DE19730418C2 - Verfahren zum Verbinden eines Rohres mit einem Verbindungsabschnitt eines Anschlußstückes und Anschlußstück hierfür - Google Patents
Verfahren zum Verbinden eines Rohres mit einem Verbindungsabschnitt eines Anschlußstückes und Anschlußstück hierfürInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden
eines Rohres mit einem Verbindungsabschnitt eines Anschlußstüc
kes, mit den Schritten:
- - den Verbindungsabschnitt mit einem hohlzylindrischen Ansatz zu versehen, auf den oder in den das Rohr steckbar ist, und
- - den Ansatz mit dem Rohr zu verschweißen,
wobei der Verbindungsabschnitt als Hohlzylinderabschnitt ausge
bildet wird, dessen Außendurchmesser größer ist als der Außen
durchmesser des Rohrs und der eine größere Stärke als das Rohr
aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Anschlußstück zur Verbindung
mit einem Rohr, wobei das Anschlußstück einen Verbindungsab
schnitt aufweist, der mit einem hohlzylindrischen Ansatz verse
hen ist, auf den oder in den das Rohr steckbar ist, wobei der
Verbindungsabschnitt als Hohlzylinderabschnitt ausgebildet ist,
dessen Außendurchmesser größer ist als der Außendurchmesser des
Rohrs und der eine größere Stärke als das Rohr aufweist.
Ein derartiges Verfahren und ein solches Anschlußstück sind aus
der DE 44 33 501 C2 bekannt.
Herkömmlicherweise werden Rohre mit Anschlußstücken wie Muffen,
Krümmern, Adaptern etc. durch Löten, Schweißen oder Kleben ver
bunden.
Rohrverbindungen im Heizungs-/Sanitärbereich werden gewöhnlich
durch Hartlöten hergestellt. Dabei erfolgt keine stoffliche
Verbindung des Rohres und des Anschlußstückes. Die Verbindung
erfolgt vielmehr mittelbar über das Lot. Es hat sich gezeigt,
daß derartige Hartlöt-Verbindungen korrosionsanfällig sind,
insbesondere, da das Lot in aller Regel aus einem anderen Mate
rial besteht als das Rohr bzw. das Anschlußstück und daher auf
grund der elektrochemischen Spannungsreihe eine Oxidierung des
unedleren Metalles stattfindet. Dieser Vorgang wird noch ver
stärkt, wenn in dem Rohr Fluide geführt werden.
Ein Verfahren zum Verbinden dünnwandiger Rohre aus Kupfer ohne
Einarbeitung von fremden Metallen wie Silber in der Verbindung
ist aus der DE 43 14 275 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren wer
den die stirnseitig miteinander zu verbindenden Rohre im Ver
bindungsbereich verformt, so daß die Materialstärke im Verbindungsbereich
erhöht wird. Anschließend wird die Verbindung
durch Lichtbogenschweißen hergestellt. Gegebenenfalls können
auch zusätzlich Fittinge verwendet werden.
Die Verformung der Rohre ist bei manchen Rohrmaterialien nur
außerordentlich schwierig zu erreichen, z. B. bei Edelstahl.
Weiterhin führt die Verformung häufig zu einer Schwächung des
Rohrmaterials im Verformungsbereich. Schließlich ist es insbe
sondere dann, wenn eines der Rohre aufgeweitet und das andere
Rohr in das andere hineingesteckt wird, so, daß nach dem
Schweißvorgang sowohl innen- als auch außenseitig ein Spalt
verbleibt, in den das geführte Fluid von innen bzw. Kondenswas
ser von außen eindringen kann, so daß auch diese Schweißverbin
dung korrosionsanfällig ist.
Aus der DE 37 19 703 A1 ist eine geschweißte Verbindung für zy
lindrische Rohre bekannt. Hierbei werden die zylindrischen Roh
re an ihren aneinander zugekehrten Rohrenden mit komplementären
zylindrischen Ausnehmungen versehen und mit einer Preßpassung
zusammengesteckt. Der in radialer Richtung verlaufende äußere
Ringspalt wird dann durchgeschweißt. Auch hierbei ist es jedoch
so, daß über den inneren Ringspalt, der durch die komplementä
ren Ausnehmungen gebildet wird, Fluid in den Spalt zwischen den
Rohren eindringen kann, so daß eine Korrosion nicht ausge
schlossen ist.
Ein weiteres Verfahren zum Verbinden von Rohren aus Stahl ist
aus der DE 38 09 479 A1 bekannt. Bei diesem Verfahren wird über
die Verbindungsstelle eine Muffe geschoben, und die Rohrverbin
dung wird in einem Erwärmungsvorgang durch eine Diffusionsschweißverbindung
und eine kombinierte Diffusionsschweiß-
/Lötverbindung hergestellt.
Bei diesem Verfahren ist von Nachteil, daß die gesamte Rohrver
bindung erwärmt werden muß. An den Muffenrändern deponierte
Lotringe werden dabei geschmolzen und der flüssige Zusatzwerk
stoff gelangt durch Kapillarwirkung in den Spalt zwischen Muffe
und Rohr. Durch den Zusatzwerkstoff ergeben sich wiederum die
generell bei Lötverbindungen auftretenden, elektrochemischen
Probleme.
Bei der DE 28 09 107 A1, die ein Verfahren zum festen Verbinden
eines metallischen Balgkompensators mit einem sich anschließen
den metallischen, insbesondere rohrförmigen Bauteil betrifft,
wird das Anschlußende des Balges zu einer Zylinderhülse ver
formt. Das Rohrbauteil wird auf die Zylinderhülse aufgesteckt.
Die beiden Teile werden dann zu einer stofflichen Einheit mit
einander verschweißt. Dabei schiebt man die Zylinderhülse in
das Innere des Bauteilendes ein, wobei eine Schweißnaht an der
Innenseite des Rohrbauteiles im Bereich des freien Zylinderhül
senendes entsteht.
Hierbei verbleibt zwischen der Außenseite der Zylinderhülse und
der Innenseite des Rohrbauteiles ein Spalt, in den bspw. Kon
denswasser eindringen kann. Auch diese Verbindung ist daher
korrosionsgefährdet.
Bei der eingangs genannten DE 44 33 501 C2 wird der Hohlzylin
derabschnitt mit einer größeren Stärke als das Rohr versehen
und das Rohr auf den oder in den aus dem Hohlzylinderabschnitt
gebildeten hohlzylindrischen Ansatz gesteckt. Daher tritt am
Übergangsbereich zwischen Rohr und Anschlußstück keine Materi
alschwächung auf.
Vor diesem Hintergrund besteht das der Erfindung zugrundelie
gende Problem darin, ein Verfahren zum Verbinden eines Rohres
mit einem Verbindungsabschnitt eines Anschlußstückes sowie ein
derartiges Anschlußstück anzugeben, mit denen sich eine unlös
bare Verbindung ohne Materialschwächung im Übergangsbereich er
zielen läßt und wobei die Verbindung korrosionsunanfällig ist.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren zum
Verbinden eines Rohres mit einem Verbindungsabschnitt eines An
schlußstückes dadurch gelöst, daß
- - der Hohlzylinderabschnitt an seinem zum Rohr weisen den Ende mit einer radialen Ausnehmung versehen wird, so daß der hohlzylindrische Ansatz entsteht, der über eine Schulter in den Hohlzylinderabschnitt übergeht, die als Anlage für das aufgesteckte Rohr dient, und
- - die Länge des Ansatzes, um die der Ansatz gegenüber der Schulter vorsteht, die Materialstärke des An satzes sowie die Tiefe der Ausnehmung so an die Rohrstärke angepaßt werden, daß durch einen Schweiß vorgang zum einen der Ansatz und zum anderen der Hohlzylinderabschnitt im Bereich der Schulter mit dem Rohr verschweißt werden.
Bei dem eingangs genannten Anschlußstück wird die Aufgabe da
durch gelöst, daß
- - der Hohlzylinderabschnitt an seinem zum Rohr weisen den Ende mit einer radialen Ausnehmung unter Ausbil dung des hohlzylindrischen Ansatzes versehen ist, der über eine Schulter in den Hohlzylinderabschnitt übergeht, die als Anlage für das aufgesteckte Rohr dient, und
- - die Länge des Ansatzes, um die der Ansatz gegenüber der Schulter vorsteht, die Materialstärke des Ansat zes sowie die Tiefe der Ausnehmung so an die Rohr stärke angepaßt sind, daß durch einen Schweißvorgang zum einen der Ansatz und zum anderen der Hohlzylin derabschnitt im Bereich der Schulter mit dem Rohr äußeren verschweißbar sind.
Das der Erfindung zugrundeliegende Problem wird auf diese Weise
vollkommen gelöst.
Dadurch, daß das auf den oder in den hohlzylindrischen Ansatz
gesteckte Rohr an der Schulter anliegt, und dadurch, daß durch
geeignete Wahl der Tiefe der Ausnehmung zwischen dem Außen-
oder dem Innenumfang des Rohrs und der Schulter eine Kehle ge
bildet wird, kann der Hohlzylinderabschnitt im Bereich der
Schulter mit dem Rohr ohne Spaltbildung verschweißt werden. Das
Material des Hohlzylinderabschnittes im Bereich der Schulter
dient dabei zur Ausbildung einer Kehlnaht, wobei Variationen in
der Spaltbreite zwischen dem Rohrende und der Schulter ausge
glichen werden.
Durch geeignete Auswahl der Tiefe der Ausnehmung und damit des
Maßes, um das die Schulter gegenüber dem Rohrumfang vorsteht,
kann sich diese Kehlnaht so ausbilden, daß ein kontinuierlicher
Übergang zwischen dem Umfang des Hohlzylinderabschnittes und
dem Umfang des Rohres erzielt wird (jeweils Außen- oder Innen
umfang). Bei einer zu geringen Tiefe der Ausnehmung besteht die
Gefahr von Einziehungen bzw. Einbränden, so daß eine Material
schwächung im Verbindungsbereich auftreten kann, insbesondere
dann, wenn kein Zusatzmaterial zugeführt wird. Wenn anderer
seits die Tiefe der Ausnehmung zu groß gewählt wird, nimmt der
Hohlzylinderabschnitt aufgrund seiner größeren Masse zu viel
Wärme auf, so daß die Schweißnaht zwischen dem Hohlzylinderab
schnitt im Bereich der Schulter und dem Rohr ungenügend sein
kann.
Ein weiterer wesentlicher Parameter ist die Länge des Ansatzes,
um die der Ansatz gegenüber der Schulter vorsteht. Diese Länge
wird so gewählt, daß der Ansatz während des Schweißvorganges im
wesentlichen vollständig aufschmilzt und eine stoffliche Ver
bindung mit dem zugeordneten Umfang des Rohrs eingeht. Auch
hierbei wird ein quasi kontinuierlicher Übergang zwischen dem
Umfang des Hohlzylinderabschnittes und dem Umfang des Rohrs ge
bildet (jeweils Innen- oder Außenumfang).
Wenn der Ansatz zu lang gewählt wird, wird dessen freies Ende
während des Schweißvorganges nicht aufgeschmolzen, so daß ein
Spalt zwischen dem freien Ende des Ansatzes und dem Rohr verbleibt.
Falls der Ansatz bei aufgestecktem Rohr zu kurz ist,
kann keine hinreichende Wurzelbildung an der Rohrinnenseite er
folgen, so daß eine Materialschwächung im Verbindungsbereich
auftritt. Falls der Ansatz bei eingestecktem Rohr zu kurz ist,
kann es zu Einbränden im Übergangsbereich zwischen Rohr und
Hohlzylinderabschnitt kommen. Ein zu kurzer Ansatz kann auch
dazu führen, daß das Rohr nur ungenügend bezüglich des An
schlußstückes zentriert werden kann.
Die Materialstärke des Ansatzes ist so zu wählen, daß der An
satz während des Schweißvorganges im wesentlichen vollständig
aufgeschmolzen wird. Die Materialstärke des Ansatzes darf dem
zufolge insbesondere bei aufgestecktem Rohr nicht zu groß ge
wählt werden. Andererseits sollte in diesem Fall die Material
stärke des Ansatzes so gewählt werden, daß sich bei dem
Schweißvorgang eine Wurzel bildet, also keine Materialschwä
chung auftritt.
Erfindungsgemäß kann somit durch einen einzigen Schweißvorgang,
der vorzugsweise automatisch ausgeführt wird, eine unlösbare
stoffliche Verbindung zwischen dem Anschlußstück und dem Rohr
hergestellt werden, wobei der Verbindungsbereich in keinem Fall
eine dünnere Materialstärke aufweist als das Rohr. Weder an der
Außenseite der Verbindung noch an der Innenseite der Verbindung
sind nach dem Schweißvorgang Spalte vorhanden, so daß die Ver
bindung vollkommen korrosionsunanfällig ist.
Ein weiterer Vorteil ist, daß weder das Rohr noch das Anschluß
stück vor dem Schweißvorgang erwärmt werden müssen. Die Verbin
dung kann daher mit minimaler Energiezufuhr erfolgen.
Es versteht sich dabei, daß zur Bildung einer spaltfreien
Schweißnaht, sowohl am Außenumfang als auch am Innenumfang, in
der Regel der ganze Übergangsbereich zwischen Rohr und Verbin
dungsabschnitt des Anschlußstückes einschließlich des Schulter
bereiches des Hohlzylinderabschnittes aufgeschmolzen wird.
Aus dem Obenstehenden ergibt sich auch, daß der Hohlzylinderab
schnitt des Anschlußstückes nicht notwendigerweise zylindrisch
im strengen Sinne sein muß. Beispielsweise könnte der Hohlzy
linderabschnitt außenumfänglich konisch auf die Schulter zulau
fen. Gleichermaßen könnte der Ansatz innenumfänglich konisch
ausgestaltet sein. Aus fertigungstechnischen Gründen ist eine
zylindrische Form jedoch bevorzugt.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird der Hohlzylinderab
schnitt an seinem Außenumfang mit der radialen Ausnehmung ver
sehen, so daß der Außendurchmesser des Ansatzes dem Innendurch
messer des Rohres entspricht.
Derart läßt sich der Verbindungsabschnitt des Anschlußstückes
leichter herstellen.
Vorzugsweise liegt die Länge 1a des Ansatzes, bei Rohrstärken
im Bereich von 0,3 bis 5 mm, im Bereich 1 bis 3, vorzugsweise
1,5 bis 2,5, besonders bevorzugt im Bereich von 1,8 bis 2,2 mal
der Rohrstärke.
Es hat sich gezeigt, daß derartige Ansatzlängen dazu führen,
daß der Ansatz während eines Schweißvorganges nahezu vollstän
dig aufschmilzt und daher keine Spaltbildung im Inneren des
Verbindungsbereiches auftritt. Es kann vielmehr durch einen
Schweißvorgang ein kontinuierlicher Übergang zwischen dem In
nendurchmesser des Hohlzylinderabschnittes und dem Innendurch
messer des Rohres erzielt werden.
Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Tiefe der Ausnehmung im
Bereich von 1,2 bis 4, vorzugsweise 1,7 bis 2,3 mal der Rohr
stärke liegt.
Hierdurch wird erreicht, daß die Schulter hinreichend weit ge
genüber dem Außenumfang des Rohres vorsteht, um eine Verbindung
im Außenbereich ohne Materialschwächung, insbesondere eine sau
bere Kehlnaht zu erzielen.
Es ist weiterhin bevorzugt, wenn die Materialstärke des Ansat
zes im Bereich von 0,2 bis 1, vorzugsweise 0,3 bis 0,7 mal der
Rohrstärke liegt.
Hierdurch kann erreicht werden, daß der Ansatz im wesentlichen
vollständig während des Schweißvorganges aufschmilzt und einen
kontinuierlichen Übergang im Verbindungsbereich liefert.
Besonders bevorzugt ist es, wenn der Schweißvorgang ohne Zugabe
eines Zusatzwerkstoffes erfolgt.
Dies ist zum einen durch die Anpassung der Länge und der Mate
rialstärke des Ansatzes sowie der Tiefe der Ausnehmung möglich.
Da kein Zusatzwerkstoff verwendet wird, ist die Verbindung we
sentlich weniger korrosionsanfällig, da Zusatzwerkstoffe in der
Regel aus einem anderen Material bestehen als das Rohr bzw. das
Anschlußstück.
Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn das Material des Rohrs
und das Material des Anschlußstückes, zumindest in dessen Ver
bindungsabschnitt, identisch sind.
Hierdurch wird die Korrosionsgefahr vollständig eliminiert.
Durch die erfindungsgemäße Verbindung werden zwei Elemente aus
dem gleichen Material ohne Zugabe eines Zusatzwerkstoffes
stofflich miteinander verbunden. Daher können keine elektroche
mischen Reaktionen auftreten.
Besonders bevorzugt ist es, wenn das Rohr und das Anschlußstück
aus Edelstahl bestehen.
Edelstahl ist von Haus aus korrosionsbeständig. Durch die er
findungsgemäße Schweißverbindung wird somit ein neues Teil aus
dem Rohr und dem Anschlußstück geschaffen, das an der Verbin
dungsstelle keine korrosionsanfälligen Spalte aufweist und das
durchgehend aus einem einzigen Material besteht. Insofern ist
das derart hergestellte neue Element genauso korrosionsbestän
dig, als wäre es in einem Arbeitsgang hergestellt worden.
Als Schweißverfahren eignet sich vorzugsweise das Wolfram-
Inertgas-Schweißen (WIG).
Mit diesem Schweißverfahren lassen sich hochlegierte Edelstähle
besonders gut verschweißen. Durch das inerte Schutzgas wird die
Schweißstelle vor Oxidation geschützt. Zudem ist WIG-Schweißen
besonders kostengünstig. Alternativ sind aber auch andere
Schweißverfahren, insbesondere Plasma-Schweißen möglich.
Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachste
hend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils an
gegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen
oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung darge
stellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher be
schrieben und erläutert, in der:
Fig. 1 eine Schnittansicht eines auf einen Ansatz eines An
schlußstückes aufgestecktes Rohr ist;
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht ist, wobei das
Rohr mit dem Anschlußstück verschweißt ist;
Fig. 3 eine Detailansicht von Fig. 1 ist;
Fig. 4 eine Detailansicht der gebildeten Schweißnaht zwi
schen Rohr und Anschlußstück ist; und
Fig. 5 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht mit einem alterna
tiven Anschlußstück.
In Fig. 1 ist ein dünnwandiges Rohr 10 aus Edelstahl gezeigt,
mit einem Innendurchmesser dri und einem Außendurchmesser dra.
Die Rohrachse ist bei 11 dargestellt.
Ein Anschlußstück 12, das im vorliegenden Fall durchgängig ro
tationssymmetrisch ausgebildet ist, weist einen Verbindungsabschnitt
14 auf, an dem das Anschlußstück 12 mit dem Rohr 10 zu
verbinden ist. Der Verbindungsabschnitt 14 weist einen Hohlzy
linderabschnitt 16 mit einem Innendurchmesser dhi und einem Au
ßendurchmesser dha auf.
Der Hohlzylinderabschnitt 16 ist endseitig zum Rohr 10 hin mit
einer Radialausnehmung 18 versehen, derart, daß von dem Hohlzy
linderabschnitt 16 ausgehend ein Ansatz 20 in Richtung zum Rohr
10 hin vorsteht, dessen Außendurchmesser dem Innendurchmesser
dri des Rohrs 10 entspricht.
Durch die Radialausnehmung 18 wird weiterhin eine Schulter 22
gebildet, die etwa senkrecht zur Rohrachse 11 ausgerichtet ist
und von der der Ansatz 20 in den Hohlzylinderabschnitt 16 über
geht.
Wie es in der Detailansicht von Fig. 3 gezeigt ist, ist die
Tiefe der Ausnehmung 18, also die Höhe der Schulter 22 bei 24
angegeben. Die Länge des Ansatzes 20, um die der Ansatz 20 ge
genüber dem Hohlzylinderabschnitt 16 vorsteht, ist bei 26 ge
zeigt. Die Materialstärke des Ansatzes 20 ist bei 28 gezeigt
und die Materialstärke des Rohrs 10 ist bei 30 gezeigt.
Der verbleibende Teil 32 des Anschlußstückes 12 kann beliebig
ausgestaltet sein. Im vorliegenden Fall ist ein nicht näher be
zeichneter Ringkranz vorgesehen, mit einem sich daran an
schließenden Rohrabschnitt, auf den bspw. ein Kunststoffrohr
aufgeschoben und mittels einer Ringklemme befestigt werden
kann. Es versteht sich jedoch, daß der verbleibende Teil 32 des
Anschlußstückes beliebig ausgestaltet sein kann, bspw. als
Krümmer, als Verschlußstopfen etc.
Zum Verbinden des Rohrs 10 mit dem Anschlußstück 12 wird das
Rohr 10 auf den Ansatz 20 aufgesteckt, bis die Stirnseite des
Rohrs 10 an der Schulter 22 zur Anlage kommt. Anschließend wird
der sich überlappende Bereich zwischen dem Rohr 10 und dem An
satz 20 verschweißt, vorzugsweise in einem Arbeitsgang. Beson
ders bevorzugt ist ein automatisiertes Schweiß-Verfahren, bei
dem das Rohr 10 und das Anschlußstück 12 gemeinsam bezüglich
eines feststehenden Schweißbrenners gedreht werden. Alternativ
ist auch ein automatisiertes Orbitalverfahren denkbar, bei dem
der Schweißbrenner um den Übergangsbereich zwischen Rohr 10 und
Anschlußstück 12 herumgeführt wird.
Hierdurch entsteht am Übergangsbereich zwischen Rohr 10 und An
schlußstück 12 eine Schweißnaht 42, wie in Fig. 2 gezeigt. Die
Schweißnaht 42 ist in Fig. 4 im Detail dargestellt.
Ein Schweißbrenner wird bei dem automatischen Schweiß-Verfahren
auf den Übergangsbereich zwischen Rohr 10 und Verbindungsab
schnitt 14 gehalten, wie es in Fig. 3 bei 50 gezeigt ist. Vor
zugsweise wird der Schweißkopf dabei unter einem Winkel 52 von
kleiner 90° zur Rohrachse 11 gehalten, um eine optimale Auf
schmelzung zu erzielen.
Durch geeignete Anpassung der Ansatzlänge 26, der Ansatzstärke
28, sowie der Schulterhöhe 24 an die Materialstärke 30 des
Rohrs 10 kann eine Schweißnaht 42 erhalten werden, die außenum
fänglich nach der Art einer Kehlnaht 44 ausgebildet ist und in
nenumfänglich eine Wurzel 46 aufweist, so daß sowohl außenum
fänglich als auch innenumfänglich ein kontinuierlicher Übergang
von dem Hohlzylinderabschnitt 16 zu dem Rohr 10 erreicht wird.
Um dies zu erreichen, sind folgende Abmessungen bevorzugt, wo
bei von einer Materialstärke 30 des Rohrs von 0,3 bis 5 mm aus
gegangen wird.
Die Ansatzlänge 1a 26 liegt im Bereich von 1 bis 3, vor
zugsweise im Bereich von 1,5 bis 2,5, und besonders bevor
zugt im Bereich von 1,8 bis 2,2 mal der Rohrstärke 30.
Die Tiefe 24 der Ausnehmung 18 liegt vorzugsweise im Be
reich von 1,2 bis 4, vorzugsweise im Bereich von 1,7 bis
2,3 mal der Rohrstärke 30.
Die Materialstärke des Hohlzylinderabschnittes 16 ist so
gewählt, daß die Materialstärke 28 des Ansatzes 20 im Be
reich von 0,2 bis 1, vorzugsweise im Bereich von 0,3 bis
0,7 mal der Rohrstärke 30 liegt.
Besonders bevorzugte Abmessungen sind bei einem Rohr mit dri =
1,15 cm, dra = 1,35 cm:
Ansatzlänge la 26: 2 mm
Tiefe (24) der Ausnehmung 18: 2 mm
Materialstärke 28 des Ansatzes 20: 0,5 mm.
Ansatzlänge la 26: 2 mm
Tiefe (24) der Ausnehmung 18: 2 mm
Materialstärke 28 des Ansatzes 20: 0,5 mm.
Daraus ergibt sich eine Materialstärke des Hohlzylinderab
schnittes 16 von 2,5 mm. Die Materialstärke 30 des Rohrs be
trägt 1 mm.
Es versteht sich, daß bei größeren Materialstärken 30 des Rohrs
10 die Ansatzlänge 26, die Ansatzmaterialstärke 28 und die Aus
nehmungstiefe 24 eher unterproportional denn proportional mit
der Stärke 30 des Rohrs 10 anwachsen.
Während des Schweißvorganges erfolgt im wesentlichen eine voll
ständige Durchschmelzung des Rohres 10 und des Ansatzes 20 im
Überlappungsbereich und eine Teilanschmelzung des Hohlzylinder
abschnittes 16 im Bereich der Schulter 22. Aufgrund der geeig
neten Dimensionsauswahl bildet sich im Bereich der Schulter ei
ne Kehlnaht 44, die den Außenumfang des Hohlzylinderabschnittes
16 ansatzlos mit dem Außenumfang des Rohrs 10 verbindet. Am In
nenumfang wird, im wesentlichen durch das Material des Ansatzes
20, eine Wurzel 46 gebildet, die im Regelfall ebenfalls nach
der Art eines kontinuierlichen Überganges vom Innenumfang des
Hohlzylinderabschnittes 16 zum Innenumfang des Rohrs 10 ver
läuft. In Fig. 4 ist im Übergangsbereich eine Eiziehung 48 ge
zeigt, die zulässigerweise auftreten darf, sofern die Tiefe der
Einziehung 48 die Materialstärke 28 des Ansatzes 20 nicht über
steigt.
Durch das erfindungsgemäße Schweißverfahren lassen sich in ei
nem Schweißvorgang ein Rohr 10 aus Edelstahl und ein Ansatz
stück 12 aus Edelstahl stofflich ohne Zugabe eines Zusatzwerk
stoffes miteinander verbinden, wobei weder am Außenumfang noch
am Innenumfang des Verbindungsbereiches ein Spalt entsteht.
Weiterhin weist die Schweißnaht 42 durchgängig deine Material
stärke auf, die wenigstens so groß ist wie die Materialstärke
des Rohrs 10. In der Regel ist die Materialstärke deutlich grö
ßer als die Materialstärke 30 des Rohrs 10. Daher wird eine außerordentlich
feste und korrosionsunanfällige Verbindung zwi
schen dem Rohr 10 und dem Anschlußstück 12 geschaffen.
In Fig. 5 ist eine alternative Ausführungsform eines Anschluß
stückes 12' gezeigt, das mit einem Rohr 10' zu verbinden ist.
Das Anschlußstück 12' ist ebenfalls rotationssymmetrisch um ei
ne Achse 11' ausgebildet, die mit der Achse des Rohrs 10' zu
sammenfällt. Das Anschlußstück 12' weist einen Verbindungsab
schnitt 14' auf, der als Hohlzylinderabschnitt 16' ausgebildet
ist.
Im Gegensatz zu der Ausführungsform der Fig. 1 bis 4 ist der
Hohlzylinderabschnitt 16' an seinem zum Rohr 10' weisenden Ende
innenumfänglich mit einer radialen Ausnehmung 18' versehen, de
ren Innendurchmesser dem Außendurchmesser dra des Rohrs 10'
entspricht.
Die Tiefe der Ausnehmung 18' ist so gewählt, daß die Höhe 24
einer entstehenden Schulter 22' am Übergang vom Ansatz 20' zum
Innendurchmesser dhi' des Hohlzylinderabschnittes 16' größer
ist als die Materialstärke des Rohrs 10'.
Weiterhin ist bei dieser Ausführungsform am Außenumfang des
hohlzylindrischen Abschnittes 16' eine weitere Ausnehmung vor
gesehen, die nicht näher bezeichnet ist, so daß der Ansatz 20'
eine Materialstärke 28' und einen Außendurchmesser dha' erhält,
die an die Stärke des Rohrs 10' angepaßt ist. Auch die Länge la
des Ansatzes 20' ist an die Materialstärke des Rohrs 10' ange
paßt.
Die Dimensionen entsprechen bei dieser Ausführungsform den oben
für die Ausführungsform der Fig. 1 bis 4 angegebenen Dimensio
nen.
Auch bei dieser Ausführungsform kann durch einen Schweißvorgang
eine Verbindung zwischen einem Rohr 10' aus Edelstahl und einem
Ansatzstück 12' aus Edelstahl ohne Zugabe eines Zusatzwerkstof
fes erfolgen, wobei weder am Außenumfang noch am Innenumfang
des Verbindungsbereiches ein Spalt entsteht. Weiterhin weist
die dabei entstehende Schweißnaht durchgängig eine Material
stärke auf, die wenigstens so groß ist wie die Materialstärke
des Rohrs 10'. Die Ausführungsform der Fig. 1 bis 4 ist jedoch
generell gegenüber der Ausführungsform der Fig. 5 bevorzugt, da
sich das Anschlußstück 12 leichter herstellen läßt als das An
schlußstück 12'.
Claims (10)
1. Verfahren zum Verbinden eines Rohres (10; 10') mit einem
Verbindungsabschnitt (14; 14') eines Anschlußstückes (12;
12'), mit den Schritten:
- - den Verbindungsabschnitt (14; 14') mit einem hohlzy lindrischen Ansatz (20; 20') zu versehen, auf den oder in den das Rohr (10, 10') steckbar ist, und
- - den Ansatz (20; 20') mit dem Rohr (10; 10') zu ver schweißen,
- - der Hohlzylinderabschnitt (16; 16') an seinem zum Rohr (10; 10') weisenden Ende mit einer radialen Ausnehmung (18; 18') versehen wird, so daß der hohlzylindrische Ansatz (20; 20') entsteht, der über eine Schulter (22; 22') in den Hohlzylinderabschnitt (16; 16') übergeht, die als Anlage für das aufge steckte Rohr (10; 10') dient, und
- - die Länge des Ansatzes (20; 20'), um die der Ansatz (20; 20') gegenüber der Schulter (22; 22') vorsteht, die Materialstärke (28; 28') des Ansatzes (20; 20') sowie die Tiefe (24; 24') der Ausnehmung (18; 18') so an die Rohrstärke (30) angepaßt werden, daß durch einen Schweißvorgang zum einen der Ansatz (20; 20') und zum andere n der Hohlzylinderabschnitt (16; 16') im Bereich der Schulter (22; 22') mit dem Rohr ver schweißt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Hohlzylinderabschnitt (16; 16') an seinem Außenumfang mit
der radialen Ausnehmung (18) versehen wird, so daß
der Außenumfang des Ansatzes (20) dem Innendurchmesser des
Rohrs (10) entspricht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß für Rohrstärken (30) im Bereich von 0,3-5 mm die Län
ge la (26) des Ansatzes (20; 20') im Bereich von 1-3,
vorzugsweise 1,5-2,5, besonders bevorzugt im Bereich von
1,8-2,2 mal der Rohrstärke (30) liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Tiefe (24; 24') der Ausnehmung (18; 18')
im Bereich von 1,2-4, vorzugsweise 1,7-2,3 mal der
Rohrstärke (30) liegt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Materialstärke (28; 28') des Ansatzes
(20; 20') im Bereich von 0,2-1, vorzugsweise 0,3-0,7
mal der Rohrstärke (30) liegt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Schweißvorgang ohne Zugabe eines Zusatz
werkstoffes erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Material des Rohrs (10; 10') und das Ma
terial des Anschlußstückes (12; 12'), zumindest in dessen
Verbindungsabschnitt (14; 14'), identisch sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (10; 10') und das Anschlußelement
(12; 12') aus Edelstahl bestehen.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Rohr (10; 10') und das Anschlußstück (12;
12') mittels Wolfram-Inertgas-Schweißen miteinander verbun
den werden.
10. Anschlußstück (12; 12') zur Verbindung mit einem Rohr (10;
10'), wobei das Anschlußstück (12; 12') einen Verbindungs
abschnitt (14; 14') aufweist, der mit einem hohlzylindri
schen Ansatz (20; 20') versehen ist, auf den oder in den
das Rohr (10) steckbar ist, wobei der Verbindungsabschnitt
(14; 14') als Hohlzylinderabschnitt (16; 16') ausgebildet
ist, dessen Außendurchmesser größer ist als der Außendurch
messer des Rohrs (10; 10') und der eine größere Stärke als
das Rohr (10; 10') aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Hohlzylinderabschnitt (16; 16') an seinem zum Rohr (10) weisenden Ende mit einer radialen Ausneh mung (18; 18') unter Ausbildung des hohlzylindri schen Ansatzes (20; 20') versehen ist, der über eine Schulter (22; 22') in den Hohlzylinderabschnitt (16; 16') übergeht, die als Anlage für das aufgesteckte Rohr (10; 10') dient, und
die Länge des Ansatzes (20; 20'), um die der Ansatz (20; 20') gegenüber der Schulter (22; 22') vorsteht, die Materialstärke (28; 28') des Ansatzes (20; 20') sowie die Tiefe (24; 24') der Ausnehmung (18; 18') so an die Rohrstärke (30) angepaßt sind, daß durch einen Schweißvorgang zum einen der Ansatz (20; 20') und zum anderen der Hohlzylinderabschnitt (16; 16') im Bereich der Schulter (22; 22') mit dem Rohr ver schweißbar sind.
der Hohlzylinderabschnitt (16; 16') an seinem zum Rohr (10) weisenden Ende mit einer radialen Ausneh mung (18; 18') unter Ausbildung des hohlzylindri schen Ansatzes (20; 20') versehen ist, der über eine Schulter (22; 22') in den Hohlzylinderabschnitt (16; 16') übergeht, die als Anlage für das aufgesteckte Rohr (10; 10') dient, und
die Länge des Ansatzes (20; 20'), um die der Ansatz (20; 20') gegenüber der Schulter (22; 22') vorsteht, die Materialstärke (28; 28') des Ansatzes (20; 20') sowie die Tiefe (24; 24') der Ausnehmung (18; 18') so an die Rohrstärke (30) angepaßt sind, daß durch einen Schweißvorgang zum einen der Ansatz (20; 20') und zum anderen der Hohlzylinderabschnitt (16; 16') im Bereich der Schulter (22; 22') mit dem Rohr ver schweißbar sind.
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- 1997-07-16 DE DE1997130418 patent/DE19730418C2/de not_active Expired - Fee Related
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