DE19736901A1 - Vorrichtung zur Energiegewinnung mittels einer Strömungsmaschine - Google Patents
Vorrichtung zur Energiegewinnung mittels einer StrömungsmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Energiegewinnung gemäß
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Für die Energiegewinnung werden Strömungsmaschinen eingesetzt, von denen in
der Kategorie der Wärmekraftmaschine die Gasturbine ein weitverbreitetes ener
gieumwandelndes Aggregat darstellt. Gasturbinen werden mit flüssigen und/oder
gasförmigen Brennstoffen betrieben. Ein typischer Rekuperator-Gasturbinenaufbau
weist einen Luftverdichter auf, auch Turbokompressor genannt, der Frischluft an
saugt, die typischerweise auf einen Druck von 4 bis 8 bar verdichtet und, bei be
stimmten Schaltungen, in einen Wärmetauscher gedrückt wird, in dem sie, vorzugs
weise, durch noch heiße, der Turbine entströmenden Verbrennungsgase vorge
wärmt wird. Bei Anlagen ohne Rekuperator beträgt der Druck am Ende des Verdich
ters typischerweise 12-30 bar. Schließlich gelangt die vorgewärmte und komprimierte
Zuluft gemeinsam mit Brennstoffen in eine Brennkammer, wobei Heiß- bzw. Ver
brennungsgase größer 1200°C entstehen. Diese Verbrennungsgase strömen mit
großer Geschwindigkeit in die Turbine und treiben diese an, die für gewöhnlich mit
einem Generator zur Stromerzeugung gekoppelt ist.
Eine Vielzahl von Anstrengungen werden unternommen, den Betrieb von Gasturbi
nen hinsichtlich ihrer Leistungsdichte und ihren Wirkungsgrades zu verbessern. Der
Wirkungsgrad einer Gasturbine hängt grundsätzlich vom Verhältnis des Energieein
trages in die Gasturbine zu der durch die Gasturbine umgesetzten Energie ab, die
mittels eines Generators in elektrische Energie umwandelbar ist. So gilt es, den
Energieanteil, der theoretisch von den Verbrennungsgasen der Gasturbine zur Ver
fügung gestellt wird, aber nicht in elektrische Energie umgewandelt wird, zu reduzie
ren.
Ein großer Teil der Verluste einer Gasturbine hängt mit den relativ hohen Tempera
turen zum Turbinenaustritt zusammen. Damit die in der Brennkammer zugeführte
Wärme zu einem möglichst hohen Prozentsatz von der Turbine in mechanische Lei
stung umgesetzt werden kann, muß das Druckverhältnis der Gasturbine möglichst
groß gewählt werden. Allerdings haben hohe Druckverhältnisse den Nachteil, daß
die komprimierte Luft sehr heiß wird. Dies hat zur Folge, daß bei einer festgelegten
Turbinenaustrittstemperatur mit zunehmendem Druckverhältnis immer weniger
Wärme pro Kilogramm Luft in die Brennkammer eingeleitet werden kann. Außerdem
entfällt die Möglichkeit einer Luftvorwärmung, weil die Lufttemperatur nach dem
Verdichter bei hohem Druckverhältnis größer wird als die Abgastemperatur nach der
Turbine.
Eine weitere wichtige Verlustquelle bei Gasturbinen hängt damit zusammen, daß
ca. 2/3 der mechanischen Leistung der Turbine zum Antrieb des Verdichters aufge
wendet werden müssen. Weil Turbine und Verdichter Komponentenwirkungsgrade
aufweisen, die kleiner als 1 sind, führt die Leistungsabgabe der Turbine zu dem
Verdichter zu einem Produktwirkungsgrad, der dem Produkt der Komponentenwir
kungsgrade entspricht, und deshalb deutlich geringer ist als die Komponentenwir
kungsgrade.
Die erwähnten Gründen führen zu einem Kompromiß. Die höchste Leistungsdichte
einer Gasturbine wird bei niedrigem Druckverhältnis als der höchste Wirkungsgrad
erreicht. In der Regel wird das Druckverhältnis der Gasturbine deshalb so gewählt,
daß ein optimaler Kompromiß zwischen Leistung und Wirkungsgrad erzielt wird.
Neben der Verbesserung der obengenannten Gesichtspunkte bezüglich der Lei
stungsdichte und des Wirkungsgrades von Gasturbinen, spielt auch die thermische
Belastbarkeit der einzelnen Komponenten, die für den Betrieb von Gasturbinen er
forderlich sind, für die Konzeption und Auslegung derartige Anlagen eine zuneh
mend bedeutende Rolle. Nicht zuletzt aus Wettbewerbsgründen gilt es Gasturbinen
anlagen nicht zu aufwendig und demzufolge zu kostspielig zu gestalten aber ande
rerseits langlebige und hochqualitative Produkte anzubieten.
So bestehen beispielsweise konventionelle Verdichterstufen jeweils aus einem, mit
Lauf- und Leitschaufeln bestückten Rotor und Stator durch die die durch die Ver
dichterstufe hindurchströmende Luft durch die Kompression von Umgebungstempe
ratur auf bis zu über 500°C erwärmt wird. Derartig hohe Temperaturen strapazieren
die verwendeten Materialien in der Verdichterstufe erheblich, wodurch die Lebens
dauer der einzelnen beteiligten Komponenten nachhaltig beeinträchtigt werden, so
daß aufwendige und umfangreiche Kühlmaßnahmen zu treffen sind, um die Wi
derstandsfähigkeit der Materialien im Verdichterbereich gegenüber dem Auftreten
von hohen Temperaturen zu steigern. Weil außerdem die Kühlluft sehr heiß ist,
wird die Kühlung schwierig und verbraucht sehr viel Kühlluft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Energiegewinnung
mittels einer Strömungsmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart
auszugestalten, daß die Leistungsdichte und der Wirkungsgrad sowie die Lebens
dauer der Komponenten der Strömungsmaschine, insbesondere ihrer thermisch be
lasteten Komponenten, gesteigert werden sollen.
Die Lösung der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist im Anspruch 1 ange
geben. Den Erfindungsgedanken vorteilhafte ausgestaltende Merkmale sind Ge
genstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zur Energiegewinnung mittels einer Strö
mungsmaschine, vorzugsweise einer Gasturbine, zu deren Antrieb eine Verdichter
anordnung zur Verdichtung eines komprimierbaren Mediums, vorzugsweise Luft,
vorgesehen ist, das über ein Zuleitungssystem der Strömungsmaschine direkt oder
nach Zwischenschaltung einer Brennkammer, in der das komprimierte Medium unter
Zusatz von Brennstoff entzündbar ist, zuführbar ist, derart ausgebildet, daß die
Verdichteranordnung wenigstens eine Verdichterstufe vorsieht, in der das Medium
isotherm komprimierbar ist.
Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, Luft im Rahmen einer isothermen Kompression,
in der die Luft vergleichbar hoch verdichtet werden kann, wie es auch im Falle
konventioneller Luftverdichterstufen möglich ist, jedoch ohne auf hohe Kompressi
onstemperaturen zu gelangen, in einen vorverdichteten Zustand überzuführen, so
daß diese im Extremfall unter Vermeidung eines konventionellen Teilluftverdichters
und somit Fortfall der Notwendigkeit des Antriebes des Luftverdichters durch die
Gasturbine, direkt für den Antrieb der Gasturbine zur Verfügung steht.
Der entscheidende Vorteil isothermer Verdichtung liegt darin, daß die maximal mög
liche Wärmezufuhr mit zunehmendem Druckverhältnis nicht abnimmt. Damit bleibt
die Leistungsdichte auch bei großem Druckverhältnis hoch. Außerdem ist Rekupe
ration immer möglich.
Ferner besteht der entscheidende Vorteil eines offenen mit externem Isothermver
dichter betriebenen Zyklus darin, daß keine Produktwirkungsgrade auftreten.
Ferner ist es erfindungsgemäß möglich, isotherm vorkomprimierte Luft einer kon
ventionellen Hochdruckvorverdichterstufe zuzuleiten, durch die die Luftdichte auf
einen festgelegten Sollwert erhöht wird. Auf diese Weise wird die Temperatur der
hochverdichteten Luft nach passieren der hochverdichtenden Verdichtereinheit von
üblicherweise 555°C auf unter 300°C reduziert. Das niedrige Temperaturniveau der
hochverdichteten Luft innerhalb der Verdichtereinheit trägt insbesondere dazu bei,
daß jegliche in der Verdichtereinheit vorhandenen Komponenten, wie beispielswei
se Laufschaufeln am Rotor sowie Leitschaufeln am Stator, geringeren Temperatur
belastungen ausgesetzt sind, so daß auf Kühlmaßnahmen vollständig oder zumin
dest teilweise verzichtet werden kann, wodurch die Anordnung einfacher in der
Wartung und kostengünstiger wird. Außerdem kann der Kühlluftverbrauch des Ro
tors und der Turbine wegen der niedrigen Lufttemperatur sehr stark abgesenkt wer
den, was Leistungsdichte und Wirkungsgrad der Anlage stark erhöht.
Schließlich bietet eine Gasturbine mit der erfindungsgemäßen vorgeschalteten iso
thermen Kompression verbesserte Eigenschaften hinsichtlich der Nutzung der Ab
wärme der aus der Gasturbine austretenden Abgase, zumal, wie vorstehend darge
legt, das Temperaturniveau der hochverdichteten Luft nach Austritt aus einer der
isothermen Kompression nachgeschalteten Hochdruckvorverdichterstufe geringer
ist, als bei Verdichtern konventioneller Gasturbinenanlagen und daher ein besserer
Wärmeübergang zwischen einem Wärmetauscher, in dem die Abgase der Gasturbi
ne rückgeführt werden (Rekuperator) und der hochverdichteten Luft stattfindet.
Ein Nachschalten einer hochverdichtenden Verdichterstufe nach der isothermen
Kompression erfordert zwar wiederum einen kinematischen Antrieb durch die Turbi
ne, wodurch der vorstehend beschriebene Leistungsverlust der Gasturbine entsteht,
doch ist dieser Energieanteil nun erheblich reduziert gegenüber der ausschließli
chen Vorverdichtung mittels konventioneller Verdichterstufen. Zudem tragen die
niedrigeren Temperaturen der hochverdichteten Zuluft nach Austritt aus der hoch
verdichtenden Verdichterstufe zu einem besseren Wärmeübergang beim Rekupera
tor bei, was sich positiv auf eine Reduktion der Abgasemissionswerte auswirkt.
Die erfindungsgemäße isotherme Vorkompression von Luft vor Eintritt in eine
Gasturbine oder in eine vor der Gasturbine vorgeschaltete Hochdruck-
Verdichterstufe erfolgt in besonders vorteilhafter Weise unter Ausnutzung der Gravi
tation entlang einer Gefällstrecke, entlang der ein Luft-Wasser-Gemisch durch einen
geeignet ausgebildeten Strömungskanal fällt, wobei die Luft im Wege hydraulischer
Kompression eine isotherme Verdichtung erfährt.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Kombination aus isothermer Vorverdichtung
und einer energieerzeugenden Strömungsmaschine, vorzugsweise einer Gasturbine,
eignet sich besonders an orographisch hochgelegenen Wasservorkommen, wie bei
spielsweise Bergseen, aus denen Wasser für eine hydraulische Kompression ent
nommen werden kann.
Hierzu ist ein vorzugsweise senkrecht verlaufender Strömungskanal vorgesehen, der
einen oberen Einlaß- und einen unteren Austrittsbereich aufweist, wobei der
Durchmesser des Strömungskanals im Bereich des Einlasses größer ist als der
Durchmesser im Bereich des Austrittsbereiches. Im Einlaßbereich des Strömungs
kanals ist eine, das Wasser zerstäubende Düsenanordnung, angeordnet, welche in
großer Menge eine möglichst große Vielzahl kleinster Wassertropfen erzeugen soll.
Ebenso ist bei der Wasserzerstäubung im Einlaßbereich des Strömungskanals dar
auf zu achten, daß das zerstäubte Wasser mit einem möglichst großen Luftvolumen
vermischt werden soll. Das auf diese Weise erzeugte Luft-Wasser-Gemisch fällt auf
grund der Eigenschwere durch das Gravitationsfeld durch den Strömungskanal, des
sen Innenkontur derart ausgebildet ist, daß der Bereich nahe dem Einlaßbereich
eine weitgehend gleichbleibende Querschnittsfläche entlang der vertikalen Erstrec
kung des Strömungskanals aufweist, so daß sich die Geschwindigkeiten der Luft
strömung und der fallenden Tropfenwolke möglichst rasch durch Impulsübertragung
angleichen. Sobald das Luft-Wasser-Gemisch eine bestimmte Fallgeschwindigkeit
von ca. 6 bis 12 m/s erreicht hat, verkleinert sich der Querschnitt des Strömungska
nals in Fallrichtung, so daß der relative Geschwindigkeitsunterschied zwischen
Tropfenwolke und Luft etwa konstant bleibt.
Ohne Bremsung würde die Tropfenwolke mit der Gravitationsbeschleunigung nach
unten beschleunigt. Die Geschwindigkeit v würde sich rasch nach der Formel
v = √2g (x+x₀) (1)
erhöhen, wobei g die Gravitationsbeschleunigung bezeichnet und x die nach unten
gerichtete Koordinate sei. xo ist eine Konstante, die etwa dem Startpunkt der freien
Fallbewegung entspricht. Würde auch die Luft dem freien Fall folgen, dann müßte
die Querschnittsfläche des Kompressionsschachtes nach dem Gesetz der Volumen
erhaltung,
folgen, wobei Ao die Querschnittsfläche am Anfang des Fallschachtes und A die
Querschnittsfläche an einer beliebigen Stelle bezeichnen.
Nun wird der Querschnitt des Fallschachtes erfindungsgemäß etwas langsamer
verengt als nach (2). Der Verlauf der Verengung wird gerade so gewählt, daß die
Bremswirkung der Luft auf die Tropfenwolke zu einer konstanten relativen Ge
schwindigkeitsdifferenz zwischen Tropfenwolke und Luft führt.
Die Wirkungsgradeinbuße der Energieübertragung von der Tropfenwolke auf die
Luft entspricht direkt der relativen Geschwindigkeitsdifferenz. Deshalb darf die
Bremsung nur so stark sein, daß die relative Geschwindigkeitsdifferenz, d. h. v-Tropfen
weniger v-Luft dividiert durch v-Tropfen genügend klein bleibt. Die Tropfen
bremsung führt dann zu einer isothermen Kompression der Luft.
Durch die Strömungsquerschnittsverringerung erfährt die zwischen den Wassertrop
fen eingeschlossene Luft nach der Gesetzmäßigkeit von Bernoulli eine Druckerhö
hung, die einer isothermen Kompression entspricht. Schließlich gelangt das isotherm
komprimierte Luft-Wasser-Gemisch durch die Auslaßöffnung des Strömungskanals
in ein unmittelbar an der Auslaßöffnung vorgesehenes Auffangbecken bzw. Hoch
druckkammer, in der sich das Wasser von der komprimierten Luft abscheidet. Der
Abscheidevorgang ist vergleichbar mit dem Auftreten großer Luftblasen, die im Be
reich eines in Wasser eintauchenden Wasserfalls entstehen.
Zudem kann die Strömungsdynamik des Luft-Wasser-Gemisches, die durch den
Strömungskanal fällt, mit der Dynamik auftretender Staub- oder Trockenschneelawi
nen verglichen werden. Insbesondere bei Staub- bzw. Schneelawinen, die aus trocke
nem Schnee bestehen und somit eine große Menge an Luft einschließen, kön
nen je nach Hanglage Vorwärtsgeschwindigkeiten von über 400 km/h aufweisen.
Übertragen auf den in Rede stehenden Strömungskanal und die damit erreichbare
isotherme Kompression bedeutet dies, daß für eine besonders effiziente Kompression
ein möglichst stark mit Luft angereichertes Luft-Wasser-Gemisch mittels der
Wasser-Zerstäubungseinrichtung zu erzeugen ist, so daß eine möglichst große
Vielzahl kleinster Wassertropfen gebildet werden.
Die in der Hochdruckkammer isotherm vorverdichtete Luft ist über einen entspre
chenden Auslaßkanal mit der Strömungsmaschine direkt verbunden, falls der Ver
dichtungsgrad der Luft genügend hoch ist. Andernfalls ist der Auslaßkanal mit einer
Hochdruckvorverdichterstufe verbunden, mittels der die Luft auf einen gewünschten
Wert vorverdichtet werden kann.
Der vorstehend geschilderte Fall nutzt insbesondere das natürliche Gefälle einer
Orographie beispielsweise von Bergseen aus, wodurch Ressourcen geschont wer
den ohne Minderung der Leistung einer Strömungsmaschine.
Um die Vorteile der isothermen Kompression auch an Orten zu nutzen, an denen
keine durch die Orographie vorgegebene natürliche Gefällstrecken vorhanden sind,
ist das Luft-Wasser-Gemisch in den vorstehend geschilderten Strömungskanal auch
mittels Rotationsmaschinen oder mittels Hochdruckstrahl-Anordnungen mit hohen
Strömungsgeschwindigkeiten einleitbar, so daß grundsätzlich das Erzielen der iso
thermen Kompression mit dem Strömungskanal unabhängig von orographischen
Bedingungen möglich ist. Derartige Lösungen erfordern jedoch einen zusätzlichen
Energieeintrag, der jedoch im Gesamtwirkungsgrad beim Betrieb einer Gasturbine
mit zu berücksichtigen ist.
Es hat sich gezeigt, daß unter Nutzung der vorstehend beschriebenen isothermen
Kompression die Netto-Ausgangsleistung von Gasturbinen um mehr als den Faktor 2
gesteigert werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsge
dankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnun
gen exemplarisch beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 Prinzipdarstellung eines Blasenkompressors zur Erläuterung der isothermen
Kompression,
Fig. 2 Anordnung zur thermodynamischen Kompression mit Strömungskanal,
Fig. 3 Anordnung wie Fig. 2 und zusätzlicher Teilrückführung des Wassers sowie
Fig. 4a, b, c Anordnungsvarianten für eine mit isothermer Kompression betreibbare
Strömungsmaschine.
Das der isothermen Kompression zugrundeliegende Prinzip ist aus der Fig. 1 zu ent
nehmen. Ein oberes Wasserreservoir 1 ist mit einem Strömungskanal 2 verbunden,
in den, im gezeigten Beispiel, zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Wasser
paketen 3, 3' Lufteinschlüsse 4, 4' vorgesehen sind, die im Gravitationsfeld der Erd
beschleunigung g unterliegen und sich im Strömungskanal 2, der senkrecht ange
ordnet ist, nach unten bewegen. Das Gewicht des Wassers führt zu einer isothermen
Verdichtung der eingeschlossenen Luftpakete. Diese gelangen dann in verdichteter
Form in eine Hochdruckkammer 5, die im unteren Bereich des Strömungskanals 2
vorgesehen ist. Im gezeigten Beispiel gelangt das durch die Erdbeschleunigung g
beschleunigte Wasser in ein Auffangbecken 6, in dem das Wasser zur Ruhe kommt.
Theoretische und praktische Untersuchungen zeigen, daß die Wirkungsweise der
isothermen Kompression gesteigert werden kann, wenn ein bestimmtes Luftvolumen
mit möglichst viel Wasseroberfläche in Kontakt kommt. Dies setzt voraus, daß das
in den Strömungskanal einzuleitende Wasser in möglichst kleine Tropfen zu zer
stäuben ist, um auf diese Weise ein fein verteiltes Luft-Wasser-Gemisch zu erzeu
gen. Das durch den Strömungskanal 2 hindurchtretende Luft-Wasser-Gemisch führt
zu einem erheblichen Druckanstieg in der Hochdruckkammer 5, die einen Auslaß
kanal 7 vorsieht, durch den die isotherm vorverdichtete Luft gezielt abgeführt wird
und beispielsweise unmittelbar der Brennkammer, die einer Gasturbine vorgeschal
tet ist, zur Verfügung gestellt werden kann.
In Fig. 2 ist eine vorteilhafte Ausführungsform zur isothermen Kompression eines
Luft-Wasser-Gemisches dargestellt, das die potentielle Energie eines hochgelege
nen Wasserreservoirs 1 nutzt. Die in Fig. 2 dargestellte Querschnittsdarstellung zeigt
eine Wasserzerstäubungseinrichtung 8, die das Wasser des oberen Wasserreser
voirs 1 in feinste Wassertröpfchen unter Beimengung von Luft zerstäubt. Das in dem
Einlaßbereich des Strömungskanals 2 erzeugte Luft-Wasser-Gemisch unterliegt
dem Gravitationsfeld und fällt zunächst im freien Fall senkrecht im Strömungskanal 2
nach unten. Der Strömungskanal 2 verjüngt sich mit zunehmender Falltiefe in der
Weise, daß die relative Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Tropfenwolke und Luft
genügend klein und etwa konstant bleibt. Die Auslaßöffnung des Strömungskanals
2 ist mit einer Hochdruckkammer 5 verbunden, in der das Wasser von der verdichte
ten Luft getrennt wird. Die verdichtete Luft wird aus der Hochdruckkammer 5 über
einen Auslaßkanal 7 abgeführt und kann an eine Hochdruck-Verdichterstufe einer
Gasturbine zugeführt werden. Das sich in der Hochdruckkammer 5 ansammelnde
Wasser wird über einen unteren Auslaßkanal 9 aus der Hochdruckkammer 5 aus
geschleust, wobei eine Wasserkraftturbine 10, vorzugsweise eine Pelton-Turbine,
die im unteren Auslaßkanal 9 vorgesehen ist, angetrieben wird.
Je nach Leistungsdichte der mit der isotherm vorkomprimierten Luft versorgbaren
Gasturbine sind die Fallstrecken sowie die Innenkontur des Strömungskanals 2 ge
eignet zu dimensionieren. Bei den derzeit bekannten, leistungsstarken Gasturbinen
sind typische Falltiefen des Strömungskanals zwischen 30 und 100 m vorzusehen.
Bei Anlagen ohne nachgeschaltetem Adiabatverdichter werden größere Fallhöhen
vorgesehen. Bei der Luft-Wasser-Gemischbildung sind für einen effizienten Betrieb
etwa 0,1 bis 0,5 m3 Wasser pro kg Luft in kleinste Wassertröpfchen zu zerstäuben.
Je mehr Wasser zerstäubt wird, um so niedriger kann die Fallstrecke innerhalb des
Strömungskanals ausgebildet sein. Typische Werte für den Durchmesser des oberen
Einlaßbereiches des Strömungskanals betragen in Abhängigkeit der Gasturbine et
wa 2 bis 7 m. Der untere Durchmesser im Auslaßbereich des Strömungskanals hin
gegen beträgt typischerweise 0,7 bis 2 m.
Eine weitere typische Ausführungsform zur isothermen Kompression ist in Fig. 3
dargestellt. Das durch den trichterförmig ausgebildeten Strömungskanal 2 hindurch
fallende Luft-Wasser-Gemisch, das mit Hilfe der Wasserzerstäubungseinrichtung 8
erzeugbar ist, gelangt in isothermisch komprimierter Form in die Hochdruckkammer
5, in der sich die Luft vom Wasser abscheidet. Über einen entsprechenden Auslaß
kanal 7 wird die komprimierte Luft nach außen abgeführt. Die durch die Hochdruck
kammer 5 durchfließenden Wassermengen werden in einem anschließenden, nach
oben ansteigenden Kanal 11 in ein oberes Auffangbecken 6 geführt. Auf diese Wei
se wird die kinetische Energie des Wassers wenigstens teilweise in potentielle
Energie zurückgewandelt. In dem oberen Auffangbecken 6 ist eine Rückführpumpe
12 vorgesehen, mittels der das in dem Auffangbecken 6 befindliche Wasser in das
obere Wasserreservoir 1 zurückgeführt werden kann. Mit Hilfe dieser Anordnung ist
es möglich, auch in orographisch ungünstigen Orten die thermische Kompression
durchzuführen, indem lediglich der Strömungskanal 2 in den Boden eingebracht
werden muß.
Die auf die vorstehend beschriebene Weise isotherm komprimierte Luft kann in un
terschiedlicher Weise einer Strömungsmaschine zur Verfügung gestellt werden.
Aus Fig. 4 sind unterschiedliche Ausführungsformen zum Betrieb einer Strömungs
maschine für den Energiegewinn dargestellt.
In Fig. 4a wird die isotherm vorkomprimierte Luft aus dem isothermen Kompressor
13 direkt der Brennkammer 14 einer Gasturbine 15 zugeführt. Zur Erhöhung des
Wirkungsgrades ist ein Rekuperator 16 vorgesehen, der die Abwärme der Abgase
17 der Gasturbine 15 der isotherm vorverdichteten Luft zur Verfügung stellt. Zur
Gewinnung elektrischer Energie ist ein Generator 18 vorgesehen, der mit der
Gasturbine 15 über eine Welle verbunden ist.
In Fig. 4b ist der isothermische Kompressor 13 mit einer Hochdruck-Verdichterstufe
19 verbunden, die die isotherm vorkomprimierte Luft auf einen höheren Verdich
tungsgrad weiter verdichtet. Dem Hochdruck-Vorverdichter 19 ist die Brennkammer
14, die Turbine 15 sowie der an sich bekannte Generator 19 nachgeschaltet.
Als weitere Variante zeigt Fig. 4c einen isothermischen Kompressor 13, der mit ei
nem Hochdruck-Vorverdichter 19 verbunden ist, dessen hochverdichtete Zuluft einer
Hochdruckbrennkammer 20 zugeführt wird, die eine Hochdruckturbine 21 antreibt. In
einer zweiten Stufe ist der Hochdruckturbine 21 eine Niederdruckbrennkammer 22
nachgeschaltet, deren Heißgase in eine Niederdruckturbine 23 eingeleitet werden.
Die gesamte Anordnung treibt über eine Welle einen Generator zur Erzeugung elek
trischer Energie an.
Im Falle der Ausführungsformen 4b und 4c treibt zwar die Gasturbine kinematisch
eine Vorverdichterstufe an, wodurch ein gewisser Teil der Nennleistung der Gastur
bine verlorengeht, doch ist durch die erfindungsgemäße isothermische Vorkompres
sion ein erheblicher Anteil der für die Komprimierung aufzuwendenden Energie zu
gewinnen.
1
Oberes Wasserreservoir
2
Strömungskanal
3
,
3
' . . . Wasserpaket
4
,
4
' . . . Luftpaket
5
Hochdruckkammer
6
Auffangbecken
7
Auslaßkanal
8
Wasserzerstäubungseinrichtung
9
Unterer Auslaßkanal
10
Wasserkraftturbine
11
Kanal
12
Rückführpumpe
13
Isothermischer Kompressor
14
Brennkammer
15
Gasturbine
16
Rekuperator/Wärmetauscher
17
Abgase der Gasturbine
18
Generator
19
Hochdruck-Vorverdichter
20
Hochdruck-Brennkammer
21
Hochdruck-Turbine
22
Niederdruck-Brennkammer
23
Niederdruck-Turbine
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Energiegewinnung mittels einer Strömungsmaschine, zu de
ren Antrieb eine Verdichteranordnung zur Verdichtung eines komprimierbaren
Mediums, vorzugsweise Luft, vorgesehen ist, das über ein Zuleitungssystem
der Strömungsmaschine direkt oder nach Zwischenschaltung einer Brenn
kammer, in der das komprimierte Medium unter Zusatz von Brennstoff ent
zündbar ist, zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichteranord
nung wenigstens eine Verdichterstufe vorsieht, in der das Medium isotherm
komprimierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verdichter
stufe einen Strömungskanal (2) aufweist, mit einem Einlaß- und einem Aus
trittsbereich, wobei der Durchmesser des Einlaßbereiches größer als der
des Austrittsbereiches ist, daß der Austrittsbereich mit einer Kammer (5) ver
bunden ist, die wenigstens zwei Auslaßkanäle (7, 9) vorsieht, einen oberen
und einen unteren Auslaßkanal.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wasser-
Zerstäubungseinrichtung (8) im Einlaßbereich vorgesehen ist, die die zu kom
primierende Luft mit zerstäubten Wassertropfen vermischt, so daß ein Was
ser-Luft-Gemisch entsteht, das durch den Strömungskanal (2) leitbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasser-
Zerstäubungseinrichtung wenigstens eine Einspritzdüse aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strömungskanal (2) einen ersten Bereich mit in etwa gleichbleibenden
Durchmesser aufweist, der sich in einem zweiten Bereich hin zur Austrittsöff
nung derart verjüngt, daß die relative Geschwindigkeitsdifferenz zwischen
den zerstäubten Wassertropfen und der Luft annähernd konstant bleibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Wasser-Luft-Gemisch in die Kammer eintritt, in der sich das Wasser von
der komprimierten Luft trennt, die durch den oberen Auslaßkanal der Strö
mungsmaschine zuführbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
im unteren Auslaßkanal eine Wasserkraftmaschine zur Energiegewinnung
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der untere Auslaßkanal derart nach oben geführt ist, daß die Druckenergie
des Wassers in potentielle Energie umwandelbar ist und ein oberes Sammel
becken mit Wasser füllt.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strömungskanal (2) ein Gefälle aufweist, durch den das Wasser-Luft-
Gemisch vermittels Gravitation fällt.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
am Einlaßbereich des Strömungskanals eine antreibbare Rotationseinheit
vorgesehen ist, durch die das komprimierbare Medium beschleunigbar und
durch den Strömungskanal leitbar ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
am Einlaßbereich des Strömungskanal ein Hochdruckflüssigkeitsstrahl vor
gesehen ist, dessen Austrittsstrahl mit Luft vermischbar ist, so daß ein Was
ser-Luft-Gemisch entsteht, das in den Strömungskanal einleitbar ist.
12. Verwendung der Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß an orographisch geeigneten Stellen, an denen die poten
tielle Energie eines hoch gelegenen Wasservorkommens mit einer Gefäll
strecke genutzt werden kann, entlang der Strömungskanal verläuft.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Strömungsmaschine eine Gasturbine ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die isotherm
verdichtete Luft einem hochverdichtenden Vorverdichter zuführbar ist, der mit
einer Brennkammer verbunden ist, aus der die in der Brennkammer entste
henden Heißgase der Gasturbine zuführbar sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die isotherm
verdichtete Luft direkt in die Brennkammer einleitbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die isotherm
verdichtete Luft vor Eintritt in die Brennkammer thermisch an einen Wärme
tauscher, der von der Abwärme der Abgase der Gasturbine thermisch ge
speist wird, gekoppelt ist.
Priority Applications (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19736901A DE19736901A1 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Vorrichtung zur Energiegewinnung mittels einer Strömungsmaschine |
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