DE19716263A1 - Warenbahnen mit textilartig anmutenden Oberflächen aus nichtgesponnenen Fasern - Google Patents
Warenbahnen mit textilartig anmutenden Oberflächen aus nichtgesponnenen FasernInfo
- Publication number
- DE19716263A1 DE19716263A1 DE19716263A DE19716263A DE19716263A1 DE 19716263 A1 DE19716263 A1 DE 19716263A1 DE 19716263 A DE19716263 A DE 19716263A DE 19716263 A DE19716263 A DE 19716263A DE 19716263 A1 DE19716263 A1 DE 19716263A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- web
- polymer
- textile
- product according
- layer
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B27/00—Layered products comprising a layer of synthetic resin
- B32B27/06—Layered products comprising a layer of synthetic resin as the main or only constituent of a layer, which is next to another layer of the same or of a different material
- B32B27/08—Layered products comprising a layer of synthetic resin as the main or only constituent of a layer, which is next to another layer of the same or of a different material of synthetic resin
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B29—WORKING OF PLASTICS; WORKING OF SUBSTANCES IN A PLASTIC STATE IN GENERAL
- B29C—SHAPING OR JOINING OF PLASTICS; SHAPING OF MATERIAL IN A PLASTIC STATE, NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; AFTER-TREATMENT OF THE SHAPED PRODUCTS, e.g. REPAIRING
- B29C59/00—Surface shaping of articles, e.g. embossing; Apparatus therefor
- B29C59/02—Surface shaping of articles, e.g. embossing; Apparatus therefor by mechanical means, e.g. pressing
- B29C59/022—Surface shaping of articles, e.g. embossing; Apparatus therefor by mechanical means, e.g. pressing characterised by the disposition or the configuration, e.g. dimensions, of the embossments or the shaping tools therefor
- B29C59/025—Fibrous surfaces with piles or similar fibres substantially perpendicular to the surface
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B27/00—Layered products comprising a layer of synthetic resin
- B32B27/30—Layered products comprising a layer of synthetic resin comprising vinyl (co)polymers; comprising acrylic (co)polymers
- B32B27/306—Layered products comprising a layer of synthetic resin comprising vinyl (co)polymers; comprising acrylic (co)polymers comprising vinyl acetate or vinyl alcohol (co)polymers
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B27/00—Layered products comprising a layer of synthetic resin
- B32B27/32—Layered products comprising a layer of synthetic resin comprising polyolefins
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B32—LAYERED PRODUCTS
- B32B—LAYERED PRODUCTS, i.e. PRODUCTS BUILT-UP OF STRATA OF FLAT OR NON-FLAT, e.g. CELLULAR OR HONEYCOMB, FORM
- B32B2413/00—Belts
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Laminated Bodies (AREA)
Description
Die Beurteilung von Oberflächen im Hinblick auf ihre textilen Charakteristika durch den
Durchschrittsfachmann ist im wesentlichen durch die kritische Analyse der Oberfläche anhand
der klassischen, textilen Zustandsformen sowie über die Beurteilung der taktilen Elemente
gekennzeichnet. Hinzu kommt selbstverständlich die kritische Wertung von Zusammenhängen
wie z. B. Biegewinkel, Knickwinkel, Drapierverhalten, Kompressionsverhalten sowie
Oberflächenstruktur, Oberflächenrauhigkeit und so weiter.
Insofern ist es nicht verwunderlich, daß sich die Hersteller von Warenbahnen (Folienbahnen)
mit textiler Oberfläche unter dem Zwang, überzeugende textile Charakteristik gemäß den
vorgenannten Kriterien darstellen zu können, auf Produkte konzentriert haben die mit
unterschiedlichsten Methoden ein Kombinationsprodukt aus Kunststoffbahnen der
unterschiedlichen Zustandsformen und aus klassischen, textilen Flächengebilden wie Geweben,
Gewirken, Vliesstoffen usw. möglich machen.
Das bedeutet, daß die überzeugende Darstellung einer textilen Oberfläche für ein an sich
preiswertes Basisprodukt Kostenkonsequenzen zusammenhängend mit dem Einsatz von
konventionellen Textilien hat. Die Gründe dafür liegen in den Herstell- bzw.
Verarbeitungskosten pro Kilogramm Fasermaterial vergleichend zu den Herstell- und
Verarbeitungskosten pro Kilogramm Polymer, z. B. zu einer Folie.
So sind eine Vielzahl von Patenten und Herstellmethoden bekannt, die unter gleichzeitiger
Nutzung von Beschichtungsmethoden, Kaschiermethoden, Klebern, Bindemitteln usw. an sich
konventionelle Textilien mit Kunststoffoberflächen verbinden, um die Funktionsvorteile einer
Kunststoffbahn mit den Funktions- und Ästhetik-Vorteilen einer textilen Bahn zu kombinieren.
So wird beispielsweise in Patent EP 0 460 375 A2 ein Produkt sowie ein zugehöriges
Verfahren beschrieben, bei dem die Kombination der Funktionen Folie und textile Oberfläche
dadurch erreicht wird, daß an sich bekannte textile Trägermaterialien einseitig über die gesamte
Fläche mit einem schmelzbaren Polymer beschichtet werden. Bei diesem Produkt wird z. B. die
Funktion Wasserdichtigkeit durch eine schichtweise aufgetretene Polymerstruktur auf ein an
sich konventionelles Textil erreicht und mit den Funktionscharakteristiken des Textils
bezüglich Aussehen, Festigkeitsaufnahmen, Arbeitsaufnahmen usw. kombiniert.
In der deutschen Offenlegungsschrift 22 12 699 wird ein zusammengesetztes Laminat und
Verfahren zu dessen Herstellung beschrieben, das durch das Laminieren einer oder mehrerer
vorgefertigten Lagen von Nonwoven (nicht-gewebte, konventionell vorgefertigte Fasern
enthaltende textile Flächengebilde) mit einem nicht orientierten Film des gleichen Polymertyps
in einem dafür geeigneten Verfahren erhält. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt, keine
Bindemittel einzusetzen. Bei dem solchermaßen hergestellen Produkt wird weniger die
ästhetische und gestalterische Qualifikation der textilen Oberfläche in den Vordergrund
gestellt, sondern vielmehr das zusammenhängend mit Isolationsaufgaben benötigte Abstands
verhalten und die in diesem Zusammenhang interessanten spezifischen Dichten.
Beide Patentschriften ziehen aber vorgefertigte textile Flächengebilde auf der Basis von
natürlichen oder synthetischen Fasern in Betracht, die in mehreren Stufen hergestellt werden.
müssen, bevor sie für die Darstellung der eigentlichen Kombinationsprodukte
Faserflächengebilde-Filmstruktur genutzt werden können.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die Erzeugung einer textilartig
anmutenden Faserstruktur ohne die für die Herstellung von Fasern üblichen und bekannten
Herstellungsmethoden einzusetzen. Das heißt, daß hierbei keine dem Praktiker bekannten
Faserherstellprozesse vom Typ Kurzspinnverfahren, Schnellspinnverfahren, Spinnvlies
technologie und ähnlicher eingesetzt werden dürfen.
Zugleich wird natürlich größer Wert darauf gelegt, daß die zu erzeugenden Faserstrukturen in
Gewichtsgrößenordnungen liegen, in denen normalerweise selbständige faserhaltige Produkte
für sich allein gesehen, nicht darstellbar sind. Außerdem wird bei der Aufgabenstellung davon
ausgegangen, daß die zu erzeugende Faserstruktur mit einer Trägerbahn, die zum Beispiel ein
Film, eine Membrane oder eine Kunststoffbahn sein kann, verbunden sein muß.
In Versuchen, Produkte der auftragsgemäßen Konzeption darzustellen, wurde nun
überraschenderweise gefunden, daß die überwiegende Mehrzahl von polymeren Rohstoffen,
die punktuell zwei beheizte Oberflächen miteinander verbinden, beim Auseinanderziehen der
beiden Oberflächen bei Temperaturen, die oberhalb des Glasumwandlungspunktes der
jeweiligen Polymere liegen, nicht - wie angenommen - zu einem Polymer-Schmelze-Bruch oder
aber zur Ausbildung eines einzelnen Filamentes führen, sondern in der Regel zu einer Vielzahl
von kleinen, feinen Fibrillen, die aufgrund der sehr großen Oberfläche sehr schnell erkalten,
abreißen und Fibrillen bzw. Faserstrukturen zeigen. Fig. 1 und 2.
Es wurde weiterhin dabei gefunden, daß Schmelzeflecken größerer Filmdicke zwischen den
beiden beheizten Platten beim Auseinanderreißen zu einer Vielzahl von relativ groben Fasern
führen, während Schmelzeflecken extrem geringer Dicke beim Auseinanderreißen der beiden
beheizten Platten zu einer Vielzahl von sehr feinen Fasern führen.
Es war weiterhin interessant festzustellen, daß nicht nur Polymerschmelzen die vorgenannten
Verhaltensweisen zeigen, sondern auch Polymerdispersionen, Organosole und/oder Plastisole
auf der Basis von polymeren, kopolymeren und therpolymeren Rohstoffen. Dabei kommt es
weniger darauf an, den Fibrillierungsprozeß wie vorbeschrieben unter besonderer
Berücksichtigung der Plattenoberflächentemperaturen und den Glasumwandlungspunktes der
beteiligten Polymere zu steuern, sondern die Viskositäten der Dispersionen oder Lösungen so
einzustellen, daß die Kohäsionskräfte der auf die beiden partizipierenden Oberflächen
applizierten Massen kleiner sind als die Adhäsionskräfte zu den besagten Oberflächen selbst.
Diese Einstellung der Viskositäten kann alternativ über die Polymerauswahl bzw. Kombination
von unterschiedlichen Polymeren selbst, deren Konzentration in der Dispersion oder aber
organischen Lösung sowie der Definition der am Fibrillierungsprozeß beteiligten Oberflächen
bezüglich Temperatur, Oberflächenstruktur usw. erfolgen.
Als weiterhin interessantes Ergebnis stellte sich heraus, daß grundsätzlich die kleineren
Auftragsstärken an Polymermasse beim Fibrillierungsprozeß zu den gleichmaßigeren
Oberflächeneffekten führen.
Darüberhinaus wurde überraschenderweise festgestellt, daß insbesondere die spezifische Dichte
der applizierten Polymermassen auf die Gleichmäßigkeit der gewünschten textilartigen
Oberfläche einen deutlichen Einfluß hat. So zeigte sich beispielsweise, daß der Zusatz von
gasbildenden Additiven zu den Polymerstoffen bzw. zu den Dispersionen oder Organosolen
oder aber auch die mechanische Vorbeladung von Dispersionen insbesondere mit Luft, Wasser
oder Luftsauerstoff oder Stickstoff zunächst bei Applikation zu einer Art Porenstruktur führt,
die sich dann beim Trennen der beiden beteiligten Oberflächen voneinander wiederum in sehr
feinen und gleichmäßigen Fibrillenstrukturen über die Oberfläche umwandeln läßt.
Grundsätzlich stellte sich heraus, daß die Steuerung der Fibrillenlänge über die Auftragsmenge
bzw. Schichtdicke einerseits, das Molekulargewicht der beteiligten Polymere zum Zweiten und
über die Verdehnungscharakteristik der Polymere bei den gewählten Temperaturen einstellen
läßt. Zusätze von mikrodispersen Füllstoffen haben sich nicht nur in diesem Zusammenhang als
vorteilig erwiesen, sondern führten konsequenterweise auch dazu, daß in den meisten Fällen
eine deutliche Verbesserung der Trockenheit des Griffs der so erzeugten Fibrillenstruktur
erreicht wurde.
Voraussetzung für die großtechnische Umsetzbarkeit der erfindungsgemäßen Idee war die
Übertragbarkeit der vorbeschriebenen Laborversuche auf rotative Systeme, die es ermöglichen,
Kunststoffbahnen hochrationell in kontinuierlicher Weise mit den erfindungsgemäßen,
textilartig anmutenden Faserstrukturen aus nicht-gesponnenen Fasern zu produzieren. Die für
die Erzeugung der Fibrillenstruktur notwendige zweite Polymerschicht wird entweder als
Polymerschmelze in an sich bekannter Weise mit Technologien wie Streichen, Drucken,
Schlitzdüsenauftrag, Sprühen, Schleuderguß, Extrusions- oder Kalanderauftrag usw. auf die
ersten Warenbahn appliziert.
Im Falle von Dispersionen, Suspensionen, Organosolen oder Plastisolen wird die Masse für die
zweite Polymerschicht aus flüssig-viskosen Zuständen über an sich bekannt Auftragstechniken
wie Tiefdruck, Flexodruck, Schablonendruck, Sprühen, Streichen, Schaumauftrag usw.
vorgenommen.
Im Anschluß hieran wird die so aufgetragene Polymermasse auf der der beschichteten
Warenbahnoberfläche gegenüberliegenden Seite mit einer zweiten Oberfläche in Kontakt
gebracht. Diese kann dabei sowohl die Oberfläche einer Kaschierwalze als auch die innere
Seite einer zweiten Warenbahn sein. Entscheidend für den Erfolg der vorliegenden Erfindung
ist dabei, daß die beiden so gebildenden korrespondierenden Oberflächen im wesentlichen die
gleiche Oberflächengeschwindigkeit besitzen, über die volle Fläche der Materialbreite eine
ausreichend sichere Kontaktaufnahme zwischen den beiden korrespondierenden Oberflächen
erfolgt ist und daß die Temperaturprofile der beteiligten Polymere einerseits und der beteiligten
Walzen- bzw. Kontaktoberflächen andererseits so aufeinander abgestimmt werden, daß die
beiden Warenbahnoberflächen im Auslauf des Kalanderspaltes mittels Aufreißen der zweiten
Polymerschicht so voneinander getrennt werden, daß auf beiden Warenbahnoberflächen bzw.
für den Fall, daß die Oberfläche der Kaschierwalze selbst die zweite Oberfläche gebildet hat,
eine Warenbahn mit fibrillierter, textilartig anmutender Oberfläche entsteht.
Es wird eine dreischichtige Polymerfolie mit einem hierfür geeigneten Mehrschicht-Extrusions
kopf in einer Stärke von 50 µm hergestellt. Die beiden äußeren Schichten haben eine Endstarke
von jeweils 20 µm und bestehen aus einer Mischung von 70% HDPE und 30% EVA. Die
mittlere Schicht der dreilagigen Folie besteht aus einer Mischung aus 30% EMA, 30% EBA,
30% EVA und 5% gefälltes Kalziumkarbonat sowie 5% Polyethylenwachs.
Die so hergestellte, dreilagige Polymerbahn wurde in einen aus zwei Walzen gebildeten
Walzenspalt hineingefahren. Beide Walzen sind in dieser bevorzugten Ausführungsform
hohlgebohrt und die Wandstarke ist mit einer Vielzahl von kleinen Kapillaren durchgehend von
innen nach außen versehen sowie über die volle Breite beheizt mit einer Temperaturgenauigkeit
< ± 3°C. Die Walzenkonstruktion ist dabei so gestaltet, daß von innen her über die
Kapillarstruktur ein Vakuum auf der Walzenoberfläche erzeugt werden kann, das in der Lage
ist, die Folien zumindest in Teilbereichen des Walzenumfangs mit einem Anpreßdruck von
mindestens 10 kg/m2 zu fixieren. Die so beschriebene Walzenkonstruktion entspricht einer
bevorzugten Ausführungsform.
Die vorgefertigte, dreilagige Folie wurde nun auf eine Temperatur zwischen 70 und 110°C
erwärmt, in den Walzenspalt eingefahren und zwischen den beiden Walzenoberflächen kraft-
und formschlüssig geführt. Beim Auslauf aus dem Kalanderspalt zeigte sich, daß die beiden
äußeren Folienlagen dem Umfang der Kalanderwalzen folgen und dabei die mittlere Polymer
schicht aufriß und sehr gleichmäßige Fibrillenstrukturen in einer Länge zwischen 0,1 und
1,0 mm über die volle Fläche gebildet wurden.
Das applizierte Vakuum innerhalb des Walzenkörpers lag bei 800 mm Wassersäule. Die
Walzenumfangsgeschwindigkeit betrug 60 m/min. Fig. 3.
In einem Blasfolienprozeß wurde eine 30-µm-starke Folie, bestehend zu 90% aus einem
Polypropylen, das nach dem Single-Side-Katalysator-Prozeß hergestellt wurde, und 10% eines
Ethylen-Buthyl-Acrylats. Der Film war mit vordispergierten Weißpigmenten eingefärbt. Nach
Trennung des geblasenen Schlauches in zwei Folienschichten wurde eine der beiden
Folienschichten auf der der zweiten Folienschicht zugewandten Seite auf einer Fläche von
80% der gesamten Oberfläche mit einer Rotationssiebschablone und einem Hotmelt-Polymer,
bestehend aus APP, EVA, gefälltes Kalzium-Karbonat und Polyethylen-Wachs, in einer aus der
klassischen textilen Gewebetechnik bekannten Pattern bedruckt, die beiden Warenbahnen
danach zwischen zwei kraft- und formschlüssig zueinander angeordneten Walzen analog
Ausführungsbeispiel 1 zusammengebracht, so daß das applizierte Hotmelt-Polymer in den
applikationsrelevanten Flächenbereichen zu den beiden innen liegenden Filmoberflächen einen
ausreichenden, adhäsiven Kontakt bekam.
Bei Auslauf aus dem mit Vakuum beaufschlagten Walzensystem fand eine Trennung im
mittleren Bereich des Folienlaminats statt, bei dem in den für die Hotmelt-Applikation
relevanten Bereichen eine Fibrillierung erreicht wurde. Die Fibrillenlängen lagen zwischen 0,1
und 0,4 mm. Die Begrenzung der Fibrillenlänge wurde in diesem Fall mit einer im Auslaufspalt
angeordneten Technik erreicht, die unter dem Begriff "Luftmesser" im Prinzip bekannt ist.
Der Hotmelt-Auftrag betrug auf das Fertigprodukt gerechnet 3,6 g/m2. Die Walzenumfangs
geschwindigkeit betrug 32 m/min.
Zwei CAST-Folien an sich bekannter Polymerzusammensetzung auf der Basis von Polyethylen,
block-kopolymeres SBS und EMA, mit vordispergierten Farbstoffen eingefärbt, wurden
parallel zueinander geführt und eine der beiden Folien auf der der zweiten Folie zugewandten
Innenseite mit einem Zwei-Komponenten-Polyurethan-Hotmelt auf 60% der Oberfläche mit
einer an sich bekannten Schlitzventil-Hotmelt-Applikationsdüse mit einer Menge von 3 g/m2 in
adhäsiven Kontakt gebracht.
Danach wurden die beiden Folien wiederum in bekannter Weise kraft- und formschlüssig
miteinander verbunden und im unmittelbaren Nachgang daran zwischen zwei hierfür
geeigneten Walzen mittig voneinander getrennt, wobei die beschriebene Fibrillenstruktur in den
Bereichen ausgebildet wurde, in denen temporär die Verbindung zwischen den beiden Folien
bestanden hatte. Eine Beaufschlagung des sich bildenden Fibrillen-Systems im Auslaufspalt
durch in den Spalt injizierten Sattdampf erwies sich als vorteilhaft.
Die Darstellung sowie die Charakteristik der erfindungsgemäßen Fibrillenstruktur macht
deutlich, daß hierbei keine Fasern im üblichen Sinne der konventionellen Faser- bzw. Textil
industrie bzw. Nonwoven-Industrie vorliegen. Vielmehr könnte man die so entstandenen
Fibrillenstrukturen als eine sehr große Vielzahl einzelner Schmelzeabrisse mit "Appendix-
Struktur" verstehen. Fig. 5.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Produkte ist insbesondere im Bereich der großen
Massenprodukte zu sehen. Bei Produkten also, die ein sehr niedriges Gewicht haben, trotzdem
spezifisch auf Primär- und Sekundärfunktionen im Bereich der Leistungsparameter
zugeschritten sind und die zugleich mit einem möglichst geringen Aufwand im
Herstellkostenbereich darstellbar sind. Hierzu gehören Verpackungsmaterialien, Produkte aus
dem Körperhygienebereich, bei denen Wasserdichtigkeit, eventuell zur gleichen Zeit
Wasserdampfdurchlässigkeit und zugleich ein deutlich textiles Aussehen in der Oberfläche
gefordert werden.
Darüberhinaus werden solchermaßen hergestellte Produkte naturgemäß dort eingesetzt, wo es
auf eine sehr große Gleichmäßigkeit der durch die Fibrillenstruktur gebildeten, inneren
Oberfläche über die gesamte Fläche einer Folienbahn ankommt, so zum Beispiel bei sehr
gleichmäßigen Isolationswiderständen in der Elektro- bzw. der Elektronikindustrie.
Claims (14)
1. Warenbahn aus homopolymeren und/oder kopolymeren und/oder therpolymeren
Rohstoffen, die zumindest einseitig mit einer textilartigen anmutenden Faserstruktur aus
nicht-gesponnenen Fasern versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß auf die vorgenannte
Warenbahn einseitig mindestens 0,5 g/m2 einer zweiten Schicht von polymeren Rohstoffen
ganz- oder teilflächig aufgebracht wird, dessen Adhäsionskräfte zu besagter Warenbahn
zumindest temporär größer sind als seine Kohäsionskräfte, und die textilartige
Fibrillenstruktur dadurch erzeugt wird, daß der auf die Oberfläche der Warenbahn
aufgebrachte Polymerstoff mit einer zweiten Oberfläche adhäsiv in Kontakt gebracht
wird und danach durch Vergrößerung der Abstände der beiden Kontaktoberflächen
zueinander phasentrennend auseinandergerissen wird.
2. Produkt nach Anspruch 1, bei dem die zweite Kontaktoberfläche zugleich Oberfläche
einer zweiten Warenbahn ist.
3. Produkt gemäß Anspruch 1 bis 2, wonach für die Trägerschichten Homopolymere vom
Typ Polyethylen, Polypropylen bzw. deren Homologe eingesetzt werden sowie
gemeinschaftlich verarbeitbare Kopolymere oder Therpolymere.
4. Produkt gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, wobei die zweite Schicht aus den
Rohstoffgruppen Polypropylen, Polyethylen, LDPE, HDPE, LLDPE, PB, APP, EMA,
EBA, EVA, Wachsen sowie Kopolymerisaten bzw. Therpolymerisaten von Butadien,
Styrol, Acrylsäure bestehen.
5. Produkt gemäß den Ansprüchen 1 bis 3, wobei die Schicht des zweiten Polymers aus
Polymerdispersionen, Polymerorganosolen bzw. lösungsmittelhaltigen Polymeren
und/oder Kopolymeren auf der Basis Acrylsäure, Styrol-Buthadien-Styrol, Polyether-
Urethane, Polyester-Urethane, Naturlatex, alle einzeln oder aus gemeinschaftlich
verarbeitbaren Mischungen der vorgenannten Rohstoffgruppen bestehen.
6. Produkt gemäß den Ansprüchen 1 bis 5, wo bei der zweiten Polymerschicht
gasbildende Additive wie z. B. Stickstoff, Luft (Sauerstoff), Wasser oder ähnliche
expandierende Gase oder Flüssigkeiten oder aber gasabspaltende anorganische oder
organische Substanzen vor der Applikation auf beschriebene Oberfläche der Warenbahn
zugesetzt werden.
7. Produkt gemäß Anspruch 5, wobei die Einbringung von gasbildenden Additiven über
mechanische Verschäumung zum Einsatz kommt.
8. Produkt gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, bei dem die Kunststoffbahnen mit textilartiger
Oberfläche aus nicht-gesponnenen Fasern wasserdampfdurchlässig, aber nicht
luftdurchlässig ausgebildet sind.
9. Produkt gemäß den Ansprüchen 1 bis 7, wonach die Kunststoffbahn mit textilartiger
Oberfläche aus nicht-gesponnenen Fasern wasserdampfdurchlässig und zugleich
luftdurchlässig ausgebildet ist.
10. Produkt gemäß den Ansprüchen 1 bis 8, wonach zumindest die fibrillierten, nicht
gesponnenen Oberflächen einen elektrischen Oberflächenwiderstand < 107 besitzen.
11. Verfahren zur Herstellung der Produkte gemäß Anspruch 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß auf eine erste Warenbahn eine zweite Polymerschicht gemäß
Anspruch 1 bis 2 im Sinne einer Folienapplikation oder aber über Drucktechnik oder
aber über Sprühtechnik oder aber über Schleudertechnik oder aber über Hotmelt-
Technologien (intermittierend und/oder nicht intermettierend) aufgebracht wird, danach
dieser zweiten Polymerschicht die zur Fibrillierung notwendige, zweite
Kontaktoberfläche zur Verfügung gestellt wird, die entweder durch die
gegenüberliegende, zweite Warenbahn oder aber durch eine rechtwinklig zur
Warenlaufrichtung angeordnete umlaufende Walze eines zumindest zwei Walzen
umfassenden Laminier-, Kaschier- oder Kalandersystems zu verstehen ist und danach
die zwei Kontaktoberflächen für die zweite Polymerschicht durch sukzessives
Vergrößern der Abstände zueinander beim Auslauf aus dem Kalanderspalt die
Trennung der zweiten Polymerschicht erfolgt und der vorbeschriebene Fibrillierprozeß
eingeleitet und abgeschlossen wird.
12. Verfahren gemäß Patentanspruch 11, bei dem zumindest eine Walze des
vorbeschriebenen Zweiwalzensystems heizbar und/oder kühlbar ist und die in der Tiefe
des Walzendurchmessers mit einer Vielzahl von Kanälen versehen ist, die, vom
Zentrum der Walze ausgehend, in Teilbereichen der Oberfläche mit Vakuum belastet
werden kann mit dem Ziel, die für den Fibrillier- bzw. Trennprozeß notwendigen Kräfte
durch sicheres Anhaften der Warenbahnen auf der Oberfläche der Walze zu erzeugen.
13. Verfahren gemäß den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß die
gewünschte Länge der Fibrillen zwischen den in zunehmendem Maße Abstand
zueinander bekommenden Oberflächen bzw. Warenbahnen im Auslauf der Zwei-
Walzen-Kombination dadurch gesteuert bzw. begrenzt wird, daß die Trennung der
entstehenden Fibrillen zwischen den beiden Grenzflächen durch physikalisch-mechanische
Trennverfahren wie z. B. durch einen Heizdraht, einen Laserstrahl, ein
Kaltluftmesser, ein über die volle Breite der Produktion laufendes Spaltmesser und/oder
durch die Limitierung des Verdehnungsverhaltens der Polymermasse, über
Rohstoffeinsatz bzw. Kombination der Rohstoffe erfolgt.
14. Verfahren gemäß den Verfahrensansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
die zweite Polymerschicht unmittelbar nach dem Auftrag auf die Trägerbahn oder aber
bei bzw. im unmittelbaren Nachgang nach dem Trenn- bzw. Fibrillierungsprozeß mit
energiehaltigen Strahlen oder aber Wasserdampf oder aber Luftsauerstoff beaufschlagt
wird, um eine Beschleunigung der Vernetzungsvorgänge mit dem Ziel einer
Verbesserung der Gebrauchseigenschaften der Fibrillenstruktur zu erreichen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19716263A DE19716263A1 (de) | 1997-04-18 | 1997-04-18 | Warenbahnen mit textilartig anmutenden Oberflächen aus nichtgesponnenen Fasern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19716263A DE19716263A1 (de) | 1997-04-18 | 1997-04-18 | Warenbahnen mit textilartig anmutenden Oberflächen aus nichtgesponnenen Fasern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19716263A1 true DE19716263A1 (de) | 1998-10-22 |
Family
ID=7826922
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19716263A Withdrawn DE19716263A1 (de) | 1997-04-18 | 1997-04-18 | Warenbahnen mit textilartig anmutenden Oberflächen aus nichtgesponnenen Fasern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19716263A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001038091A1 (de) * | 1999-11-26 | 2001-05-31 | Boich Heinz Horst | Textile oberflächen auf reissfaserbasis |
WO2002007951A1 (en) * | 2000-07-21 | 2002-01-31 | Advanced Design Concepts Gmbh | Hairy sheet generating unit with ejection device |
WO2006050933A1 (de) * | 2004-11-11 | 2006-05-18 | Umicore Ag & Co. Kg | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von membran-elektroden-einheiten |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2212699A1 (de) * | 1971-03-18 | 1972-10-05 | Toray Industries | Laminat und Verfahren zu dessen Herstellung |
DE3511126C2 (de) * | 1985-03-27 | 1987-05-27 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Foerderung Der Angewandten Forschung E.V., 8000 Muenchen, De | |
EP0460375A2 (de) * | 1990-05-11 | 1991-12-11 | Hammersteiner Kunststoffe Gmbh | Textile Werkstoffbahn zur Herstellung von LKW-Planen od.dgl. |
-
1997
- 1997-04-18 DE DE19716263A patent/DE19716263A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2212699A1 (de) * | 1971-03-18 | 1972-10-05 | Toray Industries | Laminat und Verfahren zu dessen Herstellung |
DE3511126C2 (de) * | 1985-03-27 | 1987-05-27 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Foerderung Der Angewandten Forschung E.V., 8000 Muenchen, De | |
EP0460375A2 (de) * | 1990-05-11 | 1991-12-11 | Hammersteiner Kunststoffe Gmbh | Textile Werkstoffbahn zur Herstellung von LKW-Planen od.dgl. |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001038091A1 (de) * | 1999-11-26 | 2001-05-31 | Boich Heinz Horst | Textile oberflächen auf reissfaserbasis |
DE19956926A1 (de) * | 1999-11-26 | 2001-06-13 | Boich Heinz Horst | Textile Oberflächen auf Reissfaserbasis |
WO2002007951A1 (en) * | 2000-07-21 | 2002-01-31 | Advanced Design Concepts Gmbh | Hairy sheet generating unit with ejection device |
WO2006050933A1 (de) * | 2004-11-11 | 2006-05-18 | Umicore Ag & Co. Kg | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von membran-elektroden-einheiten |
US8173204B2 (en) | 2004-11-11 | 2012-05-08 | Umicore Ag & Co. Kg | Method and device for producing membrane-electrode units |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
EP1425161B1 (de) | Perforiertes laminat | |
EP2605908B1 (de) | Verbundwerkstoff mit beschichtungsmaterial | |
DE60021918T3 (de) | Mikroporöser mehrschichtfilm und verfahren zu dessen herstellung | |
DE102007008889A1 (de) | Verfahren zur Erzeugung von nano- und/oder mikrostrukturierten Oberflächen in einer klebenden, insbesondere selbstklebenden Schicht | |
DE60117019T2 (de) | Wasserbeständiges gewebe und verfahren zu seiner herstellung | |
EP3560709B1 (de) | Verfahren zur herstellung von bedruckten vlies-folien-laminaten | |
DE2309059A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum kalandrieren von geschichteten kunststoffmaterialien | |
EP1707666A1 (de) | Synthetisches Leder, Verfahren zu dessen Herstellung und dessen Verwendung | |
EP1304410B1 (de) | Schichtstoff mit verbesserten Eigenschaften | |
EP2758580B1 (de) | Vliesstoff mit einer elementarfilamente enthaltenden matrix | |
DE19716263A1 (de) | Warenbahnen mit textilartig anmutenden Oberflächen aus nichtgesponnenen Fasern | |
EP0734467B1 (de) | Bahnenförmiges flexibles flächenmaterial aus einem halogenfreien kunststoff | |
EP1570977A1 (de) | Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von faserverstärkten Kunststoffplatten | |
DE4209342A1 (de) | Dichtungsbahn | |
DE102019216544A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Verbundmaterials unter Verwendung von Ultraschallschwingung | |
DE3737675C2 (de) | ||
DE19953097A1 (de) | Selbstklebender Formkörper | |
DE10147036A1 (de) | Verfahren zum Delaminieren einer zumindest einschichtigen ersten Bahn von einem Laminat und zum anschließenden Laminieren einer zumindest einschichtigen weiten Bahn auf das Restlaminat | |
DE3009465A1 (de) | Fasermatte zur herstellung von raeumlich verpressten formteilen im trockenverfahren | |
EP0233488A1 (de) | Bituminöse Dach- und Dichtungsbahn und Verfahren zu ihrer Herstellung | |
DE19616862C1 (de) | Mehrstoffverbundmaterial aus einem halogenverbindungsfreien flexiblen Kunststoff und Verfahren zur Herstellung desselben | |
DE102008026569A1 (de) | Beschichtung | |
DE2166320C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von mehrschichtigen, nicht gewebten Verbundstoffen | |
DE19956926A1 (de) | Textile Oberflächen auf Reissfaserbasis | |
DE1953626A1 (de) | Verfahren zur Herstellung eines poroesen mehrschichtigen Flaechengebildes |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |