DE19718168A1 - Bremskraftverstärker für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Bremskraftverstärker für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Bremskraftverstärker nach dem
Oberbegriff von Anspruch 1. Ein solcher Bremskraftverstärker,
teilweise auch als Booster bezeichnet, erleichtert die Bedie
nung eines Kraftfahrzeugs, indem er die zum Betätigen des
Bremspedals erforderliche Kraft an das körperliche Leistungs
vermögen des Fahrers anpaßt. Dadurch wird sowohl die Sicher
heit als auch der Komfort beim Fahren eines Kraftfahrzeugs
erhöht.
Bei einem bekannten Unterdruck-Bremskraftverstärker
(Fahrwerktechnik, Hrsg. Jörnsen Reimpell, 1991,
Vogel-Fachbuch, Seiten 311 bis 315) hängt die Reaktionskraft des
Bremspedals auf die Betätigung durch den Fahrer, die soge
nannte Fahrervorgabe, zum einen von dem mechanischen Aufbau
des Bremssystems mit einem Hauptbremszylinder, Bremsleitungen
und Bremssätteln an den Rädern und zum anderen von der Unter
stützung durch ein Unterdruckreservoir ab. Der Unterdruck in
diesem Reservoir wird von dem Motor des Kraftfahrzeugs er
zeugt. Deshalb hängt die Unterstützung der Bremskraft im we
sentlichen von dem Saugrohrdruck des Motors ab, der wiederum
von der Motordrehzahl abhängig ist. Dies kann durch Verschie
ben des Arbeitspunkts des Bremskraftverstärkers spürbar ge
macht werden, indem das Bremspedal mehrmals durchgetreten
wird (sog. Pumpen). Außerdem kann die Unterstützung der Pe
dalkraft nicht eingestellt werden, was bei sehr kräftigen Be
nutzern zu Problemen bei der Dosierbarkeit führen kann. Ein
etwas "härteres" Pedal könnte dies beheben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bremskraft
verstärker zu schaffen, der über einen definierten Ar
beitspunkt verfügt, der aber auch individuell einstellbar
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Bremskraftver
stärker nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen niedergelegt.
Die Vorteile der Erfindung liegen insbesondere darin, daß sie
es ermöglicht, die Bremskraft in einem Kraftfahrzeug genauer
zu dosieren und besser zu reproduzieren. Sie ermöglicht es
auch, eine statische und eine dynamische Pedalkennlinie zu
ändern. Die Unterstützungskraft des erfindungsgemäßen Brems
kraftverstärkers ist vom Ansaugdruck des Motors unabhängig
und gibt dem Fahrer ein keinen Schwankungen unterliegendes
Bremsgefühl.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Bremskraftverstärker gemäß der Erfindung;
Fig. 2 ein Blockschaltbild eines in dem Bremskraftverstär
ker nach Fig. 1 verwendeten Regelkreises;
Fig. 3 eine geschlossene Regelschleife des Bremskraftver
stärkers nach Fig. 1 und
Fig. 4 das Blockschaltbild eines anderen in dem Brems
kraftverstärker nach Fig. 1 verwendeten Regelkrei
ses.
Ein Bremskraftverstärker 1 verstärkt die von dem Fahrer eines
Kraftfahrzeugs auf ein Bremspedal 2 ausgeübte Kraft und wirkt
damit auf einen Hauptbremszylinder 4 ein. Der Hauptbremszy
linder 4 ist mit einem Bremsflüssigkeitsbehälter 5 verbunden
(Fig. 1). Der mechanische Aufbau des Bremskraftverstärkers
1, der einen durch eine Membran abgeschlossenen Innenraum 6
aufweist ist allgemein bekannt (siehe die eingangs genannte
Druckschrift) und wird deshalb hier nicht in weiteren Einzel
heiten beschrieben.
In dem Innenraum 6 herrscht ein Unterdruck oder Vakuum, das
üblicherweise in dem Ansaugtrakt des Motors erzeugt wird, das
aber auch durch eine getrennte Unterdruckpumpe erzeugt werden
kann. Der Unterdruck liefert die zum Verstärken der Brems
kraft erforderliche Energie.
Der Innen- oder Unterdruckraum 6 ist durch eine Leitung 8 an
ein erstes Ventil oder Druckaufbauventil 9 angeschlossen,
durch das er mit dem Umgebungsdruck verbunden werden kann.
Durch eine Leitung 10 ist der Innenraum 6 an ein zweites Ven
til oder Druckabbauventil 11 angeschlossen, durch das er mit
dem Saugrohr des Motors (hier nicht dargestellt) verbunden
werden kann. Das Druckaufbau- und das Druckabbauventil sind
als Magnetventile realisiert. Sie können auch zu einem Vier
wegeventil zusammengefaßt werden. Der in dem Innenraum 6 des
Bremskraftverstärkers herrschende Druck wird durch einen
Drucksensor 14 erfaßt, während der Weg des Bremspedals mit
einem Pedalwegsensor 15 erfaßt wird.
Wenn das Druckabbauventil 11 den Bremskraftverstärker mit dem
Saugrohr des Motors verbindet, wird der Druck in dem Innen
raum 6 kleiner (oder: der Unterdruck wird verstärkt), und
dies bewirkt eine größere Unterstützung oder Verstärkung der
Pedalkraft. Wenn das Druckaufbauventil 9 den Bremskraftver
stärker oder Booster mit dem Umgebungsdruck verbindet, wird
der Druck in dem Innenraum 6 erhöht und damit die Unterstüt
zung der Bremskraft vermindert. Werden beide Ventil 9 und 11
geschlossen, so ergibt ein sich ein dritter Zustand des
Bremskraftverstärkers, in dem der Druck gehalten wird. Es
handelt sich dann um ein geschlossenes System, bei dem der
Bremskraftverstärker- oder Boosterdruck eine Funktion des Pe
dalwegs ist.
Ein Druckregler 18 (Fig. 2) - im folgenden auch Booster
druckregler genannt - regelt den Unterdruck in dem Brems
kraftverstärker 1. An einem ersten Signaleingang 19 empfängt
er den Pedalweg, der von dem Pedalwegsensor geliefert wird.
An einem zweite Signaleingang 20 empfängt er den Druck in dem
Innenraum 6 - auch Boosterdruck -, den der Drucksensor 14
liefert.
Der Boosterdruck wird durch den Druckregler 18 auf einen vor
gegebenen Sollwert geregelt und damit die Bremskraftunter
stützung festgelegt. Der Sollweg wird dabei aus einer vorge
gebenen Druckkonstante, die den eigentlichen Sollwert - die
sogenannte Basisunterstützung - darstellt, dem Pedalweg und
dem aktuellen Boosterdruck gewonnen. Die Druckkonstante und
die Abhängigkeit von den beiden Eingangsgrößen Pedalweg und
Boosterdruck sind in einem Kennfeldspeicher 22, der auch als
Tabelle ausgeführt sein kann, abgelegt. Von dem so gewonnenen
Sollwert wird in einem logischen Verknüpfungsglied 23 der
Boosterdruck subtrahiert und als Regelabweichung Δp an eine
Ventilansteuerung 24 gegeben. Diese erzeugt ein erstes Steu
ersignal, das von einem ersten Signalausgang 26 zu dem Druck
abbauventil 11 gelangt und den Druck in dem Innenraum ab
senkt, oder ein zweites Steuersignal, das von einem zweiten
Signalausgang 27 zu dem Druckaufbauventil 9 gelangt und einen
Aufbau des Drucks in dem Innenraum 6 bewirkt. Die in der Ven
tilansteuerung 24 anhand der Sollwert-Istwert-Differenz Δp
erzeugten Signale werden dann als Steuerstrom an die Ventile
9 und 11 übermittelt.
Der Vorteil der Abhängigkeit des Boosterdrucks von dem Pedal
weg liegt darin, daß die Unterstützungskraft von der Art der
Bremsung - zum Beispiel Normalbremsung oder Notbremsung - ab
hängig gemacht werden kann. Auch kann ein Nachziehen des Pe
dals, das bei herkömmlichen Bremsanlagen bei einem schnellen
Niederdrücken des Pedals auftritt und das von der langsamen
Dynamik der Absaugung durch den Motor herrührt, durch das
Einziehen des Pedalwegs in die Regelung gemindert werden.
Durch Bilden der zeitlichen Ableitung des Pedalwegs kann eine
Panik- oder Notbremsung erkannt werden und daraufhin die
Bremskraftunterstützung auf den möglichen Maximalwert erhöht
werden.
Aus Fig. 3 ist ein geschlossener Regelkreis ersichtlich, der
aus dem Boosterdruckregler 18 und einem Aktor 30 besteht. In
dem Aktor 30 sind die beiden Sensoren 14 und 15 und die bei
den Ventile 9 und 11 zusammengefaßt.
Aus Fig. 4 ist ein anderes Ausführungsbeispiel eines Regel
kreises 34 ersichtlich. Zusätzlich zu den Bestandteilen des
Regelkreises 18 weist er ein Differenzierglied 36 auf, in dem
die zeitliche Ableitung des Pedalwegs s, d. h. die Pedalge
schwindigkeit v = ds/dt, gebildet wird. Das Ausgangssignal des
Differenziergliedes wird an eine Ventilansteuerung 37 weiter
geleitet und dort jeweils an den Eingang eines NAND-Gliedes
38 und eines AND-Gliedes 39 gegeben. Auf den jeweils anderen
Eingang des NAND-Gliedes 38 wird die von dem Verknüpfungs
glied 23 abgegebene Regeldifferenz Δp, falls Δp < 0 ist,
oder an den des AND-Gliedes 39, falls Δp ≧ 0 ist, gegeben.
Anhand des Reglerdiagramms von Fig. 4 wird nun der Ablauf
eines Regelvorgangs erläutert. Aus dem aktuellen Pedalweg an
dem Signaleingang 19 wird in dem Kennfeldspeicher 22 ein
Sollwert für den Boosterdruck abgeleitet. Die Regelabweichung
Δp aus diesem Solldruck und aus dem an dem Signaleingang 20
anliegenden Istwert des Boosterdrucks wird in der Ventilan
steuerung 37 ausgewertet und ein Druckabbau-Steuerstrom über
den Signalausgang 26 oder ein Druckaufbau-Steuerstrom über
den Signalausgang 27 an die Ventile 11 beziehungsweise 9
übermittelt.
Die Regelung erfolgt nur dann, wenn die Pedalgeschwindigkeit
kleiner oder gleich null ist. Dies ist erforderlich, um eine
Pedalrückmeldung zu vermeiden. Da das Druckabbauventil 11 als
Ventil ausgeführt ist, das im stromlosen Zustand offen ist,
erfolgt die logische Verknüpfung über ein NAND-Glied. Die Re
gelung des Boosterdrucks erfolgt somit nur bei einer negati
ven oder kleinen Pedalgeschwindigkeit. Bei einer positiven
Pedalgeschwindigkeit erfolgt weder ein Druckabbau noch ein
Druckaufbau: Das System ist geschlossen. Der Druck in dem
Booster, das heißt in dem Innenraum 6 des Bremskraftverstär
kers stellt sich nach der jeweils anzuwendenden Gasgleichung -
zum Beispiel für eine adiabatische oder eine isotherme Zu
standsänderung - ein.
Claims (3)
1. Bremskraftverstärker (1) für Kraftfahrzeuge, mit einem in
einem Innenraum (6) enthaltenen Druckmedium, das bei Betä
tigung des Bremspedals (2) durch den Fahrer die Bremskraft
erhöht, dadurch gekennzeichnet,
- - daß er mit mindestens einem Ventil (9, 11) versehen ist, durch das der in dem Innenraum (6) herrschende Arbeitsdruck erhöht und verringert werden kann, und
- - daß die Stellung des Ventils (9, 11) durch einen Druckreg ler (18) auf einen Sollwert eingestellt wird, der von einer vorgegebenen Größe der Bremskraftunterstützung abhängt.
2. Bremskraftverstärker (1) nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Druckregler (18) mit einem Kennfeldspeicher
(22) versehen ist, dessen Eingangssignale (19, 20) der Betä
tigungsweg des Bremspedals und der Arbeitsdruck sind, und in
dem ein Sollwert des Arbeitsdrucks erzeugt und zum Steuern
des Ventils (9, 11) verwendet wird.
3. Bremskraftverstärker (1) nach einem der vorhergehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet,
- - daß er als Unterdruckverstärker ausgebildet ist, und
- - daß er mit einem seinen Innenraum (6) mit der Umgebung ver bindenden Druckaufbauventil (9) sowie mit einem seinen Innen raum (6) mit einer Unterdruckquelle verbindenden Druckabbau ventil (11) versehen ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997118168 DE19718168A1 (de) | 1997-04-29 | 1997-04-29 | Bremskraftverstärker für ein Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997118168 DE19718168A1 (de) | 1997-04-29 | 1997-04-29 | Bremskraftverstärker für ein Kraftfahrzeug |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19718168A1 true DE19718168A1 (de) | 1998-11-05 |
Family
ID=7828151
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997118168 Withdrawn DE19718168A1 (de) | 1997-04-29 | 1997-04-29 | Bremskraftverstärker für ein Kraftfahrzeug |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19718168A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2000024617A3 (de) * | 1998-10-27 | 2000-08-03 | Continental Teves Ag & Co Ohg | Vorrichtung und verfahren zur bremskraftsteuerung einer bremsanlage |
FR2823480A1 (fr) * | 2001-04-13 | 2002-10-18 | Bosch Gmbh Robert | Dispositif de freinage assiste pour vehicule a moteur |
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-
1997
- 1997-04-29 DE DE1997118168 patent/DE19718168A1/de not_active Withdrawn
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8130 | Withdrawal |