DE19738956A1 - Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit optisch variabler Struktur - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit optisch variabler StrukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit
einer optisch variablen Struktur in Form einer Reliefstruktur und einer regi
stergenau zu dieser optisch variablen Struktur angeordneten Information.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Substrats sowie das Substrat und dessen Verwendung.
Optische Beugungsstrukturen werden seit langem bei einer Vielzahl unter
schiedlichster Produkte, wie z. B. Kreditkarten, Banknoten, Pässe, Wertpapie
re, CDs etc. zum Schutz gegen Fälschungen eingesetzt. Bei diesen Beu
gungsstrukturen kann es sich um konventionelle Hologramme, Kinegram
me, Pixelgramme etc. handeln, die jeweils nach einem etwas anderen Ver
fahren hergestellt werden. Allen gemeinsam ist jedoch das brillante
Farbspiel, welches sich bei Änderung des Betrachtungswinkels ergibt. Hier
auf beruht auch der Fälschungsschutzeffekt dieser Elemente. Das brillante
Farbspiel des Originals ist sehr augenfällig und kann daher schnell und ein
fach ohne technische Hilfsmittel überprüft werden. Eine Farbkopie dagegen
weist dieses Farbwechselspiel mit Änderung des Betrachtungswinkels nicht
auf, da die Kopiergeräte lediglich den optischen Eindruck des Originals un
ter einem bestimmten Betrachtungswinkel wiedergeben. Eine Totalfälschung
der Beugungsstrukturen wird bereits durch den hohen Aufwand verhindert,
der für die Herstellung derartiger Produkte notwendig ist und erst bei hohen
Stückzahlen rentabel wird.
Die Massenproduktion der Beugungsstrukturen erfolgt üblicherweise durch
Umsetzung der Beugungsstrukturen in eine Reliefstruktur, die anschließend
als Prägestempel verwendet wird. Die Prägung erfolgt meist in eine
thermoplastische Schicht oder eine während des Prägevorgangs härtbare
Lack- oder Harzschicht. Diese Schichten können eventuell vor dem Präge
vorgang mit einer dünnen Metallschicht versehen werden, die am fertigen
Produkt dafür sorgt, daß die Beugungsstrukturen in Reflexion erkennbar
sind. Häufig erfolgt der Metallisierungsvorgang allerdings erst nach dem
Prägen, insbesondere wenn in flüssige bis zäh fließende Materialien, wie UV-
härtbare Lacke, geprägt wird, die erst während des Prägevorgangs durch
entsprechende Behandlung, z. B. Bestrahlung mit UV-Licht, gehärtet wer
den.
Zur Erhöhung des Fälschungsschutzes wurde auch bereits vorgeschlagen,
die Reflexionsschicht einer derartigen Beugungsstruktur mit Aussparungen
in Form von Zeichen, Mustern oder dergleichen zu versehen (EP 0 330 733 A1).
In der EP 0330 733 A1 werden auch verschiedene Verfahren zur Erzeu
gung derartiger Aussparungen angegeben. So kann beispielsweise die be
reits mit der Metallschicht versehene Beugungsstruktur mit einer thermopla
stischen Grundfarbe in Form der späteren Aussparungen bedruckt werden.
Die Druckfarbe muß hierbei so gewählt werden, daß sie im erweichten Zu
stand eine feste Verbindung mit der Metallbeschichtung eingeht, die nach
dem erneuten Erhärten der thermoplastischen Druckfarbe größer ist als die
Haftung zwischen Metallbeschichtung und darunterliegender Substrat
schicht. Kaschiert man ein so vorbehandeltes Substrat unter Anwendung
von Wärme und Druck gegen eine zweite unbehandelte Substratbahn, so
haften die beiden Substrate im Bereich der aufgedruckten Schriftzeichen
oder Muster aneinander. Beim Trennen der beiden wird schließlich die Me
tallbeschichtung im Bereich der Zeichen oder Muster herausgelöst. Ein alter
natives Verfahren sieht vor, vor der Aufbringung der Metallbeschichtung ein
Druckbild in Form der späteren Aussparungen aufzubringen und erst an
schließend die Metallbeschichtung aufzudampfen. Für das Druckbild wer
den dabei Druckfarben oder Lacke verwendet, die entweder zur Substrat
schicht oder zur Metallbeschichtung eine geringe Haftung aufweisen, so daß
entweder die Metallbeschichtung allein oder zusammen mit der Druckfarbe
anschließend mechanisch im Luft- oder Flüssigkeitsstrahl entfernt werden
kann.
In der EP 0 279 880 A1 werden weitere Verfahren zur Herstellung teilweise
metallisierter Kunststoffsicherheitsfäden beschrieben. Bei der sogenannten
Ätztechnik wird beispielsweise eine Polyesterfolie zuerst vollflächig mit ei
ner Aluminiumschicht im Vakuumdampfverfahren beschichtet. Anschlie
ßend wird die Aluminiumschicht mit einer alkalibeständigen Druckfarbe in
Form der gewünschten Zeichen bedruckt und schließlich der nichtbedruckte
Bereich der Metallschicht in einer alkalischen Lösung entfernt. Die so mit
metallischen Zeichen versehene Polyesterfolie wird anschließend in Streifen
von bestimmter Breite geschnitten und als Sicherheitsfaden in Sicher
heitspapier vollständig eingebettet.
Die im Bereich der allgemeinen Produktsicherung und auf der Oberfläche
von Wertdokumenten verwendeten Sicherheitselemente mit Beugungsstruk
turen werden üblicherweise auf einer Transferfolie vorbereitet und anschlie
ßend mit den gewünschten Umrissen auf das zu sichernde Produkt übertra
gen. Bei dieser Transferfolie handelt es sich um eine Kunststoffolie bestimm
ter Breite und Länge, welche die Breite um ein Vielfaches übersteigt ("End
losbahn"). Diese Kunststoffolie dient als Trägerfolie. Sie wird vollflächig mit
einer thermoplastischen Schicht versehen, in welche in einem kontinuierli
chen Prozeß die Beugungsstrukturen eingeprägt werden. Anschließend er
folgt in einem separaten Arbeitsgang die Bedampfung mit der reflektieren
den Aluminiumschicht.
Sollen nun in der Aluminiumschicht zusätzlich Aussparungen in Form von
visuell lesbaren Zeichen vorgesehen werden, so sind weitere Arbeitsgänge in
unterschiedlichen separaten Vorrichtungen nötig. Bei der Ätztechnik bei
spielsweise muß die Transferfolie einer weiteren Druckmaschine zugeführt
werden, in welcher der lösungsmittelresistente Lack auf die Metallschicht
aufgedruckt wird. Jeder separate Arbeitsgang erzeugt jedoch Verzüge der
Trägerfolie. Während man für seitliche Verzüge nur mit geringen Verände
rungen an der Folie rechnen muß, addieren sich Verzüge in Bahnlaufrich
tung zu beträchtlicher Größe. So ergibt beispielsweise 0,1‰ Verzug bei
1 m Bahnbreite 0,1 mm Breitenänderung. Der gleiche Verzug bei 5.000 m
Bahnlänge dagegen ergibt 50 cm Verschiebung.
Dies bedeutet, daß eine definierte und korrekte Anordnung der Beu
gungsstrukturen und der Aussparungen seitlich zueinander - d. h. über die
Breite der Kunststoffolie gesehen - noch relativ einfach einzuhalten ist. Mit
großen Problemen verbunden ist jedoch die Einhaltung einer genauen Lage
von Beugungsstrukturen und Aussparungen in Bahnlaufrichtung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung sowie
ein Verfahren vorzuschlagen, welches auch eine platzierte Anordnung von
Beugungsstrukturen und in der Reflexionsschicht vorgesehenen Informatio
nen in Bahnlaufrichtung ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den unabhängigen Ansprüchen.
Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß die Verzüge vermieden
werden können, wenn alle für die Erzeugung der Beugungsstrukturen und
der Aussparungen wesentlichen Arbeitsschritte in einem Arbeitsgang, d. h. in
einer Vorrichtung erfolgen. Auf diese Weise können die verschiedenen Ar
beitsschritte kontrolliert und korreliert durchgeführt werden, so daß eine
registergenaue Anordnung der durch die Beugungsstrukturen dargestellten
Information und der Aussparungen resultiert.
Besonders einfach und kostengünstig läßt sich die erfindungsgemäße Vor
richtung gestalten, wenn für die Erzeugung der Aussparungen ein Verfahren
gewählt wird, bei welchem vor dem Aufbringen der Reflexionsschicht eine
die Haftung oder Schichtbildung dieser Reflexionsschicht beeinflussende
Druck- oder Lackschicht aufgebracht wird. In diesem Fall kann der Druck
vorgang für diese Druck- bzw. Lackschicht direkt an den Prägevorgang an
schließen, so daß lediglich diese beiden Arbeitsschritte aufeinander abge
stimmt werden müssen. Dies hat den Vorteil, daß alle nachfolgenden auf
wendigen Verfahrensschritte, wie das Metallisieren und die anschließende
Behandlung mit einem Lösungsmittel für die Druck- bzw. Lackschicht in
separaten, speziell auf diese Verfahrensschritte abgestimmten Anlagen er
folgen können, ohne daß die registergenaue Ausrichtung zwischen den
durch die Aussparungen und den durch die Beugungsstrukturen dargestell
ten Informationen beeinträchtigt wird.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
Vorrichtung eine Prägestation mit einem Prägezylinder auf, auf dessen Man
teloberfläche die Beugungsstrukturen in Form eines Reliefs angeordnet sind.
Die Vorrichtung weist ferner eine Druckstation auf, in welcher Informatio
nen mit üblichen Druckfarben oder Lacken aufgedruckt werden. Druckstati
on und Prägestation sind durch eine Kopplungseinrichtung verbunden, wel
che den Druckvorgang in der Druckstation in Abhängigkeit vom Prägevor
gang steuert. Diese Kopplungseinrichtung kann aus zwei Zahnrädern mit
einer vorbestimmten Anzahl von Zähnen und einem zwischen den Zahnrä
dern umlaufenden Band bestehen, wobei sowohl der Prägezylinder als auch
der Druckzylinder der Druckstation mit jeweils einem Zahnrad versehen
sind und das Verhältnis der Zahnzahlen dem Verhältnis von Prägezylinder
umfang zu Druckzylinderumfang entspricht. Bei dem umlaufenden Band
kann es sich um eine Kette oder einen Zahnriemen handeln.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Kopplungs
einrichtung auch aus zwei elektronisch steuerbaren Motoren bestehen, wo
bei einer der Motoren die Prägestation und einer die Druckstation antreibt.
Bei einem Stellmotor läßt sich jede Geschwindigkeit und jede Winkelstel
lung elektronisch programmieren und damit die Wirkung wie bei einer star
ren Verbindung über eine Kette zwischen den beiden Motoren herstellen.
Diese Variante besitzt zudem den Vorteil, daß der Prägezylinder und der
Druckzylinder auch dann sehr einfach im Register geführt werden können,
wenn die Zylinderumfänge verschieden sind und ungleiche Rapportlängen
aufweisen. So kann beispielsweise nach jedem Rapport durch Abnehmen der
Gegendruckwalze im Druckwerk über eine kurzzeitige Veränderung der
Druckzylindergeschwindigkeit eine Neujustierung der Zylinder erfolgen.
Ebenso können andere bekannte Verfahren aus dem Mehrfarbendruck zur
Registerführung zweier Druckzylinder verwendet werden.
Die Vorrichtung ist zudem vorzugsweise mit einer Transportvorrichtung für
Endlosbahnen versehen. Zusätzlich kann die Vorrichtung selbstverständlich
beliebige weitere Stationen aufweisen, wie z. B. eine Beschichtungsstation. In
einer derartigen Beschichtungsstation kann beispielsweise das Substratma
terial, vorzugsweise Papier oder Kunststoff, mit einer thermoplastischen
oder strahlungshärtbaren Lackschicht versehen werden, in welche anschlie
ßend mit Hilfe des Prägezylinders die Beugungsstrukturen übertragen wer
den.
Selbstverständlich können mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung nicht
nur Aussparungen in einer die Beugungsstruktur ansonsten vollflächig ab
deckenden Metallschicht erzeugt werden, sondern beliebige metallische
bzw. metallschichtfreie Muster. Auch positive metallische Schriftzeichen, wie
aus der EP 0 279 880 A1 bekannt, können mit der erfindungsgemäßen Vor
richtung auf sehr einfache Weise registergenau zu einer Beugungsstruktur
auf einem Substrat erzeugt werden. In diesem Fall muß lediglich der Bereich
des Substrats, in welchem später die Metallschicht entfernt werden soll, in
der Druckstation mit einer löslichen Druckfarbe oder Lackschicht versehen
werden. Nach der Metallisierung und dem Ablösen der Metallschicht in den
bedruckten Bereichen bleiben die metallischen Schriftzeichen auf dem
Substrat zurück.
Weitere Ausführungsbeispiele und Vorteile der Erfindung werden anhand
der Figuren erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 ein Sicherheitsdokument mit einem Sicherheitselement, wel
ches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wur
de,
Fig. 2 Skizze einer Ausführungsform des Sicherheitselements in Auf
sicht,
Fig. 3 Skizze einer weiteren Ausführungsform des Sicherheits
elements in Aufsicht,
Fig. 4 Skizze des Substratmaterials in Aufsicht,
Fig. 5 Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 6 Skizze eines Substratmaterials im Querschnitt nach den ein
zelnen Bearbeitungsstationen der in Fig. 4 dargestellten Vor
richtung,
Fig. 7 Skizze des Substratmaterials im Querschnitt nach weiteren
separaten Arbeitsgängen zur Erzeugung von Aussparungen
in der Reflexionsschicht der Beugungsstruktur,
Fig. 8 Variante eines Substratmaterials im Querschnitt nach der Be
arbeitung in der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 9 weitere Variante des Substratmaterials nach einer Behandlung
in der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Fig. 1 zeigt ein Wertdokument 1, wie eine Banknote, Scheck oder derglei
chen, das mit einem Sicherheitselement 2 versehen ist. Bei diesem Sicher
heitselement 2 handelt es sich um eine beugungsoptisch wirksame Relief
struktur, die mit einer reflektierenden Metallschicht versehen ist, um die in
den Beugungsstrukturen enthaltene Information in Reflexion sichtbar zu
machen. Dieses Sicherheitselement 2 wird entweder auf dem Substratmate
rial des Wertdokuments direkt erzeugt oder auf einer separaten Trägerfolie
im Schichtaufbau vorbereitet und anschließend mit Hilfe einer Klebstoff-
oder Lackschicht auf dem Dokument 1 befestigt. Die Trägerfolie kann nach
dem Übertrag als Schutzfolie ebenfalls auf dem Dokument verbleiben oder,
wie im Transferverfahren üblich, vom Dokument abgezogen werden.
Die Fig. 2 und 3 zeigen einen vergrößerten Ausschnitt aus dem Sicherheits
element 2 in Aufsicht. Gemäß Fig. 2 ist die gesamte Oberfläche des Elements
2 mit einer metallischen Beschichtung 4, z. B. aus Aluminium, versehen. Le
diglich in bestimmten Bereichen weist die Metallbeschichtung 4 Aussparun
gen 5 in Form von Zeichen, Mustern oder dergleichen auf. Diese Ausspa
rungen 5 wiederholen sich mehrmals entlang des Sicherheitselements 2. Re
gistergenau neben diesen Aussparungen 5 weist das Sicherheitselement 2
Beugungsstrukturen 6 in Form einer Reliefstruktur auf, die ebenfalls eine
bestimmte Information darstellen. Hierbei kann es sich um beliebige Bild-,
Buchstaben- oder Zeichenmotive, wie Logos, handeln.
In Fig. 3 ist eine weitere Designvariante des Sicherheitselements 2 darge
stellt. Hier erstreckt sich die Metallisierung 4 und die darin enthaltenen Beu
gungsstrukturen 6 lediglich über einen Teilbereich entlang des Sicherheits
elements 2. Registergenau zu der durch die Beugungsstrukturen 6 darge
stellten Information sind hier metallische Zeichen, Muster oder dergleichen 7
angeordnet. Der Zwischenbereich 8 trägt keine Metallisierung.
Unabhängig davon, ob der Schichtaufbau des Sicherheitselements 2 direkt
auf dem endgültigen Dokumentenmaterial oder auf einer separaten Trans
ferfolie vorbereitet wird, erfolgt die Bearbeitung des Substratmaterials übli
cherweise in Form einer sogenannten Endlosbahn, die sowohl über ihre
Länge als auch über ihre Breite mehrere identische Wertdokumente 1 bzw.
mehrere für Sicherheitsdokumente 1 bestimmte Sicherheitselemente 2 auf
weist.
Fig. 4 zeigt einen Ausschnitt aus einer Transferfolie 10, die sowohl über ihre
Breite als auch über ihre Länge mehrere identische Sicherheitselemente 2
aufweist. Bei der Herstellung dieser Transferfolie 10 ist daher darauf zu ach
ten, daß die Lage der Beugungsstrukturen 6 und der Aussparungen 5 so
wohl seitlich zueinander, als sogenanntes Seitenregister a, eingehalten wird,
als auch die genaue Lage der Beugungsstrukturen 6 und der Aussparungen
5 in Bahnlaufrichtung, das sogenannte Längsregister b.
Fig. 5 zeigt eine Vorrichtung 11, mit welcher das Längsregister b realisiert
werden kann. Die Vorrichtung 11 besteht aus mehreren Bearbeitungsstatio
nen 12, 13, 14. Bei der Station 12 handelt es sich um eine Beschichtungsvor
richtung, mit welcher ein Substratmaterial 15 in Endlosform entweder par
tiell oder vollflächig mit einer thermoplastischen oder härtbaren Lackschicht
versehen werden kann. Sofern das Substratmaterial 15 bereits selbst aus
thermoplastischem Kunststoff besteht, kann auf die Beschichtungsstation 12
auch verzichtet werden. Die Prägestation 13 weist einen Prägezylinder 16
auf, auf dessen Manteloberfläche sich die Beugungsstrukturen in Form der
Reliefstruktur befinden. Wurde das Substratmaterial 15 in der Beschich
tungsstation 12 mit einem härtbaren Lack versehen, so muß die Station 13
zusätzlich eine entsprechende Strahlungs-, Heiz- oder Kühlvorrichtung auf
weisen, um den Lack oder das Harz zu härten. Bei der Station 14 handelt es
sich um eine Druckstation mit einem Druckzylinder 17, mit welchem das
geprägte Substratmaterial 15 mit einer löslichen Druckfarbe bedruckt wird.
Der Prägezylinder 16 sowie die Druckwalze 17 weisen jeweils ein Zahnrad
auf. Die Zahnräder sind über eine Kette oder einen Zahnriemen miteinander
verbunden sind, so daß sie synchron laufen. Unterhalb der Prägestation 13
ist eine verschiebbare Walze 18 angeordnet, mit welcher die Substratlänge
zwischen Prägestation 13 und Druckstation 14 so einjustiert werden kann,
daß das in der Druckstation 14 aufgebrachte Druckbild registergenau immer
an die vorgesehene Stelle neben oder auf die Beugungsstrukturen gedruckt
wird.
Bei dieser erfindungsgemäßen Vorrichtung 11 ist es nicht unbedingt erfor
derlich, daß die einzelnen Stationen 12, 13 und 14 tatsächlich innerhalb eines
Gehäuses untergebracht sind, vielmehr müssen die in den einzelnen Statio
nen ablaufenden Arbeitsgänge direkt aneinander anschließen, ohne daß das
Substratmaterial aus der Vorrichtung entfernt und und erneut in eine andere
Vorrichtung eingeführt werden muß.
Gemäß der in Fig. 5 gezeigten Variante besitzen der Prägezylinder 16 und
der Druckzylinder 17 den gleichen Umfang, so daß auch die Zahnräder und
die hierauf angeordnete Zahl an Zähnen gleich groß ausgeführt sind. Präge
zylinder und Druckzylinder 17 können jedoch auch verschieden große
Durchmesser haben und eine verschiedene Anzahl von Wiederholungen der
Beugungsstrukturen oder des Druckbildes auf dem Zylinderumfang aufwei
sen. Das Verhältnis der Zylinderumfänge entspricht dabei dem Verhältnis
der Anzahl an Wiederholungen. Die an den Zylindern 16, 17 angebrachten
Zahnräder müssen in diesem Fall Zahnzahlen im selben Verhältnis aufwei
sen, um sicherzustellen, daß die prägenden und druckenden Zylinderober
flächen auch bei ungleichen Zylinderumfängen gleich schnell und register
genau laufen.
In den Fig. 6a bis 6c wird der Bearbeitungszustand des Substratmaterials 15
nach den jeweiligen Stationen 12, 13 und 14 schematisch dargestellt. Fig. 6a
zeigt das Substratmaterial 15 nach der Beschichtungsstation 12. Das Substrat
material 15 trägt hier eine thermoplastische oder härtbare Lack- oder Harz
beschichtung 19. Die Beschichtung 19 weist in diesem Stadium eine im We
sentlichen glatte Oberfläche auf. Fig. 6b zeigt das Substratmaterial und die
Beschichtung 19 nach dem Verlassen der Prägestation 13. In der Prägestation
wurde die frei zugängliche Oberfläche der Beschichtung 19 mit dem Zylin
dermantel der Prägewalze 16 in Kontakt gebracht und während des Kon
takts je nach verwendetem Beschichtungsmaterial 19 gehärtet, geheizt oder
gekühlt, um die durch die Prägewalze übertragene Reliefstruktur 20 in der
Beschichtung 19 zu fixieren. In Fig. 6c ist das Substratmaterial nach der
Druckstation 14 dargestellt. In der Druckstation 14 wird auf das Substratma
terial 15 ein Druckbild 21 mittels einer löslichen Druckfarbe registergenau
zur Beugungsstruktur 20 aufgebracht. Im gezeigten Fall wird das Druckbild
21 direkt auf die Beugungsstrukturen aufgedruckt.
Fig. 7 zeigt das Substratmaterial 15 nach weiteren Verarbeitungsschritten,
deren zugehörige Bearbeitungsstationen in Fig. 5 nicht gezeigt wurden, da
hierfür alle aus dem Stand der Technik bekannten Bearbeitungsstationen
verwendet werden können. Fig. 7a zeigt das Substratmaterial 15 nach dem
Aufbringen einer dünnen Metallschicht 22 auf die gesamte geprägte und
bedruckte Oberfläche des Substratmaterials 15. Die Erzeugung der Metall
schicht 22 kann beispielsweise mittels einer Vakuumdampfanlage erfolgen.
Die Metallschicht 22 sorgt in den nichtbedruckten Bereichen der Beu
gungsstruktur 20 dafür, daß die durch die Beugungsstrukturen dargestell
ten Information in Reflexion sichtbar werden.
Anschließend wird das Substratmaterial 15 mit einem Lösungsmittel für die
in der Druckstation 14 aufgebrachte Druckfarbe behandelt. Das Lösungsmit
tel löst die Druckfarbe 21. Gleichzeitig wird die darüberliegende Metall
schicht 22 ebenfalls entfernt, so daß die Aussparungen 5 in der Metallschicht
22 entstehen. Dieses Substratmaterial 15 weist nun in Reflexion sichtbare
Beugungsstrukturen 20 sowie eine visuell lesbare Information in Form von
Aussparungen 5 in der Metallschicht 22 auf, die in Bahnlaufrichtung gesehen
registergenau zueinander angeordnet sind.
Dieses Substratmaterial 15 wird anschließend in kleinere Bahnen und
schließlich in Sicherheitselemente der gewünschten Form geschnitten. Um
das Element auf dem Wertdokument befestigen zu können, muß die Metall
schicht zusätzlich mit einer Klebstoffschicht versehen werden. Hierbei kann
es sich ebenfalls um strahlungshärtbare oder druckempfindliche Klebstoffe
handeln.
Wie Fig. 8 zeigt, ist es nicht unbedingt notwendig, daß in der Prägestation
13 die gesamte Oberfläche der Beschichtung 19 mit der Prägestruktur verse
hen wird. Häufig genügt es, auch nur einen Teil mit der Prägestruktur 20 zu
versehen und einen Teil 23 ungeprägt und damit mit glatter Oberfläche zu
belassen. In diesem ungeprägten Bereich kann anschließend das Druckbild
21 angeordnet werden.
Ebenso ist es denkbar, bereits die Beschichtung 19 nur in einem Teilbereich
des Substrats 15 anzuordnen und das Druckbild 21 im nichtbeschichteten
Bereich vorzusehen.
Bei den eingeprägten Beugungsstrukturen kann es sich um beliebige beu
gungsoptisch wirksame Strukturen, wie Kinegramme, echte Hologramme,
Gyrogramme, Moviegramme etc. handeln. Ebenso ist es möglich, das
Substratmaterial nicht als Transferfolie zu verwenden, sondern in einzelne
Etiketten zu zerlegen, wobei eine der Oberflächen des Substratmaterials zu
sätzlich mit einem Haftkleber versehen wird. Diese Etiketten können an
schließend auf sehr einfache Weise auf beliebige Produkte aufgeklebt wer
den.
Claims (22)
1. Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit einer optisch variablen
Struktur in Form einer Reliefstruktur, wobei die Vorrichtung zumindest eine
erste Station zur Erzeugung der optisch variablen Struktur aufweist, da
durch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine zweite Station aufweist, in
welcher eine Information registergenau zu der optisch variablen Struktur
aufgebracht wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrich
tung zumindest folgende Komponenten aufweist:
- - eine Prägestation, in welcher das Substrat oder eine auf dem Substrat angeordnete Schicht mit der optisch variablen Struktur versehen wird,
- - eine Druckstation, in welcher die Information aufgebracht wird,
- - eine Kopplungseinrichtung zwischen Prägestation und Druckvorrich tung, die für eine registergenaue Bearbeitung des Substrats sorgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Präge
station einen Prägezylinder mit vorbestimmten Prägezylinderumfang zum
Übertragen der Reliefstruktur aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Druckstation einen Druckzylinder mit einem vorbestimmten Druckzylin
derumfang aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kopplungseinrichtung aus zwei Zahnrädern mit einer vorbestimmten An
zahl von Zähnen und einem zwischen den Zahnrädern umlaufenden Band
besteht, wobei jeder der Zylinder mit jeweils einem Zahnrad versehen ist
und das Verhältnis der Zahnzahlen dem Verhältnis von Prägezylinderum
fang zu Druckzylinderumfang entspricht.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das umlau
fende Band eine Kette oder ein Zahnriemen ist.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kopplungseinrichtung aus zwei elektronisch steuer
baren Motoren besteht, wobei einer der Motoren die Prägestation und einer
die Druckstation antreibt.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kopplungseinrichtung zusätzlich eine verschiebbare
Walze aufweist, die in Transportrichtung zwischen der Prägestation und der
Druckstation angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Transportvorrichtung für Endlos
bahnen aufweist, und daß das Substrat in Endlosform vorliegt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Substrats mit einer optisch variablen
Reliefstruktur und einer die Reliefstruktur nur bereichsweise abdeckenden
Reflexionsschicht, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Bereitstellen eines Substrats in Endlosform,
- - Einprägen der Reliefstruktur in das Substrat oder eine eventuell auf dem Substrat angeordnete Schicht,
- - Aufdrucken einer Trennschicht in den Bereichen, die später refle xionsschichtfrei sein sollen, wobei der Druckvorgang in räumlicher und zeitlicher Korrelation zum Prägevorgang abläuft, so daß die Trennschicht in Transportrichtung des Substrats gesehen registerge nau zu der Reliefstruktur angeordnet ist,
- - Aufbringen einer vollflächigen Reflexionsschicht,
- - Entfernen der Trennschicht und der darüberliegenden Reflexions schicht, so daß reflexionsschichtfreie Bereiche entstehen.
11. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitselements mit einer optisch
variablen Reliefstruktur und einer die Reliefstruktur nur bereichsweise ab
deckenden Reflexionsschicht, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Bereitstellen eines Substrats in Endlosform,
- - Einprägen der Reliefstruktur in das Substrat oder eine eventuell auf dem Substrat angeordnete Schicht,
- - Aufdrucken einer Trennschicht in den Bereichen, die später refle xionsschichtfrei sein sollen, wobei der Druckvorgang in räumlicher und zeitlicher Korrelation zum Prägevorgang abläuft, so daß die Trennschicht in Transportrichtung des Substrats gesehen registerge nau zu der Reliefstruktur angeordnet ist,
- - Aufbringen einer vollflächigen Reflexionsschicht,
- - Entfernen der Trennschicht und der darüberliegenden Reflexions schicht, so daß die Aussparungen entstehen,
- - eventuell Aufbringen einer Klebstoffschicht,
- - Schneiden des Substrats in Sicherheitselemente vorbestimmter Form.
12. Verfahren zur Herstellung eines Sicherheitsdokuments mit einem Sicher
heitselement bestehend aus einer optisch variablen Reliefstruktur und einer
die Reliefstruktur nur bereichsweise abdeckenden Reflexionsschicht, die
Aussparungen in Form von Zeichen, Muster oder dergleichen aufweist, ge
kennzeichnet durch folgende Schritte:
- - Bereitstellen eines Substrats in Endlosform,
- - Einprägen der Reliefstruktur in das Substrat oder eine eventuell auf dem Substrat angeordnete Schicht,
- - Aufdrucken einer Trennschicht in den Bereichen, die später refle xionsschichtfrei sein sollen, wobei der Druckvorgang in räumlicher und zeitlicher Korrelation zum Prägevorgang abläuft, so daß die Trennschicht in Transportrichtung des Substrats gesehen registerge nau zu der Reliefstruktur angeordnet ist,
- - Aufbringen einer vollflächigen Reflexionsschicht,
- - Entfernen der Trennschicht und der darüberliegenden Reflexions schicht, so daß die Aussparungen entstehen.
- - Schneiden des Substrats in Sicherheitselemente vorbestimmter Form,
- - Befestigen des Sicherheitselements am Sicherheitsdokument.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Substrat
in Bänder vorgegebener Breite geschnitten wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das
Substrat vor dem Schneiden mit einer Klebstoffschicht versehen wird.
15. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sicherheitselement im Transferverfahren auf der
Oberfläche des Sicherheitsdokuments befestigt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder
während der Herstellung einer Papierbahn der Papiermaschine zugeführt
werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Bänder
in Form eines Fenstersicherheitsfadens in die Papierbahn eingebettet werden
und die Papierbahn schließlich in Sicherheitsdokumente geschnitten wird.
18. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 17, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trennschicht eine Druckfarbe ist, die mit einem Lö
sungsmittel entfernt werden kann.
19. Verfahren nach wenigstens einem der Ansprüche 10 bis 18, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Trennschicht in Form von Zeichen oder Mustern
aufgedruckt wird.
20. Verfahren nach wenigsten einem der Ansprüche 10 bis 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Reflexionsschicht eine im Vakuumdampfverfahren
aufgebrachte Metallschicht ist.
21. Folienmaterial mit einer optisch variablen Struktur in Form einer Relief
struktur und einer Reflexionsschicht, die Aussparungen in Form von Zei
chen, Mustern oder dergleichen aufweist, wobei das Folienmaterial eine be
stimmte Breiten- und Längenausdehnung besitzt, dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest ein Teil der Aussparungen in Richtung der Längenausdeh
nung des Folienmaterials registergenau zur Reliefstruktur angeordnet ist.
22. Verwendung des Folienmaterials nach Anspruch 20 für die Herstellung
von Sicherheitselementen und hiermit versehenen Produkten.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997138956 DE19738956A1 (de) | 1997-09-05 | 1997-09-05 | Vorrichtung zur Herstellung eines Substrats mit optisch variabler Struktur |
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AU92665/98A AU9266598A (en) | 1997-09-05 | 1998-09-04 | Device for producing a substrate with an optically variable structure |
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