DE19736598A1 - Bohrer, insbesondere Spitzbohrwerkzeug, mit gegen Lösen gesichertem austauschbarem Schneideinsatz - Google Patents
Bohrer, insbesondere Spitzbohrwerkzeug, mit gegen Lösen gesichertem austauschbarem SchneideinsatzInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Bohrer, insbe
sondere ein Spitzbohrwerkzeug mit einem sich in Längsrich
tung erstreckenden, im wesentlichen zylindrischen Halter in
dem eine rechtwinklig dazu verlaufende Nut angeordnet ist
und mit einem in der Nut angeordneten Schneideinsatz, ins
besondere aus Hartmetall, wobei im Halter zwei auf den
Schneideinsatz einwirkende Spann- und Anschlagelemente
angeordnet sind, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der DE-42 39 311 ist ein gattungsbildender Bohrer
bekannt, der einen sich in Längsrichtung erstreckenden Hal
ter mit einer in diesem parallel zur Querachsenrichtung
angeordneten Nut aufweist. In der Nut ist ein, insbesondere
aus Hartmetall gefertigter Schneideinsatz austauschbar
befestigt. Die kraftschlüssige Befestigung des Schneidein
satzes erfolgt mittels zweier im Halter auf den Schneidein
satz einwirkender Spann- und Anschlagelemente. Dabei ver
laufen die Wirkungslinien dieser Spann- und Anschlagelemen
te jeweils unter einem spitzen Winkel ξ zur Querachsenrich
tung und schneiden letztere außermittig. Auf diese Weise
kann vermittels der von den Spann- und Anschlagelementen
auf den Schneideinsatz übertragenen Kräfte ein Moment
erzeugt werden, das der Schnittrichtung des Bohrers entge
gen gerichtet ist.
Von Nachteil ist hier jedoch, daß sich die in der Regel
als Befestigungsschrauben ausgebildeten Spann- und
Anschlagelemente, welche zum Spannen des Schneideinsatzes
im Halter vorgesehen sind, während der Bearbeitung z. B.
infolge Vibrationen durch unterbrochenen Schnitt oder hohe
Temperaturen während der Zerspanung, wie sie bei der
Trockenbearbeitung auftreten können, lösen und damit die
exakte spielfreie Position des Schneideinsatzes nicht mehr
gewährleistet ist und im schlimmsten Fall der Schneidein
satz aus der Nut heraus fallen kann. Selbst die Sicherung
der Befestigungsschraube mittels aus dem Stand der Technik
bekannter Sicherungsverfahren, wie z. B. vermittels einer
Konterschraube kann bei diesen kritischen Bearbeitungszu
ständen keine ausreichende Prozeßsicherheit gewährleisten.
Darüber hinaus ist bei dem aus der DE-42 39 311
bekannten Bohrwerkzeug nachteilig eine sehr hohe Präzision
bei der Bearbeitung der Nut und des Schneideinsatzes im
Hinblick auf ein möglichst minimales Spiel zwischen dem
Schneideinsatz und der Nut bei dessen Einpassung gefordert.
Bereits geringfügige Toleranzen können dazu führen, daß der
Schneideinsatz zwar mittels der Spann- und Anschlagelemente
zunächst nach der Montage exakt lagerichtig eingepaßt ist.
Jedoch ist dabei eine vollflächige Anlage der jeweiligen an
die Nutseitenwand angrenzenden Rückseitenflächen des
Schneideinsatzes in der gewünschten Weise nicht erzielbar.
Somit entstehen ungewollte, keilförmige Spalte zwischen der
jeweiligen an die Nutseitenwand angrenzenden Rückseitenflä
chen des Schneideinsatzes und der korrespondierenden Nut
seitenwand, die vorstehend erwähnte Vibrationen verstärken
können.
Demzufolge liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe
zugrunde, einen gattungsgemäßen Bohrer mit einem auswech
selbaren Schneideinsatz derart weiterzubilden, daß ein
Lösen der Spann- und Anschlagelemente auch bei kritischen
Bearbeitungsaufgaben vermieden wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1.
Unterhalb des Nutgrundes der Nut ist in vorteilhafter
Weise ein sich vom Nutgrund aus in Längsrichtung zum Schaft
hin erstreckender Klemmschlitz vorgesehen, der in einer
unter einem Winkel ψ zur Querachsenrichtung orientierten
Ebene liegt und ein quer dazu verlaufendes Klemmelement
aufweist. Damit gelingt es erstmals überraschend durch das
synergistische Zusammenwirken der jeweils unter einem Win
kel auf den Schneideinsatz einwirkenden Kräfte des mittels
des Klemmelements zusammenspannbaren Klemmschlitzes und der
unter einem Winkel ξ einwirkenden Kräfte der Spann- und
Anschlagelemente auch bei nicht genau auf das Nutprofil
abgestimmtem Schneideinsatz, insbesondere bei in Bezug auf
die Nutseitenflächen nicht exakt planparallen Rückseiten
flächen des Schneideinsatzes, über eine lediglich im
Bereich des Bohrerumfangs erfolgende Flächenpressung hinaus
auch eine vollflächige Anlage der Schneideinsatz-Rücksei
tenfläche an der angrenzenden Nutseitenwand zu erzielen.
Somit ist vorteilhaft einem im Stand der Technik nicht ver
meidbaren Schwingen des Schneideinsatzes in der Nut bei
kritischen Bearbeitungsaufgaben infolge dessen lediglich
punktueller und nicht vollflächiger Abstützung jede Grund
lage entzogen.
Darüber hinaus wird erstmals überraschend auch ein Los
lösen der Spann- und Anschlagelemente gänzlich unterbunden.
Die beim Zusammenspannen des unter einem Winkel Ψ zur
Querachsenrichtung orientierten Klemmschlitzes und damit
unter einem Winkel ω = ψ + ξ zur Wirkungsrichtung der
Spann- und Anschlagelemente resultierenden Kraft sorgt vor
teilhaft dafür, daß sowohl Quer- als auch Längskräfte rela
tiv auf die Spann- und Anschlagelemente einwirken und diese
damit vorteilhaft zusätzlich in der Weise verspannen bzw.
verkanten, daß ein Loslösen ausgeschlossen ist. In diesem
Zusammenhang kommt weiter vorteilhaft zum Tragen, daß die
Wirkungslinien der Spann- und Anschlagelemente jeweils
unter einem spitzen Winkel ξ zur Querachsenrichtung verlau
fen und diese außermittig schneiden wodurch vermittels der
von den Spann- und Anschlagelementen auf den Schneideinsatz
übertragenen Kräfte ein Moment erzeugt wird, das der
Schnittrichtung des Bohrers entgegen gerichtet ist und im
Zusammenspiel mit der aus der Klemmeinrichtung resultieren
den Kraft vorgenannten Effekt des zusätzlichen Verspannens
der Spann- und Anschlagelemente verstärkt.
Zudem überrascht, daß bei dieser erfindungsgemäßen Wei
terbildung eines gattungsgemäßen Bohrers, bei der im Halter
zusätzlich zur dort beispielsweise herausgefrästen Nut zur
Aufnahme des Schneideinsatzes anstatt einer eventuell
zunächst erwarteten weiteren Schwächung des Bohrers infolge
der Einbringung des Klemmschlitzes im Vergleich zu einem im
Bereich unterhalb des Nutgrundes aus Vollmaterial bestehen
den Bohrers widererwarten eine Erhöhung der Stabilität des
Bohrers durch das Zusammenwirken der Kräfte und Momente,
die sowohl durch den über das Klemmelement zusammengespann
ten Klemmschlitzes als auch durch die beiden Spann- und
Anschlagelemente erzielt werden, erreicht wird, wodurch
zudem ein absolut spielfreier, vollflächig kraftschlüssiger
Sitz des Schneideinsatzes im Halter sichergestellt ist.
Dabei erlaubt diese Weiterbildung vorteilhaft größere Fer
tigungstoleranzen bei der Herstellung der Nut und somit
eine wirtschaftlichere Herstellung des Schneideinsatzsit
zes, was in entsprechender Weise ebenso für die Herstellung
des Schneideinsatzes gilt.
Weitere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche 2 bis 20.
Die Ausgestaltung des Klemmelements als eine quer zum
Klemmschlitz verlaufende Gewindebohrung mit einer darin
geführten bzw. eingreifenden Klemmschraube bietet ein
kostengünstige und genau herstellbare Ausführungsform des
Klemmelements. Weiter konnte in ersten Versuchen mit einem
Prototypen nachgewiesen werden, daß besonders gute Ergeb
nisse erzielt werden, wenn der Winkel ψ zwischen 0° und
15° beträgt, wobei besonders gute Wirkungen mit einem Win
kel ψ um 10° erzielt werden konnten. Dabei kann mit einem
Verhältnis D/t** zwischen dem Durchmesser D des Bohrers und
der Erstreckungstiefe t** des Klemmschlitzes vom Nutgrund
in Längsrichtung im Bereich zwischen 1,5 und 3 eine gute
Klemmwirkung erreicht werden. Als besonders vorteilhaft hat
sich hier ein Verhältnis D/t** von ungefähr 2,25 herausge
stellt.
In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform weist
die Nut im Querschnitt betrachtet ein trapezförmiges Profil
auf mit unter einem Neigungswinkel ζ zur Bohrerspitze hin
nach innen geneigten Nutseitenflächen. Dabei kann der Nei
gungswinkel ζ zwischen 0° und 3° betragen, bevorzugt wird
jedoch ein Neigungswinkel um 1,5°. Diese Ausführungsform
kann bei gleichzeitig analog modifizierten Rückseitenflä
chen des Schneideinsatzes mit dem selben Neigungswinkel ζ
eine Erleichterung der Montage des Bohrwerkzeuges und damit
eine Reduzierung der Herstellungskosten ermöglichen, da der
Schneideinsatz nach dessen Einfügen selbst im nicht ver
spannten Zustand durch das trapezförmige Nutprofil gegen
Herausfallen gesichert ist. Darüber hinaus erlaubt dies
sogar den Wegfall bzw. Ausfall einer der beiden Spann- und
Anschlagelemente, da infolge der prismatischen Ausführung
des Schneideinsatzsitzes dennoch die Fixierung des Schneid
einsatzes gegen ein axiales Verschieben oder Herausziehen
gewährleistet bleibt.
Weiterhin weist der Halter des Bohrers zwei vorzugs
weise in einer Radialebene des Bohrers liegende, jeweils im
Bereich einer Rückseitenfläche des Schneideinsatzes ange
ordnete Bohrungen auf, die jeweils in eine Nutseitenwand
münden, wobei die Längsachsen der Bohrung unter jeweils
einem spitzen Winkel zu der jeweiligen Nutseitenwand und
der anliegenden Rückseitenfläche des Einsatzes verlaufen,
daß in den Bohrungen aus jeweils einer Nutseitenfläche aus
tretende Anschlagelemente angeordnet sind, daß mindestens
eines der beiden Anschlagelemente in Richtung der Längs
achse der Bohrung beweglich ist und daß in den Rückseiten
flächen des Einsatzes mit den Anschlagelementen korrespon
dierende Stützflächen bildende Vertiefungen vorgesehen bzw.
ausgeformt sind.
Um punktsymmetrische Verhältnisse zu schaffen, ist
bevorzugt vorgesehen, daß die Längsachsen der zur Aufnahme
der Anschlagelemente im Schaft des Bohrers vorgesehenen
Bohrungen unter demselben spitzen Winkel ξ zu der jeweili
gen Nutseitenwand und der jeweils anliegenden Rückseiten
fläche des Schneideinsatzes angeordnet sind, und daß die
Längsachsen der Bohrungen denselben Abstand von der Längs
achse des Bohrers bzw. des Halters aufweisen. Weiterhin ist
das mindestens eine bewegliche Anschlagelement bevorzugt in
Form einer Schraube, insbesondere in Form einer Maden
schraube, beispielsweise mit einem Innensechskant, vorzugs
weise jedoch mit einem Torx ausgeführt.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung kommt das
Schneidelement ohne durchgehende Bohrung aus. Die Form des
Schneidelements wird extrem einfach, d. h. das bearbeitete
Volumen des Schneidelements wird minimiert. Anstelle der im
Stand der Technik vorgesehenen Bohrungen, die rechtwinklig
zu der im Gattungsbegriff definierten Querachse verlaufen,
sind erfindungsgemäß lediglich Stützflächen bildende Ver
tiefungen vorgesehen, deren Flächennormalen im Gegensatz
zum Stand der Technik nicht rechtwinklig zur Querachse,
sondern diese unter einem spitzen Winkel schneidend verlau
fen. Im Zusammenspiel mit den erfindungsgemäß vorgesehenen
Anschlagelementen, die in Bohrungen im Halter des Bohrers
angeordnet sind, ergibt sich damit eine Befestigungsmög
lichkeit, bei der der Schneideinsatz nicht geschwächt wird
und daher entsprechend flach, d. h. in Längsrichtung des
Bohrers kleine Abmessungen aufweisend, ausgeführt werden
kann. Damit eignet sich die erfindungsgemäße Befestigung
für alle möglichen Schneidengeometrien, auch für solche,
bei denen der Schneidenverlauf eine bereichsweise Verringe
rung der Schneidenelementdicke erfordert.
Zur Befestigung wird der Schneideinsatz in die Nut ein
gelegt und in einem zweiten Schritt das zumindest eine
bewegliche Anschlagelement von der Außenseite des Bohrer
schaftes her nach innen verschoben, vorzugsweise wird ein
Anschlagelement in Form einer Madenschraube eingedreht. Da
die Bohrungen jeweils im Bereich einer Rückseitenfläche des
Einsatzes in einer Nutseitenwand münden und mit der Nutsei
tenwand einen spitzen Winkel einschließen, liegt der
Schnittpunkt jeweils einer Längsachse einer Bohrung mit der
Querachse auf der jeweils anderen Seite in bezug auf die
Längsachse des Bohrers. Beim Anziehen der Anschlagelemente
oder im Falle nur eines beweglichen Anschlagelements beim
Anziehen des einen Anschlagelements wird daher ein Moment
auf den Schneideinsatz ausgeübt, dessen Drehrichtung gleich
dem Moment ist, das durch die Reaktionskräfte an den
Schneiden des Bohrers beim Bohren erzeugt wird. Als Folge
des erzeugten Moments werden die beiden Rückseitenflächen
des Schneideinsatzes in ihren äußeren Randbereichen gegen
die entsprechenden Nutseitenwände gedrückt und kommen dort
zur Anlage. Die auf die Schneidkanten ausgeübten Kräfte
werden dort abgestützt.
Da die Anschlagelemente unter einem Winkel angestellt
sind, führt ein Verschieben eines Anschlagelements in Rich
tung der Längsachse der das Anschlagelement aufnehmenden
Bohrung dazu, daß über den Kontakt zwischen einer Stirnflä
che des Anschlagelements und der jeweiligen korrespondie
renden Stützfläche in der entsprechenden Rückseitenfläche
des Einsatzes, der Schneideinsatz in Richtung der Querachse
um einen entsprechenden vektoriellen Anteil verschoben
wird, bis diese Bewegung durch eine entsprechende Gegenbe
wegung des anderen Anschlagelements kompensiert wird. Auf
diese Weise läßt sich die Zentrierung des Schneideinsatzes
relativ zur Längsachse des Bohrers einfach bewerkstelligen.
Die Einstellung wird bei punktsymmetrischer Anordnung der
Anschlagelemente, die dann bevorzugterweise in einer
gemeinsamen Radialebene liegen besonders einfach und zuver
lässig.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist
vorgesehen, daß wenigstens eine der Stützflächen als ein
kegelförmiger Sitz mit einem Kegelwinkel zwischen 90° und
150°, vorzugsweise um 120°, ausgebildet ist. Damit kann ein
optimaler Formschluß erzielt werden, was einen optimalen
Kraftfluß gewährleistet insbesondere dann, wenn das, bei
spielsweise als Madenschraube ausgebildete zugehörige
Spann- und Anschlagelement vorne mit einer korrespondieren
den Kegelspitze versehen ist.
Vorzugsweise ist weiter vorgesehen, daß wenigstens eine
der Stützflächen eben ausgebildet ist und von einem kreis
sektorförmigen Rand begrenzt wird. Auf diese Weise lassen
sich die Stützflächen bzw. die sie bildenden Vertiefungen
mittels eines Fräsers fertigungstechnisch einfach herstel
len. Weiterhin kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß
zumindest eine eine Stützfläche bildende Vertiefung sich bis
zum Schneideinsatzrücken, d. h. bis zu der dem Nutgrund
zugewandten Kante erstreckt. Auf diese Weise kann der
Schneideinsatz aus der Nut des ihn aufnehmenden Halters
herausgezogen werden, ohne daß das korrespondierende
Anschlagelement vollständig aus dem Nutbereich herausge
dreht bzw. gezogen werde muß. Dies ist insbesondere vor
teilhaft, wenn ein Anschlagelement als nicht verstellbares
bzw. längs der Achse bewegliches Anschlagelement ausgeführt
ist.
Insbesondere im letzten Fall kann ein Anschlagelement
vorgesehen sein, das aus einer Madenschraube besteht, deren
Länge kleiner ist als die Länge der sie aufnehmenden im
Halter angeordneten Bohrung, so daß in dem verbleibenden,
der Bohreraußenseite zugewandten Raum eine Konterschraube
in Form einer kurzen Madenschraube mit einem Torx bzw. mit
einem Innensechskantkopf angeordnet sein kann. Auf diese
Weise wird ein einmalig einstellbares Anschlagelement
geschaffen, dessen Lage nach einmal erfolgter Zentrierung
des Schneideinsatzes nicht mehr verändert werden muß. In
der diesem Anschlagelement zugewandten Rückseitenwand des
Schneideinsatzes kann eine Vertiefung der beschriebenen Art
ausgebildet sein, nämlich eine Vertiefung, die bis zur der
der Nut zugewandten Kante des Schneideinsatzes reicht.
Entsprechend kann auf der gegenüberliegenden Seite des
Schneideinsatzes, d. h. auf der anderen Rückseitenfläche,
eine beispielsweise ebene oder kegelförmige Vertiefung vor
gesehen sein, die nicht bis zum Nutgrund reicht, so daß bei
eingeschraubtem Anschlagelement, d. h. eingeschraubter
Madenschraube ein Herausfallen des Schneideinsatzes verhin
dert wird. Mit einer solchen asymmetrischen Gestaltung der
Vertiefungen wird der zusätzliche Vorteil erzielt, daß ein
falsches Einsetzen des Schneidelements nicht möglich ist,
solange der feste, einmal eingestellte Anschlag nicht ver
ändert wird.
Weiterhin kann bevorzugt vorgesehen sein, daß die
Längsachsen der die Anschlagelemente, beispielsweise die
Madenschrauben, aufnehmenden Bohrungen gegenüber den in den
Rückseitenflächen des Schneideinsatzes ausgebildeten Stütz
flächen etwas versetzt angeordnet sind, so daß die Stirn
flächen der Anschlagelemente, beispielsweise die Stirnflä
chen der Madenschrauben die in den Rückseitenflächen ausge
bildeten Stützflächen nur teilweise überdecken. Auf diese
Weise wird erreicht, daß die Madenschrauben, bzw. ver
gleichbare Anschlagelemente, die Stützflächen nur mit einem
Teil der Stirnfläche berühren, dessen Relativbewegung beim
Einschrauben auf den Nutgrund gerichtet ist. Dieser Effekt
kann noch verstärkt werden, indem man die Stirnfläche
zumindest einer der Madenschrauben nicht flach sondern
kegelförmig ausgestaltet, bei einer entsprechend korrespon
dierend als kegelförmiger Sitz ausgebildeten Stützfläche.
Auf diese Weise wird auf den Schneideinsatz eine Kraft aus
geübt, die ihn auf den Nutgrund zu zieht, wodurch während
der Montage ein definierter Sitz des Schneideinsatzes in
der Nut erzielt wird.
Der erfindungsgemäße Aufbau der Bohrspitzenhalterung
eignet sich für alle gängigen Schneidenverläufe, Bohrer
querschnitte und Bohrspitzengeometrien. Dies ist in erster
Linie darauf zurückzuführen, daß die zur Befestigung des
Einsatzes erforderlichen Funktionsflächen am Einsatz selbst
sowie am Halter möglichst einfach gehalten sind und daß auf
diese Weise zum einen das Volumen des Schneideinsatzes und
zum anderen das Zerspanungsvolumen am Halter minimiert wer
den können.
Gute Ergebnisse bei der Zerspanung von hochfesten Mate
rialien können zum Beispiel dann erzielt werden, wenn der
Schaft des Bohrers Spannuten aufweist, die im Bereich der
Spanflächen des Schneideinsatzes auslaufen und bündig in
diese übergehen.
Für die Zerspanung von zähen und festen Werkstoffen ist
es von Vorteil, wenn die Spanfläche konkav gekrümmt ist.
Ebenso können die Hauptschneiden konkav gekrümmt sein. Die
Befestigungsgeometrie kann in diesem Fall durch die erfin
dungsgemäße Gestaltung der Schneideneinsatzhalterung unver
ändert beibehalten werden. Bedingt durch die schräge Anord
nung der Bohrungen für die Aufnahme der Spann- und
Anschlagelemente wird das Schneidelement im Bereich der
konkaven Oberfläche nicht zusätzlich geschwächt. Gleichwohl
kann durch geeignete Wahl des Anstellungswinkels zwischen
Bohrungsachse für die Spann- und Anschlagelemente und Nut-Stütz
fläche beim Spannen und Justieren des Schneidelements
ein Moment aufgebracht werden, das der Schnittrichtung des
Bohrers entgegengerichtet ist und damit bereits von der
Ersteinstellung an einen satten Sitz des Schneidelements im
Schlitz garantiert.
Mit der erfindungsgemäßen Gestaltung der Befestigung
kann das Verhältnis zwischen dem Durchmesser des Bohrers,
d. h. der Abstand der beiden Nebenschneiden voneinander, zu
der Abmessung des Schneideinsatzes in Längsrichtung des
Bohrers erheblich angehoben werden, vorzugsweise in einen
Bereich von etwa 2. Es hat sich gezeigt, daß die Bohrspit
zenhalterung ohne weiteres für Bohrwerkzeuge einsetzbar
ist, die Bohrungstiefen von bis zu 10 × d erlauben.
Der erfindungsgemäße Bohrer hat aufgrund seiner Schnei
deneinsatzbefestigung erhebliche Festigkeitsreserven. Er
kann deshalb ohne weiteres zum Zerspanen von sehr zähen
Werkstoffen eingesetzt werden. In diesem Fall kann vorgese
hen sein, daß der Spitzenwinkel größer als 140° ist, zumin
dest aber größer als 130°.
Bevorzugt weist der erfindungsgemäße Bohrer einen Kühl
mittelkanal auf, durch den eine Kühlflüssigkeit, wie bei
spielsweise eine Schneidemulsion vom Schaftende des Bohrers
zur Bohrspitze gefördert werden kann. Der Kühlmittelkanal
ist vorzugsweise in der Längsachse des Bohrers angeordnet,
wobei er sich im Bereich der Bohrspitze teilen kann und
zwei abzweigende Teilkanäle vorzugsweise im Bereich der zum
Schaft gehörenden Hauptfreiflächen austreten.
Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf
die Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Halters eines erfin
dungsgemäßen Bohrers,
Fig. 2 eine seitliche Draufsicht auf die Bohrerspitze
des in Fig. 1 dargestellten Bohrers,
Fig. 3 eine frontale Draufsicht auf die Bohrerspitze
des in Fig. 1 dargestellten Bohrers,
Fig. 3a einen Schnitt durch die Bohrerspitze des Hal
ters längs der Linie IIIa-IIIa in Fig. 2,
Fig. 3b einen Schnitt durch die Bohrerspitze des Hal
ters längs der Linie IIIb-IIIb in Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Schneideinsatzes,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Schneideinsatz gemäß
Fig. 4,
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Fig. 4,
Fig. 7 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen
Schneideinsatzes in Richtung der Querachse,
Fig. 8 eine schematische Darstellung des in die Nut
des Halters eingesetzten Schneideinsatzes gemäß
den Fig. 2 und 7, und
Fig. 9 einen Schnitt längs der Linie IX-IX in Fig. 8.
Fig. 10 eine seitliche Draufsicht auf die Bohrerspitze
einer modifizierten Ausführungsform des in Fig.
1 dargestellten Bohrers,
Fig. 1 zeigt einen Halter 10 eines erfindungsgemäßen
Bohrers, der im wesentlichen zylindrisch ausgebildet ist
und eine Längsachse X und eine in Fig. 3a gezeigte, recht
winklig dazu verlaufende Querachse Y aufweist. Der Halter
10 weist einen Schaft 11 und eine Bohrerspitze 12 auf. Wei
terhin ist ein sich unterhalb eines Nutgrundes 16 in
Längsachsenrichtung X zum Schaft hin erstreckender Klemm
schlitz 70 erkennbar. Ein quer dazu verlaufendes Klemmele
ment 74 ist in Form einer sich quer durch den Bohrer,
rechtwinklig zur Längsachsenrichtung erstreckenden Gewinde
bohrung 76 mit einer darin eingreifenden Klemmschraube 78
zum Zusammenspannen des Klemmschlitzes 70 ausgebildet.
Wie die Fig. 2, 3, 3a und 3b zeigen, ist in der Boh
rerspitze eine längs der Querachse Y verlaufende Nut 14 mit
einem Nutgrund 16 und mit Nutseitenwänden 18', 18'' ange
ordnet. Im Nutgrund 16 ist der Klemmschlitz 70 erkennbar.
Dieser ist unter einem Winkel ψ zur Querachsenrichtung Y
orientiert, wobei dieser je nach Ausführungsform zwischen
0° und 15° liegt, vorzugsweise im Bereich um 10° gewählt
wird. Ferner ist das im Halter unterhalb des Nutgrundes 16
angeordnete, sich quer zum Klemmschlitz 70 erstreckende
Klemmelement 76 hier beispielsweise in Form der vorstehend
beschriebenen Gewindebohrung 74 mit der darin geführten
Klemmschraube 78 gezeigt. Ebenso ist erkennbar, daß die
Wirkungslinien bzw. Längsachsen 24' und 24'' der in Form
von in Gewindebohrungen 20' und 20'' geführten Schrauben
ausgebildeten Spann- und Anschlagelemente 50' bzw. 50''
unter einem Winkel ξ zur Querachsenrichtung Y orientiert
sind. Die Tiefe des Klemmschlitzes 70 ist mit t** angege
ben, wobei das Verhältnis D/t** zwischen dem Durchmesser D
des Bohrers und der Tiefe t** des Klemmschlitzes 70 je nach
Ausführungsform zwischen 1,5 und 3 beträgt, vorzugsweise im
Bereich um 2,25 gewählt wird.
Die Querachse Y und die senkrecht dazu stehende Koordi
natenachse Z spannen eine Radialebene auf, die in Fig. 3a
angedeutet ist. In dieser Radialebene sind zwei Gewindeboh
rungen 20' und 20'' angeordnet, die von der Außenseite 22
des Bohrerschafts ausgehen und in den Nutseitenflächen 18'
bzw. 18'' münden. Die Längsachsen 24' und 24'' der Bohrun
gen 18' und 18'' sind jeweils unter einem spitzen Winkel ξ
zur Querachse Y bzw. zu den Nutseitenflächen 18' und 18''
angeordnet. Die Schnittpunkte 25', 25'' der Längsachsen 24'
bzw. 24'' mit der Querachse Y liegen jeweils auf der ande
ren Seite der Längsachse X des Halters 10 als die jeweili
gen Bohrungen selbst.
Mit S' und S'' sind in Fig. 9 die Spannkräfte bezeich
net, die über die Spann- und Anschlagelemente 50' und 50''
auf einen Schneideinsatz 25 aufgebracht werden, der form
schlüssig in der Nut 14 aufgenommen ist. Beim gezeigten
Ausführungsbeispiel liegen die Achsen 24' und 24'' in einer
gemeinsamen Radialebene. Es soll jedoch an dieser Stelle
bereits hervorgehoben werden, daß diese Ausrichtung für die
erfindungsgemäße Funktion der Schneideinsatzhalterung keine
unabdingbare Voraussetzung ist. Die in der Zeichnung darge
stellte punktsymmetrische Anordnung der Spann- und
Anschlagelemente ist ebenfalls nicht unbedingt erforder
lich, wenngleich sie Vorteile hinsichtlich Fertigung, Mon
tage und Handhabung mit sich bringt. Fig. 9 läßt erkennen,
daß der spitze Winkel ξ zwischen der Achse 24 und einer
Nutseitenwand 18' bzw. 18'' bzw. zwischen der Wirkungsrich
tung eines Spann- und Anschlagelements 50' bzw. 50'' und
der Querachsenrichtung Y so gewählt ist, daß die Spann
kräfte S'' und S' ein Moment M = S'' × H auf den Schneid
einsatz 25 übertragen, das der Schnittrichtung RS des Boh
rers entgegengerichtet ist. Mit anderen Worten, die Spann
kräfte bewirken, daß der Schneideinsatz beim Justieren und
beim Befestigen mit seinen Rückseitenflächen 30' bzw. 30''
satt gegen die zugeordneten Nutseitenwände 18' bzw. 18''
gepreßt werden. Hierbei sorgt das Zusammenwirken mit der
über den Klemmschlitz 70 eingeprägten Kraft dafür, daß der
Schneideinsatz 25 voll flächig entlang seiner Rückseitenflä
chen 30' bzw. 30'' an den jeweils korrespondierenden Nut
seitenwänden 18' und 18'' kraftschlüssig anliegt.
Die Fig. 4, 5 und 7 zeigen drei Ansichten des in die
Nut 14 einzusetzenden Schneideinsatzes 25. Fig. 5 zeigt
eine Draufsicht des Schneideinsatzes mit zwei konkav
gekrümmten Hauptschneiden 26', 26''; zwei daran anschlie
ßenden Hauptfreiflächen 28' und 28'' sowie zwei in Fig. 5
senkrecht zur Zeichenebene angeordneten Rückseitenflächen
30' und 30''. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ansicht ist die
Rückseitenfläche 30' sichtbar, während unterhalb der Längs
achse X eine dem Betrachter zugewandte, zur Hauptschneide
26'' gehörende Spanfläche 32'' sichtbar ist.
Wie Fig. 4 zeigt, ist in die Rückseitenfläche 30' eine
Vertiefung 34' eingelassen, die bis zu einem Schneidkanten
rücken 36 reicht. Der Schneidkantenrücken 36 liegt in
zusammengebautem Zustand von Schneideinsatz und Halter am
Nutgrund 16 an. Die Vertiefung 34' weist eine ebene Stütz
fläche 38' auf, die ebenso wie die Seitenwand der Vertie
fung 34' mittels eines zylinderförmigen Fräsers hergestellt
wird und in einem dem Schneidkantenrücken 36 abgewandten
Bereich von einem kreissektorförmigen Rand 40' begrenzt
ist.
In der dem Betrachter in Fig. 4 abgewandten Rückseiten
fläche 30'' ist eine gestrichelt dargestellte Vertiefung
34'' eingebracht, die in dieser Ausführungsform eine kegel
förmige Stützfläche 38'' bildet. In dieser Darstellung wird
die als Kegelsitz ausgebildete Stützfläche 38'' von einem
kreissektorförmigen Rand 40'' einerseits und einem
kegelspitzförmigen Randstück begrenzt, wie dies durch die
gestrichelten Linien angedeutet erkennbar ist.
Fig. 6 zeigt einen Schnitt längs der Linie VI-VI in
Fig. 4. Während die Vertiefung 38' senkrecht zur Zeichen
ebene nach unten hin offen ist, ist die Vertiefung 38''
senkrecht zur Zeichenebene in Fig. 6 begrenzt.
Fig. 6 zeigt weiterhin, daß die in Fig. 6 strichpunk
tiert dargestellten Flächennormalen auf den Stützflächen
38' und 38'' unter einem spitzen Winkel ξ zur Querachse Y
verlaufen. Dieser Winkel ist gleich dem Winkel, unter dem
die in Fig. 3 dargestellten strichpunktiert dargestellten
Längsachsen der Bohrungen 20' und 20'' zur Querachse Y bzw.
zu den Nutseitenflächen 18' und 18'' verlaufen.
Wie Fig. 9 zeigt, greifen im zusammengebauten Zustand
Anschlagelemente in Form von Madenschrauben 50' und 50'' in
die Vertiefungen 34' und 34'' ein. Die Madenschrauben 50'
und 50'' werden nach Einsetzen des Schneideinsatzes in die
Nut 14 eingeschraubt, bis sie an den Stützflächen 38' und
38'' anliegen. Aufgrund der speziellen Anordnung der Längs
achsen 24' und 24'' der Bohrungen 20' und 20'' drehen die
weiter eingedrehten Madenschrauben den Schneideinsatz in
Fig. 9 im Uhrzeigersinn, d. h. in der gleichen Richtung wie
die durch Pfeile angedeuteten, an den Hauptschneiden 26'
und 26'' angreifenden Schnittreaktionskräfte. Hierdurch
kommt der Schnitteinsatz mit seinen Rückenseitenflächen 30'
und 30'' an den entsprechenden Nutseitenflächen 18' und
18'' im äußeren Bereich des Durchmessers des Bohrers zur
Anlage, wodurch die an den Hauptschneiden 26' und 26''
angreifenden Schnittreaktionskräfte abgestützt werden.
Wie Fig. 9 weiterhin zeigt, sind die Längsachsen 24'
und 24'' der Bohrungen 20' und 20'' mit etwas größerem
Abstand voneinander angeordnet, als die Flächennormalen 39'
und 39'' der Stützflächen 38' und 38'' (vgl. Fig. 6), so
daß die Stirnflächen 52' und 52'' der Madenschrauben 50',
50'' die Stützflächen 38' und 38'' des Schneideinsatzes 25
nur teilweise überdecken. Hierdurch wird erreicht, daß die
mit einem Rechtsgewinde versehenen Madenschrauben beim Ein
drehen zwischen ihren Stirnflächen und den jeweiligen
Stützflächen eine Relativbewegung aufweisen, die in Fig. 9
in Richtung der senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden
Längsachse des Bohrers nach unten gerichtet ist, so daß der
Schneideinsatz 25 mit seinem Schneideinsatzrücken 36 auf
den Nutgrund 16 gedrückt wird. Weiterhin ist ein Einstellen
bzw. eine Zentrierung des Schneideinsatzes 25 in Richtung
der Y-Achse möglich, indem eine der beiden Madenschrauben
50' und 50'' herausgedreht wird, während die andere hinein
gedreht wird. Wenn die Zentrierung bzw. Einstellung des
Schneideinsatzes abgeschlossen ist, wird ein Anschlagele
ment mittels der Konterschraube gesichert. Dieses Anschlag
element wirkt dann mit der Ausnehmung 38' zusammen, die bis
zur Endfläche 36 durchgezogen ist, so daß dieses feste
Anschlagelement ständig im Halter verbleiben kann. Es
ergibt sich damit eine asymmetrische Gestalt des Schneid
einsatzes, der somit nur mit einer bestimmten Orientierung
in den Halter eingesetzt werden kann.
Anhand der Fig. 9 kann eine weitere Besonderheit des
Erfindungsgegenstandes erläutert werden. Wie ersichtlich,
sind die Stützflächen 38' und 38'' derart bezüglich der
Achsen 24' und 24'' angeordnet, daß der Flächenkontakt zwi
schen den Stirnseiten der Madenschrauben 50' und 50'' mit
den zugehörigen Stützflächen 38' bzw. 38'' im wesentlichen
nur auf einer Seite der Schraubenachsen 24', 24'' stattfin
det. Dies bedeutet, daß beim Justieren und beim Spannen des
Schneideneinsatzes zwischen Madenschraube und Schneidein
satz Reibkräfte auftreten, die auf den Schlitzgrund 16 zu
gerichtet sind. Beim Justieren und beim Spannen bleibt
folglich eine feste axiale Auflage des Schneideinsatzes im
Schlitzgrund sichergestellt.
Bei dem in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiel
ist die Madenschraube 50' deutlich kürzer ausgeführt als
die Madenschraube 50'', so daß in der Bohrung 20' zusätz
lich eine Konterschraube 55 Platz hat. Die Konterschraube
55 ist ebenfalls mit einem Torx bzw. Innensechskant ausge
führt. Nach Zentrierung des Schneideinsatzes kann durch
Anziehen der Konterschraube 55 die Lage der Madenschraube
50' gesichert werden. Bei einem notwendigen Wechsel des
Schneideinsatzes 25 ist es dann lediglich notwendig, die
Madenschraube 50 zu lösen und soweit herauszudrehen, daß
sie nicht mehr in den Bereich der Nut 14 hineinragt. Da die
Vertiefung 34' in Richtung auf den Nutgrund 16 bzw. den
Schneideinsatzrücken 36 offen hin ausgebildet ist, kann der
Schneideinsatz dann in Richtung der X-Achse aus der Nut
gezogen werden, ohne die Kombination aus Madenschraube 50'
und Konterschraube 55 lösen zu müssen.
Andererseits wird durch die entsprechend ausgebildete
Vertiefung 34'' bei eingeschraubter Madenschraube 50''
gewährleistet, daß der Einsatz 25 nicht aus der Nut 14 her
ausfallen kann.
Die Befestigungselemente in Form von Anschlagelementen
bzw. Madenschrauben gemäß der Erfindung greifen auf den
jeweiligen Rückseitenflächen 30', 30'' des Einsatzes 25 an,
so daß den Einsatz 25 durchsetzende Bohrungen entfallen
können. Wie die Fig. 4 und 5 zeigen, können bei dem
erfindungsgemäßen Schneideinsatz daher große Verhältnisse
für den Abstand der beiden Nebenschneiden 27' und 27'' (=D)
zur Gesamtabmessung t des Schneideinsatzes 25 in Richtung
der X-Achse gewählt werden. Dieses Verhältnis, das vom
Spitzenwinkel beeinflußt ist, beträgt etwa 2. Das Verhält
nis D/t*, wobei t* die axiale Länge des Führungsdurchmes
sers bedeutet, kann in Bereiche um 3,5 angehoben werden.
Fig. 1 zeigt, daß der Halter 10 bzw. der Schaft 11 des
Bohrers einen Kühlmittelkanal 60 aufweisen kann, der sich
im Bereich der Bohrerspitze 12 in zwei Teilkanäle 62', 62''
teilt. Die beiden Teilkanäle 62' und 62'' treten jeweils im
Bereich zwischen jeweils einer Spannut 64'', 64' und einer
Bohrung 20', 20'' aus einer jeweiligen Hauptfreifläche des
Bohrers aus.
In Fig. 10 ist eine modifizierte Ausführungsform des in
Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Bohrers in einer
Seitenansicht der Bohrerspitze dargestellt. Die Nut 14 ist
hier trapezförmig ausgebildet, wobei die Nutseitenflächen
18' bzw. 18'' unter einem Neigungswinkel ζ zur Bohrerspitze
12 hin nach innen geneigt sind. Ferner ist auch hier der
Klemmschlitz 70 und das Klemmelement 74 erkennbar. Zur Ver
einfachung der Herstellung wird man den Neigungswinkel ζ
der Nutseitenflächen 18' bzw. 18'' nach Positiv und den
Neigungswinkel der nicht näher dargestellten korrespondie
renden Rückseitenflächen des Schneideinsatzes nach Negativ
tolerieren. Je nach Ausführungsform kann der Neigungswinkel
ζ zwischen 0° und 3° betragen, vorzugsweise wird ein Nei
gungswinkel ζ von 1,5° gewählt.
Der erfindungsgemäße Bohrer mit einem gegen Loslösen
gesicherten, auswechselbaren Schneideinsatz ist fertigungs
technisch einfach herzustellen. Dabei schwächt der Schneid
einsatz die Bohrerspitze des Halters weniger als bei bisher
bekannten Bohrerbauformen weshalb dieser mithin stabiler
ist. Ein Wechsel des Schneideinsatzes ist schnell und ein
fach zu bewerkstelligen.
Selbstverständlich sind Abweichungen von dem zuvor
beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich, ohne den Grund
gedanken der Erfindung zu verlassen. So ist der Schneidein
satz nicht auf eine punktsymmetrische Gestaltung
beschränkt. Es sind auch grundsätzlich andere Schneidenver
läufe denkbar, wenngleich ein Vorteil der Erfindung gerade
dann zum tragen kommt, wenn aufgrund eines spezifischen
Schneidenverlaufs die Stärke des Schneideinsatzes im
Bereich der Schneidbrust verringert ist. Als Werkstoffe für
den Schneideinsatz können neben Hartmetall auch Keramik- und
Cermet-Werkstoffe Anwendung finden. Die Schneidenplatte
kann als geschliffene oder auch lediglich als gesinterte
und damit preisgünstigere Platte ausgeführt sein. Das
Anwendungsgebiet liegt bei Bohrungstiefen bis 7,5 × d, wobei
d den Bohrungsdurchmesser bezeichnet.
Die vorliegende Erfindung schafft somit erstmals ein
Bohrwerkzeug mit einem sich in Längsachsenrichtung erstrec
kenden, im wesentlichen zylindrischen Halter in dem eine
rechtwinklig dazu in Querachsenrichtung verlaufende Nut mit
einem Nutgrund und mit Nutseitenwänden angeordnet ist. In
der Nut ist ein Schneideinsatz, insbesondere aus Hartme
tall, angeordnet. Ferner sind im Halter zwei auf den
Schneideinsatz einwirkende Spann- und Anschlagelemente
angeordnet, deren Wirkungslinien jeweils unter einem spit
zen Winkel ξ zur Querachsenrichtung verlaufen und diese
außermittig derart schneiden, daß die von den Spann- und
Anschlagelementen auf den Schneideinsatz übertragenen Kräf
te ein Moment M erzeugen, das der Schnittrichtung RS des
Bohrers entgegen gerichtet ist. Unterhalb des Nutgrundes
der Nut ist ein sich vom Nutgrund aus in Längsachsenrich
tung zum Schaft hin erstreckender in einer unter einem Win
kel Ψ zur Querachsenrichtung orientierten Ebene liegender
Klemmschlitz und damit unter einem Winkel ω = ψ + ξ zur
Wirkungsrichtung der Spann- und Anschlagelemente resultie
renden Kraft vorgesehen mit einem quer dazu verlaufenden
Klemmelement zum Zusammenspannen des Klemmschlitzes.
Wie die vorstehende Beschreibung zeigt, sind vielfache
Abwandlungen bzw. Abänderungen der dargestellten Ausfüh
rungsform möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlas
sen.
Claims (21)
1. Bohrer, insbesondere Spitzbohrwerkzeug mit einem sich
in Längsachsenrichtung (X) erstreckenden, im wesentli
chen zylindrischen Halter (10) in dem eine rechtwinklig
dazu in Querachsenrichtung (Y) verlaufende Nut (14) mit
einem Nutgrund (16) und mit Nutseitenwänden (18', 18'')
angeordnet ist, und mit einem in der Nut (14) angeord
neten Schneideinsatz (25), insbesondere aus Hartmetall,
wobei im Halter (10) zwei auf den Schneideinsatz (25)
einwirkende Spann- und Anschlagelemente (50', 50'')
angeordnet sind, deren Wirkungslinien jeweils unter
einem spitzen Winkel ξ zur Querachsenrichtung (Y) ver
laufen und diese außermittig derart schneiden, daß die
von den Spann- und Anschlagelementen (50', 50'') auf
den Schneideinsatz (25) übertragenen Kräfte ein Moment
(M) erzeugen, das der Schnittrichtung (RS) des Bohrers
entgegen gerichtet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
unterhalb des Nutgrundes (16) der Nut (14) ein sich vom
Nutgrund (16) aus in Längsachsenrichtung (X) zum Schaft
hin erstreckender in einer unter einem Winkel ψ zur
Querachsenrichtung (Y) orientierten Ebene liegender
Klemmschlitz (70) vorgesehen ist mit einem quer dazu
verlaufenden Klemmelement (74).
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Klemmelement (74) eine quer zum Klemmschlitz
(70) verlaufende Gewindebohrung (76) und eine darin
eingreifende Klemmschraube (78) aufweist.
3. Bohrer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel ψ zwischen 0° und 15°, vorzugsweise 10°
beträgt.
4. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis (D/t**) zwischen dem
Durchmesser (D) des Bohrers und der Tiefe (t** ) des
Klemmschlitzes (70) in Längsrichtung des Bohrers zwi
schen 1,5 und 3 liegt, vorzugsweise etwa 2,25 beträgt.
5. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Nut (14) im Querschnitt ein
trapezförmiges Profil aufweist mit unter einem Nei
gungswinkel ζ zur Bohrerspitze (12) hin nach innen
geneigten Nutseitenflächen (18', 18'').
6. Bohrer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Neigungswinkel ζ der Nutseitenflächen (18', 18'') zwi
schen 0° und 3°, vorzugsweise 1,5° beträgt.
7. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Spann- und Anschlagelemente
(50', 50'') in von im Halter (10) jeweils im Bereich
einer angrenzenden Rückseitenfläche (30', 30'') des
Schneideinsatzes (25) angeordneten Bohrungen (20',
20''), die in der jeweiligen Nutseitenwand (18', 18'')
münden, geführt sind und mindestens eines der beiden
Anschlagelemente (50'') in Richtung der Längsachse
(24'') der Bohrung (20'') beweglich bzw. einstellbar
ist, und in den Rückseitenflächen (30', 30'') des Ein
satzes (25) mit den Anschlagelementen (50', 50'') kor
respondierende Stützflächen (38', 38'') bildende Ver
tiefungen (34', 34'') vorgesehen bzw. ausgeformt sind.
8. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 7, insbesondere
mit einer punktsymmetrischen Schneidengeometrie,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrungen (20', 20'')
unter dem selben spitzen Winkel zu der jeweiligen Nut
seitenwand (18', 18'') und der anliegenden Rückseiten
fläche (30', 30'') des Einsatzes (25) verlaufen.
9. Bohrer nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längsachsen (24', 24'') der Bohrungen (20', 20'') den
selben Abstand von der Längsachse (X) des zylindrischen
Halters (10) des Bohrers aufweisen.
10. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens ein Anschlagelement
(50', 50'') eine Schraube, vorzugsweise eine Maden
schraube (50', 50'') mit einem Torx ist.
11. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß zumindest eine der Stütz- bzw.
Spannflächen (38', 38'') als kegelförmiger Sitz mit
einem Kegelwinkel zwischen 90° und 150°, vorzugsweise
mit einem Kegelwinkel von 120°, ausgebildet ist.
12. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß mindestens eine der Stützflächen
(38', 38'') eine ebene Fläche ist.
13. Bohrer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest eine der ebenen Stützflächen (38', 38'')
durch einen geraden Rand (42', 42'') und einen kreis
sektorförmigen Rand begrenzt wird, und daß sich an den
kreissektorförmigen Rand (40', 40'') eine senkrecht
dazu verlaufende, zylindermantelförmige Wand (39',
39'') anschließt, die die zweite Wand der Vertiefung
(34', 34'') bildet.
14. Bohrer nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch ge
kennzeichnet, daß sich die Vertiefung (34') bis zu der
dem Nutgrund zugewandten Kante (36) des Schneideinsat
zes (25) erstreckt.
15. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Anschlagelement aus einer Ma
denschraube (50') und einer diese sichernden Konter
schraube (55) besteht.
16. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch
gekennzeichnet, daß die auf den Rückseitenflächen (30',
30'') des Schneideinsatzes (25) ausgebildeten Vertie
fungen (34', 34'') und die von ihnen gebildeten Stütz
flächen (38', 38'') in bezug auf die Bohrungen (20',
20'') dergestalt versetzt angeordnet sind, daß sich
rechtwinklig zu den Längsachsen (24', 24'') der An
schlagelemente (50', 50'') erstreckende Stirnflächen
(52', 52'') und die Stützflächen (38', 38'') nur teil
weise überdecken.
17. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schneideinsatz konkav gekrümmte
Hauptschneiden (26', 26'') aufweist.
18. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis (D/t) zwischen dem
Durchmesser (D) des Bohrers und der Gesamtabmessung (t)
des Schneideinsatzes (25) in Längsrichtung des Bohrers
etwa 2 beträgt.
19. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verhältnis (D/t*) zwischen dem
Durchmesser (D) des Bohrers und der axialen Länge t*
des Führungsdurchmessers des Schneideinsatzes (25) bis
in den Bereich um 3,5 angehoben ist.
20. Bohrer nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch
gekennzeichnet, daß in dem Halter (10) ein sich vor
zugsweise verzweigender Kühlmittelkanal (60) angeordnet
ist.
21. Bohrer nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß
der Kühlmittelkanal (60) in der Längsachse (X) des Boh
rers (10) verläuft und sich im Bereich der Bohrerspitze
(12) in zwei Teilkanäle (62', 62'') teilt, die im Be
reich zwischen jeweils einer Spannut (64', 64'') und
den Bohrungen (20', 20'') für die Anschlagelemente
(50', 50'') aus der zum Halter (10) gehörenden jeweili
gen Hauptfreifläche austreten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19736598A DE19736598C2 (de) | 1997-08-22 | 1997-08-22 | Bohrer, insbesondere Spitzbohrwerkzeug, mit gegen Lösen gesichertem austauschbarem Schneideinsatz |
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