DE19721610A1 - Drosselbaugruppe für ein Stromrichtergerät - Google Patents
Drosselbaugruppe für ein StromrichtergerätInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Drosselbaugruppe für ein Stromrichtergerät ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung kann beispielsweise zum Auf
bau von Stromrichtern für Straßenbahnen verwendet werden.
Aus der DE 43 38 277 A1 ist ein flüssigkeitsgekühltes Stromrichtermodul mit minde
stens einem abschaltbaren Leistungshalbleiter und einer aus mehreren Bauelemen
ten, wie Kondensator, Drossel und Diode bestehenden Beschaltung für den ab
schaltbaren Leistungshalbleiter (GTO) bekannt. Dabei sind alle wesentlichen Bau
elemente der Beschaltung auf einem einzigen, als Guß- oder Druckgußteil aus ei
nem hochwertigen Isoliermaterial, wie Epoxyharz oder Polyesterharz hergestellten
Isolierbaugruppenträger angeordnet. Der Isolierbaugruppenträger ist mit einer inte
grierten elektrischen Leistungsstrompfadverschienung zur elektrischen Verschaltung
der Beschaltungsbauelemente und mit elektrischen Anschlüssen zur Kontaktierung
der Beschaltungsbauelemente versehen. Zum Aufbau des Stromrichtergerätes ist
der Isolierbaugruppenträger in einem Gehäuse einzubinden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Drosselbaugruppe für ein Stromrich
tergerät der eingangs genannten Art anzugeben, welche in einfacher Weise mit der
die Stromrichterventile und den Halbleiterkühler aufweisenden Ventilbaugruppe ver
bunden werden kann und mit welcher insgesamt eine beträchtliche Einsparung an
Raumbedarf, Gewicht und Kosten erzielt wird.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungs
gemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß mit
Hilfe der vorgeschlagenen Drosselbaugruppe eine sehr hohe Baugruppen- und Ge
räteverdichtung bei der Konzeption eines Stromrichtergerätes erzielt wird, was Ma
terialeinsparungen sowie Gewichts-, Volumen- und Kostenreduktionen zur Folge
hat. Die Drosselbaugruppe ist absolut feuchtigkeits- und schmutzunempfindlich so
wie rüttelsicher konzipiert, so daß ein Einsatz unter härtesten Bedingungen möglich
ist.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch eine Seitenfläche einer Drosselbaugruppe,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine Hauptoberfläche einer Drosselbaugruppe,
Fig. 3 den prinzipiellen Aufbau eines Stromrichtergerätes mit der Drosselbau
gruppe.
In Fig. 1 ist ein Schnitt durch eine Seitenfläche einer Drosselbaugruppe 1
(Filterdrossel) für ein Stromrichtergerät dargestellt. Es sind ein Innenkern 2, ein Au
ßenkern 3 und zwei Seitjoche 4, 5 einer Kern-Anordnung der Filterdrossel zu er
kennen. Zwischen Seitjoch 4 und Innenkern/Außenkern 2/3 ist ein Luftspalt 7 sowie
zwischen Seitjoch 5 und Innenkern/Außenkern 2/3 ein Luftspalt 6 ausgebildet. Eine
Vielzahl einzelner, parallel nebeneinander angeordneter, jeweils spiralförmig gewic
kelter Scheibenspulen 8 winden sich um den Innenkern 2. Der Außenkern 3 ist hin
sichtlich des Querschnittes flacher und breiter als der Innenkern 2 ausgebildet (bei
gleicher Querschnittsfläche), da er zusätzlich die Scheibenspulen 8 und somit eine
größere Fläche überdeckt. Für die Baukomponenten des Kerns werden vorzugswei
se Materialien für hohe Induktion und Feldstärken herangezogen, es können auch
gemischte Materialpaarungen verwendet werden. Die Scheibenspulen 8 selbst sind
vorzugsweise als Aluminium-Flachwickel (Folien- oder Litzenleiter) realisiert. Diese
Ausführungsart ist optimal hinsichtlich des reduzierten Raumbedarfs.
Die mechanische Festigkeit - insbesondere Rüttelfestigkeit - der Drosselbaugruppe
1 wird durch einen Isolierverguß 9 (vorzugsweise Gießharz) gewährleistet, welcher
Innenkern 2, Außenkern 3, Seitjoche, 4, 5 und Scheibenspulen 8 umschließt und
zudem die Luftspalte 6, 7 als Feststoff-Luftspalte realisiert.
Um eine gute Wärmeabfuhr der innerhalb der Drosselbaugruppe 1 - insbesondere in
den Scheibenspulen - produzierten Wärmeenergie sicherzustellen, sind die Obersei
ten der Scheibenspulen 8 frei von Isolierverguß 9. Die elektrische Isolation und die
Wärmeübertragung nach außen erfolgen über eine massive Wärmeableitplatte 10 -
bestehend aus einem Material mit guter Wärmeleitfähigkeit und guter elektrischer
Isolationsfähigkeit, wie vorzugsweise Keramik (beispielsweise Aluminiumoxyd oder
Aluminiumnitrit) -, welche direkt auf Massivprofilen 24 der Scheibenspulen 8 aufliegt
und den Wärmetransport an einen externen Kühler, beispielsweise die Unterseite
des Halbleiterkühlers der in Fig. 3 dargestellten Ventilbaugruppe 18 bewirkt.
Um die Wärmeabfuhr aus den einzelnen Scheibenspulen 8 zu optimieren, sind die
elektrischen Verbindungen zwischen den Scheibenspulen (d. h. die jeweiligen En
den der einzelnen Spulen) teilweise in Form von Massivprofilen 24 mit rechteckför
migem oder quadratischem Profil realisiert, die verbreitert sind, einen großen Quer
schnitt aufweisen und in intensivem Kontakt zur Wärmeableitplatte 10 stehen, so
daß - unter Beachtung der zur elektrischen Isolation erforderlichen Abstände - fast
die gesamte Fläche der Wärmeableitplatte für die thermische Druckkontaktierung
ausgenutzt wird. Die elektrischen Leiter der Scheibenspulen 8 dienen gleichzeitig
der Wärmeleitung, wobei Anfang und Ende jeder Scheibenspule die entstehende
Verlustwärme über die Massivprofile 24 und die Wärmeableitplatte 10 an den Kühler
ableitet. Die Scheibenspulverbinder zur elektrischen Verbindung der Wicklungen
benachbarter Scheibenspulen sind mit Ziffer 25 gekennzeichnet.
Die Drosselbaugruppe 1 weist neben ihrer eigentlichen Funktion als induktive elek
trische Baukomponente weitere Funktionen auf und trägt weitere Baukomponenten,
die für den Betrieb des Stromrichtergerätes von Wichtigkeit sind, wie insbesondere
einen Eingangskreis mit Sicherung und Schaltelement. Sie erspart hierdurch ein
separates Klemmbrett für die Eingangsanschlüsse des Stromrichtergerätes.
In der Schnitt-Darstellung gemäß Fig. 1 ist beispielhaft ein in einer Ausnehmung des
Isoliervergusses 9 befindliches Schaltelement 15 des Eingangskreises gezeigt das
über eine im Isolierverguß 9 eingebettete elektrische Verbindung 12 (eingegossene
Stromschiene) mit den Scheibenspulen 8 verbunden ist. Ein elektrischer Anschluß
11 dient zur Verbindung der Drosselbaugruppe mit einer weiteren Baugruppe des
Stromrichtergerätes, vorzugsweise mit einer in Fig. 3 gezeigten Kondensatorbau
gruppe 19.
Zum mechanischen Schutz vor äußeren Einwirkungen ist die Drosselbaugruppe 1
von einem vorzugsweise metallischen Gehäuse 17 umgeben, das mit entsprechen
den Durchbrüchen für die Wärmeableitplatte 10, die Bauelemente des Eingangs
kreises und die elektrischen Anschlüsse versehen ist.
In Fig. 2 ist ein Schnitt durch eine Hauptoberfläche der Drosselbaugruppe gezeigt.
Es ist zu erkennen, wie die einzelnen Massivprofile 24 der Scheibenspulen 8 aus
dem Isolierverguß 9 heraustreten. In der bereits vorstehend erwähnten Ausnehmung
des Isoliervergusses 9 ist der komplette Eingangskreis des Stromrichtergerätes mit
mehreren nebeneinander aneinandergereihten Baugruppen 13 bis 16 angeordnet,
nämlich einem elektrischen Anschluß mit Sicherungshalter 13 inklusive Sicherung
und Sicherungsanzeige, einem Verbindungsteil 14, dem Schaltelement 15 inklusive
Schaltkammer und magnetischem Treiber und einem Antrieb 16 für das Schaltele
ment 15. Wie bereits vorstehend erwähnt, entfallen durch die Integration des Ein
gangskreises des Stromrichtergerätes 20 in die Drosselbaugruppe 1 vorteilhaft das
sonst übliche separate Stromrichter-Klemmbrett, die Sicherungs- und Schaltkam
merhalterung sowie insbesondere die gewichtsintensive Verkabelung für diese Bau
gruppen.
Über innerhalb des Isoliervergusses 9 integrierte Stromschienen (siehe beispiels
weise elektrische Verbindung 12) ergeben sich elektrisch leitende Verbindungspfade
vom elektrischen Anschluß 13 mit Sicherung, weiter zum Schaltelement 15 und über
die elektrische Verbindung 12 zu den Scheibenspulen 8 und von dort zum extern
zugänglichen elektrischen Anschluß 11.
Zur mechanischen Befestigung der Drosselbaugruppe 1 am Stromrichtergerät 20
und insbesondere zur thermischen Druckkontaktierung ist das Gehäuse 17 mit meh
reren Gewindebohrungen 21 versehen.
In Fig. 3 ist der prinzipielle Aufbau eines Stromrichtergerätes dargestellt. Das
Stromrichtergerät 20 ist aus drei Hauptgruppen zusammengesetzt, nämlich einer
zentralen Ventilbaugruppe 18 mit den Halbleiterbauelementen und dem Kühler, der
vorstehend im einzelnen beschriebenen Drosselbaugruppe 1 und der Kondensator
baugruppe 19. Sowohl die Drosselbaugruppe 1 als auch die Kondensatorbaugruppe
19 verwenden zur Ableitung der in ihren Bauelementen produzierten Wärmeenergie
vorteilhaft den Kühler der Ventilbaugruppe 18.
Die mechanische Verbindung zwischen Ventilbaugruppe 18 und Drosselbaugruppe
1 erfolgt mittels Schraubbolzen 22, welche in die vorstehend erwähnten Gewinde
bohrungen 21 eingreifen. Tellerfedern 23 zwischen dem Befestigungsflansch der
Ventilbaugruppe 18 und den Schraubbolzen 22 stellen die für die optimale Wärme
übertragung erforderliche Kontaktkraft zwischen der planeben geschliffenen Wär
meableitplatte 10 und dem Kühler der Ventilbaugruppe ein.
Claims (4)
1. Drosselbaugruppe für ein Stromrichtergerät, gekennzeichnet durch eine in
einem Isolierverguß (9) eingebettete Kern-Anordnung (2 bis 5) mit mehreren anein
ander gereihten, jeweils spiralförmig gewickelten Scheibenspulen (8), deren elektri
sche Verbindungen untereinander zumindest teilweise als Massivprofile (24) aus
gebildet sind, welche in intensivem Kontakt mit einer den Isolierverguß (9) durch
brechenden, zur thermischen Druckkontaktierung mit einem externen Kühler geeig
neten Wärmeableitplatte (10) stehen.
2. Filterdrosselanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Eingangskreis (13 bis 16) des Stromrichtergerätes (20) integriert ist - bestehend
aus einem elektrischen Anschluß (13) mit Sicherung, einem Schaltelement (15) und
einem Antrieb (16) für das Schaltelement -, wobei die elektrische Verbindung (12)
zwischen Eingangskreis und Scheibenspulen (8) im Isolierverguß (9) eingebettet ist.
3. Drosselbaugruppe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
durch den Isolierverguß (9) Festisolierstoff-Luftspalte (6, 7) der Kern-Anordnung (2
bis 5) gebildet werden.
4. Drosselbaugruppe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein äußeres Gehäuse (17) vorgesehen ist, welches Gewindebohrun
gen (21) aufweist, die eine thermische Druckkontaktierung der Drosselbaugruppe (1)
mit einem externen Kühler ermöglichen.
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