DE19736419A1 - Verfahren zur Bestimmung der Beladungsmenge eines Wäschetrockners - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Beladungsmenge eines WäschetrocknersInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung der Beladungsmenge
eines Wäschetrockners nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Trocknungsvorgang spielt neben der Feuchte und der Art der Wäsche, die übli
cherweise in einer Trommel getrocknet wird, unter anderem auch die Beladungsmenge
des Wäschetrockners eine große Rolle. Daher ist es aus verschiedenen Gründen, etwa
zur genauen Restzeitvorhersage, zur optimalen Steuerung des Trocknungsprozesses
oder zur bedarfsangepaßten Heizleistungsabgabe, von Vorteil, die Beladungsmenge
des Wäschetrockners zu bestimmen.
Aus dem Stand der Technik sind Verfahren zur Bestimmung der Beladungsmenge von
Wäschtrocknern bekannt, die auf der Auswertung von Temperatur- bzw. Temperatur
gradientenmessungen, auf der Stromaufnahme des Motors zum Bewegen der Wäsche
trommel oder auf einer Messung der elektrischen Kapazität der Trommel beruhen.
Ferner ist aus der DE 29 45 696 A1 ein Verfahren zur Bestimmung der Beladungs
menge von Wäschetrocknern bekannt, bei dem der elektrische Leitwert der Wäsche
herangezogen wird. Gemäß dieser Druckschrift sind in der Trommel zwei Elektroden
angebracht, die bei einer Drehung der Trommel die Wäsche zeitweise berühren und
mittels derer der elektrische Wäscheleitwert bestimmt wird. Dieses Leitwertsignal, das
mit der Bewegung der Wäsche in der Trommel variiert und Impulse aufweist, ist an eine
Schwellenwertschaltung angeschlossen, die das Anliegen eines Wäschestückes selbst
in trockenem Zustand an den Elektroden anzeigt, indem es ein Treffersignal konstanter
Höhe abgibt, das anschließend integriert wird. Je häufiger und je länger ein Wäsche
stück an den Elektroden anliegt, desto häufiger und länger sind die Treffersignale und
desto höher ist der Wert der Integration dieser Treffersignale. Somit stellt die Integration
dieser Treffersignale ein Maß für die Beladungsmenge des Wäschetrockners dar, das
zur Steuerung des Trocknungsprozesses verwendet werden kann.
Bei Anwendung dieses Verfahrens zur Bestimmung der Beladungsmenge von Wäsche
trocknern ergeben sich im wesentlichen folgende Nachteile.
Die Schwellenwertbildung mit anschließender Integration der Treffersignale erfordert
einen hohen Bauteile- und Schaltungsaufwand, der unwirtschaftlich ist und die Ausfall
gefahr erhöht. Ferner funktioniert dieses Verfahren nur, wenn der Leitwert auf einen sehr
geringen Wert fällt, der noch unter dem liegt, der dem Leitwert trockener Wäsche
entspricht, so daß bereits geringe Störungen bei der Leitwertmessung zu einer fehler
haften Bestimmung der Beladungsmenge führen. Da zur Funktion dieses Verfahrens der
bestimmte Leitwert zumindest zeitweise sehr geringe Werte annehmen muß, ist bei
einer höheren Beladung, bei der immer ein Wäschestück an den Elektroden anliegt,
keine genaue Bestimmung der Beladungsmenge mehr möglich.
Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Bestimmung der Beladungsmenge von Wäschetrocknern der eingangs genannten Art
derart zu verbessern, daß es mit geringem Bauteile- und Schaltungsaufwand durchzu
führen ist, eine hohe Störunempfindlichkeit aufweist und auch bei höherer Beladung eine
sichere Bestimmung der Beladungsmenge ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck die Schwankungsbreite des elektrischen Leit
wertes bestimmt und als Maß für die Beladungsmenge verwendet. Bei geringer Bela
dungsmenge des Wäschetrockners ist die Wahrscheinlichkeit groß, daß an der Elek
trode kein Wäschestück anliegt, so daß sich eine große Schwankungsbreite des Leit
wertes einstellt. Je größer die Beladungsmenge wird, desto geringer wird die Wahr
scheinlichkeit, daß an der Elektrode kein Wäschestück anliegt und desto geringer wird
die Schwankungsbreite des Leitwertes.
Dieses Verfahren ermöglicht die Bestimmung der Beladungsmenge mit geringem oder
ganz ohne zusätzlichen Bauteile- und Schaltungsaufwand, da es auf einer Leitwertmes
sung beruht, die in den meisten Wäschetrocknern zur Bestimmung der Wäschefeuchte
ohnehin implementiert ist. Ferner ermöglicht dieses Verfahren auch bei höherer Bela
dung eine genaue Bestimmung der Beladungsmenge, da jede Veränderung des
bestimmten Leitwertes erfaßt wird, ohne daß eine bestimmte Schwelle unterschritten
werden muß. Dadurch ergibt sich auch eine höhere Unempfindlichkeit gegenüber
Störungen.
Vorteilhafterweise wird als Schwankungsbreite die Differenz zwischen dem Maximal- und
Minimalwert des Leitwertes innerhalb eines bestimmten Zeitintervalls bestimmt.
Durch die Beschränkung der Bestimmung der Schwankungsbreite auf ein Zeitintervall
läßt sich durch die Variierung des Zeitintervalls die Frequenz der ermittelten Schwan
kungsbreitenwerte beeinflussen und durch Erhöhung der Dauer des Zeitintervalls der
Einfluß kurzzeitiger Störungen verringern.
Ferner wird vorteilhafterweise der Leitwert in periodischen Abständen gemessen und die
Schwankungsbreite der einzelnen Leitwertmessungen bestimmt. Durch die Gewinnung
diskreter Leitwerte kann die Bestimmung und Auswertung der Schwankungsbreite pro
blemlos mit digitalen Komponenten erfolgen. Ferner läßt sich durch Wahl der Meßperio
de die Frequenz der ermittelten Leitwerte und damit der zur Auswertung nötige Rechen
aufwand je nach den Erfordernissen und Möglichkeiten frei bestimmen.
Vorteilhafterweise werden die Maximal- und Minimalwerte des Leitwertes gemittelt und
die Schwankungsbreite jeweils der Mittelwerte bestimmt. Durch diese Mittelwertbildung
wird der Einfluß kurzzeitiger Störungen verringert und die Meßsicherheit der Bestim
mung der Beladungsmenge erhöht. Zusätzlich ist es auch möglich, nicht plausibel er
scheinende Werte, wie Ausreißer, zu unterdrücken und bei der Mittelung nicht zu
berücksichtigen.
Von Vorteil ist es auch, die Schwankungsbreite mehrmals zu bestimmen, die erhaltenen
Schwankungsbreiten zu mitteln und den Schwankungsbreitenmittelwert als Maß für die
Beladung zu verwenden. Dadurch kann der Einfluß kurzfristiger Störungen verringert
und die Meßsicherheit erhöht werden. Zusätzlich ist es auch hier möglich, nicht plausibel
erscheinende Werte, wie Ausreißer, zu erkennen und bei der Mittelung nicht zu berück
sichtigen.
Ferner ist es von Vorteil, die Bestimmung der Schwankungsbreite des Leitwertes im
wesentlichen ab Beginn des Trocknungsvorganges und vorzugsweise nur über eine
relativ kurze Zeitdauer durchzuführen, da zu diesem Zeitpunkt unterschiedlich schnell
trocknende Wäschestücke noch eine annähernd gleiche Feuchte aufweisen und somit
Leitwertunterschiede aufgrund verschiedener Feuchtegrade keinen störenden Einfluß
auf die Bestimmung der Beladungsmenge haben.
Besonders vorteilhafterweise wird zur Bestimmung der Schwankungsbreite des Leitwer
tes ein Mikrocontroller mit zugeordnetem Analog/Digital-Wandler verwendet. Dies ist ins
besondere dann von Vorteil, wenn zur Steuerung des Wäschetrockners ohnehin ein
Mikrocontroller mit zugeordnetem Analog/Digital-Wandler verwendet wird, da in so ei
nem Fall überhaupt kein zusätzlicher Bauteile- und Schaltungsaufwand erforderlich wird.
Unabhängig davon läßt sich dadurch in jedem Fall eine sehr hohe Genauigkeit bei der
Bestimmung der Beladungsmenge erreichen, und dies bei relativ geringem Bauteile- und
Schaltungsaufwand.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform unter Bezugnahme auf
die Zeichnung. Darin ist ein schematischer Schaltungsaufbau zum Durchführen einer
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
Wie aus der einzigen Figur ersichtlich, weist die Trommel 1 eine Elektrode 12 auf, wobei
als zweite Elektrode die Trommel 1 selbst dient. Zur Gewinnung des Wäscheleitwertes
ist die Trommel 1 mit der Masse 4 des Wäschetrockners verbunden und die Elektro
de 12 über einen Vorwiderstand 13 an eine Konstantspannung 5 angeschlossen. Die
Wäsche in der Trommel 1 weist einen Wäschewiderstand 14 auf, der einerseits über die
Trommel 1 mit der Masse 5 des Wäschetrockners und andererseits über die Elektro
de 12 mit dem Widerstand 13 verbunden ist und daher mit diesem einen Spannungstei
ler bildet. An dem Verbindungspunkt zwischen dem Wäschewiderstand 14 und dem
Widerstand 13 wird ein Meßsignal 15 gewonnen, das als Maß für den Wäscheleitwert
dient. Dieses Leitwertmeßsignal ist mit dem Eingang eines Anti-Aliasing-Tiefpaßfilters 2
verbunden, dessen Ausgang mit einem Analogeingang eines Mikrocontrollers 3
verbunden ist.
Die Bestimmung der Beladungsmenge des Wäschetrockners geschieht bei Bewegung
der Wäsche in der Trommel 1 durch deren Drehung. Dabei gerät die Wäsche zumindest
zeitweise in Berührung mit der Elektrode 12, was ein zeitlich veränderliches Leitwert
meßsignal 15 zur Folge hat. Bei jeder Berührung der Elektrode 12 durch ein Wäsche
stück oder bei jeder Veränderung des zwischen der Elektrode 12 und der Trommel 1
gemessenen Wäschewiderstandes 14 wird das Leitwertmeßsignal 15 einen Sprung bzw.
einen Impuls aufweisen. In den Fällen, in denen kein Wäschestück die Elektrode 12 be
rührt, oder ein Wäschestück die Elektrode nur sehr wenig berührt, und daher ein gerin
gerer Leitwert bestimmt wird, weist das Leitwertmeßsignal einen Minimalwert auf. Bei
sehr guter elektrischer Verbindung zwischen der Elektrode 12 und der Wäsche wird da
gegen das Signal 15 einen Maximalwert aufweisen. Dieses Leitwertsignal wird mittels
eines Mikrocontrollers 3 gemessen, wobei zur Verhinderung von Fehlmessungen ein
Anti-Aliasing-Filter 2 zwischengeschaltet ist. Der Mikrocontroller 3 mißt nun in periodi
schen Abständen den Leitwert und bestimmt durch Differenzbildung zwischen einem
Maximal- und einem Minimalwert des Leitwertes innerhalb eines bestimmten Zeitinter
valls die Schwankungsbreite.
Durch Berücksichtigung der Tatsache, daß sich bei geringer Beladungsmenge eine hö
here Schwankungsbreite einstellt, kann der Mikrocontroller aus der Schwankungsbreite
des elektrischen Leitwertes die Beladungsmenge des Wäschetrockners bestimmen.
Somit wird durch die erfindungsgemäße Lösung ein Verfahren zur Bestimmung der Be
ladungsmenge eines Wäschetrockners geschaffen, mit dem unter Vermeidung eines ho
hen Bauteile- und Schaltungsaufwandes auch bei höherer Beladung eine genaue Be
stimmung der Beladungsmenge möglich ist und eine hohe Unempfindlichkeit gegenüber
Störungen erreicht werden kann. Besonders vorteilhaft läßt sich dieses Verfahren in Wä
schetrocknern einsetzen, in denen ohnehin ein Mikrocontroller eingesetzt und eine
Leitwertmessung der Wäsche durchgeführt wird.
Claims (7)
1. Verfahren zur Bestimmung der Beladungsmenge eines Wäschetrockners, bei
die Wäsche in einer Trommel (1) bewegt wird, und der elektrische Leitwert
der Wäsche mittels Elektroden (12, 1) bestimmt wird, die die Wäsche zumindest
zeitweise berühren, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwankungsbreite des
elektrischen Leitwertes bestimmt wird und als Maß für die Beladungsmenge dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schwankungsbrei
te die Differenz zwischen dem Maximal- und dem Minimalwert des Leitwertes in
nerhalb eines bestimmten Zeitintervalls bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Leitwert in
periodischen Abständen gemessen wird und die Schwankungsbreite der einzel
nen Leitwertmessungen bestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Maximal- und die Minimalwerte des Leitwertes gemittelt werden und die Schwan
kungsbreite jeweils der Mittelwerte bestimmt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schwankungsbreite des elektrischen Leitwertes mehrmals bestimmt wird, die er
haltenen Schwankungsbreiten gemittelt werden und der Schwankungsbreiten
mittelwert als Maß für die Beladung dient.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bestimmung der Schwankungsbreite des Leitwertes im wesentlichen ab Beginn
des Trocknungsvorganges durchgeführt wird und vorzugsweise nur über eine
relativ kurze Zeitdauer erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Bestimmung der Schwankungsbreite des Leitwertes ein Mikrocontroller (3) mit
zugeordnetem Analog/Digital-Wandler verwendet wird.
Priority Applications (4)
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