DE19718895C1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polyurethan-Schaum mittels flüssigem Kohlendioxid als Schäummittel - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Polyurethan-Schaum mittels flüssigem Kohlendioxid als SchäummittelInfo
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- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C44/00—Shaping by internal pressure generated in the material, e.g. swelling or foaming ; Producing porous or cellular expanded plastics articles
- B29C44/34—Auxiliary operations
- B29C44/3442—Mixing, kneading or conveying the foamable material
- B29C44/3446—Feeding the blowing agent
Description
Es ist bekannt, Polyurethan-Schaum unter Verwendung von flüssigem Kohlendioxid
als Schäummittel durch Zuführung dosierter Isocyanat-, Additiv-, und Polyolströme,
wobei der Polyolstrom Kohlendioxid gelöst enthält, zu einem Mischaggregat und
durch Entspannung der Mischung am Auslaß des Mischaggregates von einem Druck
oberhalb des Gleichgewichtlösungsdruckes für das gelöste Kohlendioxid unter Frei
setzung des Kohlendioxids und anschließendes Aushärten des erzeugten Flüssig
schaumes herzustellen; siehe z. B. EP-O 645 226 A2, WO 96/00644 A1, WO 96/02377 A1 und
WO 96/1678 A1.
Dabei wird der Kohlendioxid gelöst enthaltende Polyolstrom im all
gemeinen dadurch hergestellt, daß flüssiges, auf niedrige Temperatur von beispiels
weise -30 bis -5°C gekühltes Kohlendioxid in den bei einem Druck von 30 bis 70 bar
gehaltenen Polyolstrom injiziert wird und anschließend durch einen Statikmischer ge
drückt wird, wobei das Kohlendioxid homogen gelöst wird. Vor der Einleitung des
Kohlendioxid-haltigen Polyolstroms erfolgt im allgemeinen noch eine Druckherabset
zung auf einen wenig, d. h. beispielsweise 1 bis 3 bar, oberhalb des Gleichgewichtlö
sungsdruckes liegenden Wert.
In technischen Anlagen zur Polyurethan-Schaumherstellung werden je nach Anforde
rung des Marktes unterschiedliche Schaumqualitäten hergestellt, die sich durch die
Qualität des eingesetzten Polyols und den Kohlendioxidgehalt, d. h. die Dichte des
fertigen Schaumes und seine Härte, unterscheiden. Dabei besteht das Polyollager aus
mehreren Polyoltanks, in denen unterschiedliche Polyole vorrätig gehalten werden, die
sich unter verarbeitungstechnischen Gesichtspunkten insbesondere durch ihre Viskosi
tät unterscheiden. Je nach gewünschter Polyurethan-Schaumqualität werden Mi
schungen der unterschiedlichen Polyole eingesetzt, die zum Teil auch Füllstoffe ent
halten können. Zur Herstellung einer gewünschten Polyolmischung werden mittels
aufwendiger Dosierpumpen in gewissen Grenzen druckunabhängig im gewünschten
Mischungsverhältnis entsprechende Teilmengenströme in eine gemeinsame Leitung, in
der die Mischung gebildet wird, gefördert. Der Druckbereich, in dem die Dosier
pumpen arbeiten, ist im allgemeinen nicht ausreichend, um den für die Vermischung
mit dem flüssigen Kohlendioxid erforderlichen Druck bereitzustellen, außer man
würde sehr aufwendige Pumpen einsetzen. Selbst wenn man auf solche aufwendigen
Pumpen zurückgreifen würde, die einen ausreichenden Druck für die Vermischung mit
dem flüssigen Kohlendioxid erzeugen, müßte der Statikmischer jeweils an die
Viskosität der eingesetzten Polyolmischung bzw. an unterschiedliche Polyolgemisch
mengen angepaßt werden, da der Druckabfall über dem Statikmischer stark
viskositäts-, vor allem aber auch stark mengenabhängig ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen dosierten Polyolstrom mit dosiertem Kohlen
dioxidgehalt mit variabler Polyolqualität und varibaler Durchsatzmenge unter Einsatz
von Dosierpumpen, die gegen einen relativ geringen Druck, der für die Vermischung
von Polyol und flüssigem Kohlendioxid nicht ausreicht, zu fördern, wobei ferner ein
Austausch des Statikmischers bei wechselnder Polyolqualität (insbesondere mit unter
schiedlicher Viskosität und wechselnder Polyolgemischmenge) nicht erforderlich ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bereitstellung eines dosierten Polyol
stromes mit dosiertem Gehalt an Kohlendioxid bei einem Druck, der nur wenig
oberhalb des Gleichgewichtlösungsdruckes für das gelöste Kohlendioxid liegt, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß aus einem oder mehren Polyolvorratsbehältern mittels
Dosierpumpen ein oder mehrere dosierte Polyolströme zur Verfügung gestellt
werden, die gegebenenfalls mehreren Polyolströme in einer gemeinsamen Leitung ver
einigt werden, mittels einer Druckerhöhungspumpe ein von der Pumpencharakteristik
abhängiger Teilstrom aus dem Polystrom auf das zur Vermischung mit Kohlendioxid
erforderliche Druckniveau gebracht, in einem Statikmischer mit einem dosierten
Kohlendioxidstrom vermischt, mit dem restlichen Polyolstrom wiedervereinigt und der
Druck reduziert wird.
Der den Statikmischer verlassende Kohlendioxid-haltige Polyol-Teilstrom befindet
sich auf einem Druck, der oberhalb des Lösungsgleichgewichtsdrucks des Kohlen
dioxids in dem Teilstrom liegt. Der wiedervereinigte Polyolstrom wird anschließend
auf den Eingangsdruck in das Mischaggregat reduziert, d. h. auf einen Druck, der nur
wenig oberhalb des Lösungsgleichgewichtdruckes des Kohlendioxids in dem wieder
vereinigten Polyolstrom liegt. Die Druckreduktion kann mittels eines Druckreduk
tionsventils bzw. Druckhalteventils, das am Eingang des Mischaggregates vorgesehen
ist, erfolgen. Sie kann auch dadurch bewirkt werden, daß die Rohrverzweigungsstelle,
an der der Kohlendioxid-haltige Teilstrom mit dem restlichen Polyolstrom wieder
vereinigt wird, durch ein entsprechend langes Rohrleitungsstück mit dem Eingang des
Mischaggregates verbunden ist, wobei in dem Rohrleitungsstück ein ausreichender
Druckabfall erfolgt.
Bevorzugt ist jedoch ein Druckhalteventil am Eingang des Mischaggregates.
Die Variabilität des Verfahrens kann dadurch noch erhöht werden, daß zwischen
Ausgang des Statikmischers und der Wiedervereinigung der Polyolströme ein zusätz
liches Druckhalteventil vorgesehen wird. Hierdurch ist es möglich, über den Statik
mischer auch sehr geringe Druckabfälle, z. B. bei Einsatz sehr niedrig viskoser Polyole
zuzulassen ohne daß der dann am Ausgang des Statikmischers noch herrschende
relativ hohe Druck gegen die Dosierpumpen wirkt.
Die Druckerhöhungspumpe, die in dem einen Teilstrom den für die Vermischung mit
dem Kohlendioxid erforderlichen Druck erzeugt, kann ohne aufwendige Steuerung,
wie sie bei Dosierpumpen erforderlich ist, betrieben werden. Der mittels dieser Pumpe
durch den Statikmischer geförderte Teilstrom braucht nicht dosiert zu sein. Er kann in
Abhängigkeit von der Viskosität des Polyols, die auch von der Menge des gelösten
Kohlendioxids abhängig ist, in gewissen Grenzen schwanken, wobei der andere Teil
strom entsprechend komplementär variabel ist. Aus Gründen der Anlagensicherheit
kann ferner in der anderen Teilstromleitung ein Rückschlagventil vorgesehen sein, so
daß eine Rückströmung von Kohlendioxid-haltigem Polyol durch diese andere
Teilstromleitung sicher vermieden wird.
Zur weiteren Entlastung der aus den Polyol-Vorratsbehältern fördernden Dosier
pumpen kann ferner in der Teilstromleitung für den komplementären Teilstrom eine
zusätzliche Druckerhöhungspumpe vorgesehen sein, die den Polyol-Teilstrom ohne
Statikmischer auf ein Druckniveau in der Nähe des Lösungsgleichgewichtdrucks des
Kohlendioxids in dem ersten Teilstrom anhebt. Dies erlaubt, die Polyoldosierpumpen
im wesentlichen drucklos zu betreiben.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch eine Vorrichtung zur Herstellung von
Polyurethan-Schaum enthaltend Vorratsbehälter für die Komponenten Isocyanat,
Polyole, Additive und flüssiges Kohlendioxid, eine Mischvorrichtung zum Lösen von
Kohlendioxid in dem Polyol, ein Druckreduktionsventil zur Einstellung eines für die
Vermischung mit flüssigem Kohlendioxid erforderlichen Druckes, ein Mischaggregat
zur Vermischung der Komponenten, ein Druckentspannungselement am Ausgang des
Mischaggregates, Förder- und Dosiereinrichtungen für die Komponenten zum
Mischaggregat, wobei die Vorrichtung dadurch gekennzeichnet ist, daß die ge
gebenenfalls mehreren Polyole zu einer gemeinsamen Leitung dosiert werden, die ge
meinsame Leitung einen Bypass aufweist, in deren einem Zweig eine nichtmengen
stromgesteuerte Druckpumpe, eine Einleitvorrichtung für flüssiges Kohlendioxid und
ein Statikmischer vorgesehen sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Fig. 1 bis 4 näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung zur Herstellung von Polyurethan-
Schaum in einer ersten Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2, Fig. 3 und Fig. 4 zeigen alternative Ausführungsformen der Polyol-
Teilstrom-Leitungen.
Fig. 1 zeigt ein Mischaggregat 1, in das die Isocyanat-Komponente 2 und die
Kohlendioxid enthaltende Polyolkomponente 3 in dosierten Mengenströmen einge
speist werden. Ferner sind Einspeisungsleitungen für weitere Additive vorgesehen.
Unterhalb des Mischaggregates 1 befindet sich das Druckentspannungselement 4,
durch das die im Mischaggregat 1 vermischten Komponenten der Polyol-Reaktiv
mischung von einem Druck oberhalb des Gleichgewichtlösungsdruckes für das gelöste
Kohlendioxid an die Atmosphäre entspannt wird, wobei die aufschäumende
Polyurethan-Reaktivmischung 5 austritt. Der Kohlendioxid-haltige Polyolstrom 3, der
sich auf einem Druckniveau befindet, das wenig oberhalb des Gleichgewicht
lösungsdrucks für das CO2 in dem Polyol befindet, wird wie folgt bereitgestellt:
Mittels Dosierpumpen 10, 11 ......., 1 n werden aus nicht dargestellten Vorratsbehältern
dosierte Polyolströme P1, P2, ...... Pn entsprechend dem für die Rezeptur vorge
gebenen Mischungsverhältnis in eine gemeinsame Leitung 20 gefördert. Die
Leitung 20 verzweigt sich in die Leitungen 21 und 22, wobei sich in der Leitung 22
eine Druckerhöhungspumpe 23 und ein Statikmischer 24 befinden, sowie unmittelbar
vor dem Statikmischer 24 eine Einspeisungsstelle 25 für einen dosierten Strom
flüssigen Kohlendioxids. Die Pumpe 23 stellt vor dem Statikmischer einen Druck von
30 bis 70 bar zur Verfügung, bei dem das flüssige Kohlendioxid ohne zu verdampfen
in Lösung geht, die Druckerhöhungspumpe 23 entnimmt der Leitung 20 soviel Polyol,
wie erforderlich ist, um vor dem Statikmischer 24 den erforderlichen Druck aufrecht
zu erhalten. Die restliche Polyolmenge geht durch Leitung 21. Mittels Druckhalte
ventil 6 wird in Leitung 26 ein Druck aufrechterhalten, der oberhalb des Gleichge
wichtlösungsdruckes für das gelöste CO2 in dem Teilstrom der Leitung 26 liegt.
In Fig. 2 ist ein zusätzliches Druckhalteventil 7 vorgesehen, das es erlaubt, in
Leitung 26 den Druck nur wenig oberhalb des Gleichgewichtlösungsdruckes für das in
dem Teilstrom gelöste Kohlendioxid zu halten, wobei der Druck am Ausgang des
Statikmischers 24 höher gehalten werden kann, so daß an der Einspeisungsstelle für
das Kohlendioxid 25 der für die Vermischung erforderliche Druck aufrechterhalten
werden kann.
In Fig. 3 ist in der Teilstromleitung 21 ein Rückschlagventil 8 vorgesehen, das eine
Rückströmung des Kohlendioxid-haltigen Polyols zur Druckpumpe 23 verhindert.
In der Ausführungsform der Erfindung gemäß Fig. 4 ist auch in der Teilstrom
leitung 21 eine Druckerhöhungspumpe 9 vorgesehen, die die Dosierpumpen 10, 11,
...... 1 n (Fig. 1) weiter entlastet.
Claims (4)
1. Verfahren zur Bereitstellung eines dosierten Polyolstromes mit dosiertem
Gehalt an Kohlendioxid bei einem Druck, der nur wenig oberhalb des Gleich
gewichtlösungsdruckes für das gelöste Kohlendioxid liegt, durch Einstellung
eines für die Vermischung mit flüssigem Kohlendioxid erforderlichen Druckes,
Vermischung von Polyol und Kohlendioxid in einem Statikmischer und Druck
reduktion, dadurch gekennzeichnet, daß aus einem oder mehreren Polyol
vorratsbehältern mittels Dosierpumpen ein oder mehrere dosierte Polyolströme
zur Verfügung gestellt werden, die gegebenenfalls mehreren Polyolströme in
einer gemeinsamen Leitung vereinigt werden, mittels einer Druckerhöhungs
pumpe ein von der Pumpencharakteristik abhängiger Teilstrom aus dem Polyol
strom auf das zur Vermischung mit Kohlendioxid erforderliche Druckniveau
gebracht, in dem Statikmischer mit einem dosierten Kohlendioxidstrom ver
mischt, mit dem restlichen Polyolstrom wiedervereingt und der Druck re
duziert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck des
Kohlendioxid enthaltenden Teilstromes vor der Vereinigung mit dem rest
lichen Polyolstrom auf einen Druck nahe dem Gleichgewichtlösungsdruck für
das Kohlendioxid in dem Teilstrom reduziert wird.
3. Verfahren zur Herstellung von Polyurethan-Schaum unter Verwendung von
flüssigem Kohlendioxid als Schäummittel durch Zuführung dosierter Iso
cyanat-, Additiv-, und Polyolströme, wobei der Polyolstrom Kohlendioxid
gelöst enthält, zu einem Mischaggregat und Entspannung der Mischung am
Auslaß des Mischaggregates von einem Druck oberhalb des Gleichgewicht
lösungsdruckes für das gelöste Kohlendioxid unter Freisetzung des Kohlen
dioxids, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlen
dioxid-haltige Polyolstrom nach einem der Ansprüche 1 oder 2 bereitgestellt
wird.
4. Vorrichtung zur Herstellung von Polyurethan-Schaum, enthaltend Vorrats
behälter für die Komponenten Isocyanat, Polyole, Additive und flüssiges
Kohlendioxid, eine Mischvorrichtung zum Lösen von Kohlendioxid in dem
Polyol, ein Druckreduktionsventil zur Einstellung eines für die Vermischung
mit flüssigem Kohlendioxid erforderlichen Druckes, ein Mischaggregat zur
Vermischung der Komponenten, ein Druckentspannungselement am Ausgang
des Mischaggregates mit den entsprechenden Förder- und Dosiereinrichtungen
für die Komponenten zum Mischaggregat mit dem Kennzeichen, daß die ge
gebenenfalls mehreren Polyole zu einer gemeinsamen Leitung dosiert werden,
die gemeinsame Leitung einen Bypass aufweist, in deren einem Zweig eine
nicht mengenstromgesteuerte Druckerhöhungspumpe, eine Einleitvorrichtung
für flüssiges Kohlendioxid und ein Statikmischer vorgesehen sind.
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