DE19731892A1 - Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werkstücks - Google Patents
Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen WerkstücksInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen
Werkstücks, insbesondere einer metallischen Walze, mit einem pulvrigen oder gra
nulösen Beschichtungsmedium durch Wirbelsintern.
Wirbelsinterverfahren sind seit langem aus der Praxis bekannt und weisen eine hohe
wirtschaftliche Bedeutung auf. Beim Wirbelsintern wird ein Werkstück in ein aufge
wirbeltes pulvriges oder granulöses Beschichtungsmedium - das Wirbelbett - gehal
ten bzw. eingetaucht. Zur Erzeugung des Wirbelbetts in einem Behälter wird das Be
schichtungsmedium zunächst in den Behälter gegeben und anschließend durch Ein
blasen von bspw. Luft in den Behälter von unten in einen aufgewirbelten, quasi
"kochenden" Zustand versetzt. Bei Berührung mit dem Werkstück sintert das Be
schichtungsmedium und bildet allmählich eine gleichmäßige Schicht auf dem Werk
stück.
Beispielhaft für die Anwendung eines durch Wirbelsintern beschichteten Werkstücks
seien hier kunststoffbeschichtete Walzen genannt, die im Bereich der Drucktechnik
eingesetzt werden, um aus einer Farbwanne Farbe herauszuschöpfen. Die heraus
geschöpfte Farbe wird dann an eine oder mehrere weitere Walzen durch Berührung
übertragen, um in äußert dünner und kontrollierter Schichtstärke an das Druckwerk
weitervermittelt zu werden.
Üblicherweise werden die im Bereich der Drucktechnik eingesetzten Walzen bis zu
einer Breite von ca. 2,5 m mit Polyamid beschichtet und dann an der Oberfläche
durch Drehen und Schleifen auf eine definierte Oberflächenqualität gebracht.
Zur Beschichtung werden die Walzen zunächst in einem Ofen auf ca. 300°C vorge
wärmt und anschließend über die gesamte Walzenlänge im Wirbelsinterverfahren
beschichtet. Aufgrund der gleichmäßigen Durchwärmung der Walze im Oberflächen
bereich schmilzt das Pulver in gleichmäßiger Schichtstärke an der Oberfläche an.
Damit liegt zunächst eine qualitativ sehr gute, gleichmäßige Kunststoffhaut auf der
meist metallischen Walze vor. Polyamid als Beschichtungsmedium hat jedoch die Ei
genschaft, während der Abkühlphase um bis zu 2,8% zu schrumpfen. Da das
Beschichtungsmedium nicht nur am Walzenmantel, sondern auch an den Stirnseiten
der Walze aufgetragen wird, schrumpft das Beschichtungsmedium einerseits am
Walzenmantel axial und andererseits an den Stirnseiten radial. Hierdurch kann das
Beschichtungsmedium im Extremfall im Rand- bzw. Eckbereich der Walze soweit re
duziert werden, daß das Walzenmaterial durch die Beschichtung hindurchtritt. Um
dies zu verhindern, wird nach dem Aufsintern des Beschichtungsmediums speziell im
Rand- bzw. Eckbereich von Hand zusätzliches Beschichtungsmedium aufgetragen,
das entweder aufgrund der Restwärme der Walze noch anschmilzt oder unter Ver
wendung eines Brenners mit der bereits vorhandenen und flüssig gehaltenen Be
schichtung verschmolzen wird.
Um das Schrumpfen im Bereich des Walzenmantels einigermaßen zu kontrollieren,
wird in relativ geringem Abstand von den Walzenenden jeweils unter Verwendung
von Wärmestrahlern eine ca. 10 cm breite Zone der Beschichtung während der Ab
kühlphase plastisch gehalten. Damit soll das Schrumpfen zwischen Walzenmitte und
Walzenende unterbrochen werden.
Bei dem bekannten Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werk
stücks durch Wirbelsintern ist problematisch, daß häufig keine ausreichende und
dauerhafte Haftung des Beschichtungsmediums an der Oberfläche des zu be
schichtenden Werkstücks erreicht wird. Des weiteren ist eine umfassende Oberflä
chenbehandlung vor dem Beschichtungsvorgang - bspw. mittels Sandstrahlen - er
forderlich, um ein halbwegs befriedigendes Haften des Beschichtungsmediums an
der Oberfläche des Werkstücks zu erreichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Beschichten ei
nes elektrisch leitfähigen Werkstücks mit einem pulvrigen oder granulösen Be
schichtungsmedium durch Wirbelsintern anzugeben, wonach ein qualitativ hochwer
tiges Anhaften des Beschichtungsmediums an der Oberfläche des Werkstücks in
einfacher Weise ermöglicht ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen
Werkstücks, durch das die zuvor genannte Aufgabe gelöst ist, ist durch die Merkmale
des Patentanspruches 1 gekennzeichnet. Danach ist das Verfahren zum Beschichten
eines elektrisch leitfähigen Werkstücks durch die folgenden Verfahrensschritte ge
kennzeichnet:
Zunächst wird das zu beschichtende Werkstück bereitgestellt. Vor, während oder nach dem Bereitstellen des Werkstücks erfolgt das Erzeugen eines das Beschich tungsmedium aufweisenden Wirbelbetts. Das Wirbelbett könnte dabei in einem sog. Wirbelsinterbecken erzeugt werden. Der Kontakt zwischen Beschichtungsmedium und Werkstück wird nun durch zumindest teilweises Eintauchen des Werkstücks in das Wirbelbett hergestellt.
Zunächst wird das zu beschichtende Werkstück bereitgestellt. Vor, während oder nach dem Bereitstellen des Werkstücks erfolgt das Erzeugen eines das Beschich tungsmedium aufweisenden Wirbelbetts. Das Wirbelbett könnte dabei in einem sog. Wirbelsinterbecken erzeugt werden. Der Kontakt zwischen Beschichtungsmedium und Werkstück wird nun durch zumindest teilweises Eintauchen des Werkstücks in das Wirbelbett hergestellt.
Das für das Anschmelzen des Beschichtungsmediums an dem Werkstück erforderli
che Erwärmen des Werkstücks erfolgt in erfindungsgemäßer Weise induktiv, und
zwar vor und/oder während und/oder nach dem Eintauchen des Werkstücks in das
Wirbelbett. Das erfindungsgemäße induktive Erwärmen ist unter energetischen Ge
sichtspunkten ganz besonders vorteilhaft. Dabei werden durch unmittelbares Ankop
peln an das Werkstück Wirbelströme im Werkstück generiert, die aufgrund des elek
trischen Widerstandes des Werkstückmaterials zu einer Erwärmung des Werkstücks
führen. Das Werkstück ist mittels des induktiven Erwärmens in hohem Maße kontrol
liert erwärmbar. Wärmeverluste, die bei herkömmlichen Beschichtungsverfahren
während des Herausnehmens des Werkstücks aus dem Ofen und des Eintauchens
des Werkstücks in das Wirbelbett auftreten, sind beim induktiven Erwärmen ver
meidbar bzw. in einfacher Weise durch ein Erwärmen noch während und/oder nach
dem Eintauchen des Werkstücks in das Wirbelbett kompensierbar. Möglicherweise
sind die obengenannten Wärmeverluste für das qualitativ nicht ausreichend hohe
Anhaften des Beschichtungsmediums beim herkömmlichen Verfahren verantwortlich.
Durch das induktive Erwärmen wird das Beschichtungsmedium von innen nach au
ßen erwärmt. Dabei kann ein Entgasen des Mediums durch kontrolliertes Erwärmen
in jeder Verfahrensphase begünstigt werden. Auch dieses Entgasen verbessert das
An haften des Beschichtungsmediums an der Oberfläche des Werkstücks.
Aufgrund der wesentlich verbesserten Haftung bei einem Beschichtungsverfahren mit
induktiver Erwärmung kann weitgehend auf eine umfangreiche Vorbehandlung bzw.
Präparation des Werkstücks - bspw. ein Sandstrahlen - verzichtet werden.
Als letzter Verfahrensschritt erfolgt ein Abkühlen und/oder Ausreagieren und/oder
Aushärten des Beschichtungsmediums innerhalb und/oder außerhalb des Wirbel
betts.
Insgesamt ist mit dem erfindungsgemäßen Beschichtungsverfahren ein qualitativ
hochwertiges Anhaften des Beschichtungsmediums an der Oberfläche des Werk
stücks in einfacher Weise ermöglicht.
Zur Gewährleistung einer besonders hohen Oberflächenqualität und eines besonders
sicheren Anhaftens des Beschichtungsmediums könnte das Werkstück nach dem
Herausheben aus dem Wirbelbett nachgewärmt werden. Dabei könnte das Nach
wärmen induktiv, mit einem Brenner oder mit einem Wärmestrahler erfolgen. In je
dem Fall ist ein völliges Durchschmelzen der Beschichtung anzustreben.
Beim Beschichten einer Walze könnte in besonders einfacher Weise zum induktiven
Erwärmen ein parallel zur Walzenachse angeordneter Längsinduktor verwendet wer
den. Der Längsinduktor könnte sich dabei über die gesamte Länge der Walze er
strecken. Zur weiteren Verbesserung der Durchwärmung des Oberflächenbereichs
des Werkstücks könnte weiterhin ein zumindest an einer Stirnseite der Walze ange
ordneter Längsinduktor verwendet werden. In besonders vorteilhafter Weise könnten
an beiden Stirnseiten der Walze Längsinduktoren vorgesehen sein.
Zur Verstärkung des Magnetfelds im Rand- bzw. Eckbereich einer Walze könnten
den Längsinduktoren zumindest an einer Stirnseite Eisenbleche zugeordnet sein. Al
ternativ oder zusätzlich hierzu könnte im Rand- bzw. Eckbereich zumindest einer
Stirnseite ein Eckinduktor vorgesehen sein.
Die Eckinduktoren könnten mit Längsinduktoren in Reihe geschaltet werden. Alterna
tiv hierzu und im Hinblick auf eine besonders hohe Flexibilität könnten die
Eckinduktoren über einen zusätzlichen Umrichter separat gesteuert werden. In jedem
Fall ist besonderes Augenmerk darauf zu richten, daß das Pulver unter Verwendung
beider Induktortypen - Längs- und Eckinduktoren - gleichmäßig auf der Walze ange
schmolzen wird.
Zur weitgehenden Vermeidung einer Beschichtung einer Walze auch im Bereich der
Stirnseiten einer Walze könnte die Walze bzw. das Werkstück nur wenige Millimeter
in das Wirbelbett eingetaucht werden. Dabei könnte eine Walze mit ihrer Mantelflä
che in das Wirbelbett eingetaucht werden und anschließend um ihre Längsachse
durch das Wirbelbett gedreht werden. Bei gleichzeitiger Anordnung eines Längsin
duktors über die gesamte Länge der Walze entlang dem Walzenmantel könnte eine
besonders gleichmäßige Erwärmung sowie Beschichtung erreicht werden. Je nach
äußerer Formgestaltung des Werkstücks sind unterschiedliche Drehachsen für die
Drehung durch das Wirbelbett festzulegen.
Beim Abkühlen kühlt sich das Beschichtungsmedium von außen nach innen ab.
Insofern schrumpft die Außenhaut auf dem ggf. noch plastischen Bereich des Be
schichtungsmediums in Richtung metallischer Oberfläche, ohne eine Haftungsein
buße zu erleiden. Zur Kompensation des Schrumpfungsverlusts im Rand- bzw. Eck
bereich einer Walze könnte nach dem Abkühlen des Beschichtungsmediums zusätz
liches Beschichtungsmedium auf Schichtbereiche mit zu geringer Schichtdicke auf
getragen und mit dem bereits vorhandenen Beschichtungsmedium verschmolzen
werden. Dabei könnte das zusätzliche Beschichtungsmedium insbesondere auf die
Rand- bzw. Eckbereiche zumindest einer Stirnseite der Walze aufgetragen werden.
Wurde die Walze beim primären Beschichtungsvorgang nur wenige Millimeter in das
Wirbelbett eingetaucht, so daß die Stirnseiten der Walze weitgehend frei von Be
schichtungsmedium sind, ist das radiale Schrumpfen des Beschichtungsmediums
vermieden.
In einfacher Weise könnte das Auftragen des zusätzlichen Beschichtungsmediums
per Hand erfolgen. Ein Verschmelzen des zusätzlichen Beschichtungsmediums mit
dem bereits vorhandenen Beschichtungsmedium könnte mit Hilfe eines Brenners
oder eines Wärmestrahlers in besonders flexibler Weise erfolgen.
Hinsichtlich einer besonders homogen aufgebauten zusätzlichen Beschichtung
könnte das für das Verschmelzen erforderliche erneute Erwärmen des bereits vor
handenen Beschichtungsmediums mittels einer Wärmequelle erfolgen und könnten
das Werkstück und/oder die nachzubeschichtenden Schichtbereiche nach dem Er
wärmen wiederum in ein Wirbelbett eingetaucht werden. Die Wärmequelle könnte
dabei in besonders einfacher Weise ein Wärme- bzw. Infrarotstrahler sein. Derartige
Strahler sind besonders flexibel handhabbar.
Das Wirbelbett für das zusätzliche Beschichtungsmedium könnte in besonders einfa
cher Weise das ursprünglich vorhandene Wirbelbett sein. Im Hinblick auf eine be
sondere Anpassung des Wirbelbetts an die Ausdehnungen der nachzubeschichten
den Schichtbereiche könnte das Wirbelbett auch ein von dem ursprünglichen Wirbel
bett separates, zweites Wirbelbett sein.
Auch zur Nachbeschichtung der Rand- bzw. Eckbereiche einer Walze könnten das
Werkstück bzw. die Walze und/oder die nachzubeschichtenden Schichtbereiche
durch das Wirbelbett gedreht werden.
Hinsichtlich des Auftragens von zusätzlichem Beschichtungsmaterial ist wesentlich,
daß eine ausreichende Abkühlphase nach der primären Beschichtung eingehalten
wird. Mit anderen Worten muß das Beschichtungsmedium an der Oberfläche bereits
abgekühlt und gefestigt sein. Dies gewährleistet, daß das Beschichtungsmedium den
größten Teil seiner Schrumpfung bereits erlitten hat. Erst jetzt wird das Beschich
tungsmedium wieder soweit angeschmolzen, daß zusätzliches Beschichtungsme
dium mit dem bereits vorhandenen Beschichtungsmedium in vollem Umfang ver
schmelzen kann.
Der nachträgliche Aufbau in einem Wirbelbett kann solange erfolgen, bis ein dem
durch Schrumpfung verlorenen Volumen entsprechendes Volumen an zusätzlichem
Beschichtungsmedium angeschmolzen ist. Ggf. kann das zusätzliche Beschich
tungsmedium im Überschuß angetragen werden.
Wichtig ist, daß die ursprüngliche Beschichtung auf jeden Fall soweit angeschmolzen
wird, daß das neu an getragene Beschichtungsmedium in vollem Umfang mit der ur
sprünglichen Schicht verschmilzt. Dabei ist auch darauf zu achten, daß keine Über
hitzung und kein Verbrennen der ursprünglichen Schicht erfolgt.
Beim Beschichten des Werkstücks mittels induktiver Erwärmung kann das Werkstück
solange im Beschichtungsmedium erwärmt werden, bis die gewünschte Schicht
stärke angetragen bzw. angeschmolzen ist.
Hinsichtlich der Wärmequellen ist insoweit zu unterscheiden, als beim ursprünglichen
Beschichtungsvorgang eine induktive Erwärmung des Werkstücks erfolgt d. h. eine
Erwärmung von unten bzw. von innen heraus, und andererseits beim nachträglichen
Auftragen von zusätzlichem Beschichtungsmedium die Erwärmung von oben bzw.
von außen mittels Strahlung oder auch Konvektion erfolgt.
Es gibt nun verschiedene Möglichkeiten, die Lehre der vorliegenden Erfindung in
vorteilhafter Weise auszugestalten und weiterzubilden. Dazu ist einerseits auf die
dem Patentanspruch 1 nachgeordneten Ansprüche, andererseits auf die nachfol
gende Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
anhand der Zeichnung zu verweisen. In Verbindung mit der Erläuterung des bevor
zugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand der Zeich
nung werden auch im allgemeinen bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Lehre erläutert. In der Zeichnung zeigt
die einzige Figur in einem Flußdiagramm den beispielhaften Ablauf eines
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Beschichten eines
elektrisch leitfähigen Werkstücks, insbesondere einer
metallischen Walze, mit einem pulvrigen oder granulösen
Beschichtungsmedium durch Wirbelsintern.
Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung den Ablauf eines beispielhaften
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werk
stücks, insbesondere einer metallischen Walze, mit einem pulvrigen oder granulösen
Beschichtungsmedium durch Wirbelsintern. Dabei sind die einzelnen Verfahrens
schritte durch die Bezugsziffern 1 bis 5 unterschieden.
Mit der Bezugsziffer 1 ist der erste Verfahrensschritt gekennzeichnet, bei dem ein
Bereitstellen des Werkstücks erfolgt. Der Verfahrensschritt 2 besteht aus dem Er
zeugen eines das Beschichtungsmedium aufweisen den Wirbelbetts. Das Wirbelbett
wird in einem Wirbelsinterbecken erzeugt, wobei der Verwirbelungszustand des Be
schichtungsmediums durch Einblasen von Luft im unteren Bereich des Beckens er
folgt.
Im nächsten, mit der Bezugsziffer 3 gekennzeichneten Verfahrensschritt erfolgt ein
zumindest teilweises Eintauchen des Werkstücks in das Wirbelbett. Insbesondere bei
einer Walze bietet es sich an, lediglich einen Teil des Walzenmantels in das Wirbel
bett einzutauchen und die Beschichtung des Walzenmantels unter gleichzeitiger
Vermeidung der Beschichtung der Stirnseiten der Walze durchzuführen.
Das nachfolgende, mit der Bezugsziffer 4 gekennzeichnete induktive Erwärmen des
Werkstücks könnte vor und/oder während und/oder nach dem Eintauchen des Werk
stücks in das Wirbelbett erfolgen. Je nach Erfordernis kann das Werkstück schon
vorgewärmt in das Wirbelbett eintauchen oder erst während des Eintauchens oder im
eingetauchten Zustand im Wirbelbett erwärmt werden. Auch ist es denkbar, das
Werkstück lediglich soweit vorzuwärmen, daß ein nur schwaches Anhaften des Be
schichtungsmediums an dem Werkstück während des Eintauchens in das Wirbelbett
erfolgt. Zum endgültigen Anschmelzen des Beschichtungsmediums an das Werk
stück könnte das Werkstück dann nach dem Herausheben aus dem Wirbelbett nach
gewärmt bzw. nachgeheizt werden.
Allein der Einsatz einer induktiven Heizeinrichtung bewirkt eine wesentliche Quali
tätsverbesserung hinsichtlich des Anhaftens des Beschichtungsmediums an der
Oberfläche des Werkstücks. Aufgrund der gegenüber herkömmlichen Beschich
tungsverfahren verbesserten Anhaftung des Beschichtungsmediums treten
Schrumpfungen, bei denen ein vollständiges Hindurchtreten des Werkstücks durch
die Beschichtung auftreten, bei dem erfindungsgemäßen Verfahren mit induktiver
Erwärmung in weit geringerem Maße auf als bei herkömmlichen Beschichtungsver
fahren. Zusätzlich kann jedoch nach dem Abkühlen des Beschichtungsmediums zu
sätzliches Beschichtungsmedium auf Schichtbereiche mit zu geringer Schichtdicke
aufgetragen und mit dem bereits vorhandenen Beschichtungsmedium verschmolzen
werden.
Das nachträgliche Auftragen von zusätzlichem Beschichtungsmedium kann durch
einen zusätzlichen Wirbelsinterprozeß erfolgen. Hierzu kann das Werkstück mittels
eines Infrarotstrahlers erwärmt und damit das ursprüngliche Beschichtungsmedium
angeschmolzen werden und kann das Werkstück anschließend in das Wirbelbett
eingetaucht werden.
Nach dem primären induktiven Erwärmen erfolgt im abschließenden erfindungsge
mäßem Verfahrensschritt 5 ein Abkühlen und/oder Ausreagieren und/oder Aushärten
des Beschichtungsmediums innerhalb und/oder außerhalb des Wirbelbetts. Hinsicht
lich des nachträglichen Auftragens von zusätzlichem Beschichtungsmedium auf
Schichtbereiche mit zu geringer Schichtdicke ist wesentlich, daß dieses nachträgliche
Auftragen bzw. eine Kompensation der Schrumpfung in einem zusätzlichen Schritt
nach dem mit der Bezugsziffer 5 gekennzeichneten Verfahrensschritt und in jedem
Falle nach dem Abkühlen des ursprünglichen Beschichtungsmediums erfolgt.
Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf den allgemeinen Teil der Be
schreibung sowie auf die beigefügten Patentansprüche verwiesen.
Schließlich sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß das voranstehend erörterte
Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens lediglich zur Erörterung der
beanspruchten erfindungsgemäßen Lehre dient, diese jedoch nicht auf das Ausfüh
rungsbeispiel einschränkt.
Claims (19)
1. Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werkstücks, insbeson
dere einer metallischen Walze, mit einem pulvrigen oder granulösen Beschichtungs
medium durch Wirbelsintern,
gekennzeichnet durch die Schritte:
- - Bereitstellen des Werkstücks;
- - Erzeugen eines das Beschichtungsmedium aufweisenden Wirbelbetts;
- - Zumindest teilweises Eintauchen des Werkstücks in das Wirbelbett;
- - Induktives Erwärmen des Werkstücks vor und/oder während und/oder nach dem Eintauchen des Werkstücks in das Wirbelbett;
- - Abkühlen und/oder Ausreagieren und/oder Aushärten des Beschichtungsme diums innerhalb und/oder außerhalb des Wirbelbetts.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkstück
nach dem Herausheben aus dem Wirbelbett nachgewärmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Nachwärmen
induktiv, mit einem Brenner oder mit einem Wärmestrahler erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zum induktiven Erwärmen ein parallel zur Walzenachse angeordneter Längsinduktor
verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
zum induktiven Erwärmen ein zumindest an einer Stirnseite der Walze angeordneter
Längsinduktor verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß den Längs
induktoren zur Verstärkung des Magnetfelds im Rand- bzw. Eckbereich zumindest
einer Stirnseite Eisenbleche zugeordnet sind.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
zum induktiven Erwärmen ein im Rand- bzw. Eckbereich zumindest einer Stirnseite
angeordneter Eckinduktor verwendet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckinduktoren
mit den Längsinduktoren in Reihe geschaltet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Eckinduktoren
über einen zusätzlichen Umrichter separat gesteuert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkstück nur wenige Millimeter in das Wirbelbett eingetaucht wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkstück durch das Wirbelbett gedreht wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Abkühlen des Beschichtungsmediums zusätzliches Beschichtungsmedium
auf Schichtbereiche mit zu geringer Schichtdicke aufgetragen und mit dem bereits
vorhandenen Beschichtungsmedium verschmolzen wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche
Beschichtungsmedium auf die Rand- bzw. Eckbereiche zumindest einer Stirnseite
der Walze aufgetragen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Auf
tragen per Hand erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschmelzen mit Hilfe eines Brenners oder eines Wärmestrahlers erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
das für das Verschmelzen erforderliche erneute Erwärmen des bereits vorhandenen
Beschichtungsmediums mittels einer Wärmequelle erfolgt und daß das Werkstück
und/oder die nachzubeschichtenden Schichtbereiche nach dem Erwärmen in ein
Wirbelbett eingetaucht wird bzw. werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmequelle
ein Wärme- bzw. Infrarotstrahler ist.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Wir
belbett ein zweites Wirbelbett ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
das Werkstück und/oder die nachzubeschichtenden Schichtbereiche durch das Wir
belbett gedreht werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997131892 DE19731892A1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werkstücks |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997131892 DE19731892A1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werkstücks |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19731892A1 true DE19731892A1 (de) | 1999-01-28 |
Family
ID=7836793
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997131892 Withdrawn DE19731892A1 (de) | 1997-07-24 | 1997-07-24 | Verfahren zum Beschichten eines elektrisch leitfähigen Werkstücks |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19731892A1 (de) |
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1997
- 1997-07-24 DE DE1997131892 patent/DE19731892A1/de not_active Withdrawn
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