Die Erfindung betrifft ein Kühlsystem für einen mit flüssigem
Kühlmittel gekühlten Verbrennungsmotor, der in einem Kreis
lauf mit einem Kühlmittelkühler angeordnet ist, an welchen
Kreislauf wenigstens ein Wärmetauscher einer Zusatzeinrich
tung mittels eines Schaltventils angeschlossen ist, das ein
in zwei Positionen umschaltbares Ventilelement enthält, das
in einer Position eine Verbindung zwischen dem Kühlmittel
kreislauf und dem Wärmetauscher der Zusatzeinrichtung sperrt
und in der anderen Position freigibt, wobei als Schaltelement
zum Umschalten des Ventilelementes ein mit einer Rückstellfe
der belastetes thermostatisches Arbeitselement vorgesehen
ist, das mit dem Kühlmittel beaufschlagt und mit einer elek
trischen Heizeinrichtung versehen ist, und das einen Dehn
stoff enthält, der auf eine Schalttemperatur ausgelegt ist,
die höher als eine maximale Betriebstemperatur des zu dem
thermostatischen Arbeitselement strömenden Kühlmittels ist
nach Patent 196 06 202.
In dem Hauptpatent sind Ausführungsbeispiele offenbart, die
Umschaltventile sind, die die Kühlmittelströmung derart um
schalten, daß das Kühlmittel entweder durch den Wärmetauscher
der Zusatzeinrichtung oder durch einen Bypass zurückströmt.
Das thermostatische Arbeitselement ist somit in jeder Be
triebsstellung dem strömenden Kühlmittel ausgesetzt.
Wenn das Schaltventil als ein reines Absperrventil ausgebil
det ist, so wird in der Absperrstellung des Ventilelementes
die Kühlmittelströmung vollständig unterbrochen. Diese voll
ständige Unterbrechung der Kühlmittelströmung kann zu dem
Problem führen, daß dann die Reaktionszeit des Ventils rela
tiv lange wird. Wenn beispielsweise das Schaltventil in be
stromtem Zustand der Heizeinrichtung geschlossen ist, so wird
zum Freigeben der Verbindung zu dem Wärmetauscher der Zusat
zeinrichtung die Bestromung der Heizeinrichtung abgeschaltet.
Um das Schaltventil zu öffnen, muß der Dehnstoff des thermo
statischen Arbeitselementes so weit abgekühlt werden, daß die
Rückstellfeder den Arbeitskolben in das Gehäuse des thermo
statischen Arbeitselementes zurückdrücken kann. Wenn nur
stillstehendes Kühlmittel zur Verfügung steht, so kann diese
Abkühlung verhältnismäßig lange dauern und eine entsprechend
lange Reaktionszeit bedingen.
Um dieses Problem zu beseitigen, wird vorgesehen, daß das
thermostatische Arbeitselement mit einem Fühlteil mit einer
Ventilkammer in Verbindung steht, die mittels des Ventilele
mentes gegenüber einem zu dem Wärmetauscher der Zusatzein
richtung führenden Austrittsanschluß absperrbar ist und an
die ein Zulaufanschluß und ein Rücklaufanschluß für das Kühl
mittel anschließen.
Bei diesem Schaltventil wird mittels des Rücklaufanschlusses
auch bei abgesperrtem Zustand eine Kühlmittelströmung auf
recht erhalten, so daß auch in diesem Zustand das Fühlteil
des thermostatischen Arbeitselementes mit dem Kühlmittel um
strömt ist und somit nach Abschalten der Beheizung entspre
chend schnell abgekühlt werden kann. Dadurch läßt sich die
Reaktionszeit wesentlich verkürzen, d. h. die Zeit zwischen
dem Abschalten der Heizeinrichtung und dem Öffnen des Aus
trittsanschlusses zu dem Wärmetauscher der Zusatzeinrichtung.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung der in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt einen Axialschnitt durch ein Schaltventil für
ein erfindungsgemäßes Kühlsystem in Schließstellung,
Fig. 2 den Axialschnitt des Schaltventils in geöffnetem Zu
stand,
Fig. 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III der Fig. 1,
und
Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform mit einem um 180°
verdreht angeordneten thermostatischen Arbeitsele
ment.
In Fig. 1 bis 4 sind weitere Ausführungsformen von Schaltven
tilen dargestellt, die in das in Fig. 1 des Hauptpatentes
dargestellte Kühlsystem als Ventile 23 oder 24 eingesetzt
werden können. Wie im Nachstehenden noch erläutert werden
wird, sind die Schaltventile nach Fig. 1 bis 4 einfache Ab
sperrventile, die die Verbindung zwischen den von der Motor
austrittsleitung abzweigenden Leitungen zu einem Wärmetau
scher einer Zusatzeinrichtung absperren oder freigeben, ohne
daß dabei Bypassleitungen entsprechend den Leitungen 25, 26,
22 des in Fig. 1 des Hauptpatentes dargestellten Kühlsystems
vorgesehen sind.
Das in Fig. 1 bis 3 dargestellte Schaltventil besitzt ein
Ventilgehäuse 72, das mit einem an einer vom Motoraustritt
kommende Leitung anschließbaren Zulaufanschluß 73 versehen
ist, der zu einer Ventilkammer führt. An die Ventilkammer
schließt weiter ein Austrittsanschluß 74 an, der gegenüber
der Ventilkammer mittels eines Ventils absperrbar ist und der
an den Wärmetauscher einer Zusatzeinrichtung angeschlossen
ist, insbesondere an einen zur Innenraumheizung eines Kraft
fahrzeugs dienenden Wärmetauscher. Der Austrittsanschluß 74
ist als ein Schieberventilsitz ausgebildet, dem ein kolbenar
tiger Schieber 75 zugeordnet ist. Der kolbenartige Schieber
75 erstreckt sich mit einem Führungsansatz 76, der beispiels
weise aus vier kreuzförmig angeordneten Laschen besteht, in
denAustrittsanschluß 74. In der Absperrstellung ragt der
kolbenartige Schieber 75 so weit in den Austrittsanschluß 74
hinein, daß ein in eine Ringnut des Schiebers 75 eingelegter
Dichtungsring 77 die Verbindung zwischen der Ventilkammer und
dem Austrittsanschluß 74 abdichtet.
Der Schieber 75 ist gegen die Wirkung einer Rückstellfeder 78
mittels eines thermostatischen Arbeitselementes 79 verstell
bar. Das thermostatische Arbeitselement 79, das beispielswei
se einen Aufbau entsprechend dem thermostatischen Arbeitsele
ment gemäß Fig. 2 und 3 des Hauptpatentes hat, besitzt ein
mit Dehnstoff gefülltes Gehäuse 80, dessen Dehnstoff sich ab
einer bestimmten Temperatur im wesentlichen linear ausdehnt
und dabei einen Arbeitskolben 81 aus dem Gehäuse 80 aus
treibt. Der Arbeitskolben 81 ist in einem in das Gehäuse 79
eingebörtelten Führungsteil 82 geführt.
Das thermostatisches Arbeitselement ist unter Zwischenfügen
eines Dichtungsringes in einem deckelartigen Bauteil 83 ange
ordnet, das unter Zwischenfügen eines weiteren Dichtungsrin
ges 84 die Ventilkammer auf der dem Austrittsanschluß 74 ge
genüberliegenden Seite abdichtet. Das deckelartige Bauteil 83
ist mit einer Bügelfeder 85 in dem Ventilgehäuse gesichert,
wie dies insbesondere aus Fig. 3 zu sehen ist.
Das deckelartige Bauteil 83 nimmt das Gehäuse 80 des thermo
statischen Arbeitselementes derart auf, daß die Seite, aus
dem das Führungsteil 82 herausragt, in etwa eine Abschlußwand
der Ventilkammer bildet. Das Führungsteil 82 ragt dann in
diese Ventilkammer. Der kolbenartige Schieber 75 ist auf die
sem Führungsteil 82 geführt und zentriert.
Innerhalb des Gehäuses 80 des thermostatischen Arbeitselemen
tes ist eine elektrische Heizeinrichtung, insbesondere ein
elektrischer Heizwiderstand, angeordnet, dessen Anschlußlei
tungen aus dem Boden des Gehäuses 80 dichtend herausgeführt
und mit einem für einen Stecker o. dgl. zugeordneten elektri
schen Anschluß 86 verbunden sind.
Das Schaltventil nach Fig. 1 bis 3 ist so ausgebildet, daß es
stromlos offen ist, d. h. solange die Heizeinrichtung des
thermostatischen Arbeitselementes 79 nicht bestromt ist, die
Verbindung zwischen dem Zulaufanschluß 73 und dem zu einem
Wärmetauscher der Zusatzeinrichtung, insbesondere einer
Kraftfahrzeuginnenraumheizung, führende Austrittsanschluß 74
freigegeben ist. Wird das thermostatische Arbeitselement be
heizt, d. h. wird sein Heizelement bestromt, so fährt der Ar
beitskolben 81 aus (Fig. 1) und nimmt den kolbenartigen
Schieber so weit mit, daß er mit dem Bereich des Dichtungs
ringes 77 in den Austrittsanschluß 74 hineindringt, und die
sen dichtend verschließt. In diesem Fall liegen die Stirnsei
te des Gehäuses 80 und das Führungsteil 82 weitgehend frei in
der Ventilkammer, so daß sie dem Kühlmittel ausgesetzt sind.
Wird die Bestromung des Heizelementes des thermostatischen
Arbeitselementes 79 abgeschaltet, so sorgt das Kühlmittel für
eine Abkühlung und damit für eine Volumenverringerung des
Dehnstoffes, so daß dann die Rückstellfeder 78 den Arbeits
kolben 81 zurückdrückt und dabei den kolbenartigen Schieber
75 so weit aus dem Austrittsanschluß 74 herauszieht, daß ein
großer Strömungsquerschnitt freigegeben wird.
Die Schalttemperatur des Dehnstoffes des thermostatischen Ar
beitselementes 79 liegt höher als die maximale Temperatur des
Kühlmittels, so daß nach einem Ende der Bestromung des Heiz
elementes das thermostatische Arbeitselement so weit gekühlt
wird, daß der Dehnstoff sein Volumen reduziert, so daß die
Rückstellfeder 78 den kolbenartigen Schieber 75 und den Ar
beitskolben 81 zurückdrückt, so daß die Verbindung zwischen
dem Zulaufanschluß 73 und dem Austrittsanschluß 74 offen ist.
Um sicherzustellen, daß das Schaltventil bei Abschalten der
Bestromung der Heizeinrichtung relativ schnell reagiert und
öffnet, ist an die Ventilkammer des Ventilgehäuses 72 vor den
Absperrelementen ein Rücklaufanschluß 87 angeschlossen. Die
ser Rücklaufanschluß 87, der an den Motorvorlauf oder an die
Mischkammer eines Thermostatventiles entsprechend dem Kühlsy
stem nach Fig. 1 des Hauptpatentes angeschlossen ist, sorgt
dafür, daß ständig in der Ventilkammer eine Mindestmenge an
Kühlmittel strömt, so daß nach Abschalten der Bestromung der
Heizeinrichtung eine schnelle Kühlung erfolgt. Die Kühlmit
telmenge, die durch den Rücklaufanschluß 87 zurückströmt,
kann relativ gering sein, um eine ausreichende Strömung in
der Ventilkammer aufrecht zu erhalten. Sie braucht nur ein
Bruchteil der Strömungsmenge zu sein, die bei geöffnetem Ven
til von dem Zulaufanschluß 73 zu dem Austrittsanschluß 74
strömt. Die rückströmende Kühlmittelmenge braucht beispiels
weise nicht mehr als ein zwanzigstel der Hauptströmung zu
sein. Die Begrenzung der zurück durch den Rücklaufanschluß 87
strömenden Kühlmittelmenge läßt sich durch den Querschnitt
des Rücklaufanschlusses 87 oder eine andere, geeignete Dros
selung in einer Rückführungsleitung bewirken.
Das in Fig. 4 dargestellte Schaltventil entspricht in seinem
wesentlichen Aufbau und in seiner Funktion dem anhand von
Fig. 1 bis 3 erläuterten Schaltventil. Ein Unterschied be
steht lediglich in der Anordnung und der Ausbildung des ther
mostatischen Arbeitselementes 89. Für die übrigen bei den
Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 bis 3 bereits vorhandenen
Bauteile werden die gleichen Bezugsziffern verwendet, so daß
auf die vorausgegangene Beschreibung Bezug genommen werden
kann. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 ist der Ar
beitskolben 91 dichtend unter Zwischenfügen eines Dichtungs
ringes 92 in dem deckelartigen Bauteil 83 gehalten. Bei einer
Bestromung des elektrischen Heizelementes, das innerhalb des
Gehäuses 92 angeordnet und durch den Arbeitskolben 20 hin
durch mit elektrischer Energie versorgt wird, wird zwar eben
falls der Arbeitskolben ausgefahren, jedoch bewegt sich auf
grund dieser Ausfahrbewegung das Gehäuse 92. Der kolbenartige
Schieber 75, der mit dem Austrittsanschluß 74 ein Schieber
ventil bildet, ist auf dem Gehäuse 92 geführt und wird von
diesem mitgenommen.