DE19740778C1 - Verfahren zur Übertragung einer Bildvorlage auf eine Abbildungsfläche - Google Patents
Verfahren zur Übertragung einer Bildvorlage auf eine AbbildungsflächeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung einer
Bildvorlage auf eine Abbildungsfläche mit den im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
Es ist bekannt, Bilder mit einem Scanner elektronisch abzuta
sten und so den Bildpunkten entsprechend elektrische Signale zu
gewinnen, die heutzutage meist digital weiterverarbeitet wer
den, um schließlich auf eine Abbildungsfläche als rekonstruier
tes Bild dargestellt zu werden. Im Zuge der Verarbeitung können
die Signale auf einem Speichermedium zwischengespeichert oder
über Signalstrecken übertragen werden, um an einem anderen Ort
in das Bild zurückverwandelt zu werden. Beispiel sind etwa die
Übertragung von Fernsehbildern oder das Ausdrucken von Bildern
mit Printern.
Aus der CH-Patentschrift 553 030 ist eine Einrichtung zum Zu
stellen eines in einer Werkzeugspindel eingespannten Werkzeugs
einer Gravierfräsmaschine mit photoelektrischem Lesekopf be
kannt, der eine zu gravierende Kontur abtastet, beispielsweise
Schriftzeichen oder Linien einer Zeichnung. Solange er eine Li
nie verfolgt, werden die Koordinaten seiner Position auf einen
Fräskopf übertragen, welcher der abgetasteten Linie nachgeführt
wird. Am Anfang einer solchen Linie wird der Fräskopf durch ein
Zustellsignal in die Fräsposition gefahren und während des Ab
tastens in dieser gehalten, so daß er die abgetastete Linie als
Nut in das zu gravierende Werkstück einfräst. Kommt der Lese
kopf am Ende der Linie an, so erhält der Fräskopf ein Abhebesi
gnal, um den Fräser vom Werkstück abzuheben. Auf diese Weise
lassen sich auch unterbrochene Linienzüge, wie Buchstaben einer
Schrift, fräsen. Die Möglichkeit einer kontinuierlichen
Zustellung des Fräsers ermöglicht vorteilhafter
weise die Erzielung feinster Oberflächen bei gleichmäßiger Be
lastung des Fräsers.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Übertragung von Bildvorlagen anzugeben, das mit einfachen Mitteln
die Übertragung beliebig detaillierter Bilddarstellungen auf dauerhafte
Abbildungsflächen ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale
gelöst. Weiterbildungen und spezielle Ausgestaltungen der Er
findung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Durch die erfindungsgemäßen Merkmale
lassen sich Bildvorlagen auf Platten als ein
gefräste Bilder übertragen und sind dort dauerhaft fixiert.
Verwendet man Platten mit einer dunklen Kernschicht und einer
hellen Deckschicht, etwa in Form eines hellfarbigen Überzugs
oder einer entsprechenden Lackierung, so werden beim Durch
fräsen der Deckschicht die dunklen Bereiche des Plattenkerns
freigelegt, die bei entsprechender Signalverarbeitung den
dunklen Bereichen der Bildvorlage entsprechen. Bei Verwendung
eines konusartigen oder Kegelfräsers läßt sich über Tiefen
steuersignale die Frästiefe und damit der Durchmesser der
eingefrästen Löscher steuern, so daß etwa für die dunkelsten
Bildbereiche am tiefsten in die Platte hineingefräst wird und
dabei ein entsprechend größerer Bereich des dunklen Platten
kerns freigelegt wird. Selbstverständlich kann man auch umge
kehrt vorgehen und einen hellen Plattenkern mit einem dunklen
Überzug versehen und die Fräseransteuerung genau umgekehrt
wählen, so daß an den hellsten Bildstellen am tiefsten einge
fräst wird. Anstelle eines Punktrasters kann man auch ein
Linienraster wählen und durch eine Tiefensteuerung die Linien
breite der freigelegten Teile der Unterschicht entsprechend
dem Helligkeitsverlauf des Vorlagebildes steuern. Bei Ver
wendung eines Zylinder- oder Fingerfräsers mit Tiefensteuerung
der Eintiefungen oder Nuten läßt sich - bei Platten mit homo
genem oder Schichtaufbau - schon durch die daraus resul
tierende Schattenwirkung ein gewünschter Bildeindruck erzielen,
der mit der Beleuchtung auch noch variiert werden kann.
Die Verarbeitung der Abtastsignale erfolgt zweckmäßigerweise
digital, wobei durch die heutigen Möglichkeiten der digitalen
Signalverarbeitung praktisch beliebige Effekte realisiert
werden können, soweit dies gewünscht ist. Die übliche
8-Bit-Verarbeitung erlaubt 256 Graustufen des Bildes zu differen
zieren und durch entsprechende Ansteuerung des Fräsers auch zu
reproduzieren.
Die Abtastung des Bildes und das Fräsen der Platte können an
unterschiedlichen Orten vorgenommen werden. So kann das Bild
beispielsweise in einem geeigneten Studio eingescannt werden
und die Helligkeitssignale digitalisiert und in einem üblichen
Speichermedium (z. B. Magnetband, Speicher-CD) festgehalten
werden, und dieses Speichermedium kann dann zu einem anderen
Ort gebracht werden, wo die Daten wieder ausgelesen und gege
benenfalls weiterverarbeitet werden, um letztlich Steuer
signale für eine Fräsmaschine zu ergeben. Anstelle der Tie
fensteuerung ist auch eine quer zur Fräservorschubrichtung
(Rasterabtastrichtung) des Fräsers verlaufende Seitensteuerung
denkbar, wobei mit zunehmender seitlicher Auslenkung breitere
Bereiche in die Platte gefräst werden, die bei einer dunklen
Kernplatte entsprechend größere dunkle sichtbare Bereiche
ergeben.
Nachfolgend sei anhand der beiliegenden Zeichnungen ein Aus
führungsbeispiel der Erfindung erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Anordnung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
Fig. 2 ein die Wiedergabe eines nach dem erfindungs
gemäßen Verfahren in eine Platte gefrästen
Porträts.
Bei diesem Ausführungsbeispiel wird ein Porträt durch einen
Scanner aufgenommen, wobei alle Bildpunkte von hell bis dunkel
digitalisiert werden. Diese Auflösung wird anschließend ent
weder direkt oder über ein Speichermedium zum Prozessor eines
Bearbeitungszentrums übertragen. Hier werden z. B. mit einem
Megabyte/m2 die Bildpunkte mit 256 Grauwerten in Befehle
für entsprechend tiefe Fräsungen umgewandelt. In der Praxis
wird dafür z. B. eine ca. 800×600 mm große Werkplatte mit
einem Raster (z. B. 6 mm) überzogen, wobei ein laufendes Werk
zeug auf geraden Linien mit 6 mm Abstand über das Werkstück
(Platte) fährt. In unserem Beispiel erhält der Kegel oder
Scheibenfräser (konisch angeschliffen) alle 6 mm einen diffe
renzierten Befehl für seine Eintauchtiefe. Dadurch entstehen
parallele, mehr oder weniger tiefe und breite Nuten. Wenn in
einer Zweischicht-Platte mit heller Oberfläche und dunklem
Korpus gearbeitet wird, erscheinen Gebiete mit tiefen und
daher auch breiten Fräsungen dunkel, und dort, wo wenig oder
gar nicht gefräst wird, erscheint die Fläche hell. Betrachtet
man die so bearbeitete Fläche aus entsprechendem Abstand, so
ist das eingelesene Bild einwandfrei zu erkennen.
Durch die Verwendung großachsiger Bearbeitungszentren mit
hoher Speicherkapazität können großformatige Darstellungen
gefertigt werden, die sich z. B. auf den Gebieten von Dekora
tion und Werbung anbieten. Durch nachträgliche Farbgebung auf
der bearbeiteten Oberfläche können weitere Effekte erzielt
werden. Man lackiert beispielsweise eine durch Fräsnuten her
gestellte Bildfläche parallel zur Nutrichtung von links mit
einer bestimmten Farbe. Nach Abtrocknung lackiert man das
Ganze mit einer Kontrastfarbe von rechts. Von der ersten
Lackierung bleiben alle rechten Nutwände in der ersten Farbe
erhalten, während alle linken Nutwände und die gesamte unbe
arbeitete Oberfläche in der zweiten Farbe erscheinen. Geht man
an einem solchen Bild vorbei, so sieht man es einmal als
Negativ und dann wie ein Positiv, ähnlich den beiden Bildern
einer Fotografie. Dieses Verfahren kann auch bei transparenten
Plattenwerkstoffen eingesetzt werden, bei dem durch verschie
dene Lichteffekte die Bilder erkennbar werden.
In Fig. 1 ist eine Bildvorlage 2 veranschaulicht, die mittels
eines Scanners 4 abgetastet wird, wobei der Helligkeit der
abgetasteten Bildpunkte entsprechende Abtastsignale erzeugt
werden, die auf einer Leitung 6 in einen Speicher 8 übertragen
und dort zwischengespeichert werden. Dieser Speicher kann an
einen anderen Ort transportiert werden, wo die digitalen Ab
tastwerte ausgelesen werden können und wieder als Bildpunkt
signale zur Verfügung stehen. Über eine Datenleitung 10, die
z. B. auch eine Funkverbindung sein kann, werden die Bildpunkt
signale einer Signalverarbeitungsschaltung 12 zugeführt, in
der sie zu Fräsersteuersignalen aufbereitet werden, die ge
wünschtenfalls nochmals in einen Zwischenspeicher 14 abge
speichert werden können und schließlich dem Fräserkopf einer
Fräseinrichtung 16 zugeführt werden, um die Frästiefe oder
Fräsbreite zu steuern, mit der Eintiefungen in eine Platte 18
gefräst werden. Die Platte besteht im dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel aus einer Unter- oder Kernschicht 20 mit einer
andersfarbigen Deckschicht 22, durch welche hindurch der
Fräser 24 Eintiefungen fräst, die Bereiche der darunterlie
genden Unterschicht 20 freilegen, deren Größe der Helligkeit
der jeweiligen Bildbereiche der Vorlage entspricht.
Das Ergebnis eines solchen, mit einem Linienraster gefrästen
Bildes ist in Fig. 2 in Form eines Teiles eines Porträts
veranschaulicht, das bei Betrachtung aus genügendem Abstand
eine gute Reproduktion der Bildvorlage ergibt.
Claims (6)
1. Verfahren zur Übertragung einer Bildvorlage auf eine
Abbildungsfläche, bei dem die Vorlage mit einem Lesekopf abge
tastet wird und die Abtastsignale zur Rekonstruktion des Bil
des auf der Abbildungsfläche in Steuersignale für einen Frä
serkopf verarbeitet werden, der über eine als Abbildungsfläche
dienende Platte geführt und durch die Steuersignale so gesteu
ert wird, daß der Vorlage entsprechende Nuten gefräst werden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Abtastung nach einem Raster
erfolgt und die Steuersignale Tiefen- und/oder Breitensteuer
signale zur derartigen Steuerung des Fräserkopfes sind, daß
die Nuten in Form von Eintiefungen mit durch die Helligkeit
der abgetasteten Bildpunkte bestimmter Tiefe und/oder Breite
gefräst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abtastung nach einem Linienraster erfolgt und der Frä
serkopf zum Fräsen von Linien variabler Breite angesteuert
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verarbeitung der Abtastsignale eine Digita
lisierung einschließt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine aus mindestens einer Deckschicht und einer
anders farbigen Unterschicht aufgebaute Platte verwendet wird
und der Fräserkopf durch die Steuersignale so gesteuert wird,
daß die Größe der weggefrästen Bereiche der Deckschicht und
damit die freigelegten Bereiche der Unterschicht durch die
Helligkeitswerte der entsprechenden Bildpunkte bestimmt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Platte mit dunkler Unter- oder Kernschicht und heller
Deckschicht bzw. umgekehrt verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Fräserkopf mit einem konusartigen Fräser be
stückt ist und die Tiefe der durch die Deckschicht gefrästen
Eintiefungen und damit die Breite der freigelegten Bereiche
der Unterschicht der Helligkeit der betreffenden Bildpunkte
entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997140778 DE19740778C1 (de) | 1997-09-16 | 1997-09-16 | Verfahren zur Übertragung einer Bildvorlage auf eine Abbildungsfläche |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997140778 DE19740778C1 (de) | 1997-09-16 | 1997-09-16 | Verfahren zur Übertragung einer Bildvorlage auf eine Abbildungsfläche |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19740778C1 true DE19740778C1 (de) | 1999-03-18 |
Family
ID=7842567
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997140778 Expired - Lifetime DE19740778C1 (de) | 1997-09-16 | 1997-09-16 | Verfahren zur Übertragung einer Bildvorlage auf eine Abbildungsfläche |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19740778C1 (de) |
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1997
- 1997-09-16 DE DE1997140778 patent/DE19740778C1/de not_active Expired - Lifetime
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R119 | Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee |
Effective date: 20150401 |
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R124 | Re-establishment decision now final |