DE19735567A1 - Verfahren zur Erfassung und Übermittlung von Fahrzeugdaten mit einer Notrufsäule, Notrufsäule und Kartenleseeinrichtung für ein Fahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erfassung und Übermittlung von Fahrzeug­ daten mit einer Notrufsäule, eine Notrufsäule und eine Kartenleseeinrichtung für ein Fahrzeug.

Zur Meldung von Pannen von Fahrzeugen, insbesondere an Autobahnen, sind Notrufsäulen bekannt, von denen ein Notruf abgesetzt oder ein Pannendienst angefordert werden kann. Insbesondere der sehr hohe Lärmpegel an einer sich in der Regel neben einer Autobahn befindenden Notrufsäule bedingt häufig Übertragungsfehler bei der fernmündlichen Kommunikation. Für einen Pannenhilfsdienst sind zum Ermöglichen einer Hilfe vor Ort insbesondere der Standort des defekten Fahrzeuges, das Kennzeichen des Fahrzeuges, der Fahrzeugtyp, wie Golf II, BMW 523 touring etc., die Art des Schadens und die Berechtigung des Fahrzeughalters zur Inanspruchnahme von Pannendienstleistungen z. B. aufgrund einer Mitgliedschaft in einem Automobilclub etc. von Bedeutung. Problematisch bei der Erfassung dieser Daten ist auch geringe Sachkenntnis einiger Fahrzeughalter.

Aufgabe der Erfindung ist es deshalb die möglichst einfache und kostengünstige sowie möglichst zuverlässige Optimierung der Meldung von Fahrzeugdaten z. B. bei einer Panne. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1, eine Notrufsäule nach Anspruch 8 und eine Kartenleseeinrichtung nach Anspruch 10 gelöst.

Die erfindungsgemäße Erfassung und Übermittlung von Fahrzeugdaten von einer Karte ist einfach handhabbar, effizient und fehlerunanfällig. Eine Karte im Sinne der Erfindung kann insbesondere eine flache Karte mit darauf vorgesehenen Daten sein; insbesondere kann ihr Aufbau dem einer EC-Karte oder Geldkarte entsprechen. Künftig ist auch die Ausbildung der Karte als Speicherkristall oder anderes zur Speicherung von Daten geeignetes Modul möglich. Entsprechend ist ein für ein Fahrzeug oder eine Notrufsäule geeignetes Kartenlese- und -schreibgerät eine Leseeinrichtung, welche zum Auslesen von Daten aus dieser Art von Karten geeignet ist. Das Kommunikationsnetz zur Übertragung der Daten von einer Notrufsäule etc. zu einer Zentrale kann ein Festnetz oder Mobilfunknetz, insbesondere GSM-Netz, sein. Die Übertragungseinrichtung kann insbesondere ein Festnetzanschluß, Sender etc. sein. Die Übertragung erfolgt zweckmäßig digital. In einer Notruferfassungszentrale können die Daten von einem Rechner angenommen werden. Darauf können sie von diesem Rechner sortiert, aufbereitet und angezeigt werden, um Pannenhilfeaktionen, wie das Entsenden eines Fahrzeuges etc. zu starten.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

Zweckmäßig wird bei der Übermittlung von Fahrzeugdaten an die Zentrale eine Identifikation der Notrufsäule mit übertragen. Dies kann im Rahmen der Übertragung über die Übertragungseinrichtung durch Übermittlung der Kommunikationsnummer der Notrufsäule, beispielsweise per ISDN oder GSM etc. erfolgen. Damit ist der Standort des defekten Fahrzeuges näherungsweise der Notrufzentrale bekannt. Statt der Übertragung der Position der Notrufsäule, ist auch eine Zuordnung der Notrufsäulen zu Positionen aufgrund einer Datei in der Notruferfassungszentrale aufgrund der Identifikation der Notrufsäule möglich. Die Fahrzeugdaten und weitere Daten, insbesondere die Position oder Identifikation einer Notrufsäule können auf einem Display in der Notruferfassungszentrale angezeigt werden, um sie effektiv und einfach für das dortige Personal einsehbar zu machen. Fahrzeugdaten können dabei insbesondere das Kennzeichen des Fahrzeuges und/oder den Fahrzeugtyp, wie beispielsweise VW Golf II etc., das Baujahr des Fahrzeuges, Sonderausstattung etc. umfassen. Ferner können sie die Berechtigung zur Inanspruchnahme von Pannendienstleistungen, beispielsweise in Form einer Mitgliedschaft in einem Automobilclub oder einem Schutzbrief, umfassen. Weiter ist es möglich, im Fahrzeug ein Kartenlese- und -schreibgerät vorzusehen, so daß bereits im Fahrzeug die Art des Schadens aufnehmbar und auf einer Karte speicherbar ist. Nach Einstecken dieser Karte in eine Notrufsäule können die Daten über die Art des Schadens mit an die Zentrale übertragen werden. Zur Sicherheit kann vor der Übertragung von Fahrzeugdaten ein Code abgefragt werden.

Ferner kann an einer Notrufsäule oder an einer Kartenleseeinrichtung für ein Fahrzeug noch eine Eingabevorrichtung für andere Daten vorgesehen sein; dies kann insbesondere ein Telefon für zusätzliche fernmündliche Kommunikation und/oder eine Tastatur für manuelle weitere Eingaben von Daten sein. Die Kommunikation kann zur weiteren Aufnahme einer Panne auch interaktiv erfolgen.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei zeigt

Fig. 1 schematisch und nicht maßstabgetreu eine Notrufsäule zur Übertragung Fahrzeugdaten an eine Zentrale.

Fig. 1 zeigt eine Notrufsäule 1 an einem Pannenstreifen 2 einer Autobahn 3, ein auf Pannenstreifen 2 stehendes defektes Fahrzeug 4 und die Übertragung 5, 6 zwischen der Notrufsäule 1 und einer Notruferfassungszentrale 7.

Das auf dem Pannenstreifen 2 einer Autobahn 3 abgestellte Fahrzeug 4 hat eine Panne. Der Fahrer oder ein Beifahrer des Fahrzeuges möchte die Panne über die Notrufsäule 1 an eine Zentrale 7 übermitteln und dabei z. B. eine Pannenhilfe anfordern. Eine effektive Pannenhilfe erfordert die Übermittlung von Fahrzeugdaten, um einem Pannenfahrzeug die richtigen Werkzeuge, Ersatzteile, Betriebsanleitungen etc. mitzugeben. Zweckmäßig ist dabei allgemein die Kenntnis des Fahrzeugtyps und des Baujahrs, aber auch die Identifikation des Fahrzeuges selbst. Diese Fahrzeugdaten wurden bisher von einer Person mündlich über den Telefonhörer 8 der Notrufsäule 1 an die Zentrale 7 eingegeben, was aufgrund der Autobahn 3 neben der Notrufsäule 1 sehr ineffizient und fehleranfällig war. Erfindungsgemäß kann der Fahrer oder Beifahrer des Fahrzeuges 4 eine Karte 9 in Richtung des Pfeiles A in ein Kartenlesegerät 10 in der Notrufsäule 1 einstecken. Dieses Kartenlesegerät 10 kann Daten aus der Karte 9 auslesen und über eine Übertragungseinrichtung 11, beispielsweise einen Festnetztelefonanschluß oder Mobilfunkanschluß zu einer Übertragungseinrichtung 12 der Zentrale 7 per Funk oder Festnetz übertragen (5). Von der Zentrale 7 können Daten an die Notrufsäule 1 zurückübertragen werden und dort entweder akustisch am Telefonhörer 8 wiedergegeben werden oder auf einem Display 13 der Notrufsäule 1 dargestellt werden. Eventuell können derart von der Zentrale 7 auch Fragen an den an der Notrufsäule Stehenden gestellt werden. Zur Eingabe weiterer Informationen kann an der Notrufsäule 1 auch eine Tastatur 14 oder ein Eingabemikrofon etc. vorgesehen sein. Gegebenenfalls kann über die Tastatur oder sonstige Eingabeeinrichtungen auch ein Code abgefragt werden, um die Benutzung einer Karte 9 nur durch Berechtigte zu sichern und Mißbrauch zu vermeiden. Die Notrufsäule 1 kann eine Schaltung und/oder einen Prozessor beinhalten; ferner kann sie ein Programm in einem Speicher, insbesondere EPROM oder dergleichen, umfassen; sie kann den Daten-Einlesevorgang (10) und die Übertragung (11) steuern.

Übertragene Fahrzeugdaten können insbesondere den Fahrzeugtyp, das Baujahr, das Kennzeichen des Fahrzeuges, den Halter, die Berechtigung des Halters zur Inanspruchnahme von Pannendienstleistungen, einen Berechtigungscode, die Versicherungsnummer des Halters, Verweise auf bestimmte Datenbanken etc. umfassen. Auch ist es möglich, lediglich eine Fahrzeugidentifikation zu übertragen und detaillierte Daten zu diesem speziellen Fahrzeug und/oder Halter aus einer Datenbank der Zentrale etc. dazu abfragen.

Erfindungsgemäß sind die Fahrzeugdaten von einer Karte 9 auch von einer nicht dargestellten, in einem Fahrzeug integrierten Kartenleseeinrichtung erfaßbar bzw. auch übermittelbar. Eine derartige Kartenleseeinrichtung kann insbesondere bei auftretenden Fehlern oder Pannen die Art des Fehlers oder der Panne fahrzeugintern z.B über einen Bordcomputer erfassen und auf der Chipkarte abspeichern. Diese Daten können nach dem Einführen einer Karte in ein Kartenlesegerät einer Notrufsäule dieser an eine Zentrale 7 übertragen werden. Ebenso ist es möglich, mit einer der Kartenlese- und -schreibeinrichtung für ein Fahrzeug zugeordneten, insbesondere in diese integrierten Übertragungseinrichtung diese Fahrzeugdaten unabhängig von eine Notrufsäule, insbesondere per Mobilfunk an eine Zentrale zu übertragen. Eine derartige Kartenlese- und -schreibeinrichtung ist auch für Polizeifahrzeuge etc. insbesondere zur effizienten Aufnahme von Daten, insbesondere Unfalldaten, geeignet.

Beim Einsatz in einem Polizeifahrzeug können insbesondere auch Versicherungsdaten, wie die für einen Halter zuständige Versicherung, Versicherungsnummer etc., abgefragt werden.

Die im Fahrzeug integrierbare Kartenlese- und -schreibeinrichtung kann auch ein Display zur Anzeige dieser Fahrzeugdaten vor Ort und ggf. eine Eingabevorrichtung für andere Daten, insbesondere eine Tastatur, umfassen. Zusätzlich kann auch eine Codeeingabevorrichtung zur Vermeidung unberechtigter Benutzung vorgesehen sein. Die Kartenleseeinrichtung kann auch an das Fahrzeug oder einen Fahrzeugrechner angeschlossen sein, um die Benutzung des Fahrzeuges, beispielsweise die Aktivierung der Zündung nur mittels eines in eine Eingabevorrichtung der Kartenleseeinrichtung einzugebenden Codes zu ermöglichen. Ferner kann in Verbindung mit einem Mobiltelefon eine derartige Karte über ein Mobilfunknetz für das Fahrzeug gesperrt werden, was bei Verlust der Karte die Sperrung des zugeordneten Fahrzeuges bzw. der zugeordneten Fahrzeuge zur Folge hat.

Bei der Abwicklung der Kosten eines Schadens über eine Versicherung kann die Werkstatt später direkt von der Versicherung Daten abfragen und/oder Daten, insbesondere Kosten, an die Versicherung übertragen, wenn von einer Karte an einer Notrufsäule oder von einer Kartenleseeinrichtung in einem Fahrzeug, insbesondere Polizeifahrzeug, eingelesene Daten über eine Kommunikationseinrichtung, beispielsweise Festnetz ober Mobilfunknetz, von bzw. an einen Rechner der Versicherung übertragen werden.

Claims (15)

1. Verfahren zur Erfassung und Übermittlung von Fahrzeugdaten mittels einer Notrufsäule, wobei von einem Kartenlesegerät (10) in der Notrufsäule (1) auf einer in dieses Kartenlesegerät (10) eingeführten Karte (9) gespeicherte Fahrzeugdaten eingelesen werden und wobei zumindest diese Fahrzeugdaten von einer Übertragungseinrichtung (11) der Notrufsäule (1) an eine Notruferfassungszentrale (7) übertragen (5) werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Identifikation der Notrufsäule mit übertragen wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Position der Notrufsäule mit übertragen wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugdaten und weitere Daten, insbesondere die Position oder Identifikation, auf einem Display in der Notruferfassungszentrale angezeigt werden.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrzeugdaten Versicherungsdaten und/oder den Namen des Halters umfassen.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Übertragung der Fahrzeugdaten ein Code abgefragt wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Übertragung der Daten digital erfolgt.

8. Notrufsäule (1) zur Erfassung und Übermittlung von Notrufen, mit einer Kartenleseeinrichtung (10) zum Auslesen von Fahrzeugdaten aus einer in diese Kartenleseeinrichtung (10) einführbaren Karte (9), mit einer Übertragungseinrichtung (12) zum Übertragen dieser Fahrzeugdaten an eine Notrufzentrale (7) und mit einer Steuerung für die Kartenleseeinrichtung und die Übertragungseinrichtung.

9. Notrufsäule nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Speicher für die Position oder Identifikation der Notrufsäule aufweist.

10. Kartenlese- und/oder -schreibeinrichtung zum Einbau in ein Fahrzeug (4) zum Erfassen oder Speichern von in einer in diese Kartenleseeinrichtung einführbaren Karte (9) gespeicherten oder zu speichernden Fahrzeugdaten bezüglich dieses Fahrzeuges oder anderer Fahrzeuge.

11. Kartenlese- und/oder -schreibeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Anzeigeeinrichtung umfaßt.

12. Kartenlese- und/oder -schreibeinrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Übertragungseinrichtung für diese Fahrzeugdaten aufweist.

13. Kartenlese- und/oder -schreibeinrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Eingabevorrichtung, insbesondere Tastatur, für andere Daten versehen ist.

14. Kartenlese- und/oder -schreibeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einem Bordcomputer im Fahrzeug verbindbar ist, der Schäden im oder am Fahrzeug, Funktionsstörungen oder -fehler erfaßt und aufzeichnet.

15. Kartenlese- und/oder -schreibeinrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet daß sie an eine Mobilfunkanlage anschließbar ist, so daß eine Übertragung der Daten direkt an die Notrufzentrale möglich ist.