DE19734319A1 - Verfahren und Anlage zur Behandlung von feuchten Reststoffen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung feuchter und fester Rückstände bzw.
Reststoffe, bei dem das Gut in speziellen Festbettreaktoren kontinuierlich in einem
2-Stufen-Prozeß unter Auflockerung des Materials trockenkonditioniert wird. Dabei handelt
es sich um Abfälle aus dem kommunalen Einzugsbereich, welche sich aus Haus- und
Gewerbeabfall sowie Sperrmüll zusammensetzen und zusätzlich hohe Anteile an
feuchteren Materialien wie Bioabfall oder Großmarktabfall aufweisen können.
Aus der DE-PS 36 37 393 ist ein Verfahren bekannt, bei dem hausmüllähnliche Abfälle in
einem geschlossenem Behälter über luftdurchlässige Bodenplatten durch am
Behälterboden angebrachte Gebläse mit Luft beaufschlagt werden. Die oben am Behälter
austretende und mit Kohlendioxid und Wasser beladene Abluft wird durch die
Abluftöffnung an die Atmosphäre abgegeben. Währenddessen wird das als lose
Schüttung vorliegende Abfallhaufwerk nicht bewegt bzw. aufgelockert. Durch die
Anpassung der Luftzufuhr an den gleichzeitig stattfindenden biologischen Abbauprozeß
soll auf diese Weise ein optimaler Organikabbau bei Minimierung der Gebläseleistung
erreicht werden, Ferner wird vorgeschlagen, statt Luft mit 21% O2 und über 70%
weitgehend biologisch inertem Stickstoff reinen Sauerstoff zu verwenden, wodurch der
biologische Organikabbau beschleunigt und die Abluftmengen gering gehalten werden
können.
Aus der DE 43 22 688 C2 ist ein Verfahren zur Kompostierung organischer Stoffe
bekannt, bei dem ebenfalls statt Luft als Sauerstoffträger mit reinem Sauerstoff ein
Gasgemisch zur Anwendung kommt, das zur Belüftung eines unbewegten Haufwerks
eingesetzt wird. Dabei wird die zuzuführende Menge Sauerstoff derart eingestellt, daß für
den Rottevorgang immer genügend Sauerstoff vorhanden ist. Das Abgas kann hierbei
ohne weitere Reinigung oder CO2-Abreicherung nach Abscheiden des biogen
entstandenen Wassers durch Kondensation im Kreislauf gefahren werden. Als weitere
vorteilhafte Weiterbildung des Verfahrens wird die Konstanthaltung des
Feuchtigkeitsgehaltes der im Umluftverfahren geführten Abluft angeführt. Als
Regelparameter dient für die Bemessung der zugeführten Gasmenge die durch biologisch
exotherme Abbauprozesse entstehende Temperaturerhöhung im Haufwerk. Gleichzeitig
soll die Behältertemperatur bzw. die des Rottegutes durch die umgewälzte Gasmenge
beeinflußt bzw. gesteuert werden.
Nachteilig bei diesen Verfahren ist zum einen, daß durch die beschriebene Anordnung
des Abfalls als mehr oder minder kompakte Schüttung im geschlossenen Behälter die
Zugänglichkeit des Materials für Luft sehr unzureichend ist. Insbesondere bei Restabfällen
ist nämlich mit feuchten Materialien zu rechnen, die von Folien u. ä. Materialien
umschlossen sind und damit nur sehr schlecht oder gar nicht direkt mit Luft in Kontakt
gebracht werden kann. Ferner bilden sich in der ersten Phase der Belüftung des
Haufwerks Strömungskanäle aus, welche die Entstehung von Zonen unterschiedlicher
Gutfeuchten begünstigen. Als Folge davon verbleiben sogenannte feuchte Nester oder
schlechtbelüftete Zonen im Abfallhaufwerk, wo aerobe Abbauvorgänge mit einer
hinreichend guten Temperaturerhöhung nicht stattfinden können. Ohne Sauerstoff aber
setzen innerhalb weniger Stunden anaerobe Abbauvorgänge im feuchten Milieu ein mit
der Bildung von unerwünschtem Methangas und Schwefelwasserstoff. Während letzteres
als sehr geruchsintensives und giftiges Gas Probleme bei der Abgasreinigung bereitet,
erfordert freiwerdendes Methan einen erhöhten apparatetechnischen Aufwand, z. B. in
bezug auf Maßnahmen zum Explosionsschutz.
Die Belüftung des Haufwerks mit reinem Sauerstoff oder mit reinem Sauerstoff
angereichertem Gas hingegen verringert zwar die notwendige Gebläseleistung und
Abgasmenge und führt gleichzeitig zu einer Beschleunigung der biologischen
Abbauvorgänge, stellt aber eine wesentliche Erhöhung der Betriebsmittelkosten sowie des
meß-, steuer-und regeltechnischen Aufwandes dar. Insbesondere aber ist eine
Reduzierung der Zuluft durch Anreichung oder Ersatz mit Reinstsauerstoff nachteilig, was
die Erreichung eines guten Trocknungsergebnisses betrifft, da die in der Menge reduzierte
Zuluft nunmehr eine nur beschränkte Wassermenge aufnehmen und abführen kann.
Aus der DE 14 08 950 A1 ist ein System bekannt, bei dem die Kompostierung organischer
Materialien im geschlossenen Behälter unter Luftzuführung durch Trocknung zu einem
Zeitpunkt zum Stillstand gebracht werden, an dem die biologisch leicht abbaubaren Stoffe
weitgehend umgesetzt sind. Geregelt wird dieser Prozeß durch Messung des Gewichts
des Haufwerks, dessen Wert in Korrelation mit dem Grad der Trocknung steht und den
Kompostierungsfortschritt kennzeichnet.
Auch hier stellt die ständige Gewichtserfassung der Behälter einen hohen bautechnischen
Aufwand sowie eine Begrenzung des Durchsatzes dar und wird deshalb bei dem
genannten Verfahren als nachteilig angesehen.
In DE 196 07 352 C1 wird ein Verfahren zum Trockenblasen beschrieben, bei dem die zu
kompostierenden Abfälle in einem geschlossenen Behälter unter Zwangsbelüftung
kompostiert werden und bei dem die Kompostierung durch Trocknen zum Stillstand
gebracht wird, wenn die leicht kompostierbaren Bestandteile des Rottegutes abgebaut
worden sind. Als Kriterium für die Beendigung des Trocknens bzw. Trockenblasens gilt
der Unterschied des Zustandes zwischen Zu- und Abluft hinsichtlich Temperatur und
Feuchtigkeit. Besteht kein Unterschied, kann der Trocknungsvorgang als beendet
angesehen werden.
Hierbei werden die beiden genannten Parameter dahingehend verwendet, den genauen
Endzeitpunkt des satzweise betriebenen Prozesses zu ermitteln, nicht jedoch dazu, den
Trocknungsvorgang dahingehend zu optimieren, daß die notwendige Zuluftmenge bzw.
Gebläseleistung reduziert wird und die Transportgeschwindigkeit des Materials im Reaktor
und damit der Durchsatz gesteigert werden kann.
In der DE 43 07 430 C2 wird ein Verfahren zur Kompostierung von organischen Stoffen
beschrieben, bei dem das Rottegut zunächst unter Luftzuführung in der Intensivrotte
mikrobiell abgebaut wird. Anschließend wird es zerkleinert, befeuchtet und erneut in dem
Behälter unter Luftzufuhr weiter abgebaut. Nachteilig ist auch hier der hohe
verfahrenstechnische Aufwand zum biologischen Abbau der organischen Stoffe sowie
deren Aufschluß und erneute Verfüllung in die Behälter. Auch wird eine Trocknung des
Materials am Ende des Kompostierungsprozesses durch die vorherige Anfeuchtung
zusätzlich erschwert.
Aus dem bekannten Stand der Technik ist somit kein Verfahren zu entnehmen, nach
welchem eine hinreichende Trockenkonditionierung von Reststoffen in Kombination mit
exothermen aeroben Abbauprozessen bei kontinuierlicher Betriebsweise vor einer
Pyrolyse, Vergasung oder Verbrennung im Hinblick auf eine Optimierung der genannten
thermischen Behandlungsprozesse vorgenommen werden kann.
Der vorliegenden Erfindung lag somit die Aufgabe zugrunde, ein dynamisches Verfahren
zu entwickeln, bei dem feuchte und feste Reststoffe, die einer thermischen Behandlung
zugeführt werden sollen, soweit konditioniert werden, daß sie hinsichtlich ihrer
Inhaltsstoffe, mechanischen Eigenschaften, Gewicht und Volumen sowie ihrer
biologischen Aktivität positiv beeinflußt werden.
Das Verfahren soll mit hohem Automatisierungsgrad, geringen Lüfterleistungen bzw.
Abgasmengen bei niedrigen Betriebskosten zur Herstellung eines Materialstromes dienen,
welcher eine verbesserte thermische Behandlung mit vorangeschalteter, mechanischer
Klassierung und Fraktionierung ermöglicht. Zum Gegenstand der Erfindung gehört auch
eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 10 gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den jeweiligen zugehörigen Unteransprüchen
enthalten.
Demnach beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur Trockenkonditionierung von
Reststoffen mit einem hohen Feuchteanteil, wobei die Inpuffeuchte der Reststoffe nach
einer mechanischen Aufbereitung der Reststoffe unter Verwendung von Luft als
Trocknungsmittel in einem mindestens 2-stufigen Trockenprozeß abgesenkt wird, wobei
die aufbereiteten Reststoffe in einer 1. Trocknungsstufe einem Festbettreaktor zugeführt
werden und diesen durchlaufen und die Reststoffe dabei intensiv über einen sich
bewegenden, gelochten Schubboden belüftet werden. Nach Verlassen des
Festbettreaktors werden die vorgetrockneten Reststoffe einer mechanischen Auflockerung
zugeführt. Anschließend werden die Reststoffe in einer 2. Trocknungsstufe einem
Festbettreaktor (9) zugeführt und wiederholt intensiv über einen sich bewegenden
gelochten Schubboden belüftet.
Nach einem bevorzugten Merkmal der Erfindung wird die Trockenkonditionierung der
aufbereiteten Reststoffe in den einzelnen Trocknungsstufen durch eine Erfassung und
Auswertung der Trocknungsparameter Abluftfeuchte und -temperatur gesteuert. Die
Kenntnis beider Werte macht es möglich, den Grad der Trocknung in der 1. Stufe recht
genau abzuschätzen bzw. zu berechnen und damit zum einen den Durchsatz zu steigern
über eine Erniedrigung der Verweilzeit, zum anderen die Belüftung auf das gerade
notwendige Maß zu drosseln und die Abluftmengen darüber entsprechend zu mindern.
Eine ständige Probenahme aus dem Haufwerk zur Ermittlung des aktuellen
Wassergehaltes, was technisch nur sehr schwer oder fast nicht möglich, zur Abschätzung
des Trocknungsfortschritts aber unabdingbar im Hinblick auf eine optimale Bemessung
des Durchsatzes ist, wird damit überflüssig.
Ein weiteres Merkmal der Erfindung beinhaltet eine Anlage zur Trockenstabilisierung von
Reststoffen mit einem hohen Feuchteanteil in Form eines Festbettreaktors, wobei der
Festbettreaktor durch lufttechnisch voneinander getrennte Abschnitte in zwei separate
Trocknungsstufen aufgeteilt ist, die mit beweglichen Schubböden ausgestattet sind und im
Übergangsbereich zwischen zwei Trockenstufe mindestens eine Einrichtung zur
mechanischen Auflockerung der Reststoffe angeordnet ist.
Die Zweistufigkeit des Reaktors kann auch so ausgeführt sein, daß ein entsprechend
langer Tunnel lufttechnisch in zwei separate Abschnitte geteilt wird, wobei der 1. Abschnitt
entsprechend länger ausgeführt sein muß und sich im Übergangsbereich von der 1. zur 2.
Stufe ein Wender befindet. Dieser bewegt sich entlang der Tunnelbreite und lockert das
Material auf, wodurch nicht frei zugängliche Feuchte trocknungstechnisch zugänglich wird.
Als Wender kommen vorteilhaft nach einem besonderen Merkmal der Erfindung
horizontal-verfahrbare, senkrechte Schnecken oder horizontal-verfahrbare, senkrecht
liegende Mischwerkzeuge in Frage.
Die bewegbaren Schubböden der Trockenstufen weisen nach einem weiteren Merkmal
eine Vielzahl geeigneter Öffnungen auf, über welche die Zuführung des Trocknungsmittels
in die Reaktorräume erfolgt.
Die Trockenstufen verfügen dabei über mindestens eine Einrichtung zur Erfassung der
Trocknungsparameter Abluftfeuchte und -temperatur.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In der zugehörigen Fig. 1 ist ein Verfahrensfließbild schematisch dargestellt.
In dem vorliegenden dynamischen Verfahren zur Behandlung von feuchten Reststoffen
(z. B. Restabfall) soll in einem kontinuierlich betriebenen 2-Stufen Prozeß die Inputfeuchte
des Materials unter Verwendung von Luft als Trocknungsmittel sehr effektiv abgesenkt
werden, wodurch das Material für eine anschließende weitergehende mechanische
Aufbereitung (Fraktionierung) oder thermische Nachbehandlung wie z. B. Pyrolyse,
Vergasung oder Verbrennung konditioniert wird.
Unsortierter Restabfall, der aus Papier, Küchenabfällen, Kunststoffen, Glas, Textilien,
Teppichresten, Bioabfall, Holz etc. besteht und eine Eingangsfeuchte von ca. 40%
aufweist, soll in einer Anlage mit einer Jahreskapazität von ca. 10.000 Mg auf eine
Endfeuchte von 15-20% innerhalb von 6-14 Tagen getrocknet werden. Hierzu ist
zunächst eine mechanische Vorbehandlung in Form Vorzerkleinerung 1 mittels
Schneidmühle auf eine mittlere Teilchengröße von 150 mm notwendig, um geschlossene
und kompakte Materialien wie z. B. gefüllte Kunststoffbeutel, großflächige Teppichreste
und kompakte Holzteile zu zerkleinern, aufzuschließen und darin enthaltenes
Feuchtmaterial dem Trocknungsmittel zugänglich zu machen.
In der 1. Stufe des Trocknungsverfahrens wird das zerkleinerte Material anschließend
mittels Radlader oder Förderband 2 einem Festbettreaktor 3 mit perforiertem Schubboden
zugeführt. Der Reaktor stellt einen Tunnel von 4 m Breite, 4 m Höhe und 20-30 m Länge
dar und ist zum Dach hin soweit luftdicht verschlossen, daß eine vollständige
Ablufterfassung möglich ist und damit keine weiteren Emissionen frei werden können.
Die Trocknung im Reaktortunnel gestaltet sich derart, daß der Feuchtabfall - je nach
Eingangsfeuchte - innerhalb einer Zeit von 4-6 Tagen den Reaktor durchläuft und hierbei
intensiv über den sich bewegenden gelochten Schubboden belüftet wird. Durch sehr bald
einsetzende biologische Abbauvorgänge erhitzt sich das Trockengut auf Temperaturen
über 60°C, was dem Trocknungsvorgang infolge der Anwärmung der Trocknungsluft und
einer damit verbundenen erhöhten Wasseraufnahme sehr förderlich ist.
Gesteuert wird der Prozeß durch on-line Erfassung 4 der Trocknungsparameter
Abluftfeuchte und -temperatur.
Für das Abgas muß, bevor es ins Freie geleitet werden kann, ein hinreichend groß
bemessener Aktivkohle- oder Biofilter 5 vorgesehen werden, der die mehr oder minder
stark mit Geruchsstoffen beladenen Abgase entsprechend der geltenden gesetzlichen
Abgasrichtlinien (z. B. TA-Luft) abreinigt. Ferner ist zur Geruchsneutralisation eine
Behandlung der Abluft im lonisator möglich, der in der Figur ebenfalls mit dem
Bezugszeichen 5 versehen ist. In Abhängigkeit vom Restabfall ist gegebenenfalls eine
Staubabscheidung 6 erforderlich.
Nach Durchlaufen der 1. Stufe weist das Trockengut immer noch eine Restfeuchte von
< 20% auf. Es hat sich gezeigt, daß eine weitere Absenkung dieses Wertes nur durch
unverhältnismäßig lange, zusätzliche Verweilzeiten des Abfalls im Reaktor erreicht
werden kann, da die dem Trocknungsmittel zugängliche Feuchtigkeit bereits in den ersten
2-3 Tagen eliminiert wird. Hingegen kann die trotz Vorzerkleinerung immer noch in
hohem Maße eingeschlossene Feuchtigkeit nur durch eine mechanische Auflockerung 8
durch Umwälzung des Materials freigelegt und einer weiteren Trocknung entfernt werden.
Dieses geschieht nunmehr in der 2. Stufe des Prozesses.
Das Material wird hierzu über eine geeignete Umsetzvorrichtung, z. B. Trommel, Walze
oder Schnecke in einen höher- oder tieferliegendem Festbettreaktor überführt und hier,
entsprechend der gemessenen Abgastemperatur und -feuchte 9, belüftet und nach Art
eines Wanderbettes transportiert. Die hierbei zugeführte Luft kann, nachdem sie in einem
Kondensator 7 getrocknet wurde, aus der Trocknung der 1. Stufe stammen. Gleichzeitig
kann die aus der 2. Stufe stammende, mit Feuchtigkeit und Geruchsstoffen beladene Luft
wiederum nach der Kondensatabscheidung der 1. Stufe, gegebenenfalls unter
Zumischung von Frischluft, zugeführt werden. In beiden Fällen ist außerdem eine
Anwärmung 11 des Trocknungsmittels im Hinblick auf eine Verkürzung der
Trocknungsdauer in beiden Stufen sinnvoll.
Nach ca. 2-4 Tagen hat das Material die 2. Stufe durchlaufen und verläßt diese mit einer
Feuchte von < 15%. Wandergeschwindigkeit bzw. Durchsatz und benötigte Menge an
Trocknungsmittel können durch die ständig erfaßte Abgastemperatur und -feuchte sehr
genau eingestellt bzw. bemessen werden.
Claims (15)
1. Verfahren zur Trockenkonditionierung von Reststoffen mit einem hohen
Feuchteanteil, wobei die Inputfeuchte der Reststoffe nach einer mechanischen
Aufbereitung der Reststoffe unter Verwendung von Luft als Trocknungsmittel in
einem mindestens 2-stufigen Trockenprozeß abgesenkt wird, dadurch
gekennzeichnet, daß
- - die aufbereiteten Reststoffe in einer 1. Trocknungsstufe einem Festbettreaktor (3) zugeführt werden und diesen durchlaufen, wobei die Reststoffe intensiv über einen sich bewegenden gelochten Schubboden belüftet werden,
- - die vorgetrockneten Reststoffe nach Verlassen des Festbettreaktors (3) einer mechanischen Auflockerung (8) zugeführt werden und anschließend
- - in einer 2. Trocknungsstufe einem Festbettreaktor (9) zugeführt werden und diesen durchlaufen, wobei die Reststoffe wiederholt intensiv über einen sich bewegenden gelochten Schubboden belüftet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trockenkonditionierung der aufbereiteten Reststoffe in den einzelnen
Trocknungsstufen durch eine Erfassung und Auswertung der Trocknungsparameter
Abluftfeuchte und -temperatur gesteuert wird.
3. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
sich in den Festbettreaktoren (3) und (9) bildende Abluft über einen Aktivkohle- und/oder
Biofilter (5) gereinigt wird.
4. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
sich in den Festbettreaktoren (3) und (9) bildende Abluft einem lonisator (5)
und/oder Staubabscheider (6) zugeführt wird.
5. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
sich in der 1. Trocknungsstufe im Festbettreaktoren (3) bildende Abluft in einem
Kondensator (7) getrocknet wird und der 2. Trocknungsstufe als Trocknungsmittel
zugeführt wird.
6. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
sich in der 2. Trocknungsstufe im Festbettreaktoren (9) bildende Abluft in einem
Kondensator (7) getrocknet wird und der 1. Trocknungsstufe als Trocknungsmittel,
ggf. unter Zumischung von Frischluft zugeführt wird.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft
nach Kondensatabscheidung (7) und vor der Wiederverwendung als
Trocknungsmittel eine Anwärmung (11) erfährt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft nach
Kondensatabscheidung (7) und vor der Wiederverwendung als Trocknungsmittel
eine Anwärmung unter Nutzung der Kondensatwärme erfährt.
9. Verfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
nach der 1. Trockenstufe die weitere Trocknung mit vermindertem Lufteintrag
und/oder kürzerer Verweilzeit erfolgt.
10. Anlage zur Trockenstabilisierung von Reststoffen mit einem hohen Feuchteanteil in
Form eines Festbettreaktors, dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Festbettreaktor durch lufttechnisch voneinander getrennte Abschnitte in zwei separate Trocknungsstufen (3) und (9) aufgeteilt ist,
- - die mit beweglichen Schubböden ausgestattet sind,
- - wobei im Übergangsbereich zwischen zwei Trockenstufe mindestens eine Einrichtung zur mechanischen Auflockerung (8) der Reststoffe angeordnet ist.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Trockenstufen soweit
luftdicht verschlossen sind, daß eine vollständige Ablufterfassung möglich ist.
12. Anlage nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
bewegbaren Schubböden der Trockenstufen eine Vielzahl geeigneter Öffnungen
aufweisen, über welche die Zuführung des Trocknungsmittels in die Reaktorräume
erfolgt.
13. Anlage nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Trockenstufen eine Einrichtung (4) zur Erfassung der Trocknungsparameter
Abluftfeuchte und -temperatur aufweisen.
14. Anlage nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß den
Abluftleitungen der Trockenstufen ein Staubabscheider (6) und/oder Kondensator
(7) und/oder Filter (5) und/oder Ionisator (5) nachgeordnet sind.
15. Anlage nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Einrichtung (8) zur mechanischen Auflockerung der Reststoffe ein horizontal, quer
zur Bewegungsrichtung der Reststoffe verfahrbares Mischwerk ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134319 DE19734319A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Verfahren und Anlage zur Behandlung von feuchten Reststoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997134319 DE19734319A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Verfahren und Anlage zur Behandlung von feuchten Reststoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19734319A1 true DE19734319A1 (de) | 1999-02-11 |
Family
ID=7838346
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997134319 Withdrawn DE19734319A1 (de) | 1997-08-08 | 1997-08-08 | Verfahren und Anlage zur Behandlung von feuchten Reststoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19734319A1 (de) |
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- 1997-08-08 DE DE1997134319 patent/DE19734319A1/de not_active Withdrawn
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