DE19733269A1 - Verfahren zur Herstellung homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier Formulierungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier FormulierungenInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung
homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder
unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier Formulierungen.
Als Formulierungen bezeichnet man Substanzen, die zusammen mit
anderen Hilfsstoffen in eine entsprechende Zubereitungsform gebracht
worden sind. Prinzipiell kann die Formulierung von Substanzen
verschiedene Zwecke verfolgen: so kann bspw. bei Arzneistoffen durch
eine geeignete Formulierung eine verbesserte Resorption und eine damit
verbundene bessere Wirksamkeit, eine Wirkungsregulierung in Form einer
Depotwirkung, aber auch eine Verbesserung der äußeren Beschaffenheit
oder der Haltbarkeit bewirkt werden. Bei vielen kosmetischen Produkten
bedingt die Formulierung eine verbesserte Aufnahme der Wirksubstanzen
in die Haut oder sie gewährleistet die transdermale Penetration.
Im Hinblick auf die biologische Verfügbarkeit einer Substanz, d. h. deren
tatsächliche Aufnahme in das biologische System über natürliche
Zellbarrieren, spielt der Dispersitätsgrad, also die Verteilung der
formulierten Substanz, eine entscheidende Rolle. Es ist bekannt, daß sich
pharmazeutische und kosmetische Wirkstoffe in Abhängigkeit von ihrem
Dispersitätsgrad bei der praktischen Anwendung sehr unterschiedlich
verhalten, weshalb unterschiedlich formulierte Präparate gleicher Substanz
auch sehr verschieden wirken können. In der Regel ist eine Verbesserung
der biologischen Verfügbarkeit dann zu erzielen, wenn bei der zu
formulierenden Substanz ein möglichst hoher Dispersitätsgrad, d. h. eine
möglichst feine Verteilung, verwirklicht ist.
Um die gewünschte, möglichst feine Verteilung von Wirkstoffen mit Hilfe
einer Formulierungsmaßnahme auch tatsächlich zu erreichen, werden im
technischen Maßstab u. a. Verbindungen mit oberflächenaktiver Wirkung,
sog. Emulgatoren oder Tenside, eingesetzt. Die damit erzielbaren Effekte,
wie bspw. eine verbesserte Resorbierbarkeit, können allerdings meist
lediglich für den Einzelfall angegeben und nicht verallgemeinert werden.
So kann eine bessere Benetzbarkeit von Partikeloberflächen eine bessere
Auflösung bewirken oder es kann die Durchlässigkeit durch
Gewebsmembranen erhöht werden, wodurch die biologische
Verfügbarkeit der formulierten Substanzen gesteigert wird.
Unter praktischen Gesichtspunkten bietet sich zur Erzielung der
Feinverteilung eine Vielzahl von Verbindungen mit oberflächenaktiver
Wirkung (sog. "Surfactants") an; die Auswahl der geeigneten Emulgatoren
wird also vorrangig von der jeweiligen Problemstellung bestimmt, d. h.
welche Substanz soll in welchem System verteilt werden.
Aufgrund ihrer breiten Einsatzmöglichkeit, wie z. B. die Herstellung von
Formulierungen für pharmazeutische und kosmetische Produkte, kommt
insbesondere gewissen Kohlenhydratderivaten mit oberflächenaktiver
Wirkung eine wichtige Bedeutung als Emulgatoren zu. Allen Surfactants aus
dieser Gruppe ist gemein, daß sich der hydrophile Teil der amphiphilen
Moleküle von einem Kohlenhydratgerüst ableitet. Den hydrophoben Teil
dieser Moleküle bilden längerkettige Alkylreste, die chemisch z. B. über
eine Esterverbindung oder eine glycosidische Bindung mit dem
hydrophilen Kohlenhydrat-Rest verbunden sind. Wichtige Vertreter dieser
oberflächenaktiven Kohlenhydratderivate sind die Partialfettsäureester der
Zuckeralkohole (sogn. Span-Produkte), die Partialfettsäureester des
Polyoxyethylensorbitans (sog. Tween-Produkte), die Partialfettsäureester
der Mono- und Disaccharide und Alkylpolyglycoside.
Aufgrund der weitreichenden Einsatzmöglichkeiten der
Formulierungstechnologie ist es von großem Interesse, Verfahren zu
entwickeln, mit denen der Dispersitätsgrad von Substanzen durch die
Formulierung mit oberflächenaktiven Kohlenhydratderivaten deutlich
vergrößert werden kann.
Allgemein werden Emulgatoren insbesondere für die Herstellung bzw.
Stabilisierung von Emulsionen (Mikroemulsionen) oder Suspensionen
eingesetzt, die für die Formulierung von Substanzen verwendet werden. Als
Emulsionen bezeichnet man disperse Systeme von zwei oder mehreren
nicht ineinander löslichen Flüssigkeiten, wobei die IUPAC (International
Union of Pure and Applied Chemistry)-Definition zusätzlich die mögliche
Anwesenheit von flüssig-kristallinen Phasen berücksichtigt: In einer
Emulsion sind demnach flüssige Tröpfchen und/oder flüssige Kristalle in
einer Flüssigkeit dispergiert. Suspensionen sind dagegen als flüssige
Dispersionen von Feststoffpartikeln in einer Flüssigkeit zu bezeichnen.
In beiden Fällen wird durch die Zugabe von Emulgatoren die
Grenzflächenspannung zwischen den nicht mischbaren flüssigen Phasen
(Emulsion) bzw. der flüssigen Phase und dem Feststoffpartikel (Suspension)
herabgesetzt, wodurch zum einen ein höherer Dispersitätsgrad und zum
anderen eine Stabilisierung des dispersen Systems erreicht werden soll.
Prinzipiell stehen für die Herstellung von Emulsionen und Suspensionen
nach dem Stand der Technik verschiedene Verfahrensweisen und
instrumentelle Methoden zur Verfügung. Die möglichst kleine Verteilung,
d. h. ein hoher Dispersitätsgrad der formulierten Systeme, wird in der
Regel durch die Zufuhr von mechanischer Energie gegen die hohen
Grenzflächenkräfte angestrebt, wofür hochtourige Mischgeräte oder
Homogenisierapparate eingesetzt werden.
Mit den bekannten Verfahrensweisen sind aber der bestmöglichen
Verteilung in vielen Fällen der Formulierung schwer löslicher Substanzen,
wie insbesondere pharmazeutischer oder kosmetischer Wirkstoffe,
praktische Grenzen gesetzt. Viele dieser Substanzen, die sowohl von
polarem als auch unpolarem Molekülcharakter sein können, sind nämlich
nur in Lösemitteln bzw. Lösemittelsystemen löslich, die aber für
physiologische Anwendungen ungeeignet sind, so daß z. B. eine
Formulierung der gelösten Substanzen mittels Emulsionen nicht
durchgeführt werden kann. Bei der Herstellung von Suspensionen
wiederum kann ein bestimmter Dispersitätsgrad allein durch mechanische
Energie nicht unterschritten werden. Hinzu kommt, daß selbst bei
mikrokristalliner Verteilung oft noch eine unbefriedigende biologische
Verfügbarkeit, insbesondere eine schlechte Resorbierbarkeit, festgestellt
werden muß.
Prinzipiell können zwar bei der Herstellung von Formulierungen geeignete
Lösemittel oder Lösemittelgemische zugesetzt werden, um auf diese Weise
die Verteilungsprobleme schlecht dispergierbarer Substanzen zu
umgehen, doch müssen die Lösemittel in der Regel aus der
Endformulierung wieder entfernt werden. Daraus ergeben sich jedoch z. T.
gravierende technologische Schwierigkeiten: Zum einen können viele
geeignete Lösemittel bei Anwesenheit von Emulgatoren oft nur sehr schwer
destillativ abgetrennt werden, woraus sich meist Rückstandsprobleme
ergeben; zum anderen werden bei der destillativen Entfernung der
Lösemittel die Löslichkeitsgrenzen der verschiedenen Komponenten der
Formulierung bei unterschiedlichen Lösemittelkonzentrationen erreicht, so
daß durch Kristallisation oder Fällung partikuläre Strukturen ausgebildet
werden, woraus eine Formulierung mit lediglich grob-disperser Verteilung
resultiert.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es somit, ein Verfahren zur
Herstellung homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und
polare oder unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier
Formulierungen bereitzustellen, das die beschriebenen Nachteile der
bisher bekannten Verfahrensweisen nicht aufweist und das zu verbesserten
Formulierungen führt, wobei insbesondere die Ausbildung
mikrokristalliner Partikel der zu formulierenden Substanz zurückgedrängt
oder gänzlich vermieden wird, und das einen hohen Dispersitätsgrad der
aktiven Substanz(en) gewährleistet.
Gelöst wurde die Aufgabe mit Hilfe eines Verfahrens, bei dem
- a) die polare oder unpolare Substanz in einem wasserfreien polaren Lösemittel(-gemisch) gelöst wird,
- b) die Lösung aus a) mit einem ggf. in einem polaren oder unpolaren Lösemittel(-gemisch) gelösten Kohlenhydratderivat(-gemisch) im Molverhältnis Kohlenhydrat(-gemisch) : polarer oder unpolarer Substanz von 1 : 0,001 bis 1 und unter Aufrechterhaltung des gelösten Zustandes vereinigt wird,
- c) die homogene Mischung aus b) ggf. mit einem hydrophilen wasserfreien Formulierungs-Hilfsmittel auf Polyol- und/oder Polyether-Basis im Molverhältnis 1 : 0,01 bis 1 bezogen auf den Kohlenhydratderivat-Anteil versetzt wird, und
- d) die Mischung der gelösten Substanzen aus c) mit einem C2-4-Kohlenwasserstoff(-gemisch) und/oder Dimethylether als Extraktionsmittel(-gemisch) in einer Trennkolonne bei einem Druck zwischen 3 und 50 MPa und einer Temperatur von 20 bis 150°C so extrahiert wird, daß die das Kohlenhydratderivat(-gemisch), die polare oder unpolare Substanz und ggf. das hydrophile Formulierungs-Hilfsmittel enthaltende Unterphase als schmelzförmiges Sumpfprodukt und die lösemittelhaltige Oberphase als flüssiges Kopfprodukt ausgetragen, und die homogene, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltende wasserfreie Formulierung als Schmelze gewonnen wird.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die erfindungsgemäß
hergestellten Formulierungen unter normalen Lagerbedingungen bei
Raumtemperatur eine hohe Stabilität besitzen und nicht oder nur
unwesentlich in die Ausgangs-Komponenten zerfallen, d. h. insbesondere
durch Entmischen oder fraktionierte Kristallisation nicht inhomogen
werden. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Formulierungen besitzen ein Löseverhalten, das erstaunlich gut über das
Molverhältnis von Kohlenhydratderivat(-gemisch) zur zu formulierenden
Substanz gezielt gesteuert werden kann: So verhalten sich z. B.
Formulierungen polarer als auch unpolarer, vor allem lipophiler Substanzen
bei einem maximal möglichen äquimolaren Verhältnis von
oberflächenaktivem Kohlenhydratderivat zur Substanz amphiphil. Bei
einem Überschuß an oberflächenaktivem Kohlenhydratderivat werden die
Formulierungen polarer Substanzen mehr lipophil, d. h. die polare Substanz
läßt sich gut über die Formulierung in Öl einarbeiten. Beispielsweise
bilden auf diese Weise wasserlösliche Farbstoffe, die mit einem Überschuß
an Kohlenhydratderivat formuliert worden sind, in pflanzlichem Öl bei
erhöhten Temperaturen farbige, klare Lösungen, die sich durch eine hohe
Stabilität auszeichnen. Durch die zusätzliche Verwendung von
Formulierungs-Hilfsmitteln kann bei den nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Formulierungen die Benetzbar- und
Dispergierbarkeit im Wasser verbessert werden.
Um den Formulierungen die gewünschten Eigenschaften zu verleihen, ist
die Verwendung von Kohlenhydratderivaten mit oberflächenaktiver
Wirkung wesentlich, als deren Vertreter bevorzugt Fettsäureester von
Zuckeralkoholen, insbesondere des Sorbitols, von Polyoxyethylensorbitan,
von Mono- und Disacchariden, insbesondere der Saccharose, sowie
Cx-y-Alkylpolyglycoside, insbesondere der Glucose, oder beliebige
Mischungen daraus verwendet werden.
Als besonders geeignete Kohlenhydratderivate haben sich
Partialfettsäureester, vorzugsweise solche von C6-24-Fettsäuren erwiesen.
Als bevorzugte polare wasserfreie oder unpolare Substanzen werden
erfindungsgemäß physiologische Wirkstoffe oder Farbstoffe verwendet,
deren Molekulargewicht insbesondere <500 Dalton betragen sollte. Jedoch
können auch Substanzen mit höherem Molekulargewicht formuliert werden,
wobei dann generell ein im Rahmen des beanspruchten Bereiches
größeres molares Verhältnis von Kohlenhydratderivat zur Substanz gewählt
werden muß.
Unter physiologischen Wirkstoffen entsprechend der vorliegenden
Erfindung sind alle Verbindungen und Stoffklassen zu verstehen, die in
Stoffwechsel-Vorgänge regelnd oder steuernd eingreifen. Dabei ist die
Wirkung insbesondere bei der Verabreichung an Säuger oder den
Menschen selbstverständlich von der Applikationsform abhängig. Vom
Ausdruck "Substanz" sind demnach alle Arzneimittelwirkstoffe umfaßt, die
für topische und transdermale Applikationen geeignet sind, oder die
peroral, parenteral sowie inhalativ und hier insbesondere intravenös,
intramuskulär, subkutan, intraperitonal bzw. intranasal verabreicht werden.
Mit eingeschlossen sind aber auch alle geeigneten Wirkstoffe, die in
Kosmetika eingesetzt werden, wie z. B. Glykolsäure, darüber hinaus aber
auch Agrochemikalien, wie z. B. Düngemittel, Pflanzenwachstums-
Regulatoren, Herbizide, Insektizide, sowie Biozide allgemeiner Art.
Aus der Vielzahl der möglichen Wirkstoffe seien beispielhaft Antibiotika,
wie Cyclosporine, antivirale Wirkstoffe, wie Azyclovir, Nucleotid-Derivate,
wie z. B. Adenosin, oder Vitamine angeführt. Als Vertreter der
Farbstoffreihe seien Cochenille-Rot (Ponceau 4R; E124) aus der Gruppe der
wasserlöslichen Farbstoffe und β-Carotin aus der Gruppe der fettlöslichen
Farbstoffe genannt.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren werden also Substanzen formuliert,
die in Anwesenheit des oberflächenaktiven
Kohlenhydratderivat(-gemisch)es und mit einem geeigneten wasserfreien
Lösemittel(-gemisch) makroskopisch, d. h. klar, in Lösung gebracht werden
können.
Die Wahl der zur Herstellung von echten Lösungen der Ausgangs
komponenten im Verfahrensschritt a) geeigneten Lösemittel(-gemische)
hängt naturgemäß von den Löslichkeitseigenschaften der eingesetzten
Kohlenhydratderivat(-gemisch)e und der zu formulierenden Substanzen ab.
Bei der Formulierung polarer Substanzen werden somit gemäß Erfindung
mehr polare Lösemittel(-gemische), für die Formulierung unpolarer
Substanzen sinnvollerweise mehr unpolare Lösemittel(-gemische)
eingesetzt.
In Abhängigkeit von der zu formulierenden Substanz kann in speziellen
Fällen die Anwendung eines Lösemittelgemisches erforderlich sein. In
diesem Fall sieht die Erfindung vor, im Verfahrensschritt a) ein Gemisch aus
polaren und unpolaren Lösemittel(-gemisch)en im Gewichtsverhältnis von
10 : 90 bis 90 : 10 zu verwenden.
Als polare Lösemittel können in den Verfahrensschritten a) und/oder b)
sowohl protische als auch aprotische polare Lösemittel, sowie deren
Mischungen, eingesetzt werden.
Als protische Lösemittel haben sich bevorzugt primäre einwertige
C1-10-Alkohole, sekundäre einwertige C3-10-Alkohole und tertiäre einwertige
C4-10-Alkohole und beliebige Mischungen davon bewährt.
Halogenierte C1-10-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt Chloroform, Ester,
bevorzugt Ester kurzkettiger Fettsäuren wie Ethylacetat, sowie Ether, wie
Diethylether, oder auch beliebige Mischungen davon sind bevorzugte
Vertreter der aprotischen polaren Lösemittel.
Sollte es in den Verfahrensschritten a) und/oder b) zur Erzielung der
verfahrensnotwendigen Lösung notwendig sein, unpolare Lösemittel
einzusetzen, haben sich erfindungsgemäß aliphatische oder cyclische
C5-10-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt Hexan und/oder Cyclohexan, und/oder
Fettalkohole mit mindestens 8 C-Atomen und/oder Triglyceride bewährt.
Aus der Gruppe der Triglyceride werden gemäß Erfindung besonders
natürlich vorkommende pflanzliche und/oder tierische Fette und Öle
bevorzugt, die auch teilweise oder vollständig gehärtet sein können.
Im Verfahrensschritt b) wird die Substanz-haltige Lösung aus a) mit einem
ggf. vorgelösten oberflächenaktiven Kohlenhydratderivat(-gemisch) so
vereinigt, daß in jedem Fall der gelöste Zustand erhalten bleibt.
In Sonderfällen ist es auch möglich, die zu formulierende, dann meist
unpolare Substanz als Lösung aus a) direkt in einem ggf. durch Erhöhung
der Temperatur verflüssigten Kohlenhydratderivat(-gemisch) zu lösen,
wobei dann bevorzugt handelsübliche nicht angereicherte
Emulgator-Produkte mit einem Gehalt an oberflächenaktiven Wirkstoffen
von bis zu 60 Gew.-% eingesetzt werden. Beispielhaft seien an dieser Stelle
Alkylpolyglycoside mit Fettalkoholen oder Partialfettsäureester der
Saccharose mit Fettsäuremethylestern und/oder Fettsäuren genannt. Ein
Vorlösen des Kohlenhydratderivat(-gemisch)es in einem Lösemittel ist in
dieser speziellen Variante des Verfahrensschrittes b) also nicht nötig.
Die mit dem Verfahren hergestellten homogenen Formulierungen, können
das oberflächenaktive Kohlenhydratderivat(-gemisch) und die zu
formulierende Substanz bis zu einem maximalen Molverhältnis von 1 : 1
enthalten. Bevorzugt wird aber ein molares Verhältnis von
Kohlenhydratderivat(-gemisch) zur zu formulierenden polaren oder
unpolaren Substanz zwischen 1 : 0,1 und 1 : 0,6 eingestellt, das zum einen bei
der Extraktion die Aufrechterhaltung des "schmelzartigen" Zustandes der
schwereren Phase bestehend aus dem oberflächenaktiven
Kohlenhydratderivat(-gemisch) und der zu formulierenden Substanz, zum
anderen aber auch deren homogene Ausbildung sicherstellt. Im Hinblick
auf die mögliche hohe Wirksamkeit der zu formulierenden Substanzen, wie
dies bei Farbstoffen in der Regel der Fall ist, kann die untere Grenze des
Molverhältnisses durchaus sehr niedrig angesetzt werden; in der Praxis
kann somit ein minimales Molverhältnis von Kohlenhydratderivat(-gemisch)
zur zu formulierenden Substanz von 1 : 0,001 durchaus sinnvoll sein.
Wie beim Einsatz von strukturell nicht einheitlichen oberflächenaktiven
Verbindungen allgemein üblich, empfehlen sich auch im vorliegenden Fall
die mittleren Molgewichte der Kohlenhydratderivat(-gemisch)e als
Berechnungsgrundlage für die erfindungsgemäßen Molverhältnisse.
Die vorliegende Erfindung sieht auch vor, daß die Formulierungen zur
Verbesserung deren Dispergierbarkeit in Wasser ggf. ein hydrophiles
Formulierungs-Hilfsmittel enthalten. Das Formulierungs-Hilfsmittel wird
dazu verfahrensgemäß im Schritt c) der Mischung der gelösten
Ausgangskomponenten aus b) zugegeben, wobei in jedem Fall der gelöste
Zustand aller Komponenten, ggf. durch eine Änderung der
Lösemittelzusammensetzung, aufrechterhalten werden muß. Geeignet sind
wasserlösliche, flüssige Verbindungen auf Polyol- und/oder
Polyether-Basis, wie Di- und Polyole, bevorzugt eines aus der Reihe
Glycerin, 1,2-Propandiol (Ethylenglykol), Polyethylenglykole,
Polyethylenglykolester und Polyethylenglykolether. Dabei können die in
Frage kommenden Formulierungs-Hilfsmittel auch als beliebige
Mischungen eingesetzt werden. Entscheidend ist aber, daß die
Formulierungs-Hilfsmittel wasserfei vorliegen, wobei als obere
Toleranzgrenze 5 Gew.-% Wasser anzusetzen sind.
Insbesondere bei der Formulierung von polaren Substanzen kann das
hydrophile Formulierungs-Hilfsmittel selbst die Aufgabe eines Lösemittels
übernehmen, um die Ausgangskomponenten in den gelösten Zustand zu
überführen. Durch eine höhere Zugabe an Formulierungs-Hilfsmittel kann
gezielt die Dispergierbarkeit der resultierenden Formulierung in Wasser
verbessert werden, wobei erfindungsgemäß die Zugabe in einem molaren
Verhältnis von Kohlenhydratderivat(-gemisch) zu Formulierungs-Hilfsmittel
von 1 : 0,01 bis 1 erfolgt. Bei einer höheren Zugabe ist die homogene
Ausbildung der Formulierung in der Schmelzphase nicht mehr
sichergestellt.
Zur Auftrennung der mit den Verfahrensschritten a) bis c) bereiteten
Mischung aus dem Kohlenhydratderivat(-gemisch), der zu formulierenden
polaren oder unpolaren Substanz, dem Lösemittel(-gemisch) und ggf. dem
Formulierungs-Hilfsmittel wird diese Mischung im Verfahrensschritt d)
einer Extraktion unterworfen, wobei als Extraktionsmittel vorzugsweise
Ethan, Propan und/oder Butan eingesetzt wird.
Dabei wird unter den erfindungsgemäßen Verfahrens-Bedingungen das
Gemisch der gelösten Ausgangsstoffe der Formulierung, also hauptsächlich
das oberflächenaktive Kohlenhydratderivat(-gemisch) und die zu
formulierende Substanz, in der Trennkolonne vom von unten kommenden
Extraktionsmittel(-gemisch) durchströmt und extrahiert, wobei sich
Dimethylether oder eine Mischung aus Dimethylether mit einem
C2-4-Kohlenwasserstoff(-gemisch) als besonders geeignet erwiesen hat.
Der gelöste Zustand der im Extraktionsschritt d) eingesetzten Komponenten
ist eine erfindungswesentliche Voraussetzung, um abschließend eine
homogene Formulierung erhalten zu können. Zudem müssen die zu
formulierenden Substanzen zusammen mit den
Kohlenhydratderivat(-gemisch)en im Extraktionsschritt d) in der
schwereren Schmelzphase angereichert werden können; d. h. sie dürfen
nicht oder nur unwesentlich mit dem Lösemittel(-gemisch) als Kopfprodukt
aus der Kolonne ausgetragen werden. Insbesondere zahlreiche
physiologische Wirkstoffe erfüllen die molekularen Voraussetzungen bzgl.
Polarität und/oder Molekulargewicht, um zusammen mit den
Kohlenhydratderivat(-gemisch)en vom Lösemittel(-gemisch) im
Extraktionsschritt getrennt werden zu können. Zudem ist im
Extraktionsschritt d) die Verteilung der hydrophilen
Formulierungs-Hilfsmittel in die schwerere Schmelzphase stark begünstigt,
wobei auch eine homogene Einlagerung in die Schmelze bestehend aus aus
dem oberflächenaktiven Kohlenhydratderivat(-gemisch) und der zu
formulierenden Substanz erreicht werden kann. Verfahrensgemäß kann die
Selektivität der Extraktion durch Variation der Dichte des Extraktionsmittels
über Druck und Temperatur in den erfindungsgemäßen Bereichen gut
gesteuert und somit auf den jeweils vorliegenden Einzelfall abgestimmt
werden.
Als Extraktions-Bedingungen haben sich gemäß Erfindung im wesentlichen
ein Druck zwischen 3 und 50 MPa sowie eine Temperatur von 20 bis 150°C
bewährt, wobei Druckbereiche zwischen 5 und 15 MPa sowie Temperaturen
von 60 bis 120°C zu bevorzugen sind. Nach der Extraktion, die
vorzugsweise kontinuierlich in einem Gegenstrom-Prozeß durchgeführt
wird, wird einerseits das Extraktionsmittel(-gemisch) über den
Kolonnenkopf mit dem Lösemittel(-gemisch) weggeführt, andererseits
nimmt die als Schmelze zum Kolonnensumpf hin absinkende
Kohlenhydratderivat-Fraktion die zu formulierende Substanz auf. Dabei
findet die eigentliche Ausbildung der Formulierung zwischen dem
Kohlenhydratderivat(-gemisch) und der Substanz statt, wobei sich dieser
Vorgang vollständig im gelösten Zustand vollzieht. Zur besseren
Auftrennung des Ausgangsgemisches in die lösemittelreiche Oberphase
und die Kohlenhydratderivat-reiche Unterphase hat sich im Sinne der
Erfindung die Einstellung eines Temperatur-Gradienten in der
Trennkolonne bestens bewährt, bei dem die Kopftemperatur 5 bis 30°C
über der des Kolonnensumpfes liegt.
Die im Kolonnensumpf vorliegende Schmelze der Formulierung, die
üblicherweise einen Gehalt an Extraktionsmittel(-gemisch) zwischen 10 und
40 Gew.-% aufweist, kann über eine geeignete Düsenanordnung auf
Umgebungsdruck ausgetragen werden, wofür die vorliegende Erfindung
vorsieht, die Schmelze durch Druckerniedrigung und/oder
Temperaturerhöhung vom Extraktionsmittel(-gemisch) zu befreien. Das als
Kopfprodukt anfallende Lösemittel(-gemisch) wird vom
Extraktionsmittel(-gemisch) befreit, was zweckmäßig in einem Abscheider
ebenfalls durch Druckabsenkung und/oder Temperaturerhöhung erfolgt.
Ggf. kann das Extraktionsmittel(-gemisch) nach einer Komprimierung
recyclisiert werden.
Bei der beschriebenen Verfahrensweise zur Herstellung der
Formulierungen ist es ganz entscheidend, daß bei der Extraktion die
Schmelze des Kohlenhydratderivat(-gemisch)es die zu formulierende
Substanz direkt aus dem Lösemittel(-gemisch) übernehmen kann, wobei
aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrensablaufes und im Gegensatz zu
den bisher bekannten Verfahren in keiner Phase mikrokristalline Partikel
der zu formulierenden Substanz auftreten. Die mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Formulierungen liegen
deshalb völlig homogen vor.
Die erfindungsgemäße Verfahrensweise ermöglicht somit die Ausbildung
von Molekülaggregaten in einer Schmelze bestehend aus
oberflächenaktiven Kohlenhydratderivaten und der zu formulierenden
polaren oder unpolaren Substanz. Die Stabilisierung resultiert dabei nicht
aus kovalenten chemischen Bindungen, sondern geht auf
zwischenmolekulare Bindungskräfte zurück, wie z. B.
Wasserstoffbrücken-Bindungen oder hydrophobe Wechselwirkungen. Dies
ermöglicht die Ausbildung der für die erfindungsgemäßen Formulierungen
typischen homogenen, wasserfreien Aggregate ("molecular self
assembling"), die aufgrund ihrer Struktur am ehesten mit "erstarrten
Lösungen" zu vergleichen sind.
Ganz allgemein dient das erfindungsgemäße Verfahren also dazu,
Substanzen mit polarem oder unpolarem Charakter in Formulierungen zu
überführen, um damit eine möglichst feine Verteilung der formulierten
Stoffe in Wasser und/oder Ölen, z. B. in Form einer molekularen Dispersion,
zu erreichen, wodurch insbesondere deren biologische Verfügbarkeit
verbessert werden kann. Gezielt können mit den erfindungsgemäßen
Formulierungen die unpolaren und meist lipophilen oder polaren
Eigenschaften von Substanzen verändert und damit auch ihr biologisches
Resorptionsverhalten verändert werden.
Darüber hinaus können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Substanzen
formuliert werden, die in Gegenwart der oberflächenaktiven
Kohlenhydratderivate mit einem geeigneten wasserfreien
Lösemittel(-gemisch) makroskopisch, also klar, in Lösung gebracht werden
können.
Besonders gute Eigenschaften im Sinne der Erfindung weisen
Formulierungen auf, deren Gehalt an eigentlich emulgierenden
Verbindungen mehr als 90 Gew.-% bezogen auf den Gesamtgehalt an
Kohlenhydratderivaten in der Formulierung beträgt.
Insgesamt ist dies auch der Grund dafür, daß sich diese homogenen
Formulierungen entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren
insbesondere zur Bereitung von molekularen Dispersionen,
Mikrodispersionen, Mikroemulsionen und/oder Mikrosuspensionen für die
Lebensmitteltechnik, die Biotechnologie, die agrochemische, kosmetische
und pharmazeutische Industrie, und hier ganz besonders für die Galenik
von Wirkstoffen, eignen, aber auch für die Farb-, Lack- und Lederindustrie.
Die nachfolgenden Beispiele sollen bevorzugte Verfahrensweisen zur
erfindungsgemäßen Herstellung der Formulierungen verdeutlichen.
2 g Chloramphenicol wurden bei 50°C in 50 ml Ethanol (99,8%ig) gelöst,
zu einer geschmolzenen Mischung aus 100 g Sorbitanmonostearat und 20 g
raffiniertem Sojaöl gegeben und die Gesamtmischung bei 50°C sorgfältig
gerührt. Die entstandene Mischung der gelösten Substanzen wurde mittels
einer Hochdruckpumpe dem mittleren Teil einer Extraktionskolonne
zugeführt. Der Verstärkerteil der Kolonne besaß etwa 8, der Abtriebsteil
etwa 6 theoretische Trennstufen. Als Extraktionsmittel diente verdichtetes
Propan bei einem Druck von 50 bar. Am Zulauf der Kolonne betrug die
Verfahrenstemperatur ca. 90°C, im Kolonnenkopf 98°C und im
Kolonnensumpf 83°C. Das Verhältnis von zugepumpter Mischung (Feed)
zum Extraktionsmittel Propan betrug durchschnittlich 2,5 Gew.-%. Die
Leerrohrgeschwindigkeit des Extraktionsgases in der Kolonne war 2 mm/s.
Das über den Kolonnenkopf abgeführte, mit Ethanol und Sojaöl beladene
Extraktionsmittel wurde in einem Abscheider bei ca. 70°C und 8 bar
verdampft, wobei das schwerflüchtige Öl vollständig und das Ethanol
weitgehend abgeschieden wurden. Die verfahrensgemäß gebildete
Formulierung bestehend aus Chloramphenicol und Sorbitanmonostearat
wurde am Sumpf der Extraktionskolonne über eine Düsenanordnung auf
Normaldruck ausgetragen, wobei durch die spontane Verdampfung des
Propans eine Abkühlung der Formulierung stattfand und ein gut
rieselfähiges Pulver gewonnen wurde. Der Anteil an Chloramphenicol in
der Formulierung betrug ca. 2 Gew.-%; dies entspricht einem molaren
Verhältnis von ca. 0,03, berechnet mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht des Sorbitanmonostearats von 430.
6 g Nicotinsäureamid wurden bei Raumtemperatur in 25 ml Methanol
gelöst, zu 300 g eines geschmolzenen Syntheseproduktes von technischem
Saccharosemonopalmitat (Saccharosemonopalmitat: 50 Gew.-%,
Partialglyceride: 40 Gew.-% und Fettsäure: 10 Gew.-%) gegeben und die
Gesamtmischung bei 60°C sorgfältig gerührt. Die entstandene Mischung
der gelösten Substanzen wurde mittels einer Hochdruckpumpe dem
mittleren Teil einer Extraktionskolonne zugeführt. Der Verstärkerteil der
Kolonne besaß etwa 8, der Abtriebsteil etwa 6 theoretische Trennstufen. Als
Extraktionsmittel diente verdichtetes Propan bei einem Druck von 60 bar.
Am Zulauf der Kolonne betrug die Verfahrenstemperatur ca. 85°C, im
Kolonnenkopf 95°C und im Kolonnensumpf 75°C. Das Verhältnis von
zugepumpter Mischung (Feed) zum Extraktionsmittel Propan betrug
durchschnittlich 2,5 Gew.-%. Die Leerrohrgeschwindigkeit des
Extraktionsgases in der Kolonne war 2 mm/s.
Das über den Kolonnenkopf abgeführte, im wesentlichen mit Methanol,
Partialglyceriden und Fettsäuren beladene Extraktionsmittel wurde in
einem Abscheider bei ca. 70°C und 8 bar verdampft, wobei die
schwerflüchtigen Verbindungen vollständig und das Ethanol weitgehend
abgeschieden wurden. Die verfahrensgemäß gebildete Formulierung
bestehend aus Saccharosemonopalmitat und Nicotinsäureamid wurde am
Sumpf der Extraktionskolonne über eine Düsenanordnung auf Normaldruck
ausgetragen, wobei durch die spontane Verdampfung des Propans eine
Abkühlung der Formulierung stattfand und ein gut rieselfähiges Pulver
gewonnen wurde. Der Anteil an Nicotinsäureamid in der Formulierung
betrug ca. 4 Gew.-%; dies entspricht einem molaren Verhältnis von ca. 0,2,
berechnet mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht des
Saccharosemonopalmitats von 584.
4,3 g β-Sitosterin wurden bei 60°C in 40 ml Ethanol (99,8%ig) gelöst, zu
400 g eines geschmolzenen Syntheseproduktes von technischem
C18-Alkylpolyglycosid bestehend aus 25 Gew.-% C18-Alkylpolyglycosid und
75 Gew.-% Stearylalkohol gegeben und die Gesamtmischung bei 70°C
sorgfältig gerührt. Die entstandene Mischung der gelösten Substanzen
wurde mittels einer Hochdruckpumpe dem mittleren Teil einer
Extraktionskolonne zugeführt. Der Verstärkerteil der Kolonne besaß etwa 8,
der Abtriebsteil etwa 6 theoretische Trennstufen. Als Extraktionsmittel
diente verdichtetes Propan bei einem Druck von 45 bar. Die
Verfahrenstemperatur in der Kolonne betrug 95°C. Das Verhältnis von
zugepumpter Mischung (Feed) zum Extraktionsmittel Propan betrug
durchschnittlich 2,5 Gew.-%. Die Leerrohrgeschwindigkeit des
Extraktionsgases in der Kolonne war 2 mm/s.
Das über den Kolonnenkopf abgeführte, mit Ethanol, Fettalkohol und Teilen
des β-Sitosterins beladene Extraktionsmittel wurde in einem Abscheider
bei ca. 70°C und 8 bar verdampft, wobei der schwerflüchtige Fettalkohol
vollständig und das Ethanol weitgehend abgeschieden wurden. Die
verfahrensgemäß gebildete Formulierung bestehend aus
Alkylpolyglycosid und β-Sitosterin wurde am Sumpf der Extraktionskolonne
über eine Düsenanordnung auf Normaldruck ausgetragen, wobei durch die
spontane Verdampfung des Propans eine Abkühlung der Formulierung
stattfand und ein rieselfähiges Pulver gewonnen wurde. Der Anteil an
β-Sitosterin in der Formulierung betrug ca. 2 Gew.-%; dies entspricht einem
molaren Verhältnis von ca. 0,02, berechnet mit einem durchschnittlichen
Molekulargewicht des C18-Alkylpolyglycosids von 432.
Claims (19)
1. Verfahren zur Herstellung homogener, oberflächenaktive
Kohlenhydrat-Derivate und polare oder unpolare Substanzen
enthaltender wasserfreier Formulierungen, dadurch gekennzeichnet,
daß
- a) die polare oder unpolare Substanz in einem wasserfreien Lösemittel(-gemisch) gelöst wird,
- b) die Lösung aus a) mit einem ggf. in einem polaren oder unpolaren Lösemittel(-gemisch) gelösten oberflächenaktiven Kohlenhydratderivat(-gemisch) im Molverhältnis Kohlenhydratderivat(-gemisch) : polarer oder unpolarer Substanz von 1 : 0,001 bis 1 und unter Aufrechterhaltung des gelösten Zustandes vereinigt wird,
- c) die homogene Mischung aus b) ggf. mit einem hydrophilen wasserfreien Formulierungs-Hilfsmittel auf Polyol- und/oder Polyether-Basis im Molverhältnis 1 : 0,01 bis 1 bezogen auf den Kohlenhydratderivat-Anteil versetzt wird, und
- d) die Mischung der gelösten Substanzen aus c) mit einem C2-4-Kohlenwasserstoff(-gemisch) und/oder Dimethylether als Extraktionsmittel(-gemisch) in einer Trennkolonne bei einem Druck zwischen 3 und 50 MPa und einer Temperatur von 20 bis 150°C so extrahiert wird, daß die das Kohlenhydratderivat(-gemisch), die polare oder unpolare Substanz und ggf. das hydrophile Formulierungs-Hilfsmittel enthaltende Unterphase als schmelzförmiges Sumpfprodukt und die lösemittelhaltige Oberphase als flüssiges Kopfprodukt ausgetragen, und die homogene, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltende wasserfreie Formulierung als Schmelze gewonnen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
oberflächenaktives Kohlenhydratderivat ein Fettsäureester von
Zuckeralkoholen, insbesondere des Sorbitols, von
Polyoxyethylensorbitan, von Mono- und Disacchariden, insbesondere
der Saccharose, sowie Cx-y-Alkylpolyglycoside, insbesondere der
Glucose, oder Mischungen daraus verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Kohlenhydratderivat Partialfettsäureester, vorzugsweise von
C6-24-Fettsäuren, verwendet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
als polare wasserfreie oder unpolare Substanz physiologische Wirkstoffe
oder Farbstoffe eingesetzt werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
polare oder unpolare Substanzen mit einem Molekulargewicht < 500
Dalton eingesetzt werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in
Verfahrensschritt a) polare und/oder unpolare Lösemittel(-gemische)
verwendet werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß im
Verfahrensschritt a) Lösemittelgemische aus polaren und unpolaren
Lösemittel(-gemische)n im Gewichtsverhältnis von 10 : 90 bis 90 : 10
verwendet werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in
den Verfahrensschritten a) und/oder b) als polare Lösemittel(-gemische)
protische und/oder aprotische Lösemittel eingesetzt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als protisches
Lösemittel primäre einwertige C1-10-Alkohole, sekundäre einwertige
C3-10-Alkohole und tertiäre einwertige C4-10-Alkohole oder Mischungen
davon eingesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als
aprotisches Lösemittel halogenierte C1-10-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt
Chloroform, Ester, bevorzugt Ester kurzkettiger Fettsäuren wie
Ethylacetat, oder Ether, bevorzugt Diethylether, sowie Mischungen
davon eingesetzt werden.
11. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Verfahrensschritten a) und/oder b) als unpolares Lösemittel
aliphatische oder cyclische C5-10-Kohlenwasserstoffe, bevorzugt Hexan
und/oder Cyclohexan, und/oder Fettalkohole mit mindestens 8
C-Atomen, und/oder Triglyceride, bevorzugt natürlich vorkommende
pflanzliche und/oder tierische Fette und Öle, die auch gehärtet sein
können, verwendet werden.
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kohlenhydratderivat(-gemisch) in einem Molverhältnis zur polaren
oder unpolaren Substanz von 1 : 0,1 bis 0,6 eingesetzt wird.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
als hydrophiles Formulierungs-Hilfsmittel ein Di- oder Polyol, bevorzugt
eines aus der Reihe Glycerin, 1,2-Propandiol, Polyethylenglykole,
Polyethylenglykolester und Polyethylenglykolether oder eine beliebige
Mischung davon eingesetzt wird.
14. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
im Verfahrensschritt d) als Extraktionsmittel Ethan, Propan und/oder
Butan eingesetzt werden.
15. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verfahrensschritt d) bei einem Druck zwischen 5 und 15 MPa sowie
einer Temperatur von 60 bis 120°C durchgeführt wird.
16. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
die Extraktion kontinuierlich in einem Gegenstromprozeß durchgeführt
wird.
17. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Trennkolonne ein Temperaturgradient in der Art eingestellt wird,
daß die Kopftemperatur 5 bis 30°C über der des Kolonnensumpfes
liegt.
18. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze durch Druckabsenkung und/oder Temperaturerhöhung
vom Extraktionsmittel(-gemisch) befreit wird.
19. Verwendung der nach dem Verfahren der Ansprüche 1 bis 18
hergestellten Formulierungen zur Bereitung von molekularen
Dispersionen, Mikrodispersionen, Mikroemulsionen und/oder
Mikrosuspensionen für die Lebensmitteltechnik, die Biotechnologie, die
agrochemische, kosmetische und pharmazeutische Industrie,
insbesondere zur Galenik von Wirkstoffen, sowie für die Farb-, Lack- und
Lederindustrie.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997133269 DE19733269A1 (de) | 1997-08-01 | 1997-08-01 | Verfahren zur Herstellung homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier Formulierungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997133269 DE19733269A1 (de) | 1997-08-01 | 1997-08-01 | Verfahren zur Herstellung homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier Formulierungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19733269A1 true DE19733269A1 (de) | 1999-04-29 |
Family
ID=7837670
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997133269 Withdrawn DE19733269A1 (de) | 1997-08-01 | 1997-08-01 | Verfahren zur Herstellung homogener, oberflächenaktive Kohlenhydratderivate und polare oder unpolare Substanzen enthaltender wasserfreier Formulierungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19733269A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2000075155A1 (en) * | 1999-06-08 | 2000-12-14 | Cognis Corporation | An improved process for the preparation of alkyl polyglycosides |
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DE3042975A1 (de) * | 1980-11-14 | 1982-09-09 | Lucas Meyer GmbH & Co, 2000 Hamburg | Mikrodispersion mit einem wirkstoff und/oder einem reagens in salzform als disperser phase |
DE4310935A1 (de) * | 1992-04-02 | 1993-11-18 | Zerbini E J Fundacao | Mikroemulsionen, deren Herstellung sowie Verwendung bei der Behandlung von Krebserkrankungen |
-
1997
- 1997-08-01 DE DE1997133269 patent/DE19733269A1/de not_active Withdrawn
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US6204369B1 (en) | 1999-06-08 | 2001-03-20 | Henkel Corporation | Process for the preparation of alykl polyglycosides |
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