DE19734307C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung und/oder Beeinflussung des Fahrzeugverhaltens eines fahrergesteuerten Kraftfahrzeugs - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung und/oder Beeinflussung des Fahrzeugverhaltens eines fahrergesteuerten KraftfahrzeugsInfo
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- DE19734307C2 DE19734307C2 DE1997134307 DE19734307A DE19734307C2 DE 19734307 C2 DE19734307 C2 DE 19734307C2 DE 1997134307 DE1997134307 DE 1997134307 DE 19734307 A DE19734307 A DE 19734307A DE 19734307 C2 DE19734307 C2 DE 19734307C2
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren sowie eine
Vorrichtung zur Überwachung und/oder Beeinflussung des Fahr
verhaltens eines fahrergesteuerten Kraftfahrzeugs in Abhän
gigkeit von der Blickrichtung des Fahrers. Sie betrifft
insbesondere ein Verfahren und eine Vorrichtung, bei der die
Blickrichtung des Fahrers des Kraftfahrzeugs mit der momen
tanen Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs verglichen wird, um
die Fahrtrichtung zu beeinflussen. Sie betrifft darüber
hinaus weitere Komponenten und Systeme in einem Kraftfahr
zeug, deren Funktion durch Kenntnis der Blickrichtung des
Fahrers verbessert werden kann.
Aus der DE 43 32 836 C1 ist eine Vorrichtung zur spurhal
tungsgeregelten Lenkung eines Fahrzeugs bekannt. Bei dieser
bekannten Vorrichtung werden kleinere Lenkbewegungen von
einer Regelung bewältigt, während der Fahrer gleichzeitig
seine Eingriffsmöglichkeit für größere Lenkbewegungen, zum
Beispiel für einen Fahrspurwechsel und Ausweichmanöver,
behält. Zu diesem Zweck erfaßt eine Fahrzeuglageerkennungs
einrichtung die Fahrspur, insbesondere über dort randseitig
angeordnete Markierungen, optisch und wertet die erhaltenen
Daten aus. Das Ausgangssignal der Fahrzeuglageerkennungsein
richtung enthält die Information über den Istabstand von der
Fahrspurberandung, über die momentane Fahrbahnkrümmung sowie
die momentane Gierwinkeldifferenz und wird unter anderem
einer Lenkregelungseinrichtung zugeführt. Diese bekannte
Vorrichtung ist dazu ausgelegt, kleinere Änderungen der
Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs auszuregeln, wohingegen
größere Änderungen der Fahrtrichtung durch manuellen Ein
griff des Fahrers jederzeit möglich sind. Dabei ist die
Vorrichtung darauf angewiesen, die Fahrspur, auf der sich
das Kraftfahrzeug befindet, automatisch zu erkennen. Dies
beinhaltet, insbesondere wenn keine Randmarkierungen vor
handen sind, einen großen technischen Aufwand. Die Gefahr
eines ungewollten Verlassens der Fahrspur aufgrund ungewoll
ter Lenkbewegungen eines unaufmerksamen oder abgelenkten
Fahrers wird mit dieser bekannten Vorrichtung nicht
beseitigt, da der Fahrer die Regelung der Fahrspurhaltung
manuell übersteuern kann. Gerade dies stellt jedoch eine
nicht zu vernachlässigende Unfallursache dar, beispielsweise
wenn der Fahrer des Fahrzeugs einschläft, sich eine
Zigarette anzündet oder im Fußraum des Fahrzeugs nach einem
Gegenstand sucht.
Um Unfällen durch Einschlafen des Fahrers vorzubeugen, sind
Vorrichtungen bekannt, wie sie beispielsweise in der
DE 295 04 973 U1 vorgeschlagen sind. In dieser Schrift wird
ein Einschlafwächter beschrieben, der dadurch gekennzeichnet
ist, daß ein Sensor für Materialcharakteristiken, die einer
seits bei der Vorderseite des Augapfels und andererseits bei
der Haut der Lidaußenseite unterschiedlich sind, mit einer
Alarmquelle verbunden ist. Er verwendet also als Kriterium
für die Auslösung des Alarms, daß das Augenlid sich beim
Einschlafen schließt. Der hier beschriebene Einschlafwächter
muß jedoch mittels eines Bügels am Kopf des Fahrers
befestigt werden, was eine generelle Akzeptanz für einen
Einsatz in Kraftfahrzeugen fraglich erscheinen läßt. Darüber
hinaus können mit dieser bekannten Vorrichtung keine Unfälle
vermieden werden, die daraus resultieren, daß der Fahrer des
Kraftfahrzeugs abgelenkt ist und trotz geöffneter Augen
nicht die Fahrspur beobachtet.
In der DE 38 03 916 A1 wird ein Verfahren und eine Vorrich
tung zur Ermittlung der Fahrtauglichkeit eines Fahrzeugfüh
rers vorgestellt. Dazu wird der Augenbereich kurzfristig mit
einer gepulsten Infrarot-Lichtquelle beleuchtet, die Augen
partie wird von einem CCD-Sensor erfaßt und die Daten werden
an einen Video-Steuerrechner übergeben. Der Video-Steuer
rechner wertet Lage, Längenänderung, Winkel, Winkeländerung
und absoluten Blickwinkel der Augen aus und stellt diese Da
ten einem Auswerterechner für Augenbewegungen zur Verfügung.
Dieser Auswerterechner stimuliert den Fahrer über sichtbare
Stimulationsleuchten im Instrumentenbereich, wertet zum Bei
spiel die totale Reaktionszeit aus und gibt über eine
Schnittstelle zum Fahrzeug zuerst ein akustisches oder ein
optisches Signal ab. Wenn der Fahrer darauf nicht reagiert,
greift die Vorrichtung mit Hilfe eines adaptiven Computer
systems in die Motordrosselung (Schubabschaltung) oder mit
tels Aktor in die Bremsen des Fahrzeugs ein. Bei der Erfas
sung der Augenpartie durch den CCD-Sensor erfolgt eine per
sonelle Zuordnung durch Messung des Augenabstands, der Ge
sichtskonturen sowie der Strukturen von Iris und Retina. Die
Auslösung eines Alarms erfolgt bei diesem System anhand des
Kriteriums, ob die Reaktionsabweichung einer kontrollierten
Person innerhalb oder außerhalb vorgegebener Schwellwerte
liegt.
Aus der DE 43 38 244 C2 ist ein Gefahrenabwendungssystem für
ein Fahrzeug bekannt, bei dem der Fahrzeugzustand, die
Fahrtumgebung und der Fahrer überwacht werden. Es sind wei
terhin eine Gefahrenabwendungs-Einrichtung und eine Fahrt-
Bewertungseinrichtung zur Bestimmung einer Gefahrensituation
für das Fahrzeug vorgesehen. Bei dem System wird unter ande
rem die Blickrichtung des Fahrers mit einem Sichtliniensen
sor bestimmt und anhand von gemessenen Körperfunktionen wie
beispielsweise Blutdruck oder Puls des Fahrers festgestellt,
ob der Fahrer eine Gefahrensituation erkannt hat, oder ob
der Fahrer wegsieht. Für den Fall, daß der Fahrer die Gefah
rensituation nicht erkannt hat, wird eine Aufforderung an
die Gefahrenabwendungs-Einrichtung gegeben, Maßnahmen zur
Vermeidung der Gefahrensituation zu treffen.
In der JP 6-262959 A ist ein Alarmgerät für abgelenktes Fah
ren offenbart worden, das anhand der Positionsveränderung
der Augen und dem Vergleich mit der Fahrtrichtung des Fahr
zeugs entscheidet, ob abgelenktes Fahren vorliegt oder nicht
und gegebenenfalls einen Alarm auslöst. Bei dem Alarmgerät
wird das Gesicht des Fahrers beleuchtet und mit einer CCD-
Kamera aufgezeichnet. Eine Recheneinheit bestimmt anhand der
aufgezeichneten Bilder die Positionsveränderung der Augen,
während mittels eines Winkelgeschwindigkeitssensors die
Fahrtrichtung des Fahrzeugs ermittelt wird. Für den Fall,
daß diese beiden Richtungen nicht übereinstimmen, wird ein
akustisches Warnsignal ausgelöst, das die Aufmerksamkeit des
Fahrers erregen soll.
Aus der JP 7-93700 A ist weiterhin eine Vorrichtung zur
Überwachung des Zustands eines Fahrers bekannt, die zur Ver
meidung eines Verkehrsunfalls einen Alarm auslöst, wenn der
Fahrer döst. Dazu wird das Gesicht des Fahrers mit einer
Bildaufnahmevorrichtung erfaßt und innerhalb des gespeicher
ten Abbildes die Augenlider und die Pupillen detektiert.
Wird anhand der detektierten Augenlider und Pupillen fest
stellt, daß eine Blinzelbewegung und eine Bewegung der Aug
äpfel des Fahrers vorliegt, so wird über einen Lautsprecher
ein Alarm ausgelöst.
Die DE 196 21 435 A1 offenbart ein Verfahren und eine Vor
richtung zum Überwachen von Augen für die Erfassung eines
Schläfrigkeitszustandes. Dazu wird die zu beobachtende Per
son mit einer Lichtquelle im nicht sichtbaren Bereich be
leuchtet und es werden mit einer Kamera Bilder der Person
aufgenommen. Mit einem Prozessor werden die Bilder analy
siert und beispielsweise die Pupillen, die Augenlider, der
Lidschlag, die Rollbewegungen der Augäpfel und die Bewegun
gen der Pupille erkannt. Aus diesen Daten wird auf den
Schläfrigkeitszustand der beobachteten Person rückgeschlos
sen.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein verbessertes
Verfahren und eine darauf basierende Vorrichtung zur Über
wachung und/oder Beeinflussung des Fahrzeugverhaltens eines
fahrergesteuerten Kraftfahrzeugs anzugeben. Erfindungsgemäß
wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Verfahrens
schritten gemäß Anspruch 1 sowie eine Vorrichtung mit den
Merkmalen gemäß Anspruch 16 gelöst. Ein wesentlicher Gedanke
der Erfindung besteht darin, die jeweils momentane Blick
richtung des Fahrers des Kraftfahrzeugs festzustellen. Ein
entsprechendes Verfahren sowie hierzu benötigte Mittel sind
in den untergeordneten Ansprüchen beschrieben. Aus der
erkannten Blickrichtung läßt sich eine generelle Aussage
über die Aufmerksamkeit des Fahrers ableiten.
Ein wesentlicher Vorteil der Erfindung ist, daß sie zur Ver
meidung von Unfällen beiträgt, die von den bisher bekannten
Vorrichtungen und Verfahren nicht erfaßt werden. Darüber
hinaus kann die erkannte Blickrichtung des Fahrers im Sinne
einer Fahrerwunscherkennung vorteilhafterweise auch anderen
Komponenten oder Systemen des Kraftfahrzeugs zugeführt
werden. So ist beispielsweise eine automatische Einstellung
oder Nachführung der Rückspiegel des Kraftfahrzeugs in
Abhängigkeit einer mittleren Blickrichtung des Fahrers
möglich. Auch kann die erkannte Blickrichtung beispielsweise
im Rahmen einer adaptiven Abstands- oder Fahrgeschwindig
keitsregelung verwendet werden, indem die Blickrichtung des
Fahrers zur Entscheidung, ob ein von einem Abstandssensor
detektiertes Hindernis für das geregelte Fahrzeug kritisch
ist oder nicht, herangezogen wird. Insgesamt kann mit Hilfe
der Erfindung sowohl die Sicherheit als auch der Komfort für
den Fahrer eines Kraftfahrzeugs erhöht werden.
Vorteil des in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen sowie
den untergeordneten Ansprüchen beschriebenen Verfahrens zur
Erkennung der Blickrichtung ist, daß es mit heutigen Techno
logien vergleichsweise einfach und damit kostengünstig zu
realisieren ist. Außerdem ist das Verfahren vollkommen unab
hängig von der Person des Fahrers, das heißt es werden
keinerlei Komponenten benötigt, die zur Feststellung der
Blickrichtung am Körper des Fahrers befestigt werden müssen.
Dies läßt eine höhere Akzeptanz erwarten als beispielsweise
eine Vorrichtung gemäß der DE 295 04 973 U1. Besonders vor
teilhaft ist es, wenn zur Erkennung der Blickrichtung nicht
nur die Bewegung des Kopfes, sondern auch die Bewegungen des
Auges bzw. der Pupillen oder der Iris erfaßt werden. Auf
diese Weise läßt sich die Blickrichtung des Fahrers wesent
lich genauer bestimmen als aus der Bewegung des Kopfes
allein. Vorteilhaft ist es weiterhin, in Abhängigkeit der
erkannten Blickrichtung des Fahrers sowie einer angenommenen
oder bestimmten Fahrtrichtung des Fahrzeugs nicht nur einen
Warnton, sondern auch Stellersignale zu generieren, durch
die beispielsweise eine Lenkung des Fahrzeugs erschwert
wird, wenn Blickrichtung und Fahrtrichtung zu stark und zu
lange voneinander abweichen. Umgekehrt ist es vorteilhaft,
eine Lenkung des Fahrzeugs im Sinne einer Servounterstützung
zu erleichtern, wenn Blickrichtung und angenommene oder
bestimmte Fahrtrichtungen des Fahrzeugs näherungsweise über
einstimmen. Die Intensität des Stellersignals und damit die
Stärke der Maßnahmen wird vorzugsweise in Abhängigkeit
weiterer Größen, insbesondere der Geschwindigkeit des Fahr
zeugs oder einer Aktivierung von Fahrtrichtungsanzeigern
variiert. Eine andere bevorzugte Weiterbildung der Erfindung
ist es, die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs zu reduzieren,
wenn die erkannte Blickrichtung und die angenommene oder
bestimmte Fahrtrichtung des Fahrzeugs zu stark oder zu lange
voneinander abweichen. Die zuletzt genannten Maßnahmen er
folgen vorteilhafterweise in Kombination mit der Erzeugung
eines Warnsignals. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich anhand der nachfolgend dargestellten
Ausführungsbeispiele.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
einer Zeichnung erläutert. Es zeigen
Fig. 1a und b zwei schematische Darstellungen zur Bestim
mung der Blickrichtung anhand der Bewegungen des Kopfes,
Fig. 2a und b zwei schematische Darstellungen zur Bestim
mung der Blickrichtung anhand der Bewegung der Pupillen bzw.
der Iris des Auges,
Fig. 3a und b zwei schematische Darstellungen zur Defini
tion der Blickrichtung des Fahrers eines Fahrzeuges im Bezug
zur Fahrtrichtung,
Fig. 4 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vor
richtung,
Fig. 5 ein Flußdiagramm zur Erläuterung des Verfahrens zur
Überwachung und/oder Beeinflussung der Fahrtrichtung eines
Kraftfahrzeugs und
Fig. 6 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Bestimmung der
Blickrichtung eines Fahrers in einem Kraftfahrzeug.
Fig. 1a zeigt eine Skizze zur Erläuterung, wie die horizon
tale Blickrichtung des Fahrers eines Kraftfahrzeuges auf
grund der Drehung seines Kopfes bestimmt werden kann. Skiz
ziert sind in einer Draufsicht der Kopf des Fahrers 10 sowie
seine Augen 13. Dem Gesicht des Fahrers gegenüber befindet
sich eine Bildaufnahmeeinheit 11, beispielsweise eine CCD-
oder eine Videokamera. Die beiden Augen 13 liegen entlang
einer Augenlinie 12, deren Winkel zur Bildaufnahmeeinheit 11
sich in Abhängigkeit einer Drehung des Kopfes verändert.
Beispielhaft gezeichnet ist die Augenlinie 12a mit den
beiden Augen 13 für den Fall, daß der Fahrer geradeaus in
Richtung der Bildaufnahmeeinheit 11 blickt. Alternativ dazu
zeigt die Augenlinie 12b die Situation, in der der Fahrer
nach links blickt. Die beiden Augenlinien 12a und 12b stehen
in einem Winkel α zueinander, aus dessen Kenntnis sich die
Blickrichtung des Fahrers abschätzen läßt. Der Winkel α kann
dabei anhand des Augenabstandes x bestimmt werden, der
wiederum mittels der Bildaufnahmeeinheit 11 detektierbar
ist. So ist der detektierbare Augenabstand x1 im Fall der
Augenlinie 12b geringer als der detektierbare Augenabstand
x2 der Augenlinie 12a. x2 wiederum ist der maximale Augen
abstand bezüglich einer Person, so daß x2 gleich xmax ist.
Der Winkel α läßt sich nun aus der Beziehung cosα = x1/xmax
abschätzen.
Fig. 1b zeigt vergleichbar zu Fig. 1a eine Skizze zur
Bestimmung der vertikalen Blickrichtung aufgrund von Nick
bewegungen des Kopfes 10. Mit 11 ist die bereits erwähnte
Bildaufnahmeeinheit bezeichnet. Zur Erfassung der vertikalen
Blickrichtung des Fahrers wird nun der Abstand y zwischen
dem oder den Augen 15 und dem Mund 16 des Fahrers bestimmt.
Der maximale Abstand ymax ergibt sich, wenn der Fahrer
geradeaus in die Bildaufnahmeeinheit 11 blickt. Hebt oder
senkt er den Kopf, verkleinert sich der detektierbare
Abstand y in der gleichen Weise wie der Augenabstand in
Fig. 1a. Dementsprechend läßt sich der Winkel β aus der
Beziehung cosβ = y/ymax abschätzen.
Fig. 2a und b zeigen Darstellungen, wie anhand der Lage der
Pupille oder Iris 21 bezogen auf den Augapfel 20 ein
weiterer Winkel γ für eine horizontale Blickrichtung des
Auges sowie ein weiterer Winkel δ für eine vertikale Blick
richtung des Auges bestimmbar ist. Die Winkel γ und δ werden
auf zwei Referenzlinien 22 und 23 bezogen, die jeweils
mittig durch die Pupille bzw. die Iris des Auges angenommen
werden und die somit die Blickrichtung angeben, wenn der
Fahrer exakt geradeaus schaut. Mit 22 ist die horizontale
und mit 23 die vertikale Referenzlinie bezeichnet. Zur
Bestimmung der Winkel γ und δ muß innerhalb des Bildes, das
von der Bildaufnahmeeinheit 11 aufgenommen wird, die Lage
der dunkleren Pupille bzw. Iris 21 vor dem weißen Augapfel
20 bestimmt werden. Dies kann mit Hilfe an sich bekannter
Bildverarbeitungsverfahren durch Auswertung der Lage einer
Kontur aufgrund einer Hell-Dunkel-Grenze geschehen.
Fig. 3a und b zeigen eine schematische Darstellung, wie
sich die Blickrichtung eines Fahrers mit dem Kopf 10 in
Bezug auf das Kraftfahrzeug 30 ergibt. In Fig. 3a ist
wiederum der Kopf 10 des Fahrers mit den Augen 13 und einer
entlang der Augen verlaufenden Augenlinie 12 gezeichnet. Mit
11 ist wiederum die Bildaufnahmeeinheit bezeichnet. Mit 31
sind die Räder des Fahrzeugs 30 angedeutet. Mit 32 ist die
Fahrtrichtung des Fahrzeugs angedeutet, als die im einfach
sten Fall die Fahrzeuglängsachse angenommen wird. Bei bevor
zugten Ausführungsformen der Erfindung wird die Fahrtrich
tung 32 mit Hilfe von im nachfolgenden ausführlicher darge
stellten Fahrtrichtungserkennungsmitteln bestimmt. Mit 34
ist die momentane Blickrichtung des Fahrers angedeutet, die
um einen Winkel ε von der momentanen Fahrtrichtung 32 des
Fahrzeugs 30 abweicht. Dieser Winkel ε, der ein Maß für die
horizontale Blickrichtung des Fahrers 10 ist, ergibt sich
als Summe oder Differenz der Winkel α und γ gemäß den
Fig. 1a und 2a. Wenn die Bildaufnahmeeinheit 11 nicht
parallel zur Fahrtrichtung 32 des Fahrzeugs 30 ausgerichtet
ist, muß hier gegebenenfalls, noch ein Korrekturwinkel ϑH
berücksichtigt werden. Fig. 3b zeigt die vergleichbare
Situation zur Bestimmung der vertikalen Blickrichtung des
Fahrers 10 im Bezug auf das Fahrzeug 30. Als vertikaler
Blickrichtungsmeßwert ist hier der Winkel ζ definiert, der
sich zwischen der vertikalen Blickrichtung 35 des Fahrers 10
und der Referenzlinie 33 des Fahrzeugs 30 ergibt. Die verti
kale Referenzlinie 33 verläuft in Fahrtrichtung des Fahr
zeugs 30 und in Höhe der Bildaufnahmeeinheit 11. Der verti
kale Blickrichtungsmeßwert ζ ergibt sich als Summe der
Winkel β und δ gemäß den Fig. 1b und 2b. Gegebenenfalls
muß auch hier ein Korrekturwinkel ϑV addiert werden, wenn
die Bildaufnahmeeinheit 11 und somit die Referenzlinie 33
einen Versatz gegenüber dem Kopf 10 des Fahrers aufweisen.
Fig. 4 zeigt ein Blockschaltbild einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Mit 400 ist eine Blickrichtungsbestimmungsein
richtung bezeichnet, mit welcher eine jeweils momentane
Blickrichtung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs bestimmbar
ist. Sie umfaßt wenigstens eine optische Aufnahmeeinheit 401
und eine Auswerteeinheit 405. Die optische Aufnahmeeinheit
401 liefert ihre Daten oder Signale an die Auswerteeinheit
405 und wird umgekehrt gegebenenfalls durch diese ange
steuert. Vorteilhafterweise ist weiterhin ein Sendemittel
402 vorgesehen, mit dem eine Lichtwelle, insbesondere eine
Infrarotlichtwelle abstrahlbar ist. Dieses Sendemittel wird
von der Auswerteeinheit 405 vorzugsweise dann hinzugeschal
tet, wenn das normale Tages- oder Umgebungslicht nicht aus
reicht, um das Gesicht oder auch weitere Körperteile des
Fahrers bildlich aufzunehmen. Die Verwendung einer Infrarot
lichtquelle besitzt dabei den Vorteil, daß der Fahrer durch
die Beleuchtung nicht geblendet wird. In der Auswerteeinheit
405 wird die Blickrichtung des Fahrers entsprechend den
Fig. 1 bis 3 und vorzugsweise anhand des nachfolgend
erläuterten Verfahrens bestimmt. Von der Auswerteeinheit 405
werden Blickrichtungsmeßwerte an eine Vergleichseinheit 406
übertragen. In der Vergleichseinrichtung 406 wird die
bestimmte Blickrichtung des Fahrers mit der Fahrtrichtung
des Fahrzeugs anhand der Blickrichtungsmeßwerte und anhand
wenigstens eines Fahrtrichtungsmeßwerts verglichen. Der
Fahrtrichtungsmeßwert wird dabei vorzugsweise in einer
Fahrtrichtungsbestimmungseinheit 408 bestimmt, wobei im ein
fachsten Fall die Fahrzeuglängsachse als Fahrtrichtungsmeß
wert angenommen wird. Vorteilhafter ist es jedoch, in der
Fahrtrichtungsbestimmungseinheit 408 die aktuelle Fahrt
richtung des Fahrzeugs aufgrund von Meßwerten zu bestimmen.
Hierzu werden der Fahrtrichtungsbestimmungseinrichtung 408
Daten oder Signale von Sensoren 411 zugeführt, die vorzugs
weise eine Gierrate, einen Lenkwinkel oder eine Quer
beschleunigung des Fahrzeugs bestimmen. Anhand solcher Meß
werte kann mit bekannten Verfahren, wie sie beispielsweise
bei der Fahrdynamikregelung eines Fahrzeugs angewendet
werden, eine momentane Fahrtrichtung des Fahrzeugs bestimmt
werden. Ist das Fahrzeug mit einer adaptiven Fahrgeschwin
digkeitsregelung 412, wie sie beispielsweise in dem Aufsatz
"Adaptive Cruis Control - Sytsem Aspects and Development
Trends" von Winner et al., veröffentlicht auf der SAE 1996
in Detroit unter der Nummer 961010 beschrieben ist, ausge
rüstet, können auch deren Meß- oder Datenwerte zur Kursprä
diktion zur Bestimmung der aktuellen Fahrtrichtung des Fahr
zeugs herangezogen werden. Die bestimmte Fahrtrichtung wird
in Form wenigstens eines Fahrtrichtungsmeßwertes von der
Fahrtrichtungsbestimmungseinrichtung 408 an die Vergleichs
einrichtung 406 übergeben. Mit 407 ist eine Signalerzeu
gungseinrichtung bezeichnet, die in Abhängigkeit des Ver
gleichsergebnisses der Vergleichseinrichtung 406 ein Warn
signal zur Aktivierung einer Warneinrichtung 409 und/oder
Stellersignale zur Aktivierung von Stellgliedern 410
erzeugt. Die Warneinrichtung 409 erzeugt beispielsweise ein
akustisches Warnsignal, wenn die Blickrichtung des Fahrers
um einen voreingestellten Betrag und über eine voreinge
stellte Zeit von der Fahrtrichtung des Fahrzeugs abweicht.
Auf diese Weise wird der Fahrer auf eine Gefahr aufmerksam
gemacht, die prinzipiell besteht, wenn er beispielsweise
während der Fahrt einen Gegenstand im Fußraum des Fahrzeugs
sucht. Über die Stellglieder 410 wird alternativ oder
ergänzend zur Aktivierung des Warnsignals auf Systemkompo
nenten des Fahrzeugs eingewirkt. Besonders vorteilhaft ist
es beispielsweise, mit Hilfe des Stellersignals eine Lenk
winkelveränderung zu erschweren und/oder die Fahrgeschwin
digkeit des Fahrzeugs zu reduzieren. Dies kann dadurch
geschehen, daß das Stellersignal auf ein Stellglied einer
Servolenkung oder auf ein Steuergerät für das Motormanage
ment des Kraftfahrzeugs einwirkt. Mit 403 ist ein Sensor zur
Messung der aktuellen Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
skizziert. Dieses Signal kann alternativ von einem ABS- oder
FDR-(Fahrdynamikregelung)System bereitgestellt werden. Die
Geschwindigkeit wird sowohl der Vergleichseinrichtung 406
als auch der Signalerzeugungseinrichtung 407 zugeführt. Mit
404 ist ein Fahrtrichtungsanzeiger skizziert, dessen Akti
vierung ebenfalls der Signalerzeugungseinrichtung 407
mitgeteilt wird. Ist das Fahrzeug mit einer adaptiven
Fahrgeschwindigkeitsregelung 412 ausgerüstet, ist es vor
teilhaft, die bestimmte Blickrichtung des Fahrers von der
Auswerteeinheit 405 auch einer Signalverarbeitungseinheit
der adaptiven Fahrgeschwindigkeitsregelung 412 zuzuführen.
So kann die erkannte Blickrichtung des Fahrers vorteilhaft
bei der Erkennung von Fahrspurwechseln, der Bestimmung eines
zukünftigen Kursbereichs oder der Identifikation gefähr
licher Hindernisse verwendet werden.
Fig. 5 zeigt ein Flußdiagramm zur Erläuterung des prinzi
piellen erfindungsgemäßen Verfahrens zur Überwachung und/
oder Beeinflussung einer Fahrtrichtung eines fahrergesteuer
ten Kraftfahrzeugs. Gemäß Schritt 51 wird hierbei zunächst
die Blickrichtung des Fahrers bestimmt. Dies kann auf unter
schiedliche Art und Weise erfolgen, wobei eine mögliche
Realisierung anhand des Flußdiagramms in Fig. 6 erläutert
wird. Wie die Blickrichtung des Fahrers im einzelnen tat
sächlich bestimmt wird, ist für die Überwachung und/oder
Beeinflussung der Fahrtrichtung jedoch unerheblich. Wesent
lich ist, daß im Anschluß an den Schritt 51 die Blickrich
tung des Fahrers in Form von Blickrichtungsmeßwerten vor
liegt. Gemäß Schritt 52 wird danach oder auch gleichzeitig
zum Schritt 51 die momentane Fahrtrichtung des Fahrzeugs
bestimmt. Dies erfolgt in einer Fahrtrichtungsbestimmungs
einrichtung 408 beispielsweise anhand des Lenkwinkels, der
Gierrate oder der Querbeschleunigung des Fahrzeugs, die über
Sensoren 411 gemessen werden. In Schritt 53 werden die
bestimmte Blickrichtung des Fahrers des Kraftfahrzeugs und
die momentane Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs miteinander
verglichen. Vorzugsweise erfolgt dieser Vergleich anhand
zweier Kriterien, und zwar einerseits anhand des Betrages,
um den die Blickrichtung und die Fahrtrichtung voneinander
abweichen und andererseits anhand der Zeitdauer, wie lange
die beiden Größen voneinander abweichen. Vorteilhafterweise
werden die beiden Größen dabei in der Weise voneinander
abhängig gemacht, daß eine größere Abweichung nur sehr kurz
und eine kleinere Abweichung entsprechend länger toleriert
wird, bis über die Signalerzeugungseinrichtung 407 gemäß
Schritt 54 ein Warn- und/oder Stellersignal generiert wird.
Stimmen die Blickrichtung des Fahrers und die Fahrtrichtung
des Fahrzeugs innerhalb der gesetzten Grenzen überein,
werden gemäß Schritt 55 beispielsweise Lenkbewegungen des
Fahrers unterstützt. Im Anschluß an die alternativ zuein
ander ausgeführten Schritte 54 und 55 beginnt das Verfahren
von neuem, das heißt die Bestimmung der Blickrichtung, der
Fahrtrichtung und der sich daran anschließende Vergleich der
beiden Größen werden zyklisch wiederholt durchgeführt.
Fig. 6 zeigt anhand eines Flußdiagramms und in Verbindung
mit den Fig. 1 bis 3, wie die Blickrichtung des Fahrers
eines Kraftfahrzeugs bestimmbar ist. Gemäß Schritt 601 wird
über die Bildaufnahmeeinheit 11 wenigstens das Gesicht des
Fahrers aufgenommen. In Schritt 602 werden mit bekannten
Methoden der Bildverarbeitung, beispielsweise der Auswertung
von Hell-Dunkel-Grenzen mit einem anschließenden Musterver
gleich, insbesondere die Augen, der Munde und gegebenenfalls
weitere Körperteile identifiziert. Sodann verzweigt das
Verfahren in zwei zueinander weitgehend gleiche, parallele
Zweige, in denen einmal ein horizontaler und andererseits
ein vertikaler Blickrichtungsmeßwert bestimmt werden. Die
linke Hälfte des Flußdiagramms, beginnend mit dem Schritt
603 zeigt, wie der horizontale Blickrichtungsmeßwert
bestimmt wird. Hierzu wird zunächst der Augenabstand x gemäß
Fig. 1a bestimmt. In Schritt 604 wird der maximale Augen
abstand xmax bestimmt. Hierzu werden vorzugsweise diejenigen
bestimmten Augenabstände x herangezogen, die beispielsweise
seit dem letzten Zünden des Motors des Kraftfahrzeuges
gemessen wurden. Auf diese Weise paßt sich das Verfahren
automatisch an jeweils unterschiedliche Fahrer an. In
Schritt 605 wird anhand des momentanen Augenabstands x und
des maximalen Augenabstandes xmax der Winkel α gemäß Fig.
1a bestimmt. Er ist ein Maß für die Blickrichtung des
Fahrers, die sich aus der Drehbewegung seines Kopfes ergibt.
Wie bereits zuvor erwähnt, erfolgt die Bestimmung des
Winkels α im einfachsten Fall anhand der trigonometrischen
Beziehung cosα = x/xmax. Gemäß Block 606 können bei der
Bestimmung des Winkels α jedoch weitere Meßgrößen berück
sichtigt werden. Hierbei handelt es sich insbesondere um
Meßgrößen, die aus einer weiteren Bildverarbeitung des in
Schritt 601 aufgenommenen Bildes resultieren. Werden bei
spielsweise die Nase, die Ohren, der Haaransatz oder auch
der Oberkörper des Fahrers mit Methoden der Bildverarbeitung
identifiziert, können deren Position und Lage zur Bestimmung
des Winkels α herangezogen werden. In Schritt 607 wird der
bestimmte Winkel α um einen Korrekturwinkel ϑH korrigiert.
Eine solche Korrektur ist notwendig, wenn die Bildaufnahme
einheit 11 nicht exakt parallel zur Fahrtrichtung des Fahr
zeugs angeordnet ist. Der Korrekturwinkel ϑH ergibt sich
dementsprechend aus dem Winkel zwischen der optischen Achse
der Bildaufnahmeeinheit 11 und der Fahrtrichtung des Fahr
zeugs. In Schritt 608 wird der Blickrichtungswinkel γ gemäß
Fig. 2a bestimmt. Er ergibt sich aus der Lage der Iris bzw.
der Pupille im Bezug zum Augapfel. In Schritt 609 werden die
Winkel α und γ addiert bzw. subtrahiert, um einen Meßwert
für die horizontale Blickrichtung des Fahrers zu erhalten.
In Schritt 610 wird darüber hinaus anhand der zeitlichen
Änderung des Winkels α die Drehgeschwindigkeit ωH des
Kopfes des Fahrers bestimmt.
Beginnend mit Schritt 611 erfolgt im rechten Teil des Fluß
diagramms die Bestimmung der vertikalen Blickrichtung des
Fahrers. Hierzu wird zunächst in Schritt 611 der Abstand y
zwischen Augen und Mund des Fahrers gemäß Fig. 1b bestimmt.
In Schritt 612 wird analog zur Schritt 604 der Maximalwert
ymax aller Abstände y bestimmt. In Schritt 613 erfolgt die
Abschätzung des Winkels β, der gemäß Fig. 1b ein Meßwert
für die vertikale Kopfneigung des Fahrers ist. Analog zu
Schritt 605 fließen auch hier vorzugsweise weitere Meßgrößen
gemäß Block 606 ein, die aus der Lage der Nase, der Ohren,
des Haaransatzes oder des Oberkörpers abgeleitet sind. In
Schritt 614 wird der Winkelmeßwert β mit dem vertikalen
Korrekturwinkel ϑV korrigiert, der sich ergibt, wenn die
Bildaufnahmeeinheit 11 nicht exakt in der Verlängerung der
Referenzlinie 33 angeordnet ist. In Schritt 615 wird der
Winkelmeßwert δ gemäß Fig. 2b bestimmt. In Schritt 616
werden die Winkelmeßwerte β und δ addiert oder subtrahiert,
um den vertikalen Blickrichtungsmeßwert ζ zu erhalten. In
Schritt 617 wird sodann die vertikale Nickgeschwindigkeit
ωV des Kopfes durch zeitliche Ableitung des Winkelmeßwerts β
bestimmt. Gemäß Schritt 618 werden die bestimmten Blickrich
tungsmeßwerte ε, ζ, ωH, ωV an nachfolgende Signalverarbei
tungseinrichtungen, insbesondere die Vergleichseinrichtung
406 übergeben. Daran anschließend beginnt das Verfahren von
neuem bei Schritt 601, so daß die Blickrichtungsbestimmung
ebenfalls zyklisch wiederholt durchlaufen wird.
Zur Auswertung der Blickrichtungsmeßwerte werden in Abhän
gigkeit wenigstens der Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs und
seiner Geschwindigkeit Normalbereiche für jeden einzelnen
Blickrichtungsmeßwert festgelegt. Liegen die jeweils be
stimmten Blickrichtungsmeßwerte innerhalb der festgelegten
Normalbereiche, kann man davon ausgehen, daß der Fahrer das
Fahrzeug aufmerksam führt. Liegen einzelne oder alle Blick
richtungsmeßwerte jedoch außerhalb der festgelegten Normal
bereiche, muß davon ausgegangen werden, daß der Fahrer in
dieser Situation abgelenkt ist. In diesem Fall wird die
Servounterstützung der Lenkung reduziert und/oder eine Lenk
winkelveränderung nur ermöglicht, wenn ein Kraftschwellwert
überwunden wird. Alternativ oder ergänzend wird der Fahrer
akustisch gewarnt. Die Empfindlichkeit der Blickrichtungs
erkennung und auch die Stärke der zuvor genannten Maßnahmen
wird vorteilhafterweise ebenfalls von der Fahrzeuggeschwin
digkeit abhängig gemacht. Um eine unnötige Beeinflussung der
Lenkung im Fall von Abbiege- bzw. Überholvorgängen zu ver
meiden, ist es sinnvoll die Aktivierung des Fahrtrichtungs
anzeigers zu erfassen. Bei der Auswertung der Blickrich
tungsmeßwerte werden kurzzeitig auftretende Extremwerte
aufgrund von Meßfehlern oder aufgrund von kurzzeitigen
Blickwendungen des Fahrers durch eine geschwindigkeits
abhängige zeitliche Mittelung herausgefiltert.
Weiterhin kann die Blickrichtungsbestimmungseinrichtung
mittels ihrer Bildauswertung auch Aufgaben im Sinne des in
der DE 295 04 973 U1 beschriebenen Einschlafwächters über
nehmen. Die Bildaufnahmeeinheit 11 kann neben den hier be
schriebenen Funktionen auch beispielsweise für ein zukünftig
denkbares Bildtelefon im Kraftfahrzeug Verwendung finden.
Claims (16)
1. Verfahren zur Überwachung und/oder Beeinflussung des
Fahrzeugverhaltens eines fahrergesteuerten Kraft
fahrzeugs, mit den folgenden Verfahrensschritten:
- 1. Bestimmen einer Blickrichtung des Fahrers (51) des Kraftfahrzeugs mittels einer Blickrichtungsbestim mungseinrichtung (400) und Bereitstellen wenig stens eines Blickrichtungsmeßwertes (618),
- 2. Bestimmen eines Fahrtrichtungsmeßwertes anhand von Fahrtrichtungserkennungsmitteln (408, 411, 412) oder Annahme eines Fahrtrichtungsmeßwertes anhand einer wenigstens einmal bestimmten Fahrzeuglängs linie,
- 3. Vergleich der Blickrichtung des Fahrers (53) mit einem Vorgabewert und/oder Meßwert, insbesondere dadurch, daß die Blickrichtung des Fahrers (53) mit der Fahrtrichtung des Fahrzeugs anhand des Blickrichtungsmeßwertes und anhand des Fahrt richtungsmeßwertes verglichen wird,
- 4. Erzeugen eines Warn-, Informations- und/oder Stel lersignals (54, 55) abhängig vom Vergleichsergeb nis,
- 1. daß das Warn-, Informations- und/oder Stellersignal (54, 55) in Abhängigkeit davon erzeugt wird, wie stark und wie lange die bestimmte oder angenommene Fahrt richtung und die Blickrichtung voneinander abweichen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß ein horizontaler (609) und ein vertikaler (616)
Blickrichtungsmeßwert bereitgestellt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Blickrichtungsbestimmungseinrichtung eine optische
Aufnahme- (401) sowie eine Auswerteeinheit (405) umfaßt,
- 1. mit der wenigstens das Gesicht des Fahrers bildlich aufgenommen wird (601),
- 2. mit der innerhalb des aufgenommenen Bildes wenigstens die Augen (13) des Fahrers identifiziert werden (602),
- 3. mit der ein Abstand x zwischen den beiden Augen bestimmt wird (603),
- 4. mit der ein Maximalwert xmax des Abstandes x bestimmt und wenigstens zeitweise gespeichert wird (604) und
- 5. mit der in Abhängigkeit des jeweils momentanen Abstandes x und des maximalen Abstandes xmax ein Winkelwert als horizontaler Blickrichtungsmeßwert bestimmt wird (605-610).
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
- 1. daß innerhalb des aufgenommenen Bildes weiterhin der Mund des Fahrers identifiziert wird (602),
- 2. daß ein Abstand y zwischen einer Augenlinie und dem Mund bestimmt wird (611),
- 3. daß ein Maximalwert ymax des Abstandes y bestimmt und wenigstens zeitweise gespeichert wird (612) und
- 4. daß in Abhängigkeit des jeweils momentanen Abstandes y und des maximalen Abstandes ymax ein Winkelwert als vertikaler Blickrichtungsmeßwert bestimmt wird (613-617).
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß innerhalb des aufgenommenen Bildes weiterhin
die Nase, die Ohren, der Oberkörper und/oder die Haare
des Fahrers identifiziert werden (602) und daß deren
relative Lage und/oder Lageveränderung in die Bestimmung
des oder der Blickrichtungsmeßwerte eingeht (606).
6. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß innerhalb des aufgenommenen Bildes weiterhin
die Pupillen oder die Iris (21) sowie die Augäpfel (20)
des Fahrers identifiziert werden und daß anhand der
Position der Pupille oder der Iris relativ zum jewei
ligen Augapfel ein korrigierter Blickrichtungsmeßwert
bestimmt wird (609, 616).
7. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Blickrichtungsbestimmungseinheit weiterhin
ein Sendemittel (402) zum Abstrahlen einer Lichtwelle
umfaßt und daß bei Dunkelheit mit dieser Lichtwelle
wenigstens das Gesicht der Fahrers beleuchtet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellersignal eine Lenkwinkelveränderung erschwert
(54) und/oder die Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs
reduziert, wenn die angenommene Fahrtrichtung und die
Blickrichtung um mehr als einen vorbestimmten Betrag und
länger als eine vorbestimmte Zeit voneinander abweichen.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stellersignal eine Lenkwinkelveränderung unterstützt
(55), wenn die angenommene Fahrtrichtung und die Blick
richtung um höchstens einen vorbestimmten Betrag
voneinander abweichen.
10. Verfahren nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Intensität der durch das Stellersignal aus
gelösten Reaktion von der aktuellen Fahrgeschwindigkeit
des Fahrzeugs (403) und/oder von einer Aktivierung eines
Fahrtrichtungsanzeigers (404) abhängt.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der bestimmte Blickrichtungsmeßwert weiterhin einer
Spurwechseldetektionsvorrichtung eines adaptiven Fahr
geschwindigkeitsreglers (412) zugeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der bestimmte Blickrichtungsmeßwert weiterhin im Rahmen
einer Einschlafüberwachung verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der bestimmte Blickrichtungsmeßwert weiterhin zur auto
matischen Einstellung oder Nachführung von Kraftfahr
zeug-Rückspiegeln verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
aufgenommene Bilder der Bildaufnahmeeinheit weiterhin für
ein Bildtelefon verwendet werden.
15. Vorrichtung zur Überwachung und/oder Beeinflussung
des Fahrzeugverhaltens eines fahrergesteuerten
Kraftfahrzeugs, die wenigstens folgende Komponenten
umfaßt:
- 1. eine Blickrichtungsbestimmungseinrichtung (400) zur Bestimmung einer jeweils momentanen Blickrichtung des Fahrers eines Kraftfahrzeugs,
- 2. eine Fahrtrichtungsbestimmungseinrichtung (408) zur Bestimmung einer angenommenen Fahrtrichtung des Kraftfahrzeugs,
- 3. eine Vergleichseinrichtung (406), mit der die Blickrichtung des Fahrers mit der angenommenen Fahrtrichtung des Fahrzeugs vergleichbar ist,
- 4. eine Signalerzeugungseinrichtung (407) zur Erzeugen eines Warn- und/oder eines Stellersignals in Abhängigkeit eines Vergleichssignals der Vergleichseinrichtung (406) und
- 5. eine Bewertungseinrichtung, die bestimmt, wie stark und wie lange die angenommene Fahrtrichtung und die Blickrichtung voneinander abweichen.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Blickrichtungsbestimmungseinrichtung
(400) eine optische Aufnahme- (401) sowie eine Aus
werteeinheit (405) umfaßt
- 1. mit der wenigstens das Gesicht des Fahrers bild lich aufnehmbar ist (601),
- 2. mit der innerhalb des aufgenommenen Bildes wenig stens die Augen des Fahrers identifizierbar sind (602),
- 3. mit der ein Abstand x, y zwischen den beiden Augen und/oder zwischen einer Augenlinie und dem Mund des Fahrers bestimmbar ist (603, 611),
- 4. mit der ein Maximalwert xmax, ymax der Abstände x, y bestimmbar und wenigstens zeitweise speicher bar ist (604, 612) und
- 5. mit der in Abhängigkeit des jeweils momentanen Ab standes x, y und des maximalen Abstandes xmax, ymax ein Winkelwert als horizontaler und/oder vertikaler Blick richtungsmeßwert bestimmbar ist (618).
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