DE19717939A1 - Zugsensor zur Warnung von Personen im Gleisbereich - Google Patents
Zugsensor zur Warnung von Personen im GleisbereichInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein einen Zugsensor zur Warnung von Personen im Gleisbereich
mit den in den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 bzw. 6 angegebenen Merkmalen.
Bekannt sind Zugsensoren zur Warnung von Personen im Gleisbereich vor
herannahenden Zügen, deren der Warngebung dienenden Signale über einen
Nachrichtenkanal an Warnstationen im Arbeitsbereich von Personen geleitet werden, die
entsprechend den Signalen eine Warnung abgeben (LENGEMANN, "Von der Erkennung
bis zur Alarmgebung - die zukünftige Rottenwarnung bei der Deutschen Bundesbahn" in
Elektrische Bahnen, 1983, H.6, S. 204-209; DE-AS 17 55 589). Es werden induktive
Sensoren oder Vibrationssensoren genannt. Vibrationssensoren sind untauglich, da sie
langsam fahrende Züge wegen zu geringer Erschütterungen nicht detektieren. Um eine
Warnanlage in Betrieb zu nehmen, muß ein Monteur in langwieriger Arbeit die induktiven
Sensoren dem Schienentyp anpassen, an die Schiene montieren und justieren. Dabei muß
der Monteur selbst vor herannahenden Zügen gewarnt werden. Bei langsam wandernden
Baustellen ist durch diese notwendige Sicherung der Nutzen einer Warnanlage nicht mehr
gegeben. Außerdem sind induktive Sensoren anfällig gegen magnetische Felder durch
Bremsen und Triebströme; eine Detektierung von Rädern aus NE-Metall ist nicht möglich.
Bekannt sind Meßeinrichtungen zur Feststellung des Gewichtes von
Eisenbahnfahrzeugen, wobei die Durchbiegung der Schiene infolge des auf dem Zugrad
lastenden Gewichts mit einer am Schienenfuß angeschraubten Druckkammer gemessen
wird. Die nächstliegenden Schwellen sind zur richtigen Funktion der Druckkammer fest
gelagert und versteift (DE-PS 8 22 019). Die Schrift gibt aber keinen Hinweis, das aus ihr
bekannte "Gewichtsmeßprinzip" auf eine Einrichtung zur Warnung von Menschen
anzuwenden. Sicherheitsprinzipien sind nicht angegeben. Eine schnelle Montage ist mit
dieser Einrichtung auch nicht möglich.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Zugsensor anzugeben, durch
dessen Signale es möglich ist, Personen im Gleisbereich vor herannahen Zügen zu warnen,
wobei der Zugsensor die erforderliche Sicherheit aufweist, unempfindlich gegen
magnetische Felder ist und schnell montiert werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem gattungsgemäßen Zugsensor durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 bzw. 6 gelöst.
Der Zugsensor ist einfach aufgebaut. Zur Montage muß man sich nicht oder nur kurze
Zeit im Gefahrenbereich aufhalten, da jegliche Verschraubung mit der Fahrschiene entfällt.
Die Anbringung unter dem Schienenfuß bewahrt den Zugsensor vor Beschädigung durch
vom Zug herabhängende Gegenstände. Die Sicherheit gegen Fremdeinflüsse wird durch
vorgegebene Druckschwellen erreicht.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die
Überwachung des Druckes gewährleistet die Erkennung des Versagens oder des
gefährlichen Entfernens des Zugsensors.
Nachfolgend ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Anordnung der Zugsensoren,
Fig. 2 eine Anordnung der Druckkammer.
In Fig. 1 ist eine typische Anordnung von zwei Zugsensoren 21, 41, 61, 13 mit ihrer
Verbindung 11 zu einer Warnstation 15 dargestellt. Eine Fahrschiene 1, 66 ist durch
Schwellen 3 auf einen Unterbau 2, 62 abgestützt. Bei der Überfahrt eines Zugrades werden
sowohl die Fahrschiene 1, 66 als auch die Schwellen 3 und der Unterbau 2, 62 unter den
Schwellen 3 belastet. Bei der Belastung ändert sich die Entfernung des Schienenfußes zum
Unterbau 2, 62 in der Mitte zwischen den Schwellen 3 am meisten und ist wesentlich größer
als die Durchbiegung der Fahrschiene 1, 66 allein. Diese Eigenschaft wird bei dem
Zugsensor zur Erlangung störungsfreier, großer Druckänderungen in Druckkammern
21, 41, 61 genutzt, indem die Druckkammern 21, 41, 61 an dieser Stelle eingeschoben werden.
Es ist lediglich auf einen kraftschlüssigen Sitz zu achten, was im einfachsten Fall durch
Unterschieben von Keilen erreicht werden kann. Eine Anpassung an den Schienentyp und
eine Justage entfällt. Damit ist der Aufenthalt im Gefahrenbereich bei der Montage der
Druckkammern 21, 41, 61 auf ein Minimum beschränkt. In besonderen Fällen wie bei
Brückenbauwerken kann der Unterbau 2, 62 unabhängig von den örtlichen Verhältnissen
angebracht werden. Die übrigen Bestandteile 13 des Zugsensors werden
zweckmäßigerweise in einem vom Gleis entfernt befindlichen Gehäuse zusammengefaßt; sie
sind nicht elektrisch mit der Fahrschiene 1, 66 verbunden und daher keinen Störungen durch
Triebströme und magnetischen Feldern ausgesetzt. Die Druckkammer 21, 41, 61 ist über
einen Druckschlauch 27, 47 mit einem Drucksensor 23, 43 verbunden. An dem Drucksensor
stehen proportional zu dem Druck in der Druckkammer 21, 41, 61 elektrische Signale 31, 51
an, die auf einen Auswerter 5a, 5b geführt sind. Die Drucksignale 31, 51 ändern sich positiv
bei Belastung der Druckkammer 21, 41, 61 durch ein Zugrad. Bei der Entlastung nach dem
Überfahren entsteht eine negative Änderung des Drucksignals 31, 51. Diese
Druckänderungen werden als ein Rad kennzeichnendes Radsignal vom Auswerter 5a, 5b
gewertet, wenn die Druckänderung einen dem Auswerter 5a, 5b an seinem Eingang
vorgegebenen Wert einer Druckänderung 7 entweder in positiver oder negativer Richtung
überschreitet; dies sichert vor Störungen und Trittbeeinflussungen von Mensch und Tier.
Die positive Druckänderung wird bevorzugt da sie auch stehende Zugräder erfaßt. Ein
solchermaßen erkanntes Radsignal wird vom Auswerter 5a, 5b in bekannter Weise über
einen drahtgebundenen oder drahtlosen Nachrichtenkanal 11 an Warnstationen 15 geleitet,
die direkt oder indirekt entsprechend der Signale des Nachrichtenkanals 11 eine Warnung
17 an die zu warnenden Personen im Gleisbereich abgeben. Ein Zugsensor 21, 41, 61, 13
kann zum Beispiel den Zug ankündigen, ein weiterer nicht dargestellter Zugsensor
21, 41, 61, 13 in der Nähe der zu warnenden Personen den Zug wieder abmelden, indem
beide Zugsensoren auf die Warnstation 15 einwirken.
Besonders einfach und sicher ist es, einen Druckverlust des Zugsensors 21, 41, 61, 13 oder
die unerwünschte Entfernung der Druckkammer 21, 41, 61 oder weiterer Bestandteile 13 des
Zugsensors zu überwachen. Da bei Fehlern der Druck abnimmt, wird dies vom Auswerter
5a, 5b erkannt, wenn der Druck unter einen an seinem Eingang vorgegebenen Druckwert 9
sinkt. Der Auswerter 5a, 5b gibt ein entsprechendes Störungssignal an den Nachrichtenkanal
11 ab.
Anstatt den Zug aufgrund der Räderfassung über den Nachrichtenkanal 11 zu melden,
kann ein umlaufender Zähler 10 die Radsignale zählen und der Auswerter 5a, 5b den
Zähierstand über den Nachrichtenkanal 11 abgeben. So können Züge exakter erfaßt werden.
Auch kann die Zugrichtung vom Auswerter 5a, 5b erfaßt werden, indem der Auswerter
5a die Radsignale vom Zugsensor 21, 23 und der Auswerter 5b die Radsignale vom
benachbarten Zugsensor 41, 43 erfaßt. Die zeitliche Abfolge der Radsignale ist ein Maß für
die Richtung des Zuges, das der Auswerter 5a, 5b an den Nachrichtenkanal 11 direkt abgibt
oder als Vorzeichen mit dem Zählerstand 10 verknüpft. Solchermaßen können mit
mehreren, nicht dargestellten Zugsensoren 21, 41, 61, 13 komplexe Gleisbilder bei der
Erfassung von Zügen beherscht werden.
Die sicherheitsrelevanten Teile 23, 5a, bzw. 43, 5b des Zugsensors sind zweckmäßig zu
verdoppeln und die Ergebnisse des Auswerters 5a mit denen des Auswerters 5b über eine
Verbindung 6 zeitabhängig zu vergleichen, wobei eine Karenzzeit 8 am Eingang des
Auswerters 5a, 5b vorgegeben ist. Bei Fehlern in einem der beiden parallenen Zweige stellt
der Auswerter 5a, 5b nach Ablauf der Karenzzeit 8 eine Ungleichheit fest und gibt ein
Störungssignal an den Nachrichtenkanal 11 ab. In gleicher Weise läßt sich ein Zugsensor
mit nur einer Druckkammer 21 sichern, wobei diese Druckkammer mit beiden
Drucksensoren 23 und 43 verbunden ist (nicht dargestellt).
Die Montage wird wesentlich erleichtert, wenn die Druckkammern 21, 41, 61 und die
Drucksensoren 23, 43 mit verschließbaren Füllöffnungen 25, 45 für ein flüssiges oder
gasförmiges Medium verbunden sind und die Druckkammern 21, 41, 61 als Hubzylinder,
vorzugsweise als Balgzylinder ausgebildet sind. Das Einschieben der Druckkammer
21, 41, 61 unter den Schienenfuß kann bei drucklosem Zylinder mit einem Handgriff erfolgen
und ohne sich einer Gefahr auszusetzen. Anschließend wird die Druckkammer 21, 41, 61
über die Füllöffnung 25, 45 solange gefüllt, bis sich der gewünschte Druck einstellt, bzw. die
Druckkammer 21, 41, 61 kraftschlüssig zwischen dem Fuß der Fahrschiene 1, 66 und dem
Unterbau 2, 62 eingeklemmt ist.
In Fig. 2 ist eine typische Anordnung einer Druckkammer 21, 41, 61 zwischen dem Fuß
der Fahrschiene 1, 66 und dem Unterbau 2, 62 dargestellt. Dem Fuß der Fahrschiene 1, 66
angepaßte Führungen 64 an der Oberseite der Druckkammer 21, 41, 61 verhindern ein
seitliches Verrutschen der Druckkammer 21, 41, 61 und eine weitere Erleichterung der
Montage.
Claims (12)
1. Zugsensor zur Warnung von Personen im Gleisbereich vor herannahenden Zügen dessen
der Warngebung dienende Signale über einen Nachrichtenkanal 11) an Warnstationen
(15) im Arbeitsbereich von Personen geleitet werden, die entsprechend den Signalen eine
Warnung (17) abgeben,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in einer kraftschlüssig zwischen dem Fuß der Fahrschiene (1, 66) und einem
Unterbau (2, 62) befindlichen, geschlossenen Druckkammer (21, 41, 61) auftretende
Druckänderung infolge der Be- und/oder Entlastung bei der Überfahrt eines Zugrades als
ein das Rad kennzeichnendes Radsignal gewertet (23, 43, 5a, 5b) und an den
Nachrichtenkanal (11) abgegeben wird, wenn eine vorgegebene Druckänderung (7)
überschritten wird.
2. Zugsensor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Unterschreiten eines vorgegebenen Druckwertes (9) in der mit Überdruck
beaufschlagten Druckkammer (21, 41, 61) ein Störungssignal an den Nachrichtenkanal
(11) abgegeben wird.
3. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die gezahlten Radsignale (10) an den Nachrichtenkanal (11) abgegeben werden.
4. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß durch die zeitliche Abfolge der Radsignale eines Zugsensors (21, 23, 5a) und der
Radsignale mindestens eines weiteren gleichartigen Zugsensors (41, 43, 5b) die
Fahrtrichtung des Zuges bestimmt (5a, 5b) und an den Nachrichtenkanal (11) abgegeben
wird.
5. Zugsensor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß bei Abweichungen verglichener Ergebnisse (6) von verdoppelten Auswerteteilen
(23, 43, 5a, 5b) über eine vorbestimmte Zeit (8) hinaus ein Störungssignal an den
Nachrichtenkanal (11) abgegeben wird.
6. Zugsensor zur Warnung von Personen im Gleisbereich vor herannahenden Zügen, dessen
der Warngebung dienende Signale an Warnstationen (15) im Arbeitsbereich von
Personen geleitet werden, die entsprechend den Signalen eine Warnung (17) abgeben,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Zugsensor eine geschlossene Druckkammer (21, 41, 61), einen Drucksensor (23, 43) und einen Auswerter (5a, 5b) aufweist,
- - daß die Druckkammer (21, 41, 61) kraftschlüssig zwischen dem Fuß der Fahrschiene (1, 66) und einem Unterbau (2, 62) angeordnet ist,
- - daß die Druckkammer (21, 41, 61) über einen Schlauch (27, 47) mit einem Drucksensor (23, 43) verbunden und dessen Ausgangssignale (31, 51) an den Auswerter (5a, 5b) geführt sind,
- - daß die Änderung des Druckes in der Druckkammer (21, 41, 61) Infolge der Be- und/oder Entlastung bei dem Überfahren eines Zugrades vom Drucksensor (23, 43) erfaßt und an den Auswerter (5a, 5b) geleitet wird, und
- - daß der Auswerter (5a, 5b) ein Überschreiten der Druckänderung über einen dem Auswerter (5a, 5b) vorgegebenen Wert einer Druckänderung (7) als ein das Rad kennzeichnendes Radsignal wertet und an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
7. Zugsensor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Druckkammer (21, 41, 61) mit einem Überdruck beaufschlagt ist, und
- - daß der Auswerter (5a, 5b) bei Absinken des Druckes unter einen dem Auswerter (5a, 5b) vorgegebenen Druckwert (9) ein Störungssignal an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
8. Zugsensor nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Zugsensor eine verschließbare Füllöffnung (25, 45) aufweist,
- - daß die Druckkammer (21, 41, 61) und der Drucksensor (23, 43) mit der Füllöffnung (25, 45) für ein flüssiges oder gasförmiges Medium verbunden sind, und
- - daß die Druckkammer (21, 41, 61) als Hubzylinder ausgebildet ist.
9. Zugsensor nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckkammer (21, 41, 61) an ihrer Oberseite dem Fuß der Fahrschiene (1, 66)
angepaßte Führungen (64) aufweist.
10. Zugsensor nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Zugsensor einen umlaufenden Zähler (10) aufweist,
- - daß der Zähler die Radsignale aus dem Auswerter (5a, 5b) zahlt, und
- - daß der Auswerter (5a, 5b) ein den Zählerstand des Zählers (10) abbildendes Signal an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
11. Zugsensor nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
- - daß neben einem Zugsensor (21, 23, 5a) mindestens ein weiterer gleichartiger Zugsensor (41, 43, 5b) angeordnet ist, und
- - daß der Auswerter (5a, 5b) durch die zeitliche Abfolge der Radsignale die Fahrtrichtung des Zuges bestimmt und an den Nachrichtenkanal (11) abgibt.
12. Zugsensor nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drucksensoren (23, 43) und die Auswerter (5a, 5b) doppelt angeordnet sind,
daß die Auswerter ihre Ergebnisse (6) gegenseitig vergleichen und bei Abweichungen
über eine vorgegebene Zeit (8) hinaus ein Störungssignal an den Nachrichtenkanal (11)
abgeben.
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