DE19723566C1 - Verfahren zum Vakuumverdampfen von einem mit einem Lösungsmittel versetzten Substrat sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Vakuumverdampfen von einem mit einem Lösungsmittel versetzten Substrat sowie Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vakuumverdampfen von einem mit einem Lö
sungsmittel versetzten Substrat, wobei das Substrat erwärmt und dabei das Lösungsmittel
verdampft und ein Substrat-Konzentrat gebildet wird, wobei weiterhin der Lösungsmittel-
Dampf kondensiert wird und wobei schließlich für die Substrat-Konzentration sowie die Lö
sungsmittel-Dampf-Kondensation eine Wärmepumpe mit einem Kältemittelkreislauf mit Ver
dichten sowie Verflüssigen eines Kältemittels verwendet wird. Die Erfindung betrifft ferner
ein Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einer Konzentrationseinrichtung mit
einem Zulauf für das zu behandelnde Substrat und einer Abführung für das gewonnene
Konzentrat, mit einer Kondensationseinrichtung für den gewonnenen Lösungsmittel-Dampf
aus der Konzentrationseinrichtung sowie mit einer Wärmepumpeneinrichtung mit Verdichter
und Verflüssiger sowie Wärmetauschern zum Konzentrieren in der Konzen
trationseinrichtung sowie Kondensieren in der Kondensationseinrichtung.
Ausgangspunkt des erfindungsgemäßen Verfahrens sind verunreinigte Flüssigkeiten mit
unerwünschten Inhaltsstoffen. Das Primärziel des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, im
Sinne einer Wertstoffrückgewinnung das Lösungsmittel zurückzugewinnen. Das erfin
dungsgemäße Verfahren erfüllt dabei entweder die Funktion eines Verdampfers (es bleibt
noch Restfeuchte übrig) oder die Funktion eines Trockners (es bleibt keine Restfeuchte
übrig). Das besondere Anwendungsgebiet ist die industrielle Abwassertechnik, d. h. die Pro
zeßwasserbehandlung im industriellen Bereich.
Aus der DE 38 31 221 A1 ist eine Vakuumdestillationsanlage mit elektrisch gesteuertem
Bypass zwischen Konzentratpumpendruckleitung und Vakuumdestillationsbehälter unter
Verwendung einer integrierten Wärmepumpe (Kältekreislaufanlage) bekannt. Insbesondere
handelt es sich um eine Steuerung einer Konzentratpumpe zur Entleerung einer Vakuum
destillationsanlage mit einem Wärmepumpensystem. Ein der Kondensationseinrichtungen
vorgeschalteter Vorkondensator ist allerdings nicht vorgesehen.
Auch die DE 34 04 248 A1 zeigt eine Vakuumdestillationsanlage mit einer integrierten
Wärmepumpe zur Trennung von Komponenten aus Abfallösungen, wobei die Kondensa
tionswärme durch die Wärmepumpe dem Destillationsprozeß zugeführt wird, doch findet
auch hier ein Vorkondensator keinen Einsatz.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat als Ausgangspunkt ein thermisches Trennverfahren
durch Verdampfung, nämlich eine Vakuumverdampfung unter Verwendung einer Wärme
pumpe. Derartige Vakuumverdampferanlagen mit integrierter Wärmepumpe
(Kältekreislaufanlage) dienen dem Aufkonzentrieren von Lösungen und zur Gewinnung von
Destillat unter Vakuum. Die verfahrenstechnische Besonderheit dieser Vakuumverdampfer
basiert auf der Verwendung einer Kältekreislaufanlage zur Erzeugung der Verdampfungs-
und Kondensationsenergien. Um ein Optimum an Energieeinsparung (und Materialeinsatz
zu erreichen, werden die Anlagen im Vakuum bei ca. 50 mbar (A) betrieben. Dies entspricht
einer Siedetemperatur von ca. 33°C.
Das Grundprinzip bei einem derartigen Verfahren zum Vakuumverdampfen besteht darin,
daß das Substrat erwärmt und dabei das Lösungsmittel verdampft wird. Gleichzeitig bildet
sich ein Substrat-Konzentrat. Der Lösungsmittel-Dampf wird kondensiert. Die Zurverfü
gungstellung der notwendigen Energien für die Substrat-Konzentration sowie die Lösungs
mittel-Dampf-Kondensation erfolgt mittels einer Wärmepumpe. Dabei ist ein Kältemittel
kreislauf vorgesehen, in dem das Kältemittel verflüssigt sowie verdampft wird. Der her
kömmliche Betrieb der Wärmepumpe hat jedoch Nachteile. So nimmt das Kältemittel wäh
rend des Verdichtungsprozesses Fremdenergie in Form von Antriebsleistung des Motors,
Reibungswärme, Verdichtungswärme etc. auf. Deshalb stehen auf der Heizseite des Käl
temittelkreislaufs ca. 30% mehr Leistung zur Verfügung als auf der Kaltseite. Aufgrund der
Energiebilanz kann jedoch dem Medium nur die Energiemenge zugeführt werden, die auch
wieder in der Kondensationsstufe entzogen werden kann. Deshalb müssen diese 30%
Mehrleistung anderweitig wieder dem System entnommen werden. Diese Energieabführung
erfolgt bei dem bekannten Verfahren mittels eines Restverflüssigers. Dies ist mit hohen
Energieverlusten verbunden. Im übrigen muß bei dem zuvor beschriebenen Prozeß der
Verdichter nach der Kälteleistung ausgewählt werden. Der entscheidende Nachteil bei dem
bekannten Verfahren liegt somit in der Überschußenergie, welche ungenutzt vernichtet
wird.
Davon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Va
kuumverdampfen von einem mit einem Lösungsmittel versetzten Substrat mit einer verbes
serten Energiebilanz zu schaffen; weiterhin soll eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens geschaffen werden.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung verfahrensmäßig vorgeschlagen, daß
vor dem eigentlichen Kodensieren des Lösungsmittel-Dampfes der Lösungsmittel-Dampf
vorkondensiert wird.
Indem erfindungsgemäß im Sinne einer zwischengekühlten Wärmepumpe der Lö
sungsmittel-Dampf vorkondensiert wird, wird insgesamt die Energiebilanz des erfin
dungsgemäßen Verfahrens im Vergleich zum bekannten gattungsgemäßen Verfahren
deutlich verbessert. Die Grundidee besteht dabei darin, daß die überschüssige Energie
nicht dem Kältekreislauf sondern der Prozeßseite entzogen wird. Dies geschieht erfin
dungsgemäß mittels eine Vorkondensators, welcher der eigentlichen Kondensationsstufe
vorgeschaltet ist. Der Wasserdampf aus der Konzentrationsstufe gibt hier die vom Kälte
mittelkompressor zusätzlich aufgenommene Energie an das Kühlwasser des Vorkonden
sators ab, so daß die Kälteleistung des Wärmepumpensystems ausreicht, den übrigen
Dampfanteil zu verflüssigen. Der bisher notwendige Restverflüssiger im Wärmepumpen
kreislauf wird nicht mehr benötigt. Der Verdichter wird dabei so gewählt, daß die Heizlei
stung der früheren Kälteleistung entspricht. Dies hat zur Folge, daß ein wesentlich kleinerer
Verdichter mit einer entsprechend geringeren Antriebsleistung eingesetzt werden kann.
Insgesamt wird erfindungsgemäß die Überschußenergie ausgenutzt, welche meistens un
genutzt vernichtet wird. Daraus resultiert ein energetisch besserer Gesamtwirkungsgrad von
10 bis 50% mit einer höheren Destillatleistung sowie einer niedrigeren Leistungsaufnahme.
Weiterhin ergeben sich Einsparungen in den Investitionskosten sowie in den Betriebsko
sten.
Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt vor, daß zum Vorkonden
sieren ein separater Kältemittelkreislauf verwendet wird. Die im seperaten Kältemittelkreis
lauf gewonnene Energie kann weiter genutzt werden.
Bei Vakuumverdampferanlagen werden oftmals Vakuumverdampfer eingesetzt, welche als
Wasserstrahl-Vakuumpumpe ausgebildet sind. Damit das Vakuum aufrechterhalten wird,
muß das Umlaufwasser als Treibmedium permanent gekühlt werden. Bisher ist es so, daß
eine zusätzliche Kleinkälteanlage zur Kühlung des Treibmediums eingesetzt wird. Die Fol
gen sind erhöhte Investitionskosten, ein höherer Gesamtenergiebedarf, mehr Bauteile so
wie eine höherer Aufwand für die Steuerung.
Eine weitere Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt schließlich vor, daß
zum Ansaugen des zu behandelnden Substrats ein gekühltes Vakuumsystem verwendet
wird, wobei zum Kühlen des Vakuumsystems gleichzeitig das Kältemittel des Kälte
mittelkreislaufs der Wärmepumpe verwendet wird. Der Wärmetauscher des Wärmepum
pensystems besitzt somit zwei Funktionen und reduziert dadurch insgesamt den Energie
bedarf. So dient der Wärmetauscher nicht nur der Kondensation des Lösungsmittel-
Dampfes, sondern gleichzeitig auch der Kühlung des Treibwassers zur Vakuumerzeugung,
und zwar eingesetzt in einem Vakuumverdampfer, dessen thermische Energieversorgung
mittels einer Wärmepumpe (Kältekreislaufanlage) realisiert wird. Das Prinzip ist auch geeig
net für Vakuumverdampferanlagen mit externer Energieversorgung (Dampf, Heißwasser,
Wärmeträger) sowie Kühlwasser oder Sole. Die Vorteile liegen somit in einem energetisch
besseren Gesamtwirkungsgrad von 10 bis 30% mit höherer Destillatleistung und niedriger
Leistungsaufnahme. Weiterhin verringert sich der Materialeinsatz sowie der Steue
rungseinsatz. Außerdem werden Investitionskosten sowie Betriebskosten eingespart. Zu
guterletzt erhöht sich noch die Anlagensicherheit.
Als technische Lösung wird mit der Erfindung zur Durchführung des Verfahrens vor
richtungsmäßig vorgeschlagen, daß der Kondensationseinrichtung ein Vorkondensator
vorgeschaltet ist.
Die Vorteile einer derartigen Vakuumverdampferanlage mit Wärmepumpe sind bereits im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dargelegt worden. Zu
sammengefaßt liegen die Vorteile im wesentlichen darin, daß die überschüssige Energie
des Verdichters nicht dem Kältekreislauf sondern der Prozeßseite entzogen wird, so daß
insbesondere ein Restverflüssiger im Kältekreislauf nicht mehr notwendig ist.
Vorzugsweise ist dabei der Vorkondensator unabhängig von der Wärmepumpeneinrichtung
ausgebildet. Dies bedeutet, daß die gewonnene Energie einer weiteren Nutzung zugeführt
werden kann.
Eine weitere Weiterbildung schlägt vor, daß der Vorkondensator als Rohrbündel-
Wärmetauscher ausgebildet ist. Die Rohrbündel des Wärmetauschers werden dabei von
dem Kühlwasser durchströmt, so daß der Wasserdampf aus der Konzentrationsstufe die
vom Kältemittelkompressor zusätzlich aufgenommene Energie an das Kühlwasser des Vor
kondensators abgibt.
Eine weitere bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens schlägt vor,
daß eine Wasserstrahl-Vakuumeinrichtung mit Treibwasserkühlung zum Ansaugen des zu
behandelnden Substrats vorgesehen ist, wobei die Kühleinrichtung für das Treibwasser an
dem Wärmetauscher der Kondensationseinrichtung angeschlossen ist. Die Vorteile dieser
Weiterbildung sind bereits im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dar
gelegt worden und bestehen im wesentlichen darin, daß zur Verbesserungs des Gesamt
wirkungsgrades der Wärmetauscher der Kondensationseinrichtung zwei Funktionen über
nimmt, nämlich zum einen die Kondensation des Lösungsmittel-Dampfes sowie zum ande
ren die Kühlung des Treibwassers der Wasserstrahl-Vakuumeinrichtung. In Ergänzung zu
den bereits genannten Vorteilen im Zusammenhang mit dem Verfahren ist noch zu nennen,
daß das Kältemittel einen zusätzlichen Energieeintrag erfährt und es somit zu einer besse
ren Verdampfung des Kältemittels kommt. Konkret wird die Verdampfungstemperatur und
somit der Verdampfungsdruck des Kältemittels durch diese Doppelfunktion so deutlich
hochtransferiert, daß eine Wirkungsgradverbesserung von 10 bis 30% die Folge ist.
In einer konstruktiven Ausbildung des Wärmetauschers wird vorgeschlagen, daß er einen
zusätzlichen Doppelmantel für das Treibwasser aufweist. Ein derartiger Doppelmantel läßt
sich bei einem herkömmlichen Wärmetauscher problemlos anbringen. Voraussetzung ist
nur, daß der Außenmantel des Wärmetauschers von dem Kühlmittel beaufschlagt wird und
somit das im Doppelmantel fließende Treibwasser seine Wärme an das Kühlmittel abgeben
kann.
Schließlich wird in einer Weiterbildung vorgeschlagen, daß der Wärmetauscher ein Rohr
bündelwärmetauscher ist. Dies bedeutet, daß in den Rohren der zu kondensierende Lö
sungsmittel-Dampf fließt, während der Zwischenraum zwischen den Rohren von dem
Kühlmittel ausgefüllt ist.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vakuumverdampferanlage wird nachfol
gend anhand der Zeichnungen beschrieben. In diesen zeigt:
Fig. 1 Ein Verfahrensschema der Vakuumverdampferanlage nach
dem Stand der Technik;
Fig. 2 der zum Verfahrensschema in Fig. 1 gehörige Kreisprozeß;
Fig. 3 ein Verfahrensschema der erfindungsgemäßen Vakuumver
dampferanlage;
Fig. 4 der zum Verfahrensschema in Fig. 3 gehörige Kreisprozeß;
Fig. 5 eine Ansicht - teilweise im Schnitt - des Wärmetauschers der
Kodensationseinrichtung;
Fig. 6 einen Schnitt entlang der Linie VI-VI in Fig. 5 durch den
Wärmetauscher.
In den Fig. 1 und 2 soll anhand einer aus dem Stand der Technik bekannten Anlage das
Grundprinzip einer Vakuumverdampferanlage mit Wärmepumpenbetrieb erläutert werden.
In den Fig. 3 bis 6 wird dann die erfindungsgemäße Vakuumverdampferanlage mit Wärme
pumpenbetrieb erläutert.
Die Vakuumverdampferanlage in Fig. 1 zeigt eine Konzentrationseinrichtung 1 einer Kon
zentrationsstufe mit einem entsprechenden Behälter. In der Konzentrationseinrichtung 1
mündet eine Zulauf 2 für das zu behandelnde Substrat. Bei diesem Substrat handelt es sich
um ein verunreinigtes Lösungsmittel (insbesondere Wasser) mit unverwünschten Inhalts
stoffen. Weiterhin weist die Konzentrationseinrichtung 1 eine Abführung 3 mit einer Pumpe
4 für das erzeugte Substrat-Konzentrat auf.
Weiterhin weist die Vakuumverdampferanlage eine Kondensationseinrichtung 5 einer Kon
densationsstufe ebenfalls mit einem Behälter auf.
An die Konzentrationseinrichtung 5 angeschlossen ist eine Wasserstrahl-Vakuum
einrichtung 6, an die wiederum eine Abführung 7 für das Destillat aus der Kondensations
einrichtung 5 angeschlossen ist.
Die Konzentrationseinrichtung 1 und die Kondensationseinrichtung 5 sind durch ein Brü
denrohr 8 miteinander verbunden.
Schließlich weist die Vakuumverdampferanlage noch eine Wärmepumpeneinrichtung 9 auf.
Dieses Wärmepumpensystem verbindet die Konzentrationseinrichtung 1 energetisch mit
der Kondensationseinrichtung 5. Die Wärmepumpeneinrichtung 9 besitzt einen Verdichter
10, einen Restverflüssiger 11 in Form eines Luftkondensators sowie ein Expansionsventil
12. Außerdem sind in der Konzentrationseinrichtung 1 sowie in der Wärmepum
peneinrichtung 9 jeweils ein schematisch angedeuteter Wärmetauscher 13, 14 angeordnet.
Die Funktionsweise der Vakuumverdampferanlage in Fig. 1 ist wie folgt, wobei der stattfin
dende Kreisprozeß anhand von Fig. 2 (Mollier-h lg p-Diagramm) erläutert wird:
Grundsätzlich dient die Vakuumverdampferanlage mit integrierter Wärmepumpe
(Kältekreislaufanlage) zum Aufkonzentrieren von Lösungen und zur Gewinnung von Destil
lat unter Vakuum. Die verfahrenstechnische Besonderheit der Vakuumverdampferanlage
basiert auf der Verwendung einer Kältekreislaufanlage mit der Wärmepumpeneinrichtung 9
zur Erzeugung der Verdampfungs- und Kondensationsenergien. Um ein Optimum an Ener
gieeinsparung (und Materialeinsatz) zu erreichen, werden die Anlagen im Vakuum bei ca.
50 mbar (A) mittels der Wasserstrahl-Vakuumeinrichtung 6 betrieben. Dies entspricht einer
Siedetemperatur von 33°C.
Das zu behandelnde Substrat wird über den Zulauf 2 niveaugesteuert in die Konzen
trationseinrichtung 1 gesaugt. Der dafür erforderliche Unterdruck wird von der Was
serstrahl-Vakuumeinrichtung 6 erzeugt, welche aus einer Flüssigkeitsring-Vakuumpumpe
und einem geschlossenen Kühlwasserkreislauf besteht.
In einem Rohrschlangen-Wärmetauscher 13 in der Konzentrationseinrichtung 1 gibt das
überhitzte gasförmige Kältemittel der Wärmepumpeneinrichtung 9 seine Kon
densationsenergie innerhalb der Konzentrationseinrichtung 1 an das zu behandelnde
Substrat ab. Dabei wird das Substrat erwärmt, und ein Teil des Lösungsmittels (Wasser)
verdampft. Das Substrat wird so bis zu einer noch fließfähigen Konsistenz über eine Dichte-
oder Leitfähigkeitssteuerung aufkonzentriert. Der Austrag des Substrat-Konzentrates erfolgt
diskontinuierlich oder kontinuierlich über die Abführung 3 mittels einer niveaugesteuerten
Pumpe 4 in Form einer Druckluftmembranpumpe.
Der Lösungsmittel-Dampf strömt über das Brüdenrohr 8 in die Kondensationseinrichtung 5.
Dort wird der Lösungsmittel-Dampf kondensiert, indem das entspannte und dabei abge
kühlte flüssige Kältemittel in dem Rohrbündel-Wärmetauscher 14 verdampft. Das anfallen
de Destillat (Kondensat) wird niveaugesteuert abgeführt.
In beiden Wärmetauschern 13, 14 findet somit nur ein Austausch von Verdampfungs- und
Kondensationsenergien statt. Dies bedeutet, daß die aufgewendete Verdampfungsenergie
beim Kondensieren wieder zurückgewonnen wird. Der autarke Betrieb dieser Anlage erfor
dert außer einem Stromanschluß keinen weiteren Anschluß eines Energieträgers. Der spe
zifische Energiebedarf liegt bei nur etwa 120 Wh/l Destillat. Nur zum Vergleich: Herkömmli
che Eindampfanlagen benötigen zum Verdampfen und Kondensieren über 1.300 Wh/l De
stillat. Durch diesen Anlagentyp ist im Gegensatz zu herkömmlichen Brüdenverdichteranla
gen oder anderen aufwendigen Eindampfanlagen eine sehr schonendes Eindampfen von
empfindlichen Produkten bei sehr guter Destillatqualität kostengünstig möglich.
Der Kreisprozeß soll anhand von Fig. 2 näher beschrieben werden:
Der Verdichter 10 verdichtet das gasförmige, angesaugte Käl
temittel auf Verflüssigungsdruck und erfährt dabei eine leichte
Überhitzung. Dies ist die zusätzlich zugeführte Energie, und
zwar meistens in Form von elektrischer Energie für den Ver
dichter 10.
Das überhitzte Kältemittel auf der Hochdruckseite konden
siert/verflüssigt im Prozeßverdampfer in der Konzentrationsein
richtung 1 in dem Wärmetauscher 13 zum Teil, indem das
Kältemittel den wesentlichen Teil seiner Kondensationsenergie
an das Substrat in der Konzentrationseinrichtung 1 abgibt,
welches dabei selber zum Teil verdampft.
Das Kältemittel wird im Restverflüssiger 11 restverflüssigt und
um wenige Kelvin unterkühlt, um zu gewährleisten, daß das
Kältemittel vor dem Expansionsventil 12 vollständig flüssig ist.
Das Kältemittel muß dabei aus Funktionsgründen des Expan
sionsventils 12 vor diesem ganz verflüssigt sein. Um dies zu
erreichen, wird der Restverflüssiger 11, überlicherweise ein
Luftkondensator, verwendet. Dieser regelt meist drehzahlab
hängig den Kondensationsdruck. Die Energieabfuhr des Rest
verflüssigers 11 beträgt in der Regel die zugeführte elektrische
Energie des Verdichters 10 sowie weitere kleine Energiemen
gen, welche durch den nichtisentropen Verdichtungsablauf
entstehen.
Das flüssige Kältemittel wird im Expansionsventil 12 entspannt,
damit es bei einem niedrigeren Druck und somit auch niedrige
rer Verdampfungstemperatur wieder Energie aufnehmen kann.
Das Kältemittel verdampft in der Kondensationseinrichtung 5
mit dem Prozeßkondensator, indem es seine Verdampfungse
nergie an das Medium in der Kondensationsstufe abgibt, wel
ches dabei selber kondensiert. In der Kondensationseinrich
tung 5 wird somit der Lösungsmittel-Dampf in einem Rohrbün
del-Wärmetauscher 14 kondensiert, indem das Kältemittel ver
dampft wird.
Der Wärmepumpenkreislauf ist damit geschlossen.
Der Wärmepumpenkreislauf ist damit geschlossen.
Das Kältemittel nimmt somit während des Verdichtungsprozesses (h1-h2) Fremdenergie in
Form von Antriebsleistung des Motors, Reibungswärme, Verdichtungswärme etc. auf. Auf
grund dieser Tatsache stehen auf der Heizseite (h2-h3-h4) des Kältekreislaufes ca. 30%
mehr Leistung zur Verfügung als auf der Kaltseite (h5-h1). Dem Medium kann nur die
Energiemenge zugeführt werden, die auch wieder in der Kondensationsstufe der Konden
sationseinrichtung 5 aufgrund der Energiebilanz entzogen werden kann. Deshalb müssen
diese 30% Mehrleistung anderweitig dem System entnommen, d. h. mit dem Restverflüssi
ger 11 abgeführt werden. Bei dem zuvor beschriebenen Prozeß muß der Verdichter 10
nach der Kälteleistung (h5-h1) ausgewählt werden.
Die Anlage soll eine Leistung von 42 KW benötigen.
Kälteleistung: 42 KW
Antriebsleistung: 11 KW
Heizleistung: 53,4 KW
Kälteleistung: 42 KW
Antriebsleistung: 11 KW
Heizleistung: 53,4 KW
Destillatleistung ca. 62,5 l/h (was einem spezifischen Energiebedarf von 183 Wh/l ent
spricht).
Da für den Heizprozeß nur 42 KW genutzt werden können, müssen die 11,4 KW Antriebs
leistung über den Restverflüssiger 11 abgeführt werden.
Die erfindungsgemäße Vakuumverdampferanlage der Fig. 3 bis 6 unterscheidet sich in fol
genden Punkten von der Vakuumverdampferanlage der Fig. 1 und 2 des Standes der
Technik:
Die Kondensationseinrichtung 5 weist einen Vorkondensator 15 auf, in dem das Brüdenrohr
8 mündet. Dieser Vorkondensator 15 ist als Rohrbündel-Wärmetauscher ausgeführt und
wird von Kühlwasser durchströmt. Der Restverflüssiger 11 der Wärmepumpeneinrichtung 9
ist nicht mehr vorhanden, da nicht mehr notwendig.
In den Fig. 5 und 6 ist der Wärmetauscher 14 im Detail dargestellt. Der Wärmetauscher 14
ist als vertikaler Rohrbündel-Wärmetauscher 14 mit einem zusätzlichen Doppelmantel 16
ausgeführt.
Die erfindungsgemäße Vakuumverdampferanlage mit Wärmepumpenbetrieb der Fig. 3 bis
6 funktioniert wie folgt:
Bei diesem neuen Prinzip wird die überschüssige Energie, welche durch den Verdichter 10
eingebracht wird, nicht dem Kältekreislauf der Wärmepumpeneinrichtung 9 sondern der
Prozeßseite entzogen. Dies geschieht über den Vorkondensator 15, welcher der eigentli
chen Kondensationseinrichtung 5 vorgeschaltet ist. Der Vorkondensator 15 ist als Rohrbün
del-Wärmetauscher ausgeführt und wird von Kühlwasser durchströmt. Der Lösungsmittel-
Dampf aus der Konzentrationseinrichtung 1 gibt hier die vom Verdichter 10 zusätzlich auf
genommene Energie an das Kühlwasser ab, so daß die Kälteleistung des Wärmepumpen
systems ausreicht, den übrigen Dampfanteil zu verflüssigen. Der Restverflüssiger 11 wird
nicht mehr benötigt.
Der zugehörige Kreisprozeß soll anhand des Diagramms der Fig. 4 beschrieben werden:
Das gasförmige Kältemittel wird mittels des Verdichters 10 auf
Verflüssigungsdruck verdichtet und überhitzt dabei. Damit wird
in der Regel in Form von elektrischer Energie zusätzliche
Energie mittels des Verdichters 10 in das Wärmepumpen
system eingespeist.
Das Kältemittel verflüssigt im Prozeßverdampfer, indem es
seine Verflüssigungsenergie in der Konzentrationseinrichtung
1 an das zu behandelnde Substrat abgibt, welches dabei sel
ber verdampft. Das Kühlmittel wird dabei restverflüssigt und
um wenige Kelvin unterkühlt, um zu gewährleisten, daß das
Kühlmittel vor dem Expansionsventil 12 vollständig flüssig ist.
Das Kühlmittel wird im Expansionsventil 12 entspannt, damit es
bei niedrigerem Druck dann auf einem niedrigeren Tempera
turniveau wieder Energie aufnehmen kann.
Das Kühlmittel verdampft im Prozeßkondensator der Konden
sationseinrichtung 5, indem es seine Verdampfungsenergie in
dieser Kondensationseinrichtung 5 an das Medium abgibt,
welches dabei selber kondensiert.
Der Kreislauf ist geschlossen.
Der Kreislauf ist geschlossen.
Dem Kühlmittel-Verdampfer der Kondensationseinrichtung 5 (Prozeßkondensator) ist erfin
dungsgemäß ein weiterer Prozeßkondensator, nämlich der Vorkondensator 15 vorgeschal
tet, in dem die Energiedifferenz zwischen Verdampfungs- und Kälteleistung dem Medium
Dampf entzogen wird. Somit ist die Bilanzierung von Verdampfungs- und Kondensationse
nergien wieder korrekt 1 : 1.
Der Verdichter wird so gewählt, daß die Heizleistung der früheren Kälteleistung entspricht.
Dies hat zur Folge, daß ein wesentlich kleinerer Verdichter mit einer entsprechend geringe
ren Antriebsleistung eingesetzt werden kann.
Die Vakuumverdampferanlage möge eine Leistung von 42 KW benötigen.
Kälteleistung: 36 KW
Antriebsleistung: 9,0 KW
Heizleistung: 45,0 KW
Kälteleistung: 36 KW
Antriebsleistung: 9,0 KW
Heizleistung: 45,0 KW
Trotz der geringeren Antriebsleistung des Verdichters im Vergleich z. B. aus dem Stand der
Technik stehen 3 KW Mehrleistung für den Verdampfungsprozeß zur Verfügung.
Die Destillatleistung beträgt ca. 67 l/h. Die entspricht einem spezifischen Energiebedarf von
134 Wh/l.
Dies bedeutet einen Einsparung von ca. 18% an Energie. Bei dem Aufkonzentrieren von
Medien mit deutlichen Siedepunktserhöhungen kann die Einsparung auch leicht bei 50%
liegen.
Der erfindungsgemäße Wärmetauscher 14 der Kondensationseinrichtung 5 funktioniert wie
folgt:
Wie zuvor bereits erwähnt, ist der Wärmetauscher 14 als vertikaler Rohrbündel-
Wärmetauscher mit einem zusätzlichen Doppelmantel 16 ausgeführt. Der Lösungsmittel-
Dampf aus dem Brüdenrohr 8 tritt in die Rohre 17 des Rohrbündel-Wärmetauschers 14 ein
und kondensiert an der Rohrinnenwandung. Das um die Rohre 17 befindliche flüssige Käl
temittel nimmt die freiwerdende Kondensationsenergie des Lösungsmittel-Dampfes auf,
indem es bei diesem Vorgang selber verdampft. Die Temperaturen der beiden Medien blei
ben dabei weitestgehend konstant.
In dem außenliegenden Doppelmantel 16 des Wärmetauschers 14 wird ein Wasserstrom
umgewälzt, der an die Wasserstrahlvakuumeinrichtung 6 angeschlossen ist und als Treib
medium für die Wasserstrahlvakuumpumpe verwendet wird. Damit das Vakuum aufrechter
halten wird, muß nämlich in der Wasserstrahlvakuumeinrichtung 6 das Umlaufwasser des
Treibmediums permanent gekühlt werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch realisiert,
daß das Kältemittel der Wärmepumpeneinrichtung 9 als Kühlmedium für das Treibwasser
verwendet wird. Dies hat zur Folge, daß das Kältemittel einen zusätzlichen Energieeintrag
erfährt und es somit zu einer besserem Verdampfung des Kältemittels kommt. Die Ver
dampfungstemperatur und somit der Verdampfungsdruck des Kältemittels wird durch diese
Maßnahme so deutlich hochtransferiert, daß eine Wirkungsgradverbesserung von 10 bis 30
% die Folge ist.
1
Konzentrationseinrichtung
2
Zulauf
3
Abführung
4
Pumpe
5
Kondensationseinrichtung
6
Wasserstrahl-Vakuumeinrichtung
7
Abführung
8
Brüdenrohr
9
Wärmepumpeneinrichtung
10
Verdichter
11
Restverflüssiger
12
Expansionsventil
13
Wärmetauscher
14
Wärmetauscher
15
Vorkondensator
16
Doppelmantel
17
Rohr
Claims (9)
1. Verfahren zum Vakuumverdampfen von einem mit einem Lösungsmitte) versetzten
Substrat,
wobei das Substrat erwärmt und dabei das Lösungsmittel verdampft und ein Substrat- Konzentrat gebildet wird,
wobei weiterhin der Lösungsmittel-Dampf kondensiert wird und
wobei schließlich für die Substrat-Konzentration sowie die Lösungsmittel-Dampf Kondensation eine Wärmepumpe mit einem Kältemittelkreislauf mit Verdichten sowie Verflüssigen eines Kältemittels verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem eigentlichen Kondensieren des Lösungsmittel-Dampfes der Lösungsmittel- Dampf vorkondensiert wird.
wobei das Substrat erwärmt und dabei das Lösungsmittel verdampft und ein Substrat- Konzentrat gebildet wird,
wobei weiterhin der Lösungsmittel-Dampf kondensiert wird und
wobei schließlich für die Substrat-Konzentration sowie die Lösungsmittel-Dampf Kondensation eine Wärmepumpe mit einem Kältemittelkreislauf mit Verdichten sowie Verflüssigen eines Kältemittels verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem eigentlichen Kondensieren des Lösungsmittel-Dampfes der Lösungsmittel- Dampf vorkondensiert wird.
2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Vorkondensieren ein separater Kältemittelkreislauf verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zum Ansaugen des zu behandelnden Substrats ein gekühltes Vakuumsystem ver
wendet wird,
wobei zum Kühlen des Vakuumsystems gleichzeitig das Kältemittel des Kälte
mittelkreislaufs der Wärmepumpe verwendet wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
mit einer Konzentrationseinrichtung (1) mit einem Zulauf (2) für das zu behandelnde Substrat und einer Abführung (3) für das gewonnene Konzentrat,
mit einer Kondensationseinrichtung (5) für den gewonnenen Lösungsmittel-Dampf aus der Konzentrationseinrichtung (1)
sowie mit einer Wärmepumpeneinrichtung (9) mit Verdichter (10) und Verflüssiger sowie Wärmetauschem (13, 14) zum Konzentrieren in der Konzentrationseinrichtung (1) sowie Kondensieren in der Kondensationseinrichtung (5), dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensationseinrichtung (5) ein Vorkondensator (15) vorgeschaltet ist.
mit einer Konzentrationseinrichtung (1) mit einem Zulauf (2) für das zu behandelnde Substrat und einer Abführung (3) für das gewonnene Konzentrat,
mit einer Kondensationseinrichtung (5) für den gewonnenen Lösungsmittel-Dampf aus der Konzentrationseinrichtung (1)
sowie mit einer Wärmepumpeneinrichtung (9) mit Verdichter (10) und Verflüssiger sowie Wärmetauschem (13, 14) zum Konzentrieren in der Konzentrationseinrichtung (1) sowie Kondensieren in der Kondensationseinrichtung (5), dadurch gekennzeichnet, daß der Kondensationseinrichtung (5) ein Vorkondensator (15) vorgeschaltet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorkondensator (15) unabhängig von der Wärmepumpeneinrichtung (9) aus
gebildet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorkondensator (15) als Rohrbündel-Wärmetauscher ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Wasserstrahl-Vakuumeinrichtung (6) mit Treibwasserkühlung zum Ansaugen
des zu behandelnden Substrats vorgesehen ist,
wobei die Kühleinrichtung für das Treibwasser an dem Wärmetauscher (14) der Kon
densationseinrichtung (5) angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (14) einen zusätzlichen Doppelmantel (16) für das Treibwas
ser aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher ein Rohrbündel-Wärmetauscher ist.
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---|---|---|---|
DE1997123566 DE19723566C1 (de) | 1997-06-05 | 1997-06-05 | Verfahren zum Vakuumverdampfen von einem mit einem Lösungsmittel versetzten Substrat sowie Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1997
- 1997-06-05 DE DE1997123566 patent/DE19723566C1/de not_active Expired - Fee Related
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