DE19723647C1

DE19723647C1 - Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung einer Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines Medikamentfluids

Info

Publication number: DE19723647C1
Application number: DE19723647A
Authority: DE
Inventors: Juerg Steck; Thomas Gurtner
Original assignee: Disetronic Licensing AG
Current assignee: Tecpharma Licensing AG
Priority date: 1997-06-05
Filing date: 1997-06-05
Publication date: 1998-12-24
Anticipated expiration: 2017-06-06
Also published as: US6364860B1

Description

Die Erfindung betrifft eine rücksetzbare Anzeigeeinrichtung einer Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines Medikamentfluids nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

Eine Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines Medikamentfluids ist beispielsweise aus der EP 0 581 925 B1 bekannt. Es handelt sich dabei um ein Injektionsgerät in Form eines sogenannten Pen, mit dem ein Patient sich selbst jederzeit Injektionen in von ihm wählbaren Dosen eines Medikamentfluids, insbesondere Insulin, verabreichen kann. Das Injektionsgerät weist eine LCD-Anzeigeeinrichtung zur Anzeige der vom Patienten eingestellten Fluiddosis der nächsten Injektion auf. Beim Injizieren wird die Anzeige automatisch auf Null zurückgesetzt, so dass bei der nächsten Injektion stets die dann eingestellte und zu verabreichende Fluiddosis angezeigt wird.

Ein Injektionsgerät mit einer mechanischen Anzeigeeinrichtung ist aus der EP 0 554 996 B1 bekannt. Die eingestellte Fluiddosis wird durch zwei Zählringe, einen Einer- und einen Zehner-Zählring, angezeigt, die mit entsprechenden Skalen versehen sind, um die vom Patienten eingestellte Dosis durch ein Anzeigefenster im Gehäuse des Injektionsgeräts anzuzeigen. Die Anzeige muss jedoch nach jeder Injektion vom Patienten zurückgesetzt werden, indem ein Dosier- und Betätigungsknopf, mit dem zuvor die zu injizierende Fluiddosis durch Verdrehen eingestellt worden ist, von Hand wieder zurückgedreht wird.

Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine einfache und preiswerte rücksetzbare Anzeigeeinrichtung einer Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines Medikamentfluids zu schaffen, die bei Betätigung der Vorrichtung im Zuge der Abgabe des Fluids automatisch in eine vorgegebene Stellung, vorzugsweise die Nullage, zurückgesetzt wird.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand von Anspruch 1 gelöst.

Bei der Vorrichtung zur dosierten Abgabe des Medikamentfluids handelt es sich bevorzugterweise um ein tragbares Injektionsgerät, insbesondere in der Form eines sogenannten Pen. Die Erfindung kann jedoch mit Vorteil auch für stationäre Dosiervorrichtungen Verwendung finden und auch bei Vorrichtungen, mit denen sowohl Injektionen als auch Infusionen verabreicht werden. Sie ist bei handbetätigten und auch bei Vorrichtungen mit fremdangetriebenen Pumpen einsetzbar. Auch bei Pipetten kann der Einsatz vorteilhaft sein.

Eine rücksetzbare Anzeigeeinrichtung einer Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines Medikamentfluids nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 weist erfindungsgemäß wenigstens einen Zählring auf, der durch eine Einstellbewegung einer Betätigungseinrichtung einem Gehäuse oder einem Gestell gegenüber aus einer Nullage heraus verdreht wird. Die Verdrehlage des Zählrings ist ein Maß für die hierbei mittels der Bestätigungseinrichtung eingestellte, abzugebende Fluiddosis. Nach der Erfindung wird eine Verschiebebewegung der Betätigungseinrichtung durch Vermittlung eines Rücksetzmittels mechanisch in eine Rückdrehbewegung des Zählrings auf seine Nullage zu übertragen. Die Verwendung eines Zählrings und dessen Rücksetzung mechanisch durch das Rücksetzmittel stellen eine besonders einfache und robuste Lösung für das Rücksetzen der Anzeigeeinrichtung dar.

Die zwangsweise Rückdrehung des Zählrings erfolgt vorzugsweise kontinuierlich und nicht erst am Ende der Verschiebebewegung der Betätigungseinrichtung. Erfolgt die mechanische Umwandlung der Verschiebebewegung der Betätigungseinrichtung dabei gleichzeitig mit der die Fluidabgabe bewirkenden Verschiebebewegung, d. h. nicht erst bei einer Rückverschie bung der Betätigungseinrichtung, so kann auch eine nur teilweise Abgabe der eingestellten Fluiddosis durch das nur teilweise Zurückdrehen des Zählrings angezeigt werden. Falls dies in der Anwendung keine Rolle spielt, kann jedoch auch die Verschiebung der Betätigungseinrichtung beim Rückschieben nach erfolgter Fluidabgabe bewirkt werden.

Vorzugsweise wird die Verschiebebewegung der Betätigungseinrichtung mittels einer Kulissenführung bzw. in der Art einer Kulissenführung in eine Drehbewegung des Zählrings übertragen. Die Kulissenführung wird durch eine Führungskurve und ein Eingriffsmittel gebildet, dass beim Verschieben der Betätigungseinrichtung zwangsweise entlang der Führungskurve geführt wird. Die Kulissenführung ist vorzugsweise als reine Gleitführung ausgebildet, kann grundsätzlich jedoch auch über eine Abrollbewegung des Eingriffsmittels erfolgen.

Vorzugsweise ist das Eingriffsmittel fest mit dem Zählring verbunden, und die Führungskurve ist am Rücksetzmittel ausgebildet. Es kann jedoch auch die Führungskurve am Zählring ausgebildet sein, bevorzugt an einer inneren Umfangsfläche des Zählrings, so dass in diesem Fall das Eingriffsmittel fest mit dem Rücksetzmittel verbunden ist oder durch dieses gebildet und zusammen mit der Betätigungseinrichtung verschoben wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform, in der die Führungskurve am Rücksetzmittel ausgebildet ist, ist das Rücksetzmittel hülsenförmig. Es wird daher im folgenden auch als Rücksetzhülse bezeichnet. Die Führungskurve ragt von einer Mantelfläche der Rücksetzhülse ab.

Vorzugsweise wird die Drehachse des Zählrings durch dessen Mittelachse gebildet, und die Zählringmittelachse fällt gleichzeitig mit der Mittellängsachse der Betätigungseinrichtung, die in Richtung der Verschiebebewegung verläuft, zusammen. Der Zählring umschließt die Betätigungseinrichtung koaxial. Beim Rückdrehen des Zählrings wird die Führungskurve in den Ringraum zwischen der Betätigungseinrichtung und dem Zählring geschoben. In dieser Ausbildung ragt das Eingriffsmittel vorzugsweise in der Form eines einfachen Nockens von der inneren Umfangsfläche des Zählrings radial nach innen ab. Grundsätzlich kann die Mittellängsachse des Zählrings und damit seine Drehachse jedoch auch senkrecht zur Ver schieberichtung der Betätigungseinrichtung stehen. Ein dann beispielsweise von einer Stirnseite des Zählrings abragender Nocken könnte in einer bezüglich der Verschiebe richtung der Betätigungseinrichtung als Bogensegment gebildeten Führungskurve zwangsgeführt und dadurch die Rückdrehung des Zählrings bewirkt werden.

Die Anzeigeeinrichtung umfasst vorzugsweise wenigstens zwei Zählringe, von denen der eine die eingestellten Basisdosiseinheiten anzeigt und der andere die Anzahl der vollständigen Umdrehungen des Einer-Zählrings zur Anzeige bringt. Vorzugsweise entspricht eine vollständige Umdrehung des Einer-Zählrings der Einstellung von zehn Basis dosiseinheiten, und eine Skalenteilung auf dem Zehner-Zählring entspricht jeweils zehn solchen Basisdosiseinheiten. Die Anzeige im Zehnersystem ist besonders benutzerfreundlich.

Der Antrieb des wenigstens einen bzw. der wenigstens zwei Zählringe erfolgt bevor zugterweise in der Art eines Kilometerzählers über eine zur Mittellängsachse des Zählrings bzw. der Zählringe parallele Welle. Dies ergibt einen besonders einfachen und robusten Antrieb, der für sich bereits auch ohne die erfindungsgemäße Rücksetzung des bzw. der Zählringe zum Einsatz kommen kann. Für die Verwendung bei bekannten Injektionspens beispielsweise, besitzt die nach dem Kilometerzählerprinzip angetriebene Anzeigeeinrichtung den Vorteil, dass sie dort mit einem sehr geringen Änderungsaufwand eingesetzt werden kann.

Der Einer-Zählring ist verdrehbar und längsverschieblich gegenüber der Betätigungs einrichtung. Er kann mit der Betätigungseinrichtung auch drehfest, aber längsverschieblich verbunden sein.

Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein tragbares Injektionsgerät im Längsschnitt,

Fig. 2 ein Muster zur Demonstration der Funktionsweise der rücksetzbaren Anzeigeeinrichtung von Fig. 1,

Fig. 3 den Schnitt A-A nach Fig. 1,

Fig. 4 den Schnitt B-B nach Fig. 1,

Fig. 5 den ersten Zählring des Injektionsgeräts nach Fig. 1,

Fig. 6 den zweiten Zählring des Injektionsgeräts nach Fig. 1,

Fig. 7 die Rücksetzhülse des Injektionsgeräts nach Fig. 1 und

Fig. 8 einen Längsschnitt und zwei Stirnansichten der Rücksetzhülse nach Fig. 7.

Fig. 1 zeigt im Längsschnitt ein Injektionsgerät in Form eines sogenannten Pen mit einer rücksetzbaren Anzeigeeinrichtung 10. Das Injektionsgerät ist im übrigen wie das in der WO 93/16740 beschriebene Gerät ausgebildet, so dass bezüglich der Beschreibung des Injektionsgeräts stets ergänzend auch auf diese Druckschrift verwiesen sei.

Das Injektionsgerät umfasst ein Gehäuse 1, in dem eine Ampulle 2 aufgenommen ist. Die Ampulle 2 enthält ein zu verabreichendes Injektionsfluid in flüssiger Form, beispielsweise Insulin. In der Ampulle 2 ist ein Kolben 3 in Richtung auf einen Ampullenauslass zu verschiebbar aufgenommen. Der Kolben 3 dichtet die Ampulle 2 zur einen Seite ab. Durch Verschieben des Kolbens 3 in Richtung auf den Ampullenauslass zu wird Injektionsfluid aus der Ampulle verdrängt.

Eine Betätigungseinrichtung für den Kolben 3 umfasst einen Dosier- und Betätigungsknopf mit einem Kopfteil 4, das starr an einer Hülse 5 befestigt ist. Sie umfasst ferner eine mit der Hülse 5 verdrehsicher verbundene Antriebshülse 6 und eine in der Antriebshülse 6 in Längsrichtung dieser Hülse 6 verschiebbare Betätigungsstange 7. Der Betätigungsknopf 4, 5 ist zusammen mit der Antriebshülse 6 im Gehäuse 1 und relativ zur Betätigungsstange 7 um die Längsachse der Hülse 6 drehbar gelagert. Zusätzlich ist die Betätigungsstange 7 in ihrem vorderen Bereich, der dem Kolben 3 zugewandt ist, in einem gehäusefesten Führungsmittel 8 verdrehsicher gleitgeführt.

Ein Längsverschieben der Betätigungsstange 7 wird in bekannter Weise, beispielsweise wie in der WO 93/16740 beschrieben, durch Drehen des Betätigungskopfs 4, 5 und damit der Antriebshülse 6 bewirkt. Hierzu greifen die Antriebshülse 6 mit einem Innengewinde und die Betätigungsstange 7 mit einem entsprechenden Außengewinde ineinander, wodurch die Drehbewegung des Betätigungsknopfs 4, 5 und der Hülse 6 in eine Verschiebebewegung der Betätigungsstange 7 auf den Kolben 3 zu übertragen wird. Durch das Drehen wird der Abstand zwischen dem Kolben 3 und dem vorderen Ende der Betätigungsstange 7 einge stellt. Die Verdrehlage des Betätigungsknopfs 4, 5 und damit der Antriebshülse 6 relativ zur Betätigungsstange 7 ist in diskreten Schritten einstellbar. Jeder dieser diskreten Drehschritte entspricht einer Basisdosiseinheit Injektionsfluid. Die Betätigungseinrichtung 4 bis 7 befindet sich in dem in Fig. 1 dargestellten Zustand in ihrer hinteren Stellung. In dieser Stellung erfolgt die Dosierung durch Drehen des Betätigungsknopfs 4, 5 zusammen mit der Antriebshülse 6 um deren Mittellängsachse. Nach dem Dosieren wird durch Druck auf den Betätigungsknopf 4, 5 die Betätigungseinrichtung 4 bis 7 entlang der Mittellängsachse der Antriebshülse 6 in Richtung des Pfeils V bis gegen einen Anschlag verschoben, der durch das Führungsmittel 8 gebildet wird.

Eine Anzeigeeinrichtung 10 funktioniert in der Art eines Kilometerzählers. Sie umfaßt zwei Zählringe 12 und 13, die beim Einstellen der abzugebenden Fluiddosis über eine Anzeige- Antriebseinrichtung 20 um ihre Längsachsen verdreht werden. Zur Erläuterung des Antriebs der beiden Zählringe 12 und 13 wird im weiteren stets ergänzend auf die Fig. 2 bis 4 verwiesen.

Die Hülse 5 ist an Ihrem äußeren Umfang mit einem umlaufenden Zahnkranz 9 versehen, über den die Anzeige-Antriebseinrichtung 20 angetrieben wird. Die Antriebseinrichtung 20 wird im wesentlichen gebildet durch eine Welle 21, die im Gehäuse 1 des Injektionsgeräts parallel zur Mittellängsachse der Antriebshülse 6 drehgelagert ist. Auf der Welle 21 sitzen jeweils verdrehfest ein mit dem Zahnkranz 9 kämmendes erstes Zahnrad 22 und ein zweites Zahnrad 23. Ein drittes Zahnrad 24 ist auf der Welle 21 drehgelagert. Beim Drehen des Betätigungsknopfs 4, 5 und der Hülse 6 wird über den Zahnkranz 9 das erste Zahnrad 22 angetrieben und damit zwangsweise über die Welle 21 auch das zweite Zahnrad 23. Das zweite Zahnrad 23 wiederum treibt den ersten Zählring 12 an. Der erste Zählring 12 ist als Einer-Zählring ausgebildet, d. h. die Skalenteilung an seinem äußeren Umfang zeigt die Basisdosiseinheiten an. Für den Antrieb ist der erste Zählring 12 an seinem dem zweiten Zahnrad 23 gegenüberliegenden Mantelbereich mit einem umlaufenden Zahnkranz versehen. In der Einzeldarstellung des ersten Zählrings 12 in Fig. 5 ist dieser Zahnkranz mit dem Bezugszeichen 14 versehen. Von der Stirnfläche an dem vom Zahnkranz 14 abgewandten Ende des Zählrings 12 ragen innerhalb eines Bereichs, der sich in etwa über den Winkel bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Skalenteilungen des Zählrings 12 erstreckt, mehrere Zähne in Längsrichtung des Zählrings 12 ab. Im Ausführungsbeispiel sind dies drei nebeneinander liegende Zähne, die so einen Zahnteilkranz 15 bilden. Der Zahnteilkranz 15 könnte auch an der Mantelfläche des Zählrings 12 ausgebildet sein, um die beiden Zählringe 12 und 13 enger zusammenrücken zu können. Der zweite Zählring 13 weist an seinem dem Zahnteilkranz 15 zugewandten Ende über seinen äußeren Umfang umlaufend ebenfalls einen Zahnkranz auf. Die Detailes des zweiten Zählrings 13 sind in Fig. 6 dargestellt. Der Zahnkranz des zweiten Zählrings 12 ist dort mit dem Bezugszeichen 17 versehen. In den Fig. 5 und 6 sind bevorzugte Abmessungen und Zahnrad- bzw. Zahnkranzauslegungen für einen Injektionspen eingetragen.

Wird nun die Welle 21 beim Drehen der Hülse 5 angetrieben, so wird der erste Zählring 12 über die Zahnpaarung 23/14 drehangetrieben. Unter dem Sichtfenster 11 werden die Basisdosiseinheiten, im Ausführungsbeispiel 0 bis 9, angezeigt, um die der Betätigungsknopf 4, 5 und die Hülse 6 aus der Nullage verdreht worden sind. Bei jeder vollständigen Umdrehung des ersten Zählrings 12 wird der Zehner-Zählring 13 um eine Skalenteilung weitergedreht. Wenn der Zahnteilkranz 15 des ersten Zählrings 12 auf die Höhe des dritten Zahnrads 24 gedreht worden ist, wirkt das dritte Zahnrad 24 beim Weiterdrehen des ersten Zählrings 12 als formschlüssige Kupplung zwischen den beiden Zählringen 12 und 13. Das dritte Zahnrad 24 und damit der zweite Zählring 13 werden entsprechend der Erstreckung des Zahnteilkranzes 15 weitergedreht. Sobald der Zahnteilkranz 15 unter dem dritten Zahnrad 24 hindurchgedreht worden ist, besteht keine Antriebsverbindug mehr zwischen dem ersten Zählring 12 und dem zweiten Zählring 13.

Nachdem die gewünschte Dosis eingestellt worden ist und durch die beiden Zählringe 12 und 13 unter dem Sichtfenster 11 angezeigt wird, erfolgt der Vorschub der Betätigungs einrichtung 4 bis 7 in Richtung des Pfeils V. Beim Vorschieben wird die Zahnradpaarung 9/22 ausgekuppelt, und die beiden Zählringe 12 und 13 können ungehindert verdreht werden. Durch das Vorschieben der Betätigungseinrichtung 4 bis 7 werden die Zählringe 12 und 13 wieder in Richtung auf ihre Nullage zu zurückgedreht. Die Übertragung der Vorschubbewegung in eine Rückdrehbewegung der Zählringe wird mittels einer Zwangs führung durch eine Rücksetzhülse 30 bewirkt. Die Rücksetzhülse 30 ist gegen Verdrehen und Längsverschieben gesichert auf der Hülse 5 befestigt. Sie liegt, um Platz zu sparen, möglichst eng am äußeren Umfang der Hülse 5 an. Bei der Vorschubbewegung der Be tätigungseinrichtung 4 bis 7 wird sie unter den ersten Zählring 12 bis auf die Höhe des zweiten Zählrings 13 geschoben.

Wie bereits in Fig. 1, aber deutlicher noch in den Fig. 5 und 6 zu erkennen ist, weisen sowohl der erste Zählring 12 als auch der zweite Zählring 13 je einen von ihrer inneren Umfangsfläche radial nach innen vorragenden Vorsprung 16 respektive 18 auf. Die beiden Vorsprünge 16 und 18 sind jeweils an den einander zugewandten Enden der beiden Zählringe 12 und 13 ausgebildet. Mit diesen beiden Vorsprüngen bzw. Nocken 16 und 18 wirkt die Rücksetzhülse 30 zum Rücksetzen und Abnullen der beiden Zählringe 12 und 13 in der Form einer Kulissenführung zusammen. Bei der Vorschubbewegung der Rücksetz hülse 30 in Richtung auf den Kolben 3 zu werden die beiden Vorsprünge 16 und 18 entlang einer an der Mantelfläche der Rücksetzhülse 30 ausgebildeten Führungskurve gleitend bis in die gewünschte Stellung, im Ausführungsbeispiel der Nullstellung, zwangsgeführt. Im Ausführungsbeispiel wird die Zwangsführung durch eine reine Gleitführung gebildet.

In Fig. 7 ist die Rücksetzhülse 30 in einer perspektivischen Sicht dargestellt. Einen Längsschnitt und zwei Stirnansichten der Rücksetzhülse 30 zeigt Fig. 8, in der auch bevorzugte Abmessungen eingetragen sind.

Die Rücksetzhülse 30 weist an ihrem äußeren Umfang im Bereich des den Zählringen 12 und 13 zugewandten Endes eine Führungskurve 31 auf, an der die Vorsprünge 16 und 18 beim Überschieben der Rücksetzhülse 30 zwangsweise entlang gleiten, so dass die Längsbe wegung der Betätigungseinrichtung 4 bis 7 und damit der Rücksetzhülse 30 beim Injizieren in eine Drehbewegung der beiden Zählringe 12 und 13 auf ihre jeweiligen Nullstellungen zu übertragen wird. Die Führungskurve 31 ragt von der äußeren Umfangsfläche der Rücksetz hülse 30 in etwa radial ab. Die den Vorsprüngen 16 und 17 zugewandte Stirnfläche der Führungskurve 31 bildet die Abgleitfläche für die beiden Vorsprünge. Dabei läuft die Führungskurve 31 von einer vorderen, den Vorsprüngen 16 und 18 zugewandten Spitze 32 ausgehend, nach beiden Seiten der Spitze 32 von den Vorsprüngen 16 und 18 abfallend, in der Abwicklung der Führungskurve 31 gesehen V-förmig, in einer Nut 33 aus, die in Längs richtung der Rücksetzhülse 30 verläuft. Die Spitze 32 liegt der Nut 33 nicht exakt diametral gegenüber; sie ist gegenüber der mittigen Position versetzt um den halben Winkel zwischen zwei Basisdosiseinheiten am ersten Zählring 12. Die Steigung der Führungskurve 31 bezüglich der Längsachse der Rücksetzhülse 30 ist von der Spitze 32 bis zur Nut 33 konstant. Dabei sind die Steigungen rechts- und linksseitig von der Spitze 32 unterschiedlich aufgrund der außermittigen Anordnung der Spitze 32 gegenüber der Nut 33. In der Nullstellung der beiden Zählringe 12 und 13 liegen deren beiden Vorsprünge 16 und 18 hintereinander in der Nut 33.

Um für die Führungskurve 31 die in Längsrichtung der Betätigungseinrichtung 4 bis 7 gesehen größte Ausdehnung und damit größtmögliche Steigung zu erhalten, wird der Vorschubweg der Betätigungseinrichtung 4 bis 7 soweit als möglich für die Führungskurve 31 genutzt. Zu diesem Zweck ragt die vordere Spitze 32 der Führungskurve 31 bis möglichst nah an die beiden Vorsprünge 16 und 18 heran. Die Vorsprünge 16 und 18 ihrerseits liegen, in Längsrichtung der beiden Zählhülsen 12 und 13 gesehen, so nah als möglich beieinander. Um den im Ausführungsbeispiel durch die Höhe des Zahnteilkranzes 15 vorgegebenen Abstand zwischen den beiden Zählringen 12 und 13 auch noch zu überbrücken, ist der Vorsprung 18 des von der Rücksetzhülse 30 weiter entfernt angeordneten Zählrings 13 zusätzlich treppenförmig ausgebildet, wie in Fig. 6 zu erkennen ist.

Die Befestigung der Rücksetzhülse 30 erfolgt zunächst durch Aufschieben auf die Hülse 5. Als Verdrehsicherung wirkt eine in dem von den Zählringen 12 und 13 abgewandten Ende der Rücksetzhülse 30 ausgenommene Längsnut 34, in die eine im Gehäuseinneren entsprechend vorstehende Längsrippe eingreift, an der die Rücksetzhülse 30 gleitend und gegen Verdrehen gesichert geführt wird. Die axiale Fixierung erfolgt mittels eines auf der Betätigungshülse 5 umlaufenden balligen Rings, über den die Rücksetzhülse 30 geschoben wird und der schließlich in einem entsprechend am inneren Umfang der Rücksetzhülse 5 umlaufenden, ausgenommenen Ring 35 (Fig. 8) zu liegen kommt, so dass die Rücksetz hülse 30 auf der Hülse 5 gegen Verschieben arretiert ist. Die Rücksetzhülse 30 ist einfach zu fertigen, wobei ein Material verwendet wird, das zusammen mit dem der Vorsprünge 16 und 18 eine gute Gleitpaarung ergibt.

Claims

1. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung einer Vorrichtung zur dosierten Abgabe eines Medikamentfluids mit

a) einem Gehäuse (1),
b) einem im oder am Gehäuse (1) angeordneten, das Fluid enthaltenden Fluidbehälter (2),
c) einer im oder am Gehäuse (1) um eine Weglänge verschiebbar gelagerten Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7), die bei Betätigung einen Kolben (3) im Fluidbehälter (2) verschiebt, um eine mittels der Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7) eingestellte Fluiddosis aus dem Fluidbehälter (2) zu verdrängen,
d) einer im oder am Gehäuse (1) angeordneten Anzeigeeinrichtung (10), deren Anzeige ein Maß für die eingestellte Fluiddosis ist, und mit
e) einem Rücksetzmittel (30), das mit der Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7) verschoben wird und dadurch die Anzeigeeinrichtung (10) zurücksetzt,

dadurch gekennzeichnet, dass

a) die Anzeigeeinrichtung (10) wenigstens einen Zählring (12, 13) umfasst, der bei dem Einstellen der Fluiddosis mittels der Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7) dem Gehäuse (1) gegenüber aus einer Nullage heraus verdreht wird, und
b) das Rücksetzmittel (30) eine Verschiebebewegung der Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7) mechanisch in eine Rückdrehbewegung des Zählrings (12, 13) auf seine Nullage zu überträgt.

2. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine Führungskurve (31) und wenigstens ein Eingriffsmittel (16, 18) in der Art einer Kulissenführung zusammenwirken, die das Verschieben des Rücksetzmittels (30) in ein Drehen des Zählrings (12, 13) überträgt.

3. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskurve (31) am Rücksetzmittel (30) und das Eingriffsmittel (16, 18) am Zählring (12, 13) ausgebildet ist.

4. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskurve (31) um eine Mittellängslinie des Zählrings (12, 13) läuft.

5. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskurve (31) von einem vorderen Kurvenende (32) nach beiden Seiten des vorderen Kurvenendes (32) zu einem Kurvengrund (33) hin abfällt und das Eingriffsmittel (16, 17) beim Verschieben des Rücksetzmittels (30) in Richtung auf den Kurvengrund hin geführt wird.

6. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die vom vorderen Kurvenende (32) abfallende Führungskurve (31) am Kurvengrund in eine Längsnut (33) ausläuft.

7. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass das vordere Kurvenende (32) zu einer dem Kurvengrund (33) diametral gegenüberliegenden mittigen Position versetzt angeordnet ist.

8. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskurve (31) an einer Mantelfläche des hülsenförmigen Rücksetzmittels (30) ausgebildet ist.

9. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingriffsmittel (16, 18) durch einen von einer inneren Umfangsfläche des Zählrings (12, 13) nach innen radial abragenden Vorsprung gebildet wird.

10. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Zählring (12, 13) durch das Einstellen der abzugebenden Fluiddosis in der Art eines Kilometerzählers angetrieben wird, bei dem eine Drehbewegung eines Dosier- und Betätigungsknopfs (4, 5) der Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7) auf eine im oder am Gehäuse drehgelagerte Welle (21) und die Drehbewegung der Welle (21) über ein verdrehsicher auf der Welle (21) gelagertes Zahnrad (23) auf den Zählring (12) übertragen werden, wobei die Welle (21) vorzugsweise parallel zur Drehachse des Dosier- und Betätigungsknopfs (4, 5) der Betätigungseinrichtung (4, 5, 6, 7) angeordnet ist.

11. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein erster und ein zweiter Zählring (12, 13) fluchtend nebeneinander angeordnet sind, wovon der erste Zählring (12) Basis dosiseinheiten und der zweite Zählring (13) die Anzahl der Umdrehungen des ersten Zählrings (12) anzeigt.

12. Rücksetzbare Anzeigeeinrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Welle (21) ein weiteres Zahnrad (24) drehgelagert ist, dieses weitere Zahnrad (24) in ständigem Eingriff mit einem am zweiten Zählring (13) ausgebildeten Zahnkranz (17) steht und seinerseits durch einen Zahnteilkranz (15) des ersten Zählrings (12) bei einer vollen Umdrehung des ersten Zählrings (12) angetrieben wird und dass der vom Zahnteilkranz (15) überspannte Winkelbereich dem Winkelbereich einer Skalenteilung des zweiten Zählrings (13) entspricht.