DE19724428A1 - Gehäuse für einen Niedertemperatur-Brennstoffzellenstack - Google Patents
Gehäuse für einen Niedertemperatur-BrennstoffzellenstackInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für einen Niedertemperatur-Brennstoffzel
lenstack (z. B. Stacks aus PEM-Brennstoffzellen oder alkalischen Brennstoff
zellen), insbesondere für mobile Anwendungen.
Ein Brennstoffzellenstack (im folgenden auch Brennstoffzellenstapel genannt)
zur Stromerzeugung an Bord eines Elektrofahrzeugs umfaßt häufig mehr als
hundert in Reihe geschaltete Einzelzellen sowie zusätzliche Dichtungen zwi
schen jeder Zelle. Bereits eine leichte äußere mechanische Einwirkung kann
schnell zur Beschädigung einer Einzelzelle führen, wobei bei Undichtigkeit
von nur einer Zelle der gesamte Stack abgeschaltet werden muß. Eine solche
Abschaltung ist einerseits durch die elektrochemische Vorgänge innerhalb
des Stacks und andererseits durch die starke Beeinträchtigung der Betriebssi
cherheit begründet.
Bisherige Brennstoffzellenstacks im Niedertemperaturbereich besitzen außen-
oder innenliegende Zugankerstangen zur Verspannung und Führung der Zel
lenstapel. Für den Einsatz von Brennstoffzellen-Stacks, insbesondere in Kraft
fahrzeugen, bieten weder innenliegende noch außenliegende Zuganker ei
nen ausreichenden Schutz der Zellen gegenüber mechanischen Einwirkun
gen beim Einbau und Betrieb des Brennstoffzellenstacks. Darüberhinaus wei
sen innenliegende Zuganker den Nachteil auf, daß sie den aktiven Bereich
des Brennstoffzellenstacks stark einschränken.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, einen Schutz des Brennstoffzellen
stacks gegen äußere mechanische Einwirkungen zu schaffen, der zusätzlich
die Funktion der Zuganker für das Zusammenpressen des Brennstoffzellen
stacks übernehmen kann.
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand des Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausbildungen der Erfindung sind Gegenstände von Unteransprüchen.
Erfindungsgemäß dient als äußerer Schutz des Niedertemperatur-Brennstoff
zellenstacks ein Gehäuse, welches z. B. mittels eines Strangpreßverfahrens
hergestellt werden kann. Es weist einen an die Geometrie des Stacks ange
paßten, insbesondere rechtwinkligen Querschnitt und eine wechselnde
Wanddicke mit mehreren Versteifungsrippen parallel zur Gehäusehauptachse
auf. An seinen beiden Stirnseiten ist ein Gehäusedeckel und einem Gehäuse
boden vorhanden, zwischen denen der Niedertemperatur-Brennstoffzellen
stack verspannt werden kann.
Mit dem erfindungsgemäßen Profilgehäuse wird eine Umhüllung zum mecha
nischen, thermischen und elektrischen Schutz geschaffen, welche den Ge
häusen von Elektromotoren, Getrieben, Motorblöcken usw. in Funktion und
Aussehen ähnelt. Die Robustheit solcher Gehäuse ist lange erprobt und auch
die Herstellung basiert auf einem umfangreichen Erfahrungsschatz.
Neben dem Schutz vor mechanischen Einflüssen auf den Brennstoffzellen
stack unterstützt das stabile Gehäuse auch den Berührungsschutz vor Bautei
len, die den erzeugten elektrischen Strom leiten. Weiter bildet das Gehäuse
eine Schranke gegenüber der thermischen Abstrahlung des Stacks, so daß
die aktive Kühlung im Zellinneren wegen geringerer Störgrößen wirkungsvol
ler eingesetzt werden kann.
Besonders vorteilhaft an dem erfindungsgemäßen Gehäuse ist es, daß es
nicht nur die beschriebene Schutzfunktion übernimmt, sondern daß es gleich
zeitig auch die Zugkräfte beim Verspannen der Brennstoffzellenstacks aufneh
men kann. Zur Erreichung der notwendigen mechanischen Stabilität dienen
die axialen Versteifungsrippen. Zusätzliche Zuganker, die typischerweise ein
hohes Gewicht aufweisen, sind bei dem erfindungsgemäßen Gehäuse somit
nicht mehr erforderlich.
Das Verspannen des Brennstoffzellenstacks geschieht zwischen Gehäuse
deckel und Gehäuseboden an den Stirnseiten des Gehäuses, die z. B. als wie
derlösbarer Gehäusedeckel und fest verbundener, z. B. angeschweißter Ge
häuseboden ausgebildet sind.
Die gehäuseseitigen Mittel zur Befestigung des Gehäusedeckels an dem Ge
häuse sind in einer besonders vorteilhaften Ausführung der Erfindung gerade
an den aufgrund der Rippen verbreiterten Gehäusequerschnittsbereichen an
geordnet.
Das Gehäuse besteht bevorzugt aus Kunststoff oder Metall, insbesondere
Leichtmetall.
An der Innenwand des Gehäuses besteht die Möglichkeit, Führungsprofile in
die Querschnittsstruktur zu integrieren, um die exakte Stapelung der Einzel
zellen bei einer automatisierten Montage zu erleichtern. Weitere Modifikatio
nen des Gehäusequerschnitts können z. B. zur Aufnahme von Sensoren und
Funktionsüberwachungseinheiten dienen.
Das erfindungsgemäße Gehäuse kann sehr kostengünstig hergestellt werden.
Es kann vorteilhaft durch Strangpressen erzeugt werden. Hierbei handelt es
sich um ein an sich bekanntes und sehr gut erprobtes Verfahren, mit dem eine
sehr kostengünstige Herstellung des Gehäuses ermöglicht wird.
Mittels Strangpressen können Bauteile mit sehr komplizierten Querschnitten
hergestellt werden. Dabei drückt ein Stempel den erwärmten Werkstoff durch
eine Matrize, die den gewünschten Querschnitt aufweist. Der Werkstoff wird
plastisch verformt und bildet einen Strang mit hohlem Querschnitt. Der Durch
messer des ein Profil umschreibenden Kreises kann bei dieser Technologie
mehr als 400 mm betragen und die Länge eines Strangs mehr als 20 m.
Daneben eignen sich jedoch auch andere kostengünstige Umformverfahren
und Urformverfahren, wie z. B. Strangziehen, Fließpressen, Tixocasting etc.
oder Spritzgießen.
Das erfindungsgemäße Gehäuse für Niedertemperatur-Brennstoffzellenstacks
kann insbesondere zur Stromerzeugung an Bord von Elektrofahrzeugen ein
gesetzt werden, wobei der erzeugte Strom zum Antrieb des Fahrzeugs dient.
Eine Ausführung der Erfindung wird anhand von drei Figuren näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 das erfindungsgemäße Gehäuse im Querschnitt;
Fig. 2 ein erfindungsgemäßes Gehäuse nach Fig. 1 mit zusätzlichem Boden
und Deckel in Seitenansicht;
Fig. 3 das erfindungsgemäßes Gehäuse nach Fig. 1 und 2 in Draufsicht.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Gehäuse 1 im Querschnitt, z. B. hergestellt
mittels eines Strangpreßverfahrens. Durch das Herstellverfahren ist der Quer
schnitt über die gesamte Länge des Bauteils identisch. Die Hauptachse des
Gehäuses liegt senkrecht zur Papierebene. Die Querschnittsform ist in der ge
zeigten Ausführung rechtwinklig, wobei jedoch selbstverständlich auch qua
dratische Querschnitte als Spezialfall eines Rechtecks möglich sind. Die ge
zeigte Form des Querschnitts ist an die Geometrie eines Brennstoffzellen
stacks mit rechtwinkligem Querschnitt angepaßt, so daß dieser ohne größere
Zwischenräume vom Gehäuse umhüllt wird.
Die Querschnittsfläche liegt entsprechend der Größe der heute gängigen Nie
dertemperatur-Brennstoffzellen bevorzugt im Bereich zwischen 200 cm2 und
bis zu 1200 cm2, wobei die Kantenlängen bei rechtwinkligen Querschnitten
typischerweise mindestens 100 mm betragen, z. B.
250 × 180 mm oder
250 × 250 mm.
250 × 180 mm oder
250 × 250 mm.
Die Länge des Gehäuses liegt insbesondere im Bereich von 50 bis 70 cm,
z. B. 70 cm.
Man erkennt deutlich die axial verlaufenden Rippen 3 zur Versteifung der Ge
häusewand. Aufgrund dieser Versteifungsrippen 3 ist die Dicke der Gehäuse
wand nicht konstant, sondern die Wanddicke erhöht sich an den Orten der
Versteifungsrippen 3 entsprechend. Sie verlaufen in der gezeigten Ausfüh
rung an der Außenseite des Gehäuses 1, sie können jedoch auch an der In
nenseite verlaufen. Die Versteifungsrippen 3 weisen hier eine abgerundete
Form auf.
Fig. 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gehäuse 1 in Seitenansicht. An den bei
den Stirnseiten des Gehäuses 1 sind zwei plattenförmige Bauteile 11, 13 an
geordnet, zwischen denen der Brennstoffzellenstapel eingespannt ist. Die
Platte rechts wird dabei als Gehäuseboden 13 bezeichnet. Sie ist fest mit dem
Gehäuse 1 verbunden, z. B. verschweißt. Der Gehäuseboden kann z. B. auch
der Boden oder eine sonstige Wandung des Fahrzeugs selbst sein. Die Platte
links, die als Gehäusedeckel 11 bezeichnet wird, ist mittels Schrauben 15 an
dem Gehäuse 1 wiederlösbar befestigt. Durch Anziehen oder Lösen der
Schrauben 15 kann die Verspannung des Brennstoffzellenblocks gezielt ein
gestellt werden. Die zugehörigen Bohrlöcher mit Gewinde für die Schrauben
15 sind dabei bevorzugt in den Rippenbereichen der Gehäusestirnseite ange
ordnet (Fig. 3).
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Gehäuse, und zwar auf
diejenige Stirnseite, auf der der lösbare Gehäusedeckel 11 angeordnet ist.
Man erkennt, daß die Schrauben 15 zur Verbindung von Deckel 11 und Ge
häuse gerade in den Stirnseiten der Versteifungsrippen 3 des Gehäuses vor
handen sind.
Claims (5)
1. Gehäuse (1) für einen Niedertemperatur-Brennstoffzellenstack, mit einem
an die Geometrie des Niedertemperatur-Brennstoffzellenstacks angepaß
ten Querschnitt und einer wechselnden Wanddicke mit mehreren, in Rich
tung der Gehäusehauptachse verlaufenden Versteifungsrippen (3), und
einem Gehäusedeckel (11) und einem Gehäuseboden (13) an den bei
den Stirnseiten, wobei der Niedertemperatur-Brennstoffzellenstack zwi
schen Gehäusedeckel und Gehäuseboden verspannbar ist.
2. Gehäuse (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es
durch Strangpressen, Strangziehen, Fließpressen, Tixocasting oder
Spritzgießen hergestellt ist.
3. Gehäuse (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
an den Stirnseiten der Versteifungsrippen (3) Mittel zur wiederlösbaren
Befestigung des Gehäusedeckels (11) oder des Gehäusebodens (13) vor
handen sind.
4. Gehäuse (1) für einen Brennstoffzellenstack nach einem der vorangehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es aus Leichtmetall
oder Kunststoff besteht.
5. Gehäuse (1) nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß es an Bord eines Kraftfahrzeugs eingesetzt wird.
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