DE19724637A1 - Einspritzventil - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht von der Gattung aus, wie im
unabhängigen Anspruch 1 angegeben. Ein entsprechendes
Einspritzventil (auch als Injector bezeichnet) ist in der
GB 1 320 057 A beschrieben.
Bei ventilgesteuerten Motoren mit mehr als zwei Ventilen
pro Zylinder ist der Bauraum am Zylinderkopf zwischen den
Ventilfedern und/oder Nockenwellen so stark beschränkt,
daß der Einbau eines herkömmlichen Einspritzventils mit
einem elektrisch betätigbaren, insbesondere einem
piezoelektrischen Aktuator erschwert, wenn nicht unmöglich
ist.
Das Einspritzventil nach der Erfindung ist besonders als
sogenannter Common-Rail-Injector für Verbrennungsmotoren
in Vier-Ventil-Technik geeignet.
Es eröffnet neue Einbaumöglichkeiten und erlaubt die
Nutzung bisher nicht genutzter Raumzonen an einem
Verbrennungsmotor für den Einbau eines Einspritzventils.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben, deren Merkmale auch, soweit
sinnvoll, miteinander kombiniert werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn zwischen dem Aktuator und dem
Stößel ein hydraulischer Wegübersetzer angeordnet ist. Dies
ermöglicht nämlich den Einsatz eines piezoelektrischen
Aktuators, der bekanntlich zwar große Kräfte, aber nur geringe
Hübe erzeugen kann. Das Prinzip eines solchen Wegübersetzers ist
beispielsweise in der internationalen Anmeldung WO 94/19597
beschrieben; dort ist der Wegübersetzer als hydraulischer
Transformator bezeichnet.
Ein solcher Wegübersetzer kann als erste Möglichkeit zwei
hydraulisch miteinander verbundene, feststehende Zylinder
unterschiedlichen Querschnitts mit jeweils einem beweglichen
Kolben aufweisen, wobei der dickere Kolben mechanisch mit dem
Aktuator und der dünnere mit dem Stößel gekoppelt ist. Dabei
soll der Begriff "Kolben" generell auch einen Plunger umfassen.
Als zweite Möglichkeit kann der Wegübersetzer folgendes
aufweisen:
- - einen Zylinder mit einem Kolben, der mechanisch mit dem Stößel gekoppelt ist,
- - einen hydraulisch mit dem Zylinder verbundenen, hydraulischen Übersetzerraum, dessen aktuelles Volumen von der aktuellen Auslenkung einer ihn begrenzenden Membran bestimmt ist, die mechanisch mit dem Aktuator gekoppelt ist.
Hierbei ist also einer der Kolben der ersten Möglichkeit durch
eine Membran ersetzt.
Um eine hohe hydraulische Steifigkeit des Wegübersetzers zu
erzielen, ist es vorteilhaft, dessen Schadvolumen zu minimieren.
Die Steifigkeit des Schadvolumens sollte nicht weniger als die
Hälfte der Steifigkeit des Aktuators betragen. Um dies zu
erreichen, sollten bei der ersten Möglichkeit die Zylinder und
bei der zweiten Möglichkeit die Membran und der Zylinder in
unmittelbarer Nachbarschaft zueinander angeordnet sein, damit
das hydraulische Verbindungsvolumen zwischen den Zylindern oder
allgemein gesagt das Volumen des hydraulischen Übersetzerraumes
möglichst klein ist.
Um die Baulänge des Einspritzventils in Stoßrichtung gering zu
halten, was der Steifigkeit des Stößels zugute kommt, ist es
zweckmäßig, den Aktuator möglichst dicht an das
einspritzdüsenseitige Ende des Einspritzventils zu legen, das
heißt mit anderen Worten, den Schnittpunkt zwischen der
Stoßrichtung und der Hubrichtung möglichst nahe an die
Einspritzdüse zu legen, im Extremfall sogar soweit, daß beim
Einbau des Einspritzventils in einen Verbrennungsmotor ein den
Aktuator enthaltender Bestandteil des Einspritzventils durch
eine Öffnung (beispielsweise eine Bohrung) im Zylinderkopf
geführt werden muß, um am restlichen Teil des Einspritzventils
befestigt werden zu können.
Eine weitere Anpassung an die Platzverhältnisse an dem
Zylinderkopf eines Verbrennungsmotors ist dadurch möglich,
daß der Aktuator mit dem restlichen Teil des
Einspritzventils über ein Zwischenstück verbunden ist, das
einen geringeren Querschnitt hat als der Aktuator.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
gezeigt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es ist dargestellt in
Fig. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1,
Fig. 3 eine Abwandlung gegenüber Fig. 3,
Fig. 4 eine weitere Abwandlung gegenüber Fig. 3.
Fig. 5 eine Abwandlung gegenüber Fig. 1.
Im wesentlichen gleiche Teile in unterschiedlichen Figuren
sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Einspritzventils ist in der Fig. 1 in wesentlichen Teilen
im Schnitt wiedergegeben. Dieses Einspritzventil ist in
einen Zylinderkopf 37 eines Motors unterhalb zweier
Nockenwellen 38, 39 eingebaut und weist ein Ventilgehäuse 1
auf, in dem in einer Längsbohrung 2 eine Ventilnadel 3
geführt ist. An ihrem einspritzdüsenseitigen Ende (in der
Figur unten) ist diese Ventilnadel mit einer kegelförmigen
Dichtfläche 4 versehen, die an der in den Brennraum (nicht
dargestellt) ragenden Spitze 5 des Ventilgehäuses 1 mit
einem Sitz zusammenwirkt, von dem aus (wegen ihrer geringen
Größe kaum erkennbare) Einspritzöffnungen wegführen. Diese
verbinden das Innere des Einspritzventils (hier den die
Ventilnadel 3 umgebenden Ringraum 7, der mit Kraftstoff
gefüllt ist, der unter Einspritzdruck steht) mit dem
Brennraum, um so eine Einspritzung zu vollziehen, wenn die
Ventilnadel 3 von dem Sitz abgehoben hat. Der Ringraum 7 ist
mit einem Druckraum 8 verbunden, der ständig in Verbindung
mit einer Druckleitung 10 steht, über die dem
Einspritzventil von einem hier nicht weiter gezeigten
Kraftstoffhochdruckspeicher Kraftstoff unter Einspritzdruck
zugeführt wird. Dieser hohe Kraftstoffdruck wirkt auch in
dem Druckraum 8 und dort auf eine Druckschulter 11, über die
in bekannter Weise die Ventilnadel 3 bei geeigneten
Bedingungen von dem Sitz abgehoben werden kann.
Am anderen Ende der Ventilnadel 3 ist diese in einer
Zylinderbohrung 12 geführt und schließt dort mit ihrer
Stirnseite 14 einen Steuerdruckraum 15 ein, der über eine
Drosselverbindung 16 ständig mit einem Ringraum 17 verbunden
ist, der wie auch der Ringraum 8 ständig mit dem
Kraftstoffhochdruckspeicher in Verbindung steht.
Auf die Beschreibung weiterer Einzelheiten der Ventilgruppe
oberhalb des Ringraumes 17 wird verzichtet, weil sie nicht
Gegenstand der Erfindung sind.
Die Ventilgruppe weist einen Betätigungskolben 25 auf, der
fest mit einem Ventilglied 22 verbunden ist und gegenüber
dem in einem Gehäuseteil 26 geführten Stößel 27 einen
größeren Durchmesser aufweist. Der Betätigungskolben 25
ist in einer Führungsbohrung dichtend geführt und begrenzt
mit seiner Stirnfläche 29 einen Übersetzerraum 31 eines
Wegübersetzers, der sich quer zur Achse des Betätigungs
kolbens 25 und senkrecht dazu ausdehnt. Dieser
Übersetzerraum 31 wird ferner (vergleiche Fig. 2) durch
eine Stirnseite 32 eines Aktuatorkolbens 33 begrenzt
derart, daß der Übersetzerraum 31 allseitig eingeschlossen
ist. Die Achse des Betätigungskolbens 25 liegt koaxial zur
Achse (Stoßrichtung) der Ventilnadel 3, und die Achse
(Hubrichtung) des Aktuatorkolbens 33 liegt senkrecht zur
Stoßrichtung.
Durch einen Teil 34 eines Kreisbogens ist angedeutet, daß
der Winkel zwischen Stoßrichtung und Hubrichtung auch
andere Werte als 90° (jedoch nicht 0° oder 180°) annehmen
kann. Mit unterbrochenen Linien ist zudem als Beispiel für
einen anderen Winkel eine mögliche Lage 33a des
Aktuatorkolbens mit dem zugehörigen Teil 31a des
Übersetzerraumes angedeutet.
Der Aktuatorkolben 33 ist dabei ebenfalls dichtend im
Gehäuseteil 26 geführt und kann von einem Piezostack 30
bewegt werden. Bei Erregung des Piezostacks 30 erfolgt
eine Ausdehnung derart, daß der Aktuatorkolben 33 das
Volumen des Übersetzerraumes 31 zu verringern sucht, was
sogleich dadurch kompensiert wird, daß der
Betätigungskolben 25 ausweicht. Da der Aktuatorkolben 33
eine größere Wirkfläche senkrecht zu seiner Hubrichtung
hat als die Wirkfläche des Betätigungskolbens 25 senkrecht
zu dessen Stoßrichtung, führt letzterer eine um die
Wirkflächenverhältnisse übersetzte Bewegung aus und wird
selbst bei kleinen Längenänderungen des Aktuators 33 um
eine wesentlich größere Wegstrecke verstellt.
Die Druckleitung 10 weist einen Anschluß 35 auf, der auch
an einer anderen Stelle so angeordnet sein kann, daß seine
Längsrichtung quer zur Stoßrichtung verläuft.
Fig. 4 zeigt eine Alternative zu den Fig. 2 und 3.
Dabei ist der Aktuatorkolben durch eine Membran 40 mit
Schubglied 33a ersetzt.
Der Übersetzerraum 31 nach den Fig. 2 bis 4 ist
möglichst kleinvolumig gestaltet, damit die Steifigkeit
des durch den Übersetzerraum 31 gebildeten Schadvolumens
möglichst groß ist. Dies wird dadurch ereicht, daß die
beiden Kolben 25, 33 (ersatzweise die Membran 40) mit
ihren Hubräumen 50 nahe beieinander angeordnet sind, daß
die Hubräume ohne ausgeprägten Verbindungskanal
unmittelbar ineinander übergehen.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist zwischen dem
Aktuator 30 und dem Rest des gezeigten Einspritzventils
ein schlankeres Zwischenstück 36 mit einem Zwischenstößel
42 vorgesehen, das dazu dienen kann, den Aktuator 30
größeren Querschnitts in eine Region mit größerem
Platzangebot zu verlagern. Dies führt zu einer noch
flexibleren Einsetzbarkeit des Einspritzventils nach der
Erfindung. Das Zwischenstück kann einstückig oder mit
Hilfe einer nur angedeuteten Schraubverbindung 41 lösbar
mit dem Rest des Einspritzventils verbunden sein.
Die Austauschbarkeit des Zwischenstückes 36 ermöglicht
durch den Einsatz unterschiedlich langer Zwischenstücke
die Anpassung an unterschiedliche Abstände der Nockenwelle 38
von der Achse der Einspritzdüse bei unterschiedlichen
Motorkonstruktionen.
Claims (10)
1. Einspritzventil für einen Verbrennungsmotor mit
- - einem Stößel (27) für ein Ventilglied (22),
- - einem elektrisch betätigbaren Aktuator (30) für den Stößel
(27),
dadurch gekennzeichnet, - - daß die Stoßrichtung des Stößels (27) und die Hubrichtung des Aktuators (30) einen Winkel einschließen, der von Null und 180° abweicht,
- - daß Stößel (27) und Aktuator (30) hydraulisch miteinander gekoppelt sind.
2. Einspritzventil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Aktuator (30) und dem Stößel (27) ein
hydraulischer Wegübersetzer (25, 31, 33) angeordnet ist.
3. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß,
der Wegübersetzer (25, 31, 33) zwei hydraulisch miteinander
verbundene, feststehende Zylinder unterschiedlichen
Querschnitts mit jeweils einem beweglichen Kolben (25, 33)
aufweist, wobei der dickere Kolben (33) mechanisch mit dem
Aktuator (30) und der dünnere (25) mit dem Stößel (27)
gekoppelt ist.
4. Einspritzventil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß,
der Wegübersetzer (25, 31, 40) folgendes aufweist:
- - einen Zylinder mit einem Kolben (25), der mechanisch mit dem Stößel (27) gekoppelt ist,
- - einen hydraulisch mit dem Zylinder verbundenen Übersetzerraum (31), dessen aktuelles Volumen von der aktuellen Auslenkung einer ihn begrenzenden Membran (40) bestimmt ist, die mechanisch mit dem Aktuator (30) gekoppelt ist.
5. Einspritzventil nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steifigkeit des Schadvolumens des
Wegübersetzers (25, 31, 33, 40) nicht weniger als die Hälfte
der Steifigkeit des Aktuators (30) beträgt.
6. Einspritzventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel rund 90° beträgt.
7. Einspritzventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator (30) piezoelektrisch
arbeitet.
8. Einspritzventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schnittpunkt der Stoßrichtung
des Stößels (27) mit der Hubrichtung des Aktuators (30) so
nahe am einspritzdüsenseitigen Ende des Einspritzventils
liegt, daß der Aktuator (30) beim Einbau des Einspritzventils
in einen Verbrennungsmotor auf einem Niveau zwischen dessen
Zylinderkopf (37) und einer Nockenwelle (38, 39) des
Verbrennungsmotors liegt.
9. Einspritzventil nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Aktuator (30) mit dem
restlichen Teil des Einspritzventils über ein
Zwischenstück (36) verbunden ist, das einen geringeren
Querschnitt hat als der Aktuator (30).
10. Einspritzventil nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das Zwischenstück (36) lösbar mit
dem restlichen Teil des Einspritzventils verbunden
ist.
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