DE19735354A1 - Verfahren zum Schneiden oder Schweißen mittels Laser - Google Patents
Verfahren zum Schneiden oder Schweißen mittels LaserInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schweißen oder Schneiden eines Werk
stückes mittels eines Laserstrahles und eines Arbeitsgasstrahles, die beide durch eine
Laserdüse geführt und auf die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstückes geleitet
werden, wobei mittels der Laserdüse eine Gasflamme erzeugt wird.
Im Rahmen der Erfindung wird in erster Linie an die Bearbeitung von metallischen
Werkstücken wie Stähle - was unlegierte, niedriglegierte und hochlegierte Stähle
einschließt - aber auch Nichteisenmetalle gedacht.
Es sind zahlreiche Methoden zum Schweißen und Schneiden von Werkstücken unter
Einsatz von Laserstrahlung bekannt. Einen Überblick über die in Zusammenhang mit
dem Schneiden von Werkstücken zur Anwendung kommenden Verfahren liefert
beispielsweise die Veröffentlichung:
"Thermische Schneidverfahren:
Autogenes Brennschneiden, Plasma-Schmelzschneiden, Laserstrahlschneiden- ein technologischer und wirtschaftlicher Vergleich",
H. Mair, DVS-Berichte, Band 109, Deutscher Verlag für Schweißtechnik GmbH, 1987.
"Thermische Schneidverfahren:
Autogenes Brennschneiden, Plasma-Schmelzschneiden, Laserstrahlschneiden- ein technologischer und wirtschaftlicher Vergleich",
H. Mair, DVS-Berichte, Band 109, Deutscher Verlag für Schweißtechnik GmbH, 1987.
Aus der EP 0 458 182 B1 ist außerdem ein Verfahren zum Laserstrahlbrennschneiden
von metallischen Werkstücken mit einem fokussierten Laserstrahl und einem Schneid
gasstrahl bekannt, die beide durch eine Schneiddüse geführt werden, wobei der
Schneidgasstrahl mit einem heißen Gasschleier vorhangartig umhüllt wird. Mittels
dieses heißen Gasschleiers wird eine zusätzliche Erwärmung des metallischen Werk
stückes in Schnittdickenrichtung bewirkt, wodurch eine Aufhärtung in der entstehenden
Schnittfuge verhindert werden soll. Dabei ist der heiße Gasschleier nicht auf den
Auftreffpunkt des Laserstrahles auf der Werkstückoberfläche, sondern auf dessen
Umgebung gerichtet.
Beim Verfahren nach der EP 0 458 182 B1 wird eine Vorrichtung zum Laserstrahl
brennschneiden des Werkstückes mit einer Schneiddüse verwendet, die einen
Düsenkanal für einen fokussierten Laserstrahl und für einen Schneidgasstrahl umfaßt,
wobei in der Schneiddüse zusätzlich zum Düsenkanal für das Schneidgas und für den
Laserstrahl symmetrisch um diesen Düsenkanal ein oder mehrere Kanäle für das den
Gasschleier bildende Gas oder Gasgemisch angeordnet sind. Der Gasschleier besteht
aus verbrannten Produkten eines Brenngas-Luft- oder Brenngas-Sauerstoff-
Gemisches, welches in einer weichen Flamme verbrennt. Als Brenngase werden vor
zugsweise Wasserstoff, Propan, Methan, Acetylen und/oder Ethylen eingesetzt. Das
Brenngas-Luft- oder Brenngas-Sauerstoff-Gemisch verbrennt unmittelbar nach Ver
lassen der Schneiddüse in der Flamme, deren Verbrennungsprodukte den zum Werk
stück strömenden heißen Gasschleier bilden. Die Flamme brennt nicht bis zur Werk
stückoberfläche.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Schweißen oder
Schneiden eines Werkstückes nach der eingangs genannten Art dadurch weiterzu
bilden, daß die Qualität der Bearbeitung verbessert wird. Insbesondere sollte die
mögliche Bearbeitungstiefe mit dem Verfahren erhöht werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gasflamme zusätzlich
zur Laserstrahlung auf die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstückes geführt wird.
Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß beim Schweißen oder
Schneiden von Werkstücken ein Verfahren mit Einsatz von Laserstrahlung mit einem
klassischen Verfahren unter Einsatz einer Gasflamme kombiniert wird. Das erfindungs
gemäße Hybridverfahren zur Werkstückbearbeitung sieht eine Kombination von Laser
bearbeitungsverfahren mit beispielsweise einem autogenen Schweiß- oder Schneid
verfahren vor. Das erfindungsgemäße Hybridverfahren ermöglicht so überraschender
weise eine Erhöhung der möglichen Bearbeitungstiefe beim Schweißen und Schneiden
auf einfache, aber effektive Art und Weise.
In Ausgestaltung der Erfindung wird die Gasflamme auf den Auftreffpunkt des Laser
strahles auf der zu bearbeitenden Oberfläche des Werkstückes gerichtet. In diesem
Fall unterstützt die Flamme den Laserstrahl direkt am Auftreffpunkt und nicht nur in der
Umgebung des auftreffenden Laserstrahls.
Die Bearbeitung des Werkstückes kann dadurch unterstützt werden, daß aus der
Laserdüse ein weiteres Arbeitsgas strömt, welches den ersten Arbeitsgasstrahl und
Laserstrahl beim Austritt aus der Laserdüse umgibt.
Ebenso wie in der EP 0 458 182 B1 beschrieben, kann die Laserdüse einen oder
mehrere zusätzliche Kanäle für das zweite Arbeitsgas enthalten. Grundsätzlich kom
men alle dort beschriebenen Anordnungen im Hinblick auf den oder die zusätzlichen
Düsenkanäle auch für:das erfindungsgemäße Verfahren in Betracht. Dies gilt insbe
sondere im Hinblick auf die Symmetrie des oder der Kanäle.
Besondere Vorteile werden dadurch erzielt, daß durch Verbrennung des zweiten Ar
beitsgases mit dem ersten Arbeitsgas die Gasflamme erzeugt wird. Das erste Arbeits
gas kann Sauerstoff enthalten oder aus Sauerstoff bestehen. Bevorzugt wird im letzt
genannten Falle Sauerstoff mit einer Reinheit von mindestens 99,5 Gew.-% verwen
det. Das zweite Arbeitsgas kann Wasserstoff umfassen oder aus Wasserstoff beste
hen. Prinzipiell eignen sich im erfindungsgemäßen Verfahren alle bekannten Brenn
gase zur Erzeugung der Gasflamme. Besondere Vorteile sind jedoch mit einer Kombi
nation von Sauerstoff und Wasserstoff erreichbar.
In Weiterbildung der Erfindung wird zumindest die Gasflamme koaxial mit dem Laser
strahl auf die Oberfläche des Werkstückes geführt. Durch diese Maßnahme kann die
Tiefenwirkung der Flamme zusätzlich gesteigert werden.
Vorteilhafterweise trifft im erfindungsgemäßen Verfahren der Laserstrahl im wesent
lichen fokussiert auf die Oberfläche des Werkstückes auf. Dies gewährleistet dort
einen hohen Energieeintrag pro Flächeneinheit.
Beim Schneiden von beispielsweise Baustahl sind nach den bisher bekannten Ver
fahren zum Laserschneiden nur Schnitte bis zu einer Tiefe von etwa 20 mm möglich.
Mit dem erfindungsgemäßen Hybridverfahren kann merklich tiefer geschnitten werden.
Entsprechend verhält es sich bei der Schweißbearbeitung von Werkstücken durch das
erfindungsgemäße Verfahren.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Hierbei zeigt die einzige
Figur eine Laserdüse für den Einsatz im erfindungsgemäßen Verfahren.
In der Figur ist eine Laserdüse 1 abgebildet, die in einem nicht näher dargestellten
Bearbeitungskopf eingebaut sein kann. Die Laserdüse weist einen zentral angeord
neten Kanal 2 auf. Durch diesen wird beispielsweise beim Schneiden der Laserstrahl
(innerhalb der Düse nicht dargestellt) und Sauerstoff als erstes Arbeitsgas hindurch
geleitet.
In der Figur ist ein weiterer Gaskanal 3 dargestellt, durch den beispielsweise Wasser
stoff strömt.
Die Oberfläche des Werkstückes 4 wird sowohl vom Laserstrahl 5 als auch von der
durch Verbrennung von Wasserstoff und Sauerstoff erzeugten Gasflamme 6 getroffen.
Claims (8)
1. Verfahren zum Schweißen oder Schneiden eines Werkstückes (4) mittels eines
Laserstrahles und eines Arbeitsgasstrahles, die beide durch eine Laserdüse (1)
geführt (2) und auf die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstückes (4) geleitet
werden, wobei mittels der Laserdüse (1) eine Gasflamme (6) erzeugt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gasflamme (6) zusätzlich zur Laserstrahlung
(5) auf die zu bearbeitende Oberfläche des Werkstückes (4) geführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasflamme (6) auf
den Auftreffpunkt des Laserstrahles (5) auf der zu bearbeitenden Oberfläche des
Werkstückes (4) gerichtet wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß aus
der Laserdüse (1) ein weiteres Arbeitsgas (3) strömt, welches den ersten Arbeits
gasstrahl und den Laserstrahl beim Austritt aus der Laserdüse (1) umgibt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß durch Verbrennung
des zweiten Arbeitsgases mit dem ersten Arbeitsgas die Gasflamme (6) erzeugt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
erste Arbeitsgas Sauerstoff enthält oder aus Sauerstoff besteht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
das zweite Arbeitsgas (3) Wasserstoff umfaßt oder aus Wasserstoff besteht.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindest die Gasflamme (6) koaxial mit dem Laserstrahl auf die Oberfläche des
Werkstückes (4) geführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Laserstrahl im wesentlichen fokussiert auf die Oberfläche des Werkstückes (4)
trifft.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19735354A DE19735354A1 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zum Schneiden oder Schweißen mittels Laser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19735354A DE19735354A1 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zum Schneiden oder Schweißen mittels Laser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19735354A1 true DE19735354A1 (de) | 1999-02-18 |
Family
ID=7839033
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19735354A Ceased DE19735354A1 (de) | 1997-08-14 | 1997-08-14 | Verfahren zum Schneiden oder Schweißen mittels Laser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19735354A1 (de) |
-
1997
- 1997-08-14 DE DE19735354A patent/DE19735354A1/de not_active Ceased
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE GAS AG, 82049 HOELLRIEGELSKREUTH, DE |
|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: LINDE AG, 65189 WIESBADEN, DE |
|
8110 | Request for examination paragraph 44 | ||
8131 | Rejection |