DE19738996A1 - Vorrichtung und Verfahren zur rationellen Herstellung von Nudeln und formähnlichen Produkten - Google Patents

Description

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum rationellen Herstellen von Nudeln und formähnlichen Produkten aus mittelfesten Medien nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Stand der Technik

Nach dem jetzigen Stand der Technik werden bei Misch- und Preßverfahren, wie sie in Nudelmaschinen Verwendung finden, zwei horizontal liegende Arbeitswellen übereinander angeord­ net und von einem E-Motor über ein Getriebe angetrieben. Die obere Welle treibt ein Mischwerk, das sich in einem fest­ stehenden Bottich dreht und so den Teig mischt und knetet. Die untere Welle mit einer Archimedischen Schraube bildet das Preßwerk für die zu produzierenden Nudeln. Wechselmatrizen ermöglichen verschiedene Formen, und ein Schneidewerk sorgt für die Portionierung der Erzeugnisse.

Nachteile dieser Technik

• 1. Umfangreicher mechanischer Aufwand durch die Antriebs- und die Produktionstechnik, d. h., es müssen zwei voneinander getrennt liegende Wellen über ein Getriebe bewegt werden.
• 2. Das Preßgut (z. B. der Nudelteig) verläßt waagrecht durch die Matrizen das Preßwerk. Aufgrund der Schwerkraft wird das Preßgut nach dem Austritt aus der Matrize senkrecht nach unten gezogen. Bei diesem Biegen (bzw. Knicken) kommt es oft zu unerwünschten Verformungen und/oder Ver­ klebungen der Endprodukte.
• 3. Das gründliche Reinigen der Vorrichtung ist umständlich und zum Teil nur bedingt möglich.

Die Gründe dafür liegen im Aufbau der Maschine - so ist z. B. der Bottich mit dem Maschinenkörper fest verbunden - und in der ungünstigen Anordnung der Einzelteile.

Beschreibung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren vorzuschlagen, das die obengenannten Nachteile der bisherigen Vorrichtungen und Verfahren beseitigt und da­ durch mehrere Vorteile erreichen läßt (Siehe (Vorteile der Erfindung) S. 3).

Die Erfindung beinhaltet eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Mischen und Pressen von mittelfesten Medien.

Bei dieser Vorrichtung wird das obenliegende Misch- (1) und das darunterliegende Preßwerk (2) von einer senkrechten Welle angetrieben.

Die Maschine ist vorrangig als Teigmisch- (Teigknet-) und Nudelpreßmaschine zu verwenden, kann aber auch andere mittel­ feste Medien mischen und preßformen.

Eine Halterung (3) mit zwei mit Abstand übereinander angebrach­ ten waagrechten Armen bildet das Grundgestell.

Auf dem oberen Arm (4) ist der Antriebsmotor (E-Motor) (5) und ein einfaches Übersetzungsgetriebe (6) montiert.

Das zentrale Element der Vorrichtung ist die Arbeitswelle (1+2). Der obere Teil der Welle ist mit zwei waagerechten Auslegern be­ stückt. Der eine Ausleger (7) ist mit einem Schaber versehen, der die Bottichwand beim Mischen (Kneten) und Pressen von an­ haftenden Medien befreit.

Der andere Ausleger (8) ist etwa auf halber Höhe des Bottichs an der Welle angeschweißt und bildet die Achse für den Misch­ stern (9), der sich am äußeren Ende dieser Achse frei drehen kann. Der Mischstern ist ein sehr wesentliches Bauteil für die Funktion der Vorrichtung und das Verfahren, da er nicht nur mischt und knetet, sondern auch ein Verklumpen des Mediums verhindert.

Der untere Teil der Arbeitswelle ist als Förderschnecke (Archi­ medische Schraube) (2) ausgebildet.

An den trichterförmigen Mischbottich (10) ist unten eine zylind­ rische Tülle (11) angeschweißt, die als Preßtunnel dient. Die Montage der beschriebenen Teile ist folgendermaßen durch­ zuführen: Zunächst wird der schneckenförmige Teil der Arbeits­ welle axial in den Preßtunnel des Trichters eingeführt. Diese Baugruppe soll danach zwischen dem oberen (4) und dem unteren Haltearm (12) eingeschoben werden, bis sie einrastet.

Am unteren Ende des Preßtunnels ist eine Steckvorrichtung für Matrizen (13) zum Formen des Preßgutes angebracht. Eine Portionierungsvorrichtung (ein Schneidewerk) (14) kann angekoppelt werden.

Im Linkslauf drückt die Förderschnecke das eingefüllte Medium nach oben, so daß nur gemischt wird. Dies ist der erste Arbeitsgang.

Im Rechtslauf preßt die Förderschnecke die gemischten (und gekneteten) Medien nach unten durch die Matrize in die ge­ wünschten Formen. Dies ist der zweite und letzte Arbeitsgang.

Das Umschalten der Arbeitsgänge geschieht manuell oder über eine Steuerung, an der die Misch- und die Preßzeit eingestellt werden kann.

Vorteile der Erfindung

• 1. Einfacher Aufbau durch die vertikale Anordnung aller Funk­ tionsteile, die auf einer einzigen Arbeitswelle sitzen.
• 2. Das Preßgut (z. B. der Nudelteig) verläßt senkrecht durch die Matrize das Preßwerk. Dabei kommt es zu keinen uner­ wünschten Verformungen und Verklebungen.
• 3. Die Reinigung, besonders der mit dem Misch- und Preßgut in Berührung gekommenen Teile, kann problemlos und hygie­ nisch einwandfrei vorgenommen werden, da der Bottich mit der eingeschobenen Arbeitswelle auf einfache Weise her­ ausgezogen und demontiert werden kann.
• 4. Die Materialersparnis beim Bau der Vorrichtung gegenüber bisherigen Modellen beträgt mehr als SO %.
• 5. Die Herstellungskosten der neuen Vorrichtung werden ver­ ringert und die Produktqualität verbessert. Die Vorrichtung arbeitet wirtschaftlicher; sie ist je nach Leistungstyp für gewerbliche Nudelhersteller, Gast­ stätten oder auch Privathaushalte geeignet.

Bezugszeichenliste

1

+

2

Arbeitswelle

1

Mischwerk

2

Förderwerk (Preßwerk)

3

Halterung

4

Haltearm oben

5

E-Motor

6

Übersetzungsgetriebe

7

Ausleger mit Schaber

8

Ausleger mit Mischstern

9

Mischstern

10

Trichterbottich

11

Preßtunnel

12

Haltearm unten

13

Matrize

14

Schneidewerk

Claims (5)

1. Vorrichtung zum rationellen Herstellen von Nudeln und formähnlichen Produkten aus mittelfesten Medien, dadurch gekennzeichnet, daß das in einem Mischbottich laufende Mischwerk und das darunterliegende Preßwerk von einer einzigen vertikal angeordneten Welle angetrieben werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle zugleich als Arbeitswelle fungiert.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein frei drehbarer Mischstern das Mischgut nicht nur mischt und knetet, sondern auch zerteilt und krümelt und dadurch ein Verklumpen des Mediums verhindert.

4. Verfahren zum rationellen Herstellen von Nudeln und formähnlichen Produkten aus mittelfesten Medien, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte Produktionsvorgang senkrecht entlang einer einzigen Arbeitswelle abläuft.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Teig (das Mischgut) durch einen Mischstern gekrümelt wird, um ein Verklumpen zu verhindern.