DE19729432C1 - Asynchronmaschine mit Kurzschlußläufer - Google Patents
Asynchronmaschine mit KurzschlußläuferInfo
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Description
Wie in der DE-34 21 537 A1 beschrieben ist, enthält bei be
kannten Kurzschlußläufern das mit Nuten versehene Läufer
blechpaket in die Nuten eingebettete Läufer- oder Käfigstäbe
aus elektrisch gut leitendem Material, deren Enden über die
Stirnseiten des Läuferblechpaketes vorstehen und mit kompak
ten Kurzschlußringen hart verlötet sind. Die Enden der Läu
ferstäbe ragen z. B. in eingedrehte Ringnuten in den Kurz
schlußringen, die das Bett für das Hartlot bilden und mit
diesem gefüllt sind. Die Kurzschlußringe und die Läuferstäbe
bestehen vorzugsweise aus Kupfer bzw. Kupferlegierungen. Zur
Verhinderung des Auffächerns des Läuferblechpaketes werden
stirnseitig gesonderte kompakte Druckringe und/oder Läufer
endbleche an das Läuferblechpaket angepreßt. Um ferner eine
Axialverschiebung der Läuferstäbe in den Nuten des Läufer
blechpaketes zu verhindern, sind sie mit dem Läuferblechpaket
mechanisch fest verbunden, z. B. verstemmt oder verschweißt.
Aus der DE 40 13 674 A1 ist eine Asynchron-Kurzschlußläufer
maschine für den Einsatz im oberen Leistungsbereich bekannt,
wobei der Läufer als Staffelläufer ausgebildet und sein Läu
ferpaket mindestens einmal axial unterteilt ist und in dieser
Teilungsebene ein weiterer Kurzschlußring angeordnet ist.
Hierzu weist das im Gußverfahren hergestellte Läuferpaket,
bestehend aus zwei auf einer Welle angeordneten Läuferpake
ten, mindestens an einer Stirnseite einen die Läufernuten
verbindenden mitgegossenen, ringförmigen Steg auf, wobei bei
der Anordnung zweier oder mehrerer Läuferpakete die korre
spondierenden Stege elektrisch leitend miteinander verbunden
sind, was durch Schweißen erfolgen kann. Auf die Ausbildung
der Kurzschlußkäfige geht die DE 40 13 674 A1 nicht näher
ein.
Bei schnellaufenden Asynchronmotoren sind besonders die bei
derseits aus dem Blechpaket ragenden Enden der Käfigstäbe und
die mit ihnen verbundenen Kurzschlußringe durch hohe Tempera
turen bei großen Fliehkräften stark beansprucht und durch un
kontrollierte Unwuchten gefährdet. Darüber hinaus weist jede
gestabte Käfigkonstruktion im Bereich der freiliegenden Wick
lung (Wickelkopf) eine Schwingungsfähigkeit in radialer und
in Umfangsrichtung auf, die insbesondere bei Bahnmotoren zu
schädlichen Resonanzschwingungen führen kann, weil es meist
nicht gelingt, die Eigenfrequenzen außerhalb der Anregefre
quenzen, z. B. aus dem Getriebe, zu legen. Zur Beherrschung
der Fliehkräfte im Bereich der Kurzschlußringe einer Asyn
chronmaschine werden sogenannte Kappenringe verwendet, die
über die Kurzschlußringe aufgezogen werden. Solche insbeson
dere aus Stahl bestehenden Kappenringe in Form von Schrumpf
ringen sind aus der EP-0 749 198 A2 bekannt. Bei diesem be
kannten Kurzschlußläufer sind beidseits des Läuferblechpakets
Distanzstege und vorzugsweise mit diesen einstückig ausgebil
dete Stützringe vorgesehen, derart, daß jeder Kurzschlußring
in radialer Richtung durch einen auf der Läuferwelle festsit
zenden Stützring abgestützt ist und der Kurzschlußring durch
den zugeordneten Schrumpfring, der den Kurzschlußring umgibt,
auf den Stützring gepreßt wird. Ein Kurzschlußläufer dieser
Ausführung ist jedoch relativ aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Kurzschlußläufer zu
schaffen, der für Asynchronmaschinen mit großen Leistungen
und hohen Betriebsdrehzahlen geeignet ist, ohne daß die Zen
trifugalbeanspruchungen an den Kurzschlußringen zu groß wer
den oder daß eine zu starke Erwärmung auftritt. Außerdem soll
der Kurzschlußläufer einfacher herstellbar sein.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Kurzschlußläufer
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1 sowie durch ein Her
stellungsverfahren eines solchen Kurzschlußläufers nach An
spruch 7 gelöst. Durch die Herstellung des Käfigläufers aus
Kurzschlußhalbkäfigen entfällt die Lötverbindung zwischen den
Enden der Käfig- oder Läuferstäbe und den Kurzschlußringen
und damit eine Wärmebehandlung, die zu einer Entfestigung der
für die Läuferstäbe und die Kurzschlußringe verwendeten Werk
stoffe führt.
Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind in den weiteren
Patentansprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Herstellung von Kurzschlußhalbkäfi
gen, insbesondere aus teilchenhärtenden und zusätzlich kalt
verfestigten Legierungen, z. B. einer Kupfer-Chrom-Zirkon-
Legierung, durch mechanische Bearbeitung oder durch Gießen,
Ziehen oder Pressen entfällt die bei den bekannten Kurz
schlußläufern vorgesehene Lötverbindung zwischen den Läufer
stabenden und den Kurzschlußringen; damit entfällt nach der
Erfindung die mit der Lötverbindung einhergehende Entfesti
gung des hochleitfähigen Materials für den Käfigläufer. Dies
bedeutet bei der Verwendung einer Kupfer-Chrom-Zirkon-
Legierung, daß die Streckgrenze des Materials von minimal
300 N/mm2 und die zugehörige Dauerfestigkeit von 170 N/mm2
voll nutzbar ist.
In weiterer Ausführung besteht bei der Kombination von Kurz
schlußringen mit hochfesten nichtmagnetischen Kappenringen
die Möglichkeit, den zulässigen Spannungsbereich noch zu er
weitern. Nach dem Einziehen der Halbkäfige in den Läufer er
folgt in der konstruktiv niedrig belasteten Läufermitte die
Verbindung der Kurzschlußhalbkäfige z. B. durch Elektronen
strahlschweißen, durch Löten oder andere Verfahren.
Mit dem erfindungsgemäß ausgebildeten Kurzschlußläufer können
die Betriebsdrehzahlen von Asynchronmaschinen, insbesondere
von Asynchron-Bahnmotoren, erheblich gesteigert werden, d. h.
kleineres Leistungsgewicht durch gesteigerte elektrische An
triebsleistung. Die Erfindung ist jedoch nicht auf Asynchro
nantriebe für Schienenfahrzeuge beschränkt, sondern kann auch
für andere elektrische Maschinen angewendet werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbei
spielen und der Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Kurzschlußläufer einer Asynchronmaschine gemäß
dem Stand der Technik in einem Axialhalbschnitt,
Fig. 2 einen teilweisen Axialschnitt einer Ausführung eines
Kurzschlußläufers gemäß der Erfindung.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten bekannten Kurzschlußläufer
20 sitzt auf der Welle 21 einer Asynchronmaschine ein Läufer
blechpaket 22, bestehend aus Dynamoblechen. Der Käfig des
Kurzschlußläufers umfaßt mehrere Läuferstäbe 23, insbesondere
aus E-Kupfer, deren aus dem Blechpaket ragende Enden durch
Hartlöten mit Kurzschlußringen aus Kupfer 24, 25 verbunden
sind. Mit 26, 27 sind die Lötstellen angedeutet. Beidseits
des Läuferblechpakets 22 sind Druckringe 28, 29 aus Metall
angeordnet. Mit 30, 31 sind Wuchtnuten für den Einsatz von
Auswuchtgewichten bezeichnet.
Für schnellaufende Kurzschlußläufer dieser Art wurde auch
schon vorgeschlagen, die Läuferstäbe aus Kupfer mit Kurz
schlußringen aus einer Kupfer-Chrom-Zirkon-Legierung hart zu
verlöten. Das dabei eingesetzte CuCrZr-Material wird durch
den Lötvorgang bei Temperaturen von etwa 690°C bis 710°C am
konstruktiv höchstbelasteten Bereich des Käfigläufers entfe
stigt und dadurch die Streckgrenze des Materials auf Werte um
130 N/mm2 verringert, was einer Dauerfestigkeit von etwa
80 N/mm2 entspricht. Damit ist der Einsatz der bekannten Kup
fer-Chrom-Zirkon-Legierung wieder stark eingeschränkt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführung eines Kurzschlußläu
fers 1 gemäß der Erfindung ist in Fig. 2 dargestellt. Danach
sitzt auf der Läuferwelle 18 einer Asynchronmaschine ein zwi
schen Druckscheiben 11, 12 eingespanntes Läuferblechpaket 9,
10. Der erfindungsgemäße Kurzschlußläufer 1 zeichnet sich
durch zwei Kurzschlußhalbkäfige 2, 3 aus, die an ihren abge
wandten Stirnseiten angeformte Kurzschlußringe 4, 5 und mit
ihren zugewandten Stoßseiten 6, 7 eine Verbindungsstelle 8
bilden. Die Kurzschlußhalbkäfige 2, 3 sind vorzugsweise aus
einer teilchenhärtenden und zusätzlich kaltverfestigten Le
gierung, wie einer Kupfer-Chrom-Zirkon-Legierung, herstell
bar. Die Halbkäfige können dabei z. B. durch Gießen, Ziehen
oder Pressen oder auch durch eine mechanische Bearbeitung
hergestellt werden und sind von den Stirnseiten des Läufer
blechpaketes auf dieses aufziehbar. Nach dem Ein- oder Auf
ziehen der Halbkäfige 2, 3 in den Läufer erfolgt in der kon
struktiv niedrig belasteten Mitte des Läufers die Verbindung
der Käfigteile beispielsweise durch Schweißen oder Löten.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß
das Läuferblechpaket 9, 10 an den Stirnseiten des Kurzschluß
läufers 1 Druckscheiben 11, 12 und an der Verbindungsstelle 8
Endbleche 13, 14 aufweist.
Bei der gezeichneten Ausführung des Kurzschlußläufers 1 ist
an der Verbindungsstelle 8 zwischen den Endblechen 13, 14 des
Läuferblechpaketes 9, 10 ein Zwischenring 15 oder Zwischen
blech vorgesehen.
In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist
der Kurzschlußläufer 1 mit hochfesten, nichtmagnetischen Kap
penringen 16, 17 bestückt, welche auf die abgestuft angeform
ten Kurzschlußringe 4, 5 der Kurzschlußhalbkäfige 2, 3 aufge
zogen sind.
Ohne Beschränkung auf andere Asynchronmaschinen ist der er
findungsgemäße Kurzschlußläufer 1 besonders für den Einsatz
bei schnellaufenden Asynchronmaschinen als Traktionsantrieb
für den Schienennah- und -fernverkehr geeignet.
Claims (9)
1. Kurzschlußläufer für eine Asynchronmaschine, wobei der
Käfig des Kurzschlußläufers (1) von zwei Kurzschlußhalbkäfigen (2,
3) gebildet ist, die an ihren abgewandten Stirnseiten ange
formte Kurzschlußringe (4, 5) und mit ihren zugewandten Stoß
seiten (6, 7) eine Verbindungsstelle (8) bilden und
die auf das Läuferblechpaket (9, 10) aufziehbar und an der
Verbindungsstelle (8) gegeneinander befestigbar sind.
2. Kurzschlußläufer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindungsstelle
(8) etwa im Bereich der halben axialen Länge des Kurzschluß
läufers (1) vorgesehen ist und die Kurzschlußhalbkäfige (2,
3) durch eine Schweiß- oder Lötnaht miteinander verbunden
sind.
3. Kurzschlußläufer nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das Läuferblechpaket (9,
10) an den Stirnseiten des Kurzschlußläufers (1) Druck
scheiben (11, 12) und an der Verbindungsstelle (8) Endbleche
(13, 14) aufweist.
4. Kurzschlußläufer nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Verbindungsstelle
(8) zwischen den Endblechen (13, 14) des Läuferblechpaketes
(9, 10) ein Zwischenring (15) oder Zwischenbleche vorgesehen
ist bzw. sind.
5. Kurzschlußläufer nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kurzschlußläufer (1) mit hochfesten, nichtmagneti
schen Kappenringen (16, 17) bestückt ist, die auf die abge
stuft angeformten Kurzschlußringe (4, 5) der Kurzschlußhalb
käfige (2, 3) aufgezogen sind.
6. Kurzschlußläufer nach einem der Ansprüche 1 bis 5 zur Verwen
dung in einer Asynchronmaschine als Traktionsantrieb für den
Schienennah- und -fernverkehr.
7. Verfahren zur Herstellung eines Kurzschlußläufers nach An
spruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kurzschlußhalbkäfige (2, 3) einzeln durch Gießen,
Ziehen, Pressen oder mechanische Bearbeitung gefertigt und
dann in das Läuferblechpaket (9, 10) von dessen Stirnseiten
her eingezogen werden und wobei nach dem Einziehen in der
niedrig belasteten Mitte des Kurzschlußläufers (1) die
Verbindung der Kurzschlußhalbkäfige durch Schweißen oder
Löten erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kurzschlußhalbkäfige (2,
3) aus einer Metallegierung gegossen, gezogen oder gepreßt
werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kurzschlußhalbkäfige (2,
3) aus einer teilchenhärtenden und kaltverfestigbaren
Legierung aus hochleitfähigem Werkstoff, wie einer Kupfer-
Chrom-Zirkon-Legierung, herstellbar sind.
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