DE19737627A1 - Steckverbinder - Google Patents
SteckverbinderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder zur elek
trischen und/oder mechanischen Verbindung gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1, eine elektrische Verbinderan
ordnung mit einem derartigen Steckverbinder und ein Verfah
ren zum elektrischen Verbinden eines elektrischen Bauteils
mit einem Steckverbinder.
Derartige Steckverbinder - bspw. Direktsteckverbinder - wer
den bereits seit geraumer Zeit zur einfachen und kosten
günstigen elektrischen und/oder mechanischen Verbindung
zwischen Leiterplatten, beispielsweise einer Tochterleiter
platte und einer Leiterplattenrückwand verwendet. In den
Fig. 1 bis 4, auf die bereits jetzt Bezug genommen sei,
ist eine derartige Tochterleiterplatte - im folgenden Lei
terplatte 1 genannt - dargestellt. Eine derartige Leiter
platte hat üblicherweise ein Kunststoff-Substrat 2, auf dem
eine Vielzahl von Leiterbahnen 4 und nicht dargestellte
sonstige elektrische/elektronische Bauteile angeordnet
sind. Die beispielsweise aus Kupfer bestehenden Leiterbah
nen 4 sind bis zum Rand des Substrats 2 geführt und dort zu
einer Kontaktfläche 6 erweitert. Diese Kontaktflächen 6 an
den Endabschnitten der Leiterbahnen 4 münden am Rand der
Leiterplatte 1 - oder genauer gesagt - des Substrats 2.
Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A in
Fig. 1. Daraus geht hervor, daß die Leiterbahnen 4 mit den
dazugehörigen Kontaktflächen 6 bspw. paarweise einander ge
genüberliegend an beiden Großflächen 8, 10 der Leiterplatte
1 ausgebildet sind. Fig. 3 zeigt das Detail X in der Dar
stellung aus Fig. 2, so daß die paarweise Anordnung der
Kontaktflächen 6 auf den Großflächen 8, 10 der Leiterplat
ten besser ersichtlich ist. Selbstverständlich können die
Kontaktflächen 6 auch nur an einer Großfläche der Leiter
platte 1 oder in beliebiger Anordnung ausgebildet werden.
Die Kontaktflächen 6 der Leiterbahnen 4 sind häufig mit
einem korrosionsbeständigen Material, wie beispielsweise
Gold oder einem Material - bspw. Zinn - mit leicht entfern
barer Korrosionsschicht überzogen.
Die Verbindung einer derartigen Tochterleiterplatte mit
einer weiteren Leiterplatte erfolgt über einen Steckverbin
der, bei dem eine Vielzahl von ein- oder zweischenklig aus
geführten federnden Kontaktelementen in einem Isolierkörper
ausgebildet sind. Diese Kontaktelemente sind aus einem fe
dernden Werkstoff, wie beispielsweise Bronze gestanzt, wo
bei der Stanzvorgang derart geführt ist, daß der Kontaktbe
reich des Kontaktelementes, d. h. derjenige Bereich, der in
Anlage an die zugeordnete Kontaktfläche 6 einer Leiterbahn
4 gelangt, möglichst glatt und gratfrei ausgeführt ist, um
einen vorzeitigen Verschleiß der Kontaktflächen 6 beim
mehrmaligen Stecken zu verhindern. Vorzugsweise ist die
Oberfläche der Kontaktelemente im Kontaktbereich aus dem
gleichen Material gefertigt wie die entsprechende Kontakt
fläche 6 der Tochterleiterplatte. Die am häufigsten verwen
deten Materialien sind Gold- oder Zinnschichten, die auf
den Grundwerkstoff aufgebracht werden. An den von den Kon
taktbereichen entfernten Endabschnitten der Kontaktelemente
ist jeweils ein Anschlußbereich ausgebildet, über den die
elektrische/mechanische Verbindung mit der weiteren Leiter
platte oder mit einem Mehrleiterkabel erfolgt. Diese elek
trische/mechanische Verbindung mit der weiteren Leiterplat
te erfolgt beispielsweise durch Verlöten der Anschlußberei
che oder durch eine sogenannte Einpreßverbindung mit der
weiteren Leiterplatte oder durch Verlöten oder Verkrimpen
mit den Adern des Mehrleiterkabels.
Beim Aufstecken der Tochterleiterplatte gleiten die
Kontaktbereiche der Kontaktelemente der Steckverbindung auf
den entsprechenden Kontaktflächen 6 der Leiterbahnen 4 ab,
bis die Steckposition erreicht ist. Im Ruhezustand, d. h.
nach Erreichen dieser Steckposition liegt das federnde Kon
taktelement mit einer vorbestimmten Kontaktkraft an der
Kontaktfläche 6 der Leiterbahn 4 an. Durch diese vorbe
stimmte Kontaktkraft und die korrosionsfreie Ausgestaltung
der Kontaktflächen 6 ist eine dauerhaft sichere elektrische
Kontaktierung sichergestellt.
In der letzten Zeit findet in der Leiterplattentechno
logie ein neues, preisgünstiges Verfahren Verwendung, bei
dem die aus Kupfer hergestellten Leiterbahnen 4 einer Lei
terplatte zum Zweck der dauerhaften Lötbarkeit anstelle wie
herkömmlich mit Zinn oder Gold mit einem äußerst dünnen
Kunststoffilm überzogen sind.
Eine derartige Leiterplatte 1 ist in der Detaildarstel
lung gemäß Fig. 4 gezeigt, die das Detail Y in Fig. 2 in
vergrößerter Darstellung zeigt. Demgemäß ist dieser Kunst
stoffilm 12, der auch als organische Passivierung oder Or
ganresist bezeichnet wird, auf den zugänglichen Umfangsflä
chen der Kontaktfläche 6 ausgebildet. Durch diesen Kunst
stoffilm 12 oder besser gesagt durch diese organische Pas
sivierung wird eine Korrosion der Kontaktfläche 6 verhin
dert.
Die derartig hergestellten Leiterplatten 1 haben den
Vorteil, daß auf die zusätzliche Verzinnung oder Vergoldung
der Kontaktflächenbereiche 6 verzichtet werden kann, so daß
die Leiterplatten 1 billiger herstellbar sind.
Die Verbindung der Leiterplatte 1 mit den elektroni
schen Bauteilen, bspw. SMD's, erfolgt in einem Lötbad, in
dem der Kunststoffilm aufgelöst und die Bauteile mit den
Leiterbahnen elektrisch und mechanisch verbunden werden. Um
ein nachträgliches Korrodieren der Kontaktflächen 6 zu ver
meiden, werden diese Bereiche während des Lötprozesses ab
gedeckt, so daß der Kunststoffilm auf den Kontaktflächen 6
erhalten bleibt. Beim Test dieses neuartigen Leiterplatten
konzeptes zeigte es sich, daß die Ausfallrate bei der Ver
wendung der Leiterplatten mit herkömmlichen Steckverbindern
sehr hoch war, so daß man wieder auf die in herkömmlicher
weise aufgebrachten Gold-/Zinnschichten zurückgriff.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde,
einen Steckverbinder, eine mit einem derartigen Steckver
binder aus geführte Verbinderanordnung und ein Verfahren zum
elektrischen Verbinden einer elektrischen Baugruppe mit ei
nem derartigen Steckverbinder zu schaffen, bei denen mit
minimalem vorrichtungs- und fertigungstechnischen Aufwand
eine zuverlässige elektrische Verbindung herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Steckverbinders
durch die Merkmale des Patentanspruches 1, hinsichtlich der
elektrischen Verbinderanordnung durch die Merkmale des Pa
tentanspruches 10 und hinsichtlich des Verfahrens durch die
Merkmale des Patentanspruches 11 gelöst.
Durch die Maßnahme, das federnde Kontaktelement mit ei
nem Durchdringungsabschnitt zu versehen, durch den beim
Aufstecken der elektrischen Baugruppe auf dem Steckverbin
der der Überzug auf der Kontaktfläche durchdringbar ist,
kann auf einfache, mechanische Weise auch bei niedrigen an
gelegten Spannungen ein elektrischer Kontakt hergestellt
werden. Der Durchdringungsabschnitt wird in der Regel
scharfkantig ausgeführt, so daß er im Zusammenwirken mit
der vom federnden Kontaktelement aufgebrachten Kontaktkraft
dazu geeignet ist, den Überzug zu durchdringen, so daß die
ser durchstoßen wird und der Kontaktbereich des federnden
Kontaktelementes direkt auf der Kontaktfläche der elektri
schen Baugruppe aufliegt. Somit können durch eine einfache
Variation der Kontaktelementegeometrie die Vorteile der
eingangs beschriebenen Steckverbindungen kombiniert werden,
so daß einerseits das Entstehen einer Korrosionsschicht auf
der Kontaktfläche verhindert ist und andererseits keine
hochwertigen Überzüge auf der Kontaktfläche selbst aufge
bracht werden müssen.
Die Kontaktkraft, d. h. die durch das federnde Kontakte
lement normal zu den Kontaktflächen aufgebrachte Kraft wird
vorteilhafterweise derart bemessen, daß sowohl der Überzug
auf den Kupferleiterbahnen als auch Korrosionsprodukte oder
sonstige Rückstände auf den Kontaktbereichen der federnden
Kontaktelemente beim Einstecken zuverlässig entfernt oder
verschoben werden. Dieses Entfernen von Ablagerungen er
folgt bei der erfindungsgemäßen Konstruktion jedesmal dann,
wenn die elektrische Baugruppe in die Steckverindung einge
steckt wird, so daß auch nach längeren Steckpausen ein zu
verlässiger Kontakt herstellbar ist. Die kupferne Kontakt
fläche der Leiterbahn und der Kontaktbereich der Kontaktfe
der der Steckverbindung bilden im gesteckten Zustand auf
grund der erfindungsgemäßen Geometrie der Kontaktelemente
und der gewählten Kontaktkraft in Mikrobereichen eine Kalt
verschweißung, so daß eine sichere Kontaktierung gewährlei
stet ist.
Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel wird der Kon
taktbereich nicht - wie herkömmlicherweise - möglichst ho
mogen, glatt und gratfrei gefertigt, sondern durch eine
Stanzkante gebildet. Die in der Stanzkante aufgrund des
Stanzprozesses vorliegende größere Oberflächenrauhigkeit
und der Stanzgrat werden gezielt benutzt, um beim Stecken
zum einen den isolierenden Überzug und zum anderen eine
eventuell vorhandene Korrosionsschicht zu durchstoßen und
zu entfernen. Die Rauhigkeit der Stanzkante ist durch eine
geeignet gewählte Materialhärte des Kontaktträgerwerkstof
fes beeinflußbar.
Bei einem alternativen Ausführungsbeispiel ist der Kon
taktbereich des federnden Kontaktelementes derart ausgebil
det, daß im Zusammenwirken mit der vorbestimmten Kontakt
kraft eine etwa kreis- oder elipsenförmige Kontaktstelle
mit einem Durchmesser von etwa 50 µm gebildet wird. Durch
diese Maßnahme ist die Kontaktgabe unempfindlich gegenüber
isolierenden Partikeln, die während des Fügeschrittes in
den Kontaktbereich eindringen.
Bei einem weiteren vorteilhaften Ausführungsbeispiel
werden im Kontaktbereich des Kontaktelementes zumindest ei
ne, vorzugsweise zwei kufenförmige Erhebungen durch Stanzen
ausgebildet. Durch die kufenförmigen Erhebungen werden de
finierte Kontaktpunkte mit einem definierten Flächendruck
ausgebildet.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel ist im Kontakt
bereich eine kegelförmige Erhebung vorzugsweise durch Prä
gen oder Walzen ausgebildet, so daß die eigentliche Stanz
kante keine erfindungswesentliche Funktion inne hat.
Die Härte des Federmaterials ist so gewählt, daß sie
deutlich über der Härte des Überzuges und derjenigen der
Leiterbahn und ihrer Korrosionsprodukte liegt. Die weichere
Leiterbahnschicht unterliegt dann einem gewollten Ver
schleiß durch das Wiederholte Stecken mit härten Kontaktbe
reich des federnden Kontaktelementes. Damit werden der
Kunststoffilm bzw. die Korrosionsprodukte auf der Leiter
bahn - oder genauer gesagt - auf der Kontaktfläche zuver
lässig beseitigt (mechanical fracturing).
Der Kern der Erfindung wird somit darin gesehen, daß
Überzüge oder Korrosionsprodukte auf der Kontaktfläche
durch geeignete Ausgestaltung der federnden Kontaktelemente
beim Zusammenfügen der Bauelemente entfernt werden. Prinzip
piell läßt sich die Erfindung bei beliebigen Steckern ein
setzen, bei denen eine Verbindung zwischen einer Kontakte
fläche und einem Kontaktelement durch Aufstecken erfolgt.
Sonstige vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der weiteren Unteransprüche.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der
Erfindung anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 bis 4 Ansichten einer in eine erfindungsgemä
ße Steckverbindung einsteckbare Leiterplatte;
Fig. 5, 6 und 7 Ansichten eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders;
Fig. 8, 9 Ansichten eines ersten Ausführungsbei
spiels eines Kontaktelementes des Steckverbinders aus Fig.
7;
Fig. 10, 11 Ansichten eines zweiten Ausführungsbei
spiels des Steckverbinders aus Fig. 7;
Fig. 12, 13 Ansichten eines dritten Ausführungsbei
spiels eines Kontaktelementes des Steckverbinders aus Fig.
7, und
Fig. 14, 15 Ansichten eines vierten Ausführungsbei
spiels eines Kontaktelementes des Steckverbinders aus Fig.
7.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen drei Ansichten eines erfin
dungsgemäßen Steckverbinders, im folgenden Direktstecker 14
genannt, wobei über diesen in der Ansicht nach Fig. 7 eine
Tochterbaugruppe, beispielsweise die Tochterleiterplatte 1
aus Fig. 1 mit einer Leiterplattenrückwand 16 verbunden
ist. Der Direktstecker 14 hat ein vorzugsweise im Spritz
gießverfahren aus Kunststoff hergestelltes Isolierkörper
teil 18, in dem ausweislich der Fig. 6 und 7 in einer
Stirnfläche eine Vielzahl von nebeneinander liegenden Aus
nehmungen 20 ausgebildet sind. Die jeweils zwei nebeneinan
der angeordnete Ausnehmungen 20 unterteilenden Trennwandun
gen 22 sind in Querrichtung (Längsachse des Isolierkörper
teils in der Darstellung nach Fig. 6) durchbrochen, so daß
durch die Vielzahl der nebeneinander angeordneten Trennwan
dungsabschnitte ein Längsschlitz 24 ausgebildet wird, in
den der Randabschnitt der Tochterleiterplatte 1 mit den
Kontaktflächen 6 eintaucht.
Dieser breitenmäßig durch die Trennwandungen 22 be
grenzte Längsschlitz 24 ist seitlich durch Aufnahmennuten
26 in der in Fig. 6 dargestellten Stirnfläche des Isolier
körperteils 18 begrenzt.
Gemäß der Darstellung in Fig. 7 erstreckt sich jede
Ausnehmung 20 von der in Fig. 6 dargestellten Stirnfläche
bis etwa in die Mitte des Isolierkörperteils 18 hinein, so
daß durch die Ausnehmungen 20 und den Längsschlitz 24 in
den Trennwandungen 22 ein Boden 28 zur Abstützung der Toch
terleiterplatte 1 geschaffen wird.
Das Isolierkörperteil 18 ist bei dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel von zwei federnd ausgeführten, metallischen
Kontaktelementen durchsetzt, wobei ein Endabschnitt der
Kontaktelemente 29 aus der von den Ausnehmungen 20 entfern
ten Stirnseite heraus steht und einen Anschlußbereich 30
bildet. Die in der Darstellung nach den Fig. 5, 7 nach
unten auskragenden Anschlußbereiche 30 lassen sich in ent
sprechende Aufnahmen der Leiterplattenrückwand 16 einstec
ken, um eine elektrische/mechanische Verbindung herzustel
len. Dieser Montagezustand ist in der Darstellung nach Fig.
7 gezeigt.
Der andere Endabschnitt der Kontaktelemente 29 ist als
Federzunge 32 ausgebildet, die sich in die Ausnehmung 20
hinein erstreckt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
sind jeder Ausnehmung 20 zwei Kontaktelemente 29 zugeord
net, deren Federzungen 32 gemeinsam eine Klemmung für die
Tochterleiterplatte 1 bilden. Dazu ist jede Federzunge 32
vom Boden 28 der Ausnehmung 20 weg hin zur benachbarten
Großfläche der Tochterleiterplatte 1 gekrümmt und bildet
dort mit Bezug zur Leiterplatte einen konvex gekrümmten
Kontaktbereich 34 aus. Der Endabschnitt der Federzunge 32
erstreckt sich vom Kontaktbereich 34 weg zur von der Toch
terleiterplatte 1 entfernten Seitenwandung der Ausnehmung
20. Selbstverständlich sind die beiden Federzungen 32 jeder
Ausnehmung 20 gegenläufig gekrümmt, so daß durch die V-för
mig auseinander laufenden Endabschnitte der Federzunge
32 ein Einführbereich für die Leiterplatte 1 gebildet wird.
Die Kontaktelemente 29 werden vorzugsweise aus CuSn6
gefertigt; dieses Material hat neben einer guten Leitfähig
keit auch eine hinreichende Federwirkung, so daß eine zu
verlässige elektrische und mechanische Verbindung gewähr
leistet ist. Das Material kann wahlweise noch mit einer Be
schichtung, beispielsweise aus Hartsilber versehen werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Kontaktbe
reiches 34 jeder Federzunge 32 kann der Überzug aus Kunst
stoff oder aus Organresist oder aus Korrosionsprodukten
beim Aufstecken der Tochterleiterplatte 1 auf die Kontakte
lemente 29 abgekratzt oder abgeschabt werden, so daß die
elektrische Verbindung durch den Überzug nicht beeinträch
tigt wird. Bei dem in den Fig. 5 bis 7 dargestellten
Ausführungsbeispiel sind die Kontaktelemente 29 als Stanz
biegeteile ausgeführt. Selbstverständlich können auch Kon
taktelemente 29 verwendet werden, die durch Stanzen herge
stellt sind und bei denen der V-förmige Einführungsab
schnitt durch eine Anschrägung des Stanzteiles hergestellt
ist. Derartige Ausführungsbeispiele der Kontaktelemente 29
sind in den folgenden Figuren dargestellt.
Fig. 8 zeigt den als Federzunge 32 wirkenden Teil des
Kontaktelementes 29, das durch einen Stanzvorgang herge
stellt ist. Fig. 9 zeigt einen Schnitt entlang der Linie
A-A in Fig. 8. Die durch Stanzen ausgebildete Federzunge
32 des Kontaktelementes 29 hat eine dachförmige Verdickung
36, deren Scheitel den Kontaktbereich 34 des Kontaktelemen
tes 29 bildet. Vom scheitelförmigen Kontaktbereich 34 weg
verjüngt sich die Federzunge 32 wieder, so daß durch die
Schrägfläche 38 eine Einführfläche für die Tochterleiter
platte 1 ausgebildet ist. Diese Schrägfläche 38 wird beim
Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 7 durch Biegen der Feder
zunge 32 gebildet, während sie beim vorliegenden Ausfüh
rungsbeispiel durch Stanzen aus Vollmaterial hergestellt
ist.
Die Bewegungsrichtung des Stempels des Stanzwerkzeuges
ist in den Fig. 8 und 9 mit X angedeutet. Demgemäß liegt
der Kontaktbereich 34 an einer der beiden Stanzkanten 40,
die aufgrund des Stanzvorganges mit Bereichen 42 großer
Oberflächenrauhigkeit ausgebildet werden. An den Stanzkan
ten entsteht des weiteren jeweils ein Stanzgrat 44, so daß
durch diesen und die Bereiche 42 im Kontaktbereich 34 eine
Mikroverzahnung mit einer Vielzahl von schneidenförmigen
Mikrovorsprüngen ausgebildet wird. Diese Mikrovorsprünge
tragen beim Aufstecken der Tochterleiterplatte 1 den Über
zug über den Kontaktflächen 6 ab, so daß der elektrische
Kontakt hergestellt werden kann. Diese gewünschte Rauhig
keit der Stanzkante 40 läßt sich durch geeignete Material
wahl und Ausgestaltung des Stanzwerkzeuges einstellen, so
daß die Stanzkante 40 als Durchdringungsabschnitt im Sinne
des Patentanspruches 1 wirken kann. Im Gegensatz dazu wurde
beim Stand der Technik stets versucht, die Kontaktflächen
möglichst glattflächig auszubilden, um eine Beschädigung
der Leiterbahn zu verhindern. Durch die Mikroverzahnung
wird beim Einstecken auch die Kontaktfläche 6 der Leiter
bahn 4 teilweise abgetragen, so daß die Anzahl der Steckzy
klen begrenzt ist. Es ist vorgesehen, den Direktstecker für
etwa 100 Steckzyklen auszulegen, so daß eine Schichtdicke
der Kontaktfläche 4 von 50 bis 100 µm ausreicht, um sicher
zustellen, daß auch beim letzten Steckzyklus noch leitendes
Material (Cu) vorhanden ist.
Der Scheitel der Verdickung 36 ist leicht gekrümmt aus
geführt, so daß ein flächiger Kontaktbereich 34 ausgebildet
ist.
Bei dem in den Fig. 10 und 11 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist die den Kontaktbereich 34 ausbildende
Stanzkante 40 mit einer mittigen Anprägung 46 und zwei äu
ßeren Anprägungen 48 versehen, so daß der Kontaktbereichs
abschnitte 34 in zwei Kufen 50, 52 unterteilt ist, die de
finierte Kontaktpunkte bilden, so daß bei geeignetem Kon
taktdruck ein definierter Flächendruck aufbringbar ist.
Entlang der Auflageflächen der beiden Kufen 50, 52 ist der
Kontaktbereich 34 wiederum mit der während des Stanzvorgan
ges ausgebildeten Oberflächenrauhigkeit versehen, so daß
sichergestellt ist, daß die Kufen 50, 52 beim Steckvorgang
nicht abgleiten, sondern den Überzug aufreißen und durch
dringen, so daß die Kufen 50, 52 direkt auf der Kontaktflä
che 6 der Leiterbahn 4 aufliegen. Durch diese Oberflächen
rauhigkeit wird die Leiterbahn beim nochmaligen Lösen und
Herstellen der Steckverbindung abgeschabt, so daß zwischen
zeitlich entstehende Korrosionsprodukte oder sonstige Abla
gerungen zuverlässig entfernt werden.
Bei dem in den Fig. 12 und 13 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist anstelle der beiden Kufen 50, 52 durch
zwei seitliche Anprägungen eine etwa pyramidenförmige Erhe
bung im Bereich der Verdickung 36 ausgebildet, wobei der
Scheitel 58 dieser Erhebung den Kontaktbereich 34 dar
stellt. Dieser Scheitel 58 ist durch den Stanzvorgang wie
der mit der vorbeschriebenen Oberflächenrauhigkeit verse
hen, so daß eine Mikroverzahnung zum Entfernen des Überzugs
der Kontaktfläche 6 ausgebildet ist. Bei diesem Ausfüh
rungsbeispiel liegt die Federzunge 32 somit mit einem defi
nierten Bereich auf der Kontaktfläche 6 auf, während sie
beim vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel entlang zwei Ku
fen 50, 52 aufliegt.
Bei dem in den Fig. 14 und 15 dargestellten Ausfüh
rungsbeispiel ist das Kontaktelement 29 mit der Federzunge
32 als Stanz-/Biegeteil ähnlich derjenigen in Fig. 7 aus
geführt. Die beiden Stanzkanten 60, 62 dienen dabei nicht
zur Ausbildung der im Patentanspruch 1 definierten Druch
dringungsabschnitte. Diese werden bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel beispielsweise durch Walzen herge
stellt. Die Federzunge 32 des in Fig. 14 dargestellten
Kontaktelementes 29 ist in einem unteren Abschnitt 64 zu
nächst nach außen, d. h. weg von der Leiterplatte 1 (Ansicht
nach Fig. 7) gebogen. Der Kontaktbereich 34 ist in einem
sich daran anschließenden, zur Leiterplatte hin gebogenen
Bereich der Federzunge 32 ausgebildet, wobei durch Walzen
oder durch einen sonstigen Prägevorgang im Scheitel des
Kontaktbereiches 34 eine zur Leiterplatte hin vorstehende
Erhebung 64 ausgebildet wird, die in der Ansicht nach Fig.
15 etwa kegelförmig ausgebildet ist. Im Anschluß an den
Scheitel ist der Endabschnitt 66 der Federzunge 32 wieder
weg von der Leiterplatte gebogen, so daß der V-förmige Ein
führungsabschnitt für die Leiterplatte 1 gebildet ist. Die
Erhebung 64 ist derart ausgebildet, daß sie scharfkantig
genug ist, um den Überzug der Kontaktfläche 6 zu durchdrin
gen. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist der Kontaktbereich
34 somit nicht durch eine der Stanzkanten 60, 62 gebildet,
sondern von einer gewalzten Fläche der Federzunge 32, die
aus Bandmaterial herausgestanzt ist. D.h., in diesem Aus
führungsbeispiel hat die Stanzkante nicht die Funktion ei
ner Kontaktfläche.
Wesentlich bei den vorbeschriebenen Ausführungsbeispie
len ist, daß im Kontaktbereich 34 der Federzunge 32 jeweils
eine Art Schneide ausgebildet wird, durch die der Überzug
12 beim Aufstecken der Leiterplatte durchdringbar oder ver
schiebbar ist. Durch Zusammenwirken der durch die Federzun
ge 32 aufgebrachten Kontaktkraft und die Geometrie dieser
Schneide ist sichergestellt, daß auch bei mehrmaligem Her
stellen und Lösen der Steckverbindung jeweils entstehende
Korrosionsprodukte oder sonstige Rückstände entfernt wer
den, so daß die mechanische und elektrische Verbindung
stets gewährleistet ist. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Federzunge ermöglicht es, den Steckverbinder auch bei
Leiterplatten einzusetzen, bei denen die Kontaktflächen mit
korrosionshemmenden Schichten oder Kunststoffilmen überzo
gen sind, so daß diese nicht mit teuren Zinn- oder Gold
schichten versehen sein müssen.
Offenbart sind ein Steckverbinder, einen derartigen
Steckverbinder enthaltende elektrische Verbinderanordnung
und ein Verfahren zum elektrischen Verbinden einer elektri
schen Baugruppe mit einem Steckverbinder, bei denen in ei
nem Kontaktbereich des Steckverbinders eine Mikroverzahnung
oder Schneide ausgebildet ist, mittels der Überzüge oder
Korrosionsschichten auf Kontaktflächen der elektrischen
Baugruppe entfernbar sind. Unter Baugruppe versteht man da
bei praktisch jedwedes durch Stecken ankoppelbares Bauele
ment, bspw. Leiterplatten, Kabel etc.
Claims (11)
1. Steckverbinder zur elektrischen und/oder mechanischen
Verbindung mit einer elektrischen Baugruppe, vorzugs
weise zum Verbinden einer Tochterleiterplatte (1), de
ren Kontaktbereiche (34) mit einem Überzug (12) aus
korrosionshemmenden Material versehen ist, mit einer
Leiterplatte (16), wobei der Steckverbinder zumindest
ein federndes Kontaktelement (29) trägt, das einen Auf
nahmebereich für die Baugruppe (1) bildet und das an
einem Kontaktbereich (34) der Baugruppe (1) anliegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem federnden Kontaktelement (29) zumindest ein
Durchdringungsabschnitt (42, 50, 52, 58, 64) ausgebil
det ist, der beim Aufstecken der Baugruppe (1) auf das
Kontaktelement (29) den Überzug (12) des Kontaktberei
ches (34) durchdringt.
2. Steckverbinder nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die normal zu den Kontaktflächen (6) der
Baugruppe (1) wirkende Kontaktkraft des Kontaktelemen
tes (29) derart bemessen ist, daß auf dem Kontaktele
ment (29) vorhandene Korrosionsprodukte oder sonstige
Rückstände beim Aufstecken der Baugruppe (1) entfernbar
sind.
3. Steckverbinder nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die federnden Kontaktelemente (29)
durch Stanzen hergestellt sind und daß der Kontaktbe
reich (34) an einer Stanzkante (40) ausgebildet ist, so
daß ein Teilabschnitt der Stanzkante als Durchdrin
gungsabschnitt (42, 50, 52, 58) wirkt.
4. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktbereich
(34) des Kontaktelementes (29) derart ausgebildet ist,
daß eine Kontaktfläche jedes Kontaktelementes (29) bei
Aufbringen einer geeigneten Kontaktkraft eine Fläche
mit einem Durchmesser von etwa 50 µm ist.
5. Steckverbinder nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kontaktbereich (34) des
Kontaktelementes (29) zumindest eine kufenförmige Erhe
bung (50, 52, 58) ausgebildet ist.
6. Steckverbinder nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß im Kontaktbereich (34) des
Kontaktelementes (29) zumindest eine kegelförmige Erhe
bung (64) ausgebildet ist.
7. Steckverbinder nach Patentanspruch 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erhebung (64) durch Walzen ausgebil
det ist.
8. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Härte des
Grundmaterials des Kontaktelementes (29) größer als die
Härte des Überzugs (12) ist.
9. Steckverbinder nach einem der vorhergehenden Patentan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das federnde Kon
taktelement (29) aus CuSn6 (Bronze) oder aus CuSn6 mit
einer Beschichtung, vorzugsweise einer Hartsilberbe
schichtung gefertigt ist.
10. Elektrische Verbinderanordnung mit einem Steckverbinder
zur elektrischen und/oder mechanischen Verbindung zwei
er Baugruppen, gekennzeichnet durch einen Steckverbin
der (14) gemäß einem der vorhergehenden Patent
ansprüche.
11. Verfahren zum elektrischen Verbinden eines elektrischen
Bauteils (1), insbesondere einer Leiterplatte (1) mit
einem Steckverbinder (14), mit den Schritten:
Ausbilden eines Überzuges (12) auf zumindest einer Kon taktfläche (6) des Bauteils (1) und
Zusammenfügen des Steckverbinders mit dem Bauteil (1) derart, daß ein federndes Kontaktelement (29) den Schutzüberzug (12) durchdringt, so daß eine elektrische Verbindung der Baugruppe (1) mit dem Steckverbinder (14) hergestellt wird.
Ausbilden eines Überzuges (12) auf zumindest einer Kon taktfläche (6) des Bauteils (1) und
Zusammenfügen des Steckverbinders mit dem Bauteil (1) derart, daß ein federndes Kontaktelement (29) den Schutzüberzug (12) durchdringt, so daß eine elektrische Verbindung der Baugruppe (1) mit dem Steckverbinder (14) hergestellt wird.
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DE19737627A DE19737627A1 (de) | 1997-08-28 | 1997-08-28 | Steckverbinder |
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Family Applications (1)
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004031949A1 (de) * | 2004-06-04 | 2005-12-29 | Phoenix Contact Gmbh & Co. Kg | Elektrischer Steckverbinder |
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-
1997
- 1997-08-28 DE DE19737627A patent/DE19737627A1/de not_active Ceased
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102004031949A1 (de) * | 2004-06-04 | 2005-12-29 | Phoenix Contact Gmbh & Co. Kg | Elektrischer Steckverbinder |
DE102004031949B4 (de) * | 2004-06-04 | 2006-07-20 | Phoenix Contact Gmbh & Co. Kg | Elektrischer Steckverbinder |
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DE102012214121A1 (de) | 2012-08-09 | 2014-02-13 | Robert Bosch Gmbh | Elektrische Kontaktierung mit Schneidkante |
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