DE19720881A1 - Kombikraftwerk mit Kraftwärmekopplung - Google Patents
Kombikraftwerk mit KraftwärmekopplungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Kraftwerkstechnik. Sie
betrifft ein Kombikraftwerk mit Kraft/Wärmekopplung, mit wenigstens einer von
den Verbrennungsgasen aus einer Brennkammer angetriebenen Gasturbine und
wenigstens einer in einem Wasser/Dampfkreislauf arbeitenden Dampfturbine,
wobei innerhalb des Wasser/Dampfkreislaufs das Wasser in einer ersten Vorrich
tung mittels der aus der wenigstens einen Gasturbine austretenden heißen
Verbrennungsgase in Dampf umgewandelt und der erzeugte Dampf der wenig
stens einen Dampfturbine zugeführt wird, und wobei ein separates, mit einem
Wärmeverbraucher in Austausch stehendes Wärmetransportmedium in einer
zweiten Vorrichtung mit einer thermischen Energie beladen wird, die dem Was
ser/Dampfkreislauf an mehreren, auf unterschiedlichem thermischen Niveau
liegenden Entnahmestellen entzogen wird.
Ein solches Kombikraftwerk ist z. B. aus der DE-C2-25 12 774 bekannt.
Bei Kombikraftwerken mit Kraft/Wärmekopplung muß die thermische Energie
stets in der zum jeweiligen Zeitpunkt benötigten Form bereitgestellt werden, d. h.
als thermische Leistung zur Stromerzeugung im Generator und als mit Wärme
beladenes Wärmetransportmedium für den oder die externen Wärmeverbrau
cher. Daher schwankt sowohl der Energiebedarf für die Stromerzeugung als auch
der Energiebedarf für den (die) externen Wärmeverbraucher zwischen
verschiedenen Extremwerten. Insbesondere die von dem externen Wärmever
braucher benötigte thermische Energie schwankt gemäß Fig. 1 im Diagramm
der Temperatur (des Wärmetransportmediums) über der thermischen Ausgangs
leistung Pth in einem (schraffiert eingezeichneten, von den Eckpunkten a-d
begrenzten) Arbeitsbereich zwischen einer minimalen Vorlauftemperatur VTmin
und einer maximalen Vorlauftemperatur VTmax, und zwischen einer minimalen
thermischen Ausgangsleistung Pthmin und einer maximalen Ausgangsleistung
Pth max.
Die für den Wärmeverbraucher benötigte thermische Energie (Wärme) wird von
dem Wasser/Dampfkreislauf durch direkte oder indirekte Wärmeübertragungs
prozesse (durch direkten Kontakt, z. B. durch Mischen, oder indirekt, z. B. über
Wärmetauscher) auf das Wärmetransportmedium (Wasser oder thermisches Öl)
bzw. zum Wärmeverbraucher übertragen. Um einen zwischen zwei Extremwerten
liegenden Arbeitsbereich zu erhalten, wird dabei die thermische Energie dem
Kreislauf auf mehreren unterschiedlichen thermischen Niveaus entzogen und
entsprechend auf unterschiedlichen thermischen Niveaus mittels zugehörigen
Wärmetauschern, meist Kondensatoren, auf das Wärmetransportmedium über
tragen. Eine maximale Anzahl von Entnahmeniveaus bzw. -stellen ergibt einen
minimalen Verlust an Exergie und einen maximalen thermischen Wirkungsgrad.
Im aus der eingangs genannten Druckschrift bekannten Kombikraftwerk wird dem
Wasser/Dampfkreislauf an verschiedenen Stellen vor und hinter der Dampftur
bine Dampf entnommen und in einer Mehrzahl von einzelnen Wärmetauschern
(Heizwassererwärmern) zugeführt, die im Bezug auf die Strömung des Wärme
transportmediums hintereinandergeschaltet sind und das Wärmetransportme
dium sukzessive aufheizen. Der in Strömungsrichtung letzte Wärmetauscher wird
dabei über eine Reduzierstation direkt mit Frischdampf beaufschlagt.
Nachteilig ist hierbei, daß mit steigender Anzahl der Entnahmestellen und
-niveaus auch die Anzahl der korrespondierenden Anlagenkomponenten wie
Wärmetauscher, Leitungen, Steuereinrichtungen und dgl. steigt und hohe Kapi
talkosten sowie Betriebs- und Wartungskosten nach sich zieht. Darüber hinaus
treten die Extremwerte der Leistungsnachfrage durch den Wärmeverbraucher,
also z. B. die maximale thermische Leistung Pthmax bei maximaler Vorlauftempe
ratur VTmax (Punkt c in Fig. 1) nicht sehr häufig auf oder sind meist nur von kur
zer Dauer, so daß die Ausnutzung der dafür erforderlichen Anlagenkomponen
ten nur sehr gering ist.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Kombikraftwerk mit Kraft/Wärme
kopplung zu schaffen, bei welchem die Wärmeübertragung von dem Wasser/-
Dampfkreislauf auf das Wärmetransportmedium ohne Einschränkung in der
Anzahl der Entnahmestellen und -niveaus durch eine Verringerung der Anzahl
der Anlagenkomponenten drastisch vereinfacht wird.
Die Aufgabe wird bei einem Kombikraftwerk der eingangs genannten Art dadurch
erreicht, daß die zweite Vorrichtung nach Maßgabe der von dem Wärme
verbraucher benötigten thermischen Leistung und Vorlauftemperatur wahlweise
mit den mehreren Entnahmestellen verbindbar ist. Der Kern der Erfindung
besteht darin, nicht jeder Entnahmestelle bzw. jedem Entnahmeniveau eine
eigene Wärmeübertragungseinrichtung zuzuordnen, sondern eine einzige Wär
meübertragungseinrichtung einzusetzen, die je nach Bedarf mit den verschiede
nen Entnahmestellen- bzw. -niveaus im Wasser/Dampfkreislauf verbunden wird.
Eine erste bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kombikraft
werkes zeichnet sich dadurch aus, daß für das wahlweise Verbinden der zwei
ten Vorrichtung mit den Entnahmestellen einzelne mit steuerbaren Ventilen aus
gestattete Leitungen vorgesehen sind, welche die Entnahmestellen mit der
zweiten Vorrichtung verbinden, daß zur Steuerung der steuerbaren Ventile eine
Ventilsteuerung vorgesehen ist, daß zur Bestimmung der Temperatur des Wär
metransportmediums am Ausgang der zweiten Vorrichtung eine Temperatur
meßstelle angeordnet ist, und daß ein erster Eingang der Ventilsteuerung mit
dem Ausgang der Temperaturmeßstelle in Verbindung steht. Durch diesen Auf
bau ergibt sich eine sehr einfache, sichere und wirkungsvolle Steuerung und Re
gelung der thermischen Leistung, die aus dem Wasser/Dampfkreislauf auf das
Wärmetransportmedium übertragen wird.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform des Kombikraftwerkes ist dadurch
gekennzeichnet, daß die zweite Vorrichtung einen Kondensator umfaßt, daß
mittels der Entnahmestellen Dampf aus dem Wasser/Dampfkreislauf entnommen
und daß aus dem Kondensator austretende Kondensat in den Wasser
/Dampfkreislauf zurückgeführt wird, daß eine erste Entnahmestelle für die
Entnahme von Hochdruck-Frischdampf, eine zweite Entnahmestelle für die Ent
nahme von Hochdruckdampf, und eine dritte Entnahmestelle für Niederdruck
dampf vorgesehen sind, und daß das der ersten Entnahmestelle zugeordnete
Ventil als Druckminderventil ausgebildet ist. Mit dieser Auswahl an Entnahme
stellen und -niveaus läßt sich mit einfachsten Mitteln ein weiter Arbeitsbereich
für den Wärmetransport zum Wärmeverbraucher realisieren.
Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusam
menhang mit der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen
Fig. 1 im Diagramm der Temperatur über der thermischen Leistung
einen beispielhaften Arbeitsbereich für den thermischen
Leistungsverbrauch eines Wärmeverbrauchers;
Fig. 2 in einem zu Fig. 1 gleichartigen Diagramm das Übertra
gungsprinzip für die Übertragung der Wärme aus dem Was
ser/Dampfkreislauf auf das Wärmetransportmedium, wie es der
Erfindung zugrundegelegt ist;
Fig. 3 den Plan für ein Kombikraftwerk gemäß einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung;
Fig. 4 einen Ausschnitt aus dem Plan nach Fig. 3 mit zusätzlichen
Einzelheiten der Steuerung und Regelung der Wärmeübertra
gung; und
Fig. 5 in einem zu Fig. 2 gleichartigen Diagramm die Übertragung
thermischer Energie mit drei Entnahmestellen bzw. -niveaus, wie
sie bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bzw. 4
eingesetzt wird.
In Fig. 3 ist der Plan für ein Kombikraftwerk gemäß einem bevorzugten Ausfüh
rungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Das Kombikraftwerk 10 umfaßt eine
Gasturbine 16 und eine Dampfturbine 35 mit zwei Stufen 36 und 37. Die Gastur
bine 16 treibt einen ersten Generator 19 an, die Dampfturbine 35 einen zweiten
Generator 40. Die Gasturbine 16 arbeitet mit den heißen Verbrennungsgasen
aus einer Brennkammer 17, der einerseits über die Leitung L8 mittels eines auf
der Turbinenachse angeordneten Verdichters 18 verdichtete Verbrennungsluft,
und andererseits über die Leitung L7 von einem Eingang E4 Brennstoff zugeführt
wird. Der Brennstoff strömt vorzugsweise durch einen Vorwärmer 20, wo er durch
Wärmeaustausch mit erwärmtem Wasser, welches durch die Leitung L5 fließt,
vorgewärmt wird. Die heißen Verbrennungsgase aus der Brennkammer 17 wer
den, nachdem sie in der Gasturbine 16 Arbeit verrichtet haben, über die Leitung
L9 vom Ausgang der Gasturbine 16 durch einen Abhitzedampferzeuger 11
geschickt, wo sie das Wasser des Wasser/Dampfkreislaufes für die Dampfturbine
35 erwärmen und in hochgespannten Dampf umwandeln. Sie treten dann an
einem Rauchgasauslaß 15 aus und werden an die Umwelt abgegeben.
Der Abhitzedampferzeuger 11 hat einen an sich bekannten inneren Aufbau, der
einen Economizer 12, einen Verdampfer 13 und einen Überhitzer 14 umfaßt.
Im Economizer 12 wird das von einer Speisewasserpumpe 31 aus einem Spei
sewasserbehälter 30 über die Leitung L11 herangeführte Speisewasser vorge
wärmt. Das vorgewärmte Speisewasser gelangt vom Ausgang des Economizers
12 einerseits in eine Dampftrommel 27, und andererseits über die Leitung L5
zum Brennstoff-Vorwärmer 20 und von dort zurück in den Speisewasserbehälter
30. Aus der Dampftrommel 27 (die bei anderen Ausführungsformen von "once
through"-Typ auch weggelassen sein kann), in welcher die flüssige und dampf
förmige Phase nebeneinander koexistieren, wird das Speisewasser mittels einer
Umwälzpumpe 26 durch den Verdampfer 13 gepumpt, wo es verdampft. Der
erzeugte Dampf strömt über die Dampftrommel 27 zum Überhitzer 14, wo er
überhitzt wird und als Frischdampf durch die Leitung L16 und einen (im Nor
mal betrieb der Anlage außer Betrieb befindlichen) Frischdampfkühler 25, der
über die Leitung L12 mit Speisewasser versorgt wird, zur Dampfturbine 35 gelei
tet wird. Nachdem der Frischdampf in den beiden Stufen 36 und 37 der Dampf
turbine 35 Arbeit verrichtet hat, strömt er durch die Leitung L22 in einen Konden
sator 43 und wird dort in Kondensat umgewandelt, welches mittels einer Konden
satpumpe 44 durch die Leitung L15 über einen Speisewasservorwärmer/Entga
ser 45 zurück in den Speisewasserbehälter 30 fließt. Damit schließt sich der zur
Dampfturbine 35 gehörende Wasser/Dampfkreislauf.
Zur besseren Steuerung des Wasser/Dampfkreislaufes sind im Kreislauf zusätz
lich ein Bypass und verschiedene Anzapfungen vorgesehen: Eine erste An
zapfung wird von der Leitung L10 gebildet, die vom Ausgang des Economizers
12 über ein (steuerbares) Druckminderventil 28 zum Speisewasserbehälter 30
führt. Eine zweite Anzapfung wird von der Leitung L13 gebildet, die vom Damp
fausgang der Dampftrommel 27 über ein (steuerbares) Druckminderventil 32 zum
Speisewasservorwärmer/Entgaser 45 führt und der Extraktion von Dampf aus der
Dampftrommel 27 dient. Eine dritte Anzapfung bildet die Leitung L14 mit dem
(steuerbaren) Druckminderventil 33, die von der zweiten Stufe 37 der
Dampfturbine 35 ebenfalls zum Speisewasservorwärmer/Entgaser 45 führt und
der Heizung des Speisewasservorwärmers/Entgasers 45 dient. Der Bypass
ergibt sich durch die Leitung L17 mit dem (steuerbaren) Druckminderer 42, wel
cher gleichzeitig den Druck mindert und die Überhitzung des Dampfes abbaut.
Durch diesen Bypass kann in der Anlauf- bzw. Abschaltphase der Anlage Frisch
dampf an der Dampfturbine 35 vorbei direkt zum Kondensator 43 geleitet wer
den.
Das für den Wärmetransport zu einem Wärmeverbraucher 24 vorgesehene
Wärmetransportmedium (in der Regel Wasser) strömt durch die Leitung L3. Der
für das Aufheizen des Wärmetransportmediums notwendige Wärmeübergang
zwischen dem Wasser/Dampfkreislauf der Dampfturbine 35 und dem Wärme
transportmedium in der Leitung L3 erfolgt in zwei hintereinander geschalteten
Wärmeübertragungseinrichtungen 21 und 22. Die entsprechenden Kurven sind
im Temperatur-Leistungs-Diagramm der Fig. 2 im Prinzip wiedergegeben. Die
Wärmeübertragungseinrichtung 22 ist ein Kondensator, der zugleich die Über
hitzung beseitigt ("desuperheater"). Durch den Kondensator 22 wird überhitzter
Dampf mit der Ausgangstemperatur T3 und der thermischen Leistung P3 geleitet,
der aus dem Wasser/Dampfkreislauf der Dampfturbine 35 je nach Bedarf an ver
schiedenen Entnahmestellen bzw. thermischen Entnahmeniveaus entnommen
wird. Der Dampf kühlt sich gemäß Kurve C1 aus Fig. 2 im Kondensator 22 zu
nächst von T3 auf T2 ab ("desuperheating") und kondensiert bei der konstanten
Temperatur T2 und gibt dabei die Wärme an das Wärmetransportmedium ab,
das sich gemäß Kurve C2 aus Fig. 2 von der Temperatur T6 auf eine Vorlauf
temperatur VT etwas oberhalb T2 erwärmt. Am Ausgang des Kondensators 22
hat das Kondensat dann die thermische Leistung P3-P1 abgegeben.
Das Kondensat aus dem Kondensator 22 wird (Fig. 3) mittels einer Kondensat
pumpe 3 über die Leitung L1 zur Wärmeübertragungseinrichtung 21 transportiert,
die als Vorwärmer für das Wärmetransportmedium wirkt. Am Eingang des
Vorwärmers 21 wird das Kondensat aus Leitung L1 mit kälterem Speisewasser
vermischt, welches über die Leitung L2 aus einer Anzapfung am Economizer 12
herangeführt wird. Die Temperatur erniedrigt sich durch den Mischvorgang von
T2 auf T1 (senkrechter Abschnitt der Kurve C1 Fig. 2). Das Mischwasser fließt
durch den Vorwärmer 21, kühlt sich unter Abgabe von Wärme an das Wärme
transportmedium von T1 auf T5 ab und kehrt über die Leitung L4 und das
Druckminderventil 29 zum Speisewasserbehälter 30 zurück. Das Wärmetrans
portmedium erwärmt sich im Gegenzug von der Temperatur T4 auf die Tempe
ratur T6 (Kurve C2 in Fig. 2). Die Kurven C1 und C2 in Fig. 2 stehen für einen
einzelnen Punkt im Arbeitsbereich der Vorrichtung, an welchem der Wärmever
braucher nur eine bestimmte thermische Leistung und eine Vorlauftemperatur
des Wärmetransportmediums benötigt. Werden andere thermische Leistungen
und Vorlauftemperaturen benötigt, ergeben sich im Diagramm der Fig. 2 ent
sprechend andere Kurven C1 und C2 (Siehe die Kurven C3, . ., C7 sowie C3', . ., C7'
in Fig. 5: Die Kurven C6, C7 und C6', C7' stehen dabei für das aufzuheizende
Wärmetransportmedium und entsprechen damit der Kurve C2 in Fig. 2; die Kur
ven C3, C4 und C3', C4' und C5' stehen dabei für das abzukühlende Medium,
nämlich den entnommenen Dampf, und entsprechen damit der Kurve C1 in Fig.
2. Für ein Aufheizung entlang Kurve C6 erfolgt eine Abkühlung entlang Kurve C3;
andere Paare von zugehörigen Kurven sind C7-C4, C6'-C3' und C7'-C5'; zur
Abkühlungskurve C4' ist eine zugehörige Aufheizkurve in Fig. 5 nicht einge
zeichnet).
Einer Änderung des Arbeitspunktes im T,Pth-Diagramm wird erfindungsgemäß
dadurch Rechnung getragen, daß derselbe Kondensator 22 den Dampf bzw. die
Wärme aus einer anderen Entnahmestelle im Wasser/Dampfkreislauf und damit
auf einem anderen thermischen Niveau entnimmt. Der dampfseitige Eingang des
Kondensators 22 ist beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 dazu über verschiedene
Leitungen L18, L19 und L20 und entsprechende steuerbare Ventile 34, 39, 38
wahlweise mit einer Entnahmestelle an der Frischdampfleitung L16
(Dampftemperatur T8), einer Entnahmestelle in der Mitte der ersten Stufe 36 der
Dampfturbine 35 (Dampftemperatur T7), und am Ausgang der ersten Stufe 36
(Dampftemperatur T6) verbindbar. Ist das Druckminderventil 34 geöffnet, strömt
Frischdampf über die Leitungen L18 und L21 zum Kondensator 22 und von dort
als Kondensat zum Vorwärmer 21. Bei maximaler Öffnung des Druckminder
ventils 34 entspricht der Kurve C1 in Fig. 2 die Kurve C3' in Fig. 5. Das Wärme
transportmedium kann dann gemäß Kurve C6' von der Temperatur T4, mit der
es vom Wärmeverbraucher 24 zurückkommt, auf die maximale Vorlauftemperatur
VTmax erwärmt werden und die maximale thermische Leistung Pthmax übertra
gen, während sich der Frischdampf von der Temperatur T8 auf die Kondensat
temperatur T5 abkühlt. Wird bei gleichbleibender Vorlauftemperatur (VTmax)
eine geringere thermische Leistung verlangt, wird das Druckminderventil 34
gedrosselt, bis (im unteren Grenzfall) die Kurven C3 bzw. C6 durchlaufen wer
den, und das Wärmetransportmedium bei der Vorlauftemperatur VTmax nur noch
die minimale thermische Leistung Pthmin überträgt. Für dazwischen liegende
Leistungen nimmt das Druckminderventil 34 eine Zwischenstellung ein.
Soll das Wärmetransportmedium eine in der Mitte zwischen den Extremen
VTmax und VTmin liegende Vorlauftemperatur haben, wird das Ventil 39 geöffnet
und über die Leitungen L19 und L21 Hochdruckdampf aus der ersten Stufe 36
der Dampfturbine 35 entnommen und zum Kondensator 22 geleitet. Der Dampf
kühlt sich dann je nach Öffnung des Ventils 39 entlang der Kurven C4 bzw. C4'
oder dazwischen liegenden, ähnlichen Kurven von der Temperatur T7 auf die
Temperatur T5 ab, während sich das Wärmetransportmittel auf eine zwischen
VTmin und VTmax liegende Vorlauftemperatur aufwärmt und eine zwischen
Pthmin und Pthmax liegende thermische Leistung transportiert.
Soll das Wärmetransportmedium von T4 nur auf die minimale Vorlauftemperatur
VTmin erwärmt werden, geschieht dies bei maximaler Leistung Pthmax (Ventil 38
voll geöffnet) entlang der Kurve C7' und bei minimaler Leistung Pthmin (Ventil 38
voll gedrosselt) entlang der Kurve C7. Der dazu erforderliche Niederdruckdampf
wird durch Öffnen des Ventils 38 über die Leitungen L20 und L21 am Ausgang
der ersten Stufe 36 der Dampfturbine 35 entnommen und gemäß den Kurven
C5' bzw. C5 in dem Kondensator 22 und dem nachfolgenden Vorwärmer von der
Temperatur T6 auf die Temperatur T4 abgekühlt. Für zwischen den Extremen
liegende Leistungen steht das Ventil 38 entsprechend in einer Zwischenstellung.
Die Kurven C6, C7 und C6', C7' in Fig. 5 markieren die Eckpunkte (a-d) des
Arbeitsbereiches für die Wärmeübertragung, wie er in Fig. 1 schematisch darge
stellt ist. Andere Werte des Arbeitsbereiches können sehr einfach dadurch ange
fahren werden, daß eines oder mehrere der Ventile 34, 38, 39 mehr oder weni
ger stark geöffnet wird bzw. werden. Insbesondere läßt sich durch geeignete
Wahl der Ventile und deren Stellung für die Wärmeübertragung in jedem Punkt
des Arbeitsbereiches ein maximaler thermischer Wirkungsgrad bei einem Mi
nimum an apparativen und steuerungstechnischen Aufwand realisieren.
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel für eine Steuerung der Ventile ist in Fig. 4
dargestellt, die einen Ausschnitt aus dem Plan nach Fig. 3 zeigt (gleiche Ele
mente beider Figuren sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen). Die drei
Entnahmestellen bzw. -niveaus des Ausführungsbeispiels sind in Fig. 4 mit den
Bezugszeichen I (Frischdampf), II (Hochdruckdampf) und III (Niederdruckdampf)
bezeichnet. Jedes der Ventile 34, 39 und 38 für die Steuerung der Vorlauftempe
ratur und der thermischen Ausgangsleistung ist über entsprechende Steuerlei
tungen (A, B, C) mit einer Temperatursteuerung 50 verbunden, die eingangssei
tig mit einer am Ausgang des Kondensators angeordneten Temperaturmeßstelle
51 verbunden ist und über eine von zwei Signalleitungen 51 einen Eingangswert
aus dem Prozeß erhält. Über die andere der Signalleitungen 51 wird ein Ventil
52 gesteuert, mit welchem der Strom des Wärmetransportmediums zum
Wärmeverbraucher 24 eingestellt werden kann. In der Temperatursteuerung 50
werden die beiden Eingangssignale verglichen und über die Steuerleitungen A-C
die Ventile 34, 39 und 38 so betätigt, daß die gewünschte Vorlauftemperatur
und thermische Leistung auf optimale Weise erreicht wird.
Damit beim gleichzeitigen Öffnen der Ventile 38 und 39 nicht Hochdruckdampf
von der Entnahmestelle II in die Entnahmestelle III für Niederdruckdampf
zurückströmen kann, ist es zweckmäßig, in der Leitung L20 eine Rückschlag
klappe 46 vorzusehen. Weiterhin läßt sich die Temperatursteuerung noch weiter
verbessern und verfeinern, wenn in der Leitung L21 zum Kondensator 22 eine
Dampftemperatursteuereinrichtung 47 angeordnet wird, die über ein Ventil 49
von einer Temperaturmeßstelle 48 gesteuert wird. Hierdurch lassen sich insbe
sondere Schwankungen in der Dampftemperatur auf einfache Weise ausregeln.
Das Ausführungsbeispiel der Fig. 3 und 4 zeigt der Einfachheit halber ein
Kombikraftwerk mit nur einer Gasturbine 16 und einem Abhitzedampferzeuger
11. Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung aber auch mehrere
Gasturbinen und mehrere dazugehörige Abhitzedampferzeuger auf eine gemein
same Dampfturbine arbeiten. Die anderen Abhitzedampferzeuger werden dann
über die in Fig. 3 und 4 eingezeichneten Eingänge E1, E2 und E3 (mit dem
Druckminderer 41) und den Ausgang A1 in den Wasser/Dampfkreislauf der
Dampfturbine 35 eingebunden.
10
Kombikraftwerk
11
Abhitzedampferzeuger
12
Economizer
13
Verdampfer
14
Überhitzer
15
Rauchgasauslaß
16
Gasturbine
17
Brennkammer
18
Verdichter
19
Generator (Gasturbine)
20
Vorwärmer (Brennstoff)
21
Vorwärmer (Wärmemedium)
22
Kondensator
23
Kondensatpumpe
24
Wärmeverbraucher
25
Frischdampfkühler (normalerweise außer Betrieb)
26
Umwälzpumpe
27
Dampftrommel
28
,
29
Druckminderventil
30
Speisewasserbehälter
31
Speisewasserpumpe
32
,
33
,
34
Druckminderventil
35
Dampfturbine
36
,
37
Stufe (Dampfturbine)
38
,
39
Ventil
40
Generator (Dampfturbine)
41
,
42
Druckminderer
43
Kondensator
44
Kondensatpumpe
45
Speisewasservorwärmer/Entgaser
46
Rückschlagklappe
47
Dampftemperatursteuereinrichtung
48
,
51
Temperaturmeßstelle
49
,
52
Ventil
50
Ventilsteuerung
51
Signalleitung
a-d Eckpunkt (Arbeitsbereich)
A-C Steuerleitung
A1 Ausgang
E1, . ., E3 Eingang (von anderen Abhitzedampferzeugern kommend)
E4 Eingang (Brennstoff Gasturbine)
L1, . ., L22 Leitung
I,
a-d Eckpunkt (Arbeitsbereich)
A-C Steuerleitung
A1 Ausgang
E1, . ., E3 Eingang (von anderen Abhitzedampferzeugern kommend)
E4 Eingang (Brennstoff Gasturbine)
L1, . ., L22 Leitung
I,
II,
III Entnahmestelle
Claims (10)
1. Kombikraftwerk (10) mit Kraft/Wärmekopplung, mit wenigstens einer von
den Verbrennungsgasen aus einer Brennkammer (17) angetriebenen Gasturbine
(16) und wenigstens einer in einem Wasser/Dampfkreislauf arbeitenden
Dampfturbine (35), wobei innerhalb des Wasser/Dampfkreislaufs das Wasser in
einer ersten Vorrichtung (11, 12, 13, 14) mittels der aus der wenigstens einen
Gasturbine (16) austretenden heißen Verbrennungsgase in Dampf umgewandelt
und der erzeugte Dampf der wenigstens einen Dampfturbine (35) zugeführt wird,
und wobei ein separates, mit einem Wärmeverbraucher (24) in Austausch
stehendes Wärmetransportmedium in einer zweiten Vorrichtung (21, 22) mit einer
thermischen Energie beladen wird, die dem Wasser/Dampfkreislauf an mehreren,
auf unterschiedlichem thermischen Niveau liegenden Entnahmestellen (I, II, III)
entzogen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Vorrichtung (21, 22)
nach Maßgabe der von dem Wärmeverbraucher (24) benötigten thermischen
Leistung und Vorlauftemperatur wahlweise mit den mehreren Entnahmestellen (I,
II, III) verbindbar ist.
2. Kombikraftwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das
wahlweise Verbinden der zweiten Vorrichtung (21, 22) mit den Entnahmestellen
(I, II, III) einzelne mit steuerbaren Ventilen (34, 38, 39) ausgestattete Leitungen
(L18, L19, L20) vorgesehen sind, welche die Entnahmestellen (I, II, III) mit der
zweiten Vorrichtung (21, 22) verbinden.
3. Kombikraftwerk nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Steuerung der steuerbaren Ventile (34, 38, 39) eine Ventilsteuerung (50) vorge
sehen ist, daß zur Bestimmung der Temperatur des Wärmetransportmediums
am Ausgang der zweiten Vorrichtung (21, 22) eine Temperaturmeßstelle (51)
angeordnet ist, und daß ein erster Eingang der Ventilsteuerung (50) mit dem
Ausgang der Temperaturmeßstelle (51) in Verbindung steht.
4. Kombikraftwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Ventilsteuerung (50) ein zweiter Eingang zur Eingabe eines Sollwertes der Tem
peratur des Wärmetransportmediums vorhanden ist.
5. Kombikraftwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Vorrichtung (21, 22) einen Kondensator (22) umfaßt,
und daß mittels der Entnahmestellen (I, II, III) Dampf aus dem Wasser/Dampf
kreislauf entnommen und daß aus dem Kondensator (22) austretende Konden
sat in den Wasser/Dampfkreislauf zurückgeführt wird.
6. Kombikraftwerk nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine
erste Entnahmestelle (I) für die Entnahme von Hochdruck-Frischdampf, eine
zweite Entnahmestelle (II) für die Entnahme von Hochdruckdampf, und eine dritte
Entnahmestelle (III) für Niederdruckdampf vorgesehen sind, und daß das der
ersten Entnahmestelle (1) zugeordnete Ventil (34) als Druckminderventil ausge
bildet ist.
7. Kombikraftwerk nach einem der Ansprüche 5 und 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die zweite Vorrichtung (21, 22) zur Vorwärmung des Wärmetrans
portmediums einen dem Kondensator (22) vorgeschalteten Vorwärmer (21)
umfaßt, welcher von dem Kondensat aus dem Kondensator (22) durchflossen
wird.
8. Kombikraftwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorwärmer (21) zusätzlich von erwärmtem Wasser durchflossen wird, welches
dem Wasser/Dampfkreislauf direkt entnommen wird.
9. Kombikraftwerk nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die erste Vorrichtung einem Abhitzedampferzeuger (11) umfaßt.
10. Kombikraftwerk nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Abhitzedampferzeuger (11) einen Economizer (12), einen Verdampfer (13) und
einen Überhitzer (14) enthält, und daß zum Vorwärmen des Wärmetransport
mediums dem Wasser/Dampfkreislauf am Economizer (12) erwärmtes Wasser
entnommen wird.
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