DE19730400A1 - Laufscheibe für stufenlose und mit einem Umschlingungsglied versehenes Umschlingungsgetriebe - Google Patents
Laufscheibe für stufenlose und mit einem Umschlingungsglied versehenes UmschlingungsgetriebeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Laufscheibe für stufenlose
und mit einem Umschlingungsglied versehene Umschlin
gungsgetriebe nach der im Oberbegriff von Anspruch 1
näher definierten Art. Die Erfindung betrifft weiter
hin auch ein Verfahren zur Herstellung einer Lauf
scheibe.
Stufenlose Getriebe in Form von Umschlingungsgetrieben
werden mit zunehmender Tendenz auch in Fahrzeugen ein
gesetzt. Da die Leistungsübertragung dabei prinzipiell
durch Reibschluß zwischen den Laufscheiben und dem
Umschlingungsglied, das jeweils zwischen zwei sich
gegenüberliegenden Laufscheiben angeordnet ist, er
folgt, müssen entsprechende Anpreßkräfte aufgebracht
werden. Optimal für den Wirkungsgrad ist ein Betrieb
unmittelbar an der Rutschgrenze. Andererseits muß ein
Durchrutschen des Umschlingungsgliedes in jedem Falle
vermieden werden, da dies zu Schäden im Kontaktbereich
der Leistungsübertragung führen würde und dadurch eine
störungsfreie Funktion des Getriebes gefährdet wäre.
Zur Abstimmung und zur gegenseitigen Anpassung zwi
schen den Laufscheiben und dem Umschlingungsglied ist
es deshalb bereits bekannt die Laufscheiben an ihren
Kontaktflächen mit dem Umschlingungsglied mit einer
besonderen Beschichtungsschicht zu versehen.
In der gattungsgemäßen DE-OS 27 26 613 ist das Problem
der Herabsetzung des Reibwertes zwischen Scheibe und
Umschlingungsglied durch einen trennenden Ölfilm be
schrieben. Daraus wird dann abgeleitet, daß die erfor
derlichen Antriebskräfte der Scheiben entsprechend zu
erhöhen sind. Außerdem soll die Oberfläche der Kegel
förmigen Laufscheiben aus einer aufgesinterten oder
aufgespritzten körnigen Schicht aus metallischem oder
keramischem Material, wie Karbiden oder Oxiden, beste
hen. In dieser Veröffentlichung, ebenso wie in den
japanischen Offenlegungen JP 01-87970 A oder JP
59-29870 A, soll dieses Problem durch eine entsprechende
Porosität in der Oberfläche der Kontaktpartner, in der
das Öl verschwinden kann, gelöst werden.
In der JP 61-48656 A, wird darüber hinaus offenbart,
wie der Reibwert durch einen Auftrag von entsprechend
feinem, körnigen Material erhöht werden kann.
All diesen Vorschlägen ist gemeinsam, daß sie durch
ihre vergleichsweise rauhe Oberfläche den Aufbau von
für die Kraftübertragung schädlichen Ölfilmen verhin
dern, gleichzeitig aber das Umschlingungsglied, das im
allgemeinen ein Band ist, durch Abtragsverschleiß ge
fährden, da die Beschichtungsschicht auf den Lauf
scheiben sehr hart und - im Gegensatz zu dem Werkstoff
des Umschlingungsgliedes - verschleißfest ausgeführt
ist.
In der DE-OS 27 26 613 wird weiter ausgeführt, daß
durch die in dieser Druckschrift beschriebenen Maßnah
men auf den Scheiben der Anpreßdruck gesenkt werden
kann. Setzt nun Rutschen oder ein Schlupf ein, wird
durch die reduzierten Kontaktkräfte ein Fressen der
Paarung vermieden.
In der JP 62-37536 A wird offenbart, daß neben einer
Beschichtung des Umschlingungsgliedes auch zusätzlich
die Scheibenoberflächen mit einem der ersten Beschich
tung ähnlichen Material versehen werden können. Be
kanntermaßen neigen jedoch ähnliche Werkstoffe, insbe
sondere unter Last, zum Fressen, so daß neben der sehr
aufwendigen Maßnahme der Beschichtung des Umschlin
gungsgliedes, zumeist ein Band, hier keine Abhilfe
gegen adhäsiven Verschleiß zu erwarten ist.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe
zugrunde, eine Beschichtungsschicht zu schaffen, die
so ausgebildet ist, daß sich eine sehr tragfähige und
verschleißbeständige Kontaktzone zwischen dem Um
schlingungsglied und den Laufscheiben ausbilden läßt.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die im kenn
zeichnenden Teil von Anspruch 1 genannten Merkmale
gelöst. Im kennzeichnenden Teil von Anspruch 2 ist in
Form eines Nebenanspruches eine weitere Lösung be
schrieben, die auf dem gleichen Grundprinzip basiert.
Durch die erfindungsgemäßen Beschichtungschichten wird
eine sehr tragfähige und verschleißbeständige Kontakt
zone geschaffen. Es wird eine sehr dichte und - gege
benenfalls nach einer Schleifbearbeitung - sehr glatte
Oberfläche mit geringen Rauhtiefen erreicht.
Die erfindungsgemäße Verwendung einer Kobalt-Basis
legierung bzw. der Einsatz von Kobalt als Ma
trixwerkstoff in einer alternativen Ausgestaltung mit
zusätzlichen Hartstoffen ermöglicht es bei hohen Flä
chendrücken ein Rutschen des Umschlingungsgliedes,
insbesondere eines Bandes, zuzulassen, ohne daß Freß
erscheinungen auftreten. Auf diese Weise ist es mög
lich unter Beibehaltung der Übertragung einer Nennlei
stung wirkungsgradoptimiert nahe der Rutschgrenze des
Umschlingungsgliedes zu operieren.
Eine besonders günstige Ausgestaltung der Beschich
tungsschicht wird dann erreicht, denn die freßstabile
Schicht auf einer, durch eine Wärmebehandlung erzeug
ten, harten und steifen Oberfläche des Scheibengrund
körpers erzeugt wird. Die Beschichtungsschicht ist da
bei gegenüber dem Material des Umschlingungsgliedes
elastischer ausgelegt, so daß sich durch eine Mikroan
passung der Oberflächen ein hoher Gradanteil in Kon
takt zwischen den Kontaktflächen der Laufscheiben und
dem Umschlingungsglied herausbilden kann. Dies läßt
sich dann wiederum als erhöhter Reibwert feststellen.
Das unter der Beschichtungsschicht liegende harte Ma
terial verhindert, daß sich das Umschlingungsglied
durch Ermüdungs- oder Kriechprozesse dauerhaft in die
Laufscheibenoberflächen einarbeiten kann.
Bei Ausbildung der Beschichtungsschicht mit Kobalt als
Matrixwerkstoff, in welcher Hartstoffe dispergiert
sind, verhindert bei einer Gleitbeanspruchung Freßer
scheinungen in den Kontaktbereichen.
In den Ansprüchen 13 und 14 sind erfindungsgemäße Ver
fahren zur Herstellung einer Laufscheibe für stufenlo
se und mit einem Umschlingungsglied versehene Um
schlingungsgetriebe beschrieben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und aus
den nachfolgend anhand der Zeichnung prinzipmäßig be
schriebenen Ausführungsbeispielen.
Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines stu
fenlosen Umschlingungsgetriebes mit zwei Lauf
scheibenpaaren zur Kraftübertragung; und
Fig. 2 eine Detailvergrößerung eines erfindungsgemä
ßen Laufscheibenpaares.
Eine Eingangsleistung wird über eine Antriebswelle 1
und zwei mit ihr drehfest verbundene Laufscheiben 2
und 3 über ein Band 4 als Umschlingungsglied durch
Reibschluß an Kontaktflächen 5a, 5b und 6a, 6b auf
zwei Laufscheiben 7 und 8 übertragen. Eine Abtriebs
welle 9 führt die Leistung bei einem Getriebe für ein
Fahrzeug über einen nicht dargestellten Antriebsstrang
zum Vortrieb des Fahrzeuges.
In der Fig. 2 ist in einer Detailvergrößerung ein Paar
bzw. Satz Laufscheiben 2, 7 bzw. 3, 8 dargestellt, die
jeweils zusammenarbeiten. Die Kontaktflächen 5a, 6a
und 5b, 6b sind mit einer Beschichtungsschicht 10 je
weils in den Bereichen der Kegelform der Laufscheiben
versehen. Die Beschichtungsschichten 10 sind jeweils
auf Scheibengrundkörper 11 aufgebracht. Durch nicht
näher dargestellte Stellglieder läßt sich jeweils der
Abstand zwischen den Laufscheiben 2 und 3 und zwischen
7 und 8 einstellen, wodurch in bekannter Weise durch
eine entsprechende radiale Verschiebung des Umschlin
gungsgliedes 4 entlang der Kontaktflächen 5a, 5b bzw.
6a, 6b eine stufenlose Übersetzung der Antriebslei
stung erreicht wird.
Die Beschichtungsschicht 10 kann durch ein thermisches
Spritzverfahren auf die Kontaktflächen 5a, 5b und 6a,
6b der Scheibengrundkörper 11 aufgebracht werden. Die
Beschichtung wird dabei so aufgebracht, daß sehr glat
te Oberflächen mit einer maximalen Rauhtiefe von 3 um
entstehen. Durch die Beschichtungsschicht 10 mit ihrer
geringen Porosität ist diese bei einer entsprechenden
Schichtdicke von z. B. 0,1 bis 0,3 mm (zur besseren
Darstellung ist die Beschichtungsschicht 10 in Fig. 2
stark überdimensioniert hervorgehoben) hoch tragfähig
gegen Belastung durch das Umschlingungsglied 4 ausge
legt.
Bei einer Ausbildung der Beschichtungsschicht 10 mit
einer Kobalt-Basislegierung, die durch ein thermisches
Spritzverfahren auf einen Scheibengrundkörper 11 aus
gehärtetem Material aufgebracht werden kann, wird eine
hohe Verschleißfestigkeit der Laufscheiben erreicht
bei gleichzeitig elastischer Kontaktfläche 5a, 5b bzw.
6a, 6b.
Der Anteil von Kobalt an der Kobalt-Basislegierung an
der Beschichtungsschicht 10 kann zwischen 30 und 70
Gew.-% aufweisen. Die restlichen Bestandteile können
aus Chrom zwischen 2 und 15 Gew.-%, Wolfram zwischen 2
und 6 Gew.-% und Eisen zwischen 1 und 5 Gew.-% betragen.
Bei einer alternativen Ausbildung der Beschichtungs
schicht 10 mit Kobalt als Matrixwerkstoff, in welche
Hartstoffe, wie z. B. Wolframkarbid, dispergiert sind,
verhindert bei Gleitbeanspruchung, d. h. bei einer Re
lativbewegung während des Durchrutschens des Umschlin
gungsgliedes 4, Freßerscheinungen in den Kontaktberei
chen 5a, 5b und 6a, 6b. Bei der Ausgestaltung der Be
schichtungsschicht 10 mit Kobalt als Matrixwerkstoff,
kann der Anteil der Hartstoffe zwischen 80 und 90
Gew.-%, vorzugsweise 83 bis 88 Gew.-% betragen. Der Rest
ist dementsprechend im wesentlichen Kobalt. Die dis
pergierten Hartstoffe weisen eine Größe Dis zu 2 µm
auf.
Durch das Aufbringen der Beschichtungsschicht 10 mit
einem Hochgeschwindigkeitsflammspritzen, das für beide
Beschichtungsarten in gleicher Weise geeignet ist,
läßt sich eine sehr geringe Restporosität von unter
1% erreichen.
Claims (17)
1. Laufscheibe für stufenlose und mit einem Umschlin
gungsglied versehene Umschlingungsgetriebe, mit
einem Scheibengrundkörper, der an seiner Kontakt
fläche mit dem Umschlingungsglied mit einer Be
schichtungsschicht versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Scheibengrundkörper (11) aus einem gehärteten
Material besteht, und daß die Beschichtungsschicht
(10) elastisch ausgebildet ist und eine
Kobalt-Basislegierung aufweist.
2. Laufscheibe für stufenlose und mit einem Umschlin
gungsglied versehene Umschlingungsgetriebe, mit
einem Scheibengrundkörper, der an seiner Kontakt
fläche mit dem Umschlingungsglied mit einer Be
schichtungsschicht versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtungsschicht (10) Kobalt als Ma
trixwerkstoff aufweist, in welchem Hartstoffe dis
pergiert sind.
3. Laufscheibe nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Hartstoffe Wolframkarbid aufweisen.
4. Laufscheibe nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil der Hartstoffe zwischen 80 und 90 Gew.-%,
vorzugsweise 83 bis 88 Gew.-% beträgt.
5. Laufscheibe nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die dispergierten Hartstoffe eine Größe bis zu 2
µm aufweisen.
6. Laufscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kobalt-Basislegierung zwischen 30 bis 70 Gew.-%
Kobalt aufweist.
7. Laufscheibe nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den restlichen Gew.-% Chrom, Wolfram und Eisen
enthalten sind.
8. Laufscheibe nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Anteil von Chrom zwischen 2 und 15 Gew.-%, der
Anteil von Wolfram zwischen 2 und 6 Gew.-% und der
Anteil von Eisen zwischen 1 und 5 Gew.-% beträgt.
9. Laufscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Scheibengrundkörper (11) aus Stahl besteht,
der eine Wärmebehandlung durch eine Einsatzhärtung
oder durch eine Vergütung erhalten hat.
10. Laufscheibe nach einem der Ansprüche I bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Beschichtungsschicht (10) zwischen
0,1 und 0,3 mm beträgt.
11. Laufscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtungsschicht (10) durch Hochgeschwin
digkeitsflammspritzen aufgebracht ist.
12. Laufscheibe nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtungsschicht (10) eine maximale Rauh
tiefe von 3 µm aufweist.
13. Verfahren zur Herstellung einer Laufscheibe für
stufenlose und mit einem Umschlingungsglied verse
hene Umschlingungsgetriebe, wobei auf einem Schei
bengrundkörper an seiner Kontaktfläche mit dem Um
schlingungsglied eine Beschichtungsschicht aufge
bracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf den aus gehärtetem Material bestehenden Schei
bengrundkörper (11) als elastische Beschichtungs
schicht (10) eine Kobalt-Basislegierung aufge
bracht wird.
14. Verfahren zur Herstellung einer Laufscheibe für
stufenlose und mit einem Umschlingungsglied verse
hene Umschlingungsgetriebe, wobei auf einem Schei
bengrundkörper an seiner Kontaktfläche mit dem Um
schlingungsglied eine Beschichtungsschicht aufge
bracht wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
auf den Scheibengrundkörper (11) eine Beschich
tungsschicht (10) mit Kobalt als Matrixwerkstoff,
In welchen Hartstoffe dispergiert sind, aufge
bracht wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Härtung des Scheibengrundkörpers (11) durch
Einsatzhärten oder Vergüten erfolgt.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtungsschicht (10) durch Hochgeschwin
digkeitsflammspritzen aufgebracht wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschichtungsschicht (10) mit einer maximalen
Raumtiefe von 3 µm aufgebracht wird.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997130400 DE19730400C2 (de) | 1997-07-16 | 1997-07-16 | Kegelscheibe für stufenlos steuerbare Umschlingungsgetriebe |
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- 1997-07-16 DE DE1997130400 patent/DE19730400C2/de not_active Expired - Fee Related
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