit die Lei­ tung (6.1) verschlossen ist, wenn der Wasserbehälter (7) sich nicht im Gerät befindet. Anson­ sten ist das Ventil immer geöffnet. Eine Pumpe (9) befördert Wasser bis zum Erreichen eines vorbestimmten Füllniveaus in den Dampferzeuger (3). Nach jedem Garvorgang oder zum Rei­ nigen wird das nicht verdampfte Wasser aus dem Dampferzeuger (3) von einer Pumpe (10) in den Wasserbehälter (7) zurückgeleitet.
Fig. 2 zeigt die Vorderansicht eines Haushaltgerätes zum Dampfgaren (1). Der Garraum (2) besteht aus glatten Seitenwänden. Der Garraumboden weist eine leichte Vertiefung (15) in seiner Mitte auf. An der zum Dampferzeuger (3) weisenden Seitenwand ist eine Dampfeinlaß­ öffnung (11), während an einer anderen, vorzugsweise dieser gegenüberliegenden Seiten­ wand der Dampfauslaß aus dem Garraum (2) über eine Entlüftungsöffnung (12) erfolgt und ein Temperaturfühler (13) angeordnet ist. Der Temperaturfühler (13) hat je nach der vorliegen­ den Temperatur ein Dampf-Luftgemisch oder reinen Dampf zu sensieren. Direkt neben dem Garraum (2) ist im vorderen Bereich der Wasserbehälter (7) angeordnet, während dahinter der hier nicht sichtbare Dampferzeuger (3) angeordnet ist. Der Wasserbehälter (7) ist vorzugs­ weise so aufgebaut, daß er aus einem Griffteil (7.1) und einem Wasseraufnahmebehälter (7.2) mit Skalierung besteht. Oberhalb des Garraumes (2) befindet sich ein, über der vollen Breite des Garraumes (2) angeordneter, Wrasenschirm (14). Mit Öffnen einer hier nicht dargestellten Tür kommt der Wrasenschirm (14) aus der Garraumfront heraus und schafft für die Umgebung Schutz vor dem Wrasen. Der aus dem Garraum nach oben entweichende Dampf prallt zuerst gegen den Wrasenschirm (14) und kann so nicht direkt an die Bedienblende oder die darüber­ liegenden Möbel gelangen. Dadurch wird die Umgebung des Garraumes (2) vor Wrasen ge­ schützt. Auf dem Boden des Garraumes (2) ist eine leichte Vertiefung (15) eingearbeitet, in welcher kondensierender Dampf aufgefangen wird. Zusätzlich kann eine Schale mit den Län­ gen- und Breitenmaßen des Garraumes (2) mit gleicher Vertiefungsform direkt über dem Gar­ raumboden eingeschoben werden. Dadurch ist eine Reinigung noch einfacher durchzuführen. Die Schale kann aus dem Garraum (2) entnommen werden und auch in einem Geschirrspüler gereinigt werden. Der Garraum (2) bleibt weitgehend sauber.
Die Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltgerätes zum Dampfgaren (1) mit einer seitlich anscharnierten Tür (21). Die Tür (21) beinhaltet vorzugsweise eine Scheibe (16) zum Einblick in den Garraum. Um die Scheibe (16) oder um die Garraumöffnung ist eine Dichtung (17), vorzugsweise vollständig umlaufend, angeordnet. Eine Bedienblende des Haushaltgerätes (1) ist hier nicht näher dargestellt. Sie kann entweder oberhalb oder seit­ lich neben dem Gehäuse (18) angeordnet sind.
Die Fig. 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Haushaltgerätes zum drucklosen Dampfgaren (1) mit einer von unten schwenkbaren Tür (21). Der Türaufbau und die Anordnung einer Bedienblende ist äquivalent vorzunehmen, wie in Fig. 3 beschrieben.
In der Fig. 5 ist ein Schnitt durch eine Seitenansicht des Haushaltgerätes (1) dargestellt. Eine im unteren Bereich schwenkbare Tür (21) verschließt den Garraum (2). In der Unterseite des Garraumes (2) sammelt sich in der mittig angeordneten Vertiefung (15) kondensiertes Wasser während des Dampfgarvorganges, welches nach dessen Beendigung leicht entfernbar ist. Eine Entlüftungsöffnung (12) befindet sich beispielsweise an der Rückseite des Garraumes (2) wobei eine schlauchartige Leitung (19) bis vor ein oberhalb des Garraumes angeordnetes Kühlgebläse (20) gebracht wird. Ein Ansaugen der Kühlluft erfolgt vorzugsweise oberhalb des Wrasenschirms (14) im vorderen Blendenbereich. Direkt vor dem Ansaugbereich des Kühlge­ bläses (20) wird der Wrasen in den Kühlluftstrom gegeben. Der abgekühlte Wrasen wird dann vorzugsweise unterhalb des Garraumes (2) oder unterhalb des Wrasenschirms (14) aus dem Haushaltgerät (1) geführt. Das bringt deutliche Vorteile für das Volumen der Kühlluft, weil die Wrasenführung nicht abhängig von Druckverlusten ist, die bei bekannten Geräten der ge­ nannten Art durch den Überdruck des Gebläses entstanden sind.

Claims (8)

1. Haushaltgerät zum Dampfgaren bei annäherndem Umgebungsdruck, welches einen Gar­ raum, einen Dampferzeuger mit einer Heizeinrichtung und einen Temperatursensor auf­ weist, welcher mit einer Regeleinrichtung zum Regeln der Heizeinrichtung des Dampfer­ zeugers verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampferzeuger (3) mit der Heizeinrichtung (4) separat außerhalb des Gar­ raumes (2) angeordnet ist.
2. Haushaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Wasserbehälter (7) in der Umgebung des Dampferzeugers (3) und der Tempera­ tursensor (13) im Garraum (2) angeordnet sind, wobei der Wasserbehälter (7) über zwei Leitungen (6.1, 6.2) mit dem Dampferzeuger (3) verbunden ist.
3. Haushaltgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß über eine Leitung (6.1) die Wasserzufuhr zum Dampferzeuger (3) und über die andere Leitung (6.2) die Wasserentnahme aus dem Dampferzeuger (3) durchführbar ist.
4. Haushaltgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (4) des Dampferzeugers (3) im Betriebszustand des Haushaltge­ rätes (1) immer mit Wasser bedeckt ist.
5. Haushaltgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Garraum (2) eine Dampfeinlaßöffnung (11) und eine Entlüftungsöffnung (12) auf­ weist und
daß der Boden des Garraumes (2) mit einer Vertiefung (15) versehen ist.
6. Haushaltgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Garraum (2) Aufnahmegitter für Gargutträger aufweist.
7. Haushaltgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Garraum (2) mit einer Tür (21) verschließbar ist, welche seitlich oder unten oder oben in einem Scharnier drehbar ist.
8. Haushaltgerät nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb des Garraumes (21) ein verschiebbarer Wrasenschirm (14) angeordnet ist, welcher bei geöffneter Tür (21) weit vor die Front ausgeschoben ist.
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