DE19736897A1 - Verfahren zur Kalibrierung eines vektoriellen Netzwerkanalysators - Google Patents
Verfahren zur Kalibrierung eines vektoriellen NetzwerkanalysatorsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kalibrieren eines
zwei Meßtore und vier Meßstellen aufweisenden vektoriellen
Netzwerkanalysators laut Oberbegriff des Anspruchs 1.
Ein Verfahren dieser Art ist als sogenanntes
15-Term-Verfahren bekannt (DE-OS 43 32 273 bzw. Europäische Patentan
meldung EP 0 706 059). Dieses bekannte Kalibrierverfahren ist
allgemein gültig und berücksichtigt die Verkopplung der vier
Meßstellen des Netzwerkanalysators, es setzt keine Einschrän
kungen an die Eigenschaften der Verbindung zwischen den bei
den Meßtoren und - während der Objektmessung - mit dem Meßob
jekt bzw. - während des Kalibrierens - mit den jeweils ange
schalteten Kalibrierstandards voraus. Es ist also für
beliebige Verbindungen zwischen den Meßtoren und dem
Meßobjekt bzw. den Kalibrierstandards gültig.
Es ist auch schon bekannt, hierbei eine sogenannte Selbstka
librierung vorzunehmen. Dabei können mehrere Parameter der
Kalibrierstandards unbekannt sein. Ihre Berechnung erfolgt
durch die Selbstkalibriergleichungen lediglich aus den
Meßwerten der Kalibriermessungen, bevor der eigentliche
Kalibriervorgang durchgeführt wird, so daß für diesen
vollständig bekannte Kalibrierstandards zur Verfügung stehen.
So ist es möglich, bis zu fünf unbekannte Parameter der
insgesamt 5×4=20 Parameter der Kalibrierstandards durch ein
Selbstkalibrierverfahren zu berechnen.
Obwohl mit diesem bekannten Verfahren die Fehlerkorrekturwer
te in geschlossener Form berechnet werden können besitzt es
den Nachteil, daß noch fünf Kalibriermessungen an fünf
Standards nacheinander durchgeführt werden müssen.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Kalibrierverfahren dieser
Art so weiterzubilden und zu verbessern, daß weniger Kali
brierstandards nötig sind.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren laut Oberbe
griff des Hauptanspruches für den Spezialfall, daß die Ver
bindung zwischen den Meßtoren des Netzwerkanalysators und dem
Meßobjekt bzw. den Kalibrierstandards als reziprokes Viertor
netzwerk darstellbar ist, mit nur vier Kalibrierstandards ge
mäß kennzeichnendem Teil des Hauptanspruches gelöst. Vorteil
hafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich nicht nur
eine Reduktion der Anzahl der benötigten Kalibrierstandards,
hierdurch wird vor allem auch eine genauere Fehlerkorrektur
möglich, da mit jeder zusätzlichen Kalibriermessung die Ge
fahr von Kontaktierungsfehlern besteht, die nicht im Fehler
modell enthalten sind. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist also das Fehlermodell auch genauer zu bestimmen. Für das
erfindungsgemäße Verfahren ist noch Voraussetzung, daß die
Verbindung zwischen den Meßtoren und dem Meßobjekt bzw. den
Kalibrierstandards einmodig ist, auf diesen Leitungen also
nur ein einziger Wellentyp ausbreitungsfähig ist, da nur in
diesem Fall die Verbindung durch ein Viertor beschrieben wer
den kann.
Eine vorteilhafte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Ver
fahrens ergibt sich, wenn nach Anspruch 2 eine Vorabkalibrie
rung des Netzwerkanalysators nach einem der bekannten Kali
brierverfahren durchgeführt wird. Auf diese Weise können die
Fehlermatrizen des Netzwerkanalysators bestimmt werden, so
daß beim anschließenden Ausführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens das reziproke Viertornetzwerk der Meßverbindung
vollständig, d. h. mit seiner physikalischen Beschreibung
bestimmt werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich besonders für
On-Wafer Messungen, bei denen unmittelbar auf dem Wafer von
Halbleiterschaltungen mittels eines Wafer-Probers entspre
chende Messungen durchgeführt werden, da bei einem Wafer-
Prober die elektrische Verbindung zwischen den Meßtoren des
Netzwerkanalysators und den Meßsystemen als reziprokes
Viertornetzwerk dargestellt werden kann. Die geringe Anzahl
an Standards ist dabei auch aus Platz- und Kostengründen von
Vorteil. In Verbindung mit dem Verfahren nach Anspruch 2 ist
es dabei auch möglich, die Eigenschaften des Wafer-Probers,
also seine komplexen Streumparameter, vollständig zu bestim
men. Wenn diese einmal bestimmt sind, genügt anschließend ei
ne übliche 7-Term bzw. 10-Term-Kalibrierung des Netzwerkana
lysators, da die Meßobjekte nun durch ein "Deembedding" der
Wafer-Prober-Daten von den Einflüssen desselben befreit wer
den können.
Die zur Zeit verfügbaren Selbstkalibrierverfahren für das 15-
Term Fehlermodell weisen den recht gravierenden Nachteil auf,
daß sie die Verwendung eines Standards voraussetzen, der in
der gewählten Darstellung (Wellengrößen, Strom/Spannung) die
Null-Matrix representiert. Für die Darstellung in Wellengrö
ßen (Streuparameter) ist dies der ideale, an beiden Meßtoren
angebrachte Doppel-M Standard, in Y-Parametern der ideale
Doppel-Leerlauf. Ihre Null-Matrix erlaubt erst die Aufstel
lung der Selbstkalibriergleichungen zur Berechnung der unbe
kannten Parameter. In Streuparametern sind somit Selbstkali
brierverfahren, die als absoluten Impedanzstandard lediglich
eine Leitung mit der Systemimpedanz z₀ benötigen
(L-Standard), beim bekannten Verfahren nicht möglich. Gerade
diese haben jedoch beim 7-Term Fehlermodell als TLR- oder
LLR-Verfahren große Bedeutung erlangt. Des weiteren führen
Abweichungen der als ideal anzunehmenden Standards
unweigerlich zu Fehlern der in der Selbstkalibrierung
berechneten Parameter, selbst dann, wenn diese Abweichungen
durch eine Vermessung der Standards bekannt sind.
Schließlich erlauben die bislang bekannten Selbstkalibrier
verfahren für das 15-Term Fehlermodell nur in begrenztem
Umfang unsymmetrische Reflexionsstandards. Auch hier fehlt
damit bisher die Möglichkeit, durch Vorabmessungen der
Standards Abweichungen von einem postulierten Verhalten im
Selbstkalibrierprozeß Rechnung zu tragen.
Die erfindungsgemäßen Selbstkalibrierverfahren nach den
Ansprüchen 5 bis 18 weisen diese Einschränkungen nicht auf.
Die neuen Selbstkalibriergleichungen gestatten bei vier
Kalibrierstandards die Bestimmung von maximal zwei unbe
kannten Parametern der Kalibrierstandards, ohne Einschrän
kungen an die übrigen, bekannten Parameter.
Ein weiterer Vorteil dieser erfindungsgemäßen Selbstkali
brierverfahren besteht darin, daß die als bekannt vorausge
setzten Parameter der Kalibrierstandards nicht durch postu
lierte Werte in die Selbstkalibrierung einzugehen brauchen,
sondern daß hierfür auch Meßwerte benutzt werden können. Hat
man die Möglichkeit, die bekannten Standards vorab präzise zu
vermessen, so kann durch das Einbringen dieser Meßwerte eine
wesentliche Erhöhung der Genauigkeit bei der Bestimmung der
unbekannten Parameter erreicht werden.
Auch die bekannten 15-Term Selbstkalibrierverfahren können
mit der erfindungsgemäßen Selbstkalibrierung mit den
bekannten Ergebnissen durchgeführt werden. Dazu nutzt man
zunächst vier der fünf Kalibriermessungen zur Bestimmung der
ersten beiden Selbstkalibriergleichungen und ersetzt dann
jeweils einen der Standards durch den fünften, so daß
insgesamt sechs Gleichungen zur Berechnung der fünf
Unbekannten zur Verfügung stehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand mathematischer
Herleitungen und schematischer Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt das Prinzipschaltbild eines üblichen vektoriel
len Netzwerkanalysators VNA, bei dem über einen Umschalter
zwei getrennte Meßzweige mit jeweils zwei Meßstellen m1, m2
bzw. m3, m4 aus einem Hochfrequenzgenerator gespeist sind,
der in einem vorgegebenen Frequenzbereich, beispielsweise im
GHz-Bereich durchstimmbar ist. Die insgesamt vier Meßstellen
m1 bis m4 sind als Meßbrücken oder Richtkoppler ausgebildet.
Über zugeordnete Signaldetektoren werden Spannungsmessungen
nach Betrag und Phase durchgeführt. Die beiden Meßzweige füh
ren zu zwei Meßtoren 1 und 2. Die den beiden Meßzweigen imma
nenten Fehlerzweitore A und B, wie sie in der nachfolgenden
mathematischen Ableitung benutzt werden, sind zwischen diesen
Meßtoren 1, 2 und den Meßstellen schematisch angedeutet. Die
Meßtore 1, 2 sind über eine elektrische Verbindung, die als
Viertornetzwerk 3 darstellbar ist, während einer
Objektmessung mit einem Meßobjekt DUT bzw. während des Kali
briervorganges mit Kalibrierstandards 4 verbunden. In der
Tabelle nach Fig. 2 sind verschiedene übliche Kalibrierstan
dards 6 bis 11 mit ihren zugehörigen Streumatrizen darge
stellt. Fig. 3 bis 5 zeigen weitere gemäß der Erfindung
einsetzbare Kalibrierstandards 12 bis 23.
Das die Verbindung zwischen Netzwerkanalysator und Meßobjekt
bzw. Kalibrierstandards darstellende Netzwerk 3 kann nach dem
15-Term Modell als Fehlernetzwerk c dargestellt werden. Die
Wellen a1, a2, b1, b2 am Meßobjekt DUT ergeben sich dann wie
folgt aus den gemessenen Werten mi (i=1 bis 4) der vier
Meßstellen:
Daraus ergibt sich die Vektorgleichung
die zur Beschreibung der Messung beider Schalterzustände zur
Matrixgleichung erweitert wird.
Einfach gestrichene Größen bedeuten dabei die Meßwerte, die
sich in Schalterstellung I ergeben, doppelt gestrichene
Größen entsprechen den Meßwerten in Schalterstellung II.
Durch Einführen der Meßwertmatrix
ist das Fehlermodell als
[GSS][MS]+[ESS]=[S]([FSS][MS]+[HSS]) (2)
kompakt darstellbar. Dabei deutet das tiefgestellte "SS" an,
daß das Meßobjekt in S-Parametern dargestellt ist und die
Meßwertmatrix ebenfalls S-Parametercharakter hat. Wählt man
nämlich in Gleichung (1) eine andere Anordnung der Meßobjekt
wellen und der Meßwerte, so können Meßobjekt- und Meßwertma
trix jeweils wahlweise in S- oder T-Parametern (Transmis
sionsparameter) geschrieben werden. Das Fehlermodell behält
dabei seine durch Gleichung (2) beschriebene Struktur und
auch die Fehlerterme bleiben vom Wert her gleich, sie stehen
je nach gewählter Darstellung lediglich an anderen Stellen
der 4×4-Fehlermatrix.
Selbst wenn in Gleichung (1) das Meßobjekt durch seine Tor
ströme und Torspannungen gemäß seiner Kettenmatrix beschrie
ben wird, ergibt sich formal ein zu Gleichung (2) identisches
Fehlermodell.
Stellt man die Fehlermatrix hingegen in Streuparametern auf
so bekommt das Fehlermodell eine gänzlich andere Struktur
[X]= {[S]-1-[W]}[Y]-1{[MS]-[Z]} (3)
und wird insbesondere nichtlinear in den Fehlertermen.
Das in den Fehlertermen lineare Fehlermodell nach Gleichung
(2) führt für jede Kalibriermessung eines Standards SK mit
seiner Meßwertmatrix MK zu vier Gleichungen in den 16
Fehlertermen ESS11. . .ESS22, FSS11. . . FSS22, GSS11. GSS22 und HSS11. . .HSS22.
Dieses homogene Gleichungssystem wird durch Festlegen eines
Fehlertermes zu einem inhomogenen Gleichungssystem umgeformt,
zu dessen Lösung 15 linear unabhängige Gleichungen benötigt
werden.
Verfolgt man den Rang des inhomogenen Gleichungssystems in
Abhängigkeit der Anzahl der Standards, so stellt man fest,
daß mit vier Standards erst ein Rang von 14 erreicht wird.
Ist das Fehlerviertor allgemeiner Art, so werden daher fünf
Standards für seine Berechnung benötigt.
Hat man allerdings weitere Informationen über das Fehlervier
tor, so kann man diese benutzen, um den Kalibrierprozeß schon
mit vier Kalibriermessungen durchzuführen. Insbesondere hat
ein reziprokes Viertor mit den Wellendefinitionen von Fig. 1
in Streuparametern die Darstellung
und besteht, da [cs] diagonalsymmetrisch ist, aus nur 10
verschiedenen Elementen.
Gleichung (4) läßt sich in die Form einer Transmissions
matrix überführen. Dazu bildet man zunächst
löst die zweite Gleichung nach b₁ und b₂ auf und setzt das
Ergebnis in die erste Gleichung ein, was den Zusammenhang
liefert. Der Vergleich mit Gleichung (1) zeigt, daß die
Quadranten [w], [x], [y] und [z] von gleicher Struktur wie
die Quadranten [GSS], [ESS], [FSS] und [HSS] sind. D.h. das
Fehlermodell (2) kann auch in [w], [x], [y] und [z]
geschrieben werden.
Stellt man die Abhängigkeit der Matrizen [w], [x], [y] und
[z] von den 10 Fehlertermen der reziproken S-Matrix des
Fehlerviertores explizit dar, so ergibt sich:
Man erkennt, daß die 10 verschiedenen Fehlerterme der rezi
proken 4×4 Streumatrix durch nichtlineare Operationen in 16
verschiedene Terme der [w], [x], [y] und [z] -Matrizen über
führt werden. Die Reziprozität der Matrix findet sich jetzt
in Abhängigkeiten zwischen den Fehlertermen wieder, die
allerdings ebenfalls nichtlinearer Natur sind.
Die Berechnung determinantenförmiger Produkte liefert solche
Abhängigkeiten. Von den insgesamt acht Beziehungen seien zwei
genannt
deren Addition die weiteren wichtigen Zusammenhänge
z₁₁w₁₁-y₁₁x₁₁+(z₁₂w₁₂-y₁₂x₁₂) = 1 (6c)
z₂₂w₂₂-y₂₂x₂₂+(z₂₁w₂₁-y₂₁x₂₁) = 1 (6d)
liefern.
Zur Bestimmung der Elemente der Fehlermatrix [CSS] geht man
von der Matrixgleichung (2) aus, die jetzt allerdings in den
Termen [w], [x], [y] und [z] notiert werden soll.
[w][MS]+[x] = [S]{[y][M]+[z]} (7)
Führt man die Matrizenoperationen auf beiden Seiten aus, so
läßt sich (7) als lineares, homogenes Gleichungssystem in den
Fehlerparametern (w₁₁ . . . z₂₂) darstellen:
Nach Festlegung eines Fehlertermes lassen sich mittels
Gauss-Jordan Eliminierung oder der Methode der kleinsten Quadrate
14 Unbekannte als Funktion der verbleibenden Unbekannten
darstellen. Wählt man z. B. w₁₁ = 1 und w₁₂ als letzte zu
bestimmende Unbekannte, so kann das Gleichungssystem
geschrieben werden als:
Dabei ist = (w₂₁,w₂₂,x₁₁,x₁₂,x₂₁,x₂₂,y₁₁,y₁₂,y₂₁,y₂₂,z₁₁,z₁₂,z₂₁,z₂₂)T und
und ergeben sich aus der Gauss-Jordan-Umformung.
Mit Gleichung (8) läßt sich jeder Fehlerterm durch w₁₂
ausdrücken, so daß die Reziprozitätsbedingungen (6) zu
quadratischen Gleichungen in w₁₂ führen.
Mit einer dieser quadratischen Gleichungen gelingt die
Bestimmung von w₁₂ bis auf die Festlegung der richtigen
Wurzel. Zur eindeutigen Bestimmung von w₁₂ ist daher noch
Vorabinformation über das Fehlernetzwerk nötig.
Mit dem bis hierher beschriebenen Verfahren ist das Fehler
viertor [CSS] bis auf einen konstanten Faktor bestimmt. Für
die Verwendung von [CSS] zur Korrekturrechnung gemäß Glei
chung (2) ist eine genauere Bestimmung von [CSS] auch nicht
nötig.
Eine vollständige (absolute) Bestimmung von [CSS] ist aller
dings mit Hilfe der Reziprozitätsbedingungen (6c) oder (6d)
möglich.
Nachdem durch Wahl eines Fehlertermes zu 1 zunächst ein
Parametersatz [], [], [] , und [] erzeugt wurde, setzt man
diese Werte in Gleichung (6c) ein und erhält
₁₁₁₁-₁₁₁₁+(₁₂₁₂-₁₂₁₂) = α
Um Gleichung (6c) zu erfüllen sind demnach [], [], [], und
[] durch die Wurzel von α zu dividieren:
Zur Wurzelentscheidung bei der Division in Gleichung (9), muß
zumindest von einem Term der Fehlermatrix vorab das Vorzei
chen bekannt sein.
Bis hierhin wurde angenommen, daß der in Fig. 1 gezeigte VNA
in den Meßportebenen kalibriert ist und die dort anfallenden
Meßwerte ki exakt bestimmt werden.
Es soll nun gezeigt werden, daß eine vollständige Kalibrie
rung (ohne Kenntnis der dem VNA immanenten Fehlerzweitore [A]
und [B] möglich ist und nur einen weiteren Fehlerterm in die
Rechnung einbringt.
Dazu werden [A] und [B] zunächst in die Kettenschaltung ihrer
reziproken und ihrer nicht reziproken Anteile gemäß
[A]=[Anr][Ar] und [B]=[Bnr][Br]
zerlegt. Dies ist mit den Reziprozitätsfaktoren
durch
unmittelbar möglich. Die reziproken Zweitore [Ar] und [Br]
werden nun mit dem reziproken Viertor [cs] zu dem ebenfalls
reziproken Viertor [cr] mit seinen Quadranten [Wr], [Xr], [Yr]
und [Zr] zusammengefaßt.
Bringt man auf gleiche Weise die Diagonalmatrizen [Anr] und
[Bnr] in [cr] ein, so ergibt sich eine nunmehr nichtreziproke
Streumatrix [cnr], für die sich die Abhängigkeit
von den Elementen der reziproken Viertormatrix [cr] und den
Reziprozitätsfaktoren kA und kB finden läßt.
Beachtet man noch, daß bei dem in S-Parametern formulierten
Fehlermodell nach Gleichung (3) [Xnr] mit einer Konstanten
multipliziert werden darf, wenn man gleichzeitig [Ynr] durch
dieselbe Konstante dividiert, so läßt sich Gleichung (10) wie
folgt weiter vereinfachen. Man dividiert [Xnr] durch kA und
multipliziert [Ynr] mit kA. Definiert man dann noch den
Gesamtreziprozitätsfaktor k als
so treten in der [cnr]-Fehlermatrix nur 11 Terme (inklusive k)
auf:
Um das Kalibrierproblem nun auch für die zu dieser
Streumatrix gehörende [CSS] -Matrix zu lösen, rechnet man die
[cnr]-Matrix, wie oben beschriebenen wieder in die [CSS]-
Matrix um und bildet die determinantenförmigen Terme der
Gleichungen (6). Das ergibt:
Mit den für ein reziprokes Fehlerviertor ermittelten
Beziehungen (6) folgen daraus die Bedingungen
Mit der Kenntnis von k ist diese Beziehung zur Berechnung des
15. Fehlerterms über eine quadratische Gleichung verwendbar.
Nun ist k² aber unmittelbar aus den Meßwerten einer der Kali
briermessungen bestimmbar, wenn ein reziproker Standard
gemessen wird. Dazu zerlegt man die Quadranten der teilweise
nicht reziproken Fehlermatrix [cnr] in ihrer reziproken und
nichtreziproken Anteile:
Setzt man diese Ausdrücke in das Fehlermodell nach Gleichung
(3) ein, so ergibt sich:
Verwendet man zur Kalibrierung einen reziproken Standard, so
stellt die linke Seite eine ebenfalls reziproke Matrix dar
und k berechnet sich aus den Meßwerten dieser
Kalibriermessung zu:
Die einstufige Kalibrierung des die nichtreziproken
Fehlerzweitore [A] und [B] beinhaltenden Fehlerviertores
[CSS] läuft nach dem selben Schema wie die oben beschriebene
zweistufige Kalibrierung ab:
- - Der Reziprozitätsfaktor k² errechnet sich aus den Meßwerten eines reziproken Kalibrierstandards gemäß Gleichung (13).
- - Ein Fehlerterm wird zu 1 gewählt.
- - 14 Fehlerterme werden durch das Gauss-Jordan-Verfahren durch den 15.Term dargestellt.
- - Mit bekanntem k² liefert z. B. Gleichung (11a) die notwendige Beziehung, die wieder zu einer quadratischen Gleichung in dem letzten zu bestimmenden Fehlerterm führt.
Tatsächlich erweist sich das eingangs beschriebene zweistu
fige Verfahren, mit seiner vollständig reziproken Fehler
matrix, nunmehr physikalisch folgerichtig als Spezialfall der
oben beschriebenen einstufigen Kalibrierung mit k = 1.
Ausgehend von dem bekannten 15-Term Fehlermodell der verkop
pelten Reflektometer und dessen mathematischer Formulierung
(2) ergeben vier Kalibriermessungen vier Gleichungen diesen
Typs, die als
[G][Mi]+[E]=[Si]([F][Mi]+[H]) (i = 1. . .4)
geschrieben werden sollen.
Zur Bestimmung von unbekannten Parametern der Kalibrier
standards wird ein von den noch unbekannten Fehlerkoef
fizienten E. . .H unabhängiger Zusammenhang zwischen Si und Mi
gesucht.
Subtraktion der Gleichung j von i (i ≠ j) liefert:
G(Mi-Mj) = SiFMi+SiH-SjFMj-S)H+(SjFMi-SjFMi)
= SjF(Mi-Mj)+(Si-Sj)(H+FMi)
Dabei wurde durch die rechtsseitige Addition von
0=SjFMi-SjFMi für eine günstige Möglichkeit der Zusammen
fassung von Termen gesorgt.
Eine weitere solche Gleichung ergibt sich analog aus der
Kombination der Messungen j und k (i ≠ j ≠ k). Beide Glei
chungen haben eine gemeinsame linke Seite
G-SjF=(Si-Sj)(H+FMi)(Mi-Mj)-1
G-SjF=(Sj-Sk)(H+FMk)(Mi-Mk)-1,
G-SjF=(Sj-Sk)(H+FMk)(Mi-Mk)-1,
so daß sie zu
(Si-Sj)(H+FMi)(Mi-Mj)-1 = (Sj-Sk)(H+FMk)(Mj-Mk)-1,
kombiniert werden können, was mit den Abkürzungen:
ΔSm,n = Sm-Sn m,n=1. . .4
ΔMm,n = Mm-Mn m,n=1. . .4
ΔMm,n = Mm-Mn m,n=1. . .4
als
kompakt geschrieben werden kann.
Gleichung (14) wird nach (H+FMi) aufgelöst
und durch Hinzunahme der vierten Kalibriermessung (mit 1
bezeichnet) mit einer weiteren, zu (14) ähnlichen Gleichungen
kombiniert. Diese wird durch Ersetzen des Standards j durch
den Standard 1 so erzeugt, daß der Term (H+FMi) unverändert
bleibt:
Gleichsetzen von (14) und (15) liefert die gesuchte Ahnlich
keitstransformation
deren Spur- und Determinanteninvarianz die von den Fehler
termen unabhängigen Beziehungen
abgibt, mit denen zwei Gleichungen zur Verfügung stehen, die
die S-Parameter der Kalibrierzweitore mit den Meßwerten der
Kalibriermessungen verbinden.
Es ist wichtig festzustellen, daß die Ähnlichkeitstransfor
mation (16) schon mit vier verschiedenen Kalibrierstandards
arbeitet und so die Bestimmung von zwei unbekannten Parame
tern der Kalibrierzweitore gestattet. Nimmt man einen fünften
Standard Sm mit seinen Meßwerten Mm hinzu, so ergeben sich
zwei weitere unabhängige Ähnlichkeitstransformationen z. B.
als
(i durch in ersetzt) und
(j durch m ersetzt).
Bei Verwendung von fünf Standards stehen somit insgesamt
sechs Gleichungen zur Verfügung, die zur Bestimmung der bei
fünf Standards maximal möglichen fünf Unbekannten ausreichen.
Mit (17) stehen erfindungsgemäß zwei Gleichungen zur Verfü
gung, die die Berechnung von zwei beliebigen der insgesamt 16
Parameter der Kalibrierstandards erlauben. Die übrigen 14
Parameter gehen dabei als bekannte Größen in die Rechnung
ein.
Benutzt man zur Kalibrierung die vier Standards
und bringt man diese in (16) ein, so liefert die Ähnlich
keitstransformation die beiden Gleichungen
die nach zwei der Unbekannten l, m₁, m₂, r₁, r₂, q₁, q₂, t₁ und
t₂ aufgelöst werden können.
Für den Fall eines reziproken und symmetrischen N-Standards
(q₁ = q₂ = q, t₁ = t₂ = t) ergibt die Auflösung von (20) und
(21) nach q und t eine quadratische Gleichung für q
zu deren eindeutiger Lösung lediglich das Vorzeichen von q
a-priori bekannt sein muß. Dabei wurden die Abkürzungen
verwendet. t ergibt sich bei bekanntem q aus der linearen
Beziehung
t = a+bq (23)
Läßt man in (20) und (21) den N-Standard durch
q₁ = q₁, q₂ = q₂, t₁ = t₂ = 0
zum Reflexionsstandard entarten und setzt die drei
Reflexionsfaktoren r,g und in zyklisch vertauscht gemäß
m₁ = m, m₂ = r, r₁ = g, r₂ = m, g₁ = r, g₂ = g
in die Standards R, M und N ein, so werden die
Reflexionsfaktoren g und r durch
bestimmt. Wieder wird Vorzeicheninformation zur eindeutigen
Bestimmung von g benötigt.
Benutzt man zur Kalibrierung die vier Standards
und bringt man diese in (16) ein, so liefert die
Ähnlichkeitstransformation die beiden Gleichungen
die nach zwei der Unbekannten r₁, r₂, g₁, g₂, m₁, m₂, q₁, q₂, t₁
und t₂ aufgelöst werden können.
Für den Fall eines reziproken und symmetrischen N-Standards
(q₁ = q₂ = q, t₁ = t₂ = t) ergibt die Auflösung von (26) und
(27) nach q und t:
Lediglich das Vorzeichen von t muß zur eindeutigen Lösung
a-priori bekannt sein. Es wurden die Hilfsgrößen
verwendet.
Für den Fall eines reziproken und symmetrischen N-Standards
(q₁ = q₂ = q, t₁ = t₂ = t) sowie eines idealen Leerlauf
standards (g₁ = g₂ = 1) lassen sich (28) und (29) weiter
vereinfachen und man erhält das NORM-Verfahren mit
Lediglich das Vorzeichen von t muß zur eindeutigen Lösung
a-priori bekannt sein. Es wurden die Hilfsgrößen
verwendet, in die die idealen Leerlaufreflexionsfaktoren
eingehen.
Verwendet man das allgemeine NMRG-Verfahren mit einem
symmetrischen und reziproken N-Standard
q₁ = q₂ = q , t₁ = t₂ = t
und setzt die drei Reflexionsfaktoren r,g und in zyklisch
vertauscht gemäß
m₁ = m, m₂ = r, r₁ = g, r₂ = m, g₁ = r, g₂ = g
in die Standards M,R und G ein, so können die Parameter des
N-Standards wieder mit (30) und (31) berechnet werden.
Wie oben dargelegt, ergibt sich auch bei der Charakterisie
rung des Meßobjektes durch seine Torströme und Torspannungen
ein strukturell zu Gleichung (2) identisches Fehlermodell
[GK][M]+[EK]=[K]([FK][M]+[HK]) (32)
in das das Meßobjekt durch seine Kettenmatrix [K] eingeht.
Mit dieser Struktur ergibt sich die Selbstkalibriergleichung
(16) natürlich völlig identisch, so daß auch in dieser Dar
stellungsart Selbstkalibrierverfahren mit den erfindungs
gemäßen Eigenschaften möglich sind. Die Selbstkalibrierglei
chungen lauten nun
Dabei sind
ΔKj,k=Kj-Kk und ΔMj,k=Mj-Mk
die Differenzen der K-Parameter bzw. der Meßwertmatrizen der
Standards j und k.
Zur Kalibrierung sollen drei Impedanzen in einer Schaltung
nach Fig. 3 verwendet werden, die vier Standards bilden und
deren Darstellung in Kettenmatrizen
lautet.
Einsetzen in (33) liefert die Selbstkalibriergleichungen
die hier zu nur einer nützlichen Gleichung entarten.
Trotzdem nur eine Unbekannte durch die Selbstkalibrierung
bestimmt werden kann ist das Ergebnis bemerkenswert. Die Se
rienimpedanz z tritt in (34) überhaupt nicht in Erscheinung.
Sie wird lediglich zur Erzeugung unterschiedlicher vier
Standards benötigt und beeinflußt das Ergebnis nur insofern,
als numerische Probleme auftreten können, wenn die Standards
aufgrund einer ungeschickten Wahl von z zu ähnlich sind.
Ist die Querimpedanz u₁ bekannt, so liefert (34) unmittelbar
das fehlerkorrigierte Ergebnis von u₂. Lediglich das
Vorzeichen ist aufgrund der Wurzel unbestimmt.
Ein zur PI-Selbstkalibrierung duales Verfahren ergibt sich
durch Anordnen der Impedanzen in einer T-Schaltung. Zur Kali
brierung soll in diesem Fall mit den vier in Fig. 4 gezeig
ten Standards 16 bis 19 und deren Kettenmatrizen
gearbeitet werden, was mit (33) zu den Selbstkalibrier
gleichungen
führt. Auch diese sind abhängig und zeigen zu (34) duales
Verhalten.
Ist die Serienimpedanz z₁ bekannt, so liefert (36) unmittel
bar das fehlerkorrigierte Ergebnis von z₂. Lediglich das
Vorzeichen ist aufgrund der Wurzel unbestimmt.
Haben die oben beschriebenen noch den Nachteil der Vorzei
chenunsicherheit bei der Bestimmung des unbekannten Parame
ters, so erlaubt das folgende Verfahren die unmittelbare
Bestimmung des Meßobjektes ohne Einschränkungen. Zur Kali
brierung sollen die vier Standards 20 bis 23 gemäß Fig. 5
mit ihren Kettenmatrizen
benutzt werden. Die sich ergebenden Selbstkalibrier
gleichungen lauten
die wiederum zu einer nützlichen Gleichung entarten, wodurch
nur eine Unbekannte bestimmt werden kann.
Bei diesem Verfahren liefert die Spurgleichung direkt das
Verhältnis des gesuchten Widerstandes (z. B. z₂) zu der
bekannten Impedanz (z₁).
Hat man mit Si, Sj, Sk und Sl vier Kalibrierstandards mit den
zugehörigen Meßwertmatrizen Mi, Mj, Mk und Ml, so liefert (16)
eine Ähnlichkeitstransformation, deren Spur- und Determinan
tenäquivalenz (17) zwei Gleichungen zur Bestimmung von zwei
Unbekannten liefert.
Nimmt man einen fünften Standard Sm mit Meßwertmatrix Mm
hinzu, so lassen sich zwei weitere, unabhängige
Ähnlichkeitstransformationen erzeugen, indem zunächst Si und
Mi durch Sm und Mm ersetzt werden
wodurch sich zwei weitere Gleichungen
ergeben. Als nächstes ersetzt man in (3.6) Sj und Mj durch Sm
und Mm
wodurch zwei weitere Beziehungen zwischen den Meßwerten und
den Parametern der Standards entstehen.
Mit (17), (40) und (41) stehen somit sechs Gleichungen zur
Verfügung, mit denen sich maximal fünf Streuparameter der
fünf Kalibrierstandards berechnen lassen.
Fünf Unbekannte stellen bei fünf Kalibrierstandards das
Maximum der durch die Selbstkalibrierung berechenbaren
Parameter dar, da die insgesamt 20 zur Verfügung stehenden
Kalibriergleichungen einen Rangabfall von 5 aufweisen. Bei
vier Standards beträgt der Rangabfall gerade 2, weshalb in
diesen Fällen nur zwei Unbekannte berechenbar sind.
Claims (18)
1. Verfahren zur Kalibrierung eines zwei Meßtore (1, 2) und
vier Meßstellen (m₁, m₂, m₃, m₄) aufweisenden vektoriellen
Netzwerkanalysators (VNA),
bei dem anstelle des Meßobjektes (DUT) nacheinander in beliebiger Reihenfolge mehrere Kalibrierstandards (4) mit den beiden Meßtoren (1, 2) verbunden werden und aus den hierbei gewonnenen Meßwerten Fehlerkorrekturdaten bestimmt werden, die bei einer anschließenden Objektmessung zur Systemfehlerkorrektur benutzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
für eine Meßanordnung, bei der die Verbindung zwischen den Meßtoren (1, 2) und dem Meßobjekt (DUT) bzw. den Kalibrier standards (4) als reziprokes Viertornetzwerk (3) darstell bar ist,
nur vier Kalibriermessungen an vier beliebigen, unter schiedlichen Kalibrierstandards durchgeführt werden, wobei mindestens einer der Kalibrierstandards Transmission aufweist und mindestens einer der Kalibrierstandards reziprok ist,
und aus den ermittelten Meßwerten nach dem 15-Term Fehler modell unter Berücksichtigung der Reziprozität des Viertor netzwerkes (3) die Fehlerkorrekturwerte in geschlossener Form berechnet werden (einstufiges 11-Term Verfahren).
bei dem anstelle des Meßobjektes (DUT) nacheinander in beliebiger Reihenfolge mehrere Kalibrierstandards (4) mit den beiden Meßtoren (1, 2) verbunden werden und aus den hierbei gewonnenen Meßwerten Fehlerkorrekturdaten bestimmt werden, die bei einer anschließenden Objektmessung zur Systemfehlerkorrektur benutzt werden, dadurch gekennzeichnet, daß
für eine Meßanordnung, bei der die Verbindung zwischen den Meßtoren (1, 2) und dem Meßobjekt (DUT) bzw. den Kalibrier standards (4) als reziprokes Viertornetzwerk (3) darstell bar ist,
nur vier Kalibriermessungen an vier beliebigen, unter schiedlichen Kalibrierstandards durchgeführt werden, wobei mindestens einer der Kalibrierstandards Transmission aufweist und mindestens einer der Kalibrierstandards reziprok ist,
und aus den ermittelten Meßwerten nach dem 15-Term Fehler modell unter Berücksichtigung der Reziprozität des Viertor netzwerkes (3) die Fehlerkorrekturwerte in geschlossener Form berechnet werden (einstufiges 11-Term Verfahren).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Netzwerkanalysator
nach einem bekannten Kalibrierverfahren und erst dann gemäß
dem Verfahren nach Anspruch 1 kalibriert wird und aus den
so ermittelten Fehlerkorrekturdaten die physikalischen
Parameter des Viertornetzwerkes (3) vollständig und in
geschlossener Form berechnet werden (zweistufiges 11-Term
Verfahren).
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 dadurch
gekennzeichnet, daß die Meßtore (1, 2) mit dem
Meßobjekt (DUT) bzw. den Kalibrierstandards (4) über das
als reziprokes Viertornetzwerk (3) darstellbare Meß
spitzen-Meßsystem eines Wafer-Probers verbunden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch
gekennzeichnet, daß von den vier Kalibrier
standards alle 16 Parameter vollständig bekannt sind.
5. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3 dadurch
gekennzeichnet, daß von den durch die vier
Kalibrierstandards gegebenen 16 Parameter maximal zwei
unbekannt sein dürfen und diese durch eine Ähnlichkeits
transformation (Formeln 16, 17) aus den gemessenen Werten
der Kalibrierstandards berechnet werden können.
6. Verfahren nach Anspruch 5 dadurch
gekennzeichnet, daß in zwei weiteren Schritten
jeweils einer der vier Standards durch einen fünften Stan
dard ersetzt wird, die Ähnlichkeitstransformation (Formel
16) dreimal angewendet wird und mit den dadurch zur Verfü
gung stehenden sechs Gleichungen (Formel 17, 40 und 41)
maximal fünf unbekannte Parameter der fünf Standards
berechnet werden können.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung eine Leitung der Systemimpedanz Z₀ (8), zwei Reflexionsstandards (10), die unsymmetrisch sein dürfen und von deren Reflexionsfaktoren maximal drei auch Null sein können, und ein beliebiger Netzwerkstandard (6) verwendet werden,
wobei zwei, der in den Kalibrierstandards vorhandenen 9 Parameter unbekannt sein dürfen.
zur Kalibrierung eine Leitung der Systemimpedanz Z₀ (8), zwei Reflexionsstandards (10), die unsymmetrisch sein dürfen und von deren Reflexionsfaktoren maximal drei auch Null sein können, und ein beliebiger Netzwerkstandard (6) verwendet werden,
wobei zwei, der in den Kalibrierstandards vorhandenen 9 Parameter unbekannt sein dürfen.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung eine Leitung der Systemimpedanz Z₀ (8), zwei Reflexionsstandards (10), die unsymmetrisch sein dürfen und von deren Reflexionsfaktoren maximal drei auch Null sein können, und ein reziproker und symmetrischer Netzwerkstandard (7) verwendet werden,
wobei der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards (7) unbekannt sind (LMRN-Selbstkalibrierverfahren).
zur Kalibrierung eine Leitung der Systemimpedanz Z₀ (8), zwei Reflexionsstandards (10), die unsymmetrisch sein dürfen und von deren Reflexionsfaktoren maximal drei auch Null sein können, und ein reziproker und symmetrischer Netzwerkstandard (7) verwendet werden,
wobei der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards (7) unbekannt sind (LMRN-Selbstkalibrierverfahren).
9. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung eine Leitung der Systemimpedanz Z₀ (8 und drei Reflexionseintore mit den Reflexionsfaktoren in, g und r verwendet werden,
wobei diese Reflexionseintore durch zyklisches Vertauschen zu drei Kalibrierzweitoren (11) mit den Reflexionsfaktoren mq, rm und gr kombiniert werden,
und zwei der drei Reflexionsfaktoren in, g und r unbekannt sein dürfen (Lmrg-Selbstkalibrierverfahren).
zur Kalibrierung eine Leitung der Systemimpedanz Z₀ (8 und drei Reflexionseintore mit den Reflexionsfaktoren in, g und r verwendet werden,
wobei diese Reflexionseintore durch zyklisches Vertauschen zu drei Kalibrierzweitoren (11) mit den Reflexionsfaktoren mq, rm und gr kombiniert werden,
und zwei der drei Reflexionsfaktoren in, g und r unbekannt sein dürfen (Lmrg-Selbstkalibrierverfahren).
10. Verfahren nach Anspruch 7, 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Leitung (8) eine Durchverbindung (T) ist.
11. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung ein beliebige Netzwerkstandard (6) mit Transmission und drei unterschiedliche Reflexionszweitore (10), die auch unsymmetrisch sein dürfen, verwendet werden,
wobei zwei, der in den Kalibrierstandards vorhandenen 10 Parameter unbekannt sein dürfen.
zur Kalibrierung ein beliebige Netzwerkstandard (6) mit Transmission und drei unterschiedliche Reflexionszweitore (10), die auch unsymmetrisch sein dürfen, verwendet werden,
wobei zwei, der in den Kalibrierstandards vorhandenen 10 Parameter unbekannt sein dürfen.
12. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7) und drei unterschiedliche Reflexionszwei tore (10), die auch unsymmetrisch sein dürfen, verwendet werden,
wobei der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards unbekannt sind (NMRG-Selbstkalibrierverfahren).
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7) und drei unterschiedliche Reflexionszwei tore (10), die auch unsymmetrisch sein dürfen, verwendet werden,
wobei der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards unbekannt sind (NMRG-Selbstkalibrierverfahren).
13. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7), ein idealer Leerlaufstandard sowie zwei weitere unterschiedliche Reflexionszweitore (10), die auch unsymmetrisch sein dürfen, verwendet werden,
wobei der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards unbekannt sind (NORM-Selbstkalibrierverfahren).
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7), ein idealer Leerlaufstandard sowie zwei weitere unterschiedliche Reflexionszweitore (10), die auch unsymmetrisch sein dürfen, verwendet werden,
wobei der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards unbekannt sind (NORM-Selbstkalibrierverfahren).
14. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7) und drei Reflexionseintore mit den Reflexionsfaktoren in, g und r verwendet werden,
diese Reflexionseintore durch zyklisches Vertauschen zu drei Kalibrierzweitoren (11) mit den Reflexionsfaktoren mg, rm und gr kombiniert werden,
und der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards unbekannt sind (Nmrg-Selbstkalibrierverfahren).
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7) und drei Reflexionseintore mit den Reflexionsfaktoren in, g und r verwendet werden,
diese Reflexionseintore durch zyklisches Vertauschen zu drei Kalibrierzweitoren (11) mit den Reflexionsfaktoren mg, rm und gr kombiniert werden,
und der Reflexionsfaktor und der Transmissionsfaktor des Netzwerkstandards unbekannt sind (Nmrg-Selbstkalibrierverfahren).
15. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7) und drei Reflexionseintore mit den Reflexionsfaktoren in, g und r verwendet werden,
diese Reflexionseintore durch zyklisches Vertauschen zu drei Kalibrierzweitoren (11) mit den Reflexionsfaktoren mg, rm und gr kombiniert werden,
wobei der Netzwerkstandard (7) bekannt ist und zwei der drei Reflexionsfaktoren in, g und r unbekannt sind (Nmrg-Selbstkalibrierverfahren).
zur Kalibrierung ein reziproker und symmetrischer Netz werkstandard (7) und drei Reflexionseintore mit den Reflexionsfaktoren in, g und r verwendet werden,
diese Reflexionseintore durch zyklisches Vertauschen zu drei Kalibrierzweitoren (11) mit den Reflexionsfaktoren mg, rm und gr kombiniert werden,
wobei der Netzwerkstandard (7) bekannt ist und zwei der drei Reflexionsfaktoren in, g und r unbekannt sind (Nmrg-Selbstkalibrierverfahren).
16. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung zwei Querimpedanzen (12, 13), eine Längs impedanz (14) und die PI-Schaltung (15) dieser drei Impedanzen verwendet wird,
wobei eine der beiden Querimpedanzen unbekannt sein darf und im Rahmen der Selbstkalibrierung berechnet wird.
zur Kalibrierung zwei Querimpedanzen (12, 13), eine Längs impedanz (14) und die PI-Schaltung (15) dieser drei Impedanzen verwendet wird,
wobei eine der beiden Querimpedanzen unbekannt sein darf und im Rahmen der Selbstkalibrierung berechnet wird.
17. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung zwei Längsimpedanzen (16, 17), eine Quer impedanz (18) und die T-Schaltung (19) dieser drei Impedanzen verwendet wird,
wobei eine der beiden Längsimpedanzen unbekannt sein darf und im Rahmen der Selbstkalibrierung berechnet wird.
zur Kalibrierung zwei Längsimpedanzen (16, 17), eine Quer impedanz (18) und die T-Schaltung (19) dieser drei Impedanzen verwendet wird,
wobei eine der beiden Längsimpedanzen unbekannt sein darf und im Rahmen der Selbstkalibrierung berechnet wird.
18. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß
zur Kalibrierung zwei Längsimpedanzen (16, 17), eine Querimpedanz (18) und die T-Schaltung dieser drei Impedanzen verwendet werden,
der 1. Standard aus der L-Schaltung (20) der Querimpedanz u und den Längsimpedanzen besteht und die Querimpedanz am einen Tor des Standards angebracht ist,
der 2. Standard aus der T-Schaltung (21) der drei Impedan zen besteht,
als 3. Standard der 1. Standard mit vertauschten Toren verwendet wird (22)
und als 4. Standard eine der Impedanzen (23) benutzt wird, wobei die Reihenfolge der Kalibrierstandards beliebig ist,
und eine der beiden Längsimpedanzen unbekannt sein darf und im Rahmen der Selbstkalibrierung berechnet wird,
und diese Berechnung auch dann noch möglich ist, wenn auch die Querimpedanz u unbekannt ist.
zur Kalibrierung zwei Längsimpedanzen (16, 17), eine Querimpedanz (18) und die T-Schaltung dieser drei Impedanzen verwendet werden,
der 1. Standard aus der L-Schaltung (20) der Querimpedanz u und den Längsimpedanzen besteht und die Querimpedanz am einen Tor des Standards angebracht ist,
der 2. Standard aus der T-Schaltung (21) der drei Impedan zen besteht,
als 3. Standard der 1. Standard mit vertauschten Toren verwendet wird (22)
und als 4. Standard eine der Impedanzen (23) benutzt wird, wobei die Reihenfolge der Kalibrierstandards beliebig ist,
und eine der beiden Längsimpedanzen unbekannt sein darf und im Rahmen der Selbstkalibrierung berechnet wird,
und diese Berechnung auch dann noch möglich ist, wenn auch die Querimpedanz u unbekannt ist.
Priority Applications (1)
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DE19736897A DE19736897C2 (de) | 1996-09-30 | 1997-08-25 | Verfahren zur Kalibrierung eines vektoriellen Netzwerkanalysators |
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DE19736897A1 true DE19736897A1 (de) | 1998-04-02 |
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ID=7807428
Family Applications (1)
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DE19736897A Expired - Lifetime DE19736897C2 (de) | 1996-09-30 | 1997-08-25 | Verfahren zur Kalibrierung eines vektoriellen Netzwerkanalysators |
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---|---|---|---|---|
DE19849580A1 (de) * | 1998-10-27 | 2000-05-11 | Rohde & Schwarz | Verfahren und Anordnung zum Messen der verfügbaren Wirkleistung und/oder des Quellreflexionsfaktors eines Signalgenerators |
DE19743712C2 (de) * | 1997-10-02 | 2003-10-02 | Rohde & Schwarz | Verfahren zum Kalibrieren eines zwei Meßtore und vier Meßstellen aufweisenden vektoriellen Netzwerkanalysators nach dem 15-Term-Fehlermodell |
DE10314811A1 (de) * | 2002-11-14 | 2004-06-03 | Agilent Technologies, Inc. (n.d.Ges.d.Staates Delaware), Palo Alto | Verfahren und Vorrichtung zum Durchführen einer Mehrfachtor-Durchgangelement-, Reflexionselement-, Leitungselement-Kalibrierung und -messung |
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WO2016096124A1 (de) * | 2014-12-18 | 2016-06-23 | Rosenberger Hochfrequenztechnik Gmbh & Co. Kg | Verfahren zum kalibrieren einer messadaptierung mit zwei differentiellen schnittstellen |
DE10257434B4 (de) * | 2001-12-10 | 2017-07-13 | Murata Mfg. Co., Ltd. | Meßfehler-Korrekturverfahren, Qualitätsprüfverfahren für elektronische Komponenten und Charakteristik-Meßsystem elektronischer Komponenten |
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DE102013201914A1 (de) | 2012-02-20 | 2013-08-22 | Rohde & Schwarz Gmbh & Co. Kg | System und Verfahren zur Kalibrierung eines Netzwerkanalysators und zur Charakterisierung einer Messhalterung |
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- 1997-08-25 DE DE19736897A patent/DE19736897C2/de not_active Expired - Lifetime
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DE10314811B4 (de) * | 2002-11-14 | 2005-08-18 | Agilent Technologies, Inc. (n.d.Ges.d.Staates Delaware), Palo Alto | Verfahren und Vorrichtung zum Kalibrieren eines Netzwerkanalysators |
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