DE19729102C2 - Adaptometer - Google Patents

Adaptometer

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Description

Die Erfindung betrifft ein Adaptometer mit einer vom Kopf eines Patienten tragbaren Anordnung, deren Gehäuse einen Innenraum aufweist, der als abdunkelbarer Raum mindestens ein zu untersu­ chendes Auge des Patienten lichtdicht umschließt, wobei in dem Raum ein Lichtgeber zum Abgeben von Lichtreizen zunehmender oder abnehmender Intensität (Testlichtreiz) angeordnet ist.
Ein Adaptometer der vorstehend genannten Art ist aus der DE 43 26 760 C2 bekannt.
In der GB-Z "Britisch Journal of Ophthalmology", 1983, 67, Sei­ ten 431-442 ist ein Adaptometer beschrieben, das als Modifizie­ rung eines herkömmlichen Perimeters ausgebildet ist. Bei diesem bekannten Adaptometer sitzt ein Patient innerhalb eines abdun­ kelbaren Zimmers. Vor ihm ist an einem drehbaren Halbbogen ein Lichtgeber verfahrbar angeordnet, so daß die möglichen Positio­ nen des Lichtgebers auf einer imaginären Halbkugel liegen, de­ ren Zentrum im Auge des Patienten liegt. Der Lichtgeber besteht aus zwei nebeneinander angeordneten Leuchtdioden.
Zur Messung der Adaptationsfähigkeit der Augen wird zunächst das Sehpigment "gebleicht", d. h. einem sehr hellen Licht ausge­ setzt. Dem Patienten werden dann in dem abgedunkelten Zimmer Testlichtreize in Form von Sehzeichen angeboten, deren Intensi­ tät zunimmt, bis der Patient ab einer bestimmten Helligkeit des Sehzeichens dieses wahrnimmt. Der Patient bestätigt dies durch Betätigen eines Erkennungssignal-Gebers, bspw. eines Tasters. Der Zeitpunkt und der Wert der wahrgenommenen Helligkeit werden registriert. Die Messungen werden in zeitlichen Abständen wie­ derholt, und zwar über eine längere Meßdauer von z. B. 40 Minu­ ten.
Trägt man nun die Helligkeitswerte der Testlichtreize auf, bei denen der Patient im Laufe der Zeit die Testlichtreize gerade schon wahrgenommen hat, so ergibt sich die sogenannte Adaptati­ onskurve, die aufgrund der Existenz von zwei unterschiedlichen Photorezeptorsystemen zunächst auf ein Zwischenplateau abfällt und erst nach einigen Minuten weiter in Richtung der Endemp­ findlichkeit abfällt.
Wenn bei dem vorstehend beschriebenen Adaptometer der Lichtge­ ber innerhalb der imaginären Halbkugel der Innenoberfläche ver­ fahren wird, kann man zusätzlich die Adaptationsfähigkeit ver­ schiedener Punkte der Netzhaut des Patienten überprüfen. Um reproduzierbar bestimmte Netzhautareale untersuchen zu können, ist es wichtig, daß der Patient während der gesamten Meßdauer stets in eine vorgegebene Richtung blickt. Um ihm dabei zu hel­ fen, wird bei dem bekannten Adaptometer vor dem Patienten eine gut sichtbare Leuchtdiode dauerhaft als Fixationshilfe einge­ schaltet, die der Patient fixiert.
Das bekannte Adaptometer hat den Nachteil, daß es ein abdunkel­ bares Zimmer innerhalb eines Gebäudes erfordert. Da Adaptati­ onsmessungen aus den genannten Gründen eine relativ lange Meß­ zeit in Anspruch nehmen, stößt man hier sehr schnell an Gren­ zen, weil z. B. innerhalb einer Augenklinik nicht beliebig viele abdunkelbare Zimmer in einem Gebäude zur Verfügung gestellt werden können.
Aus der eingangs genannten DE 43 26 760 C2 ist eine Vorrichtung zur Prüfung zentraler Sehfunktionen bekannt, die nach Art einer "Virtual Reality"-Brille ausgebildet ist. Bei dieser bekannten Brille werden Sehzeichen, d. h. Zeichen mit bestimmtem be­ schreibbaren Inhalt oder beschreibbarer Form, auf je einem kleinformatigen LCD-Display für jedes Auge dargestellt. Ferner sind Sensoren zur Messung der Pupillenstellung sowie Lichtquel­ len zur Regulierung der Helligkeit des Displays sowie der Hel­ ligkeit im Inneren der Brille vorgesehen. Die Brille ist mit einem Computer verbunden, dessen Software die Sehzeichen in un­ terschiedlicher Form, Größe, Erscheinungszeit, Helligkeit und Farbe sowie deren Lokalisation auf den Displays steuert. Die Einstellung der Helligkeit im Inneren der Brille wird dabei so vorgenommen, daß einem Probanden die Sehzeichen unter Straßen­ verkehrsbedingungen bei definierter Innenhelligkeit angeboten werden.
Die bekannte Brille soll auch zur Prüfung der Dunkel/Hell- Adaptation geeignet sein, zu welchem Zweck in einem zeitlichen Verlauf die Raumhelligkeit und/oder die Helligkeit der zu iden­ tifizierenden Sehzeichen verändert wird.
Die bekannte Brille ist so ausgebildet, daß von den Displays ein Gesichtsfeld von 30° bis 60° erfaßt wird.
Die bekannte Brille kann damit zwar auch in nicht-abgedunkelten Räumen eingesetzt werden, sie hat jedoch den Nachteil, daß nur ein sehr begrenztes Gesichtsfeld des Patienten von 30° bis 60° erfaßt wird, womit die bekannte Brille zur Diagnose von degene­ rativen Netzhauterkrankungen (z. B. vom Typ der Retinitis pig­ mentosa) nicht einsetzbar ist, weil die ersten Auffälligkeiten hinsichtlich der Adaptation der Photorezeptoren bei derartigen Erkrankungen nicht im Zentrum, sondern in der mittleren bis äu­ ßeren Peripherie der Netzhaut zu erwarten sind. Weiterhin hat die bekannte Brille den Nachteil, daß eine definierte Bleichung der Sehpigmente vor der eigentlichen Adaptationsmessung nicht möglich ist, weil der Bleichvorgang zunächst bei abgenommener Brille durch eine andere, externe Lichtquelle bewirkt werden müßte. Auch dies setzt im praktischen Einsatz wiederum geson­ derte Apparaturen voraus.
Aus der DE 195 02 337 A1 ist eine Weiterbildung (Zusatzanmeldung) der Vorrichtung gemäß DE 43 26 760 bekannt. Bei dieser Weiterbildung ist in der Brille ferner eine Blen­ dungseinrichtung vorgesehen. Diese Blendungseinrichtung ist je­ doch lediglich für eine Sehschärfeprüfung unter Gegenlichtblen­ dung (sogenannte Mesoptometrie) vorgesehen, dient also eben­ falls der Prüfung von Sehfunktionen unter Straßenverkehrsbedingungen. Ein definiertes Bleichen der Sehpigmente ist mit dieser Blendungseinrichtung nicht möglich. Unter Bleichung versteht man nämlich einen Lichtintensität, die einen relevanten Anteil des Sehpigments vom aktivierbaren in einen inaktivierbaren Zu­ stand überführt, aus dem es im Verlauf der Dunkeladaptation wieder regeneriert werden muß. Die Regeneration des gebleichten Pigments ist einer der zeitlimitierenden Faktoren bei der Dun­ keladaptation. Daher ist die Bleichung eines hohen Anteils des Pigments (von mehr als 50% des Zapfen- oder Stäbchenpigments) ein sehr wichtiger Aspekt eines Adaptometers. Die Blendungsein­ richtung bei der bekannten Vorrichtung erzeugt demgegenüber ei­ nen gebündelten Lichtstrahl, der in einem bestimmten Winkel ausgerichtet ist. Für eine definierte Bleichung ist es jedoch wichtig, daß die Netzhaut homogen beleuchtet wird, wozu das Licht möglichst diffus einfallen und nicht gerichtet sein soll­ te.
Die beiden letztgenannten bekannten Vorrichtungen haben durch die Verwendung von LCD-Displays als Lichtgebern weiterhin den Nachteil, daß die Helligkeitsdynamik eines Miniatur-Bildschirms dieser Bauart um mehrere Größenordnungen unter der für die Ad­ aptometrie erforderlichen Helligkeitsdynamik liegt. Ferner be­ steht durch die Darbietung von nur kleinflächigen Lichtreizen, insbesondere Punkten, Strichen oder dgl., das Risiko, daß diese Muster aufgrund ihrer Form und Lage von Bereichen der Netzhaut des Patienten wahrgenommen werden, die krankhaft verändert sind (sogenannte Skotome).
Schließlich ist aus der US 5 080 478 noch eine Vorrichtung zur Messung der Hell/Dunkel-Adaptation bekannt, bei der vier ver­ schiedene Leuchtdioden-Arrays zur Erzeugung von Sehzeichen verwendet werden. Auch dieses bekannte Adaptometer ist zur Auf­ stellung in einem abdunkelbaren Zimmer vorgesehen und kann nicht als helm- oder brillenartige Anordnung eingesetzt werden.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Ad­ aptometer der eingangs genannten Art dahingehend weiterzubil­ den, daß ein Großfeld-Adaptometer zur Verfügung steht, mit dem Messungen an Patienten möglich sind, die die gesamte Netzhaut bzw. krankhafte Veränderungen auf der Gesamtfläche der Netzhaut betreffen. Dies soll unter reproduzierbaren Verhältnissen geschehen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Adaptometer der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß in dem Gehäuse Mit­ tel vorgesehen sind, mit denen vor der Abgabe des Testlichtrei­ zes ein zusätzlicher, flächiger Lichtreiz sehr hoher Helligkeit zum Bleichen des Sehpigments des Auges abgebbar ist.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird auf diese Weise vollkommen gelöst. Dadurch, daß die der Adaptometrie vorausge­ hende Blendung des gesamten Sehpigments des Auges in die Brille integriert wird, sind im Gegensatz zu einer Bleichung mit Mit­ teln außerhalb des brillenförmigen Adaptometers, die zu einer Verzögerung der initialen Messung führen, Messungen auch in diesem initialen Bereich der Adaptation möglich, in dem die Ad­ aptation besonders schnell verläuft.
Bei einer bevorzugten Ausbildung des erfindungsgemäßen Adapto­ meters sind über den flächig ausgebildeten Lichtgeber der zu­ sätzliche Lichtreiz während eines ersten Schrittes und die Testlichtreize in einem zweiten sowie folgenden Schritten ab­ gebbar.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß beide Lichtreize von dem­ selben Lichtgeber abgegeben werden, so daß insoweit eine bauli­ che Vereinfachung möglich ist.
Bei einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsge­ mäßen Adaptometers beaufschlagt der Lichtgeber mindestens 120° des Gesichtsfeldes, vorzugsweise das gesamte Gesichtsfeld, des Auges.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß ein großer Teil des Ge­ sichtsfeldes, vorzugsweise das gesamte Gesichtsfeld des Patien­ ten, in die Messung einbezogen wird. Wenn der Patient über lo­ kale Funktionsstörungen der Netzhaut verfügt, so daß deren Ad­ aptationsfähigkeit nicht vorhanden oder vermindert ist, so stört dies die Messung nicht oder nur unwesentlich, da immer auch gesunde Bereiche der Netzhaut mit beaufschlagt werden. Dies ist von erheblichem Vorteil, verglichen mit herkömmlichen Adaptometern, bei denen dem Patienten nur isolierte Test­ lichtreize in Form von punktförmigen Lichtsignalen dargeboten werden. Insbesondere ist es auf diese Weise möglich, degenera­ tive Netzhauterkrankungen zuverlässig zu diagnostizieren, die sich üblicherweise zunächst im Randbereich der Netzhaut manife­ stieren.
Das erfindungsgemäße Adaptometer kann, wie an sich bekannt, vorzugsweise als Brille oder als Helm ausgebildet sein.
Besonders bevorzugt ist, wenn der flächige Lichtgeber in Teilflächen betreibbar ist, die insbesondere auch unabhängig voneinander betreibbar sind.
Dies gilt insbesondere dann, wenn für die Abgabe des Test­ lichtreizes und des zusätzlichen Lichtreizes dieselbe Fläche des Lichtgebers verwendet wird oder alternativ für die Abgabe des Testlichtreizes eine größere und für die Abgabe des zusätz­ lichen Lichtreizes eine kleinere Fläche des Lichtgebers verwen­ det wird.
Diese Maßnahmen haben den Vorteil, daß definiert bestimmte Netzhautbereiche des Patienten angesprochen werden können. Wenn das Sehpigment des Patienten in dem ersten Meßschritt durch Einstrahlen von Licht hoher Helligkeit an verschiedenen Stellen der Netzhaut verschieden "gebleicht" wird und danach die eigentlichen Messungen durchgeführt werden, wird durch die Identität der beaufschlagten Bereiche, infolge der Identität der betriebenen Flächen sichergestellt, daß exakt diejenigen Bereiche der Netzhaut vermessen werden, die zuvor in dem ersten Meßschritt gebleicht worden waren.
Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfaßt der Lichtgeber ein Leuchtdioden-Gitter. Die Leuchtdioden können als zweidimensionales Gitter oder auch in unter­ schiedlicher dreidimensionaler Anordnung vorgesehen sein.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß eine zuverlässige Licht­ quelle mit niedrigem Energiebedarf und guter Steuerfähigkeit zur Verfügung steht.
Weiterhin ist bevorzugt, wenn vor dem Lichtgeber ein Diffusor angeordnet ist.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß die durch die Gitter­ anordnung der Lichtgeber nicht immer vermeidbaren Ungleich­ mäßigkeiten für das Auge des Patienten vergleichmäßigt werden.
Wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vor dem Auge des Patienten ein optisches System angeordnet ist, kann entweder ein Sehfehler des Patienten ausgeglichen und/oder durch geeignete Wahl des optischen Systems eine geeignete Bauform des Adaptometers erreicht werden.
Wie bereits erwähnt wurde, erfordert ein Adaptometer eine große Dynamik in der Helligkeit des angebotenen Testlichtreizes. Es ist daher bevorzugt, wenn die Helligkeit des Lichtgebers über einen möglichst großen Bereich, vorzugsweise über sieben Deka­ den, zuverlässig einstellbar ist.
Zur Erreichung dieses Zieles ist besonders bevorzugt, wenn der Lichtgeber mit einem Amplituden- und/oder Pulsbereiten modu­ lierten Versorgungssignal beaufschlagt wird.
Auf diese Weise ist es vorteilhaft möglich, eine sehr hohe Hel­ ligkeitsdynamik mit einer verhältnismäßig einfachen elektroni­ schen Steuerung zu erreichen.
Bei einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfin­ dung sind die Lichtgeber für jedes Auge des Patienten separat betreibbar, und die Augen sind jeweils von einem getrennten abdunkelbaren Raum umgeben.
Diese Maßnahme hat den Vorteil, innerhalb einer Untersuchungs­ sitzung durch sequentielles Anbieten von Testlichtreizen einmal dem einen Auge und das andere Mal dem anderen Auge eine diffe­ renzierte Untersuchung beider Augen in einem Meßvorgang durch­ zuführen.
In einer weiteren Ausgestaltung kann der Lichtgeber Licht unterschiedlicher Wellenlänge abstrahlen, vorzugsweise unabhän­ gig voneinander oder in Kombination miteinander. Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß wellenlängenabhängige Adaptionsvorgänge erfaßt werden können.
Schließlich ist bevorzugt, wenn in an sich bekannter Weise der Lichtgeber eine Fixationshilfe umfaßt.
Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der bei­ gefügten Zeichnung.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dar­ gestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Die einzige Figur zeigt in äußerst schematisierter Quer­ schnittsanordnung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungs­ gemäßen Adaptometers.
In der Figur bezeichnet 10 als Ganzes ein Adaptometer, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel als Brille 12 ausgebildet ist. Die Brille 12 kann beispielsweise die Form einer üblichen Taucherbrille haben, mit der die Augen allseits umgeben werden, während die Nase vorzugsweise frei zugänglich bleibt.
Die Brille 12 sitzt auf einem schematisch angedeuteten Kopf 14 eines Patienten. Sie umfaßt ein lichtdichtes Gehäuse 16, das einen demzufolge abdunkelbaren bzw. abgedunkelten Raum 17 umschließt. Die Räume vor beiden Augen sind getrennt, so daß beide Augen unabhängig voneinander untersucht werden können. Ein Auge des Patienten ist mit 18 und dessen optische Achse mit 20 angedeutet.
Im Gehäuse 16 kann sich gegebenenfalls eine Linse 22 in der op­ tischen Achse 20 vor dem Auge 18 des Patienten befinden.
Hinter der Linse 22 befindet sich vorzugsweise eine Diffusor­ scheibe 24 und wiederum dahinter ein flächiger Lichtgeber 26 in Form eines zweidimensionalen Gitters aus Leuchtdioden.
Der flächige Lichtgeber 26 ist vorzugsweise als LED-Array 28 ausgebildet. Es besteht aus einer Vielzahl von flächig verteilten Leuchtdioden, die entweder alle gemeinsam oder in Gruppen betreibbar sind. Vorzugsweise finden LEDs Anwendung, die je nach Beschaltung Licht unterschiedlicher Wellenlänge abstrahlen.
In der optischen Achse 20 befindet sich ein Fixationspunkt 30. Dieser Fixationspunkt 30 kann als gesonderte Leuchtdiode ausge­ bildet sein oder als das freie Ende einer Lichtleitphase, die von einer externen Lichtquelle angesteuert wird.
Mit 32 ist ein Steueranschluß der Brille 12 bezeichnet, über den elektrische Versorgungssignale, Steuersignale oder Licht­ signale der Brille 12 zuführbar sind.
Der Steueranschluß 32 ist über eine Steuerleitung 34 mit einem Steuergerät 40 verbunden. Das Steuergerät 40 umfaßt einen Im­ pulsgeber 42 sowie eine Auswerteinheit 44.
Über einen Tastereingang 46 ist ein Erkennungssignal-Geber 48 angeschlossen, der vom Patienten betätigbar ist.
Das Adaptometer 10 arbeitet wie folgt:
Nachdem der Patient die Brille 12 aufgesetzt hat, befinden sich seine Augen 18 im Dunkeln. Durch Ansteuern des Lichtgebers 26 werden dem Patienten nun Lichtreize angeboten, und zwar über eine verhältnismäßig große Fläche. Diese große Fläche ent­ spricht dem Teil des Gesichtsfelds, der in der Figur äußerst schematisch mit α angedeutet ist. Das Teil-Gesichtsfeld soll dabei so groß wie möglich sein, im Idealfall also das gesamte Gesichtsfeld des jeweiligen Auges beinhalten. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß die gesamte Netzhaut des Auges 18 von dem flächigen Lichtgeber 26 beaufschlagt wird.
Nachdem der Patient die Brille 12 auf seinem Kopf 14 aufgesetzt hat, wird ihm zunächst zum "Bleichen" der Netzhaut über den Lichtgeber 26 ein Lichtreiz sehr großer Helligkeit angeboten.
Alternativ ist auch möglich, das "Bleichen" mit dem Lichtgeber 26 derart auszuführen, daß nur ein Teil der Fläche des Licht­ gebers 26 betrieben wird. Dann ist es für die nachfolgenden Messungen zweckmäßig, die Testlichtreize ebenfalls auf der sel­ ben oder einer kleineren Fläche anzubieten, damit die Messung der Dunkeladaptation in gebleichten Netzhautarealen erfolgt.
Um über den Lichtgeber 26 einen Testlichtreiz vorbestimmter Helligkeit abzugeben, werden die vorzugsweise verwendeten Leuchtdioden des Gatters 28 mit einem Versorgungssignal ange­ steuert, das amplitudenmoduliert und/oder pulsbreitenmoduliert ist. Auf diese Weise läßt sich die Helligkeit über beispiels­ weise sieben Dekaden verändern. Zur Durchführung einer Einzel­ messung wird die Helligkeit durch Vergrößerung der Amplitude und/oder der Pulsbreite allmählich gesteigert, bis der Patient den Testlichtreiz erkennt und den Erkennungssignal-Geber 48 be­ tätigt. Entsprechend kann auch die Helligkeit nach und nach vermindert werden, bis der Patient den Testlichtreiz nicht mehr sieht.
Die angebotenen Testlichtreize können dabei unterschiedliche Formen haben, beispielsweise eine Rechteckform, eine Sägezahn­ form, eine Dreieckform oder dergleichen, wie dies an sich aus der Adaptometrie bekannt ist.
Darüber hinaus können bei dem erfindungsgemäßen Adaptometer 10 unterschiedliche Verfahren zum Auffinden des Schwellwertes zwi­ schen Erkennen und Nicht-Erkennen eingesetzt werden, beispiels­ weise PEST (Taylor und Creelman, 1967: PEST: Efficient Estima­ tes on Probability Functions, The Journal of the Acoustical Society of America, 41, 782-787) und seine Varianten, die z. B. in der Dissertation "Zeitliche und räumliche Charakteristika der Detektion visueller Einzelreize während Hell- und Dunkel­ adaption" von Dr. med. Christoph Friedburg, Eberhard-Karls- Universität Tübingen, 1997, beschrieben sind.
Die Einzelmessungen werden in vorgegebenen zeitlichen Abständen über einen längeren Zeitraum von z. B. 40 Minuten hinweg wiederholt, wobei die Auswerteinheit 44 nach Abschluß jeder Einzelmessung über eine geeignete Programmsteuerung die nach­ folgende Einzelmessung nach einem bestimmten Zeitintervall startet, bis die Adaptionskurve sich auf einen bestimmten Wert eingepegelt hat oder ein vorbestimmter Meßzeitraum verstrichen ist.
Um während des verhältnismäßig langen Meßzeitraumes sicher­ zustellen, daß der Patient zum Zeitpunkt der Messung in diesel­ be Richtung (optische Achse 20) blickt, ist vorzugsweise auf der Vorderseite des Lichtgebers 26 ein konstant erkennbarer Punkt vorgesehen, nämlich der Fixationspunkt 30, der als Leuchtdiode oder als das offene Ende eines Lichtfaserkabels ausgebildet sein kann.
Es versteht sich ferner, daß das Steuergerät 40 so ausgebildet sein kann, daß jedes Auge 18 des Patienten einzeln vermessen werden kann.

Claims (16)

1. Adaptometer mit einer vom Kopf (14) eines Patienten trag­ baren Anordnung, deren Gehäuse (16) einen Innenraum auf­ weist, der als abdunkelbarer Raum (17) mindestens ein zu untersuchendes Auge (18) des Patienten lichtdicht um­ schließt, wobei in dem Raum (17) ein Lichtgeber (24-30) zum Abgeben von Lichtreizen zunehmender oder abnehmender Intensität (Testlichtreize) angeordnet ist, dadurch ge­ kennzeichnet, daß in dem Gehäuse (16) Mittel vorgesehen sind, mit denen vor der Abgabe des Testlichtreizes ein zu­ sätzlicher, flächiger Lichtreiz sehr hoher Helligkeit zum Bleichen des Sehpigments des Auges (18) abgebbar ist.
2. Adaptometer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtgeber (24-30) flächig ausgebildet ist und so betrieben wird, daß er während eines ersten Untersuchungs­ schrittes den zusätzlichen Lichtreiz mit sehr hoher Hel­ ligkeit und anschließend in mindestens einem weiteren Un­ tersuchungschritt den Testlichtreiz erzeugt.
3. Adaptometer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß der Lichtgeber (24-30) mindestens 120° des Ge­ sichtsfeldes, vorzugsweise das gesamte Gesichtsfeld, des Auges (18) beaufschlagt.
4. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Anordnung als Brille (12) ausgebil­ det ist.
5. Adaptometer nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Anordnung als Helm aus­ gebildet ist.
6. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der flächige Lichtgeber (24-30) in Teilflächen betreibbar ist, die insbesondere auch unabhän­ gig voneinander betreibbar sind.
7. Adaptometer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Abgabe des Testlichtreizes und des zusätzlichen Lichtreizes dieselbe Fläche des Lichtgebers (24-30) ver­ wendet wird.
8. Adaptometer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Abgabe des Testlichtreizes eine größere und für die Abgabe des zusätzlichen Lichtreizes eine kleinere Flä­ che des Lichtgebers (24-30) verwendet wird.
9. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Lichtgeber (24-30) ein Leucht­ dioden-Gatter (28) in zwei- oder dreidimensionaler Anord­ nung umfaßt.
10. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß vor dem Lichtgeber (24-30) ein Diffu­ sor (24) angeordnet ist.
11. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß vor dem Auge (18) des Patienten ein op­ tisches System (22) angeordnet ist.
12. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Helligkeit des Lichtgebers (24-30) über mindestens vier Dekaden, vorzugsweise über sieben De­ kaden durchstimmbar ist.
13. Adaptometer nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Lichtgeber (24-30) mit einem amplituden- und/oder pulsbreitenmodulierten Versorgungssignal beaufschlagt wird.
14. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Lichtgeber (24-30) für jedes Auge (18) des Patienten separat betreibbar ist.
15. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Lichtgeber (24-30) Licht unter­ schiedlicher Wellenlänge abstrahlen kann, vorzugsweise un­ abhängig voneinander oder in Kombination miteinander.
16. Adaptometer nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Lichtgeber (24-30) eine Fixations­ hilfe (30) umfaßt.
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