DE19736886A1 - Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers und Dampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens sowie Gas- und Dampfturbinenanlage - Google Patents
Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers und Dampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens sowie Gas- und DampfturbinenanlageInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betreiben
eines eine nach dem Durchlaufprinzip ausgelegte Druckstufe
umfassenden Dampferzeugers mit einem Verdampfer, dem über ei
nen Wasserabscheider ein Überhitzer nachgeschaltet ist. Sie
bezieht sich weiter auf einen Dampferzeuger zur Durchführung
des Verfahrens sowie auf eine Gas- und Dampfturbinenanlage.
In einer nach dem Durchlaufprinzip ausgelegten Druckstufe ei
nes Dampferzeugers führt die Beheizung eines Verdampfers oder
einer Verdampferheizfläche zu einer vollständigen Verdampfung
des Strömungsmediums im Verdampfer in einem Durchgang. Im Ge
gensatz dazu erfolgt bei einer nach dem Umlaufprinzip ausge
legten Druckstufe eines Dampferzeugers lediglich eine teil
weise Verdampfung des im Umlauf geführten Wasser-Dampf-Gemi
sches. Die Druckstufe kann dabei nach dem Naturumlauf- oder
nach dem Zwangsumlaufprinzip ausgebildet sein. In allen Fäl
len wird das Strömungsmedium - üblicherweise Wasser - nach
seiner Verdampfung üblicherweise einem dem Verdampfer nachge
schalteten Überhitzer zugeführt und dort überhitzt.
Eine nach dem Durchlaufprinzip ausgelegte Druckstufe eines
Dampferzeugers unterliegt im Gegensatz zu einer nach dem Na
turumlaufprinzip ausgelegten Druckstufe keiner Druckbegren
zung, so daß Frischdampfdrücke weit über dem kritischen Druck
von Wasser (pkrit = 221 bar) - wo es nur noch einen geringen
Dichteunterschied gibt zwischen flüssigkeitsähnlichem und
dampfähnlichem Medium - möglich sind. Ein hoher Frischdampf
druck begünstigt einen hohen thermischen Wirkungsgrad und so
mit vergleichsweise niedrige CO2-Emissionen eines fossilbe
heizten Kraftwerks.
Im Schwachlastbetrieb oder beim Anfahren wird eine nach dem
Durchlaufprinzip ausgelegte Druckstufe eines Dampferzeugers
üblicherweise mit einem Mindeststrom an Strömungsmedium im
Verdampfer betrieben, um eine sichere Kühlung des Verdampfers
zu gewährleisten. Dieser Mindeststrom wird beim Anfahren oder
im Schwachlastbetrieb im Verdampfer nicht vollständig ver
dampft, so daß bei einer derartigen Betriebsart am Ende des
Verdampfers noch unverdampftes Strömungsmedium vorhanden ist.
Der Überhitzer der nach dem Durchlaufprinzip ausgelegten
Druckstufe ist jedoch üblicherweise nicht für eine Durchströ
mung unverdampften Strömungsmediums ausgelegt.
Um auch beim Anfahren und im Schwachlastbetrieb einen Was
sereintritt in den Überhitzer zu vermeiden, ist der Verdamp
fer daher üblicherweise mit dem Überhitzer über einen Wasser
abscheider verbunden. Der Wasserabscheider bewirkt eine Tren
nung des beim Anfahren oder im Schwachlastbetrieb aus den
Verdampferrohren austretenden Wasser-Dampf-Gemisches in Was
ser und in Dampf. Der Dampf wird dem dem Wasserabscheider
nachgeschalteten Überhitzer zugeführt. Für das im Wasserab
scheider abgeschiedene Wasser ist ebenfalls eine Abführung
erforderlich. Dazu ist üblicherweise eine Rückführung des ab
geschiedenen Wassers in den Verdampfer vorgesehen, wobei zur
Überwindung des im Verdampfer herrschienden Druckverlusts eine
Umwälzpumpe erforderlich ist. Ein derartiges Umwälzsystem zur
Rückführung von im Wasserabscheider abgeschiedenem Wasser in
den Verdampfer ist jedoch insbesondere im Hinblick auf die
verwendeten Komponenten vergleichsweise aufwendig.
Alternativ kann auch eine Abführung des im Wasserabscheider
abgeschiedenen Wassers vorgesehen sein. Bei dieser auch als
Verwerfung bezeichneten Abführung des abgeschiedenen Wassers
geht die in die Vorwärmung des Wassers investierte Wärme ver
loren, so daß der Wirkungsgrad einer derartigen Anlage beim
Anfahren oder im Schwachlastbetrieb nur begrenzt ist. Zudem
ist dabei die Menge des verworfenen Wassers als Speisewasser
zu ersetzen, was mit einem entsprechenden Aufwand, insbeson
dere bei der Wasseraufbereitung, verbunden ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zum Betreiben eines Dampferzeugers der oben genannten Art an
zugeben, bei dem mit besonders geringem baulichen Aufwand ein
besonders hoher Wirkungsgrad des Dampferzeugers auch beim An
fahren oder im Schwachlastbetrieb gewährleistet ist. Weiter
hin soll ein zur Durchführung des Verfahrens besonders geeig
neter Dampferzeuger angegeben werden.
Bezüglich des Verfahrens wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
gelöst, indem das im Wasserabscheider abgeschiedene Wasser
einem Entspannungsverdampfer zugeführt und dort mindestens
teilweise verdampft wird.
Die Erfindung geht dabei von der Überlegung aus, daß ein be
sonders hoher Wirkungsgrad des Dampferzeugers auch beim An
fahren oder im Schwachlastbetrieb der nach dem Durchlaufprin
zip ausgelegten Druckstufe gewährleistet ist, indem das im
Wasserabscheider abgeschiedene Wasser in den Wasser-Dampf-
Kreislauf des Dampferzeugers rückgeführt wird. Ein besonders
geringer baulicher Aufwand ist dabei erreichbar, indem das
abgeschiedene Wasser unter Verzicht auf ein Umwälzsystem in
besonders geeigneter Form, nämlich zumindest teilweise als
Dampf, in den Wasser-Dampf-Kreislauf rückgeführt wird. Eine
zumindest teilweise Verdampfung des Wassers kann dabei auf
besonders einfache Weise durch Entspannung erreicht werden.
Der im Entspannungsverdampfer erzeugte Dampf wird vorteilhaf
terweise einer einer nach dem Umlaufprinzip ausgelegten wei
teren Druckstufe zugeordneten Wasser-Dampf-Trommel zugeführt.
Wie sich nämlich herausgestellt hat, ist das für ein Ein
drucksystem bereits etablierte Durchlaufprinzip eines Damp
ferzeugers nicht ohne weiteres auf alle Druckstufen eines
mehrere Druckstufen umfassenden Dampferzeugers übertragbar.
Vielmehr kann es, beispielsweise aufgrund von erforderlichen
Dampfströmungsgeschwindigkeiten, notwendig sein, die Nieder
druckstufe eines Dampferzeugers nach dem Umlaufprinzip aus zu
legen, auch wenn die Hochdruckstufe und möglicherweise eine
Mitteldruckstufe des Dampferzeugers nach dem Durchlaufprinzip
ausgelegt sind. Bei einer derartigen Anordnung ist die Was
ser-Dampf-Trommel der nach dem Umlaufprinzip ausgelegte Nie
derdruckstufe des Dampferzeugers für die Einleitung des im
Entspannungsverdampfer erzeugten Dampfs besonders geeignet.
Die Niederdruckstufe kann dabei für einen Naturumlauf oder
auch für einen Zwangsumlauf ausgelegt sein.
Das im Entspannungsverdampfer abgeschiedene Wasser wird vor
teilhafterweise einem der Verdampfer zugeordneten Speisewas
sersystem zugeführt.
Bezüglich des Dampferzeugers mit einem einer nach dem Durch
laufprinzip ausgelegten Druckstufe zugeordneten Verdampfer,
dem über einen Wasserabscheider ein Überhitzer nachgeschaltet
ist, wird die genannte Aufgabe erfindungsgemäß gelöst, indem
an den Wasserabscheider ein Entspannungsverdampfer ange
schlossen ist.
In vorteilhafter Weiterbildung umfaßt der Dampferzeuger eine
nach dem Umlaufprinzip ausgelegte weitere Druckstufe, insbe
sondere eine Niederdruckstufe, wobei der Entspannungsverdamp
fer zweckmäßigerweise dampfseitig mit einer der weiteren
Druckstufe zugeordneten Wasser-Dampf-Trommel verbunden ist.
Der im Entspannungsverdampfer erzeugte Dampf ist somit an ei
ner besonders günstigen Stelle in den Wasser-Dampf-Kreislauf
des Dampferzeugers einspeisbar.
Für eine besonders günstige Rückführung des im Entspannungs
verdampfer abgeschiedenes Wassers in den Wasser-Dampf-Kreis
lauf des Dampferzeugers ist der Entspannungsverdampfer vor
teilhafterweise wasserseitig an ein dem Verdampfer zugeordne
tes Speisewassersystem angeschlossen.
In besonders vorteilhafter Ausgestaltung ist der Dampferzeu
ger als Abhitzedampferzeuger n einer Gas- und Dampfturbinen
anlage eingesetzt. Bei einer Gas- und Dampfturbinenanlage ist
üblicherweise einer Gasturbine rauchgasseitig ein Abhitze
dampferzeuger nachgeschaltet. Die Heizflächen des Abhitze
dampferzeugers sind dabei in den Wasser-Dampf-Kreislauf der
Dampfturbine geschaltet, so daß die im Rauchgas der Gasturbi
ne verbliebene Wärme zur Dampferzeugung für die Dampfturbine
und somit auf besonders günstige Weise zur Energiegewinnung
nutzbar ist.
An einen derartigen Abhitzedampferzeuger sind im Vergleich zu
einem direkt befeuerten Dampferzeuger grundsätzlich andere
Anforderungen zu stellen. Beispielsweise weist ein Abhitze
dampferzeuger im Vergleich zu einem direkt befeuerten Damp
ferzeuger eine geringere Temperatur des die Heizflächen be
heizenden Mediums, nämlich des Rauchgases aus der Gasturbine,
auf. Gerade bei den spezifischen Auslegungsbedingungen eines
Abhitzedampferzeugers ist die Rückführung vom im Wasserab
scheider abgeschiedenen Wasser in den Wasser-Dampf-Kreislauf
über den Entspannungsverdampfer besonders vorteilhaft. Bei
einem Abhitzedampferzeuger ist infolge der dort herrschenden
Druckverhältnisse nämlich der durch dieses Konzept ermöglich
te Verzicht auf eine üblicherweise vorgesehene Umwälzpumpe
zur Rückführung des im Wasserabscheider abgeschiedenen Was
sers in den Verdampfer auf besonders günstige Weise reali
sierbar.
Desweiteren ist eine Gas- und Dampfturbinenanlage im Gegen
satz zu einem direkt befeuerten Dampferzeuger oftmals für
häufiges, beispielsweise tägliches, An- und Abfahren
(sogenannte "Two-Shift-Operation") konzipiert. Das Betriebs
verhalten und der Wirkungsgrad des Dampferzeugers beim Anfah
ren und im Schwachlastbetrieb sind somit bei einer Gas- und
Dampfturbinenanlage von vergleichsweise hoher Bedeutung.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesonde
re darin, daß durch die Zuführung des im Wasserabscheider ab
geschiedenen Wassers in einen Entspannungsverdampfer eine be
sonders günstige Rückführung des abgeschiedenen Wassers in
den Wasser-Dampf-Kreislauf des Dampferzeugers ermöglicht ist.
Das abgeschiedene Wasser kann dabei im Entspannungsbehälter
in der Art einer Zwischenspeicherung vorgehalten und im Be
darfsfall in den Wasser-Dampf-Kreislauf zurückgeführt werden.
Eine den Wirkungsgrad des Dampferzeugers begrenzende Verwer
fung des abgeschiedenen Wassers ist somit nicht erforderlich.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt die Figur schematisch
eine Gas- und Dampfturbinenanlage.
Die Gas- und Dampfturbinenanlage 1 gemäß der Figur umfaßt ei
ne Gasturbinenanlage 1a und eine Dampfturbinenanlage 1b. Die
Gasturbinenanlage 1a umfaßt eine Gasturbine 2 mit angekoppel
tem Luftverdichter 4 und eine der Gasturbine 2 vorgeschaltete
Brennkammer 6, die an eine Frischluftleitung 8 des Luftver
dichters 4 angeschlossen ist. In die Brennkammer 6 der
Gasturbine 2 mündet eine Brennstoffleitung 10. Die Gasturbine
2 und der Luftverdichter 4 sowie ein Generator 12 sitzen auf
einer gemeinsamen Welle 14.
Die Dampfturbinenanlage 1b umfaßt eine Dampfturbine 20 mit
angekoppeltem Generator 22 und in einem Wasser-Dampf-Kreis
lauf 24 einen der Dampfturbine 20 nachgeschalteten Kondensa
tor 26 sowie einen als Abhitzedampferzeuger für die Gas- und
Dampfturbinenanlage 1 vorgesehenen Dampferzeuger 30. Die
Dampfturbine 20 besteht aus einem Hochdruckteil 20a, einem
Mitteldruckteil 20b sowie einem Niederdruckteil 20c, die über
eine gemeinsame Welle 32 den Generator 22 antreiben.
Zum Zuführen von in der Gasturbine 2 entspanntem Arbeitsmit
tel AM oder Rauchgas in den Dampferzeuger 30 ist eine Abgas
leitung 33, in die ein Diffusor 34 geschaltet ist, an einen
Eingang 30a des als Abhitzedampferzeuger ausgebildeten Damp
ferzeugers 30 angeschlossen. Das entspannte Arbeitsmittel AM
aus der Gasturbine 2 verläßt den Dampferzeuger 30 über dessen
Ausgang 30b in Richtung auf einen nicht näher dargestellten
Kamin.
Der der Dampfturbine 20 nachgeschaltete Kondensator 26 ist
über eine Kondensatleitung 35, in die eine Kondensatpumpe 36
geschaltet ist, mit einem Speisewasserbehälter 38 verbunden.
Der Speisewasserbehälter 38 ist ausgangsseitig über eine Zu
führungsleitung 40, in die ein im Dampferzeuger 30 angeordne
ter Economizer 44 geschaltet ist, mit einer Speisewasserpumpe
46 verbunden. Die Speisewasserpumpe 46 ist druckseitig an ei
ne nach dem Durchlaufprinzip ausgelegte erste Druckstufe 48
oder Hochdruckstufe des Dampferzeugers 30 angeschlossen.
Die erste Druckstufe 48 umfaßt dabei einen eingangsseitig mit
der Speisewasserpumpe 46 verbunden Hochdruckvorwärmer 50, der
ausgangsseitig in einen Verdampfer 52 mündet. Dem Verdampfer
52 ist dampfseitig über einen Wasserabscheider 54 mit einem
Überhitzer 56 verbunden. Mit anderen Worten: Der der ersten
Druckstufe 48 zugeordnete Wasserabscheider 54 ist wasser
dampf-seitig zwischen den Verdampfer 52 und den Überhitzer 56
geschaltet. Unter "nach dem Durchlaufprinzip ausgelegt" ist
dabei zu verstehen, daß beim Betrieb des Durchlaufdampferzeu
gers 30 dem Verdampfer 52 zugeführtes Strömungsmedium oder
Wasser in einem Durchgang durch den Verdampfer 52 vollständig
verdampft wird. Eine Umwälzung des Strömungsmediums oder Was
sers ist dabei nicht vorgesehen.
Der Überhitzer 56 der ersten Druckstufe 48 oder Hochdruckstu
fe des Dampferzeugers 30 ist ausgangsseitig mit dem Dampfein
laß 58 des Hochdruckteils 20a der Dampfturbine 20 verbunden.
Der Dampfauslaß 60 des Hochdruckteils 20a der Dampfturbine 20
ist über einen im Dampferzeuger 30 angeordneten Zwischenüber
hitzer 62 an den Dampfeinlaß 64 des Mitteldruckteils 20b der
Dampfturbine 20 angeschlossen. Dessen Dampfauslaß 66 ist über
eine Überströmleitung 68 mit dem Dampfeinlaß 70 des zweistu
fig ausgebildeten Niederdruckteils 20c der Dampfturbine 20
verbunden. Der Dampfauslaß 72 des Niederdruckteils 20c der
Dampfturbine 20 ist über eine Dampfleitung 74 an den Konden
sator 26 angeschlossen, so daß ein geschlossener Wasser-
Dampf-Kreislauf 24 entsteht.
Die Speisewasserpumpe 46 fördert unter hohem Druck stehendes
Speisewasser zur ersten Druckstufe 48 des Dampferzeugers 30.
Innerhalb der Speisewasserpumpe 46 zweigt in einem Bereich,
in dem das geförderte Speisewasser ein mittleres Druckniveau
erreicht hat, eine Speisewasserleitung 80 ab, die ausgangs
seitig an eine zweite nach dem Durchlaufprinzip ausgelegte
Druckstufe 82 oder Mitteldruckstufe des Dampferzeugers 30 an
geschlossen ist. Die zweite Druckstufe 82 umfaßt einen ein
gangsseitig an die Speisewasserleitung 80 angeschlossenen
Mitteldruckvorwärmer 84, dem ein Verdampfer 86 nachgeschaltet
ist. Der Verdampfer 86 ist ausgangsseitig über einen Wasser
abscheider 88 mit einem Überhitzer 90 verbunden. Der als Mit
teldrucküberhitzer vorgesehene Überhitzer 90 ist über eine
Dampfleitung 92 an den Zwischenüberhitzer 62 angeschlossen,
so daß in der zweiten Druckstufe 82 erzeugter Mitteldruck
dampf dem Mitteldruckteil 20b der Dampfturbine 20 zuführbar
ist.
Weiterhin zweigt von der Zuführungsleitung 40 in Strömungs
richtung des Strömungsmediums gesehen vor der Speisewasser
pumpe 46 eine Speisewasserleitung 98 ab, die ausgangsseitig
an eine weitere Druckstufe 100 oder Niederdruckstufe des
Dampferzeugers 30 angeschlossen ist. Der in der Figur darge
stellte Wasser-Dampf-Kreislauf 24 ist somit aus drei Druck
stufen 48, 82, 100 aufgebaut. Er kann aber auch aus lediglich
zwei oder aus mehr Druckstufen aufgebaut sein. Aufgrund von
Anforderungen, beispielsweise hinsichtlich erforderlicher
Dampfströmungsgeschwindigkeiten, ist die weitere Druckstufe
100 oder Niederdruckstufe des Dampferzeugers 30 im Gegensatz
zu den Druckstufen 48, 82 nicht nach dem Durchlaufprinzip
sondern vielmehr nach dem Umlaufprinzip auslegt.
Die weitere Druckstufe 100 umfaßt dabei einen im Dampferzeu
ger 30 angeordneten Verdampfer 102, der zur Bildung eines
Wasser-Dampf-Umlaufs 104 mit einer Wasser-Dampf-Trommel 106
verbunden ist. Unter "nach dem Umlaufprinzip ausgelegt" ist
hierbei zu verstehen, daß im Wasser-Dampf-Umlauf 104 geführ
tes Wasser-Dampf-Gemisch beim Durchlauf durch den Verdampfer
102 nur teilweise verdampft wird, wobei anschließend in der
Wasser-Dampf-Trommel 106 eine Trennung in Wasser und in Dampf
erfolgt. Im Ausführungsbeispiel ist der Wasser-Dampf-Umlauf
104 als Naturumlauf ausgebildet. Alternativ kann aber auch
ein Zwangsumlauf vorgesehen sein, bei dem der Umlauf des Was
ser-Dampf-Gemisches mittels einer Umwälzpumpe erzwungen wird.
Die Wasser-Dampf-Trommel 106 ist dampfausgangsseitig an einen
im Dampferzeuger 30 angeordneten Überhitzer 108 angeschlos
sen. Der Überhitzer 108 ist über eine Dampfleitung 110 mit
dem Dampfeinlaß 70 des Niederdruckteils 20c der Dampfturbine
20 verbunden.
Der zwischen den Verdampfer 52 und den Überhitzer 56 geschal
tete, der ersten Druckstufe 48 zugeordnete Wasserabscheider
54 ist über eine mit einem Ventil 120 absperrbare Leitung 122
an einen als Zwischenspeicherbehälter vorgesehenen Entspan
nungsverdampfer 124 angeschlossen. In analoger Weise ist auch
der zwischen den Verdampfer 86 und den Überhitzer 90 der
zweiten Druckstufe 82 geschaltete Wasserabscheider 88 über
eine mit einem Ventil 126 absperrbare Leitung 128 an den Ent
spannungsverdampfer 124 angeschlossen. Der Entspannungsver
dampfer 124 ist dampfseitig über eine Dampfleitung 130 mit
der der Niederdruckstufe oder weiteren Druckstufe 100 zuge
ordneten Wasser-Dampf-Trommel 106 verbunden. Wasserseitig ist
der Entspannungsverdampfer 124 über eine Leitung 132, in eine
Förderpumpe 134 geschaltet ist, an die Zuführungsleitung 40
und somit an das Speisewassersystem des Wasser-Dampf-Kreis
laufs 24 angeschlossen. Zudem ist der Entspannungsverdampfer
124 mit einer mit einem Ventil 136 absperrbaren Rücklauflei
tung 138 versehen.
Der als Abhitzedampferzeuger für die Gas- und Dampfturbinen
anlage 1 ausgebildete Dampferzeuger 30 ist für einen beson
ders hohen Wirkungsgrad auch beim Anfahren oder im Schwach
lastbetrieb ausgelegt. Dazu ist vorgesehen, beim Anfahren
oder im Schwachlastbetrieb des Dampferzeugers 30 aus einem
der Verdampfer 52, 86 ausgestoßenes vorgewärmtes Wasser W,
das im Wasserabscheider 54 bzw. im Wasserabscheider 88 abge
schiedene wurde, nicht zu verwerfen, sondern vielmehr in ge
eigneter Form in den Wasser-Dampf-Kreislauf 24 der Dampftur
bine 20 zurückzuführen. Für einen besonders einfachen Aufbau
der Gas- und Dampfturbinenanlage 1 ist dabei als Zwischen
speicherbehälter für das Wasser W der Entspannungsverdampfer
124 vorgesehen. Im Bedarfsfall wird das in den Wasserabschei
dern 54, 88 abgeschiedene Wasser W dem Entspannungsverdampfer
124 zugeführt und dort durch Entspannung mindestens teilweise
verdampft. Der dabei erzeugte Dampf D wird über die Dampflei
tung 130 der nach dem Umlaufprinzip ausgelegten Niederdruck
stufe oder weiteren Druckstufe 100 des Dampferzeugers 30 zu
geführt. Für eine besonders günstige Einspeisung des Dampfs D
ist dabei die Dampfleitung 130 an die Wasser-Dampf-Trommel
106 angeschlossen.
Das nach der Entspannung im Entspannungsverdampfer 124 mögli
cherweise noch vorhandene Wasser W' wird hingegen dem Speise
wassersystem des Wasser-Dampf-Kreislaufes 24 zugeführt. Dazu
erfolgt eine Einspeisung des Wassers W' über die Leitung 132
in die Zuführungsleitung 40.
Mittels des Entspannungsverdampfers 124 ist somit eine zuver
lässige Entfernung des Wassers W aus den Wasserabscheidern
54, 88 mit besonders einfachen Mittel gewährleistet.
Claims (7)
1. Verfahren zum Betreiben eines eine nach dem Durchlaufprin
zip ausgelegte Druckstufe (48, 82) umfassenden Dampferzeugers
(30), bei dem in einem zwischen einen Verdampfer (52, 86) und
einen Überhitzer (56, 90) geschalteten Wasserabscheider (54,
88) abgeschiedenes Wasser (W) einem Entspannungsverdampfer
(124) zugeführt und dort mindestens teilweise verdampft wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem der im Entspannungsver
dampfer (124) erzeugte Dampf (D) einer einer nach dem Umlauf
prinzip ausgelegten weiteren Druckstufe (100) zugeordneten
Wasser-Dampf-Trommel (106) zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem im Entspannungs
verdampfer (124) abgeschiedenes Wasser (W') einem dem Ver
dampfer (52, 86, 102) zugeordneten Speisewassersystem zuge
führt wird.
4. Dampferzeuger (30) mit einem einer nach dem Durchlaufprin
zip ausgelegten Druckstufe (48, 82) zugeordneten Verdampfer
(52, 86) , dem über einen Wasserabscheider (54, 88) ein Über
hitzer (56, 90) nachgeschaltet ist, wobei an den Wasserab
scheider (54, 88) ein Entspannungsverdampfer (124) ange
schlossen ist.
5. Dampferzeuger (30) nach Anspruch 4, bei dem der Entspan
nungsverdampfer (124) dampfseitig mit einer einer nach dem
Umlaufprinzip ausgelegten weiteren Druckstufe (100) zugeord
neten Wasser-Dampf-Trommel (106) verbunden ist.
6. Dampferzeuger (30) nach Anspruch 4 oder 5, bei dem der
Entspannungsverdampfer (124) wasserseitig an ein dem Verdamp
fer (52, 86, 102) zugeordnetes Speisewassersystem angeschlos
sen ist.
7. Gas- und Dampfturbinenanlage (1) mit einem der Gasturbine
(2) rauchgasseitig nachgeschalteten Abhitzedampferzeuger,
dessen Heizflächen in den Wasser-Dampf-Kreislauf (24) der
Dampfturbine (20) geschaltet sind, wobei der Abhitzedampfer
zeuger als Dampferzeuger (30) nach einem der Ansprüche 4 bis
6 ausgebildet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997136886 DE19736886C2 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers und Dampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens sowie Gas- und Dampfturbinenanlage |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997136886 DE19736886C2 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers und Dampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens sowie Gas- und Dampfturbinenanlage |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19736886A1 true DE19736886A1 (de) | 1999-03-04 |
DE19736886C2 DE19736886C2 (de) | 2000-05-18 |
Family
ID=7840050
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997136886 Revoked DE19736886C2 (de) | 1997-08-25 | 1997-08-25 | Verfahren zum Betreiben eines Dampferzeugers und Dampferzeuger zur Durchführung des Verfahrens sowie Gas- und Dampfturbinenanlage |
Country Status (1)
Country | Link |
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