DE19716609A1 - Hufballenschoner für Huftiere, vorzugsweise Pferde - Google Patents
Hufballenschoner für Huftiere, vorzugsweise PferdeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hufballenschoner für Huftiere,
vorzugeweise Pferde. Derartige Hufballenschoner werden insbe
sondere an den Vorderhufen von Pferden angelegt, um eine Ver
letzung des Hufballens, also der Hinterseite des Hufes
(Tracht) durch die Hinterhufe des Pferdes zu verhindern. Bei
schnellen Gangarten und im Springsport kann es nämlich vor
kommen, daß sich ein Pferd auf diese Weise selbst verletzt,
was zu ernsten Erkrankungen des Hufes bis zur Lahmheit führen
kann. Außerdem können die Hufeisen der Vorderhufe durch Ein
fluß der Hinterhufe gelockert oder abgerissen werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen optimal an
den Huf angepaßten und stabil sitzenden Hufballenschoner mit
integrierter Fesselgelenkstütze zu schaffen, der die obenge
nannten Verletzungsrisiken weitgehend ausschließt.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß
der Hufballenschoner ein dem hinteren Hufballenbereich anato
misch angepaßtes Formteil, in seinem oberen Bereich eine Ver
schlußeinrichtung zum Umschließen des Fesselgelenks und in
seinem unteren Bereich eine in Gebrauchslage im Strahlbereich
des Hufes aufliegende Zunge aufweist.
Durch das anatomisch angepaßte Formteil werden die besonders
gefährdeten Ballenbereiche vor Verletzung durch die Hinterhu
fe geschützt. Das Verschlußteil dient der Halterung des Huf
ballenschoners. Gleichzeitig wird dadurch, daß das Verschluß
teil das Fesselgelenk umgibt, eine Fesselgelenkstütze ge
schaffen. Die im Strahlbereich aufliegende Zunge verhindert
zum einen ein Verdrehen des Hufballenschoners. Zum anderen
schützt sie den empfindlichen Strahlbereich des Pferdehufs
zusätzlich vor Verletzungen z. B. durch kleine, sich festklem
mende Steine oder Glasscherben. Da der Strahlbereich im Pfer
dehuf gegenüber den Außenrändern des Hufs eine Mulde dar
stellt, kommt die Zunge mit dem Boden nicht in Berührung, so
daß ein Verschleiß der Zunge minimiert ist. Falls der Pferde
huf mit ovalen - also im Ballenbereich durchgängig ausgebil
deten - Hufeisen beschlagen ist, wird die Zunge vorzugsweise
zwischen Huf und Hufeisen hindurchgesteckt.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die
Verschlußeinrichtung in Form einer Verschlußlasche ausgebil
det sein. Insbesondere kann ein Klettverschluß vorgesehen
sein, der ein besonders bequemes Anlegen und Abnehmen der
Hufballenschoner ermöglicht. Alternativ kann die Verschlußla
sche beispielsweise auch aus Leder ausgebildet sein.
Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß das ana
tomisch angepaßte Formteil an den in Gebrauchslage an den
Hufpartien anliegenden Innenseiten eine Polsterung aufweist.
Durch die Polsterung werden zum einen Druck und Scheuerstel
len vermieden, andererseits werden die Auswirkungen eines
Tritts der Hinterhufe gegen die Ballenschoner abgepolstert.
Zur Erzielung einer ausreichenden Stabilität kann das anato
misch angepaßte Formteil vorteilhafterweise ein Stützteil
aufweisen, das vorzugsweise aus einem wärmeverformbaren Werk
stoff hergestellt ist. Bei dem Werkstoff kann es sich um in
Spritzgieß- oder Schmelzverfahren verarbeitete Kunststoffe,
Metalle, feste Leder oder dgl. handeln. Im Falle von wärme
verformbaren Kunststoffen ergibt sich die Möglichkeit, den
vorgeformten Hallenschoner an einen Pferdehuf individuell an
zupassen, indem das Stützteil erhitzt und entsprechend nach
geformt wird.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß die im Strahlbereich auf
liegende Zunge einstückig mit dem Stützteil ausgebildet ist.
Erfindungsgemäß kann weiterhin vorgesehen sein, daß das ana
tomisch angepaßte Formteil im Bereich des Fesselgelenks ela
stisch ausgebildet ist. Diese Elastizität ist erforderlich,
um die Bewegung des Fesselgelenks nicht zu behindern. Vor
zugsweise erstreckt sich hierzu das Stützteil nicht bis in
den Bereich des Fesselgelenks, wobei das Fesselgelenk von dem
zur Polsterung verwendeten elastischen Material umgeben wird.
Weiterhin kann vorgesehen sein, daß in Gebrauchslage das ana
tomisch angepaßte Formteil wenigstens in den Ballenbereichen
seitlich der Zunge bündig mit der Unterseite eines auf dem
Huf angebrachten Hufeisens abschließt. Dadurch wird das Huf
eisen wirksam vor einem Abriß oder einer Lockerung durch ei
nen Schlag der Hinterhufe geschützt, da die Hinterhand nicht
mehr in den Bereich zwischen Huf und Hufeisen gelangen kann
und somit ein Untergreifen des Hufeisens verhindert ist.
Gleichzeitig wird durch diese Maßnahme auch ein Verdrehen des
Ballenschutzes verhindert.
Außerdem kann vorgesehen sein, daß das Formteil derart an die
Anatomie des Hufes angepaßt ist, daß ein Verrutschen des Huf
ballenschoners verhindert ist. Dazu weist das Stützteil im
Ballenbereich Auswölbungen auf, in die korrespondierende Aus
wölbungen des Pferdehufes eingreifen.
Weiterhin kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, daß das ana
tomisch angepaßte Formteil den vorderen Teil der Hornwand of
fen läßt.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen bei
spielhaft erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines -mit einem
konventionell ausgebildeten Hufeisen beschlagenen
Pferdehufs,
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung des Pferdehufs
gem. Fig. 1 mit angelegtem erfindungsgemäßem Hufbal
lenschoner,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Unterseite des
Hufs gem. Fig. 1,
Fig. 4 eine Darstellung gemäß Fig. 3 mit angelegtem Hufbal
lenschoner und
Fig. 5 eine perspektivische Darstellung der Unterseite
eines Hufs mit oval ausgebildeten Hufeisen und an
gelegtem Hufballenschoner.
Ein in Fig. 1 dargestellter Vorderhuf eines Pferdes weist ein
Hufhorn 1 auf, an das sich das Fesselbein 2 anschließt. Der
Übergang zwischen Hufhorn 1 und Fesselbein 2 ist der Kronen
rand 4. Die Hinterseite des Hufhorns 1 und des Fesselbeins 2
wird als Hufballen 3 bezeichnet. Der Huf ist mit einem koven
tionell an der Hinterseite des Hufes unterbrochen ausgebilde
ten Hufeisen 5 beschlagen.
Zum Schutz des Ballenbereichs 3 des Vorderhufs vor Schlägen
eines Hinterhufs wird der erfindungsgemäße Ballenschoner gem.
Fig. 2 an den in Fig. 1 gezeigten Vorderhuf angelegt. Der
Hufballenschoner ist zweiteilig mit einem aus einem weichen,
elastischen Material hergestellten Polsterteil 11 und einem
aus einem plattenförmigen Werkstoff geformten, festeren
Stützteil 10 ausgebildet, wobei sich das Polsterteil 11 über
die Innenseite des Stützteils 10 bis zum unteren Hufrand er
streckt. Das Polsterteil weist eine Verschlußeinrichtung 12
auf, die als Verschlußlasche mit einem Klettverschluß ausge
bildet ist. Das Stützteil 10 ist aus einem wärmeverformbaren
Kunststoff gefertigt und dem Huf anatomisch angepaßt. Durch
die Anpassung einer an die Hufform angepaßten Auswölbung 13
wird insbesondere ein Verrutschen des Hufballenschoners ver
hindert.
In Fig. 3 ist die Unterseite des Hufs gem. Fig. 1 perspekti
visch mit einem Strahlbereich 6 dargestellt. Durch Schläge
eines Hinterhufes gegen die beiden Enden 7 des Hufeisens 5
besteht die Gefahr, daß das Hufeisen gelockert oder abgeris
sen wird.
Diese Gefahr wird gem. Fig. 4 mittels des erfindungsgemäßen
Hufballenschoners dadurch weitgehend vermieden, daß das
Stützteil mit den Bereichen 21 die Enden 7 des Hufeisens 5
abdeckt. Weiterhin ist eine im Strahlbereich 6 des Hufes auf
liegende Zunge 20 vorgesehen, die Teile des Strahlbereichs
vor Verletzungen schützt und außerdem zur sicheren Befesti
gung des Hufballenschoners beiträgt.
In Fig. 5 ist weiterhin dargestellt, daß bei Verwendung eines
ovalen Hufeisens 50 vorgesehen ist, die Zunge 20 zwischen Huf
und Hufeisen hindurchzustecken.
Claims (10)
1. Hufballenschoner für Huftiere, vorzugsweise Pferde, da
durch gekennzeichnet, daß dieser ein dem hinteren Hufbal
lenbereich anatomisch angepaßtes Formteil, in deinem obe
ren Bereich eine Verschlußeinrichtung (12) zum Umschlie
ßen des Fesselgelenks und in seinem unteren Bereich eine
in Gebrauchslage im Strahlbereich (6) des Hufes auflie
gende Zunge (20) aufweist.
2. Hufballenschoner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußeinrichtung (12) in Form einer Ver
schlußlasche ausgebildet ist.
3. Hufballenschoner nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußlasche einen Klettverschluß aufweist.
4. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß das anatomisch angepaßte Form
teil an den in Gebrauchslage an den Hufpartien anliegen
den Innenseiten eine Polsterung (11) aufweist.
5. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß das anatomisch angepaßte Form
teil ein Stützteil (10) aufweist.
6. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die im Strahlbereich aufliegen
de Zunge (20) einstückig mit dem Stützteil (10) ausgebil
det ist.
7. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß das anatomisch angepaßte Form
teil im Bereich des Fesselgelenks elastisch ausgebildet
ist.
8. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß in Gebrauchslage das anatomisch
angepaßte Formteil wenigstens in den Ballenbereichen
seitlich der Zunge (20) bündig mit der Unterseite eines
auf dem Huf angebrachten Hufeisens (5) abschließt.
9. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 8, da
durch gekennzeichnet, daß das Formteil derart an die Ana
tomie des Hufes angepaßt ist, daß ein Verrutschen des
Hufballenschoners verhindert ist.
10. Hufballenschoner nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das anatomisch angepaßte Form
teil den vorderen Teil der Hornwand offen läßt.
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Effective date: 20111102 |