DE19731205A1 - Verfahren und Funk-Kommunikationssystem zur Informationsübertragung mittels ATM-Zellen - Google Patents
Verfahren und Funk-Kommunikationssystem zur Informationsübertragung mittels ATM-ZellenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein Funk-Kommunika
tionssystem zur Informationsübertragung mittels ATM-Zellen
über eine Funkschnittstelle zwischen Basisstationen und Mo
bilstationen. Mobilstationen können auch ortsfeste Endgeräte
im Sinne eines Zugangsnetzwerkes sein.
Wie aus R.Händel, "Evolution der Netze mit ATM", telcom
report 17 (1994), Heft 1, S. 8-11, bekannt ist, werden zukünf
tige Breitbandnetze, auf dem ATM (asynchronous transfer mode)
Prinzip aufbauen. In diesen Netzen werden eine Reihe neuer
Dienste möglich sein. Im Sommer 1996 wurde eine WATM (wire
less asynchronous transfer mode) Arbeitsgruppe innerhalb des
ATM-Forums gegründet, deren Arbeitsziel es ist, eine Anpas
sung von Funk-Kommunikationssystemen PCS (personal communi
cation services) und ATM-Technik zu schaffen.
Wie aus WATM Working Group List, Document Nr. LTD-WATM-01.03,
Abschnitt 3, Physical Layer, hervorgeht, sind Entfernungen
zwischen Basisstation (Satellit) und Mobilstation von bis zu
22 000 Meilen geplant. Die Anwendung für diese maximale Ent
fernung ist im Satellitenfunk. Andererseits sieht die ältere
Version dieses Dokuments WATM Working Group List, Document
Nr. LTD-WATM-01.00, 2.12.1996, Abschnitt 2.3.1, Physical
Layer, für Office Anwendungen Entfernungen von 30 bis 500 m
vor. Eine Synchronisation der Informationsübertragung über
die Funkschnittstelle ist in beiden Anwendungen nicht vor
gesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Funk-Kom
munikationssystem eine Informationsübertragung mit ATM-Zellen
anzugeben, die die Limitierungen der Entfernungen, d. h. auf
Satellitenstrecken oder auf kleine Zellen (< 500 m), zwischen
der Basisstation und den Mobilstationen aufhebt. Die Aufgabe
wird durch das Verfahren mit den Merkmalen des Patentan
spruchs 1 und das Funk-Kommunikationssystem mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 13 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Die Erfindung macht sich die Erkenntnis zunutze, daß in bei
den Fällen der oben beschriebenen Szenarios die Unterschiede
der Signallaufzeiten zwischen Basisstation und den verschie
denen Mobilstationen vernachlässigbar sind und deshalb bisher
keine zusätzlichen Probleme der Steuerung der Sendezeitpunkte
für die Informationsübertragung über die Funkschnittstelle
auftraten. Alle Mobilstationen konnten gleich behandelt wer
den. Im ersten Fall (Satellitenfunk) ist die Gesamtsignal
laufzeit sehr groß und die unterschiedliche Position der Mo
bilstationen auf der Erde vernachlässigbar. Im zweiten Fall
fallen die Unterschiede der Signallaufzeiten zwischen den
Mobilstationen durch die kurzen Entfernungen nicht ins Ge
wicht.
Soll jedoch eine Funkübertragung von ATM-Zellen in einem
terrestrischen Funk- Kommunikationssystem, beispielsweise
einem Mobilfunknetz, ohne große Kapazitätsverluste verwirk
licht werden, so müssen die unterschiedlichen Entfernungen
der Mobilstationen von der Basisstation berücksichtigt
werden.
Erfindungsgemäß sendet deshalb eine Basisstation eine erste
Meldung, mit der eine Konfigurierung der Funkschnittstelle
eingeleitet wird. Eine Mobilstation empfängt die erste Mel
dung, worauf diese Mobilstation eine zweite Meldung sendet.
Die Basisstation bestimmt einen Empfangszeitpunkt für die
zweite Meldung und daraus einen Korrekturwert, der zur
Synchronisation der Informationsübertragung über die Funk
schnittstelle verwendet wird. Durch die Synchronisation der
Übertragung der ATM-Zellen wird bei hoher Ausnutzung von
funktechnischen Ressourcen der Funkschnittstelle auch ein
Entfernungsbereich von größer 500 m und kleiner 22 000 Meilen
für die Informationsübertragung mittels ATM-Zellen erschlos
sen. Somit kann die Zellgröße mit derzeitig existenten öf
fentlichen Mobilfunknetzen, wie z. B. GSM, vergleichbar sein.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung über
mittelt die Basisstation mit einer dritten Meldung den
Korrekturwert an die Mobilstation, so daß die Mobilstation
mit Hilfe des Korrekturwertes eine Synchronisation der
Informationsübertragung über die Funkschnittstelle durch
führt. Somit übernimmt die Basisstation, d. h. netzseitige
Komponenten, die Berechnung von Korrekturwerten für die
Mobilstationen, so daß die Mobilstationen von solchen
Aufgaben entlastet werden und den jeweiligen Korrekturwert
lediglich in einen entsprechenden Sendezeitpunkt umsetzen.
Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß die Funkschnittstelle
eine direkte Zellenübertragung von ATM-Zellen, d. h. eine an
ATM-Zellen ausgerichtete Funkschnittstelle, oder eine Über
tragung von ATM-Zellen innerhalb eines digitalen Mobilfunk
netzes vorsieht. In beiden Fällen ermöglicht die Synchro
nisation der Informationsübertragung die Schaffung einer
zellularen Struktur des Funk-Kommunikationssystems, wie sie
in terrestrischen Mobilfunknetzen benötigt wird.
Wird ein bestehendes digitales Mobilfunknetzes zur Übertra
gung der ATM-Zellen benutzt, kann dessen Funkschnittstelle
eine auf CDMA basierende Funkschnittstelle (Funkschnitt
stelle, die durch Teilnehmerkodes den Teilnehmerzugriff
ermöglicht), eine auf FDMA basierende Funkschnittstelle
(Funkschnittstelle, die durch Frequenzvergabe den Teilneh
merzugriff ermöglicht) oder eine auf TDMA basierende Funk
schnittstelle (Funkschnittstelle, die durch Zeitmultiplex den
Teilnehmerzugriff ermöglicht) sein. Auch Kombinationen der
verschiedenen Verfahren zur Teilnehmerseparierung sind mög
lich.
Zur Übertragung der netzseitig bestimmten Werte zur Synchro
nisation wird die dritte Meldung als eine separate Signali
sierung oder eine Inband-Signalisierung innerhalb der Infor
mationsübertragung an die Mobilstation übermittelt. Die
separate Signalisierung hat z. B. den Vorteil, daß Signali
sierungsnachrichten einfacher zur Funktionseinheit, die sie
bearbeiten soll, geleitet werden können.
Die Inband-Signalisierung hingegen hat z. B. den Vorteil, daß
hierbei keine zusätzliche Verkehrslast auf der Funkschnitt
stelle erzeugt wird. Außerdem ist das Empfangsteil der Mobil
station einfacher zu implementieren.
Wird eine Inband-Signalisierung gewählt, so wird innerhalb
einer ATM-Zelle, die aus einem Organisationsblock und einem
Nutzdatenblock besteht, im Organisationsblock ein Feld für
die dritte Meldung vorgesehen. In dieses Feld wird der Kor
rekturwert eingetragen. Vorteilhafterweise ersetzt dieses
Feld zumindest teilweise eine Information über einen vir
tuellen Pfad, welche bei einer Übertragung über die Funk
schnittstelle nicht mehr benötigt wird. Das Feld enthält
dabei mindestens acht bit Informationen zur Korrektur des
Sendezeitpunktes der Mobilstation, d. h. zur Synchronisation.
Bei der Nutzung bestehender digitaler Mobilfunknetze mit
TDMA-Teilnehmerseparierung kann eine ATM-Zelle genau in einem
Zeitschlitz übertragen werden oder auf mehrere Zeitschlitze
aufgeteilt werden. Weiterhin besteht die Möglichkeit, in ei
nem Zeitschlitz mehrere ATM-Zellen zu übertragen. In jedem
Fall bietet die in den Ausführungsbeispielen beschriebene
Synchronisation die Grundlage für eine Informationsübertra
gung ausgehend von mehreren Mobilstationen in unterschied
licher Entfernung zur Basisstation, ohne daß nacheinander
gesendete Informationen verschiedener Mobilstationen sich
gegenseitig auslöschen.
Anhand von Ausführungsbeispielen, die auf die Figuren Bezug
nehmen, wird die Erfindung näher erläutert.
Dabei zeigen
Fig. 1 ein Szenario einer Informationsübertragung mittels
ATM-Zellen über eine Funkschnittstelle,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Informations
übertragung von einer Mobilstation zum ATM-Netz,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Zelle eines
zellularen Mobilfunknetzes,
Fig. 4 ein Übersichtsbild verschiedener Synchronisations
möglichkeiten,
Fig. 5 eine schematische Darstellung des Signalisierungs
flusses zwischen Basisstationssystem und Mobil
station,
Fig. 6 einen virtuellen Kanal mit einer Mobilstation
zugeteilten ATM-Zellen,
Fig. 7 eine Definition für den Korrekturwert als
Zeitverzögerung aufgrund der Signallaufzeit,
Fig. 8 und 9 Darstellungen des Organisationsblockes einer
ATM-Zelle für eine Inband-Signalisierung,
Fig. 10 und 11 Darstellungen der Aufteilung von ATM-Zellen
auf Zeitschlitze einer TDMA-Funkschnittstelle,
Fig. 12 eine Definition für den Korrekturwert als Zeitver
zögerung aufgrund der Signallaufzeit und der
Zuteilungsrate für eine Mobilstation.
Fig. 1 zeigt ein allgemeines Szenario mit mobilen Teilnehmern
von Mobilfunknetzen, die entweder an ein Vermittlungsnetz
PSTN mit herkömmlichen Vermittlungseinrichtungen oder an ein
ATM (backbone) Netz mit ATM-Vermittlungseinrichtungen an
schließbar sind. Im Falle des ATM (backbone) Netzes wird
zusätzlich eine Funkschnittstelle zur Informationsübertragung
mit ATM-Zellen definiert, wodurch eine WATM (wireless asyn
chronous tranfer mode) Funkschnittstelle entsteht. Auch die
Mobilstationen MS sind folglich zum Empfang von ATM-Zellen
geeignet. WATM wird eingesetzt, um eine Anpassung des ATM-
Netzes an die Mobilitätsfunktionen zu ermöglichen.
Es wird in der ATM-Signalisierung ein MAP (mobile application
part) definiert. Entsprechend Fig. 2 ist dieser MAP in einem
Basisstationscontroller BSC definiert, der mit zumindest
einer Basisstation BTS verbunden ist. Der Basisstations
controller BSC und die Basisstation BTS bilden ein Basissta
tionssystem BSS, das den netzseitigen Abschluß der Funk
schnittstelle darstellt. Der Basisstationscontroller BSC ist
mit dem ATM-Netzwerk über drahtgebundene Kanäle verbunden.
Zwischen der Basisstation BTS und der Mobilstation MS besteht
die Funkschnittstelle, über die ATM-Zellen in beiden Rich
tungen übertragen werden. In der Basisstation BTS ist eine
Synchronisationseinheit S enthalten, die die Synchronisation
der Funkschnittstelle steuert.
In Fig. 2 ist nur eine einzige Mobilstation MS gezeigt, aus
Fig. 3 wird jedoch deutlich, daß eine Basisstation BTS eine
Zelle innerhalb eines das Funk-Kommunikationssystem bildenden
Mobilfunknetzes versorgt. Innerhalb der Zelle können sich
mehrere Mobilstationen MS aufhalten, die über die Funk
schnittstelle zur Basisstation BTS eine Verbindung aufbauen
können (MOC mobile originated call) oder zu denen eine Ver
bindung aufgebaut (MTC mobile terminated call) werden kann.
Die Mobilstationen MS haben innerhalb der Zelle einen belie
bigen Abstand zur Basisstation BTS, wobei sie sich innerhalb
der Zelle frei bewegen können, ohne daß die Verbindungen zur
Basisstation BTS abreißen. Die Zelle hat einen Radius von bis
zu einigen Kilometern, wodurch die Signallaufzeiten zwischen
den Mobilstationen MS und der Basisstation BTS zwischen nahe
zu Null und einigen µs variieren kann. Hinzu kommen Einflüsse
der Mehrwegeausbreitung, die das Problem der unterschied
lichen Signallaufzeiten weiter verschärfen. Anders als bei
Satelliten- oder Officeanwendungen müssen die Unterschiede
entsprechend der folgenden Ausführungsbeispiele ausgeregelt
werden.
Fig. 4 zeigt mögliche Einsatzumgebungen für eine Synchroni
sierung der Informationsübertragung über die Funkschnitt
stelle. Im Rahmen des WATM können die ATM-Zellen entweder
direkt übertragen werden - hierbei ist eine Anpassung der
Funkschnittstelle an die Größe und Übertragungsgeschwindig
keit der ATM-Zellen möglich - oder die Übertragung erfolgt
über digitale Mobilfunknetze, die entweder eine CDMA (code
division multiple access), eine FDMA (frequency division
multiple access) oder eine TDMA (time division multiple
access) Struktur haben. CDMA basierte Mobilfunknetze sind
beispielsweise das IS-95 Mobilfunknetz oder ein Wideband-CDMA
Mobilfunknetz. TDMA basierte Systeme sind beispielsweise GSM
(global system for mobile communication), PCS1900 oder ein
TD/CDMA-System mit gemeinsamer Detektion (joint detection).
Ein FDMA System ist beispielsweise ein GSM Mobilfunknetz, bei
dem ein Träger, d. h. pro Zelle eine Frequenz mit allen Zeit
schlitzen, für eine WATM Übertragung vorgesehen ist.
Diese Übertragungsvarianten von ATM-Zellen über die Funk
schnittstelle können jeweils von zwei unterschiedlichen Sig
nalisierungsverfahren zur Synchronisation begleitet sein.
Synchronisationsinformationen können als separate oder
Inband-Signalisierung übertragen werden. Da es sich erfin
dungsgemäß um eine zeitliche Synchronisation der Funk
schnittstelle handelt, kann man Ausführungsbeispiele unter
scheiden, bei denen die Funkschnittstelle an sich nicht
zeitlich gegliedert ist und Ausführungsbeispiele, bei denen
durch Zeitschlitze bereits eine zeitliche Gliederung der
Funkschnittstelle vorliegt.
Auf die Besonderheiten der Übertragung von ATM-Zellen wird im
folgenden nicht eingegangen. Diese können der einschlägigen
Fachliteratur entnommen werden. Voraussetzung für die Infor
mationsübertragung mittels ATM-Zellen über die Funkschnitt
stelle ist die Definition der Größe der ATM-Zellen, z. B. 53
Byte pro ATM-Zelle, und die Übertragungsgeschwindigkeit. Ge
nerell wird ein ATM-Zellenraster eingerichtet. Auf der Funk
schnittstelle teilen sich mehrere Mobilstationen MS einen
virtuellen Pfad (VP virtuell path) oder einen virtuellen
Kanal (VC virtuell channel). Zur Adressierung eines Teil
nehmers, in diesem Falle einer Mobilstation MS, sind Iden
tifikationszeichen VPI, VCI für den virtuellen Pfad VP bzw.
den virtuellen Kanal VC vorgesehen. Diese Idendifikations
zeichen VPI, VCI sind in einen Organisationsblock header
einer ATM-Zelle eingetragen und dienen der Vermittlung dieser
ATM-Zelle an den Adressaten.
Der Signalisierungsablauf zwischen dem Basisstationssystem
BSS und der Mobilstation MS wird in Fig. 5 gezeigt. Zur Kon
figuration der Funkschnittstelle sendet das Basisstations
system BSS über die Basisstation BTS eine erste Meldung mes1
auf einem Organisationskanal ihrer Funkzelle, die von der
empfangsbereiten Mobilstation MS empfangen wird. Damit wird
ein virtuellen Kanal VC für weitere Signalisierungsmeldungen
eingerichtet. Anhand dieses Organisationskanals kann sich die
Mobilstation MS abstimmen. Auch ein Rufen der Mobilstation MS
beim MTC-Verbindungsaufbau zur Mobilstation MS kann hiermit
erfolgen.
Die Mobilstation MS sendet eine zweite Meldung mes2 mit einer
Zugriffsnachricht (access burst), falls sie einen abgehenden
Ruf (MOC) wünscht oder auf einen ankommenden Ruf (MTC) rea
giert. Die zweite Meldung mes2 steht in keinem festen zeit
lichen Bezug zur ersten Meldung mes1. Anhand dieser zweiten
Meldung mes2 ermittelt eine Synchronisationseinheit S der Ba
sisstation BTS einen Empfangszeitpunkt t1 für die zweite
Meldung mes2 und aus dem Empfangszeitpunkt t1 einen Korrek
turwert kor1. Ggf. wird der Korrekturwert kor1 nach Auswer
tung mehrerer zweiter Meldungen mes2 mit erhöhter Genauigkeit
bestimmt. Die Bestimmung des Korrekturwertes kor1 kann alter
nativ zur Synchronisationseinheit S in einer Basisstation BTS
auch in anderen Komponenten des Basisstationssystems BSS,
beispielsweise eine Synchronisationseinheit S im Basissta
tionscontroller BSC, durchgeführt werden.
Der bestimmte Korrekturwert kor1 wird zur Synchronisation der
Informationsübertragung über die Funkschnittstelle verwendet.
Während des Verbindungsaufbaus teilt das Basisstationssystem
BSS der Mobilstation MS einen virtuellen Kanal VC zu und
übermittelt den Korrekturwert kor1 an die Mobilstation MS mit
einer dritten Meldung mes3. Die Mobilstation MS führt mit
Hilfe des Korrekturwertes kor1 die Synchronisation, d. h. das
Einstellen des Sendezeitpunktes bzw. der Sendezeitpunkte für
die Informationsübertragung mittels ATM-Zellen über die Funk
schnittstelle durch.
Auch während des Bestehens der Verbindung bestimmt im Basis
stationssystem BSS eine Synchronisationseinheit S die Emp
fangszeitpunkte t1 von gesendeten Informationen der Mobil
station MS und ermittelt fortlaufend Korrekturwerte kor1.
Dies muß nicht für jede einzelne ATM-Zelle erfolgen. Die
Abstände zwischen zwei Bestimmungen sollten jedoch an die
Änderungsgeschwindigkeit der Signallaufzeit, d. h. der Posi
tion der Mobilstation MS angepaßt sein. Die ermittelten Kor
rekturwerte kor1 werden mit dritten Meldungen mes3 an die
Mobilstation MS gemeldet und von dieser verarbeitet.
Dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel ist gemein, daß
das ATM-Zellenraster in der Funkzelle auf einer Frequenz
(direkte Übertragung von ATM-Zellen mit eigener Funkschnitt
stelle oder FDMA) oder einem Teilnehmerkode (CMDA) eingeführt
wird. Die Basisstation BTS steuert das zeitliche Raster der
Übertragung, d. h. der Abgrenzung der ATM-Zellen.
Fig. 6 zeigt einen virtuellen Kanal VC, den sich mehrere Mo
bilstationen MS teilen. Eine Mobilstation MS schreibt ihre
Daten nach einem vorgegebenen Schema in die ihr zugeteilten
ATM-Zellen. Alternativ zur den ATM-Zellen mit 53 Byte können
auch Minizellen gemäß AAL2 (ATM Adaptation Layer 2) verwendet
werden. Dies bedeutet, daß eine ATM-Zelle nicht immer Infor
mationen nur einer Mobilstation MS enthält, sondern eine
zweite feinere Struktur eingeführt wird.
Durch die Entfernung zwischen Mobilstation MS und Basissta
tion BTS kommt es zu einer nicht vernachlässigbaren Zeit
verschiebung zwischen Sendezeitpunkt und Empfangszeitpunkt t1
einer Meldung. Die Signallaufzeit ist in Fig. 7 gezeigt und
stellt die zeitliche Verschiebung des Zeitrasters bei der
Mobilstation MS und der Basisstation BTS dar. Sie wird hier
mit dem Korrekturwert kor1 gleichgesetzt. Es sind hierbei
auch beliebige andere Umrechnungsmethoden von Korrekturwert
kor1 zu den Ausgleichsgrößen für die Signallaufzeit einsetz
bar.
Abhängig von der Anzahl bits, die für die Signalisierung des
Korrekturwertes kor1 zur Verfügung stehen, kann der Sende
zeitpunkt sehr genau eingestellt werden. Werden 6 bits für
den Korrekturwert kor1 benutzt, dann können Genauigkeiten wie
im GSM-Mobilfunknetz erreicht werden. Eine leichte Anpassung
an dieses Netz ist damit gewährleistet.
Werden 8 bits benutzt, dann kann bei einer Inband-Signali
sierung der VPI ersetzt werden. Damit ergibt sich ein leicht
zu bewältigender Änderungsaufwand bei der Gestaltung der
Informationen im Organisationsblock header. Die Identifika
tionsinformation des virtuellen Pfades VPI wird in einer
Funkzelle nicht mehr benötigt, da sie üblicherweise nur in
den Vermittlungsknoten eines ATM-Netzes ausgewertet wird.
Bei mehr als 8 bit müssen weitere Felder des Organisations
blocks header, z. B. Teile des VCI überschrieben werden. Die
Genauigkeit der Korrekturinformation wird erhöht. Für die
Identifikationsinformation des virtuellen Kanals VCI ist dies
nicht weiter bedenklich, da in einer Funkzelle in der Regel
mit weniger als 216 Verbindungen zu rechnen ist.
Die Fig. 8 und 9 zeigen zwei Beispiele für eine ATM-Zelle,
in die der Korrekturwert kor1 in den Organisationsblock
header eingetragen ist. Bei Fig. 8 ersetzen 8 bit Korrektur
wert kor1 die Identifikationsinformation des virtuellen
Pfades VPI. Bei Fig. 9 werden in der Basisstation BTS die
Informationen der Identifikationsinformation des virtuellen
Pfades VPI überschrieben und zusätzlich 4 bit des Feldes für
die Identifikationsinformation des virtuellen Kanals VCI
genutzt.
Die Felder für die Informationen für
generic flow control: GFC
payload type: PT
cell loss priority: CLP
header error control: HEC
werden nicht verändert.
generic flow control: GFC
payload type: PT
cell loss priority: CLP
header error control: HEC
werden nicht verändert.
Im ersten Ausführungsbeispiel werden folgende Definitionen
eingeführt. Bei direkter Übertragung von ATM-Zellen ist eine
Zelle gleichzeitig ein virtueller Kanal VC und ein virtueller
Pfad VP. Bei einer Funkschnittstelle auf CDMA Basis ist ein
Teilnehmerkode auf einer Frequenz ein VC und ein VP. Bei ei
ner Funkschnittstelle auf FDMA Basis ist eine Frequenz ein VC
und ein VP. Eine Kombination der drei Fälle ist möglich.
Der Korrekturwert kor1 wird in die Signalisierungsinformation
des MAP eingetragen. Die Basisstation BTS sendet auf dem
WATM-Signalisierungskanal diese Information an die Mobil
station MS mit jeder Signalisierungsnachricht. Hierbei kann
entweder ein zusätzlicher virtueller Kanal VC zwischen Ba
sisstation BTS und Mobilstation MS eingerichtet sein oder
jede x-te ATM-Zelle im Kanal zur Nutzdatenübertragung wird
zur Signalisierung genutzt.
Der zeitliche Abstand t jeder Signalisierungsnachricht ist
maximal:
t = c.dt/v
mit
c = Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in Luft
dt = maximal erlaubte zeitliche Verschiebung
v = Geschwindigkeit der bewegten Mobilstation MS (z. B. 250 km/h).
c = Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in Luft
dt = maximal erlaubte zeitliche Verschiebung
v = Geschwindigkeit der bewegten Mobilstation MS (z. B. 250 km/h).
Die maximale Zellgröße ist dann smax = c.dt.
Alternativ zur Signalisierung mittels ATM-Zellen können die
Korrekturwerte kor1 mit einer PCS (personal communication
system) access network Signalisierungsinformation übertragen
werden. Dies setzt voraus, daß die ATM-Zellübertragung über
ein digitales Mobilfunknetz erfolgt, das eine solche Signa
lisierung bereitstellt.
Die Mobilstation MS berechnet aus dem Korrekturwert kor1, um
wieviel Zeiteinheiten die ATM-Zellen vor einer Referenzzeit
der Basisstation BTS gesendet werden müssen, um die Signal
laufzeit auszugleichen. Die Basisstation BTS empfängt die
ATM-Zellen innerhalb des normalen Zeitrasters.
Im zweiten Ausführungsbeispiel werden folgende Definitionen
eingeführt. Bei direkter Übertragung von ATM-Zellen ist eine
ATM-Zelle ein virtueller Kanal VC. Bei einer Funkschnitt
stelle auf CDMA Basis ist ein Teilnehmerkode auf einer Fre
quenz ein VC. Bei einer Funkschnittstelle auf FDMA Basis ist
eine Frequenz ein VC. Eine Kombination der drei Fälle ist
möglich.
Der Korrekturwert kor1 wird in ein z. B. gemäß Fig. 8 oder 9
definiertes Feld des Organisationsblocks header einer ATM-
Zelle eingetragen. Die Basisstation BTS sendet damit den
Korrekturwert kor1 an die Mobilstation MS mit jeder ATM-
Zelle. Die Häufigkeit des Senden des Korrekturwertes kor1 ist
damit unkritisch. Die maximale Zellausdehnung smax ist wie im
ersten Ausführungsbeispiels definiert.
Das dritte und vierte Ausführungsbeispiel haben eine TDMA
Funkschnittstelle gemeinsam. Ein virtueller Kanal VC kann als
Überlagerung über dem Zeitraster nach dem TDMA-Schema an
gesehen werden. Die Fig. 10 und 11 zeigen die Nutzung von
ATM-Zellen durch eine Mobilstation MS, wobei die übrigen
Zellen durch andere Mobilstationen belegt werden können. Der
Zeitschlitz O wird für die Informationsübertragung mittels
ATM-Zellen gemäß WATM genutzt. Je nach hänge der Zeitschlitze
und der zulässigen Übertragungsgeschwindigkeit werden ent
weder mehrere ATM-Zellen (Fig. 10) in einen Zeitschlitz
eingetragen, eine ATM-Zelle pro Zeitschlitz übertragen (nicht
dargestellt) oder eine ATM-Zelle auf zumindest zwei Zeit
schlitze (Fig. 11) verteilt. Zusätzlich zum Zeitschlitz 0
können auch weitere Zeitschlitze für den virtuellen Kanal VC
vorgesehen sein. Damit erhöht sich die maximale Übertra
gungsrate.
Damit eine Mobilstation MS den Sendezeitpunkt für eine ATM-
Zelle berechnen kann, sind der Korrekturwert kor1, gemäß Fig.
12, eine Senderate n, d. h. der zeitliche Abstand zwischen
zwei von der Mobilstation MS nutzbaren ATM-Zellen, und die
zeitliche Lage m des virtuellen Kanals VC innerhalb des TDMA-
Rasters nötig.
Die Mobilstation MS darf folglich jede n-te ATM-Zelle belegen
(Fig. 12; n = 2) und jeden m-ten Zeitschlitz (Fig. 12; m = 8) be
nutzen. Die Mobilstation MS benutzt zwei Timer. Der erste
Timer tm1 ist der Timer des TDMA Rasters, der zweite Timer
tm2 regelt das ATM-Zellenraster.
Die Basisstation BTS richten den virtuellen Kanal auf dem
Zeitschlitz 0 ein. Die Mobilstation MS regelt mittels ersten
Timer tm1, daß der zweite Timer tm2 dann weiterzählt, wenn
mittels ersten Timer tm1 der Zeitschlitz 0 identifiziert
wurde. Beim Verbindungsaufbau wird der zweite Timer tm2
initialisiert. Beim Verbindungsaufbau teilt die Basisstation
BTS der Mobilstation MS mit, welche ATM-Zelle (n) die Mobil
station MS belegen darf.
Wenn der erste Timer tm1 meldet, daß der Zeitschlitz 0 ge
füllt ist, stoppt die Mobilstation MS die Übertragung. Der
Wert des zweiten Timers tm2 wird zwischengespeichert und
später wiederverwendet. Wenn der erste Timer tm1 wiederum den
virtuellen Kanal VC der ATM-Übertragung meldet, sendet die
Mobilstation MS den Rest der ATM-Zelle. Mit dem Korrekturwert
kor1 korrigiert die Mobilstation MS den zweiten Timer tm2.
Im dritten Ausführungsbeispiel werden folgende Definitionen
eingeführt. Ein oder mehrere Zeitschlitze sind gleichzeitig
ein virtueller Kanal VC und ein virtueller Pfad VP.
Die Übertragung von n ist schon in WATM vorgesehen. Der Kor
rekturwert kor1 und m werden in die Signalisierungsinfor
mation des MAP eingetragen. Die Basisstation BTS sendet auf
dem WATM-Signalisierungskanal diese Information an die Mobil
station MS mit jeder Signalisierungsnachricht. Hierbei kann
entweder ein zusätzlicher virtueller Kanal VC zwischen Ba
sisstation BTS und Mobilstation MS eingerichtet sein oder
jede x-te ATM-Zelle im Kanal zur Nutzdatenübertragung wird
zur Signalisierung genutzt.
Der zeitliche Abstand t jeder Signalisierungsnachricht ist
maximal:
t = c.dt/v
mit
c = Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in Luft
dt = maximal erlaubte zeitliche Verschiebung
v = Geschwindigkeit der bewegten Mobilstation MS (z. B. 250 km/h).
c = Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle in Luft
dt = maximal erlaubte zeitliche Verschiebung
v = Geschwindigkeit der bewegten Mobilstation MS (z. B. 250 km/h).
Die maximale Zellgröße ist dann smax = c.dt.
Alternativ zur Signalisierung mittels ATM-Zellen können die
Korrekturwerte kor1 mit einer PCS (personal communication
system) access network Signalisierungsinformation übertragen
werden. Dies setze voraus, daß die ATM-Zellübertragung über
ein digitales Mobilfunknetz erfolgt, das eine solche Signa
lisierung bereitstellt.
Die Mobilstation MS berechnet aus dem Korrekturwert kor1, um
wieviel Zeiteinheiten die ATM-Zellen vor einer Referenzzeit
der Basisstation BTS gesendet werden müssen, um die Signal
laufzeit auszugleichen. Die Basisstation BTS empfängt die
ATM-Zellen innerhalb des normalen Zeitrasters.
Im vierten Ausführungsbeispiel wird folgende Definition
eingeführt. Ein oder mehrere Zeitschlitze sind ein virtueller
Kanal VC. Der Korrekturwert kor1 wird in ein z. B. gemäß Fig.
8 oder 9 definiertes Feld des Organisationsblocks header
einer ATM-Zelle eingetragen. Die Basisstation BTS sendet
damit den Korrekturwert kor1 an die Mobilstation MS mit jeder
ATM-Zelle. n und m werden in einer Signalisierungnachricht
von der Basisstation BTS an die Mobilstation MS mitgeteilt.
Claims (13)
1. Verfahren zur Informationsübertragung mittels ATM-Zellen
über eine Funkschnittstelle zwischen Basisstationen (BTS) und
Mobilstationen (MS) in einem Funk-Kommunikationssystem,
bei dem
eine Basisstation (BTS) eine erste Meldung (mes1) aussendet,
eine Mobilstation (MS) die erste Meldung (mes1) empfängt,
die Mobilstation (MS) eine zweite Meldung (mes2) sendet,
die Basisstation (BTS) einen Empfangszeitpunkt (t1) für die zweite Meldung (mes2) bestimmt,
die Basisstation (BTS) einen Korrekturwert (kor1) aus dem Empfangszeitpunkt (t1) ermittelt, und
der Korrekturwert (kor1) zur Synchronisation der Informa tionsübertragung über die Funkschnittstelle verwendet wird.
eine Basisstation (BTS) eine erste Meldung (mes1) aussendet,
eine Mobilstation (MS) die erste Meldung (mes1) empfängt,
die Mobilstation (MS) eine zweite Meldung (mes2) sendet,
die Basisstation (BTS) einen Empfangszeitpunkt (t1) für die zweite Meldung (mes2) bestimmt,
die Basisstation (BTS) einen Korrekturwert (kor1) aus dem Empfangszeitpunkt (t1) ermittelt, und
der Korrekturwert (kor1) zur Synchronisation der Informa tionsübertragung über die Funkschnittstelle verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem
die Basisstation (BTS) den Korrekturwert (kor1) an die Mobil station (MS) mit einer dritten Meldung (mes3) übermittelt, und
die Mobilstation (MS) mit Hilfe des Korrekturwertes (kor1) eine Synchronisation der Informationsübertragung über die Funkschnittstelle durchführt.
die Basisstation (BTS) den Korrekturwert (kor1) an die Mobil station (MS) mit einer dritten Meldung (mes3) übermittelt, und
die Mobilstation (MS) mit Hilfe des Korrekturwertes (kor1) eine Synchronisation der Informationsübertragung über die Funkschnittstelle durchführt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem
die Funkschnittstelle eine direkte Zellenübertragung von ATM-
Zellen vorsieht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem
die Funkschnittstelle eine Übertragung von ATM-Zellen inner
halb eines digitalen Mobilfunknetzes vorsieht.
5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem
das digitale Mobilfunknetz eine CDMA-Funkschnittstelle auf
weist.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, bei dem
das digitale Mobilfunknetz eine FDMA-Funkschnittstelle auf
weist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, bei dem
das digitale Mobilfunknetz eine TDMA-Funkschnittstelle auf
weist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, bei dem
die dritte Meldung (mes3) eine separate Signalisierung an die
Mobilstation (MS) darstellt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, bei dem
die dritte Meldung (mes3) eine Inband-Signalisierung inner
halb der Informationsübertragung an die Mobilstation (MS)
darstellt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem
eine ATM-Zelle aus einem Organisationsblock (header) und
einem Nutzdatenblock besteht und innerhalb des Organisations
blocks (header) ein Feld (TA) für die dritte Meldung (mes3)
vorgesehen ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem
das Feld (TA) mindestens vier bit Informationen enthält und
zumindest Teile des Feldes VPI im Organisationsblock (header)
der ATM-Zelle ersetzt.
12. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem
eine ATM-Zelle auf mehrere Zeitschlitze aufgeteilt wird oder
in einem Zeitschlitz mehrere ATM-Zellen übertragen werden.
13. Funk-Kommunikationssystem mit einer Funkschnittstelle zur
Informationsübertragung mittels ATM-Zellen zwischen Basis
stationen (BTS) und Mobilstationen (MS),
mit zumindest einer Basisstation (BTS), einer Mehrzahl von
Mobilstationen (MS) in unterschiedlicher Entfernung von der
Basisstation (BTS) und einer Synchronisationseinheit (S),
wobei
die Basisstation (BTS) eine zweite Meldung (mes2) von einer Mobilstation (MS) empfängt, und
die Synchronisationseinheit (S) einen Empfangszeitpunkt (t1) der zweiten Meldung (mes2) bestimmt, der die Grundlage für einen Korrekturwert (kor1) bildet und zur Synchronisation der Funkübertragung verwendet wird.
die Basisstation (BTS) eine zweite Meldung (mes2) von einer Mobilstation (MS) empfängt, und
die Synchronisationseinheit (S) einen Empfangszeitpunkt (t1) der zweiten Meldung (mes2) bestimmt, der die Grundlage für einen Korrekturwert (kor1) bildet und zur Synchronisation der Funkübertragung verwendet wird.
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