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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft allgemein Wärmerückgewinnungssysteme. Insbesondere
betrifft die Erfindung Systeme und Verfahren zum Aufstocken der
Energieerzeugungskapazitäten
von Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystemen, indem Wärme aus
Abgasen von Spitzenzyklus-Gasturbinen effektiver zurückgewonnen
wird.
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Spitzenlastsysteme,
wie z. B. Spitzenzyklus-Gasturbinen, können während Spitzenlastperioden als
zusätzliche
Energiequellen eingesetzt werden, wenn die von Energieerzeugungssystemen,
wie z. B. Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystemen, benötigte Gesamtenergie
für eine
effiziente Handhabung durch das Hauptenergieerzeugungssystem zu
groß wird.
Der zunehmende Bedarf nach Spitzenlasten während Schwerlastbetriebsstunden hat
zur Steigerung der Wichtigkeit der Betriebswirkungsgrade von Spitzenzykluseinheiten
geführt.
Ferner hat der zunehmende Wettbewerb im Spitzenzyklussegment der
Energieerzeugungsindustrie diese Wirkungsgradüberlegungen zu noch wichtigeren Auslegungskriterien
gemacht.
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Typische
Spitzenzykluseinheiten, welche Gasturbinen einsetzen, können einfach
die von den Gasturbinen ausgegebenen heißen Abgase abblasen. Dadurch
wird jedoch die Energie aus den heißen Abgasen nicht zurückgewonnen.
Tatsächlich
kann bei vielen von diesen Systemen eine Abkühlung der erwärmten Gase
vor dem Abblasen erforderlich werden. Diese Kühlungsanforde rung verringert
oft den Gesamtwirkungsgrad des Spitzenzyklus, da Energie erforderlich
sein kann, um das Abgas zu kühlen.
Zusätzlich
können
die zum Reduzieren von Emissionen aus den heißen Abgasen eingesetzten Prozesse
in vielen Fällen
weniger zu verlässig
und teurer sein, wenn die Temperaturen der Abgase höher sind.
Daher kann eine effektive Rückgewinnung
der Wärme aus
den Abgasen von Spitzenzyklus-Gasturbinen die Gesamtwirkungsgrade
sowohl der Spitzenzyklus- als auch Kombinationszyklus-Energieerzeugungssysteme
verbessern, während
auch weitere nebensächliche
Vorteile bereitgestellt werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
einer Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Rückgewinnen
von Abgaswärme
aus einer Gasturbine bereitgestellt. Das Verfahren beinhaltet die Aufnahme
von Heißdampf
aus einem Niederdruckverdampfer einer Wärmerückgewinnungs-Dampferzeugungseinheit.
Das Verfahren beinhaltet auch die Übertragung von Wärme aus
dem Abgas einer Gasturbine an den aus dem Niederdruckverdampfer
erhaltenen Heißdampf
unter Verwendung eines Niederdruck-Zusatzüberhitzers in einem Abgaspfad
der Gasturbine. Das Verfahren beinhaltet ferner auch die Lieferung
des Heißdampfes
an eine Niederdruckstufe einer Dampfturbine eines Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems.
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In
einer weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Rückgewinnung
von Abgaswärme
aus einer Gasturbine bereitgestellt. Das Verfahren beinhaltet Übertragung
von Wärme
aus einem Abgas einer Gasturbine an eine Wasserquelle zum Erzeugen von
Heißdampf.
Die Übertragung
der Wärme
erfolgt in dem Abgaspfad der Gasturbine. Das Verfahren beinhaltet
auch die Zuführung
des Heißdampfes
zu einem Prozess zur Verwendung des Heißdampfes als eine Energie-
oder Wärmequelle.
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In
noch einer weiteren Ausführungsform
wird ein System zur Rückgewinnung
von Abgaswärme aus
einer Gasturbine bereitgestellt. Das System beinhaltet einen in
einem Abgaspfad der Gasturbine positionierbaren Überhitzer. Der Überhitzer
ist dafür konfiguriert,
Heißdampf
aus einer Wärmerückgewinnungs-Dampferzeugungseinheit
aufzunehmen. Der Überhitzer
ist auch dafür
konfiguriert, die Wärme
aus einem Abgas der Gasturbine an den aus der Wärmerückgewinnungs-Dampferzeugungseinheit
erhaltenen Heißdampf
zu übertragen.
Der Überhitzer
ist ferner dafür
konfiguriert, den Heißdampf
an eine Dampfturbine eines Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems
zu liefern.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Diese
und weitere Merkmale, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden besser verständlich,
wenn die nachfolgende detaillierte Beschreibung unter Bezugnahme
auf die beigefügten Zeichnungen
gelesen wird, in welchen gleiche Bezugszeichen gleiche Teile durchgängig durch
die Zeichnungen bezeichnen, in welchen:
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1 eine
schematische Flussdarstellung eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems
ist, welches die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungssysteme und Verfahren
der vorliegenden Ausführungsformen
einsetzen kann;
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2 eine
schematische Flussdarstellung eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems
ist, das eine Spitzenzyklus-Gasturbine enthält, welches die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungssysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen einsetzen kann;
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3 eine
schematische Flussdarstellung eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems
ist, das die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungssysteme und Verfahren der
vorliegenden Ausführungsformen
einsetzt;
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4 eine
schematische Flussdarstellung eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems
ist, das die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungs- und Kühlsysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen einsetzt;
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5 eine
schematische Flussdarstellung eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems
ist, das die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungs-Dampferzeugungssysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen einsetzt; und
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6 ein
Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens zur Rückgewinnung
von Wärme aus
dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine,
um die Kombinationszyklus-Energieerzeugung unter Einsatz der vorliegenden
Ausführungsformen
aufzustocken.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Es
werden nachstehend eine oder mehrere spezifische Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung beschrieben. In dem Bemühen, eine
knappe Beschreibung dieser Ausführungsformen
zu liefern, können
nicht alle Merkmale einer tatsächlichen
Implementation in der Beschreibung beschrieben werden. Es dürfte erkennbar
sein, dass bei der Entwicklung von jeder derartigen tatsächlichen
Implementation wie bei jedem technischen oder konstruktiven Projekt
zahlreiche implementationsspezifische Entscheidungen getroffen werden
müssen,
um die spezifischen Ziele des Entwicklers, wie z. B. Übereinstimmung
mit systembezogenen und geschäftsbezogenen
Einschränkungen
zu erzielen, welche von einer Implementation zur anderen variieren
können. Ferner
dürfte
erkennbar sein, dass eine derartige Entwicklungsanstrengung komplex
und zeitaufwendig sein kann, aber trotzdem ein Routineunternehmen
hinsichtlich Auslegung, Herstellung und Fertigung für den normalen
Fachmann mit dem Vorteil dieser Offenlegung wäre.
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Wenn
Elemente verschiedener Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung eingeführt werden, sollen die Artikel ”einer,
eines, eine”, ”der, die,
das” und ”besagter,
besagte, besagtes” die
Bedeutung haben, dass eines oder mehrere von den Elementen vorhanden
sein kann. Die Begriffe ”aufweisend”, ”enthaltend” und ”habend” sollen
einschließend
sein und die Bedeutung haben, dass zusätzliche weitere Elemente außer den
aufgelisteten Elementen vorhanden sein können. Alle Beispiele von Betriebsparametern
und/oder Umgebungsbedingungen schließen weitere Parameter/Bedingungen
der offengelegten Ausführungsformen
nicht aus.
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Wie
nachstehend detailliert diskutiert, kann Abgaswärme aus einer Spitzenzykluseinheit,
wie z. B. einer Spitzenzyklus-Gasturbine,
in einem Abgaspfad der Spitzenzykluseinheit zurückgewonnen werden. Insbesondere
kann in bestimmten Ausführungsformen
heißes
Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine unter Verwendung eines Niederdruck-Zusatzüberhitzers
in dem Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine wieder erfasst werden.
Der Niederdruck-Zusatzüberhitzer
kann für
die Übertragung
von Wärme an
eine Wasserquelle zum Erzeugen von Heißdampf genutzt werden, welcher
einer Dampfturbine eines Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems zugeführt werden
kann. In bestimmten Ausführungsformen
kann der Niederdruck-Zusatzüberhitzer
aus einer HRSG-Einheit und insbesondere aus einem Verdampfer der
HRSG-Einheit erhaltenen Heißdampf erhitzen.
Zusätzlich
kann in bestimmten Ausführungsformen
ein Dampfkühler
stromabwärts
von dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer
eingesetzt werden, um den Heißdampf
aus dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer
zu kühlen,
wenn er einen vorbestimmten Temperaturpegel überschreitet. In wei teren Ausführungsformen
kann eine Dampferzeugungseinheit in dem Abgaspfad der Spitzenzykluseinheit
zur Übertragung
von Wärme
an eine getrennte Wasserquelle zum Erzeugen von Heißdampf eingesetzt
werden.
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1 ist
ein schematisches Flussdiagramm eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 10,
welches die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungssysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen einsetzen kann.
Das System 10 kann eine Gasturbine 12 zum Betreiben
einer ersten Last 14 enthalten. Die erste Last 14 kann
beispielsweise ein elektrischer Generator zum Erzeugen von elektrischer
Energie sein. Die Gasturbine 12 kann eine Arbeitsturbine 16, eine
Brennkammer oder einen Brennraum 18 und einen Verdichter 20 enthalten.
Das System 10 kann auch eine Dampfturbine 22 zum
Betreiben einer zweiten Last 24 enthalten. Die zweite Last 24 kann ebenfalls
ein elektrischer Generator zum Erzeugen von elektrischer Energie
sein. Jedoch können
sowohl die erste als auch die zweite Last 14, 24 andere
Arten von Lasten sein, die von der Gasturbine 12 und der Dampfturbine 22 angetrieben
werden können.
Zusätzlich
können,
obwohl die Gasturbine 12 und Dampfturbine 22 getrennte
Lasten 14 und 24 antreiben können, wie es in der veranschaulichten
Ausführungsform
dargestellt ist, die Gasturbine 12 und Dampfturbine 22 auch
in Reihe geschaltet genutzt werden, um nur eine Last über nur
eine Welle anzutreiben. In der dargestellten Ausführungsform
kann die Dampfturbine 22 einen Niederdruckabschnitt 26 (LP
ST), einen Zwischendruckabschnitt 28 (IP ST) und einen
Hochdruckabschnitt 30 (HP ST) enthalten. Jedoch kann die
spezifische Konfiguration der Dampfturbine 22 sowie der
Gasturbine 12 implementationsspezifisch sein und kann jede
Kombination von Abschnitten enthalten.
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Das
System 10 kann auch einen mehrstufigen HRSG 32 beinhalten.
Die Komponenten des HRSG 32 in der veranschaulichten Ausführungsform sind
eine vereinfachte Darstellung des HRSG 32 und sind nicht
als einschränkend
gedacht. Stattdessen ist der veranschaulichte HRSG 32 dafür dargestellt,
den allgemeinen Betrieb derartiger HRSG-Systeme wiederzugeben. Das
heiße
Abgas 34 aus der Gasturbine 12 kann in dem HRSG 32 transportiert
und zum Erwärmen
von Dampf verwendet werden, der für den Antrieb der Dampfturbine 22 genutzt
wird. Abdampf aus dem Niederdruckabschnitt 26 der Dampfturbine 22 kann
in einen Kondensator 36 geleitet werden. Kondensat aus
dem Kondensator 36 kann wiederum in einen Niederdruckabschnitt
des HRSG 32 mithilfe einer Kondensatpumpe 38 geleitet
werden.
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Das
Kondensat kann dann durch einen Niederdruckvorwärmer 40 (ND-VORW.)
strömen,
welcher eine Vorrichtung ist, die dafür konfiguriert ist, Speisewasser
mit Gasen zu erwärmen.
Aus dem Niederdruckvorwärmer 40 kann
das Kondensat entweder in einen Niederdruckverdampfer 42 (ND-VERD.) oder
zu einem Zwischendruckvorwärmer 44 (ZD-VORW.)
geleitet werden. Dampf aus dem Niederdruckverdampfer 42 kann
an den Niederdruckabschnitt 26 der Dampfturbine 22 zurückgeführt werden.
Ebenso kann aus dem Zwischendruckvorwärmer 44 das Kondensat
entweder in einen Zwischendruckverdampfer 46 (ZD-VERD.)
oder zu einem Hochdruckvorwärmer 48 (HD-VERD.)
geführt
werden. Zusätzlich
kann Dampf aus dem Zwischendruckvorwärmer 44 an einen (nicht
dargestellten) Brennstoffgaserhitzer geführt werden, wo der Dampf dazu
genutzt werden kann, Brennstoffgas für die Verwendung in der Brennkammer 18 der
Gasturbine 12 zu erwärmen.
Dampf aus dem Zwischendruckverdampfer 46 kann zu dem Zwischendruckabschnitt 28 der
Dampfturbine 22 geführt
werden. Wiederum können
die Verbindungen zwischen den Vorwärmern, Verdampfern und der
Dampfturbine 22 über
den Implementationen variieren, da die dargestellte Ausführungsform
lediglich für
den allgemeinen Be trieb eines HRSG-Systems veranschaulichend ist,
das außergewöhnliche
Aspekte der vorliegenden Ausführungsformen
einsetzen kann.
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Schließlich kann
Kondensat aus dem Hochdruckvorwärmer 48 in
einen Hochdruckverdampfer 50 (HD-VERD.) geführt werden.
Den Hochdruckverdampfer 50 verlassender Dampf kann in einen
primären
Hochdrucküberhitzer 52 und
in einen abschließenden
Hochdrucküberhitzer 54 geführt werden,
in welchem der Dampf überhitzt
wird und schließlich
an den Hochdruckabschnitt 30 der Dampfturbine 22 geführt wird.
Abdampf aus dem Hochdruckabschnitt 30 der Dampfturbine 22 kann
wiederum in den Zwischendruckabschnitt 28 der Dampfturbine 22 geführt werden,
und Abdampf aus dem Zwischendruckabschnitt 28 der Dampfturbine 22 kann
in den Niederdruckabschnitt 26 der Dampfturbine 22 geführt werden.
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Ein
Zwischenstufendampfkühler 56 kann zwischen
dem primären
Hochdrucküberhitzer 52 und dem
abschließenden
Hochdrucküberhitzer 54 angeordnet
sein. Der Zwischenstufendampfkühler 56 kann
eine robustere Steuerung der Abdampftemperatur des Dampfes aus dem
abschließenden
Hochdrucküberhitzer 54 ermöglichen.
Insbesondere kann der Zwischenstufendampfkühler 56 dafür konfiguriert sein,
die Temperatur des den abschließenden
Hochdrucküberhitzer 54 verlassenden
Dampfes durch Einspritzen eines Dampfkühler-Speisewasserstrahls in
den Heißdampfstrom
stromaufwärts
vor dem abschließenden
Hochdrucküberhitzer 54 zu
steuern, sobald die Abgastemperatur des den abschließenden Hochdrucküberhitzer 54 verlassenden
Dampfes einen vorbestimmten Wert überschreitet.
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Zusätzlich kann
Abdampf aus dem Hochdruckabschnitt 30 der Dampfturbine 22 in
einen primären
Zwischenüberhitzer 58 und
einen sekundären Zwischenüberhitzer 60 geführt werden,
wo er, bevor er in den Zwischendruckabschnitt 28 der Dampfturbine 22 geleitet
wird, zwischenerhitzt wird. Der primäre Zwischenüberhitzer 58 und sekundäre Zwischenüberhitzer 60 können auch
einen Zwischenstufendampfkühler 62 zur
Steuerung der Abdampftemperatur aus den Zwischenüberhitzern zugeordnet sein. Insbesondere
kann der Zwischenstufendampfkühler 62 dafür konfiguriert
sein, die Temperatur des den sekundären Zwischenüberhitzer 60 verlassenden Dampfes
durch Einspritzen eines Dampfkühler-Speisewasserstrahls
in den Heißdampfstrom
stromaufwärts
vor dem sekundären
Zwischenüberhitzer 60 zu steuern,
sobald die Abdampftemperatur des den sekundären Zwischenüberhitzer 60 verlassenden Dampfes
einen vorbestimmten Wert überschreitet.
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In
Kombinationszyklussystemen, wie z. B. dem System 10, kann
heißes
Abgas aus der Gasturbine 12 strömen und den HRSG 32 passieren
und kann zum Erzeugen von Hochdruck/Hochtemperatur-Dampf verwendet
werden. Der durch den HRSG 32 erzeugte Dampf kann dann
durch die Dampfturbine 22 zur Energieerzeugung geleitet
werden. Zusätzlich
kann der erzeugte Dampf auch beliebigen anderen Prozessen zugeführt werden,
bei denen Heißdampf
verwendet werden kann. Der Erzeugungszyklus der Gasturbine 12 wird
oft als der ”Vorschalt-Zyklus” bezeichnet,
während
der Erzeugungszyklus der Dampfturbine 22 oft als der ”Nachschalt-Zyklus” bezeichnet
wird. Durch Kombination dieser zwei Zyklen gemäß Darstellung in 1 kann
das Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystem 10 zu größeren Wirkungsgraden
in beiden Zyklen gelangen. Insbesondere kann Abgaswärme aus
dem Vorschalt-Zyklus erfasst und zum Erzeugen von Dampf zur Verwendung
in dem Nachschalt-Zyklus genutzt werden.
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Während bestimmten
Betriebsperioden kann die von den Lasten 14, 24 des
Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 10 benötigte Gesamtenergie
zu groß für die Handhabung
durch die Nachschalt- und Vorschalt-Zyklen unter normalen Betriebsbedin gungen
werden. Diese Perioden werden typischerweise als Spitzenlastperioden
bezeichnet. Während
dieser Perioden können
zusätzliche Energieerzeugungstechniken
implementiert werden, um sicherzustellen, dass das Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystem
die Spitzenlast-Energieabgabeanforderungen erfüllen kann. Verschiedene zusätzliche
Energieerzeugungstechniken können implementiert
werden. Beispielsweise kann die Energieabgabe aus dem Vorschalt-Zyklus
erhöht
werden, indem beispielsweise die Menge des in der Brennkammer 18 der
Gasturbine 12 verbrannten Brennstoffs erhöht wird.
Alternativ kann die Energieabgabe aus dem Nachschalt-Zyklus erhöht werden,
indem beispielsweise die Dampferzeugung (z. B. unter Einsatz zusätzlicher
befeuerter Kessel, Kanalbrennsysteme usw.) aus dem HRSG 32 und
zusätzlichen
Geräten
zur Verwendung in der Dampfturbine 22 erhöht wird.
Jedoch können
viele von diesen Techniken eine kurzzeitige Überbeanspruchung bestehender
Geräte über ihre
normalen Betriebsparameter hinaus beinhalten. Diese Arten von Spitzenlasttechniken
können,
wenn sie zu oft eingesetzt werden, nachteilig die Gesamtlebensdauer
der Vorrichtung beeinträchtigen. Daher
kann eine weitere üblicherweise
eingesetzte Technik zur Spitzenlastabdeckung der Einsatz spezieller
Spitzenzykluseinheiten sein, welche kurzzeitig während Perioden aktiviert werden,
in welchen die Spitzenbelastung auftritt. Da sie oft eigenständige Einheiten
sind, können
diese Spitzenzykluseinheiten oft eine beliebige Art von Energieerzeugungseinheiten
sein, die verschiedene Energiequellen nutzen können, die Kohle, Gas, weitere
Brennstoffe, Elektrizität
usw. umfassen. Beispielsweise können
eigenständige
Gasturbineneinheiten zur Erfüllung
von Spitzenlastenergieanforderungen genutzt werden.
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2 ist
ein schematisches Flussdiagramm eines eine Spitzenzyklus-Gasturbine 66 enthaltenden
exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64,
welches die Spit zenzyklussysteme und Verfahren der vorliegenden
Ausführungsformen
nutzen kann. Wie in 2 dargestellt, können die
Nachschalt- und Vorschalt-Hauptzyklen weiter genutzt werden, um
die Lasten 14 und 24 zu betreiben. Jedoch kann
in dieser Ausführungsform
die Spitzenzyklus-Gasturbine 66 auch zum Betreiben einer
zusätzlichen
Last 68 (z. B. eines Generators) genutzt werden, welcher
dazu genutzt werden kann, um die Spitzenlastenergieanforderungen
zu erfüllen.
Wie bei dem Vorschalt-Hauptzyklus kann die Spitzenzyklus-Gasturbine 66 eine
Arbeitsturbine 70, eine Brennkammer oder einen Brennraum 72 und
einen Verdichter 74 enthalten. Während Spitzenlastperioden kann
zusätzliches
Brennstoffgas in der Brennkammer 72 verbrannt werden, um
die Spitzenzyklus-Gasturbine 66 mit Energie zu versorgen
und daher die zusätzliche
Last 68 (z. B. den Generator) anzutreiben. Das zusätzliche
Brennstoffgas kann aus derselben Brennstoffgasquelle sein, die in
der Hauptgasturbine 12 genutzt wird. Jedoch kann das zusätzliche Brennstoffgas
auch aus einer anderen Quelle stammen und kann tatsächlich eine
vollständig
andere Art von Brennstoffgas sein.
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Bezüglich der
Spitzenzyklus-Gasturbine 66 kann das heiße Abgas
nicht direkt in einen komplementären
Nachschalt-Zyklus geleitet werden, wie es bei der Hauptgasturbine 12 der
Fall ist. Somit kann das heiße
Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 in einer vollständig anderen
Art als das aus der Hauptgasturbine 12 verarbeitet werden.
Insbesondere kann, da die Wärme
(und insbesondere die Energie) des Abgases aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 nicht
durch einen komplementären
Nachschalt-Zyklus wieder erfasst werden kann, die Temperatur des
Abgases höher
als erwünscht
bleiben. Beispielsweise kann es erwünscht sein, die Temperatur
des heißen
Abgases so abzusenken, dass es sicher stromabwärts von der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 abgeblasen
werden kann. Zusätzlich
kann das Abgas auch verarbeitet werden, um unerwünschte Abgasemissionen (z.
B. NOx) zu reduzieren. Eine selektive katalytische
Reduktion (SCR) kann zur Reduzierung der NOx-Konzentrationen
in den Abgasen aus Gasturbinen eingesetzt werden. Dieser Prozess erfordert
jedoch die Verwendung von SCR-Katalysatoren, welche bei höheren Temperaturen
teurer und weniger zuverlässig
sein können.
Somit kann es sich als vorteilhaft erweisen, die Temperatur der
Abgase aus Gasturbinen vor der Verwendung von SCR-Katalysatoren für die Reduzierung
von NOx-Konzentrationen in den Abgasen,
abzusenken.
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Demzufolge
kann das heiße
Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 in einen Abgaskanal 76 geführt werden,
in welchem ein Gebläse 78 oder
andere externe Kühlvorrichtungen
dazu genutzt werden können,
um die Abgase auf besser handhabbare Abgastemperaturpegel abzukühlen. Nach
der Abkühlung
durch das Gebläse 78 kann
das Abgas dann in einen Expansionskanal 80 geführt werden,
in welchem man das Abgas sich entspannen lässt. Anschließend kann
das Abgas in den Haupt-Spitzenzykluskanal 82 geführt werden,
welcher die SCR-Vorrichtung 84 enthalten kann, die SCR-Katalysatoren zum
Reduzieren der NOx-Konzentrationen des Abgases
verwendet. Aus dem Haupt-Spitzenzykluskanal 82 kann das
Abgas schließlich
in den Spitzenzykluskamin 86 geführt werden, bevor es an die
umgebende Umwelt bei niedrigeren Temperaturen und NOx-Konzentrationen
ausgegeben wird. Es sollte angemerkt werden, dass der HRSG 32 des
Hauptsystems ebenfalls eine ähnliche
SCR-Vorrichtung 88 stromaufwärts vor einem Kamin 90 des
HRSG 32 enthalten kann, welcher ebenfalls SCR-Katalysatoren
verwenden kann, um NOx-Konzentrationen des Abgases
durch das Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystem zu verringern.
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Obwohl
das Gebläse 78,
die SCR-Vorrichtung 84 und weitere Vorrichtungen eingesetzt
werden können,
um die Temperaturpegel und NOx-Konzentrationen
des Abgases aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 angemessen
zu verringern, kann sich der Einsatz dieser Techniken nicht als
die effektivste Auslegung erweisen. Beispielsweise wird die Wärme aus dem
Abgas mit diesen Techniken nicht zurückgewonnen. Zusätzlich können das
Gebläse 78 oder
andere Kühlvorrichtungen
eine Hilfsenergieeinbuße
darstellen, und dadurch den Gesamtwirkungsgrad des Spitzenzyklussystems
reduzieren. Ferner kann die Spitzenzyklus-Gasturbine 66 oft
von einer Art sein, welche inhärent
bei niedrigeren Wirkungsgraden arbeitet. Beispielsweise können die
Wirkungsgrade derartiger Einheiten typischerweise in dem Bereich
von nur 35 bis 40% liegen. Zusätzlich
können,
obwohl das Abgas bis zu einen bestimmten Maß durch das Gebläse 78 gekühlt wird,
Hochtemperatur-SCR-Katalysatoren erforderlich sein. Wie vorstehend
erwähnt,
können
diese SCR-Katalysatoren oft weniger zuverlässig und teuerer sein. Daher
kann es sich als nützlich
erweisen, die Spitzenlastprozesse des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 weiter
zu verbessern, indem Wärme
aus dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 effektiver
zurückgewonnen
wird. Dieses kann mehrere Vorteile einschließlich, jedoch nicht darauf
beschränkt,
einer Erhöhung
des Gesamtwirkungsgrades der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 und
verwandter Systeme bei gleichzeitiger Erübrigung der Notwendigkeit des
Gebläses 78 oder
anderer externer Kühlvorrichtungen erzeugen,
was den Einsatz von zuverlässigeren, preiswerteren
Niedertemperatur-SCR-Katalysatoren usw. ermöglicht.
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3 ist
ein schematisches Flussdiagramm eines exemplarischen Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64,
das die Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungssysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen nutzt. Insbesondere
kann gemäß Darstellung
in 3 ein Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 in dem
Haupt-Spitzenzykluskanal 82 in dem Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 eingesetzt
werden. Während
eines Spitzenlastbetriebs kann der Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 dazu
genutzt werden, zusätzliche
Wärme an
den Niederdruck- Heißdampf des
Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 zu liefern. Insbesondere
kann der Niederdruck-Heißdampf
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 durch den
Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 erhalten
und ferner durch das heiße
Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 erwärmt werden.
Somit kann Wärme
aus dem Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 in den
Niederdruck-Heißdampf
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 übertragen werden,
bevor er in die Niederdruckstufe 26 der Dampfturbine 22 geleitet
wird. Insbesondere kann beispielsweise die Temperatur des Abgases
von angenähert
604°C (1120°F) auf angenähert 371°C (700°F) über den
Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 abgesenkt
werden, während
die Temperatur des Heißdampfes
von angenähert
316°C (600°F) auf angenähert 566°C (1050°F) des Niederdruck-Zusatzüberhitzers 92 angehoben
werden kann.
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Die
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 in
den Niederdruck-Heißdampf übertragene
Wärme kann
nicht nur dem Nachschalt-Zyklus des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 ermöglichen,
mehr Energie zu erzeugen, sondern kann auch gleichzeitig die Temperatur
des Abgases aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 verringern,
um dadurch die Notwendigkeit für
die Kühlung
des Abgases zu minimieren, sowie neben anderen Vorteilen die Verwendung
von Hochtemperatur-SCR-Katalysatoren zu minimieren. Daher können die
Wirkungsgrade sowohl des Spitzenzyklus als auch des Hauptkombinationszyklus
durch die erhöhte
Rückgewinnung
von Abgaswärme
aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 gesteigert
werden.
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In
bestimmten Ausführungsformen
kann Niederdruckwasser zum Kühlen
des Niederdruck-Heißdampfes
aus dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 des
Haupt-Spitzenzykluskanals 82 verwendet werden. Beispielsweise
ist 4 ein exemplarisches Flussdiagramm eines exemplarischen
Kombinationszyklus-Energieerzeu gungssystems 64, das die
Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungs-
und Abkühlungssysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen nutzt. Gemäß Darstellung
kann ein Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 dazu genutzt
werden, um die Temperatur des Niederdruck-Heißdampfes aus dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 des
Haupt-Spitzenzykluskanals 82 zu überwachen und einzuhalten.
Insbesondere kann Niederdruckwasser durch den Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 zum
Kühlen
des Niederdruck-Heißdampfes
immer dann verwendet werden, wenn er einen vorbestimmten Temperaturpegel überschreitende
Temperaturen erreicht. Dieser vorbestimmte Temperaturpegel kann
beispielsweise auf der Basis metallurgischer Grenzwerte der Niederdruckstufe 26 der
Dampfturbine 22 und der zugehörigen Vorrichtung gewählt sein.
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Somit
kann ein Vorteil des Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühlers 94 darin
bestehen, eine maximale Wärmerückgewinnung
aus dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 zu ermöglichen,
während
er gleichzeitig einen ausreichenden Schutz der Niederdruckstufe 26 der
Dampfturbine 22 und ihrer zugehörigen Vorrichtungen ermöglicht.
Mit anderen Worten, der Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 kann sicherstellen,
dass die maximale Wärmerückgewinnung
aus dem Abgas realisiert wird. Jedoch kann dabei die Temperatur
des Niederdruck-Heißdampfes stromabwärts von
dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 den
vorbestimmten Temperaturpegel überschreiten.
Daher kann der Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 als eine Schutzvorrichtung
funktionieren, welche sicherstellen kann, dass die maximale Wärmerückgewinnung
aus dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 nicht nachteilig
die Niederdruckstufe 26 der Dampfturbine 22 und
ihre zugehörigen
Vorrichtungen beeinträchtigt.
Insbesondere kann beispielsweise die Temperatur des Heißdampfes
von angenähert
566°C (1050°F) auf angenähert 316°C (600°F) über den
Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 reduziert
werden.
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Obwohl
er in 4 als in den Haupt-Spitzenzykluskanal 82 für Darstellungszwecke
integriert dargestellt ist, kann der Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 tatsächlich getrennt
von dem Haupt-Spitzenzykluskanal 82 angeordnet sein und kann
tatsächlich
in jede von den Spitzenzyklusvorrichtungen integriert sein. Beispielsweise
kann in bestimmten Ausführungsformen
der Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 unmittelbar
stromaufwärts vor
der Niederdruckstufe 26 der Dampfturbine 22 angeordnet
sein.
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In
den hierin beschriebenen Ausführungsformen
kann ein Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 dazu genutzt
werden, um den Niederdruck-Heißdampf
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 unter Verwendung
des heißen
Abgases aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 weiter zu überhitzen.
Jedoch kann in weiteren Ausführungsformen
der Niederdruck-Heißdampf
tatsächlich
in dem Haupt-Spitzenzykluskanal 62 oder an irgendeiner
anderen Stelle stromabwärts
von der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 in dem Abgaspfad des
Spitzenzyklus erzeugt werden.
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Beispielsweise
ist 5 ein schematisches Flussdiagramm eines exemplarischen
Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64, das die
Spitzenzyklus-Abgaswärmerückgewinnungs-Dampferzeugungssysteme
und Verfahren der vorliegenden Ausführungsformen einsetzt. In dieser
Ausführungsform
kann eine getrennte Einmaldurchlauf-Niederdruckdampferzeugungseinheit 96 in
den Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 eingefügt sein.
Die Dampferzeugungseinheit 96 kann beispielsweise ein Kessel
oder irgendeine Kombination von Vordampfkühlern, Verdampfern, Überhitzern
usw. sein. Die Dampferzeugungseinheit 96 kann Wärme aus
dem Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 zurückgewinnen,
um tatsächlich
einen Niederdruck-Heißdampfstrom
zu erzeugen, welcher dazu genutzt werden kann, den Nie derdruck-Heißdampfstrom
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 zu
ergänzen.
In dieser Ausführungsform
kann von der Dampferzeugungseinheit 96 erzeugter Niederdruck-Heißdampf mit
dem Niederdruck-Heißdampfstrom
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 gemischt
werden, sodass beide Dampfquellen in die Niederdruckstufe 26 der
Dampfturbine 22 eingespritzt werden können, um eine zusätzliche Energieabgabe
zu erzeugen.
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Zusätzlich kann
es, obwohl die hierin beschriebenen Ausführungsformen im Wesentlichen die
Rückgewinnung
von Wärme
aus dem Abgas von nur einer Spitzenzyklus-Gasturbine 66 zum Überhitzen
von Dampf aus einer HRSG 32-Einheit beschrieben wird, auch möglich sein,
diese Techniken auf eine beliebige Anzahl von Kombinationen von
Spitzenzykluseinheiten, HRSGs, Dampfturbinen usw. zu erweitern.
Beispielsweise kann Wärme
von mehreren Spitzenzykluseinheiten zurückgewonnen werden, um Dampf
aus mehreren HRSG-Einheiten zu überhitzen.
Ferner kann, obwohl die hierin beschriebenen Ausführungsformen
im Wesentlichen die Rückgewinnung
von Wärme
aus Abgas aus Spitzenzyklus-Gasturbinen 66 betreffen, möglich sein,
Wärme aus
dem Abgas von anderen Arten von Spitzenzykluseinheiten zurückzugewinnen.
Beispielsweise kann auch Wärme
aus unter anderem aus Spitzenlastkesselsystemen abgegebenem Abgas
unter Anwendung der Techniken der vorliegenden Ausführungsformen
zurückgewonnen
werden. Ferner können,
obwohl die hierin beschriebenen Ausführungsformen im Wesentlichen
die Rückgewinnung
von Wärme
aus dem Abgas aus Spitzenzyklus-Gasturbinen 66 betreffen,
die offengelegten Ausführungsformen
auch auf beliebige andere Einfachzyklus (d. h., Nicht-Kombinationszyklus)-Gasturbinen
erweitert werden.
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Ferner
betreffen die hierin beschriebenen Ausführungsformen im Wesentlichen
die Lieferung des von dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 in den 3 und 4 und
der Dampferzeu gungseinheit 96 in 5 erzeugten
Heißdampfes
an Dampfturbinen des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64,
wie z. B. die Dampfturbine 22. Es sollte jedoch angemerkt
werden, dass der erzeugte Heißdampf
auch in anderen Prozessen genutzt werden kann, in welchen der Heißdampf eine
Energie- oder Wärmequelle
bereitstellen kann.
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Zusätzlich können die
hierin beschriebenen Spitzenzyklus-Wärmerückgewinnungstechniken nicht
nur bei neuen Spitzenzykluseinheiten, sondern auch bei bereits zur
Erfüllung
von Spitzenlastanforderungen eingesetzten einfachen Zykluseinheiten angewendet
werden. Mit anderen Worten, die Systeme können zur Implementation der
Spitzenzyklus-Wärmerückgewinnungstechniken
als eigenständige
Pakete installiert werden, welche in die Abgaspfade von existierenden
Spitzenzykluseinheiten nachgerüstet
werden können.
Beispielsweise können
in Bezug auf die Ausführungsformen
der 3 und 4 der Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 (und optionale
Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94)
in den Haupt-Spitzenzykluskanal 82 oder an einer anderen
Stelle stromabwärts
von der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 installiert werden.
In dieser Ausführungsform
können
geeignete Verbindungen nachträglich
zwischen der Wärmerückgewinnungsvorrichtung
(z. B. dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 und dem
optionalen Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94), dem Niederdruckverdampfer 24 des HRSG 32 und
der Niederdruckstufe 26 der Dampfturbine 22 installiert
werden.
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Unabhängig von
den eingesetzten speziellen Konfigurationen können die Verfahren zur Nutzung der
hierin beschriebenen Spitzenzyklus-Wärmerückgewinnungstechniken im Wesentlichen ähnlich sein. 6 ist
ein Ablaufdiagramm eines exemplarischen Verfahrens 98 für die Rückgewinnung
von Wärme aus
dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66, um die Energieerzeugung
des Kombinationszyklus unter Nutzung der vorliegenden Ausfüh rungsformen
aufzustocken. Bei dem Schritt 100 kann Heißdampf aus dem
HRSG 32 erhalten werden. Insbesondere kann Niederdruck-Heißdampf aus
dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 erhalten
werden. Wie vorstehend unter Bezugnahme auf 5 diskutiert, kann
der Schritt 100 tatsächlich
dahingehend optional sein, dass, wenn die getrennte Einmaldurchlauf-Niederdruckdampferzeugungseinheit 96 verwendet
wird, kein Heißdampf
aus dem HRSG 32 zugeführt
werden muss. Stattdessen kann die Dampferzeugungseinheit 96 von 5 das
Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 nutzen, um Wasser
aus einer getrennten Wärmequelle
zu erwärmen,
um ihren eigenen Heißdampf
zu erzeugen. Jedoch kann in den in 3 und 4 beschriebenen
Ausführungsformen,
in welchen der Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 verwendet
wird, Niederdruck-Heißdampf
aus dem Niederdruckverdampfer 42 des HRSG 32 aufgenommen
und weiter durch den Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 erhitzt
werden.
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Bei
dem Schritt 102 kann Wärme
aus dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 an eine Wasserquelle übertragen
werden, um Heißdampf
zu erzeugen, wobei die Übertragung
der Wärme
in dem Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 erfolgt. Wie
vorstehend unter Bezugnahme auf den Schritt 100 diskutiert,
kann der Schritt 102 durch verschiedene Anordnungen und
Ausführungsformen
erreicht werden. In den in 3 und 4 beschriebenen Ausführungsformen
kann zusätzliche
Wärme an
den Heißdampf
aus dem HRSG 32 durch den Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 in
dem Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 übertragen
werden. Jedoch kann in der in 5 beschriebenen
Ausführungsform
eine getrennte Wasserquelle durch die Dampferzeugungseinheit 96 in
dem Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 überhitzt
werden. In jedem Falle kann die zum Erzeugen des Heißdampfes verwendete
Wärme aus
dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 übertragen
werden.
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Bei
dem Schritt 104 kann der erzeugte Heißdampf gekühlt werden. Insbesondere kann
der Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94 zum Kühlen des
Heißdampfes
immer dann verwendet werden, wenn der Heißdampf einen vorbestimmten
Temperaturpegel überschreitet,
welcher beispielsweise auf der Basis metallurgischer Grenzwerte
der Niederdruckstufe 26 der Dampfturbine 22 und
der zugeordneten Vorrichtung gewählt
sein kann. Der Schritt 104 ist optional und kann zur Anwendung
in Situationen gewählt
werden, in welchen beispielsweise eine Möglichkeit besteht, dass die
Wärmerückgewinnung aus
dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 zu Übertemperaturpegeln
stromabwärts
von der Wärmerückgewinnungsvorrichtung
führen
kann.
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Bei
dem Schritt 106 kann der Heißdampf an einen Prozess geliefert
werden, wo er als Energie- oder Wärmequelle genutzt werden kann.
Insbesondere kann der Heißdampf
an eine Dampfturbine (z. B. die Niederdruckstufe 26 der
Dampfturbine 22) des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 geliefert
werden, wo der Heißdampf
als Energiequelle genutzt werden kann. Jedoch kann, wie hierin beschrieben,
der Prozess auch beliebige weitere Prozesse beinhalten, in welchen
Heißdampf
als Energie- oder Wärmequelle
genutzt werden kann. Diese Prozesse können typischerweise weitere
Prozesse innerhalb der Anlage sein, in welcher das Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystem 64 angeordnet ist.
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Daher
stellen die vorliegenden Ausführungsformen
Systeme und Verfahren zur Aufstockung der Energieerzeugung des Kombinationszyklus
bereit, indem die Rückgewinnung
von Wärme
aus den Abgasen einer Spitzenzykluseinheit, wie z. B. der Spitzenzyklus-Gasturbine 66,
verbessert wird. Insbesondere sind die vorliegenden Ausführungsformen
auf Systeme und Verfahren zur Rückgewinnung
der Wärme
aus den Abgasen der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 in einem
Abgaspfad unmittelbar stromabwärts
von der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 gerichtet. Da sich
die Abgaswärmerückgewinnungsvorrichtung (z.
B. der Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92)
in einem Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 befinden
kann, sind die Anforderungen für
die neue Dimensionierung von weiteren Vorrichtungen des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 (z.
B. Komponenten der Vorschalt- und
Nachschalt-Zyklen) minimiert. Beispielsweise kann anstelle der Einspritzung
von Abgas aus der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 in den Haupt-HRSG 32,
was eine Neudimensionierung der Verrohrung und weiterer verschiedener Vorrichtungen
des HRSG 32 erfordern würde,
eine Isolation des Niederdruck-Zusatzüberhitzers 92 in einem
Abgaspfad der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 die Notwendigkeit
einer Neudimensionierung der Verrohrung des HRSG 32 und
der zugeordneten Vorrichtung zur Anpassung an die erhöhten Strömungsraten durch
den HRSG 32 erübrigen.
Ebenso kann durch die Zulassung einer direkten Zuführung des
Heißdampfes
zu der Dampfturbine 22 eine Neudimensionierung der Verrohrung
und der zugeordneten Vorrichtungen minimiert werden. Jedoch können die
für die
Zuführung
des Heißdampfes
beispielsweise aus dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 (und
dem optionalen Niederdruck-Spitzenzyklusdampfkühler 94) verwendeten
Verbindungen eine geringfügige
Neudimensionierung zur Anpassung an die erhöhte Dampfströmungsrate
und die zugeordnete erhöhte Temperatur
der Dampfströmung
in die Dampfturbine 22 erfordern.
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Wie
hierin beschrieben, können
auch weitere Vorteile unter Anwendung der vorliegenden Ausführungsformen
realisiert werden. Beispielsweise kann durch Zuführen des Heißdampfes
zu der Dampfturbine 22 des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 im
Gegensatz zu einer eigenständigen Ein-Druck-Dampfturbine
der Gesamtwirkungsgrad des Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 signifikant
erhöht
werden. Zusätzlich
kann durch Übertragen
einer gewissen Wärmemenge
aus dem Abgas der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 an den Heißdampf,
die Temperatur der Abgase stromabwärts von der Wärmerückgewinnungsvorrichtung
(z. B. dem Niederdruck-Zusatzüberhitzer 92 in 3 und 4 oder
der Dampferzeugungseinheit 96 in 5) erheblich
reduziert werden und dadurch die Notwendigkeit für eine getrennte Kühlvorrichtung verringert
oder erübrigt
werden, sowie die Verwendung von zuverlässigeren, preiswerteren Niedertemperatur-SCR-Katalysatoren
zur Verringerung von NOx-Emissionen ermöglicht werden.
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Obwohl
nur bestimmte Merkmale der Erfindung hierin dargestellt und beschrieben
wurden, werden viele Modifikationen und Änderungen für den Fachmann auf diesem Gebiet
ersichtlich sein. Es dürfte
sich daher verstehen, dass die beigefügten Ansprüche alle derartigen Modifikationen
und Änderungen
soweit sie in den tatsächlichen
Erfindungsgedanken der Erfindung fallen, abdecken sollen.
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Es
werden Systeme und Verfahren zur Aufstockung der Energieerzeugungskapazitäten von Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystemen 64 durch
eine effektivere Rückgewinnung
von Wärme
aus Abgasen von Spitzenzyklus-Gasturbinen 66 in den offengelegten
Ausführungsformen
bereitgestellt. In bestimmten Ausführungsformen können die vorliegenden
Techniken die Aufnahme von Heißdampf
aus einer Wärmerückgewinnungs-Dampferzeugungseinheit
HRSG 32 beinhalten. Heißes Abgas aus einer Spitzenzyklus-Gasturbine 66 kann
zur Übertragung
von Wärme
an den aus dem HRSG 32 erhaltenen Heißdampf genutzt werden. Die
zum Übertragen
von Wärme
an den Heißdampf
verwendeten Systeme können
einen zusätzlichen Überhitzer 92 enthalten,
der sich in einem Abgaspfad 82 der Spitzenzyklus-Gasturbine 66 befindet.
Der den zusätzlichen Überhitzer 92 verlassende
Heißdampf kann
an eine Dampfturbine 22 eines Kombinationszyklus-Energieerzeugungssystems 64 geliefert
werden, wo der Heißdampf
als eine Ener giequelle genutzt werden kann. Optional kann ein Spitzenzyklus-Dampfkühler 94 zur
Sicherstellung genutzt werden, dass die Temperatur des an die Dampfturbine 22 gelieferten
Heißdampfes
keinen vorbestimmten Temperaturpegel überschreitet, um dadurch die Dampfturbine 22 und
deren zugeordneten Vorrichtungen zu schützen.