DE19722316A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Steuerung einer Brennkraftmaschine, insbesondere einer
selbstzündenden Brennkraftmaschine.
Ein solches Verfahren und eine solche Vorrichtung sind aus
der DE-OS 43 39 957 bekannt. Dort wird ein Verfahren
beschrieben, bei dem die Abweichung zwischen einem
Referenzimpuls und dem oberen Totpunkt der Kurbelwelle
ermittelt und bei der Steuerung der Brennkraftmaschine
verwendet wird. Mit der dort beschriebenen Vorgehensweise
werden lediglich Toleranzen ausgeglichen, die sich auf alle
Zylinder auswirken. Desweiteren treten aufgrund von
Torsionsschwingungen der Kurbelwelle Abweichungen des
tatsächlichen oberen Totpunktes zu dem erwarteten oberen
Totpunkt auf. Diese Abweichungen werden bei einer
Einrichtung gemäß dem Stand der Technik nicht ausgeglichen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung besitzen den Vorteil, daß auch die Effekte, die
auf Torsionsschwingungen beruhen kompensierbar sind. Dies
wird dadurch erreicht, daß die Größe, die den oberen
Totpunkt anzeigt zylinderindividuell und/oder
betriebskenngrößenabhängig korrigiert wird.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend in einen in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
eine grobschematische Darstellung der Einrichtung zur
Steuerung einer Brennkraftmaschine, Fig. 2 eine
detaillierte Darstellung der Steuerung der
Brennkraftmaschine, Fig. 3 ein Blockdiagramm der
erfindungsgemäßen Korrektur des oberen Totpunktes und Fig.
4 verschiedene über Zeit aufgetragene Signale.
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Verfahren am Beispiel
einer Dieselbrennkraftmaschine beschrieben. Das beschriebene
Verfahren ist aber nicht nur auf die Anwendung bei
Dieselbrennkraftmaschinen beschränkt, sie kann auch auf
andere Typen von Brennkraftmaschinen übertragen werden. In
diesem Fall müssen entsprechende Elemente ausgetauscht
werden. So kommt beispielsweise bei fremdgezündeten
Brennkraftmaschinen dem Zündzeitpunkt eine ähnliche
Bedeutung zu, wie dem Einspritzbeginn bei selbstzündenden
Brennkraftmaschinen.
Mit 100 ist in Fig. 1 eine Brennkraftmaschine, insbesondere
eine Dieselbrennkraftmaschine bezeichnet. An der nicht
dargestellten Kurbelwelle der Brennkraftmaschine ist ein
Anlasserzahnkranz 110 angeordnet. Dieser wird von einem
Induktivgeber 120 abgetastet. Der Induktivgeber 120
beaufschlagt ein Steuergerät insbesondere ein EDC-
Steuergerät 130 mit Signalen.
Der Brennkraftmaschine wird über eine Kraftstoffpumpe 140
Kraftstoff zugemessen. Die Kraftstoffpumpe wird von einer
Pumpenantriebswelle, auf der ein Inkrementrad 150 angeordnet
ist, angetrieben. Die Inkremente des Inkrementrades 150
werden von einem Inkrementgeber 160 abgetastet. Der
Inkrementgeber 160 beaufschlagt dann das EDC-Steuergerät 130
mit einem entsprechenden Signal.
Die Pumpenantriebswelle 170 wird von der Nockenwelle der
Brennkraftmaschine angetrieben. Die Nockenwelle, bzw. die
Pumpenantriebswelle 170 und die Kurbelwelle sind über ein
Antriebsmittel 180, insbesondere einen Zahnriemen oder eine
Kette, miteinander verbunden. Die Pumpenantriebswelle läßt
sich mittels eines Spritzverstellers 190 gegenüber der
Nockenwelle 170 verschieben.
Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um
eine magnetventilgesteuerte Verteilerpumpe. Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise ist aber auch bei anderen
Zumeßsystemen, wie beispielsweise bei Pumpe-Düse-Systemen
oder Common-Rail-Systemen, eingesetzt werden. Bei diesen
wird die Funktion des Spritzverstellers von einem
Magnetventil übernommen.
Das EDC-Steuergerät 130 beaufschlagt abhängig von den
Signalen verschiedener Sensoren, die verschiedene
Betriebskenngrößen erfassen, die Kraftstoffpumpe und den
Spritzversteller 190 mit Ansteuersignalen.
Diese Einrichtung arbeitet im wesentlichen wie folgt.
Ausgehend von verschiedenen Sensorsignalen berechnet das
EDC-Steuergerät 130 einen Wert für die eingespritzte
Kraftstoffmenge und den Einspritzbeginn. Ausgehend von
diesen Werten bestimmt das Steuergerät Ansteuerimpulse zu
Ansteuerung des Spritzverstellers 190, der den
Einspritzbeginn festlegt. Ferner gibt das Steuergerät 130
Ansteuerimpulse zur Ansteuerung eines Stellers zur
Einstellung eines mengenbestimmenden Stellgliedes an der
Kraftstoffpumpe 140.
Der Induktivgeber 120 tastet die Zähne auf dem
Anlasserzahnkranz 110 ab. Hieraus erkennt das Steuergerät
die Stellung der Kurbelwelle. Bei dem oberen Totpunkt OT der
Kurbelwelle handelt es sich um eine bevorzugte Stellung
derselben. Um eine optimale Kraftstoffzumessung erzielen zu
können, muß der Einspritzbeginn in Bezug auf den oberen
Totpunkt der Kurbelwelle erfolgen. Aus diesem Grund ist am
Anlasserzahnkranz eine Markierung vorgesehen, die der
Induktivgeber erkennt. Der Impuls, der ausgehend von dieser
Markierung erzeugt wird, wird üblicherweise als
Referenzimpuls R bezeichnet. Aufgrund von
Torsionsschwingungen der Kurbel- und/oder der Nockenwelle
ergibt sich eine Abweichung zwischen der Lage des
Referenzimpulses R und dem tatsächlichen oberen Totpunkt OT
der Kurbelwelle.
Um eine genaue Kraftstoffzumessung erzielen zu können, ist
diese Abweichung zu berücksichtigen. Es ist deshalb
vorgesehen, daß Korrekturwerte ermittelt, in einem Speicher
abgelegt und bei der Berechnung der Ansteuersignale
berücksichtigt werden. Dabei werden diese Korrekturwerte
abhängig von Betriebsbedingungen und für jeden Zylinder in
dem Speicher abgelegt.
In Fig. 2 ist die Steuerung 130 detaillierter dargestellt.
Bereits in Fig. 1 beschriebene Elemente sind mit
entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. Das Steuergerät 130
verarbeitet die Ausgangssignale des Induktivgebers 120, der
auch als Drehzahlgeber bezeichnet werden kann, der in diesem
Ausführungsbeispiel Zähne des Anlasserzahnkranzes abtastet.
Desweiteren verarbeitet die Steuerung 130 des Ausgangssignal
eines Fahrpedalstellungsgebers 225, der ein Signal FP
liefert, daß dem Fahrerwunsch entspricht.
Ein Geber 230 liefert den Referenzimpuls R bzw. ein Signal
OT, das den oberen Totpunkt eines Zylinders anzeigt. Bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel wird dieses Signal von
einem Segmentrad 231 bereitgestellt. Das Segmentrad 231 ist
vorzugsweise an der Kurbelwelle oder an der Nockenwelle
angeordnet. Dabei kann vorgesehen sein, daß auch ein
Inkrementrad verwendet wird, wobei dieses eine
hervorgehobene Markierung und/oder eine Lücke oder mehrere
Lücken aufweist, die als Referenzimpuls vom Geber 230
interpretiert werden.
Eine Einspritzsteuerung 215 beaufschlagt die Kraftstoffpumpe
140 mit Ansteuersignalen, die den Einspritzbeginn, das
Einspritzende und/oder die Einspritzmenge festlegen. So
verarbeitet die Einspritzsteuerung 215 neben weiteren
Signalen insbesondere das Drehzahlsignal N und das
Fahrerwunschsignal FP, sowie das Ausgangssignal einer
Korrekturstufe 235. Die Korrekturstufe 235 verarbeitet den
Referenzimpuls R und das Ausgangssignal eines Kennfeldes 240
dem als Eingangssignal die Drehzahl N ein Signal bezüglich
der eingespritzten Kraftstoffmenge QK und/oder des
Fahrerwunsches FP zugeleitet wird.
Diese Einrichtung arbeitet nun wie folgt. Die Steuerung der
Einspritzung erfolgt von der Einspritzsteuerung 215 abhängig
von verschiedenen Betriebsgrößen wie insbesondere der
Drehzahl N und dem Fahrerwunsch FP. Ausgehend von diesen
Größen und ggf. weiteren Betriebskenngrößen wie
Temperaturwerten, berechnet die Einspritzsteuerung 215 die
einzuspritzende Kraftstoffmenge QK und den Einspritzbeginn.
Der Einspritzbeginn wird in der Regel als Winkelstellung
ausgehend von dem oberen Totpunkt OT vorgegeben.
Daher kommt dem Referenzimpuls R bei der exakten Steuerung
der Einspritzung eine große Bedeutung zu. Üblicherweise ist
vorgesehen, daß eine oder zwei Markierungen auf der
Kurbelwelle oder der Nockenwelle angebracht sind, die als
Referenzimpuls R interpretiert werden.
Ausgehend von dem Referenzimpuls R wird für jeden Zylinder
ein Signal OTi das den oberen Totpunkt des jeweiligen
Zylinders anzeigt bestimmt. Hierzu wird für jeden Zylinder
zu der Winkelstellung bei der Referenzimpuls R auftritt
jeweils ein fester Wert hinzu addiert. So ergeben sich
ausgehend von einem Referenzimpuls R die Impulse OTi, die
die oberen Totpunkte der einzelnen Zylinder kennzeichnen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Sensor 230 für jeden
Zylinder ein Referenzimpuls R und damit ein Signal Oti
bereitstellt, das den oberen Totpunkt anzeigt.
Diese Impulse sind in Fig. 4 dargestellt. Über der
Winkelstellung der Kurbelwelle in Grad Kurbelwellenwinkel
ist mit zwei senkrechten Linien jeweils ein Referenzimpuls R
markiert. Die beiden Referenzimpulse R haben einen Abstand
von 180° Kurbelwellenwinkel. Desweiteren sind die erwarteten
oberen Totpunkte OTi, die ausgehend von den Referenzimpulsen
bestimmt werden mit senkrechten durchgezogenen Linien
markiert. Diese erwarteten oberen Totpunkte der einzelnen
Zylinder sind mit OT1, OT3, OT4 und OT2 bezeichnet.
Aufgrund von Toleranzen und von Torsionsschwingungen der
Kurbelwelle befindet sich der tatsächliche obere Totpunkt
bei den mit gestrichelten Linien markierten Positionen, die
mit OT1', OT3', OT4', OT2' bezeichnet sind.
Die Abweichungen zwischen den erwarteten Positionen OTi und
dem tatsächlichen oberen Totpunkten OTI' sind jeweils mit
ΔOti bezeichnet. Diese Abweichungen zwischen tatsächlichen
und dem erwarteten oberen Totpunkt sind in dem Kennfeld 240
abgespeichert. Erfindungsgemäß sind diese Werte für jeden
Zylinder abhängig von Betriebskenngrößen abgespeichert.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn diese Werte abhängig von
der Drehzahl N und dem Lastzustand der Brennkraftmaschine
abgespeichert sind, da diese beiden Größen den größten
Einfluß auf die Torsionsschwingungen besitzen. Als
Lastsignal kann zum einen die eingespritzte Kraftstoffmenge
QK und/oder das Fahrerwunschsignal FP verwendet werden. Das
einzuspritzende Kraftstoffmengensignal QK liegt im
Steuergerät vor und wird von der Einspritzsteuerung 215
bereitgestellt.
Ausgehend von diesen Größen wird aus dem Kennfeld 240 für
jeden Zylinder der Korrekturwert ΔOTi ausgelesen. Mit diesem
Wert wird dann der erwartete Wert für den OTi korrigiert.
Der so korrigierte Wert für den oberen Totpunkt wird der
Einspritzsteuerung 215 zur Steuerung der Brennkraftmaschine
zur Verfügung gestellt.
Die Korrektur 235 ist in Fig. 3 detaillierter dargestellt.
Bereits in Fig. 2 und Fig. 1 beschriebene Elemente sind
mit entsprechenden Bezugszeichen bezeichnet. In dem Kennfeld
240 sind die Korrekturwerte ΔOTi abhängig von der
einzuspritzenden Kraftstoffmenge QK der Drehzahl N und dem
jeweiligen Zylinder, in den die Einspritzung erfolgen soll,
abgelegt. Mit diesen Werten wird im Verknüpfungspunkt 220
der erwartete Wert von dem oberen Totpunkt OTi korrigiert.
Vorzugsweise erfolgt eine additive Verknüpfung der beiden
Signale. Am Ausgangssignal des Verknüpfungspunktes wird der
korrigierte Wert für den oberen Totpunkt OTI' zur Verfügung.
Dieser Wert wird der Einspritzsteuerung 215 zugeleitet.
Claims (6)
1. Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
insbesondere einer selbstzündenden Brennkraftmaschine, wobei
ausgehend von einem Signal, das eine bevorzugte Stellung
einer Welle charakterisiert, Steuergrößen zur Steuerung
und/oder Regelung der Brennkraftmaschine vorgebbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß eine betriebskenngrößenabhängige
und/oder zylinderindividuelle Korrektur des Signals
vorgesehen ist, das die bevorzugte Stellung einer Welle
charakterisiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Korrektur abhängig von wenigstens der Last und/oder der
Drehzahl der Brennkraftmaschine erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Korrektur in einem Kennfeld
Korrekturwerte abgelegt sind.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der bevorzugten
Stellung der Welle um den oberen Totpunkt eines Zylinders
handelt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuergrößen die
Einspritzung von Kraftstoff, insbesondere den
Einspritzzeitpunkt, steuern und/oder regeln.
6. Vorrichtung zur Steuerung einer Brennkraftmaschine
insbesondere einer selbstzündenden Brennkraftmaschine, die
ausgehend von einem Signal, das eine bevorzugte Stellung
einer Welle charakterisiert, Steuergrößen zur Steuerung der
Brennkraftmaschine vorgibt, dadurch gekennzeichnet, daß
Mittel vorgesehen sind, die eine betriebskenngrößenabhängige
und/oder zylinderindividuelle Korrektur des Signals
durchführen, das die bevorzugte Stellung einer Welle
charakterisiert.
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