DE19719105A1 - Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallgleitlagers - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines VerbundmetallgleitlagersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallgleitlagers, bei dem eine
Gleitschicht aus einem Leichtmetallwerkstoff durch Plattieren in der im Oberbegriff des Anspruchs
1 vorausgesetzten Weise auf einen Trägerkörper aufgebracht wird.
Auf diese bekannte Art und Weise werden beispielsweise hoch belastete Lager bzw. Lagerschalen
für Brennkraftmaschinen hergestellt. Die Verschleiß- und Ermüdungsfestigkeit solcher Gleitlager
hängt unter anderem von der Mikrostruktur des verwendeten Gleitmetalls ab. Die dargestellte
Mikrostruktur bzw. der Gefügezustand der dargestellten Gleitmetallschicht ist dabei je nach
Herstellungsprozeß sehr unterschiedlich. So sind die Lagereigenschaften bei galvanisch
aufgebrachten oder walzplattierten Schichten aufgrund einer groben Mikrostruktur schlechter als
zum Beispiel bei feinkörnigen Sputterlagern aus gleichem Werkstoff. Allerdings ist die Herstellung
von Sputterlagern sehr kostenintensiv.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur kostengünstigen Herstellung
von Verbundmetallgleitlagern mit hoher Standfestigkeit aufzuzeigen.
Diese Aufgabe wird durch ein Herstellungsverfahren mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten
Verfahrensschritten gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen angegeben.
Das Wesen der Erfindung liegt darin, bei plattierten Lagern mittels einer thermomechanischen
Behandlung der Gleitmetallschicht basierend auf einer Kombination aus Verformungsgrad und
Wärmebehandlung einen verschleißfesten Feinkorngefügezustand einzustellen. Mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren ist es dadurch möglich, mit Hilfe des kostengünstigen
Plattierungsprozesses Verbundmetallgleitlager mit einer feinkörnigen Mikrostruktur herzustellen,
deren Verschleiß- und Ermüdungsfestigkeit bei entsprechend günstiger Steuerung der
Verfahrensparameter, insbesondere mit der Güte teuerer Sputterlager vergleichbar ist.
Eine erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Herstellung eines plattierten
Verbundmetallgleitlagers mit einer Aluminium-Legierung als Gleitschicht sieht vor, daß der
Plattierungsvorgang durch Walzen erfolgt, jedoch der Walzprozeß bei der Plattierung der
Gleitmetallegierung so ausgeführt wird, daß zunächst eine ausreichende Fehlstellendichte im
Metall erzeugt wird, dann die walzplattierte Gleitmetallschicht auf ihre Rekristallisationstemperatur
erwärmt und für eine vorgebbare Zeitdauer zur Bildung der gewünschten Feinkorngefügestruktur
auf dieser Temperatur gehalten wird. Bei dieser Wärmebehandlung wirkt die Fehlstellendichte als
Triebkraft für die Umwandlung der Gefügestruktur im Sinne einer Rekristallisation.
Bei einer bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines
walzplattierten Verbundmetallgleitlagers erfolgt die thermomechanische Behandlung der
Gleitschicht während des Walzplattierungsprozesses, wobei der Feinkorngefügezustand mittels
sogenannter Insitu-Rekristallisation eingestellt wird. Dieses Herstellungsverfahren zeichnet sich
durch sehr geringen Aufwand aus und eignet sich darüberhinaus besonders zur kostengünstigen
Großserienfertigung.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher beschrieben.
Zur Herstellung eines walzplattierten Verbundmetallgleitlagers mit einer Aluminium-Legierung als
Gleitschichtmaterial wird auf einen Trägerkörper eine Gleitmetallschicht aus einer AlSn20-
Legierung durch Walzen aufplattiert. Bei der Plattierung der Aluminium-Legierung wird der
Walzprozeß derart gesteuert, daß sich eine Verformung der Aluminium-Legierung von mehr als
50% einstellt. Bei einem Verformungsgrad dieser Größe wird eine Fehlstellendichte in der
Größenordnung von 1014 bis 1016 1/m2 im Metallgefüge ausgebildet.
Nach dem Walzplattieren wird die Gleitschicht-Legierung einer Wärmebehandlung unterzogen,
um die gewünschte feinkörnige Gefügestruktur einzustellen. Dabei wird die Aluminium-Legierung
auf Rekristallisationstemperatur gebracht, die bei etwa 30% ihrer Schmelztemperatur liegt. Dies
entspricht bei der hier verwendeten AlSn20-Legierung einer Temperatur von mindestens 120°C.
Unterhalb dieser Temperatur beobachtet man bei dem dargestellten Verformungsgrad von 51%
keine Rekristallisation mehr. Nach oben hin ist die Rekristallisationstemperatur durch den
Schmelzpunkt der Legierung begrenzt. Grundsätzlich ist die Rekristallistionstemperatur
bekanntlich eine Funktion des Verformungsgrades, wobei diese mit zunehmendem
Verformungsgrad sinkt. Innerhalb des dadurch begrenzten Temperaturbereiches nimmt die
Rekristallisation, bzw. die Kornwachstumsgeschwindigkeit bei konstantem Verformungsgrad mit
der Temperatur zu, während die Korngröße in Abhängigkeit der Glüh- bzw. Rekristallisationsdauer
eingestellt werden kann. Entsprechend dieser Abhängigkeiten stellt sich in der
Gleitmetallegierung, die für eine Zeitdauer von ungefähr zwei Stunden einer Temperatur von
190°C ausgesetzt ist, ein zufriedenstellender feinkörniger Gefügezustand ein.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallgleitlagers, insbesondere zur Verwendung
in Kolbenbrennkraftmaschinen, bei dem mindestens eine Gleitschicht aus einem
Leichtmetallwerkstoff, vorzugsweise einer Aluminium-Legierung auf einen Trägerkörper
aufplattiert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschicht aus einer Leichtmetallegierung
einer thermomechanischen Behandlung basierend auf einer Kombination aus Verformungsgrad,
Temperatur und Glühdauer unterzogen wird, um eine gewünschte feinkörnige Gefügestruktur
einzustellen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Plattierung der
Gleitschichtlegierung derart ausgeführt wird, daß eine ausreichende Fehlstellendichte im
Metallgefüge erzeugt wird, dann die plattierte Gleitmetallschicht auf ihre
Rekristallisationstemperatur gebracht und für eine vorgebbare Zeit gehalten wird, um die
gewünschte feinkörnige Gefügestruktur einzustellen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die thermomechanische
Behandlung während des Plattierungsprozesses erfolgt, wobei die gewünschte feinkörnige
Gefügestruktur mittels sogenannter Insitu-Rekristallisation eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Plattierungsvorgang durch Walzen erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19719105A DE19719105A1 (de) | 1997-05-06 | 1997-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallgleitlagers |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19719105A DE19719105A1 (de) | 1997-05-06 | 1997-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallgleitlagers |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19719105A1 true DE19719105A1 (de) | 1998-10-08 |
Family
ID=7828775
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19719105A Withdrawn DE19719105A1 (de) | 1997-05-06 | 1997-05-06 | Verfahren zur Herstellung eines Verbundmetallgleitlagers |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19719105A1 (de) |
Citations (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3132418A (en) * | 1961-02-13 | 1964-05-12 | Glacier Co Ltd | Method of producing a composite material for plain bearings |
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1997
- 1997-05-06 DE DE19719105A patent/DE19719105A1/de not_active Withdrawn
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Non-Patent Citations (1)
Title |
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KH.G. Schmitt-Thomas: Skriptum-Werkstoffkunde III,Technische Univerität München, Lehrstuhl für Metallurgie u. Metallkunde, 1983, S. 158-170 * |
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