DE19723155A1 - Verwendung von Alginsäure und/oder Alginsäurederivaten sowie Salzen von Alginsäuren und/oder Alginsäurederivaten zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung von Krankheiten - Google Patents
Verwendung von Alginsäure und/oder Alginsäurederivaten sowie Salzen von Alginsäuren und/oder Alginsäurederivaten zur Bekämpfung und/oder Vorbeugung von KrankheitenInfo
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- A61K31/715—Polysaccharides, i.e. having more than five saccharide radicals attached to each other by glycosidic linkages; Derivatives thereof, e.g. ethers, esters
- A61K31/734—Alginic acid
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- A61P19/00—Drugs for skeletal disorders
- A61P19/02—Drugs for skeletal disorders for joint disorders, e.g. arthritis, arthrosis
Description
Es ist grundsätzlich bekannt (DE 44 35 525 A1), daß Alginsäuren (Blockpolymere aus
Guluronanen und Mannuronanen ) pharmakologische Eigenschaften haben können.
Weiterhin ist auch bekannt (Gradl, T., J. Tillinghast; Erhöhung der
Sauerstoffeintragsleistung im Belebungsbecken durch Algine und Kosteneinsparungen;
Korrespondenz Abwasser 4/85 251-255), daß dieser Effekt auf phasentransferkatalytischen
Eigenschaften beruht, die dadurch zu Stande kommen, daß sich zwischen je zwei
Makromolekülen, zwischen jeweils zwei Guluronanblöcken ein Kettrenassoziat bildet.
Dabei werden vier Guluronanmoleküle (je zwei von einer Kette) über ein Zentralatom mit
kovalenten und nicht kovalenten Bindungen gebunden (Fig. 1). Es ist auch dem Prinzip
nach bekannt (FR 26 10 522-A1), daß organische Siliziumverbindungen
pharmakologische Eigenschaften haben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Substanz aufzuzeigen, die unter Verwendung von
Alginsäure (ein Blockpolymer aus Guluronan und Mannuronan) oder eines Derivats der
Alginsäure und/oder eines Salzes der Alginsäure oder eines Alginsäurederivates eine
verbesserte und gezielte Behandlung ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Substanz entsprechend dem Patentanspruch 1
vorgeschlagen.
Die Erfindung beruht auf der bisher nicht bekannten Erkenntnis, daß sich das
Kettenassoziat an eine Zelloberfläche (Bakterienzelle, Blutzelle, Gewebe) an lagert und je
nach Art des gewählten Kations unterschiedliche Effekte an unterschiedlichen Zielorganen
bewirken kann. Systematisch betrachtet handelt es sich bei diesen Verbindungen um
Salze der Alginsäuren bzw. deren Derivate.
Teilweise silylierte Alginsäure wurde mit zweiwertigem Eisen als Kation verwendet. Mit
einer Dosierung von 20 mg/kg Körpergewicht und Tag wurde das Präparat Hunden mit
rheumatischen Erkrankungen dem Futter beigemischt. Nach einer Zeit zwischen 2 und 8
Wochen wurden die Tiere einer tierärztlichen Kontrolle unterzogen. Es ergab sich:
In 16 von 21 auswertbaren Fällen (= 76%) verbesserte sich der Gesundheitszustand.
Es wurde silylierte Alginsäure mit zweiwertigem Mangan als Kation in einer Dosierung
von 1,5 g pro Patient zur Bekämpfung akuter Migräneanfälle verwendet. Es wurde geprüft
ob der subjektive Schmerzbefund sich innerhalb von 60 Minuten wesentlich gebessert
hatte. Migräne hat in einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Gehirns seine
Ursache.
Migräneanfälle pro Patient | |
davon nach 60 Minuten wesentlich gebessert | |
3 | 3 |
5 | 4 |
2 | 2 |
8 | 6 (in zwei Fällen gleichbleibend) |
11 | 9 (in einem Fall gleichbleibend) |
2 | 0 |
4 | 4 |
7 | 7 |
In 35 von 42 Fällen trat eine deutliche Besserung ein (= 83%)
Das Silbersalz der silylierten Alginsäure wurde acht Mäusen mit Ascitestumoren mit 0,5
Gewichtprozent (bezogen auf die Trockensubstanz des Futters) über 10 Tage verfüttert.
Zwei der Tiere starben in dieser Zeit, bei einem Tier verminderte sich das Wachstum des
Tumors, bei 5 Tieren entwickelte sich des Tumor nicht weiter.
Glioblastomzellen (107 Zellen/ml) in Dulbeccos MEM mit 10% Fötalem Kälberserum
wurden zu je 100 µl in Mikrotiterplatten eingefüllt und 24 Stunden bei 37°C, 5% CO2
und 100% Luftfeuchtigkeit inkubiert. Eine 0,5%ige Lösung des Silbersalzes der
silylierten Alginsäure in Dulbeccos MEM wird konzentriert, sowie in den Verdünnungen
1 : 2; 1 : 4 mit je 100 µl zugefügt. Jeder Ansatz geschieht in vierfacher Wiederholung. Vier
Tröge dienen als Kontrolle (nur 100 µl Dulbeccos MEM zugefügt). Nach einer Inkubation
von 24 Stunden (37°C; 5% CO2; 100% Luftfeuchtigkeit) wurden die Zellzahlen in der
Thomakammer bestimmt.
Hemmung des Glioblastomwachstums, Zellzahlen × 108
Silylierte Alginsäure mit Selen als Kation wurde über 14 Tage mit 150 mg/d oral
Neurodermitikern verabreicht. Bis auf einen von 6 Fällen wurde die Neurodermitis
teilweise oder ganz zum Abklingen gebracht.
Zehn drei Jahre alte Beagels wurden im Versuch verwendet. Acht von diesen wurden mit
Canine Adenovirus 1 (AV-1) infiziert. Vier der Tiere erhielten gleichzeitig täglich 20 mg/kg
Körpergewicht
eines Molybdänsalzes der silylierten Alginsäure. Nach 10 Tagen wurde die Clearance von
Natrium-Sulfobromophthalein zur Testung der Leberfunktion innerhalb von 30 Minuten
getestet.
Pro Tier wurden 500 mg von Na-Sulfobromophthalein intravenöse verabreicht. Nach 30
Minuten wurde der verbliebene Rest im Blut prozentual bestimmt.
Clearancerate nach 30 min von Na-Sulfobromophthalein in Prozent
Claims (12)
1. Substanz zur Therapie rheumatischer Erkrankungen, zur besseren
Sauerstoffversorgung von Körpergeweben, als Cytostatikum, zur Therapie von
Krankheiten mit atopischer Diathese sowie von Lebererkrankungen, wobei die
Substanz eine Alginsäure (ein Blockpolymer aus Guluronan und Mannuronan) oder
ein Derivat der Alginsäure und/oder ein Salz der Alginsäure oder eines
Alginsäurederivates mit einem dem jeweiligen zu behandelnden Organ oder
Zielorgan entsprechend ausgewählten Kation ist.
2. Substanz nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß die Alginsäure teilweise
silyliert ist.
3. Substanz nach Anspruch 1 oder 2 , dadurch gekennzeichnet, daß als Kation Eisen,
Kobalt, Nickel, oder Platin verwendet ist.
4. Substanz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Beeinflussung
rheumatischer Erkrankungen sowie zur Immunstimulation eingesetzt wird.
5. Substanz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kation Mangan,
verwendet wird.
6. Substanz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur besseren
Sauerstoffversorgung von Körpergeweben eingesetzt wird.
7. Substanz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kation Kupfer,
Silber, Zink oder Gallium, verwendet wird.
8. Substanz nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Cytostatikum
eingesetzt wird.
9. Substanz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kation Selen,
oder Zinn verwendet wird.
10. Substanz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Bekämpfung von
Krankheiten eingesetzt wird , die auf atopischer Diathese beruhen wie z. B. Allergien,
Neurodermitis und allergisches Asthma.
11. Substanz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kation Molybdän,
Vanadium, Chrom oder Wolfram eingesetzt wird.
12. Substanz nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß sie zur Bekämpfung von
Erkrankungen der Leber eingesetzt wird.
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1997
- 1997-06-03 DE DE19723155A patent/DE19723155B4/de not_active Expired - Fee Related
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US10328098B2 (en) | 2007-11-27 | 2019-06-25 | Hadasit Medical Research Services And Development Ltd. | Alginate biomaterials for the treatment of hepatic disorders |
EP2938348A4 (de) * | 2012-12-30 | 2016-07-27 | Hadasit Med Res Service | Alginatezusammensetzungen und verwendungen davon |
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